Oktober : gen. Hierauf verliess die Deputation die Be zirkshauptmannschaft und nahm auf der Fest tribüne Platz. Der Rennweg war von einer dichtgedrängten Menge erfüllt, kein Fenster war leer geblieben, kein noch so kleiner Platz ohne Zuschauer. Und so ging's in allen Strassen, die der Festzug passieren sollte. Ein Bild von leuchtenden Farben, ein hohes Lied auf die Liebe zur Vaterstadt. Und er kam: der Festzug! Hoch zu Ross, Carl Wolf , der Festordner, dann im Wagen der Oberkommandant
der Feuerwehr, hierauf eine stramme Ritterabteilung in blitzenden Helmen. Der Zug beginnt, entwickelt sich : es folgt die Meraner Bürgerkapelle, dann die Abordnung aus der Landesfürstlichen Burg: der Burg hauptmann in samtenem Ritterwams und straussbefiedertem Barett, ihm zur Seite der Herold, der edle Genius, der da waltet über die Stadt an der Passer, ihm folgt der Standarten- träger, das Banner der jubelnden Kurstadt an der Seite. Eine treue Schar beschliesst das Bild : Meraner Stadt knechte
mit Partisanen und Hel lebarden bewaffnet, folgend dem Banner ihrer Stadt. Das Bild wechselt und geht in Heimat über: die Marlinger Kapelle lässt ihre flotten Weisen hören. Und nun kommt das Burggra fenamt zu „Bild' : der Winsersug mit dem Praschletwagen zieht vorbei, der Erntefestwa- , gen folgt. Graf Anrep-Elmpt hat dieses Bild geschaffen. Und wieder wechselt das Bild : an Originalität kommt dieser Partie wohl keine gleich : der Jagdfestwagen zieht vorbei. Reich ist seine Beute, Gemsen, Hasen, Rehe und Hir
sche schmücken den Wagen. Gemsjäger und Holzknechte mischen sich in das Bild. Und nun kommen sie, die wettergebräunten Söhne der Gletscher, die Führer in die Allgewaltigkeit der Berge, die Bergführer aus der Oetztaler und Ortlergruppe. Den Höhepunkt des Zuges bildet wohl das echteste Stück Burggrafenamt : die Bauernhochzeit. Ein farbenfrohes Bild, eine Fülle an Trachten aus allen Gauen des Landes