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Neue Inn-Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 21.01.1893
Physical description: 10
nach dem Kühnen, der dort so todesverachtend auf seinem gefährlichen Posten aushielt. „Kennen Sie ihn denn nicht?" sagte sie, sich mir zuwendend; ich erkannte Marie. „Das ist ja der Bernhard! Ach, wenn er nur nicht herunterfällt und ihn das Feuer nicht ergreift! Er wagt alles!" Krachend stürzten Gebälk und Sparren hernie der; Staub und Rauch wirbelten auf. Als sich derselbe etwas verzogen, war der junge Mann droben verschwunden. „Er ist nicht mehr da, er hat ein Unglück ge habt!" schrie Marie

verzweiflungsvoll. Ich suchte sie zu beruhigen, der Bernhard werde wohl hinun ter gestiegen sein, ehe das Dach zusammengebrochen sei. Sie aber hörte nicht auf mich, sondern eilte fort. „O, Herr Lehrer, mein Sohn, mein Bernhard! er ist noch oben gewesen, als das Dach herunter stürzte, und nun ist er nicht mehr da und hier unten findet ihn keiner, er liegt dort begraben!" sagte Peter Bordmann jammernd, indes die hellen Thränen über seine gefurchten Wangen liefen. Verzagen Sie noch nicht, Herr Bordmann. Er mag

; aus dem Sallert'schen Garten her kam's. Ich ging der Stelle zu. Da hörte ich's deutlicher: „Hilfe! Hilfe! Helft dem Bernhard!" tönt es angstvoll herauf von dem Ufer des nicht sehr großen aber tiefen Teiches, der an den Garten stieß. Und als ich näher eilte und den Uferabhang hinabspähle, sah ich eine weibliche Gestalt, die, halb im Wasser stehend, mit dem einen Arm einen Weidenstumpf umklammerte, während die andere krampfhaft den Oberkörper eines anscheinend leblosen Mannes hielt und ihn dadurch vor dem gänzlichen

Untersinken bewahrte. „Sind Sie es, Marie und Bernhard? Beim Himmel, wie kommen Sie hierher?" rief ich er staunt, indeß ich so schnell als möglich Hile leistete. „O, Herr Lehrer, es ist ein Glück, daß Sie kommen, ich kann ihn nicht mehr halten!" „Er ist doch nicht tot?" „Ich weiß es nicht, helfen Sie nur, ihn herauf bringen." Unseren vereinten Anstrengungen gelang es, den Leblosen über die gemauerten Treppenstufen in den Garten zu bringen. „Bernhard ist nicht todt, er ist nur ohn mächtig," sagte

ich, indeß wir ihn auf den Rasen niederließen. Unterdessen waren auch andere herzugeeilt, die gleich mir den Hilferuf vernommen haben mochten. Bernhard kam wieder zu sich, war jedoch zu erschöpft, um reden zu können. An seinem Hinter kopfe zeigte sich eine tiefe, blutende Wunde.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 24.09.1931
Physical description: 8
auf ihr Nacht tischchen gestellt hatte, sprach sie, von freudigem Stolz be wegt: „Du hast heute wieder einen Menschen glücklich gemacht. Herr Rauschenbach strahlte vor Freude." „Ich mache immer mal einen Menschen glücklich. Man glaubt es mir nur oft nicht." Sie sah ihn mit Augen voll inniger, vertrauender Liebe an. „Aber ich glaube es dir, Bernhard." Er dehnte sich gähnend. „Ja du. Geh beeile dich, ich bin müde." Hermine lag noch lange wach neben dem sogleich in festen Schlaf Gesunkenen. Dachte und dachte

, Hermine! Na, ausgeschlafen?" „Ich bin eine Schlafmütze, nicht wahr, Bernhard? Zanke mich nur aus. Du arbeitest schon wieder und ich tue nichts." „Du kannst mir sowieso nicht Helsen. Ich bin noch nicht einmal fertig. Konntest ruhig noch eine halbe Stunde län ger schlafen. Na, nun ist es auch gut." Er stand auf. Sie meinte kleinlaut: „Ich Böse habe dich gestört. Verzeih, Bernhard." „Ach Unsinn! Ich muß dann zu Wiener. Wir können erst noch zusammen frühstücken. Ich will einstweilen bestel len

