1,996 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/11_07_1936/AZ_1936_07_11_3_object_1866402.png
Page 3 of 6
Date: 11.07.1936
Physical description: 6
der immer wieder. lAie Aquarelle schienen ihm zu gefallen. „Einen Augenblick', sagte der Fremde, als Muthmann sich Anschickte, ein neue» Blatt hervorzuholen. Das Bild I'chien ihm zu gefallen — aber noch geraumer Zeit lmeinte er übergangslos und unerwartet: „Sie ma llen doch auch Porträts, überhaupt Figürliches oder Inicht?' I „Selten', erwiderte Muthmann, der seine Hoff nungen zerrinnen sah. „Ein paar Sachen habe lilh.' »Wenn ich sie sehen dürste?' bat der Besucher. Muthmann holte sie herbei. Vier, fünf

Bilder. Wrklich nicht mehr. Eines war darunter — ein Mädchenbildnis, in ganz zarten, pastellenen Far« abk ^ angedeuteten Hintergrund Der Besucher betrachtete es lange. „Ein äußerst Mendig wirkendes Bildnis', meinte er. „Man könnte sich denken, daß dieses Mädchen nicht hübsch ist im wirklichen Leben. Daß es aber Augenblicke hat, wo es unglaublich schön sein kann. Märchen hast schön.' Muthmann nickte verlegen. „Dies Bild möchte ich kaufen', meinte der Fremde. „Nennen Sie mir einen Preis

— einen diskreten Preis.' Muthmann lächelte verzerrt. Ein Schmerz rühr te ihn an, der ihn erzittern ließ. Oder war es Schwäche? Wenn man wochenlang nun schon ohne Bargeld lebt, wird man schwach. »Wollen Sie nicht doch lieber die Landschaft nehmen?' bat er. „Das ist mein eigentliches Ge biet — wirklich, ich berate Sie gut. Wie ein ehr licher Makler,' versuchte er zu scherzen. „Später vielleicht/' wehrte der Fremde ab. «Ich habe eigentlich nie die Absicht gehabt, dies Bild zu verkaufen', machte der Maler

einen neuen Anlauf. - „Dreihundert Mark', sagte der Fremde. „Drei hundert Mark bar in die Hand, das scheint mir ein guter Preis zu sein.' Dreihundert Mark? Muthmann knickte zusam men. So viel Geld... Vor seinen Augen entstan den, gleich den Fieberphantasien eines Kranken. Bilder, blühende, leuchtende, lockende Bilder von all dem, was er sich kaufen würde. „Es ist recht', sagte Muthmann ganz, ganz leise. „Wohin darf ich das Bild schicken?^ „Teuber, Direktor Teuber', erwiderte der Be sucher, die Briestasche

hervorholend. „Abe» Sie brauchen sich nicht zu bemühen, mein Wagen steht unten, ich nehme das Bild gleich mit. Haben Sie ihm einen Titel gegeben, eine Bezeichnung irgend welcher Prt? Wenn Sie einmal ganz berühmt sind../ -- „Nennen Sie es einfach Mädchenbildms'', er widerte Muthmann hastig. Er konnte doch diesem wildfremden Menschen, diesem kühlen Geschäfts mann nicht verraten, daß dies Bild Eva darstellte Eva, die er liebte und die dann... Ach, nicht daran denken. Es führte ja zu nichts. Er hatte dies Bild

1
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/27_04_1941/AZ_1941_04_27_3_object_1881538.png
Page 3 of 6
Date: 27.04.1941
Physical description: 6
da.' „Ja', sagt, eaen unter hoffe, ich werde das nie vergessen.' , sagte ich, „es ist seltsam, so im Reaen unter Kastanien zu stehen. Ich Ei« Bild für Lenchen Lauterbach Bruno Bolz verkehrte mit einem Mäd chen brieflich. Das Mädchen hieb Lenchen Lauterbach. Bruno Bolz lernte Lenchen Lauterbach auf. dem nicht ungewöhnlichen Wege kennen. Has Inserat stand unter Briefwechsel und Heirat nicht ausgeschlos sen. Bruno Bolz schrieb hin und Lenchen Lauterbach schrieb zurück. Der Briefwech sel machte zwei Menschen

glücklich. Eines Tages schrieb Lenchen Lauter bach: „Ich hätte gern ein Bild von Ihnen, Bruno Bolz.' „Ein Dutzend.' Bilder spicken?' — „Elf in me ine. Woh die „Wohin darf i „Elf in meine, as zwölfte an Lenchen Lauter Der Photo- es ist vielleicht schon svät, ganz egal, wir 'ssen uns ganz eins« ' ist das müssen uns ganz einfach noch fehen —, ' das zu viel verlangt vom Leben?' „Ich denke oft, wenn man vecheiratet wäre, hätten wirs leichter in allem.' „Wir können einfach noch nickt heira ten', sagte Lily

angekommen war. „Der Frühling', flüsterte er, »der Früh ling riecht über das Wasser*. nung. bach.' Bruno gab die Adresse, graph photographierte. Bruno Bolz wartete acht Tage auf ei nen Brief. Den Inhalt dachte er sich un gefähr so: „Lieber Bruno! Dein liebes Bild habe ich erhalten. Ich bin überrascht, entzückt, von Herzen froh, daß du so aus siehst, wie ich mir dich in meinen heimli chen Träumen vorgestellt habe. Deine tlug« Stirn, dein forsches Auge, deine männliche Nafe, dein lachender Mund

und dem« schlanke Gestalt erfüllen meine See le mit Stolz, daß ich nur noch den einen Wunsch kenne, dich bald in meine Arme zu schließen. Dein Lenchen Lauterbach.' Auf diesen Brief wartete Bruno acht Tage. Am neunten Tag« ging Bruno zum Lichtbildner. „Haben Sie mein Bild an Lenchen Lauterbach geschickt?' — „Ja. hier ist die Postbestätigung.' — „Wieviel Bilder haben Sie eigentlich gemacht?' — „Zwölf.' — „Nur zwölf?' sagte Bruno überrascht, „zwölf haben Sie doch mir gefchickt? Welches Bud

haben Sie dann an Lenchen Lauterbach gefchickt?' Ein entsetzlicher Irrtum kam auf. Der. Photogravh hatte ein falsches Bild an Lenchen Lauterbach gesandt. „Dieses Bild haben Sie ihr geschickt?', tobte Bruno Bolz, „kein Wunder, daß sie nicht mehr schreibt! Dieser Mann ist ja ein« Karika tur, ein Kinderschr«ck, ein Brechmittel »ch ni» So etwas ich noch geschenl Diese stupiden Augen, diesikr dumme Mund, dieses verschrobene Ge stell und die ganze geckenhafte Aufma chung! Was soll nur Lenchen Laute-wach von mir denken

2
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/13_08_1923/MEZ_1923_08_13_2_object_681845.png
Page 2 of 4
Date: 13.08.1923
Physical description: 4
Frasoati. Das bewegliche Laub flüstert geheimnisvoll und das unsagbar schöne Bild ist in das sanfte, blaue Licht der römischen Sommernacht ge taucht. Und es ist niemand da. der unseren Frieden stört. Strandleben an der Donau. Von Walter Angel. Wien, im August. Die Wiener hatten nachgerade ihrer schönen blauen Donau vergessen. Kein Lied, kein Vers! tat ihrer mehr Erwähnung. Ein paar Ruder vereine führten in ihren Klubhäusern stromauf wärts ein von der Öffentlichkeit wenig beach- > tele? Dasein

