5,760 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/23_04_1933/AZ_1933_04_23_8_object_1828522.png
Page 8 of 12
Date: 23.04.1933
Physical description: 12
diesem heruntergekommenen Subjekt, wie um Entschuldigung bittend, dem in Würde erstarr ten Ladenbesitzer vor die Nase gehalten wurde. Leone Frosinone schwieg; und der Andere be gann hilflös zu stottern. Vor dem eisigen Schwei gen des Antiquars erstarb das Stammeln des jungen Mannes in einem Seufzer. Zitternde Finger lösten hartnäckige Knoten; das Zeitungs papier raschelte unangenehm laut; und da kam ein Bild zum Vorschein, oder vielmehr, wie der Händler mit sicherem Auge feststellte, ein Rah men, ein echter, kostbarer

Rahmen des Seicen to. der unter Brüdern, und selbst in Anbetracht der Krise, gut seine tausend Lire wert sein mochte. „Was sagten Sie doch?' — Die Stimme des Antiquars drückte den letzten Grad von Verach tung aus. »So. das Bild wollen Sie verkau fen.. Und das nennen Sie ein Bild, diese be schmierte Leinwand?. . . Seien Sie froh, junger . Mann, daß -ich Sie wegen der Frechheit- nicht schon hinausgeworfen Habel' sDer Rahmen ist nicht schlecht, dachte zugleich Leone Frosino

ne, man könnte ihm unter Umständen 10 Lira dafür bieten). Der stoppelbärtige. abgerissene junge . Mann aber dachte nicht an den Rühmen: er dachte nicht an den Rahmen; er dachte an das Bild. Und in seiner Ratlosigkeit wuchs ihm der.Mut der Ver zweiflung. Cr sprach auf einmal klar und zu sammenhängend: »Sie irren sich, mein Herr, wenn Sie das Bild für wertlos halten. Es ist ein echter Meister, wie mir mein verstorbener Vater immer sagte, alter Familienbelitz. Wenn mir nicht das Wasser am Halse stände.— hier begann die Stimme

an wertlose Bilder zu versehenden'. tEigent- lich hatte Leone Frosinone garnichts zu tun, aber das brauchte das Subjekt ja nicht zu wis sen). Verlegen rückte der junge Mann hin und her, strich bald das Zeitungspapier glatt, hob bald das Bild auf. legte es unentschlossen wieder hin. zupfte an seiner schlechtgebundenen Krawatte und würgte endlich heraus, ob er denn nicht we nigsten das Bild hierlassen könne, damit es der sicherlich sachkundige Herr Frosinone mit Muße untersuche. Zuerst wollte der Händler

brüsk ab lehnen; doch dann dachte er,.daß vielleicht. mit dem Nahmen doch ein Geschäft zu machen sei, u. stimmte endlich zögernd zu. Sichtlich erleichtert und mit' respektvollem Gruße verabschiedete sich der junge Mann und zog ab. Leone Frosinone stellte das Bild achtlos In eine Ecke und trat zum zwölften Mal vor die Tür seines Ladens, wo'er verächtlich In die Richtung der vorbeihastenden Autos ausspuckte. Am Nachmittag blieb ein sehr elegant geklei deter. Herr vor dem Laden des Antiquitäten

1
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/11_07_1936/AZ_1936_07_11_3_object_1866402.png
Page 3 of 6
Date: 11.07.1936
Physical description: 6
der immer wieder. lAie Aquarelle schienen ihm zu gefallen. „Einen Augenblick', sagte der Fremde, als Muthmann sich Anschickte, ein neue» Blatt hervorzuholen. Das Bild I'chien ihm zu gefallen — aber noch geraumer Zeit lmeinte er übergangslos und unerwartet: „Sie ma llen doch auch Porträts, überhaupt Figürliches oder Inicht?' I „Selten', erwiderte Muthmann, der seine Hoff nungen zerrinnen sah. „Ein paar Sachen habe lilh.' »Wenn ich sie sehen dürste?' bat der Besucher. Muthmann holte sie herbei. Vier, fünf

Bilder. Wrklich nicht mehr. Eines war darunter — ein Mädchenbildnis, in ganz zarten, pastellenen Far« abk ^ angedeuteten Hintergrund Der Besucher betrachtete es lange. „Ein äußerst Mendig wirkendes Bildnis', meinte er. „Man könnte sich denken, daß dieses Mädchen nicht hübsch ist im wirklichen Leben. Daß es aber Augenblicke hat, wo es unglaublich schön sein kann. Märchen hast schön.' Muthmann nickte verlegen. „Dies Bild möchte ich kaufen', meinte der Fremde. „Nennen Sie mir einen Preis

— einen diskreten Preis.' Muthmann lächelte verzerrt. Ein Schmerz rühr te ihn an, der ihn erzittern ließ. Oder war es Schwäche? Wenn man wochenlang nun schon ohne Bargeld lebt, wird man schwach. »Wollen Sie nicht doch lieber die Landschaft nehmen?' bat er. „Das ist mein eigentliches Ge biet — wirklich, ich berate Sie gut. Wie ein ehr licher Makler,' versuchte er zu scherzen. „Später vielleicht/' wehrte der Fremde ab. «Ich habe eigentlich nie die Absicht gehabt, dies Bild zu verkaufen', machte der Maler

einen neuen Anlauf. - „Dreihundert Mark', sagte der Fremde. „Drei hundert Mark bar in die Hand, das scheint mir ein guter Preis zu sein.' Dreihundert Mark? Muthmann knickte zusam men. So viel Geld... Vor seinen Augen entstan den, gleich den Fieberphantasien eines Kranken. Bilder, blühende, leuchtende, lockende Bilder von all dem, was er sich kaufen würde. „Es ist recht', sagte Muthmann ganz, ganz leise. „Wohin darf ich das Bild schicken?^ „Teuber, Direktor Teuber', erwiderte der Be sucher, die Briestasche

hervorholend. „Abe» Sie brauchen sich nicht zu bemühen, mein Wagen steht unten, ich nehme das Bild gleich mit. Haben Sie ihm einen Titel gegeben, eine Bezeichnung irgend welcher Prt? Wenn Sie einmal ganz berühmt sind../ -- „Nennen Sie es einfach Mädchenbildms'', er widerte Muthmann hastig. Er konnte doch diesem wildfremden Menschen, diesem kühlen Geschäfts mann nicht verraten, daß dies Bild Eva darstellte Eva, die er liebte und die dann... Ach, nicht daran denken. Es führte ja zu nichts. Er hatte dies Bild

2
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/22_10_1937/AZ_1937_10_22_3_object_1869487.png
Page 3 of 6
Date: 22.10.1937
Physical description: 6
a w völliger Klarheit. Nun, es gab ° die enttauscht waren, weil sie ver- . .xi'kinarckbild an ihrer Decke suchten .indeiiens ebenso viele erblickten den eben stopf wirklich an der Decke Ihres Ii-aisch bewanderte Leute erklärten diese ffLas längere Betrachten eines Bildes I besonders klare Vorstellung, die sich I-Miis gut einvrägt. Wenn wir das Bild > ite sehen» so ist dies nichts als eine deut- linerungsvorstèllung, d. h. wir stellen uns ssa anschaulich vor, dag wir es wirklich «glauben. Eine Art

von Selbsttäuschung Il.se Erklärung war falsch. Cs gibt nicht Iziorslellungsgodächtnis, sondern auch ein HMtnis. Biels Erwachsene und — nach titersuchungen rund ein Drittel aller tnd Jugendlichen besitzen die Fähigkeit, De subjektive Anschauungsbilder hervor- I, Sie können ein Bild, das ihnen gezeigt I» auch dann noch wirklich, empfindungs- Mi, wenn es wieder fortgenommen ist. Werbare seelische Fähigkeit wird in der Isiichologie eidetische Begabung genannt, àrger Forscher Professor Erich Jaensch «Sesehmäßigkeiten

der Eidetik aufgedeckt 1 Bedeutsamkeit dieser Wissenschaft erwie- Indelt sich bei dieser Begabung also nicht Ijedem Menschen gegebene Fähigkeit, sich Ichträglich wieder vorzustellen, sondern kabe, ein Bild im buchstäblichen Sinne Wen. Wir können durch ganz einfache leicht feststellen, ob wir selbst Eidetiker , besten eignen sich hierfür Schwarzweiß- möglichst mele Einzelheiten dar auf denen tà Wir legen o ein Bild auf einen Hintergrund und betrachten es zehn bis Sekunden. In dieser Zeit

ist es auch für kschsenen kaum möglich, seinem Gedächt- sFülle verschiedener Einzelheiten bildtreu gen. Dann ziehen wir das Bild fort. Sind Etiler, so erblicken wir nun das Bild auf Km Unterlage genau so klar wie vorher, àn alle Einzelheiten wieder und können Im Bleistift die Umrisse dtzr abgebildeten Nachzeichnen. Eine Selbsttäuschung ist hier geschlossen. dreizehnjährigen Landjungen gab ich ! ein Bild, das er noch nie gesehen hatte sür eidetische Versuche benutzt); er sah lehn Sekunden an, dann zog ich es fort. Wete