. Bist du in einer halben Stunde fertig? Hermine erhob sich hastig. „Ja, Bernhard, ich bin fertig." Beim Ankleiden konnte sie das sonderbare Gefühl, das in den letzten Wochen schon manchmal sie überkam und von ihr immer erschreckt unterdrückt wurde, nicht bannen. Ge rade hier, heute, wo nicht wie in Roitzurg die Arbeit des All tags ries, hatte sie gehofft, Bernhard werde einmal mehr Zeit für sie haben. Und sagte sich jetzt: Du bist nichts neben ihm. Ein Anhängsel. Ueberflüssig! Freilich kamen gleich

wieder Entschuldigungen für Bernhard: Undankbare! War es dir nicht anfangs lieb, daß er so strebsam war? Er strebt doch auch jetzt nur nach Er folgen! Soll er verliebt sein und nicht mehr streben? Und doch klang wieder dre andere Stimme auf: Warum ist er Gewerkschaftsbewegung. Die Reichskonferenz der Arbeiter und Angestellten der Bnndesbetriebe. Gegen die Bezugskürzungen. Wien, 21. Sept. In den Räumen der Technischen Union fand heute eine Reichskonferenz aller Hauptver. trauensmänner der in diesem Verbände

Menschen nicht müde; aber mit dir allein ist er es? Warum hat er jetzt am Morgen kein liebes Wort für dich, keine Liebkosung? Was bist du ihm? — Bernhard Gaßmann stand am Fenster und sah hinaus. Jetzt wandte er sich um. „Ich werde dann gleich mit dem Auto zu Wiener fah ren. Wie willst du dir einstweilen die Zeit vertreiben? Ein wenig durch die Straßen bummeln und Schaufenster an- sehen? — Nicht? — Es ist gutes Wetter. Wir treffen uns — sagen wir um zwei Uhr — wieder hier. Ich hoffe, bis dahin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 20.10.1931
Physical description: 8
. Ich weiß es. Ich habe euch oft beobachtet. Aber bei Peter sei vorsichtig. Prüfe ihn erst! Nicht daß er etwa im Grunde doch nur aus Bernhards Seite steht und — dein Los noch härter wird/' „Aber Vater!" Er erhob sich. „Na ja, du gibst es nicht zu. Ist schon gut. Aber ich denke mir doch meinen Teil." Es kam ein zeitiges Frühjahr. Als Peter zu Ostern in Roitzburg eintraf, reckten sich schon lange Wände hoch empor. Der Bau schritt wuchtig vorwärts. Bernhard Gaß mann hatte zahlreiche Konferenzen

mit seinem neuen Leip ziger Bankier Arnold. Er brachte den Finanzmann auch ab und zu mit als Gast in die Villa. Hermine seufzte, wenn Arnold kam. Die ewig kriechende Verehrung des Bankiers ihr gegenüber war ihr mehr als unangenehm. Aber da Bernhard immer wieder betonte, Arnold sei ihm in vielen Angelegenheiten sehr nützlich und habe ihm umfangreiche Gelder für den Bau beschafft, unterdrückte sie ihren Un willen und zeigte Arnold ein freundliches Gesicht. — Als nun Peter da war, kam für Hermine manch schöne

