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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 16.04.1941
Physical description: 4
, Adresse Unione PubMcita Italiana Me rano. M K4Z»5 Mißtraue allen. Das Ohr des Heindes hört immer zu. 5«» EI»» Von Hans Breite ne ichner. Bernhard und Gabriele führten eine vorbildliche Ehe. Ich hatte es von Be kannten gehört und zweifelte nicht daran, obwohl ich Bernhard als leicht. erregbar und zum Widerspruch neigend kannte. Und Bernhard selbst, als wir uns vor wenigen Tagen unerwartet im Schnell zug trafen, bestätigte es mir. Cr sagte: »Zwei Jahre bin ich jetzt verheiratet

, und wir haben noch nicht die kleinste Meinungsverschiedenheit ausgetragen. „Kaum zu glauben!' staunte ich. Bernhard lächelte. Er hatte es schon immer gerne, wenn man im Ton leichter Bewunderung von ihm sprach. Er zögerte nicht, mir zu verraten, daß seine vor bildliche Ehe das Ergebnis einer gewis sen Diplomatie sei, ohne die niemals die zahllosen kleineren und größeren Gefahr momente, die wohl in jeder Ehe auftre ten, zu umgehen gewesen wären. Ich bewunderte in diesem Augenblick Bernhard aufrichtig: Ohne Zweifel, er mußte

sehr genau wissen, wie ex seine Frau zu behandeln hat, die zudem, wie ich gehört hatte, noch sehr jung sein sollte. Inzwischen näherte sich unser Zug München. „Ich mache dir einen Vorschlag', sagte Bernhard gut gelaunt, „wohne die wem- gen Tage, die du in München bleibst, nicht im Hotel, sondern als Gast bei uns.'* Ich war gerührt über so viel Freund schaft und hätte ohne zu zögern ange nommen, wenn ich Bernhards Frau schon gekannt hätte. So aber dachte ich daran, daß ich vielleicht llngelegenheiten

verur sachen könnte, da zudem, wie ich von Bernhard bereits wußte, Frau Gabriele alle Arbeiten in ihrem Haushalt ohne Hilfe eines Mädchens erledige. übrigen, so daß ich wirklich sein und seiner Frau Gast wurde. Kurz bevor unser Zug einlief, erteilte mir Bernhard plötzlich noch eine wichtige Instruktion. „Du weißt', sagte er. „ich komme direkt aus Berlin. Ich hatte zu vor geschäftlich in Frankfurt zu tun, und meine Frau soll von dem kleinen Ab stecher nichts wissen

. Für sie, und von nun an also auch sür dich, komme ich direkt aus Frankfurt.' Ich lächelte, weil ich dachte: Noch sind wir nicht angekommen, und schon entwik kelt Bernhard seinen ersten diplomatischen Zug- „Du mußt nicht annehmen', erwiderte Bernhard im leicht gekränkten Ton mein Lächeln, „ich habe mir in Berlin etwas zu Schulden kommen lassen. Keinesfalls! Aber warum soll meine Frau wissen, daß ich, um mich ein wenig zu vergnü gen, in Berlin war, wenn sie sich dadurch vielleicht beunruhigt fühlen könnte?' Ich nickte fehr

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Volksbote
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Page 3 of 14
Date: 29.09.1921
Physical description: 14
Donnerstag, den 29. September 1921. «volfrbtte- Sitte Ivrcherfamilie. Lrzählung aus dem Tiroler Volksleben. Von Josef Praxmarer. 7. Kapitel. Doch Stefan war nicht nach Schongau gereist, sondern nach H.,.. in die Heimat Bernhards. Er wußte, daß Bernhards Eltern noch lebten; hatte Bernhard ja noch einen Brief von ihnen in der Tasche, als er verunglückte; sie wollte Stefan auf- süchen und ihnen die Unglücksbotschaft, sowie Bernhards Bermögensanteil überbringen. Als Student war Stefan öfters

in Bernhards Heiinat gewesen und hatte dort dessen Eltern ken nen gelernt. Sie hatten ein ärmliches Gütchen in H..., dafür aber mehrere Kinder, wovon Bern hard das älteste war. Bernhard, als armer Stu dent, mußte sich daher in Innsbruck während der Studien mit vielen Entbehrungen herumfchlagen. Er hatte eine etwas zu schwärmerische, poetische Natur, liebte abenteuerliche Erzählungen, beson ders über Amerika; die freie Natur war fein lieb stes Buch; an einsamer Stelle konnte er oft stun denlang

zu werden und ihre un bemittelten Eltern dann unterstützen zu können. Auf dieses hin bauten sie viele schöne, goldene Luftschlösser. Eine Auswanderung nach Amerika, Kaliforniens Schätze waren oft der Gegenstand ih res Gespräches. Als Stefan von Innsbruck weg nach Wien kain und so von der Seite Berithards gerissen worden war, fühlte sich Bernhard ganz vereinsamt; er schwankte in seinen Plüneir immer hin und her; er hatte sich zuerst dem Rechtsstudium dann von den trockenen Paragraphen angeekelt, der Theologie zugewendet

, doch der schwärmerische Kopf gefiel den Profesioren nicht, sie hatten an sei nen sonderbaren Ideen immer etwas auszusetzen, und so kam es, daß, eines schönen Tages Bernhard zusanunenpackte, und um weiter zu beschließen, in seine Heimat Mg. Den Professoren war übrigens um den sanften Bernhard leid; daß er so empfindlich wäre, hätten sie nicht geglaubt. Bernhard war gerade damals in seiner Heimat, als Stefan in seinen schönsten Gefühlen zertreten aus Schongau heimkehrte; das Unglück kettete bei de Seelen noch mehr

aneinander und brachte ihnen den Entschluß zur Reife, das herzlose Europa zu fliehen, und unter einem anderen Himmel, fern von allen Menschen nur sich allein zu leben. Wie Stefan und Bernhard ihr Ziel erreicht haben, ha ben wir gehört. Bernhards Vater liebte zwar seinen sanften Lohn, denn wer konnte ihm feind sein, aber das sah er ein. daß Bernhard mit seinen Schwärme reien zu nichts komme; er hätte ihn am liebsten in der Theologie gesehen; doch als er nach Amerika ging, hatte er nichts einzuwenden