«. Um allen Samimlevn den BMW «dii'efes nnentbehr- «lüchen und nutzbrinigeniden Lebenswerkes zu er« mögliilchen, hat sich der «Vorlag auch zur Abgabe des «großen Lexikons in klcii!tteren Bänden ent schlossen. Die Teiilimg erfolgt in 25 «Lieferun gen, düe in bÄielb!i>ger> Rsöhensolge «und innerhalb des gewünschten Zeitraumes bezogen werden können. «Der Vertrieb «erfolgt- durch «den Verlag «und durch «sämtliche Buch- unld Brielfmarken- hanidlungen. Wenn man sich in eln Bild verklebt. „Dies Bildnis ist bezaubernd

schönl' ruft Oktavio in der „Zauberflöte', als «die Liebe sein Herz er greift, und diese Liebe auf den ersten Blick, wenn er auch nur auf Bild fällt, hat sich auch in der Wirklichkeit oft ereignet, wenn auch «nicht immer bei jenen allerhöchsten Herrschaften, die sich in vergangener Zeit aus «der Ferne allein auf Grund eines Gemäldes «der oder des Ver lobten miteinander vermählten. Berühmte Kunstwerke erhalten durch solche Geschichten einen besonderen dämonischen Zauber, und die Zahl der Selbstmörder

ist nicht «gering, die sich im Laufe der Jahrhunderte vor dem Bild der schönen Mona Lisa Leonardos vergifteten oder erschossen. Auch in unserer nüchternen Gegen wart kommt es noch vor, daß sich jemand in ein Bild verliebt. Zwei solcher Fälle gingen kürzlich durch die amerikanischen Zeitungen. Der «erste war die Geschichte eines Mädchens, das nach Amerika fuhr, um dort einen Mann zu heiraten, dessen Bild ihr einen ungeheuren Eindruck gemacht hatte. Sie war aber von dem Original so enttäuscht

Blättern verlieben, ist Legion,' schrei! t Chark's Evoy in einer engiisci)en Zektschrin. „Und eben/so ist es umgekehrt. Jeder Mann und jede Frau hat ein bestimmtes Ideal von Schön- heit: es ist jenes „gewisse Etwos', das man nicht näher «bestimmen kann, das sich vielleicht in einer besonderen Zeichnung der Brauen, in einer Linie des Mundes usw. ausdrückt. Man verliebt sich natürlich nicht in das Bild, sondern in das Wesen, das man in dem Bild dargestellt glaubt. Die Photographie ist allerdings

3
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/14_09_1941/AZ_1941_09_14_4_object_1882147.png
Page 4 of 6
Date: 14.09.1941
Physical description: 6
preisgekrönten Fen ster anzufangen genötigt sind. Der Fremde wie der Einheimische geht ja mit besonderer Borliebe durch jenes edeiciejormte und auffallend re ch ge schmückte Südportal, das so einladend dem oon der Leonardo da Vinci-Straße j kommenden Besucher entgegen winkt. Der Gläubige, der den heiligen Raum betre- ten und den Gottmenschen im Sakramen ts begrüßt hat, dreht sich meistens zuerst gegen die rechte Seite und erblickt hier ein liebliches Bild. Es ist ein Stück der christlichen Sozialpolitik

um Rettung aus der drohenden Gefahr und der Blick voll Gottverirauen. den der Heilige zum Himmel sendet, sagt uns, daß sie sich in ihrer Hoffnung nicht getäuscht. Die vom Wind^, gepeitschten Wogen und die gewitterschwere Wolkennacht bringen schöne Stimmung und Harmonie ver Farben in das bewegte und lebensvolle Bild, das Tiefen in seinen Schatten aus weist. wie kein zweites unter allen. Es gehört deshalb ebenfalls zu den besten in der Serie, und wenn wir noch die rei zende Umrahmung dieses Gemäldes

in ihrer stilvollen Architektur betrachten, so möchten wir es als ganz hervorragend bezeichnen und es selbst dem preisge krönten vorziehen. Der für Kunst stets begeisterte Sonnenwirt Karl Abart und seine bescheidene Hausfrau Anna, gebo rene Hafner, sind die braven Stifter des zweiten Glasgemäldes. Der hl. Nikolau» erweckt einen Toten zum Leben Ueber das dritte Bild, welches den hl. Nikolaus darstellt, wie er einen Toten auf dem Schiffe zum Leben erweckt, wol len wir uns etwas kürzer fassen

sind voll Ausdruck und Leben. Das Bild erklärt sich selbst: St. Nikolaus predigt das Wort Gottes. Seine Worte scheinen, wie aus den Mie nen und Geberden der Zuhörer hervor geht, tief zu Herzen zu dringen. Edel und würdig steht der Heilige da, verklärt von dem Geiste göttlicher Sendung er füllt er seinen hohen apostolischen Beruf. Welche mögen wohl die Worte fein, die von den Lippen des Gottesmannes flie ßen? „Liebet Gott über alles und den Nächsten wie euch selbst.' Das Zeichen der Erlösung im untersten

sehe» klinnte, wenn er sich ein wenig zur Seite beugte. Von diesem Augenblick an hatten sich ihre Augen die ganze Fahrt üüer nicht mehr losgelassen. Er hatte nichts von dem Weg gesehen, nur die Sprache dieser schönen Äugen hatte er zu lesen oersucht, die ihn anblickten mit derselben Sehnsucht, die in ihm brannte. Er sai, noch einmal zu ihrem Zimmer „ aber dort blieb die Türe ge- iliz!i'si'.'>- Siebentes Kapitel Am Sara,enenturm Als Droste belìi Auspacke», war, siel .yin plötzlich ein Bild von Hilde

4
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/05_08_1944/BZT_1944_08_05_7_object_2103785.png
Page 7 of 10
Date: 05.08.1944
Physical description: 10
(Tiefenmessung der Spronser Seen durch die Sektion Meran, . 1882/83). Am Linstieg Auch das Bildmäßige der Sprache hat. seine Geschichte und Sonderheiten. Einmäl ist da? Bild im Ausdruck noch das rein sinnenmäßig. Aufgenommene. Ein andermal verschwindet die sinnliche Bedeutung: sie verkrustet im -Be grifflichen: „Ich begreife es', hieß ursprüng. lich so viel wie: „ich betaste es.' Je mehr sich die Sprache vergeistigte, um so rückhaltloser war die Umsetzung ^von.Sinnenhaftem in Be griffhaftes

. Diese Entwicklung brachte aber nicht reinliche Ergebnisse. Gegenständliches wurde. in einer Sprache, die mehr. Gedachtes enthielt, bezeichnet: Begriffliches verschmähte; umgekehrt, zur Verdeutlichung nicht, sich in Wendungen aus der Welt der Entscheidungen zu kleiden. Es gibt hier kein Muster; es gibt hier nur Sinn oder Unsinn; der Geschmack hat zu wählen. Wem das Bild in der Sprache nicht zum Bild wird, immer von. neuem wird, der gebraucht tote Wörter. Heute vergessen leider viele Sprechende und Schreibende