, von Stuttgart, und viel von See. Und sie schaute ihn dabei immer mit ihren frohen Blauaugen an und begann ebenfalls von sich zu erzählen. Bernhard Gaßmann beobachtete ebenfalls, daß Peter sich für die blonde Irma Lindner interessierte. Lächelnd, sprach er einmal zu Hermine darüber. „Peter hat eine Liebschaft. Scheint sich aber noch in sehr platonischen Bahnen zu bewegen. Ganz gut, so was braucht ein junger Mann. Ausleben ab und zu. Er mag sich ruhig ein Verhältnis suchen." Hermine sagte nichts dazu. Peter

hatte ihr schon manch mal von seiner Sekretärin erzählt. Ganz lebhaft wurde er dabei. Und sie fühlte es: Peter liebte das Mädchen. — Ge liebte? Nein! — Oder sollte Peter gleich Bernhard —. Nein, dann tat ihr das Mädchen leid. Als sie einmal mit Peter allein faß und er von Irma Lindner sprach, drohte sie ihm lächelnd: „Ei, ei, du hast das Mädchen scheinbar ins Herz ge schlossen " gesellfchast übersührte den Schwerverletzten in die chirurgi sche Klinik, wo er eine halbe Stunde später starb. Wer wirft

, wenn du auch solche Absichten hast, dann — würde ich dich hassen und heute noch zu des Mäd chens Eltern gehen und sie bitten, das Mädchen fortzuneh men aus ihrer jetzigen Stellung und es vor dir schützen. Er sah sie ernst an. „Hat Bernhard so etwas fertig gebracht?" „Laß uns nicht weiter davon sprechen. Nur, wenn du ein — Verhältnis haben willst, dann suche dir in Leipzig ein bereits verdorbenes Mädchen, Peter. Nicht ein reines Mädel. Ein Mann weiß oft nicht, was er in einem Mäd chen verderben kann." Er stand auf und faßte

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Neue Inn-Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 04.03.1893
Physical description: 10
und liebenswürdig gegen jeden und doch dabei fast noch ernster und stiller als früher. Sie hielt sich zurück von allen Festen und Vergnügungen und lebte mit Frau Bell und ihrem Bruder einsam in dem kleinen Hause. Im Sommer führte Konrad Klärchen heim; das junge Paar bezog eine Wohnung in dem neu erbauten Hause Sallerts. Auch Bordmann hatte nun nichts mehr dawider einzuwenden, daß sein Einziger, der Bernhard, die Weber-Marie als junge Bäuerin aus den Hof brachte. „Die Marie hat's Herz aus dem rechten Fleck

, sie ist mutig und wacker; der Bernhard will nun einmal keine andere," sagte er zu den Männern und Frauen, die ihn glückwünschend umringten. Zur Zeit der Sonnenwende sollte die Hochzeit ge» feiert werden. Hermann und Konrad waren längst gute Freunde geworden, die rüstige L^na hatte Klärchen geholfen, den jungen Hausstand einrichten. Eines Tabes, als ich in meinem Garten stand, - 10 - mit dem Pfropfen einiger junger Obstbäume be schäftigt, sah ich Lena auf mich zukommen. „Herr Lehrer!" sagte

ein ganz vergnügtes Gesicht. „Na, Schulmeisterchen,'so arg unrecht habt Ihr damals doch nicht gehabt, die Marie ist doch just die Recht gewesen für den Bernhard!" sagte er schmunzelnd. „Aber was ist denn das? Der hätt' doch auch morgen kommen können, mußt' denn der Abraham grad' heut den Ochsen holen!" brummte er unzufrieden, als aus dem weit geöffneten Thor seines Hofes zwei Metzgerburschen einen gewaltigen gefesselten Stier herausführten. „Das Tier war mir zu bös geworden, manchmal wurde er so wü tig

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 16.07.1938
Physical description: 10
. Sie sah ihm erfreut entgegen und öffnete die Tür. „Du siehst mich so überrascht an, Bernhard", rief sie, „hat man dir nicht gesagt, daß ich dich abhole, ich habe doch angerufen." „Nein", erwiderte er. „Hast du hier in der Klinik angerufen?" „Ja, gegen elf Uhr. Und eigentlich war es unver schämt von dem Hausmeister, mich nicht rnit dir selbst zu verbinden. Ich habe ihm auch gehörig meine Mei nung gesagt." Chorlottes Stimme wurde schon wieder gereizt. „Der Hausmeister kann nichts dafür", erwiderte