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Volksbote
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Page 4 of 14
Date: 15.09.1921
Physical description: 14
stürzte; daher kam es, daß er fast überall zu treffen war. Womit sich zur Nachtzeit seine Träu me beschäftigten, könnte ich nicht sagen, doch will Bernhard oft von ihm den Namen „Therese' ge hört haben. Stefan liebte den Bernhard wie sei nen Bruder und nahm ihn meistens nach Pitts burg mit, wenn er dort Geschäfte hatte, und das traf oft. Der Mutter schrieb Stefan von Zeit zu Zeit und schickte ihr Wechsel mit manchen hundert Dollars, und er erhielt wieder Briefe von Haufe, die be sagten

im Werte steigen. War er ja dem gewandtesten und zähesten Pauker gleich: Niemand hätte in ihm den so lang samen Europäer, viel weniger den Tiroler erkannt. Aber Stefan ging in den Antrag nicht ein, weil er sich von Bernhard nicht trennen wollte, und es ihm auf seiner Kronburg-Farm gefiel. Da trat ein Ereignis ein, welches einen tiefen Einschnitt in das Leben Stefans machte. Er war mit Bernhard nach Pittsburg gefahren,, um einen katholischen Missionär zu treffen, der, wie ihm aus Newyork geschrieben

worden war, dort eintreffen sollte, um dann weiter imNorden eineMissionssta- Ikon zu errichten. Der Mann gehörte demJesuiten- orden an, und war einer aus den vielen, welche das revolutionäre Europa im Jahre 1848 aus ih rer Stätte vertrieben hatte. In Amerika hoffte er dankbaren Boden für die Lehre Jesu Christi zu finden. Stefan und Bernhard hatten nun schon seit Jahren keinen katholischen Priester mehr gesehen. O, der Gotesdienst in der Farm, von ihnen selbst gehalten, war so gehaltlos, meinten

nachKronburg-Farm,' sprach der Pater, „dann werde ich Euch Unterricht geben und die Sakramente spenden.' „Gern, gern,' antwortete das Elternpaar, „wir danken Ihnen, Vater, Sie sind uns ein Engel vom Himmel.' Und Stefan mit Bernhard und dem Pater bra chen wieder auf, um noch zeitig genug nach Kron burg-Farm zu kommen. Da tönte auf einmal ein Elöcklein in die schweigsame Nacht hinaus, gar so wunderliebsam; es war das „Ave Maria'-Zeichen von der Kapelle in Kronburgs-Farm. Die Leute hatten Feierabend gemacht

Preisen und den Waren der Marke Rhätia, überzeugen. Alle Sorten Ober* und Unterleder braun u. schwarz im eigenen Hause, Bozen, Gerbergasse 15, Meran, Meinhardstraße 10, erhältlich. solches Fest hatte Kronburg-Farm noch nie gese hen. Zum Andenken an diesen Tag wurde vor der Kapelle ein großes Kreuz errichtet. Man wollte den Pater ganz hier behalten, aber fein Beruf rief ihn weiter; unter allgemeinem Schluchzen nahm er von den Bewohnern der Kron burg-Farm Abschied. Stefan und Bernhard führ ten

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 28.12.1868
Physical description: 8
, dann werde ich Euch Unterricht geben und die Sakramente spenden. Gerne, gerne antwortete das Elternpaar, wir danken Ihnen Vater, Sie sind uns ein Engel vom Himmel. Und Stefan mit Bernhard und dem Pater brachen wieder auf, um noch zeitig genug nach Kronburg-Farm zu kommen. Da tönte auf einmal ein Glöcklein in die schweigsame Nacht hinaus, gar so wunderliebsam; es war das Ave-Maria-Zeichen von der Kapelle in Kronburgs-Farm. Die Leute hatten Feierabend gemacht; eS gieng zum Abendessen. O wie schön klingt

er von den Bewohnern Kronburg-FarmS Abschied. Stefan und Bernhard führten ihn nach Pittsburg zurück, er mußte versprechen, wenigstens in einem Jahre wiederzukehren. Die Religion ist für daS menschliche Herz ein Bedürfniß, und der Priester ist Vermittler zwischen Gott und den Menschen; freilich weiß man oft den Priester nicht zu schätzen, wo man von ihm nur ein paar Schritte entfernt ist, ja viele möchten sie sogar als etwas Lästiges entfernen, doch eS gibt Lagen und Stunden im Leben, wo man sehnlichst

einen Priester wünscht, und wo der bloße Mensch allein sich nicht mehr helfen kann. Diese Geschichte lehrt eS. Roch lange war der gute Pater auf Kronburg-Farm in aller Munde. Bernhard' streifte eines TageS bald nach der Mission in dem Walde herum, um aus Vergnügen zu jagen.- ^ Mühsam wand er sich durch das dichte Gestrippe, die geladene Flinte in der Hand haltend. Plötzlich strauchelte er über eine Wurzel und fiel. Das Gewehr ging los, und der Schuß fuhr ihm durch die linke Seite: Jesus, Maria und Josef