, daß das Bild zu einer gewissen Folgerichtigkeit verpflichtet. Schreibt jemand: „Er staNd ihm bei,-mußte aber bald den Ein- e seiner Feinde weichen', so ist damit' ein ng mitgeteilt, der in keiner Weise gegen die Bildwahrheit - verstößt. Schüttelfrost kann man aber kriegen, wenn man lesen muß: ),Läut In neuerer Zeit wurde das Bergsteigen an sich sehr geför dert durch die Gewährung von GeMeihilfen an minderbemit- telte junge Bergsteiger, auf daß sie sich auch in weiter ab gelegenen Berggebieten, beson ders

^wie. txüb. sind, .die Gesichte eines Verfassers der -ünhekümmert schreibt: „Der Minister vertrat. den Standpunkt, daß.. Vertrat< den Standpunkt ist eine Bildballung, die-^nur..' vpnc der Gedankenlosigkeit wider- sprüchslos angenommen wird (ich vermeide mit Absicht zü. schreiben: .hingenommen). Vertrat den Standpunkt ist kein Bild, sondern ein Bün del von. BikdtrüMmerN.. Wer sich den Minister als. auf einem öestimmten Punkt stehend denkt, hät eigentlich auch die 'Pflicht, das'so zu sagen. Muß

. der. Minister ' seinen Standpunkt „ver- treten'? Genügt es nicht, daß er', ihn klar macht? Natürlich kann er auf den Punkt, den er einnimmt, nach Luft treten; er kann auf der Stelle treten—- warum muß er sichaber ver treten? Um sich nachher, in ärztliche Behänd- lung zu begehen? Umgefühlt, weil der Bild kern nicht .fassend, ist' der Stil auch jener, die mit ihrer Sprache in dem Augenblick nicht'mehr Ff-' AuCn'ahiQC: Dr. G. Langes helfen. Auch deutsche Weihnachtsfeiern erfreu- ten noch die Kinder

5
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/20_02_1938/AZ_1938_02_20_3_object_1870904.png
Page 3 of 8
Date: 20.02.1938
Physical description: 8
-auf: „Dame, Anfang M, gut aussehend, ge bildet. -Mit etwas Vermögen -und .nettem Eigenheim fucht Lebensgefährten. Bild-j -Merten -unter Nr. ÄölZ an „Paris- Soir'. I Drei Tage fpäter Hielt -ich 362 Zuschrif-! -ten -von -Herren feden Alters, feder Le- -benslage -und Zeder Nationalität -in -der Hand, -die stich für -diese -junge Dame Aw terqfsiert-en...' .„Uber die funge Dame existierte -doch -gar mcht!' .„Sicher -nicht', -lächelte mein <Gegen- -über -nachfichtig. „aber ,ich Zann Ihnen versichern

-bekam, -habe Ach -Ihr Schreiben Herausgefucht. Ich glaube, -daß Sie, -nach Bild, Schrift und Ihrem Stil zu -urteilen, -der -geeignete /Gatte -für Mich fein -würden. Ich -bin eine jlei- -dcnschqftliche Filmfreundin, und 'da -ich -Mich -ungern auf !der Straße -oder iim -Cafe .treffe, schlage Ach -Ihnen -vor, zwei Karten sür die -am -kommenden Diens- -tag stattfindende /Grock-Premiere -im Moulin Rouge zu -besorgen. Senden Sie -mir -eine der Karten -und -behal- -ten Sic die andere für -fich. Ich Halte

Versprechen in die Tat umzu setzen vermochte, geschah dies: In einer Zeitschrist entdeckte er die Reklameanzei- ge einer Firma, die ihre Strandanziige und derlei anpries und, zur Unterstüt zung des vorzüglichen Sitzes ihrer Er zeugnisse, das Lichtbild eines jungen Mädchens den Blicken des Lesers zeigte. Es -war eine gute, -klare, ausgezeichnete Photographie. Und -da Niebergall das Bild betrachtete, gab es ihm einen kleinen Schlag. „Dies Mädchen Hier', dachte er, „das sieh: so aus, daß ich es vom Fleck

weg heiraten würde.' -Er -trank das Bild dieses ijungen, unbekannten Wesens in sich ein- Das hübsche, ein wenig hochmü tige, ein bihchen schnippische -Gesicht, die lichten und leidenglnnzenden Haare . . . Niebergall, der zögernde, bedenkliche u. vorsichtige Niebergall, war innerhalb we niger Sekunden -restlos verliebt. Immer wieder versuchte er, sich dieses Antlitz, die ses süße und bezaubernde Antlij;, belà vorzustellen. Sich auszumalen, wie die ser hochmütige und edel geschwungene Mund

sich zu einem zärtlichen Lächeln öffnete, -wie hinter den schwellenden Lip pen weißjchimmernde Zähne fichtbar wurden. Er versuchte, sich die Farbe der Augen und den Dust des blonden Haares vorzustellen. ,,'Es wird der Dust wilden Weines sein', dachte er, „oder der junger Birken' — -und er grübelte angestrengt, wie es sich ermöglichen ließe, das Mäd chen, in dessen Bild er sich verloren halte, kennen zu lernen. Er entdeckte in der Anzeige einen Ab schnitt, den man einsenden sollte, worauf hin man ein ganzes Heft

6
Newspapers & Magazines
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1927/17_10_1927/DOL_1927_10_17_4_object_1195606.png
Page 4 of 6
Date: 17.10.1927
Physical description: 6
sein. Entwurf und Skizzen stammen von dem künstlerisch begabten und im Burg grafenamt« vielfach bekannten Frater Aegydius. Das dekorative Moment wurde von Kunstmaler Otto P i n g g e r a ausgefühvt. Altar und Statuenpostamente wurden in der Kunstwerkstätte Stufftesjer, Garden«, horgestellt und zeigen in der Aus führung eine sehr saubere Arbeit. Eine sinnig-erhabene Idee wurde mit dem Altar bild verwirklicht: Ueber dem Altaraussatz knien zwei Engel, die das Bild Mariens von der immerwährenden Hilfe halten

von 66 Jahren. Unter außergewöhn lich großer Teilnahme wurde die gute Mut ier zu Grabe getragen. Ihr einziger Sohn, P. Benedikt vom Stift Marienberg, hielt der Mntter das Requiem. Theater. Kunst mw Mustl „Journal der Liebe'. Die Aufführung der Wiener Revue von C. Neumann fand Freitag abends ein vollbesetztes Haus. Die Reihe von Bühnenbildern, die den Be. suchern vorgesührt werden, zeigen nur einen gang losen Zusammenhalt durch das zrveite Bild „Pol terabend im Villenviertel' und das letzte „Hoch zeitsmorgen

'. Im ganzen merkt man das Be- streben der neuesten Bühnenleitungen, durch raf finierte Technik Effekt zu machen. welches Ziel mit der „Wiener Revue' jedenfalls erreicht wurde. Der Trick des fünften Bildes z. B., der den Thea terbesuchern aus „Cr und seine Schwester' be kannt ist, wirkt immer noch frappierend, wenn er wie auch diesmat überraschend kommt. Viel Ge lochter rief u. a. das 13. Bild „Rundfunk' hervor. Dazwischen gab es wieder humoroollc Wiener- bilder, wie „Beim Heurigen