?" „Ja . . . das heißt, bis drei Ahr. Dann habe ich Sprechstunde, und um fünf Uhr muß ich wieder in der Klinik sein." „Gut, dann wenigstens bis um drei Uhr. Wir gehen- in der Stadt essen und dann spielen wir Tennis bis' um dreiviertel drei. Ich bin so aufgeregt, Bernhard. Heinz ist nämlich ganz unerwartet gekommen . . ." „Heinz?" Charlotte setzte den Wagen in Gang, fuhr an und beobachtete ihren Verlobten kurz von der Seite. „Du sollst Heinz nicht kennen? Ich habe doch oft genug von ihm erzählt, sagte sie. „Heinz

Nöttgers, der Sohn von Guido Nöttgers, Metallwarenfabrik. Wir waren als Kinder Nachbarn, und als er vierzehn war, hat er geschworen, daß er mich und niemand anders heiraten würde. Ulkig, nicht wahr? Die letzten Jahre war er immer im Ausland als Vertreter der Firma. Du, Bernhard, ich warne dich! Er sieht fabel haft aus. Jung, elegangt und hübsch. Ich habe ihm natürlich alles gesagt über uns, und daß wir heiraten wollen. Er hat bloß gelacht und es scheint, als ob er mich nicht so ganz kampflos aufgeben

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.07.1876
Physical description: 8
in einem abgelegenen kleinen Seitenthale des L . . fluffe« wo»d»schöo auf einem sonnigen Bühel, nicht weit von dem rauschenden Bergbach. Wie freute sich da« Mädchen, wenn sie in Feier stunden, umgeben von weidenden Kühen, einsam vor ihrer Hütte saß und dem Rauschen des wilden Bache» oder dem gellenden Geierpsiff horchte, wenn sie Abends da« Glühen und Sprühen der F-lsen oder da« bunte Treiben d»r Wolken beobachtete; aber wie erst war sie selig, wenn er neben ihr saß und ihr so schöne Worte sagte, der gute Bernhard

! Er war wirklich ein ganzer Bursch. Nur Einer that'« ihm im Schießen zuvor, und da« nur beim Stand: der Franz — der abscheuliche Mensch! Und da« konnte sie so ärgern, die Sennerin, weil der Franz so zudringlich war und den Bernhard au« ihrem Herze« zu verdrängen suchte — aber da« sollte ihm nicht gelingen! Sie haßte darum den Franz so recht herzlich — und weil'« seine Marie that, faßte auch Bernhard »inew eigenthümlichen Widerwillen gegen seinen frühe ren Kameraden. Da« war Lnno S, als der große Krieg

im Ti- rvlerlande wüthete. — Gerade al« der Psarrer zum zweiten Male den Bernhard N. . . und die Marie G . . in der Kirche al» Brautleute verkündete, da ging'S auch im L . . . thal lo»; eS kameu Männer aus dem Janthal herüber, die sagten zu den jungen Barschen: „Der Saodwirth laßt Euch grüßen, Ihr sollt kommen und dreinschlagen helfen', — und dir jungen Burschen nahmen ihre Stutzen und gingen hinüber — alle, auch der Bernhard und der gehaßte Franz. Als der Bernhard von seiner Sennerin Abschied nahm

, da hatte» sich die Beiden, ganz wie man'» i» schönen Geschichten lesen kann, einander gefragt: „Bteibst mir treu?' und „Bis in den Tod!' hatten sie sich geantwortet. Herrgott! Wie schlugen am Ina der Bernhard und der Franz drein! So viel Kugeln, so viel Todte — und^ keiner von den Franzosen und Baier» hat fich - mehr gerührt, den eine Kugel aus ihrem Stutzen getroffen. So kämpften sie schon lange Zeit und wachten fich beliebt bei allen Bauern; sie standen outer dem «Speckbacher, und der hatte die beiden muthigen Bur

sch» sehr gern. Da ging'S einmal mit d«5 guten Sache wieder recht^schlecht. Die Baiern hatten viele Thäler und Ortschaften den Tirolern weggenommen und hausten sirg im armen Land. Der Bernhard und der Fraaz hatten da mit einer kleinen Schaar eine» Paß zn vrrlheidigeo, der in ein von den Feinden noch uneroberte« Thal führte. Da gab'S harte Arbeit! Ein größerer Haufen Feinde, al« man erwartet, wollte fich den Uebergang erzwin gen ; aber die paar Jungen, die sich auf beiden Sei ten des Durchgänge