, stöhnte Bernhard, mein Gott, ich bereue meine Sünden — aus Liebe zu Dir — JesuS in Gnade — und Barmherzigkeit — Maria, Mutter — der Barmherzigkeit — stehe — mir bei im — letzten Streit. — Dann that Bernhard noch eine Paar Athemzüge, eS streckte ihm gewaltsam die Glieder, und er war verschieden. Stefan wunderte sich, daß Bernhard nickt zum Mittagessen ge kommen war. fehlte er ja höchst selten. Vielleicht hat er sich zu sehr tief in den Wald hineinlecken lassen. Als er jedoch zur Zeit der Abend

dämmerung noch nicht, nach Hause kam, machte sich Stefan mit ein Paar Leuten auf, ihn zu suchen. Holla Bernhard! ertönte das Rufen in den Wald; doch Niemand antwortete, eS blieb still. Schon hatte man den Wald in einem Umkreise von einer Stunde mit Laternen durchsucht, man fand den Bernhard nicht;' es war schon Mitternacht, jetzt wurden alle Inwohner Kr0nburg-Farms aufgeboten. Es wurde auch Philax, der Haushund mitgenommen. Dieser durchfchnöberte den Wald, bald hörte man ihn jämmerlich heulen, — Stefan

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.05.1939
Physical description: 6
,^ in wünschenswerter Eindrinqlich- des pol.tnchen «ekrears. des Earmions-^. ... ^ ? toniniandanten, des Kommandanien. 5^- - > Heiteres Geschichjchen von Heinz Scharxf - Gegen sechs Uhr eilte Bernhard «mf den Rachausplatz. Neben einer Litfaß säule bLeb « stehen. Er wußte, baß um diese Zeit KoManze vorbeikommen wür de, das Mädchen, das er geliebt und mit dem er sich zertracht hatte. Eigentlich wegen einer Kleinigkeit. Konstanze ge fiel in einer Auslage ein Hütchen, das nach Berrchards Meinung den Rekord

an Verrücktheit unter den «an oerrückten Kopfbedeckungen sicher nicht armen Aus stellungsobjekten darstellte. Das Mädchen aber wollte das Hütchen unbedingt haben, jedoch Berichard sagte, mit diesem Hur ginge er keinen Schritt mit ihm, er war in seinen Augen durchaus kein entzücken des Modell, vielmehr ein abschreckendes Beispiel. Und darüber kamen sie ins Streiten. Da Konstanze im Streiten von feher ihren'Mann stellte, kam es zum Krach, be! dem Bernhard stimmlich den Sieg davontrug. Mit dem für eine Dame

eine Zigarette zu rauchen und den Hut etwas aus dem Gesicht zu rücken. Das Wetter war seinem Vorhaben nicht besondrs günstig. Es war kalt und regne-' risch. Der Wind pfiff. Nur mit Mühe hielt Bernhard seine Zigarette uà? Dampf und den Hut auf dem Kopf. Un- ruhig betrachtete er den vor ihm liegen den Teil des Platzes, bis er endlich be merkte, daß die sehnlichst Erwartete des Weges kam. Konstanze sah ihn von. weitem stehen, und eine tiefe Befriedigung ergriff ihr Herz, wie es jeden mit Genugtuung er füll

:, wenn einer zu Kreuz gekrochen komnrt. Schnurstracks steuerte sie auf ihn zu. Bernhard warf sich in die Brust, steck te die Nase in die Wolken, blies den Rauch seiner Zigarette in die Lust, rückte den Hut aus der Stirn und nahm von Konstanze Feine Notiz. Sie verlangsamte ihre Schritte, blieb beinahe vor ihm'stehen und wollte schon wieder das bereits er wähnte, für eine junge Dame etwas un gewöhnliche Won gebrauchen, da richte:? er seine Augen voll Verachtung auf sie und maß sie stumm von oben bis unten

auf seine Begleiterin ein, daß es den An schein haben sollte, als habe er ein neues Glück gefunden, gegen das das «à Vlech und Talmi war. Das Mädchen Konstanze ging an ihm vorbei und verbiß ein Lächeln. Bernhard verbrachte abermals eine ru helose Nacht und sann mit Grausamkeit, wie er die herzlose Person noch tiefer tref fen könnte? Tags darauf erschien er wieder mit dem hübschen, blonden Fräulein um sechs Uhr an der Litsaßsäule. Und was trug das Fräulein auf dem Kopf? Es trug das verrückte Hütchen, wegen

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 28.11.1903
Physical description: 16
Seite 10. „Tiroler Volksbote.' Nr. 24. ... Und die Schande, die schreckliche Schande! Niemandem kann ich's sagen und klagen....!' -Jetzt verfiel sie wieder in ein dumpfes Brüten. — Die arme Frau sann hin und her; nirgends zeigte sich ein Ausweg. Es wollte ihr das Herz brechen, wenn sie an ihren lieben Bernhard dachte; es kam ihr vor, sie könne sich ganz unmöglich von ihm trennen — und doch — es mußte sein! — Sie war nicht seine rechtmäßige Frau und konnte es nie werden, solange der Thaddäus

lebte. — Nun ging es wie ein Fieberschauer durch ihren Körper — sie kämpfte wieder Ich geh' nicht! — Bernhard, ich bleib' bei d,r! Nein, du mußt fort! Es wär' eine schreck liche Sünde! — Nun betele sie und weinte und rang die Häl.de. Heilige Maria, steh' mir bei! — Ich muß! Ich will! Während sie die Hände fest ans Gesicht drückte und die hellen Tropfen ihr zwischen den Fingern herausdrangen, reifte in ihrem Herzen der Entschluß: Sie wollte fort, weit fort. Lange stierte sie verloren auf den Boden

hin, dann schluchzte sie wieder: „O Bernhard, mein herzlieber Bernhard — du mußt mir verzeihen, ich kann nicht anders!' Da erschrak sie heftig. — — Sie durfte den Bernhard ja nicht mehr lieben es war Sünde — — er ist ja nicht ihr Mann. — Fürchterlich stöhnte die arme Frau. Die Uhr schlug elf. — Die Traudl fuhr auf. „Es ist Zeit,' seufzte sie, „ich muß gehen, wenn ich noch vor dem Tag über die Berge kommen will.' Jetzt dachte sie daran, ob sie nicht vorerst zu ihren Geschwistern auf den Bliewharter- Hof