, es noch immer vor sich zu sehen, le ihm Fragen: „Wieviel Personen siehst dein Bild?' — „Sechs! Vier Männer, puen. Drei gehen zur Arbeit, dieser hier mit dem Finger) trägt eine Spitzhacke hulter, die beiden anderen haben Schau- f mit dem großen Hut spritzt die Straße.' ! sällt dir an dem zweiten noch auf? — Icht eine Pfeife, und' er hat eine Mütze IMon auf.' „Wieviel Fenster siehst «in Hause?' — „Eins vorn, fünf nach I- „Wieviel Milchkannen stehen auf dem sin Bordergrund?' — „Fünf!' B sick, deutlich

3
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/21_10_1932/AZ_1932_10_21_5_object_1879998.png
Page 5 of 8
Date: 21.10.1932
Physical description: 8
beträgt Lire 20. Alle weiteren diesbezüglichen Auskünfte werden beim Gewerbesärderungsinstitut Bol zano, sowie bei Herrn Vinzenz Fertl, Schnei dermeister in Merano, erteilt, wo auch àie An meldung zu diesem Kurs entgegengenomi''',! wird. Km neues Bild in der Waàlhà Seit gestern sehen wir an Stelle des bisheri gen ovalen Gemäldes vom Pfänderhotel bei Bregenz. für das die Reziprozität mit einem Meraner Bilde dort erlösen ist, eine Ansicht des meerumspülten Städtchens Crado. der berühmten sommerlichen

als „Aquae gradata?' be zeichnet, um anzuzeigen, wie sanft die Abstu fung des Strandes dem Meere zu verlief. Im k. bis 12. Jahrhundert hatte Grado eigene Pa-> triarchen, verbündete sich dann um 700 mit Ve nezia und war big zu dessen Blüte kirchlicher Mittelpunkt der nördlichen Adria. Auf der nahen, kleinen Insel Bgrbano. zu der uns ein Boot in 45 Minuten hinübcrbringt. steht eine im 6. Jahrhundert gegründete, um: 1K00 erneuerte Wallfahrtskirche mit byzantini-^ scher Madonna. Das hübsche Bild soll unsere

magischen Schein. Zauberhaft das gesamte Bild! Dies stellten auch die zahlreich erschienenen Gäste fest, die sich im mer wieder an der von vielen fleißigen Händen geschaffenen Dekoration — verantwortlich hier für zeichnete die einfallsreiche geschickt« Haus frau. Frau Welz — erfreuten. In diesem Rah men wirkten nun auch die entzückenden Kon zer'-. Jodel- und Tanzeinlagen des Meraner Aspenländlergnartettes besonders attraktiv. Ganz reuend die von mehreren Paaren in Ori ginaltracht as,?eig.'?n Volkstänze

.. Das war ja der Schrank, der noch von dein Vater des gnädigen Herrn geblieben war. Aber —. der alte Mann ging langsam vorbei. Im Schlafzimmer stand er lange mit an» dächtig gefalteten Händen vor dem Kinde»- bettchen, in-dem der kleine Karl schlief. Selt sam! Der alte Penner mußte nicht normal sein. Die Lina sah genau, wie große, schwere Tränen in seinen Bart kollerten. Und da, leise schrie das Mädchen auf, jetzt hatte der alte Bettler ein Bild von der Wand genommen, ein kleines Bild, das über dem Kinderbettchen hing

schnell nach den Augen, nm eine Träne wegzuwischen. ' Da da vor ihm war sein Junge, der sich durch eigene Kraft emporarbeitete. Der hatte es nicht verdient, daß jetzt einer kam, ein verlauster, dreckiger Landstreicher, der sich für seinen alten Vatsr qusgab. Nein, das hatte er wirklich nicht verdient. „So sagen Sie doch wenigstens, alter Mann, was Sie mit dem für Sie wertlosen Bilde be ginnen wollten!' sagte Noorden halb ärgerlich, halb hilflos. «Das Bild stellt meine Mutter dar

4
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1920/08_07_1920/VBS_1920_07_08_4_object_3113730.png
Page 4 of 16
Date: 08.07.1920
Physical description: 16
er den Brief zu und schickte ihn weg. — Jetzt fiel dem Maler aber der Gedanke schwer aufs Herz, daß er wie der viel zu lange geträumt u. getändelt habe. Von seinem neuen Bild waren erst einige Teil skizzen fertig. Wenn er nicht ernstlich daran ging, konnte er den Termin nicht einhalten u. dann war er ein Lügner. Allein mit der Un ruhe im Herzen brachte er nichts Richtiges zu stande. Es blieb ihm keine andere Wahl, er mußte sich das Wirtsfräulein aus dem Sinne schlagen und all sein Trachten

wieder auf die Kunst richten. Das Mädchen war gestorben oder augenscheinlich nicht für ihn bestimmt. Traurig begrub er seine neu aufgeblühten und so schnell wieder erstorbenen Hoffnungen. Neuntes Kapitel. Wenn die Schwalben heimwärts ziehen. Bis Mitte Oktober hatte Walter Reinisch Sie Hauptskizze zu seinem neuen Bild, dem er den Namen Bergpredigt gab, ausgear- bietet. Das Bild stellte den Heiland dar in einer Alpenlandschast. wie er einem Kreis von Belg iern predigte. Die Zuhörer erschienen großen teils

noch sein Bild „Maria Schnee', das erst nach Schluß der Jahresaus stellung au den Käufer abgeliefert werden sollte. Wie eine Sonne strahlte ihm sein Gemälde un ter den anderen Bildern entgegen, und er em pfand wieder eine helle Freude daran. Aber was war denn das? Vor seinem Bild stand eine dunkelgekseidete 'Frauensperson, die weinte. Ganz deutlich bemerkte er, wie sie mit einem weißen Tüchlein die Augen auswischte. Es ^schmeichelte seinem Künstlerstolz, daß sein Bild die Menschen zu Tränen rührte

, das ist jetzt eine Ueberrafchung. Grüß Sie Gott!' „Herr Neinisch!' ' stotterte das Mädchen; „grüß Gott! Wie kommen denn Sie daher?' „Haha, das ist jetzt ein? Frag', lachte er; „wo ein Rauch ist, ist ein Feuer, und wo ein Bild ist, muß auch ein Maler sein. Fragen muß ich. wie kommen Sie daher, Fräulein?' „Ich bin schon zehn-, zwölfmal dagewesen.' „Was Sie sagen! .... Und gefällt Ih nen mein Bild?' „Ja, ja, ja. Es ist prächtig, wunderbar! Ich Hab nie etwas Schöneres gesehen.' „Also bin ich kein Tuifelemnler mehr?' „Herr

Neinisch, Sie sind immer ein.Künst ler gewesen, und da haben Sie's jetzt gezeigt. O wie mich das freut!' „Warum weinen Sie dann aber?' „Ich? ... Ich ... Ich weine nicht . . . Nur das Bild greift mich so an . . . Wissen Sie noch, was ich einmcif gesagt Hab? Wenn ein Bild einem so tief ins .Herz greift, daß man weinen muß, dann ist es etwas Großes . . . Und Sie haben die Berge unserer Heimat dar auf gemalt, das Hollafoch und den Riesenstein — ich Hab sie gleich das erstemal erkannt