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 21.07.1876
Physical description: 10
, war sein erster Gang zur Marie — da« slüher so frische Mädel sah blaß und abgehärmt aus. Als der Franz eintrat, erschrack sie — wo war ihr Geliebter? Sie überwand ihre Abneigung gegen den Franz, um Etwas von Bernhard zu hören, doch traute sie sich nicht, zu fragen, sondern blickte traurig zu Boden, denn sie ahnte Schweres. Und der Franz faßte ihre Hand und blickte ihr thränenden AugeS ins Gesicht. „Marie', sagte er, »höi'S gleich! Dein Bernhard ist gefallen! Er ist gefallen für sein Vaterland und war Dir treu

bis io den Tod! Ich hab' ihm die Augen zugedrückt und mir hat er die letzten Aufträge gegeben: Du sollst Dir'« «it gar so zu Herzen nehmen uod sollst — eS thut mir leid, daß ich Dir's jetzt sagen muß — sollst mich — statt seiner heirathen! —« Die arme Marie hörte die Worte, doch »erstand sie ihren Sinn nicht, nur eines klang ihr in die Ohre» — „Der Bernhard ist gefallen!' — Sie weinte und klagte nicht, fragte nicht. — wie und wann ihr Geliebter gefallen, sondern war still und g.faßt

, als wenn sie ohne Theilnahme wäre. Erst nach längerer Zeit konnte sie weinen und ließ sich von dem Franz den Tod ihres Bernhard erzählen — sie glaubte ihm aufs Wort, denn ihr schlichter Sinn setzte keine Lüge voraus, um sich «st spät-r von der Wahrheit zu überzeugen — und zudem konnte ja die Wahrheit selbst nicht glaubwürdiger erzählen, als eS der Franz that. Als er Alle» erzählt, fragte ihn die Marie mit Wärme: „Franz, Du willst mich also heirathen?' — „Ja, wer die schüchterne Antwort. — „Sag' mir, wenn ich jetzt stürbe

, wen nähmst Du dann zum Weib?' — ,Ja meinem Leb«a Niemanden!' betheuerte Franz. — „Siehst Du 'S', sagte Marie, „mir ist der Bernhard gestorben, soll ich jetzt gleich Dich heirathen? Franz! Seitdem ich gehört hab', wie treu Du meinem Bernhard im Tode warst, hab' ich gar nicht« gegen Dich, aber heirathen kann ich Dich nicht! Weil 'S aber der Bernhard so will, >o versprich ich Dir 'S, in einem Jahr will ich Dir meine Hand geben — wann ich noch leb'!' Und sie lebte in einem Jahre nimmer, der Franz

aber lebt noch heute — ein Atjährizer Greis. Ge heiratet hat er nicht. Wie er den Tod der Marie aufgenommen hat, weiß ich nicht, das aber weiß ich, daß drei Dinge ihn in eiuemsort an die Vergangen heit erinnern: eine Lacke von der Marie, die er am Herzen tragt, dann der Stutzen vom Speckbacher, de» er »nicht um die ganze Welt hergäb'', und ein altes Buch über den Krieg der Tiroler. Da« Buch ist schon sehr abgegriffen, besonders aber eine S-ite^ darin, iv der sein und des Bernhard'» Namen mit Lob erwähnt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.01.1934
Physical description: 6
hat Andorra keinen Krieg mehr ge habt. Mönche von St. Bernhard in Tibet Die Bruderschaft vom Großen St. Bernhard, die durch Menschenalter hindurch im unwegsamsten Gebiete der Alpen Rettungs- und Liebesdienste vollbracht hat, hat sich, wie bekannt, im Fernen Osten in einem Gebiet, das von der westlichen Zivilisation bisher so gut wie garnicht berührt worden war, ein neues Betätiguugsseld für ihren Dienst am Nächsten gesucht. Am Sila-Paß, einem unwegsamen Gebirgsübergang im Himalajage- birge im äußersten

