von den frischen Eindrücken des Berliner Aufmarsches, beabsichtigten sie von Bozen aus die Märchenwelt der Dolo miten aus Hochtouren zu durchforschen. Mit „Hals- und Beinbruch!' und einem kräftigen „Frontheil!' trennten wir uns wieder. Leuchtendes Bund der Uniformen belebt das Straßen bild der Stadt. Die Elitetruppe der Bersaglieri (Mussolini diente im Kriege bei der Truppe), gekennzeichnet durch den webenden Schweif von grün-schwarzen Hahnen federn aus dem Tellerhut, daneben Rekruten der Gebirgs artillerie
in sauberer grün-grauer Uniform, Wickelgamaschen und weiten Pumphosen. Offiziere mit hellblauen Mänteln, die sie togamäßig Umschlagen, stolzieren mit einer Grandezza, die einem alten Römer Ehre gemacht hätte. Das Schwarzhemd triumphiert. Es ist zu einer Art Nationalbekleidungsstück geworden. Selbst die Schuljugend, die allenthalben in der faschistischen Jugendorganisation, der „Ballila', zusammengeschloffen ist, trägt es. Ein Bild, für die farbenfreudige Mentalität des Süd länders berechnet, die Guardia
Civile (Bürgergarde) m blau-roten Uniformen aus der Zeit Napoleons, selbst der Dreispitz fehlt nicht, mutet an wie ein Bild aus Groß vatertagen. Daneben — ein Jahrhundert begegnet sich — der Verkehrsschutzmann, in weißer Tropenuniform, Kork helm, der mit unnachahmlicher Grazie seinen zierlichen Richtungsstab bedient. Der letzte Abend in Bozen: Alpenglühen färbt den zackigen Rücken des Schiern, der wie eine purpurne Säge den Abendhimmel zerschneidet. Morgens, wie erwartet, Wolken, die tief