', oder „Das ist mein Wien': ein Bild voll Temperament spielt „In der Czarda' mit „Zigeunerprimas' und hübsche» „Pußta-Mädchen'. Beifall erweckten auch die sechs Tanzgirls, deren hochmoderne Ballettkostüme ledenfalls den Vertretern aus der Lcbewelt be sonders zusagten. Desgleichen hat sich die jugend- liche Tänzerin Jliana M o n g « s c u wiederholt lebhaften Applaus erworben. In Einzelheiten ein zugehen, dürfte an dieser Stell« wohl zu weit stchrcn. So viel sei gesagt, daß die aus den bis herigen Aufführungen

, weil sie, mich verschmähend, sich einem anderen gab und deren Bild ich doch mit in die Ewigkeit hinübernehmen werde. Das wollte ich dir sagen, solange ich noch etwas sagen kann. Und noch eins. Rat Mutter und ich wisfm, wo sich der Kolping- sche Familienschmuck befindet, auf welchen du. wenn sie nicht mehr ist, Anspruch hast. Es ist mir lieb, wenn auch du den Ort kmnft, an dem wir ihn (mit Ausnahme dessm, was meiner Schwester gehört) verborgm habm, ehe die Franzosen unsere Häuser besetzm. Noch vieles andere liegt dabei

7
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/03_09_1932/AZ_1932_09_03_4_object_1879351.png
Page 4 of 8
Date: 03.09.1932
Physical description: 8
ken nieder, umflimmert von Sonne. ..Cstelle!' Die Stimme des Vaters ließ das Mädchen zusammenfahren. „Ja. Papa?' Michael Flor-'s. der Maler, stand auf der Schwelle des Ateliers. „Komme einmal herein, Kind, sieh nur mal. hier ist soeben ein Bild angekommen, es ist nicht gezeichnet: ich habe keine Ahnung, von wein es ist. noch weniger weiß ich, was ich da mit tun soll. Ein prachtvolles Gemälde, von eines Meisters Hand.' Leichtfüßig betrat Estelle das große Atelier, hell floß das L'.chi

durch die hochbogigen Fen-, ,ster. Eine farbenfrohe, südländische Landschaft stand auf der Staffelei, fremdartiges. Heikes «Leben blühte aus ihr empor. Der alte Meister !ging immer wieder prüfend um das Bild i herum, er murmelte zufrieden vor sich hin. Den Vorbereitungen gemäß kann man erwar ten, daß das heurige Traudenfest das Vorjäh rige weit übertreffen wird u>Ä so den Wünschen der Regierung gerecht werden wird.Lie Seele der ganzen Festveranstaltung ist ohne Zweifel der Vizepräsident des Dopolavoro Herr

, er überhörte geflissentlich jedes zaghafte Pochen, erst als das Licht zu sterben begann, hörte er auf. Da klopfte es wieder, der Maler öffnete. Aber statt Estelle stand ein Mann, in langem Mantel, eine Larve vor dem Antlitz. vor ihm. Dämmerung umgab die Gestalt. Floris fuhr zurück, da tvar der Fremde schon eingetreten und hatte die Türe geschlossen. „Keine Furcht, Meister, ich führe nichts Böses im Schilde. Ein kleiner Künstlerschsrz, ich sandte Euch heute mein neuestes Bild, Ihr sollt raten, von wem

es ist.' Floris lächelte — er begriff, ein frelnder Maler war nach Antwerpen gekommen und machte sich einen kleinen Spaß mit dem alten Meister, gewiß ein ehemaliger Schüler. Er be trachtete wieder kritisch das Bild, Namen gin gen ihm durch den Sinn, doch er wollte keinen nennen. „Das Bild ist ein Meisterwerk, der es malte ist ein echter Minstler, er hat Malerblut in den Adern, guter Freund, sagt mir, wer war Euer Lehrer, vielleicht kann ich dann erraten ' Der Fremde lächelte, sein energisches Kinn

, und der Fremde dankt mir in überschwengli cher Weise. Ich war ein armer, umherirrender Teufel, ging mit dem Manne, er war Maler, hieß Raffaeli Er unterrichtete mich zum Dank für meine Tat, als ich mich einmal heimlich versucht, weil ich Maler werden mußte. Ich wollte nicht, doch ich mußte, Meister! Dies Bild, Ihr findet es gut> ich schuf es. Es ehrt seinen Lehrer, meine ich. und den, der es malte, den kennt Ihr genau.' ' Mit einem Ruck riß der Fremde die Maske herunter, das scharf geschnittene Gesicht Quin

8
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/16_11_1943/BZLZ_1943_11_16_2_object_2101494.png
Page 2 of 4
Date: 16.11.1943
Physical description: 4
, wie man mit dem Telephon in die Ferne hären kann. Das ganze Jahr 1883 brü tet Paul Nipkow über diesem Gedanken, manches Projekt wird ausgezeichnet und wieder verworfen. Man muß — so begriff er — ein Bild, das über den elektrischen Draht in die Ferne geschickt werden soll, in möglichst viele wagerechte Linien und diele Linien wieder in möglichst viele Punkte zerlegen. Dann entsteht an Stelle des Bildes eine Unzahl einzelner verschieden heller Punk te. Und wenn es nun gelingt, diese ver schieden hellen Punkte

in verschieden starke elektrische Stronsstöße umzuwan deln. dann kann Punkt für Punkt das Bild die Reife am elektrischen Draht in die Weite antreten. An der Empfanas- station braucht man nur die Strom schwankungen wieder in Helligkeitsvunkte -u Linien und die Linien zum Bild zu sammenzufügen. Die Grundlage zum Fernsehen war gelegt, der Wunschtraum der Menschheit konnte verwirklicht wer den... es. war nicht mehr unmöglich, durch Mauem und über weite Entfer nungen zu sehen. Wie er dann zur letzten

Verwirklichung seiner Idee kam. sagte er selbst einmal: „Ich habe natürlich gewußt, daß man ein Bild nicht auf einmal übertragen kann und daß man es in eine große An zahl von Bildpunkten auflösen muß. die man nacheinander zur Empfangsstation überträgt. Übertragung wollte ich auf elektrischem Wege durchführen, das heißt also, ich mußte auf der Empfangs- feite die vom Sender ankommenden Stromimpulse im Fernsehempfänger wie der in Bildpunkte zuriickverwandeln. Aber zum Zerteilen des Ubertragungs bildes

auf der Sendeseite und zum Zu sammensetzen auf der' Empfangsseite be- nötigte ich eine Bildzerlegungs- und Bild- zusammensetz-Einrichtung. Da habe ich die runde Scheibe, die nach mir Nipkow- Scheibe heißt,'mit den spiralförmig an geordneten Löchern im Bruchteil einer Sekunde ausgedacht und sofort in der Form ausgezeichnet, wie sie später in der ganzen Welt benutzt wurde/ Besessen von seiner Lösung macht er sich an die Arbeit, zeichnet, schreibt lind reicht nach elf Tagen dem Pateptamt das erste Fernlehpatent