Südosten von Tibet, an der Scheide zwischen Tibet, dem eigentlichen China und Indien, bezw. Birma, entsteht ein einfach»; Haus, nicht viel mehr als eine Rettungsstation, von der aus die Mönche vom St. Bernhard ihr Liebeswerk für in Bedrängnis geratene Wanderer ausnehme». Die Brüder habe» sich eine gewaltige Aufgabe gestellt, die mit der in der Schweiz in keinem Ver hältnis steht. Denn am Sila-Paß sind sie auf sich allein angewiesen, und iie müsse» in ständig-.'r Hut vor den Räuberbanden

bekauut machen werden. Der Bau des Hauses wird unendliche Mühe machen, denn der größte Teil des erforderlichen Materials wird von weither herangeschafft werden müssen. Auf dem Znge in ihre neue Heimat haben die frommen Brüder vom St. Bernhard ihre ersten Taten vollbracht. Hoch oben im Gebirge fanden einige Bernhardinerhunde die Spuren von Men schen. Nach endlosem Suchen gelang es den treuen Tieren, fünf halbtote buddhistische Mönche ausfin dig zu machen, die schon seit längerer Zeit als ver schollen

aus Europa «ich Asien gekommen sind, wenn erst ein großes, festes Haus am Sila-Paß steht, wer den Mönche ins Land wandern, sollen Schulen und Kirchen geschaffen werden. Das, die chinesi schen Behörden die Tätigkeit der Mönche vom St. Bernhard in jeder Weise unterstützen werden, kann nach dem Entgegenkommen, das sie bisher gezeigt haben, als sicher angenommen werden. Das ungari^e erzählt Geschichten von H. I. (Paris) Hausse ln Geedrachen Die Schotten scheinen nicht genüg an ihrem einen „Ungetüm' zu Habens

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 20.05.1892
Physical description: 8
Sie nur, ihn heraus bringen. Unseren vereinten Anstrengungen gelang es, den Leblosen über die gemauerten Treppenstufen in den Garten zu bringen. „Bernhard ist nicht todt, er ist nur ohnmächtig,' sagte ich, indes wir ihn auf den Rasen nieder ließen. Unterdessen waren auch andere herzugeeilt, die gleich niir den Hilferuf vernommen haben mochten. Bernhard kani wieder zu sich, war jedoch zu erschöpft, um reden zu lärmen. An seinem Hinterkopfe zeigte sich eine tiefe, blutende Wunde. „Aber wie ist'S gekommen?' fragte

ich. Marie erzählte: „Grade vorher, als das Dach zu sammenbrach, war er herabgestiegen, und weil er sich arg verbrannt hatte, wollte er hier ans Wasser gehen und sich'S ein wenig kühlen. Ich traf ihn hinter dem Hause und gieng mit ihm, weil ich ihm helfen wollte. Wie wir hier in den Garten kamen, begegnete uns ein Mensch, der kam so schnell gelaufen, dass wir sein Gesicht nicht recht erkennen konnten, er sah aber aus wie einer, der was Böses gethan hat, so verdächtig und scheu. Bernhard

wollte ihn genauer ansehen, da stich der Mensch ihn mit der Faust vor die Brust, so sehr, dass Bernhard rücklings hinunter fiel und üoostau-, Lt. LaUeu, ttuoks, Vkur, üktriod, Lasvi, Paris, lieirus, 1>on<!oll, Lern, lZeut, l-^oo, ^larseille. I.2N liackiu. ?ers.-?ux navk 1°eUk. 2.26 Naeliiu. ?Srs.-Aux naed Liefen-, I^iullau. 8.2 t ^deucis ?ers.-2u? naok Lre^es^, ?rieäriek»liaksi», Toustaiu!, Lt. Vallsu, Lueks, Lliur, Türivti, Lasst, ?aris, Lern, Lenk, I-xoi», IlarseiUv. ^ukuoit in Iililsdruok in «ler lii>ktuu