hinübergehen und ihnen das Vorge fallene erzählen sollte. „Nein, nein!' schrie sie, „kein Mensch darf es wissen! .... Es käm' ja die Schande auf .... und der Bernhard soll die Schande nicht tragen und mein Kind auch nicht, nein, daS schon gar nicht! .... Die Ranhoserin wird gewiß nichts sagen und von mir wird niemand ein Wört! erfahren . . > . ich geh' fort, weit fort und komm' nimmer .... niemand wird mich mehr erfragen.' Nun machte sie Licht und begann einen zärtlichen Abschiedsbrief an den Bernhard

zu schreiben; da fiel ihr aber ein, daß der Bernhard nicht ihr Mann sei und daß sie ihm nicht mehr ihre innige Liebe zeigen dürfe. Sie zerriß weinend den Brief. — Dann begann sie die Kleider des Bernhard alle hübsch zusammen zu räumen und ordentlich geglättet in den Kasten zu legen. Zuletzt brach sie ein paar Nelken und Rosmarinzweige vom Fensterstock, band sie in ein Sträußlein und legte dasselbe oben in den Kastm auf die Kleider. Dazu schrieb^ sie auf einen Zettel: „Leb' wohl auf ewig; im Himmel sehen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 18.07.1876
Physical description: 8
; worauf Herr Melegari entgegnete: daß dieses Bestreben Gegenstand oll-r Unterhandlungen gewesen ist, welche von den weniger mehr geschossen, sondern geltochen und gejchla» gen; dabei war aber das Häuflein der Tiroler weit im Nachtheil, j Der Bernhard und der Franz standen beeinander. „Bernhard !' jetzt gilt'S!' sprach der Franz. „Jetzt laß Dein' Troll, laß ihn zum Teufel fahren und gib mir die Hand! Wir wollen treu mit einander aushalten bis zum Tod, denn jetzt kommen wir so nimmer leicht aus!' ..Hast

Recht', sagte der Bernhard und reichte ihm die Hand, „im Tod ist keine Feind ...' — ein Stich fuhr ihm im selben Augenblicke durch die Rip pen, daß er nicht vollenden konnte. „Das sitzt!' hauchte er zusammensinkend, „arme Marie!' — eine Kugel hatte ihn getroffen. Ein paar Baiern drangen nun zu gleicher Zeit auf den Franz ein, der sich vor dem röchelnden Bern hard aufgestellt hatte, ihn zu vertheidigen. Verzwei felt tpehrte sich der Junge, mit dem Kolben seiner Büchje um sich schlagend

, als er sich der Feinde aber nimmermehr erwehren konnte, da that er einen Fluch und .schleuderte wüthend seinen Stutzen in voller Wucht seinen Angreifern entgegen, daß er einem Baier den Schädel zerschmetterte und daß die Andern bestürzt ein.paar Schritte zurückprallten. Nun hätte Franz leicht allein fliehen können, aber er wollte den Bernhard nicht verlassen, sondern packte ihn mit Riesenkraft, hob ihn auf und bevor sich noch die Feinde erholt, hatte, er sich bis dorthin, Bahn ge brochen, wo die Felsen jäh

abstürzten, und hatt? einen kühnen gefährlichen Sprung hinab inS bergende Zwergholz gewagt. Und der Sprung war gelungen; an einem passenden, den Feinden verstecktem Orte legte er den Bernhard nieder und entkleidete seine Brust, um die Wunde zu suchen, aber der Bernhard sagte: „Laß gut sein, Franz I 's hilft nichts mehr! — Geh', rett' Dich — hör', wie die Baiern Zivilen und wie sie die Steine hexunterschmettern lassen.— schau — daß Dich nicht einer trifft!' — Aber die Steine gingen alle auf den .unrechten

Platz und zer schlugen dort die Gesträuche, bis endlich die. Bairrn abzogen, weil sie die beiden gelödtet glanbtep. „Bernhard', sagte traurig der Franz, ^ „also Du willst richtig sterben?' . „Ich muß!' stöhnte er. — „Verzeih'mir, Franz, daß ich Dich — verkannt hab'. Schau, sag. der Marie, wann Du zu Haus kommst — daß ich: ihr — treu war — bis-zum Tod — sie aber soll wann'S mich wirklich gern' gehabt hat—Dich neh» meni — Jetzt — leb' wohl —..leb' wohl —gib plir die Hand —... ^ ! „Leb' wohl, Bernhard

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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 22
Date: 31.12.1904
Physical description: 22
hin. „Hier nimm auch mein Geschenk. Nein, — ich bitte dich — um Gotteswillen — nur kein Dankwort!' Sie hätte es vielleicht auch ohne seine ängstliche Abwehr nicht gefunden. Das kostbare Armband paßte so wenig zn ihr uud ihrer schlichten Art. Kurz «ach dem Abendessen, bei welchem selbst der vorzügliche Weihnachtspnnsch keine heitere Stimmung hervorzurufen vermochte, zog sich Bernhard, einige undeutliche Entschuldigungen von dringen der Arbeit, Wirtschaftsrechnung und Jahresabschluß mnrnielnd, in sein Zimmer

zurück. Es schien ihm darum zu tun, einer etwaigen Frage auszuweichen, und offenbar peinigte ihn der stumme, trau rige Blick seiner Frau. Diese folgte mit den große», kindlich klaren Augen voll stiller Angst dem Gatten. Wie der helle Kerzenschimmer am Christbanme, so war auch Annas Frende erloschen. Vorbei, was sie sich von dem heutigen Abend erträumt hatte. Es hatte kein Wort des seligen Geständnisses, das Bernhard beglücken sollte, den Weg über ihre Lippen gefunden. Zurückgedrängt nnd erstarrt