5
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/24_08_1939/AZ_1939_08_24_3_object_2611043.png
Page 3 of 6
Date: 24.08.1939
Physical description: 6
ist um so deiner- kenswerler weil Agram keine Niederlassung war. Als die „Gioconda' Leonardo da Vin cis vor dem Krieg aus dem Pariser Mu seum des Louvre gestohlen wurde, war es eine Weltsensation. Man schrieb den Diebstahl dem berückend „rätselhaften' Lächeln der Mona Lisa zu, und Max Schillings komponierte sogar über das Thema eine Oper. Das lächeln habe ei nen Bildfetischislen hypnotisiert, hieß es. Zivei Jahre suchte man in alter Welt nach Leonardos Meisterwerk. Erst dann fand man es. Das Bild des „Gleichgiltigen', Mei

sterwerk Walteaus aus dem 17. Jahr hundert, das gleichfalls heimlia) aus dem Louvre entwendet wurde, hat der soge nannte „Dieb' bereits nach zwei Mona ten am 14. August eigenhändig dem Pa riser Untersuchungsrichter wiedergebracht Der Diebstahl hat sast das gleiche Auf sehen erregt, wie damals das der Gio conda. Das Wort „der Eleichgiltige' könnte uns etwas kalt und gleichgültig lassen. Sieht man das Bild, ist man leicht be geistert: Die Gestalt eines jungen, hoch mütig dahertänzelnden Dandy, eines Bean

aus Adelskreisen, hat ein fast noch blasierteres Lächeln auf den Lippen als die Mona Lisa und eine noch herausfor derndere Haltung. Als Kunstwerk ist es vielle Millionen Francs wert. Warum hat der junge Vogulawsky, LS Jahre alt, Sohn eines Weißrussen, in Paris geboren und naturalisiert, das Lild gestohlen? Um es weiterzuverkau fen? Ganz gewiß nicht. Ii» Gegenteil: Er war vernarrt in das Bild, wie es nur ein junger Kunstrusse vom Mont martre sein kann, nnd er wollte das „ver wahrloste, miszhandelte

er gutgläubig. Während er das Bild heimlich und sehr behutsam in seiner Dachkammer, ge nannt Atelier, behandelte, schrieb er eine Broschüre: „Warum ich den „Gleichgilti gen' stahl'; darin versuchte er die man gelhafte Pslege der alten Meisterwerke nachzuweisen. Ihr Absatz sollte durch den sensationellen Diebstahl — und seinen Tod gesichert sein. Er selbst wollte nichle profitieren. Daß ^-crge nie daran gedacht hat, das Vild weiter' zu verkaufen, glauben ihm heute bereits die Anwälte, Sachverstän digen

und der Untersuchungsrichter selbst. Trotzdem hat der Untcrsuchuugsrichter, dem er sich stellte, ihn festnehmen und in die Semite? schassen lassen. Die Experten, sogar der Vertreter des Louvre-Direi- tors, glaubten ihm ebenfalls, ja, sind überzeugt, daß er recht habe. Dock) ha! er insofern das Bild verändert, daß er die Ränder des Millionenbilds gewa schen, den Himmel gereinigt hat. so daß er wieder in ursprünglicher Helle leuch tet, er hat einen ..Diavolo', das vor dem Weltkrieg wiedererstandene alte Spiel

6
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/26_08_1915/BRC_1915_08_26_5_object_158474.png
Page 5 of 16
Date: 26.08.1915
Physical description: 16
. Ein Bild aus dessen Jugendzeit. Damals aufge nommen, als er Hauptmann wurde. Niemals hatte sie Stephan ein Bild des Vaters gezeigt. Sie hatte stets gesagt: ..Alle Bilder Deines Vaters, die ich hatte, sind bei einem Brande verloren gegangen.' Nu-: aber stellt.- sie das Bild, das Beste, das sie kannte, in einem Rahmen auf die Platte des Schreibtisches, und Hedwig sah wortlos zu. was die alte Dame anordnete. Einige Blumen, die aus eincm Tischchen m einer Vase standen, nahm sie von dort und stellte

sie so hinter das Bild, daß sie es in Kopfhöhe umrahmten. Dann setzte sich die Mutter stanz still vor das Bild und sah ee an. Heute war es fast zum erstenmal, daß glückliche Zeiten vor ihrem geistigen Auge aus stiegen. Zeiten, die sie an der Seite des einst io sehr aeu-Meu Mannes verk.''.5 batte. Hed wig Be nner st':') ein verNärres Leuchten in den Augen oer ulten Dnme und bemerkte, daß sich lkre L'npn? zu nnansae'prcchenen Worten wrmten. Ganz leise zog sie sich zu einen; en! rennen Pla:-; im Zimmer zurück

, um die an- da-^sro-ne --t-mmung der Mutter nicht zu stören. Nur das leise pendelnde Ticktack der Uhr auf dem Glasschrank war das einzigste, was in dem Zimmer zu hören war. Lange Zeit saß die Mutter und hatte ganz und gar die Anwesenheit ihrer Hedwig ver gessen. Jetzt löste sie die ineinander verschlungenen Hände, nahm das Bild und führte es an die Lippen. Das war nach vielen, vielen Iahren der erste Kuß, den sie mit Seele und Herz wieder dem Andenken des geliebten Mannes bot. Ein leises „Du' zitterte

durch den Raum, wie das sehnsüchtige Vibrieren eines Saiten instrumentes. Draußen klangen Soldatenschritte. Schwer und energisch im Tritt. Das war der zurückgekehrte Stephan. Nun stand Hedwig Bechner auf, um ihm entgegenzugehen, während die Mutter das Bild wieder unter die Blumen stellte und vor dem Schreibtisch sitzen blieb. Stephan Andraski war in glänzendster Laune. Noch in der Nacht sollte er mit dem Schnellzug Wien verlassen und wichtige Bot schaften des Kaisers Franz Joseph an Seine Majestät

den Deutschen Kaiser überbringen. Er küßte seine Braut und ging zur Mutter. Immer noch lag ein leuchtender Glanz von Glück auf ihrem Gesicht, und er wunderte sich über diesen Ausdruck, den er noch nie bei ihr gesehen. „Fühlst Du Dich besser, liebe Mutter?' „Gott sei Dank, ja, mein lieber Junge.' „Ich machte mir schon ernstliche Sorgen.' Sein Blick streifte die Schreibtischplatte und ein leiser Ausruf des Erstaunens erklang von ihm, als er dort ein Bild stehen sah, das ihm, ohne daß er es jemals gesehen

7
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/11_06_1939/AZ_1939_06_11_3_object_2639127.png
Page 3 of 8
Date: 11.06.1939
Physical description: 8
mit plötzlichem Ruck die Tür aus! Was nun geschah, läßt sich kaum be schreiben: Die al'e Marie kam wirklich die Trevpe herauf! Sie hatte einen gräß lichen Eulenkopf, rote Augen, hinkte auf beideu Leinen und röchelte schwer und mühiam. Sie war um die .Halste kleiner, als ich sie eigentlich kannte Dabei hatte sie einen Buckel, der sich ständig zu bs- iuuerung! Anblick. Nur einen Augenblick nahm ich das sürchtrliche Bild in mich auf. dann schrie! ich auf. Eine Enttäuschung, irgendwie! hintergangen zu sein, ließ

- gemürselten Menge von kleinen Leuten und feilschenden Juden. Er sah den Ver steigerer mit dem Gerichtsdiener an der Wand und den Hauswirt, ungerührt die einkommenden spärlichen Gulden über schlagend. daneben. Ein arg verstaubtes Bild stand, vorerst noch völlig unbeachtet, in einer Ecke. Der Meister sah es und — hatte blitzschnell einen — nun ja, einen Plan. Rembrandt, sorgsam sich bückend und gute Weile beobachtend, wischte ein wenig den Staub ab und besah das Bild, schein bar immer stärker gefesselt

. Der Haus wirt hatte sogleich den Meister Rembrandt van Rhyn erkannt und stieß, als er ihn derart über dem alten Bild sah, auf der Stelle den Auktionator an, und der, ein tüchtiger Mann .nahm eben dieses Bild als nächsten Gegenstand unter den Ham mer. Und wirklich: Rembrandt bot als erster und ohne Besinnen fünfzig Gulden:! Sol ches Angebot reizte, mußte ganz einfach die Raffgier van Schovels, des Haus wirtes reizen. Wenn schon der große Meister, der doch gewiß das Höchste von seinen Kunst verstand

, so viel bot, was mußte da dieses Bild am Ende wert sein! Rembrandt war mit allem Eifer bei der Sache und ging, nachdem der gierige Wirt ihn schnell überboten, Zug um Zug geriet schier außer sich vor Eiser, deu» die Zahlen kletterten eine wahre Jakobsleiter: Rembrandt, der Wirt — der Wirt, Rem brandt. Und wieder der Wirt, lind noch einmal der Meister! Bis am Ende Rembrandt dem Herrn van Schovel einen kleinen Vorsprung ließ und das Bild endlich den: gedunsenen Wirtsgesicht zugeschlagen wnrde. Für Freund

mir jetzt unter vier Augen, wieviel mag das Bild wert sein?' Rembrandt wirst noch einmal, wie ab- lchiednehmend, seinen Blick auf das Bild und antworter seelenruhig und vergnügt: „Unter uns gesagt: zwei Gulden!' Der Hauswirt, der die Zahl in seinem Rechenkasten nur zu deutlich vernommen, aber immer noch nicht anders konnte als glauben, daß Rembrandt sich gewiß über den endgültigen Verlust des heiß umstrit tenen Bildes suchse, entgegnete, halb ver legen: „Oh, verehrter Meister, wie konn tet

