oder übel seinen Wunsch unterdrücken. Und er fühlte schnell, wie weise das gewesen war. Nach kaum acht Tagen hatte die stärkende Ge- birgslust wahre Wunder an ihm getan. Als er angekommen war, wie schwer war's ihm da geworden, langsam bis vor den Ort zu schleichen, um dort, auf die würzig duftende Bergmatte gestreckt, im kraftlosen Hindäm mern die Zeit zu verträumen. Seine Schwäche war eine so große gewesen, daß sein Auge fast verständnislos aus das ihn umgebende herrliche Bild geblickt hatte. Bald
finden las sen, das er als eine Erinnerung an den Ort, an dem er seine Genesung gefunden, für sie auf einem Bilde zu verwerten gedachte. Froh, beinahe übermütig beantwortete er die Frage der Hausleute, die ihm beim »Aus packen seiner Maleffekten behilflich gewesen woren, ob das Bild denn auch in solch eine Kiste komme, wie die, die er mitgebracht habe? Wenn ja, dann sei's gerade gefun den, daß eben der Schreiner unten im Haus arbeite, denn schnell. ginge es nicht, wenn man von dem was brauche
! Lächelnd über die Idee, für das noch nicht begonnene Bild, schon dessen zukünftigen Schrein zu bestel len, befolgte Guido trotzdem den ihm. erteil ten Rat, ließ den Mann heraufholen und das Maß nehmen. „Malen Sie auch nur gleich die Adresse auf den Teckel — ganz so wie jene auf der Kiste, die ich mitgebracht habe,' vervoll ständigte er seine Weisung, schrieb Professor Andrinots Namen und Wohnort auf ein Blatt Papier und händigte dieses dem Manne ein. Am Nachmittag erwartete er mit der Familie Bender
an dem Wallfahrtsort das Eintreffen der Prozession.^ Ja, es war eine brillante Idee gewesen, diese, als Stoff für fein Bild benutzen zu wollen. Wie stets, war auch hier für das Gnadenkirchlein ein prächtiger Platz ausgewählt worden, so recht geeignet, um Schauer des Entzückens über die Schönheit der herrlichen Gotteswelt durch die Seelen ziehen zu lassm -und dadurch zur Andacht zu stimmen. Dazu die Teil nahme an der Wallfahrt — prächtige Ge stalten in Hülle und Fülle — oh, dies mußte ein ganz köstliches Bild geben
lich, die sich mit wahrem Feuereifer als Guidos Gehilfin zeigte. Der war groß er staunt über das Geschick, welches sie befähigte, ihm als solche Beistand zu leisten. Rasch war das Bild skizziert und die darin figu rierenden Personen für spätere Sitzungen ge wonnen, so daß nichts die Ausführung des Snrwurjed verzögerte. ^llle vre günstigen Vorbedingungen, welche dieselben unterstützten^ bewirkten denn auch, daß Guido ein Bild schuf, wie er noch keines gemalt hatte, eine tüchtige, jedes kunstsinnige