9
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1906/21_09_1906/LZ_1906_09_21_23_object_3315901.png
Page 23 of 24
Date: 21.09.1906
Physical description: 24
, ein Prachtvogel, welcher ans dem Festlande Australiens heimisch ist. Die englische Kolonie Neufundland besitzt mehrere Briesmarken, welche Tierbilder ausweisen. Eine derselben vom Jahre 18M zeigt einen mit geöffnetem Maul uud gekrümmtem Schwänze im Meere schwimmenden Dorsch oder Kabeljau; auf der zweiten, feit dem Jahre 1897 im Verkehr, sieht man zwei Boote mit Kabeljaufischern, nnd die dritte Neufundländer Marke zeigt das Bild eines See hundes, welcher auf einer Eisscholle ruht. Uud in demselben Jahre

erschien in Neufundland noch eine Marke mit einem Tierbild, diese zeigt den prächtigen Kopf eines Nenfnndländer Hundes. Anch Neusüdwales besitzt allerlei Briefmarken mit Tierbildern. So gelangten im Jahre 1888 drei solcher Briefmarken zur Aus gabe. Die eine trägt einen Eni» oder australischen Strang als Bild; die zweite zeigt das Bild eines Leierschwanzes, also des Vogels, dessen Federkleid nur von der Pracht des Paradiesvogels von Ncu-Guinea übertroffen wird; die dritte Marke, eine Jubel- ansgabe

von Neusüdwales, zeigt das Känguruh im Bild. Anf einer Marke von Tasmania (Nenholland) steht man das Schnabeltier, ein Sängetier, das mit einem breiten Entenschnabel und einem Biberschwänze versehen ist. Auch Per» besitzt Tiermarken; sie zeigen das Bild des Lamas. Vor einem Jahrzehnt gab Borneo eine Anzahl schöner Brief marken ans, darunter auch einige mit Tierbildern; so eine Marke mit einem Hirschkopf, eine mit einem Pfau, und eine mit einem Krokodil, das drohend den Rachen öffnet und im Begriffe

ist, ins Wasser zu gehen. ^ Aus mehreren asiatischen Briesmarken findet man das Bild des asiatischen Elesanten. Wieder andere asiatische Staaten haben die Gestalt des Tigers zum Markeubild gewählt; bald sieht man die ganze Tigergestalt, bald unr den vorderen Teil des aus dem Dschun gel hervorstürzenden Tieres, bald sieht man auch nur den Kops allein, wie zn Pahang (Malakka); ans dieser Marke macht der Tiger kopf übrigens einen äußerst gutmütigeil Eindruck und erhält — wie jemand meint — die Mitte

10
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/31_03_1922/MEZ_1922_03_31_4_object_649887.png
Page 4 of 6
Date: 31.03.1922
Physical description: 6
Wsnsttz!ifr pollrnjbtzt und einige Häuser vom Grpnd auf neu vufgeführt werden» sodsaß das Bild von Sex ten !»m Schluss« der «Bauzeit sich wÄbjev ganz wteMb» sich tzu seinen Gunsten verändert hahejn wird. Mit den Vor- arbeiten hat man allenthalben schon begannen. HoffeMich bleibt die finanzielle 'Hilst! auch in hichem Jahre nicht am, denn ohne dieselbe Würdchi wir die höhen Bäukosten nicht erschwiwgdr.können. Theater. „La Dohäme.' Der gestrige Abend bracht« am Meraner Stadttheater eine Mederholung

nicht der Mo dulation. An letzterer mangelte es. Das Forttssimo allein tut es nicht. Stufen dürfen nicht allzu genial verwischt werden. Ansonsten war der Rudolf des Herrn Gruber eine ganz schöne Leistung. Bewegtheit im Spiel war ausreichend vorhanden. Rur das Duo mit Mimt im dritten Bild mutet« etwas zu höl zern, zu sehr in den Saal gesungen an. Das Szenenbud ließ hier Bewegtheit ganz vermissen. Hieran mitschuldig war auch Frau Pros! (Mimi). Mit Ausnahme eines fatalen, verfrühten ,Einfalles Grubers beim

Gedankenaustausch über die Vergan genheit mit Mimi im vierten Bild gab es sonst kein« störenden Entgleisungen. Frau P r o s I s Mimi war fein herausgearbei- et. Besonders in der Sterbeszene im vierten Bild war Ihr Ge- ang ungemein zart und duftig, die Pianissimi kristallen-durch- ichtig. Herzerfrischende Natürlichkeit im Spiel, gut stilisierter Gesangsvorrrag prägte Fr. Schoskalas Musette zu einer voll wertigen Leistung. Wachsendes Selbswertrauen hebt sichtlich das Niveau oer Leistungen dieser tüchtigen Kraft

» er tn der 85. Minute nicht /erhindern. daß Sto- waster für ^Rapid' abermals erst>«lgre«kch einsend«. -Die Turner begin nen, durch diesen momentanen Erfolg mutlos gemacht, merklich nach« zulasten und müssen daher tn der 42., 44. «und 46. Minute noch 3 Tore eiNsacken. Halbzeit 6:0. — Rach Wiederbeginn dasselbe Bild. Di« Turner drängen wieder heftig, doch ohne Erfolg, «dagegen kann Kleiner in der 15. Minute abermal» für. Grün-weiß erfolgreich sein. Nunmehr nehmen die Turner ekne' Umstellung vor. Koch geht

11
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/22_08_1934/AZ_1934_08_22_6_object_1858511.png
Page 6 of 6
Date: 22.08.1934
Physical description: 6
aus, als sie es betrachteten. Es war keine andere als — Gina Lundby, die ihren Gatten verlassen hatte. Alle Farbe war aus àrels Antlitz gewichen. ,,Eina — es ist Einal Oda — sieh — sogar das Mal an der Hand hat dieser Maler nicht ver gessen. Herrgott, wo mag sie mit unserem Kinde weilen! Peter, hier sitzen müssen und — und znachtlos sein, das soll ein Mensch aushalten!' Lange starrte er aus das Bild. Peter sah, wie Oda zitterte. Die Cchmerzens- wund-e brach wieder aus, Tränen stiegen in ihre Augen beim Betrachten

, von dem Sie uns erzählten, Herr Lutz?' „Proust, wenn ich nicht irre!' „Stimmt! Dieser Proust ist in dieser Nacht durch einen unbekannten Täter — ermordet worden!' Alle erschracken. „Abejida!' ries Peter. „Kein anderer als er hatte ein Interesse an der Beseitigung des Man nes. Haben Sie schon eine Spur von ihm?' „Nein, es ist. wie wenn ihn der Erdboden ver schluckt hätte. Er sah das Bild und trat naher. „Das also ist des Malers letzte Arbeit? Armer Teusel.' Lange und ausmerlsam betrachtete er das Bild. „Wissen Sie, wer

hmmalen. Vielleicht ist sie aber semein Gedächtnis entschwunden. Ich nehme an, daß es das Kind sein sollte. Wollen wir van Hevel das Bild zeigen?' Alle blickten aus den Arzt. Der zuckte die Achseln. ;,Ja, die Frage ist schwer zu beantworten, meine Herren. Die Erschütterung kann ihm den Tod bringen, kann abn auch helfen, die Lähmung zu beseitigen) Wie denksn Sie, meine Herren?' „Sie als -seine Tochter haben das Wort, Fräu lein Oda. Wollen wir es wägen?' Leise entgegnete das Mädchen: „Es geht