8
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/11_11_1936/AZ_1936_11_11_3_object_1867829.png
Page 3 of 6
Date: 11.11.1936
Physical description: 6
. Die Technik der Zisternenpunktion ist etwas schwieriger; wenn man sie jedoch tadellos beherrscht, ist der Eingriff für den Patienten vielleicht noch schonender. s AovoUs von àlaroàvs» lHoloilldi .-gekauft wollen Sie sagen', erwiderte mir der ,'vr. „Wie gekauft? O seit wann kaufen denn ihre eigene Bilder?' — „Ich wußte nicht, , k es ein Maler war', sagte der Direktor, „und Mochte es nicht glauben, nach dem Geschmack ° urteilen. Er hat ein höchst mittelmäßiges Bild enorm hohen Preise angekauft

er und reichte mir das Register. Tische der Verwaltung lagen. Ist es in der Tat möglich, daß ein junger unbekannter Künstler ohne Vermögen und Talent 6000 Francs für ein Bild ausgeben kann? Ich ersah nur zwei Quellen, aus denen das Geld herrühren konnte. Entweder hatte ein eben solcher Kenner wse er selbst mit gutem Geschmack seine Kleopatrà gekauft, oder die Coeur dame hatte ihn zum Liebling erkoren.. Ich wollte klar darin sehen und fragte daher, ob die M»>pa- tra verkauft sei. Wir durchblätterten und lasen

gewissenhaft das ganze Register durch. Nein: es ist kein Angebot für dieses Bild gemacht worden. So sehr es mich betrübt, diese neue Sorge zu Ihren väterlichen Befürchtungen hinzufügen zu müssen, so fühle ich mich doch verpflichtet, Sie zu benachrichtigen, daß Ihr Neffe vielleicht den schlüpfrigen Pfad des Spiels betreten hat, . Rufen Sie ihn schleunigst zurück. Ich habe mir seine Adresse geben lassen und werde ihn morgen, obwohl ich mich kaum auf den Füßen erhalten kann, persönlich aufsuchen. Ihr Montare

einer schwachen stunde, und Cornelius war davon geheilt und hatte bereut. Aber es genügte, um in des Onkels Seele eine ganze Reihe von Besorgnissen zu erregen, welche sich von jenem vergangenen Fehltritt nährten und sich rapide vergrößerten. Außerdem sprachen die Tatsachen gegen ihn. Niemand wußte besser als der Onkel, daß Cornelius keine beträchtliche Summe besitzen konnte, wenn er sein Bild nicht verkauft hatte; und da das Bild nicht verkauft war und die Summe in seinem Besitz gewesen war. so mußte

er sie Im Spiel gewonnen haben. Das war klar. Dazu kam noch seine Aufschneiderei. Er hatte, um seine Achtung wieder zu erlangen, ihm vorgeschwindelt, daß sein Bild verkauft sei, während er die entge gengesetzte Versicherung erhielt. Alles das er zürnte ihn im höchsten Grade — und dem ersten Impuls nachgebend, schrieb er seinem Neffen fol gendes Billet: Valerian Valdi an Cornelius Valdi. Torino, am 11. September. Herr Nessel Ich wußte, daß du leichtsinnig, phantastisch und eitel bist, aber ich hielt

9
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1906/08_04_1906/MEZ_1906_04_08_4_object_652282.png
Page 4 of 24
Date: 08.04.1906
Physical description: 24
Seite 4 Meraner Zeitung Nr. 42 Zu Gunsten des Jugendfürsorge-Vereines. (Ausstellung von Werke« alter Kunst.) Wenn wir eben einen Spaziergang durch die Räume Au machen gedenken, die in den Hervor ragendsten Typen ein Bild , des Meraner Kunsb- besitzes bieten wollen, so müssen wir voraus schicken, daß bie Gegenstände der Ausstellung mit Rücksicht auf verschiedene Gebiete des menschlichen Kunstschaffens der Vergangenheit Ausgewählt wurdem jund daß demzufolge nicht immer der ab solute Mlnftwert

vermochte. Das Stilleben des Jakob van Eß ist wirklich ein wahres Wunderwerk menschlichen Könnens und wenn es eben yuch nur ein Stilleben ist, bei dem man verblüffende Kunsttechnik vor allem verlangt, es hat un seren Erachtens sogar geistigen Gehalt. Zu voller Kunsthöhe steigt der prächtige BMernbrueghel, der Uns mit seltenstem Humor und dabei in er greifender Dramatik, ein entzückendes Bild des sozialen Lebens vor 200 Jahren vor Augen führt. Ebenbürtig mit diesen ist noch ein drittes Bild

einer alten Frau' ein älteres, d. h. in Be zug auf die Dargestellte jüngeres Porträt jener alten Frau sein dürfte, die in der Nationälgalerie in London als „Elisabetk^Jakobs Bas' gilt. Der aus derselben Quelle stammende Januarius Zick, ein blinder Bettler mit seinem Söhnchen, ist eben falls ein Bild von großiem Kunstwerte. Herr Hübel überrascht mit einem hübschen Bilde des auch in Tirol gkt gekannten und oft genannten Bernhard Striegl: Karl V.; es ist ein,reizendes und überckus kunstvolles Korträtstück

jener gro ßen Zeit, in der Albrecht Dürers Pinsel die Welt entzückte. Kunstebenbürtig rangiert nebenan Kur fürst. Friedrich der Weise von Sachsen Von Lukas Cranach. Einen.alteren Cranach bietet gleich da neben Herr Dir. Piffl in fast jungfräulicher Un berührtheit, etwas indiskret in der Farbe, aber! reizend naiv in der Darstellung. Wenn man Äuch möglicherweise hinter dem Cranach ein Frage-! zeichen zu machen hätte, so ist es doch gewiß ein sehr gutes Und interessantes Bild. Herr v. ° Reininghaus

ist der überglückliche Besitzer älterer Italiener. Franzesko Furinis Porträt einer jUn-! gen Dame, die bedeutungsvoll einen Becher in! der Rechten hält, ist ein gut erhaltenes vnd zwei fellos wertvolles Bild. Ebenso der kühn und flott gemalte Piazetta. Eine hl. Familie prunkt mit der Wärme eines Parmegianino, ohne es wirklich zu sein. Einige Cimelien der Malerei Zeigt uns Oberst v. Schlögl, voran einen alten Sieneser Meister (St. Georgs der in seiner energischen Bewegung mit der byzantinischen Steifheit be reits

10
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/10_12_1943/BZLZ_1943_12_10_2_object_2101682.png
Page 2 of 4
Date: 10.12.1943
Physical description: 4
worden, so füllen sich die Säle rasch Mieder' auf. Die Arbeit läßt keinen de» Beteiligten mehr recht zum Bewutztsein kommen. Unter welchen Bedingungen muß aber diese Arbeit getan werden! Wasser und Licht fehlen, 'bas Verbandmaterial schwindet und wird knapp. Ein Teil, des Gebäudekomplexes^ist bei den Terroran- griffen vernMek worden, andere Häüser und Pavillons können nicht mehr benutzt werden, da die Kranken bombensicher untergebracht werden müssen. Der Krieg prägt bas Bild des Hauptverbandvlatzes

werden. In hinterhältigen. Aus fällen werden Posten beschossen. Kolon nen Überfallen,' Raubzilge .unternom men, Sabotageakte an Bahnen, Straßen und Brücken verübt.und so welker. Die Vertvendung erbeuteter Uniformen paßt in bas Bild dieser ehrlosen Kampffüh-' rung. Im Verhältnis zum. Ganzen ist Ihre Wirkung so bitter und empörend im einzelnen die eigenen Opfer sind, ohne entscheidende Bedeutung und bleibt auf die genaNNken geringen Teile der besetz ten Räume beschränkt. Säuberungs- aktianen sorgen dafür