, der Blick ihrer brennenden, dnnklen Auge» umstrickte» ihn willenlos. Es war wie ein plötzlicher Rausch über ihn gekommen, wie ein Zaubers der, allen beneren Vorsätzen zum Trotz, ihn immer wieder dorthin zog, wo die Gesahr sür sein hänsliches Glück, für die Rnhe seines Herzens lag. Bernhard war ein fester, männlicher, ein ehrenhafter Charakter. Er durfte sich die Kraft zutrauen, die Grenze lebhafter Bewunde rung uuo erlaubter Galanterie in seinem äußern Benehme» gegen Lncrk^nicht zu überschreite

Wohlwollen — Kinderfrenndfchaft?! Die Weihnachtsfesttage zogen still vorüber. Draußen tobte nu- ansgefetzt der Schneesturm fort, häufte immer dichtere, weiße Massen um das alte Gutshaus, Felder und Wege zu einer unab sehbaren, eintönigen Fläche verschmelzend. Bernhard kämpfte noch immer wortlos den Kampf mit seinen widerstreitenden Empfin dungen. Oft kam ihm der Gedanke, Anna alles zu sagen. Sie würde ihn freigeben, das wnßte er. Aber dann war ihm ja so sonderbar zumute, ähnlich dem, der ein liebes

, bekanntes Bild vom altgewohnten Platze entfernt nnd dessen Angen es nachher unwillkürlich immer an der leeren Stelle suchen. So unstet, so schwankend, so innerlich zerrissen hatte er sich noch nie gefühlt wie in diesen stillen Weihnachtstagen. Der letzte Abend des Jahres war herangekommen. In sausen der Fahrt gleitet ein leichter Schlitten über die tief verschneite Landstraße. Bernhard führt selbst die Zügel. Seine Hände beben, aber nicht vor Kälte, sondern vor Erregung. In weniger

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Dolomiten Landausgabe
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Page 2 of 8
Date: 22.12.1942
Physical description: 8
und lobten und priesen' Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie eg ihnen gesagt worden war. IMII I » ist HTI1I ■ I IIIIHIM ■ II ~M11 >N7IMIMIiIMI»UMII»»»»IMMIsN7»IW7IsM Hill II M Buff stampft und keucht, will glücklich sein, der ! glücklich? Es ist kauni anzunehmen, daß er ge- I prahlt hat. Was ist'? daun mit ihm? Bernhard i kommt in eine unbehagliche Stimmung. Die will I er hinwegbeizen mit dem höhnischen Gedanken, daß das „Glück', Souerkraut zu esien. Knaster ! zu rauchen

und mit einem alten Weibe Sechsund sechzig zu spielen, ihn nicht reize, aber es gelang ihm nicht, das Unbehagen zu unterdrücken. Könnte es nicht doch sein, daß der Mann sich trotz allem glücklich fühlt? Denn das eine ist Bernhard klar, wenn's ein Glück gibt, dann nur so, daß einer sich selber glücklich sühn. Er lehnt seine heiße Stirn an die kühlen Fensterscheiben. Marternd geht eine Stimme durch seine Seele: „Es gibt wohl ein Glück, aber das zu wissen, das zu glauben, das ist schon ein Glück

; und nur, weil du vom Glücke ganz aus geschlossen bist, weißt du nichts von ihm!' Bernhard braucht Luft; er reißt das Fenster wieder auf. Ueber den Platz unten schreitet ein lachender Arbeiter. Ein vierjähriges Biiblein fliegt ihm jauchzend entgegen; er hebt es auf seinen Arm. Auf den: Platze steht ein lunges Weib mit einem kleinen Kind. Sie warten sein. Der kalte Dczemüerwind faucht um des Arbeiters Gesicht, aber der Frühlingssonnenschein ist nicht heller als seine Züge. Bernhard sinkt aufstöhnend auf einen Stuhl

und bedeckt sein Gesicht mit beiden Händen. „Es gibt doch ein Glück; ich habe es gesehen!' Weiße Flocken wirbeln gegen die Fenster. In der Stube ist es traulich warm, die Uhr tickt leise, der Abend kommt. Mit heißem Antlitz schaut Bernhard vor sich hin. Er überdenkt sein Unglück. Ein mutiger, fleißiger Jüngling ist er gewesen vor Jahren. Damals hatte er den Kopf voll Pläne und das Herz voll Hoffnungen. Er war begabt, er studierte, er strebte, und er dachte viel. Sein Beruf war ihm zu eng

, die ge zwungen sind, täglich miteinander z» verkehren, müssen sich ja wenigstens äußerlich vertragen. So taten auch er und seine Frau. Ein traurige- Verhältnis, häufige Zerwürfnisse, nie eine rechte Aussöhnung, in: besten Fall ein gleichgültiges Nebeneinandersein. Und dieser Zustand hielt an seit nun fast vier Jahren! Eine lange Zeit, lang genug, daß ein Mann zum Schwarzseher werden kann! Bernhard stöhnt tief auf. Was ist aus ihm geworden? Er strebt nicht mehr, er hofft nicht mehr, das Studieren

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.01.1934
Physical description: 6
hat Andorra keinen Krieg mehr ge habt. Mönche von St. Bernhard in Tibet Die Bruderschaft vom Großen St. Bernhard, die durch Menschenalter hindurch im unwegsamsten Gebiete der Alpen Rettungs- und Liebesdienste vollbracht hat, hat sich, wie bekannt, im Fernen Osten in einem Gebiet, das von der westlichen Zivilisation bisher so gut wie garnicht berührt worden war, ein neues Betätiguugsseld für ihren Dienst am Nächsten gesucht. Am Sila-Paß, einem unwegsamen Gebirgsübergang im Himalajage- birge im äußersten