UU das Leben meiner Schwester und des'Kmdes, wir müssen es wagen!' Als man nach vorsichtiger Einleitung Herrn van Hevel das seltsame Bild zeigte, da zuckte er in jähem Entsetzen zusammen. Sie.sähen, wie sich seine Lippen'krampshast be mühten, > aber er vermochte keinen Laut von sich zu geben.' Berzweiselt sah er sie aà. „Herr van Hevel!', sagte Peter Lutz' warm, „ich muß Sie heute noch einmal quälen. Fühlen Sie sich stärk genug, um'mls einige Fragen zu beantworten?' Des Gelähmten Augen antworteten

12
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_81_object_615518.png
Page 81 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
der dritten Jnteresfenssphö'' herzustellen und das weiter gelegene Arbeit?» gebiet zu gemeinsamen Fragen erfassen. Eine Sommerreise nach Helgoland. (August 1922.) Helgoland! — Ueber dir leuchtendes Blau; dem Sammt^- käpplein von smaragdenem Grün schimmert freundlich unter der Sonne Strahl und feu rig rot üchen -die scharfen, senkrechten Wände von tiefen Rissen zerspalten. So ragst du, trotziges Felsenriff, inmitten der wogenden, bald tiefblauen, bald tief-grünen See. So läßt die Erinnerung das Bild

inne im Flug und wäh rend er durch schnellen, kurzen Flügelschlag an einem Punkt verharrt, entzieht sich unse rem Blick das Bild schon durch die Weiter fahrt. In sausender Eile durchschneidet nun der Zug die grünen Fluren. Wälder, Wei deflächen, ein Bild, ^das stundenlang in ste tem Wechsel seiner Teile doch im Ganzen fast dasselbe bleibt. Allmählich löst dann die schweigsame Natur eine belebtere Land schaft ab, dichter bewohnt, und a-uif der schon häufiger wieder Menschen zu sehen sind. Mehr

und Geräu schen in einem ungeheuren Menschen, schwärm ausspeit ins Freie! Wir betreten Hchnburg. Unbeweglich hält berittene Polizei, mit glatter Mütze statt des lackierten Jägerhelms, wie wir ihn in Ber lin gesehen, und mit braun-grüner Uniform, statt jenes dunkeln Grüns und Blau's der übrigen Polizei des Reiches Wache. Ein Gefühl: nicht München, noch Der/in, nein Hamburg ist dies Bild zu eigen und es bewährt die Sonderheit in vielfacher Be ziehung. Dabei ist es so ausgesprochen deutsch, dies Hamburg

„Landungsbrücken', der, wie schon der Name verrät, dicht am Hafen liegt. Wer aus dieser Halle heraustritt, — sie befindet sich gegenüber dem hier sich aus dehnenden Hafen in erhöhter Lage — dem öffnet sich vor den staunenden Blicken ein großartiges Bild: Von den mehr oder weniger breiten Armen des Elbstrvmes ge teilt, strebt ein Wald von Masten empor, Schornsteine, Riesen brane, gewaltige Wers ten und Dockanlagen erheben sich schwarz- gnm zu dem rauch-d-urchzogenen Himmel, und die Wasserarme -durchfurchen

13
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/11_08_1935/AZ_1935_08_11_8_object_1862630.png
Page 8 of 8
Date: 11.08.1935
Physical description: 8
, lauschte der Grabesstimme des Großen Tauben. Sie hatten die Leinwand vor sich, beobachteten das Werden der Zeichnung, die Farbengebung des Pinsels. „Wie wirst du es nennen?' „Ich weih nicht, was am vollendeten Gemälde am wichtigsten sein wird. Das Bild oder der Sinn. Ich möchte die fromme Schwermut wiedergeben, die bei Sonnenuntergang die Dinge, die Tiere, in letzter Reihe auch die Menschen überkommt. Glaubst du nicht an einen tieferen Zusammenhang zwischen den von unseren Schulen beharrlich

so bezeichneten drei Reichen der Natur?' „Doch! Auch Görini glaubt daran, der Gelehrte von Lodi, der die Leichen in Stein verwandelt. Aber der Titel muß einfach sein. Ich bewundere die Franzosen von heute, die ihre Bilder nack der! Stundendem Tag und dem Wetter benennen... Soundso viel Uhr.... Südostwind. Ist es ein Ave Maria? So gib dem Bild den Titel ,Ave-Maria' und basta.' „„ ,Ave-Maria bei der Uebersahrt', geht das?' „Ja, ja, male nur!' Das Atelier, in dem er malte, war en Dorfzim mer im Erdgeschoß

, zu viel Schmutz.' „Sprichst du vom Bild oder vom Atelier?' „Du verstehst mich sehr gut', cintvortete der Bärtige lächelnd: sodann legte er das Höhrrohr zur Seite und umhalste mit einem Arm Giovanni. „Ich lege das Rohr weg, so verstehe ich dich nicht, wenn du mich unterbrichst. Du mnßt'zuhören, ob es dir paßt oder nicht. Du bist unheilbar taub. Ich hingegen werde eines Tage? aufwachen und dir zurufen: .Giovanni, ich höre eine Fliege sum men!' ' - ' , ^ < : Er lachte. Sein Gepolter, sein herzliches Geläch ter

' oder ,Ein Tapferer' sind, wenn ich es bedenke, für meinen Geschmack zu dunkel. Das Schwarze ist der Mangel an Farbe und Wärme. Man muß mit dem Licht malen.' „Und das hier?' fragte. Segantini, während er ein Bild von der Wand nahm und dem stirnrun zelnd vor ihm stehenden Meister zeigte. „Ja, ja, Poesie der Arbeit, Liebe zum Land volk, Milletl Millet! Jetzt heißt es, Millet ein we nig vergessen und womöglich alles vergessen. Als ich dir damals die Braunschen Photos seiner Wer kè und die Monographie von Sensier

für Abend für ihre Schuhe auf dem Marmor der Galerie und der Säulengänge ^ vertreten. Dukümmere dich. um deine Malereil Dich zu verteidigen genügen wir, die Barone Grubicy de Dragoni' Vor sich hatte er das Bild „Der Lohn des Hir- ten'. Er hatte sich von Segantini entfernt,'um die Leinwand aus der-Nähe zu betrachten.'Er nahm den Rahmen in die Hand und stemmte sich die untere Leiste an> den Bauch, so daß der Rahmen sich mit'ài Atem bewegte: - , „Schön, schön, aber alles müßte belichtet sein, bis anöden

14
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1928/28_10_1928/AZ_1928_10_28_5_object_2651540.png
Page 5 of 8
Date: 28.10.1928
Physical description: 8
, eine typische Künstlerfigur mit schwarzen Augen und dunk lem Vollbarte. Die Unmutsfalte auf seiner St'rne vertieft sich jedesmal, sobald er sich von dem Bild?, cm welchem er malt, einige Schritts ent fernt, um das Ergebnis seiner Pinselstri.be zu prüfen. Die Vordergestalten des großartigen Entwurfes wollen nicht plastisch genug aus der Menschenwirrnis hervortreten. Er har den Fa natikern der Revolution im Hintergrunde zu viel Ausmerksamlieit geschenkt, jedes einzelne Gesicht der zur Bestie gewordenen Horde

zu peinlich genau ausgearbeitet — und das auf Kosten der nun erschöpften Phantasie. Die fünf Vorderfiguren wollen nicht gelingen. Der Haß der einen, die Gier der anderen, alles ist schal, verschwommen. Alles Versuchen, Aus- bessern, vergeblich. Die Ausführung bleibt hin ter der Vorstellung weit zurück. Mutlosigkeit faßt den Erlahmenden, Gerade die? Bild sollte die letzte Staffel zum höchsten unsterblichen Ruhme seinl Seine Schaffensfreudigkeit ist h.'ute lahm gelegt, der Erregte stürzt ins Freie