, weil der Boden so schlüpfrig war.' Bordman», der zncrst in feiner Verzweiflung nicht hatte glauben wollen, dass sein Sohn wirklich ge rettet sei, eilte herzu und umarmte Bernhard und uns nach der Reihe, sogar Marie, als ich ihm sagte, dass er uur dieser das Leben seines Sohnes zu danken habe, der aber hatte sich in der frischen Luft bald wieder erholt. Die Verletzungen, die er davon ge tragen, erwiesen sich als ungefährlich. Er dankte uns und drückte innig MarieS beide Hände. Das Mädchen sah ihn glückselig

an, nickte ihm lächelnd zu und wandte sich dann erröthcnd ab. Sie wollte sich knt- sernen, als sie des alten Bordmanns Blick mit selt samem Anidrnck auf sich gerichtet sah. „Geh' nicht fort, Marie, brauchst Dich nicht zu schämen!' sagte der Bauer- „Was Du dem Bernhard gethan hast, vergcfs' ich Dir nicht, Du gehörst jetzt zu uuS!' Es gelang inzwischen, des FenerS Herr zu werden. DaS Sallertsche Wohnhaus, die Hintergebäude und Lagerräume Reinbergö waren niedergebrannt, das schöne Wohnhaus dagegen sasl ganz

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 16.04.1927
Physical description: 16
, die wie ein Lenzer,vachen durch Seele geht. Bernhard Schmuck hieß der eine, und er war eines Bauern Sohn aus einem einsamen Bergdorfe. Kräftig war seine Gestalt, kräf tig die Brust, butterfrisch sein Gesicht, und sein Benehmen noch still und bedächtig. Der andere Bursche bieß Otto. Er war der fröhlichere, die Augen leuchteten und gin gen mutig über die Weile, und manchmal kam ein Lied aus seiner Brust und seine junge, helle Stiinme verklang dann seligfrah in der stillen Landschaft. O Täler weil, o Höhen

! — Ei das war «in Gehen und Wandern. Was wollte inai, in diesen Tagen alles tun! Bernhard träumte schon von Auer- hähnen, wenn Beiter Franz mittun wolle, der sie alle kenne. Und auch der weise Horaz steckte in seiner Tasche und Schillers Teil. Das wollte er alles durchnehmen, fleißig wie immer. Otto schlang seinen Arm um seines treuest:» Kameraden Schuttern und lachte. Er htte kein Buch in der Tasche, aber Pläne halte er auch, und wenn sie wieder beisam men wären, wollte er ihm erzählen, are er , alles ausgx richtet

: ..Marie!' Gerade da klonst ihn, eine Hand au? die Schulter und riß ihn ans allen Träumen. Bernhard war's. ..Was gehr dir io durch den Koni. Otto‘ A ' lachte der Freund. ..Einen Mädchennamen bare ich ans deinen Lippen? Ei. das ist fch.'imni!' lind als Otto betrofien dastand und ein ''emtiich Schämen lest, Gesicht rötete, ftii'itenc Om Bernhard ins Ohr: ..Ich habe ein anderes Ostern hinter »rr; auch freudig, auch gut. Die Wahl ist getroffen: ich habe meiner Mutter versprachen. Priester

. sein Dangen, stin Elend warf er hinein, und zuletzt war noch der Schrei: „Komme, liebe Marie, bringe Dich und unsere Heimat mit und rette Deinen Otto.' — Der Brief ward ausgegcben und mit dem ersten Osterleuchien nn Herzen ging Otto wie der unter die Menschen. Denn er wußte ja, daß sie komme, und sie kam auch, und wurde seine Frau. Bernhard, der draußen in einem Borstadl- o.ertet bei der See sorge aushalf, gab ihre Hände zusammen. Jedes Jahr, wenn wieder das Osterleuchten über 6;c Welt ging, die Kugeln

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