Südosten von Tibet, an der Scheide zwischen Tibet, dem eigentlichen China und Indien, bezw. Birma, entsteht ein einfach»; Haus, nicht viel mehr als eine Rettungsstation, von der aus die Mönche vom St. Bernhard ihr Liebeswerk für in Bedrängnis geratene Wanderer ausnehme». Die Brüder habe» sich eine gewaltige Aufgabe gestellt, die mit der in der Schweiz in keinem Ver hältnis steht. Denn am Sila-Paß sind sie auf sich allein angewiesen, und iie müsse» in ständig-.'r Hut vor den Räuberbanden

bekauut machen werden. Der Bau des Hauses wird unendliche Mühe machen, denn der größte Teil des erforderlichen Materials wird von weither herangeschafft werden müssen. Auf dem Znge in ihre neue Heimat haben die frommen Brüder vom St. Bernhard ihre ersten Taten vollbracht. Hoch oben im Gebirge fanden einige Bernhardinerhunde die Spuren von Men schen. Nach endlosem Suchen gelang es den treuen Tieren, fünf halbtote buddhistische Mönche ausfin dig zu machen, die schon seit längerer Zeit als ver schollen

aus Europa «ich Asien gekommen sind, wenn erst ein großes, festes Haus am Sila-Paß steht, wer den Mönche ins Land wandern, sollen Schulen und Kirchen geschaffen werden. Das, die chinesi schen Behörden die Tätigkeit der Mönche vom St. Bernhard in jeder Weise unterstützen werden, kann nach dem Entgegenkommen, das sie bisher gezeigt haben, als sicher angenommen werden. Das ungari^e erzählt Geschichten von H. I. (Paris) Hausse ln Geedrachen Die Schotten scheinen nicht genüg an ihrem einen „Ungetüm' zu Habens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 07.08.1937
Physical description: 16
1937. Symphouiekonzert. 12.10 (in der Pause): Dr. Bernhard "Paumgartner: Zum heu tigen Konzert. 12.55: Mittagskonzert. Dirigent Max Schönherr. Wiener Funkorchester. — Biskup: Vorwärts!, Marsch — Joh. Strauß: Seid umschlungen, Millionen!, Walzer — Riedinger: Zeitvertreib, Ouvertüre — Sait°-Saens: Tarantelle — Blumer: Deutsche Dölks-- lieöerphantasie — Ketelbey: Bacchanale de Montmartre — Dvorak: Walzer, op. 54, Nr. 2 — Reinl: Humoreske über eine Wiener Melodie — Dostal: Potpourri aus der Operette

ui ui. Chor der Wiener Staatsoper. Wiener -Philhavmoniker. Uebertragung aus dein Festspielhaus, In den Pa-usen (49.40 und 20.50): Dr. -Bernhard Paugartner: Zur heuti gen Aufführung. 22.10: 2. Abendbericht. Wiederholung der !Wetteraussichten, Programm für morgen, amtliche Verlautbarungen. 22.20: Tanzmusik. Funkkapelle. 22.45: -Bücherecke. Dr. Ernst Holzmann. ' 32.55: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23.00—28.80: ^Fortsetzung der Tanzmusik. Dienstag, den 10. August 6.45: Weckruf. Jaro Eugen-Nettel: Turnen

und Wetteraussichten, Mit tagsbericht, Programm für heute. 13.10: Orchesterkonzert. Dirigent: Julius Katay. Wiener Symphoniker. Johann Ludwig Trepulka: „Die -Göttliche", sym phonische Dichtung für großes Orchester, op. -12 (Uraufführung) — Bernhard Paumgartner: Suite aus der Oper „Rossini in Neapel". 14.00: Wilhelm Backhaus, Klavier (Schallplatten). Franz Schubert: Moment Musical, F-Moll — Frederic Chopin: Revolu- tionsetude op. 40, Nr. 12 — Johannes Brahms: Ungarische Tänze, Nr. 6, Des-Dur; Nr. 7, F-Dur — Moriz

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 11.09.1880
Physical description: 6
zur Gewißheit geworden wäre, ehe er eintrat, so hätte sein ernstes, düsteres G'sicht es ihr sagen müssen. Als er sie sah. flog ein Zug des Schmerzes über sein Gesicht und ein Seufzer entschlüpfte seinen Lippen. .Bernhard, was ist geschehen fragte Rosa endlich. „Hast Du mir eine traurige Nachricht zu bringen .Ich hoffe nicht. Rosa.- versetzte er mit einem Versuch, Fassung zu gewinnen, der aber vollständig mißlang. »Die Nachricht, die ich sür Dich habe, bringt Dir das Glück, welches Du an meiner Seite

und mehr in den Hintergrund zurück. Jetzt erst lernte sie erkennen, welch' edelmüthiges Opfer Moosheim ihr ge bracht hatte und sie faßte den festen Entschluß, ihm zu beweisen, daß sie dankbar sein würde. Es kam manche Stunde, in welcher sie einen Vergleich zwischen Karl und Bernhard a »stellte und dieser Vergleich fiel nicht zu Gunsten des ersteren aus. Mit welcher Scho. nung und mit welchem Zartgefühl war Bernhard ihr ent- gegengekommen während Karl durch nutzlose Klagen ihren Schmerz

, so wenig berührt wurde, sondern daß es vielmehr ihr Herzenswunsch war. den ganzen Eonflict auf diese Weise gelöst zu sehen und doch hätte es ihr der sicherste Beweis sein sollen, daß Karl ihre Liebe nicht mehr in dem Maße besaß, wie sie es selbst noch glaubte. Je näher der Tag heranrückte, an welchem Bernhard konimen würde, um sie als sein Weib heimzuführen, desto seltener gedachte sie der Zeit, wo das Unglück sie darnieder gebeugt hatte und desto häufiger schwebte ihr der Moment vo: Augen

hatte, in welcher es ihr geradezu unmöglich gewesen war. sich auch nur die geringsten Kenntnisse anzueignen. Auch besaß sie ein nicht unbedeutendes Vermögen. Karl Halden hatte Bern hard die Mittheilung gemacht, daß Rösel durch den letzten Willen seines Paters ein nicht unbeträchtliches Legat zuge fallen sei, worauf iMosheim allerdings den geringsten Werth gelegt hatte. Der Tag war herangekommen, äit toelchem Bernhard, seinem letzten Brief« gemäß, in Flensburg eintreffen wollte. Rösel stand am Fenster und erwartete

seine Ankunst. Als sie seine stattliche Gestalt vor dem Hause erscheinen sah. klopfte ihr Herz in fast hörbaren Schlägen und es war ein frohes, stolzes Gesühl. da.» sie m diesem Augenblick erfüllte, bei dem Gedanken, daß ^e dazu bestimmt sei, ihm AlleS zu sein. Aber Bernhard j,'am langsam des Weges daher.