. Diefenigen. die ihn verschuldet haben,,tun dazu noch alles, l»m dielss Bild zu vSraräßern. Das Gericht der Geschichte wird sie — das muß die Ilebemeugunq eines i»den fein, der den Glauben an ihren Sinn be wahrt hat — furchtbar treffen! in einem Gefangenenlager in Mandschukuo Die Eintracht zwischen den Anglo-Amorikanern lässt zu wünschen übrig Hsingking, 9. Dez. — Eine Gruppe mandschurischer Pressevertreter' erhielt unlängst erstmalig die Genehmigung zum Besuch eines mandschurischen Gefangenen- lagers

^atte — die Zeichnung Ist im Lüuvre, das^Bikd ging verloren' — schrff er nach der Por- trätzeichnung jenen wundervollen Ideal kopf, der in den Uffizien hängt. Das ist bewußtes Hinausgehen über die Natur, ist völliger Zwang des Modells unter bei Tlntoretto fest, als wäre er derben eigenen Kunstmillen und unter die erste gewesen, der ihn gekannt hat. In. Gewalt der schöpferischen Vision. Leo dem Bild /Slffanna Im Bade' hat Tin-jnardo hat diesen Ddcalkopf dem eigent toretto, angeregt

durch den berückend lichen Vorbild, der Isabella d'Este, Im goldblonden Körper der Frau, die, mer oorentkialten. Vielleicht hielt ihn eine „Ebene des Ülbsoluten und Objektiveit' völlig verlassen und Im Schnffensraiisch ein aut Teil von seinem eigenen Ich her- gegeven. Von Leonardo da Vinci wissen wir,>daß er diesen Rausch nicht kannte, daß seine, Visionskraft ihm ein inneres Bild vochielt, das er mit allen Mitteln der Technik hinzauberte. Das zufällig vor ihm sitzende Modell war nur Brücke, nur Hilfsmittel

11
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/30_08_1934/AZ_1934_08_30_6_object_1858594.png
Page 6 of 6
Date: 30.08.1934
Physical description: 6
Dolomitenlandchaft, die sich dem Künstler von seinem Standpunkte in natura bot. Die Farben wirkung ist prächtig. Ein weiteres Freskogemälde betrifft das Bild der hier so viel verehrten kleinen hl. Teresia vom Kinde Jesu am Hause der Rosa Hofer, ebenfalls an der Taufererstraße, ein Bild, das sehr gnt wirkt. „ An der Werkstätte des Mechanikers Crepaz, ebenfalls an der Taufererstraße gelegen, treffen wir das große Bild des hl. Florian, von einer ungemein starken Linienführung. Weiters hat uns Meister Dapoz am Hotel

unterzogen, so daß in dieser Beziehung das Bild von Campo Tures einen sehr guten Eindruck macht. Zahlrei che Häuser, insbesonders jene mit den vielen Privatwohnungen, haben Heuer keine Kosten ge scheut, die reizenden Villenbauten zu verbessern u. zu verschönern, es herrschte ein förmlicher Wett- kampf an der Verschönerung unserer Ortschaft. Schon die Vorsaison ließ sich zufriedenstellend an, die Hauptsaison brachte sehr reges Leben und meist volle Häuser. Für Musik sorgte die Dopo- lavoromusikkapelle

alle Jussa, war der einmal in Abejidas Reich?' Amar Goydal nickte und sagte? „Er ist der einzige, der vor der Feste Abejidas gestanden hat^ aber sein Mund ist versiegelt. Er spricht kein Wort mehr darüber, denn er fürchtet den Teufel.' Ja, da war nur wenig zu machen. „Herr', begann der alte Desmant wieder, „du hattest die Güte, zu sagen, daß du ein Bild be sitzest, auf dem dieser — Teufel abgebildet ist.' „Ja, ich besitze es und will es euch zeigen!' Er hatte das Bilo zusammengerollt die ganze Zeit

in der Hand behalten und rollte es nun aus. Als die beiden Abefsinier das Bild betrachteten, stießen sie einen Schrei aus. „Herr — wer meinst du, ist der Mann auf dem Bilde?' „Abejida, der Albe!' Aber die Männer schüttelten den Kops. „Herr — er ist es nicht!' sagte Aba Desmant feierlich. „Der Mann ist Ras Dijam — der Fürst von Tigre!' Diese Erössnung machte Peter einen Angenblick bestürzt, dann aber frohlockte er innerlich. Da war ein Weg gesunden. Ob es Ras Dijam war, ob dieser mit der Sache etwas zu tun

hatte, ob sich hinter dem unergründ lichen Gesicht dieses Mannes der große Gaukler Abejida verbarg — ganz gleich, jedenfalls führte der Weg nach der Hauptstadt Tigre, der alten Krönungsstadt der äthiopischen Könige, nach Aksum. Die beiden Männe-r betrachteten immer noch das Bild. „Die Frau gleicht der Blume, die dich zu uns begleitet hat', sagte Desmant. „Ihr Antlitz ist traurig. Ihr Herz ist voll Sehnsucht nach denen, die sie liebt. Wie ist es nur möglich, o Herr, daß sie mit dem Bilde des Fürsten vereint ist. Ras Dijam

12
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/10_02_1938/AZ_1938_02_10_3_object_1870782.png
Page 3 of 6
Date: 10.02.1938
Physical description: 6
Jeanne d'Are. In.einem anderen Bild kostümierte Melies sich dann .um jund stellte den «Erzbischof bar, der den König .krönte. In.jener Zeit »wurde nur der Titel des Films .auf .die Leinwand projiziert, .die Hauptdarsteller .und sonst! gen Mitarbeiter «blieben .alle .anonym. Je doch Hat Melies noch .kurz.vor seinem To de in einem Brief.an die Pariser Abend zeitung ,/Ce Soir mitgeteilt, daß.eine.ge wisse Mlle. .Calviere bamals bie Rolle.der Jeanne b'Arc «gespielt Hat. Auch den Be- .grfff bes ,^Dyui

von Metern, die von den verschie densten Stutzpunkten aus aufgenommen wurden, um später ein möglichst ab wechslungsreiches Bild zu gewähren. Bei dem ersten Ablauf des aufgenom menen Materials ergab sich sofort, daß es unmöglich ist, nur einen abendfüllenden Film herzustellen. So wurde die Zweitei lung durchgeführt. Der erste Teil beginnt mit Aufnahmen der klassischen Stätten in Griechenland, es folgen der Prolog, der Fackellauf und die Eröffnung, die wich tigsten Kämpfe der Leichtathletik und schließlich

.aner kannte Fachleute mit ihrem Rat der Künstlerin zur Verfügung. Mit dem Fertigschnitt der beiden Teile war noch lange nicht alle Arbeit erledigt. Vor allem mußte der Ton synchronisiert werden. Das war die Aufgabe der beiden letzten Monate. Es wird hierbei unter schieden zwischen „Bild und Sprache', „Bild mit Geräusch' und Bild mit Musik' Die Musik zu diesem Film hat der Kom ponist des Parteitagfilms „Triumph des Willens', Herbert Windt, geschaffen. Aber nicht nur die deutsche Fassung soll fertig

werdey. sondern es gilt, die franzö sische, die englische und wahrscheinlich auch eine italienische herzustellen. Es gilt wei terhin, die für den Olympiafilm nicht ver werteten Filmstreifen für sportliche Lehr filme zu verarbeiten. Konrad Joachim Schaub. Snterssjaute Eutdeàugeu an Tintorettos „Susanna' Das Wiener Kunsthistorische Museum hat für die Tintoretto' Ausstellung in Venezia seine „Susanna im Bade und die beiden Alten' als Leihgabe verge geben. Nach der Rückgabe wurde das Bild

wie alle Kunstwerke, die verliehen wurden, einer gründlichen Kontrolle un» terzogen und da hat sich herausgestellt, daß das Gemälde um 6 cm höher ist al» man bisher wußte. Bisher war der Bildkand nur unter dem Rahmen einge schlagen und an die Stützleine angena gelt, so daß das Meisterwerk nicht mt Gänze sichtbar wurde. Im neuen Aus maß wirkt das Bild viel logischer und überzeugender. Es kommen nur einige bisher unbekannte Einzelheiten in Er scheinung, die für die Gesamtwirkung von großer Bedeutung sind. So konnte