, habeil den Gatten erkannt, der ihr nach vierjähriger Gefangenschaft zurück kehrt. Unter brechender Glückslaft brachen der jungen Mutter die Knie, fast wie eine Stütze suchend, klammert sie sich an das blondlockige Kindchen, das sie dein Geliebteil während seines Fernseins gebar. — Mühelos hat die Künstlerin ans Lkht gezau bert, was in ihrem Innern schlummerte, denn Liebe führt Hand und Pinsel. Ob ihr Bild für die Ausstellung reif sei? und nicht gar zu sehr neben demjenigen ihres Gatten verschwinden

würde? Mit dem fertig Geschaffenen wollten sie sich eine gegenseitige Uebenaschung bereiten, wes- halb sie die Pforten des Paradieses vor einan der verschlossen. Die beiden Kunstwerke sind vollendet, die heute abend für die Ausstellung »vgeiM werden sollen. Jubelnd zieht Frau Olga ihren Gatten vor ihr Bild, das ein einfacher Nahmsn greift, wankt der wie zu Tod: Getroffene ins Zimmer. Unfnßbar ist ihr. was sie liest: Die „Revolu tion'. welche die Erschlaffung des Meistsr?, das mühevolle Festhaltenwollen

.-zuf dein haftet, was Schöpfergeist und Ekelgefühl schuf. Ist es hohnvolle Wahrheit, daß seins ehe malige Schülerin den Meister überflügelte? Wie das Stöhnen eines' Schwerverwuudeten geht es durch den Raum. Dann ein Schluchzen des in den Sessel Gesunkenen. Ueber das taufrische Frauengesichtchen läuft heißes Erschrecken.- „Was ist Dir, Oswald?' „Komm!' Barsch und doch so tiefen Grames voll, ringt es sich von seinem bebenden Munds. Er zieht sie vor sein Bild iu dem breiten, gol denen Prunkrahnien

15
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/29_06_1892/MEZ_1892_06_29_4_object_621064.png
Page 4 of 12
Date: 29.06.1892
Physical description: 12
Bauern, angesehene Männer des Burggrasen amtes, legen sich in's Mittel und sprechen sich hieraus in bitterer Weise untereinander über die unleidlichen Zustände aus. Das „Gebetläuten' schließt die Scene, indem sich die betenden Gruppen zu einem lebenden Bild sormiren. Die zweite Scene spielt sich ans der Mittelbühne ab und zeigt die Gaststube beim Sand Wirth, in welcher Hoser, sein Weib und eine Anzahl der bewährtesten Führer der Volksbewegung beisammen sind. Die Vorbereitungen zum Ausstande

, die einfache „Hofhält nng' des Sandwirihs in Innsbruck vor. Es ist die kurze Glanzzeit des schlichten Mannes, der Höhepunkt seiner tragisch endenden Lausbahn. Spcckbacher, Has plnger, Eisenstecken:c. treten hier auf. Die kaiserliche Gnadcukette wird überreicht, wozu das bekannte Des regger'sche Bild als Vorwurf dient, und in feierlicher Weise von Pricsteihand geweiht. — Die vierte Scene hat wieder Herrn Wolf zum Verfasser und sührt den Zuschauer mitten in das letzte Aufflackern des Volks> kampses

des Hoserliedes erklingen. Dann spielt sich im Mittelraum als lebendes Bild die Gefangennahme Hofers ab, wobei nur Hoser selbst einige einfache Worte spricht. Dann schließt sich der Vorhang ; aus den Häusern treten einzelne Gruppen; einige s»a»zösische Ossiciere und Soldaten erscheinen aus der Bühne, alles späht dem Hintergründe zu, aus welchem nun, während die Musik immer weiter spielt, der Zug mit dem Gefangenen in bekannter Weise, her vorkommt, die Bühne umkreist und im Hintergrunde verschwindet

. Die Seilenräume schließen sich, in der Mitte zeigt sich die Gaststube beim „Schgörwirth', wo das Verhör Hosers statlfindet. Den Schluß macht ein lebendes Bild: „Hofers letzter Gang' nach Desregger. Die Versammlung, welche der Verlesung der einzelnen Scenen lebhafte» Bei'all spendete, erging sich nach jeder derselbe», über Aufforderung des Vorsitzenden, in zwangloser Kritik. Im Allgemeinen fand die Arbeit der drei genannten Herren rückhaltloses Lob, nur saud mau, daß die Episode vom Wirth an der Mahr besser

noch zahlreiche Freunde des Vereins mit ihren Familien betheiligten, so daß sich auf dem reizend gelegenen, von mächtigen Bäumen be schatteten Wiesenplan vor dem Burgthor ein sehr be wegtes fröhliches Leben entfaltete. Den musikalischen Theil des Programmes besorgte die wackere Marlinger Musik, entschieden eine der besten Dorsmusikcapellen des Burggrasenamtes, die mit ihren exact vorgetragenen Stücken lebhaften Beifall erntete. Die turnerischen Productionen, welche ein sehr befriedigendes Bild von der Kraft

16
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1908/13_06_1908/TIR_1908_06_13_6_object_155330.png
Page 6 of 12
Date: 13.06.1908
Physical description: 12
'), die sich alsdann mil ihrem schmucken Gesvlge der zwölf Festjungfrauen, in verschiedenen National trachten gekleidet, in den Festzug einreihte. Voraus die Festjnngfrauen mil den zwei Fahnenbänderu und der Fahne, kam hernach die Fahnenpatin, Fran Hermine Tcusler, in elegantem Zweispänner ausgesahren. Der ge räumige Torsplatz bot ein herrliches Bild: An der mit Taxengewinden reich geschmückten Front der Kaserne stand der sestlich gezierte Altar, vvr demselben der Betschemel sür die Patin, nebenan lag die Fahne

zu erzielen. Beide Vor träge fanden die Zustimmung der Anwesenden, nnlcr welchen sich auch k. k. B.-Sch. I, Jos. Zoderer befand Zum Schlüsse der von keinem Mißtöne gestörten Versammlung erklangen noch einige Lieder. Prad. !>, Juni. l ^ ch ü tzensahnen- weihe.) Ein farbenprächtiges Bild, ein Bild der Sckiür.cneiuheil OberoiulschgauS zeigte unS die gestrige Fahnenweihe in Prad, Im grasten Halbkreis umstanden bei der Feldmesse die Zchützensahnen von Ztilss, Lichtenberg, GluruS, ^aas und Mal» ihre neue

Genossin, die herr liche Fahne von Prad. Wahrlich, sie ist eine Sehenswürdigkeit und ein Zeugnis des Kunst sinnes und der Schaffenskraft unserer Tertiar- schweslern, aus deren Händen si' hervorge gangen, Besonders das farbenprächtige Bild des Ablers, der bis ins kleinste Kunstver ständnis verrät uud wvhl tausende vvn Stichen bedurfte: auch das Bild der Trafoier-Muner- gvlies steht in königlicher Hoheit vo' unseren Augen, In goldnen Leitern slimmern die In schriften: „Für Grti, .Kaiser und Vaterland