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 20
Date: 13.12.1902
Physical description: 20
da.. Der Andere ließ mit sich geschehen, was man wollte; den jüngeren aber hatte ein nnbezwinglicher Drang erfasst, zu retten, zu helfen. Sein eigenes Geschick hatte er vergessen, oder — empfand er das des Anderen als sein eigenes? Sie hatten beide kein Geld, und konnten also keinen Wagen nehmen. So schob der jüngere seinen Arm unter den des Geretteten, und stumm und wortlos hasteten sie durch die menschen leeren, dunklen Straßen. „Bernhard Miller' stand auf einer Visitenkarte auf der Thür des Retters

. Er hatte heute nicht ver meint, hierher zurückkehren zu sollen. Ein Lichtstümpf- chen fand sich vor, ein wenig Thee und Rum — man benützte den letzteren zum Heizen des Schnellkochers — und nun beeilte sich Miller, einige ganz alte, abge tragene Kleidungstücke hervorzusuchen. Jetzt war oer Fremde trocken gekleidet, gelabt — das Leben pulsierte wieder in ihm. Und auf einmal brach er aus: „Was soll aus mir werden? I' Das Wort fand einen schaurigen Widerhall in Bernhard Millers Brust

. Was sollte aus ihm werden — heute — morgen? Und doch besann er sich auf seine Pflicht. Da, vor ihm, in seinen, Benchards schäbigen Schlafrock gehüllt, saß ein Mann, dem es noch schlimmer ergangen sein musste, als ihm, denn jener hatte nicht gezögert, nicht gewartet — er hatte ! den entsetzlichen Sprung gethan. Nein, des anderen Unglück also war das größere. Und er rückte näher zu seinem Gast. „Machen Sie sich das Herz leicht,' sagte er, „rcken Sie!' „Wie soll ich zurück zu meiner Frau,' seufzte jmer tief und schwer. Bernhard

, wo jeden .Augenblick der Gerichtsvollzieher kommen kann. Ich beschloss, ein Ende zu machen. Meine Frau ist geschi« und fleißig, sie wird sich und die Kleinen ohne mich fortbringen — besser ohne mich, als mit mir, der es ja doch nicht lassen kann .. Er begrubzoas Gesicht in dm Händen. Bernhard Miller aber begann: „Sie dürfen nicht sterben! Wmn Sie Pflichten EamStai. den 13. Dezember haben gegen jme, die Sie lieben, so dürfen Sie sich mnen nicht feige entziehen, das Ware erbärmlich! Haben Sie bedacht

!' Und in wenigen Worten verständigte er sie über das, was vorgefallen war. Wer die Frau hörte kaum auf die Geschichte. Mochte er auch alles verloren haben— sie besaß noch einen Sparpfennig! Wmn er nur lebte — alles andere war ihr gleichgiltig. „Wo — wo ist er, ich bitte Sie auf den Knien...' Bernhard stürzte hinab, um den Gatten zu holen. Und tiefer noch, als alles, was er in den letzten Stnndm erlebt, griff ihm das Wiedersehen in die Seele. Dieser jauchzende, unter Thränen jubelnde Ausschrei

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 24.12.1903
Physical description: 16
können; — wenn ich dir hätt' sagen können: ,Der Thaddäus ist gestorben und der Bernhard kommt um dich!' — Ich hab' aber nach dem Thaddäus gar nicht nachfragen können, weil ich sonst bei den Leuten Verdacht erregt hätte.' „Geh', Loni,' bat die Traudl tief weh- wütig, „zerreiß' mir nicht das Herz Auf der Welt gibt's kein Glück mehr für mich An ein Glück mit dem Bernhard darf ich nicht mehr denken, es wär' Sünde! — Ec ist nicht mein Mann! Und doch — und doch, ich bring' sein Bild nicht aus der Seele — jede Nacht träumt

noch ein paar Schritte, da blieb die Traudl wieder stehen und fing heftig an zu zittern. Sie wurde auf einmal glührot und dann wieder leichenblaß. Sie griff mit beiden Händen nach dem Arm ihrer Freundin und flüsterte in fürchterlicher Aufregung: „O mein Gott! O mein Gott, er ist's! — Mein Mann der Bernhard! — O, was soll ich tun?' Tiefe, verzehrende Blicke warf die arme Frau auf den geliebten Mann — einen Augenblick schien es, als wollte sie hin stürzen und ihm um den Hals fallen — schon löste sie die Hände

, wenn er aufwachte, dann wär's aus! Ich darf nicht! ... Ich tu's nicht! .... Er darf nichts wissen von der Schand' er darf sie nicht tragen und mein Kind auch nicht!' Sie konnte aber den Blick vom Schlafen den nicht wegwenden und zitterte immer heftiger. — Jetzt trat sie wieder einen Schritt auf ihn zu und schluchzte leise: „O Bernhard — mein Bernhard! — O tut's mir weh —! Aber schlaf' nur, schlaf'! — Ich weck' dich nicht. O. wenn ich dir g'rad' etwas Liebes könnt' antun!' Sie schaute auf die Loni und sah