13
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1920/29_04_1920/BZN_1920_04_29_4_object_2467299.png
Page 4 of 7
Date: 29.04.1920
Physical description: 7
« 650 .sieht aus, als hätte jemand das Bild ge büßt.' l Sollte Ria das wirklich getan haben? > Diese Frage brachte ihn völlig aus dem i Gleichgewicht, und er hätte viel darum ge- ! geben, Gewißheit zu erlangen. Rias gan Betroffen schaute er auf die feinendes Wesen ihm gegenüber widersprach al- Schriftzüge hernieder. Und dann schüttelte lerdings einer solchen Annahme. Sie küßte er den Kops. Wie kam Ria zu diesem Ge' i nicht einmal ihn selbst, viel weniger wohl fiihlserguß? Konnte ein Weib heißer

, in-! s^n Bild Niger geliebt werden als sie? Wahrlich nicht, j Ganz 'sorgsam und gewissenhaft rieb er Aber er — ja. er war ein ungeliebter Gatte das Bild mit einem seidenen Tuche ab, so — und das war nicht minder qualvoll. ! daß von dem merkwürdigen Schatten Er warf das Buch hin. ging im Zimmer' nichts mehr zu sehen war. auf und ab und grübelte über die Worte! Am nächsten Tage trieb es ihn wieder nach, konnte sie sich aber nicht erklären, j in Rias Zimmer. Mit hastigen Schritten Nach emer Weile trat

er an Rias - trat er an den Schreibtisch heran. Schnell .Schreibtisch. Hübsch und zweckmäßig ge- faßte er das Bild und hielt es gegen das ordnet standen und lagen all die Kleinig-! Licht. Ein leiser Ausruf entfuhr seinen ketten, die auf einen Damenschreibtisch ge--Lippen. Derselbe matte Hauch befand sich hören, an ihrem Platz. Nippes befanden sich' aus der gleichen Stelle. Konnte das ein nicht darauf, nur seine Photographie stand Zufall sein? in einem schlichten Rahmen neben der- Ria war gestern abend

noch in diesem Schreibmappe. „Ganz w:e es sich geziemt Zimmer gewesen und hatte auf seinen sür die Hausfrau,' dachte er bitter. Ob sie Wunsch eine Bestellung an einen Lieferan- dieses Bild wohl zuweilen ansah? z ten geschrieben. Er wußte also, daß sie an Er nahm es empor und betrachtete es, ihrem Schreibtisch gesessen hatte. Seine als könne es ihm über diese Frage Auf- Unruhe verstärkte sich. Wie kam es, daß schluß geben. Das Licht fiel blendend auf die blank polierte Glasfläche. Und plötz- N stutzte er. Auf dem Glase

war ein Flecken sichtbar — ein ganz leiser, matter Hauch, der, nur direkt gegen das Licht ge halten, sichtbar war. Er betrachtete diesen matten Schein und Ria, die sich ihm gegenüber so kühl und unnahbar zeigte, heimlich sein Bild küßte? Wieder putzte er an dem Glas herum, bis jede Spur des vermeintlichen Kusses verschwunden war und stellte das Bild an seinen Platz zurück. Dann ließ er sich nachdenklich auf den plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke: „Das ^Sessel vor dem Schreibtisch nieder. In stinktiv zog

14
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/05_08_1938/AZ_1938_08_05_3_object_1872862.png
Page 3 of 6
Date: 05.08.1938
Physical description: 6
Bauten und Bildwerke enMnden, zu denen heute die ganze LZe// pilgert. Michelangelo haf'niehrmals Dr längere Zeit !kn .Carrara, gelebt und gearbeitet, das Haus'im'der 'PiMä'Vef Duotno, wo er wohnte, steht noch. Er suchte sich selbst- in den Brüchen die Blök- ke aus, aus denen er seine gigantischen Gestalten meißelte. Und heute wird der Marmor Carraras überall in der Welt verwendet, wo Bild hauer arbeiten, oder ein Gebäude ent steht. dem man .einen besonderen Glanz verleihen will. Prunk und Alllag

werden, bis ein halb losgesprengter Block sicher herabgelassen ist. Und der seine Staub aus winzigen, scharfen Marniorteilchen ist für die Lun gen schädlich. Unten in der Stadt wird der Marmor bearbeitet und nach Farbe und Mose rung sortiert. Es gibt auch eine Bild- hauerakademie und viele Werkstätten mit Ueberlieferung für die handwerkliche Be arbeitung. Hier enthüllt der Stein seine Schönheit. Die zahlreichen Schattierungen von rosa, grün, gelb, bläulich, bis zu oen schwarzen Tönungen, kommen jetzt her

Netzhaut dann als das Bild des betreffenden Gegenstandes in unser Be- «lei» ettten Vordem.: „Mein Kompaß war falsch gestellt', erklärte der amerikanische Flieger Corrigan, der kürzlich in Ir land statt in Los Angeles landete. , Die Schriftleitung. » Von den hergebracht als chinesisch an gesehenen Erfindungen ist bei vielen ein europäischer Ursprung nachgewiesen wor den. Vom magnetischen Kompaß lieht fest, daß er fertig nach dem Reiche der Mitte gebracht wurde. Eine oltchinrsische Quelle? ^Hei

Bakterien, die bisher nur in ihrer äußeren Form durch die feinsten Mikroskope sichtbar gemacht werden konn ten — das alles war für die Wissenschaft bisher ein so gut wie „unerforschtes Ge biet.' Da» Elektron marschiert. Eine Zeitlang also schien es. als sei hier wirtlich und endgültig ein dicker Strich zu ziehen unter die Möglichkeit weiterer Erkenntnisse auf Grund von bild lichen Beobachtungen, der sichersten Grundlage aller Forschung. Bis dann das Elektron auf den Plan trat und sein merkwürdiges

— unbeschreiblich! Die Elektro nenstrahlen treffen im unteren Teil des Übermikroskops auf einen Leuchtschirm und verwandeln sich auf diese Weise in das 60.000sach vergrößerte Bild des Betrachtu-'äskörpers. in unserem Falle eines gefährlichen Krankheitserregers. Von der Ungeheuerlichkeit einer solchen Vergrößerung, die die Möglichkeiten ei nes Lichtmikroskops. wie gesagt, um das Mache übersteigt, kann man sich ein Bild machen, wenn man sich etwa vorstellt, daß eine Stecknadelkuppe von 1 mm Durch messer alsdann

15
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/13_03_1938/AZ_1938_03_13_6_object_1871153.png
Page 6 of 8
Date: 13.03.1938
Physical description: 8
eines französischen Kriegsschiffes hatten sie auf höheren Befehl regelrecht entführt. Sehr zart waren sie dabei nicht mit ihr umgegangen, denn sie kam in Paris ohne Arme an. Ini Louvre ging dann noch die Jnschristtasel ver loren, die als Schöpier den Bildhauer Ale xandros von Antiochia auswies. Die Weit kennt das Werk als „Venus von Milo', «ein Bild erscheint auf der 80-Lepta-Marke eines neuen griechischen Satzes, der Darstellungen aus Mythos und Geschichte des alten Hellas trSgt. Dreizehn Werte

Reiches, Os- man, nahm 1300 den Titel Sultan an. Die Türkei stieg zur Weltmacht aus. Die Astrolo gen Hatten es vorher gewußt, denn im Horo- kop Osmans stand der Jupiters 'das „große Glück', vor der Innenseite des zunehmenden Mondes. Das Bild dieser Sternstellung ist zum weltbekannten Symbol geworden, zum Wappen der Türkei. Es erscheint jetzt aus den Balkan-Entente-Marken. Diese Marken zeigen sämtlich die Wappen der vier Staaten Türkei, Griechenland, Rumänien und Südslaroien, wo bei jedesmal das Wappen

al- '' ' soll die Briefmarken» Deutschland:..Zum Geburtstag des Führers am 20. April soll ein neuer Sonderblock er- scheinen, der vier Märken mit dem Bild des Führers in der vorjährigen Zeichnung enthal ten wird. Die Wertstufe soll I SO RM. betra gen. Das Ansuchen einer Organisation nach Ausgabe von ungezähnten Blocks, die von ihr vertrieben werden sollten, soll abgelehnt wor den sein (Meldung der Postmarke). Ungarn: Drei Pengö Werte (1 Pengö grün, 2 Pengö braun, 5 Pengö ultramarin) mit Bild des Reichsverwesers Nikolaus

3. 4 d und 1 Sh mit neuem Wasserzeichen GR VI. Liechtenstein: Weitere Freimarkenwerte in neuer Zeichnung: 60 und 90 Rappen, ferner 1.S0 Fr. Monaco: Sondermarke 10 Fr., rotviolett, ungezähnt mit Brustbild des Fürsten, aus schmucklose Einzelblätter geklebt Polen: Freimarken IS und 30 Gr. mit Bild des Staatspräsidenten Moscicki; Aufbrauchs- nachportomarke 10 Gr. auf 2 Zloty Rumänien: Balkanentente-Freimarken 7.S0 und 10 Lei Schweiz: Tiefdruck-Nachportomarken: S. 10. IS, 20. 2S. 30. 40. SO Rappen Spanien (Nationalreg