18
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/19_11_1935/AZ_1935_11_19_3_object_1863766.png
Page 3 of 6
Date: 19.11.1935
Physical description: 6
, daß er sich viel-s leicht trotz der vielen Dokument« auch irren könnte: „Vielleicht bist Du, Kaiser Theodor, gar nicht der! älteste Sohn meines Onkels Theodor aus dem Ba nat. Aber das macht nichts — antworten kannst Du auf alle Fälle!' — Noch einmal kehrten die Zweifel in dem Brief wieder: „Weißt Du, Kaiser, am besten wäre es, Du schicktest Dein Bild, dann könnte man doch am besten erkennen, ob Du der, Sohn vom Theodor aus dem Banat bisttl' Aber' dann kommen ..och wieder familiäre Einzelheiten! und gute Wünsche

' habe die ganze Geschichte er funden, um das Blatt zu füllen und die Serben für Abessinien zu interessieren — wenn nicht Mata später Gelegenheit gehabt hätte, ein Bild seines verschwundnen Vetters aus dem Banat aufzutrei ben. Und auf diesem Bild, von dessen Existenz er vorher nichts gewußt hatte, zeigt sich, daß die Züge des Bauernsohns und des abessinischen Kaisers stark übereinstimmen, von dem traditionellen Bart abgesehen, den der Kaiser trug. Es hätte noch ein anderes, ganz sicheres Erkennungszeichen

bis drei Kilometer breit. Wer hat diese Qua der abgeladen? Wer die phantastischen Bauten er richtet, die uns das Vordringen fast unmöglich machten? Urgewalten wüteten in dieser Landschaft, schleuderten Erdtrümmer über- und durcheinander. Tagelang wiederholte sich das gleiche Bild: Fels ' Spitze öcke « den eingesunken, biswellen frech auf der stehend, Steinblöcke, immer nur Steinblöcke krausem Durcheinander. Diese zyklopischen Mauern konnten wir —> wen« wir Glück hatten — umgehen, meist traf

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/05_01_1934/AZ_1934_01_05_3_object_1856111.png
Page 3 of 6
Date: 05.01.1934
Physical description: 6
,u stehen. Schon wollte Velasquez einen Diener schicken, der dem Könige melden sollte, daß in An betracht des trüben Lichtes die Arbeit an dem Bild nis besser zu verschieben sei, als der Habsburger eintrat. Der Maler verbeugte sich tief, wahrend der stoma mit einem merkbaren Lächeln sagte: „In 'Zinnen vertieft? Ja, der Tag ist grau. Spanien vlme Sonne ist das Land der Trauer! . Velasquez erwiderte: „Majestät, ich ärgere mich, das; wir so schlechtes Licht haben. Ich brauche Helligkeit sür meine Farben

wieder blickte der SabSburger kalt und serne aus dem Gemälde. ' Dann verließ Velasquez seine Werkstatt. Es zog ihn, wie oft zu Mittag, wenn der Palast stumm und wie verzaubert war, durcl) die weiten Gänge - jiìMMlè^woàK'GèMldMMn.' 'AM»SàmWHtè'.si'ch den ^-.-lten vèrborgeA Als Diego den^Raum, der Königsbiloer betrat, war er von trüben Halbdünkel ersüllt. Der Maler ließ sich in-einem der breiten Polstersessel nieder und blickte langsam von einem Bild, zum anderen. Da hingen Werke von seiner Hand

glauben, daß sie glücklich waren, weil sie schön gemalt wurden ' „Und haben , sie heuty etwas davon, wenn man in hundert, in zweihundert Jahren glauben wird, sie seien glücklich gewesen?' ZwMe? Augen leuchteten. „Ja,, sie haben èMaàWuon? Die. Täuschung ist auch Glück. Und der Gedanke, vielleicht in vierhundert Jahren von einem Menschen bedauert zu werden, der mein Bild betrachtet, Meister, der Gedanke könnte mich heute schon trösten. Aber das Häßliche wird ja nicht ge malt.' . Velasquez erhob

sich rasch. Er saßte den Zwerg bei der Hand und sägte: Komm mit, Primo!' „Was wollt Ihr von mir, Meister? Laßt mich hier!' ' , „ „Komm mit,! Primo ich will Dich malen!' Im Atelier fragte Velasquez: „Wie willst Du gemalt werden. Primo?' Hastig erlviderte der Hofzwerg: „In einem reichen Gewände, auf dem Boden sitzend, damit ckan nicht sofort in Schrecken gerät, wenn Man das Bild sieht. Dann mit einem großen Hut. Ein großes Buch muß auch dabei sein und Tinte und Kiel und ein phantastischer Hintergrund

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/10_10_1935/AZ_1935_10_10_3_object_1863310.png
Page 3 of 6
Date: 10.10.1935
Physical description: 6
. — Nahezu dreitausend Meter Bild streifen, die, unbekümmert um den, der da draußen sitzt und Einzelheiten abfangen möchte, in unauf haltsamen Tempo vorüberfließen, sind zunächst einmal gar nicht zu überschauen. Denn sie bilden ein in sich abgeschlossenes Ganzes, das man nur dann in bearbeitungsfähige Einzelteile seiner Zu sammensetzung auflösen kann, wenn man ihm mit dem Seziermesser oder in diesem Falle mit der beim Film so wichtigen Schere zuleide geht und in kleine Stücke aufteilt. In diese Stücke

, was der Nachsprecher in der Übersetzung zu agen hat. Mit anderen Worten, daß nicht nur die Länge des auf der Leinwand gesprochenen Satzes, sondern auch die im Bild augenfällig hervortretenden Vo kale und Lippenlaute mit der zu schaffenden Uber setzung übereinstimmen und die Illusion hervor rufen, als ob der Darsteller auf der Leinwand in der Sprache der jeweiligen „Synchronisation' spräche. Daß bei diesem „checken' --- um abermals eine fachliche Bezeichnung zu gebrauchen, wenn es un vermeidlich

, läuft un unterbrochen immer wieder das gleiche kurze Stückchen Film. Zuerst geschieht dies mit nor malem Ton, damit der Nachsprecher Rede und Tonfall seines ausländischen Kollegen noch einmal hören kann. Dann aber wird der Ton mehr und mehr abgedämpft, bis er schließlich ganz fortbleibt und das tonlose Bild nur noch von der, schon fast „synchronen' Rede des Darstellers begleitet ist. Wenn so der ganze Film „take'-weise durch probiert ist, kommt er endlich ins Atelier und vors Mikrophon, um nunmehr

' und einer genauen sachverständigen Prüfung un terworfen, wobei es dann vorkommen kann, daß die Rede eines „Take' aus drei verschiedenen Auf nahmen zusammengesetzt werden muß, um sie vollendet „synchron' zu machen. Das heißt, die Rede wird aus Einzelteilen der erstell, zweiten und dritten Ausnahme ganz neu zusammengeschweißt werden. Der nunmehr vollendete Tonstreifen wird mit der Originalinusik, dem Original-Gsräuschstreisen und dem unverändert gebliebenen Bild auf viel gleichmäßig anlaufenden Maschinen

21