.): Eilmarke 20 Ct.. rötlich-braun Türkei: Aushilfs-Flugpostfreimarken 4.S aus 7 S K.. S auf IS K„ 3S aus 40 K. Aegypten: Hochzeitsmarke mit Bild des jungen Königspaares. S Will., rotbraun Bermuda-Znseln: Neue Bildermarkenreihe mit König Georg VI. im Medaillon Brasilien: Fremdenverkehrs - Werbeausga be, Freimarke» 1000 und SOOO Reis mit Bild des Jgnassu-Wassersalls Ceylon: Georg VI-Marken. 20 und 2S Ct. Zlal. ystasrika: Endgültige Ausgabe, be stehend aus 20 Frei- und 11 Flugmarken (2 Ct. bis 20 Lire bzw

16
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1928/11_10_1928/AZ_1928_10_11_2_object_2651437.png
Page 2 of 8
Date: 11.10.1928
Physical description: 8
von Preußen. Albert Steinriick als Friedrich Wil helm l., König von Preußen, Erna Morena als Elisabeth Christine. Hofdame der Kronprinzes sin, Eduard von Winterstein als Fürst Leo;vid von Anhalt, Dessau. Dieses „flüchtige Bild' ist somit durch die Kamera der Gegenwart und der Zukunft erhalten worden und überall hat und wird es ob seiner Größe die Begeisterung aller ernten. Ort der Handlung: Berlin. Pots dam. Rheinsberg, Küstrin. Sinsheim i/ B. Vorstellungen: 5, 7 nnd 9.15 Uhr. Keine Fortsetzunglen

In Vorbereitung: Der Ufa-Kul turfilm: „Der Weg zur Kraft und heit'. Il^ote, 6ie leben Roman von A. H o t t n e r - G re f e Urheberrechtlich geschützt dem Lit. Büro M. Lincke, Dresden 21 >9. Forlseljung Allmählich weinte sie leiser, die Tränen ver siegten. Sie erhob sich von den Knien und setzte sich in den Korbsessel, der vor den Schreib tisch gerückt war. Ihr Auge glitt von des Vaters Bild weiter. Da war die Mutter. Hella erinnerte sich ihrer genau. Wie ein glän-> zender, schimmernder Stern, so strahlte

aus dem Gesichtskreis ihrer Kinder entschwand, blieb das Erinnern an sie doch stets wach, denn Werner Jrwein sprach oft und viel von seiner Frau, und später, als dann die Nach richt von ihrem Todi' eintraf, malte er den Kin dern das Bild der Mutter in leuchtenden Far ben. So blieb auch die Frau lebendig. Weiter ging Hellas Blick. Da war Rolfs Bild und ihm gegenüber stand jenes der Cou sine Hedwig. Schön und stolz hob sich der eigenartige Kops des Mädchens ab von dem dunklen Hintergrund. Hedwig! Fast hätle Hella

. die von dem Bilde niederblickten auf Hella Jrwein. — „Nein, das ist ja alles Irr tum! Du mußt das begreifen und missen, du Hella, die du mich so genau kennst! Du mußt glauben an mich!' „Ich glaube!' sprach Hella Jrwein feierlich. Ihr junges Herz erkannte in dieser Stunde, daß ein Verbrechen hier ganz ausgeschlossen war. Aber ihr Heller Verstand suchte auch sofort einen Wea. wie man Klarheit brina«!! -köm«. Ganz im Hintergrunds stand noch ein klei nes Bild. Das junge Mädchen langte mit un sicherer Hand danach

, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen? Ihr zuliebe? Sanft strich ihre Hand über sein Bild. „Liebster!' Sie sprach das Wort nicht laut aus. Scheu, wie ein Gebet, zog es durch ihre junge Seele. „Hella!' sprach da eine sanfte, weiche Stim me hinter ihr. Mit einein halben Schrei fuhr sie herum. Rolf war, »„gehört voi» ihr. eingetreten. Cr sah das Bild des Freundes in den Händen der Schwester nnd sofort wußte auch er, daß Nichter der Berusenstste war, um Licht in die Dunkelheit in die letzte» Stunden des Vaters

17
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1913/27_06_1913/IS_1913_06_27_2_object_1024815.png
Page 2 of 8
Date: 27.06.1913
Physical description: 8
oder übel seinen Wunsch unterdrücken. Und er fühlte schnell, wie weise das gewesen war. Nach kaum acht Tagen hatte die stärkende Ge- birgslust wahre Wunder an ihm getan. Als er angekommen war, wie schwer war's ihm da geworden, langsam bis vor den Ort zu schleichen, um dort, auf die würzig duftende Bergmatte gestreckt, im kraftlosen Hindäm mern die Zeit zu verträumen. Seine Schwäche war eine so große gewesen, daß sein Auge fast verständnislos aus das ihn umgebende herrliche Bild geblickt hatte. Bald

finden las sen, das er als eine Erinnerung an den Ort, an dem er seine Genesung gefunden, für sie auf einem Bilde zu verwerten gedachte. Froh, beinahe übermütig beantwortete er die Frage der Hausleute, die ihm beim »Aus packen seiner Maleffekten behilflich gewesen woren, ob das Bild denn auch in solch eine Kiste komme, wie die, die er mitgebracht habe? Wenn ja, dann sei's gerade gefun den, daß eben der Schreiner unten im Haus arbeite, denn schnell. ginge es nicht, wenn man von dem was brauche

! Lächelnd über die Idee, für das noch nicht begonnene Bild, schon dessen zukünftigen Schrein zu bestel len, befolgte Guido trotzdem den ihm. erteil ten Rat, ließ den Mann heraufholen und das Maß nehmen. „Malen Sie auch nur gleich die Adresse auf den Teckel — ganz so wie jene auf der Kiste, die ich mitgebracht habe,' vervoll ständigte er seine Weisung, schrieb Professor Andrinots Namen und Wohnort auf ein Blatt Papier und händigte dieses dem Manne ein. Am Nachmittag erwartete er mit der Familie Bender

an dem Wallfahrtsort das Eintreffen der Prozession.^ Ja, es war eine brillante Idee gewesen, diese, als Stoff für fein Bild benutzen zu wollen. Wie stets, war auch hier für das Gnadenkirchlein ein prächtiger Platz ausgewählt worden, so recht geeignet, um Schauer des Entzückens über die Schönheit der herrlichen Gotteswelt durch die Seelen ziehen zu lassm -und dadurch zur Andacht zu stimmen. Dazu die Teil nahme an der Wallfahrt — prächtige Ge stalten in Hülle und Fülle — oh, dies mußte ein ganz köstliches Bild geben

lich, die sich mit wahrem Feuereifer als Guidos Gehilfin zeigte. Der war groß er staunt über das Geschick, welches sie befähigte, ihm als solche Beistand zu leisten. Rasch war das Bild skizziert und die darin figu rierenden Personen für spätere Sitzungen ge wonnen, so daß nichts die Ausführung des Snrwurjed verzögerte. ^llle vre günstigen Vorbedingungen, welche dieselben unterstützten^ bewirkten denn auch, daß Guido ein Bild schuf, wie er noch keines gemalt hatte, eine tüchtige, jedes kunstsinnige

18
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/26_07_1922/MEZ_1922_07_26_4_object_659034.png
Page 4 of 8
Date: 26.07.1922
Physical description: 8
Malerei elnatr :? Du weißt doch: Es glbt drei Dinge, die ich eher tzute wie morgen mit Vergnügen im Kosmos vermissen könnte: Regenschirme, Zwiebel und Bilder. — Ich sehe mir da Herl» die Publikums» ausstellung an. Du kannst mitkommen. Wenn du dann immer noch an die Menschheit glaubst, schlage Ich dir die Knochen entzwei und alles andere grün und blau, daß du aussiehst, als wärest du vom legten „Ismus' gemalt. Nach dieser herzlichen Einladung schloß Ich mich gerne an und wir gingen zu Adolars Bild

„Der Fechter'. Da steht vor einem Hintergrund von viel Himmel und ein bißchen Landschaft ein ziemlich nackter Jüng ling. Die Linke läßt einen -köstlich-roten Mantel sin ken, die Rechte hält wie lässig-spielerisch und doch voll heimlich federnder Kraft den Degen. — Adolar sagte zu mir: Obwohl ich dich für einen nicht ganz hoss- nungsloscn Fall halte, will ich dir vorsichtshalber doch einige Aufklärungen geben. Ich habe dieses Bild ge- malt — verstehst du gemalt! — Nicht wegm De gen und Jüngling

Franzl und seinen dunklen Abenteuern ln Ingolstadt wieder aus das Bild. Er sagte: Zum Fechten g'hörn doch allwell gwoal — Wo Is denn der andere? Und a Hosen könnt er grad scho' anb'halten, meinte die Frau, a Hosen tät ihn beim Fechten doch net scheniern. Darauf schätzte der Mann noch — und zwar außer- ordenllich gut — Höhe und Breite des Wildes, und sagte, dieser Fechter habe so ungefähr dieselbe Statur wie sie sein Kompagniespezl, der Worbogner Jackl, beim Leibreglment «'habt habe — ungefähr

Zärtlichkeiten ein paar Bilder weiter. Adolar sagte, die kleine Episode habe in- ihm end gültig den Entschluß reifen lassen, zu heiraten. Zwei junge Herren standen nun vor dem Bild und der eine hob die Hand beschattend vor das Auge. Dann trat er einen Schritt vor — einen zurück, nahm dann das Kinn In die Hand und jagte: Weißt du, eine ganz brave Arbeit! Ganz wacker gokonnti — Ein bißchen hart in der Linie und in den Farben, der Fuß ist leider total verzeichnet und auch die Hand ... Und das Ganze ein bißchen

. Die 'Besteue rung der Einheimischen des Kurbezirkes' wurde wie im Borjahre mit 1 % v. H. bemessen. — da stand eine alte, vornehme Dame vor dem Fech ter uno betrachtet« da» Bild. E» lag sichtlich Aner kennung in ihrem Gesicht. SI« hob die Lorgnette an die Augen, tat ste wieder weg, ging dann näher an die Leinwand, hob dar Gla» wieder an die Augen und betrachtet«. Sie nickte beifällig mit dem Kops. Der rote Mantel schien ste -besonders zu fesseln. Sie betrachtete ihn von nah und fern

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/23_09_1937/AZ_1937_09_23_3_object_1869162.png
Page 3 of 6
Date: 23.09.1937
Physical description: 6
man doch nur allzu deut lich, daß die Leà auf der Leinwand vollkommen andere Mundbewegungen machten, die zu dem, was sie sagten, in schreiendem Widerspruch stan den: sie schlössen den Mund, wenn sie sprachen oder gestikulierten heftig, während sie schwiegen. Die Mindestanforderung, die man an Synchroni sierungen stellen konnte, nämlich der zeitlich gleiche Ablauf von Ton und Bild, wurde nicht erfüllt, und das Auseinanderfallen wirkte durchaus des- illusionierend. Die Technik hat diesen Mängel weitgehend

der Uebertragung hat naturgemäß eine beträchtliche Erschwerung der Arbeit für die Rhy<chmographie zur Folge, denn der neue Dia log muß zu den Lippenbewegungen passen, dar über hinaus auch mit den besonders charakteri stischen Stellen der mimischen Betonung eines Wortes übereinstimmen. Wird nämlich auf dem Bild durch eine Geste ein Wort besonders unter strichen. so muß an dieser Stelle der Dialog auch ein Wort hervorheben. Ist die, neue Uebersetzung in großen Zügen fertig, so wird sie unter der Originalsprache

aus das rhythmographierte Band aufgetragen und dann beginnt die Teilung des Dialogs, um Lippenbewegungen und die neue Sprache in genauen Synchronismus zu bringen. Nachdem das geschehen ist, erfolgt die Rein schrift auf ein neues Band lediglich in der neuen Sprache. Dann geht die letzte Synchronkontrolle von Ton und Bild vor sich. Der Text wird ge sprochen und es wird genau beobachtet, ob er mit den Bewegungen auf dem Bild überein stimmt^. ..Ist daH der Fall, wird das Regie Hand angefertigt, in dem alle Rollen enthalten

der aku stischen Qualitäi, d. h. eine Steigerung der Natür lichkeit des Tons. Wenn der neue Tonstreifen fertiggestellt ist, folgt der endgültige Tonschnitt. Dies geschieht mittels einer Maschine, die sowohl getrennte Ton- und Bildstreifen wiedergeben kann wie auch zu- sammenkopierte. Das Bild ist auf einer Matt scheibe sichtbar, während die Tonwiedergabe mit tels Phoiozelle über einen Kopshörer erfolgt. Die Photozelle mit der Optik läuft auf eine Spindel und kann um je vier Bilder vor- beziehungsweise

mir meine Liebe nicht, er hat mir zu verstehen gegeben, daß ich ihm ferne bleiben möge, es geschähe zu meinem Heile. Ich habe auf ihm nie die Sonne in einem hei teren Himmel gesehen, hintereinander in drei Sommern haben mich arge Gewitter von seinem Gipfel vertrieben, giftige Schlangen gingen dort um meine Rast, es würde mich nicht gewundert haben, wenn sich die Quelle, aus der ich trank, plötzlich getrübt hätte. Einige Male versuchte ich mit Freunden, sein Bild auf die Platte zu brin gen: jedesmal

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/08_04_1937/AZ_1937_04_08_3_object_2636575.png
Page 3 of 6
Date: 08.04.1937
Physical description: 6
wenn man längs des steilen Bergkammes, gegen den alle Zickzackkehren enden, aufsteigt. Auf diele Weise gewinnen wir dem Wagen, der unsere Sälte fährt, eine gute Stunde ab.' Von einem schon prominenten Punkte aus er blickt Toepffer den Stelvio selbst, und da zeichnet er mit Worten das Bild so plastisch ab, daß es Ist, als folge man dem räumlich illusionierenden Stift: „In diesem Augenblicke zeigt sich uns ge genüber die Höhe des Passes, rechts von uns lie- en in schweigsamer Ruhe ungeheure Gleicher elder

später wieder aufgefunden, weniger bekanttt ist, daß sich auch in Berlin, freilich 34 Jahre früher, ein ähnlicher Bilddieb stahl ereignete, der in mehr als einer Hinsicht dem der „Mona Lisa' ähnelte. « Es war an einem Frühjahrsnachmittags des Jahres 1877. als der Aufseher der Staatlichen, Gemäldegalerle bei seinem Rundgang durch die Säle einen gewaltigen Schreck bekam: Ein Bild war verschwunden! Dort, wo die Niederländer hingen, klaffte eine Lücke, und er wußte auch so fort. welches Gemälde fehlte

, so- viel Anschläge man auch an den Litfaßsäulen ver- öfsentiichte — es gelang nicht, den Diebstahl auf zuklären. Wohl oder übel fand man sich damit ab, das kostbare Bild endgültig als verloren an zusehen ... « Die Handwerker, die wie gewöhnlich beim abendlichen Glase Bier in der kleinen Kneipe zu sammensaßen, hoben kaum die Köpfe beim Ein tritt des abgerissen aussehenden Burschen, de? «» -v « » z Eharlot im Zilm »Tempi moderai' aus seiner gerissenen Jacke ein kleines Oelbild sowie eine der sogenannten

auf sie ein, bis sie endlich, um ihn loszuwerden, die Hand ausstreckte. „Meinet halben,, geben Sie's schon her! Aber bloß das Photo, damit Sie nicht noch mehr Menschen mit dem unanständigen Zeug belästigen. Das andere Bild will ich nicht haben.' „Nehmen Sie's doch auch noch!' drängte der Bursche. „Ich Hab' mein Schlafgeld für diese Woche noch nicht zusammen. Geben Sie mir 2S Pfennig dafür!' „Na schön — zusammen also siebeneinhalb! Groschen.' Die Wirtin griff in die Kasse. „Aber den Schnaps, den Sie getrunken haben, zieh

' ich! ab! * Als der Direktor der Gemäldegalerie am dar»! auffolgenden Morgen in sein Büro kam, herrschte! dort allgemeine Aufregung. Alles sprach durchein«! ander, und erst nach einer Weile begriff er die große Neuigkeit — der van Eyck war wieder dal Vor einer Weile sei ein Handwerker gekommen, der die „Madonna mit dem Kinde In der Kirche' auf den Tisch gelegt und gefragt habe, ob das wohl das gesuchte Bild sei? Er hätte es gestern abend für fünfzig Psenmg in seiner Stammkneips der Wirtin abgekauft, die es aus Mitleid

21