, daß dieselbe ein Nelkensträußlein am Mieder trug. Mit einem bittenden Blick auf die Freundin griff sie nach dem Sträußchen. Die Loni winkte. Schnell nahm die Traudl das Sträußchen fort, küßte dasselbe, dann schlich sie leise zum Hut des Bernhard, nahm denselben auf und steckte das Sträuß chen hinter das Hutband. Den Hut legte sie neben den Kopf des Schlafenden. Zum letztenmal warf sie einen langen, tiefen Blick auf den Mann, dann griff sie nach dem Arm ihrer Freundin und flüsterte: „Gehen wir!' — Einen guten Büchsen schuß fort

Über raschung in der Tirolerin eine alte Magd vom Kreuzederhof; sie selbst wurde offenbar von der Magd nicht erkannt. Jetzt er blickte sie auch den Knaben. Sie vergaß auf jede Antwort und schaute ineinemfort dem Knaben ins Gesicht. — Waren das nicht die Züge des Bernhard? Die alte Magd stellte noch einmal die Frage und statt der Traudl antwortete die Loni: „Wohl, droben am Berg sind wir dem Mann begegnet — eine Stunde wird er wohl voraus sein.' Da faßte die Traudl plötzlich die alte Magd bei der Hand

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Lienzer Zeitung
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Page 23 of 28
Date: 04.04.1908
Physical description: 28
auf einer nicht eben weichen Chaiselongue. Er dachte nach. Wenn Leutnant Helmer nachdachte, wollte er nicht gestört sein. Das wußten seine Kameraden, das wußten die Ordonnan zen, und das wußte sein Bursche, der vieledle Bernhard. Dieser Bernhard trug aus der rechten Wange ein großes Feuermal, was denn zn dem geistvollen Witz veranlaßt hatte, ihn „Helmers Bernhardi ner' zu nennen. Wenn Hans Jochen Hem mer nachdachte, hatte alcr Bernhard wirklich dieFnn'.- tion eines treuen Beruha^ diners zu übernehmen. Cr mußte

wachen, daß nie mand seinem Herrn zu nahe kam. Die Mannschaften schli chen über die Korridore, Vizewachtmeister Wonnig lich hakte seinen Säbel hoch, Frau Wachtmeisters Sei- deupinfcher zog seine Kral len ein, falls er am Leut nantsquartier vorbeitappte — kurz: der Korridor der zweiten Schwadron glich in seiner Ruhe eiuem Fried hof, sobald Bernhard wach te und Hans Jochen Hel mer dacht'. Leutnant v. Hennig, HansJochens Freund, träl lerte vergnügt vor sich hin . und trat an Helmsrs Tür

. Wie ein biffiSer Köter schoß Bernhard auf Herrn v. Hennig zu, und aller Subordination zum Trotz flüsterte er energisch: „Bst — Herr Leutnant, nicht singen! Herr Leutnant Helmer denkt nach!' „Ah — so! Das ist ja wonniglich! — Na, da kommen wir eben noch mal wieder!' Er ging auf den Zehen davon. Hans Jochen war heute in einer Stimmung, die nicht als rosig bezeichnet werden konnte, und es war Herrn v. Hennigs Glück, daß er dem treuen Bernhardiner Order parierte. Hans Jochen überdachte zunächst die dienstliche

. Sein Vater, ein hoher Gerichtsbeamter, war längst gestorben; von der Pension der Mutter konnte er so gut wie nichts erhalten, und so Ivar sein reicher Onkel Krause sein ewiges Hoffnungslicht gewesen. Auch das war nun erloschen. Vor drei Wochen hatie Herr Krause sich von dieser Welt verabschiedet und ihm nichts weiter hinterlassen als ein altes Bild, ein Jagdstück in nair- ster Ausführung. Heute war es angekommen, und Bernhard hatte es über Eck im Zimmer ausgehängt. Hans Jochen war noch nicht fertig

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 20.07.1922
Physical description: 12
„Der BurggrSfler' (Am Grabe des Kaiferjäger - Fähn/richjs Bernhard v. Neuner zu Brei tensegg.) Jm'Wald- fnedhof zu Ampaß . . . .dort liegt er nun, der Brave,! der hoffnungsvolle und junge Ttthn'ker von Münchens ho her Schule, und das frische Grab decken Älmrosen, viel, viel Almrosen, die Treugabe der Bauern von Häusern, die Toten zweite licbe Heimat. Almrosen und Eichenlaub auf ein Kaiserjägergrab und die alten, hohen Waldbäume rau schen das Lied von Lieb und Treu für Gott, Kaiser und Katerland

. Das war ja der Lebensinhalt des .Bernhard Mid er hielt an diesem alten Landspruch und gab ihm seiw Leben zum Opfer. Allpräfekt der marianischen Kongrega tion der Stella matutina und so war Bernhard ein treuer nnd überzeugter Gefolgsmann Ehristi, ein Beispiel für die Umwelt. Er war ein Held im Kriege und im Duldet Das eine galt dem Kaiser, das andere dem Heiland und dessen Herzen. Mit einer Lungenverletzung, amP asubio zu- gczüMA, kehrte der damals kaum 20jährige heim /und. siechte dahin, bis er in der Nacht nach dem Herz

Jesu- Freitag des Juli zu seinen vorausgegangenen Kameraden der 9. Fcldkompagnie des 1. Regiments der Tir. Kaiser jager hinüberschlummerte. Bernhard war einer von den Menschen, die nur Freunde haben, weil er jedem ein selbst- loser, treuherziger Freund war, und der Walöwind über den Gräbern jenes sonnigen Julimorgens vermochte nicht die Tränen zu trocknen, die viele», die Bernhard galten. Bier Laiserjäger in alter Parpde trugen den toten Ka meraden zum offenen Grabe, und Stahlhelm und Feld mütze

. So ehrt der Kaiserjäger den Kaiserjäger! Bernhard, und nun bist du dort, wohin wer alle müssen, nur ist es dir so schön gelungen: Den Hei land im Herzen, bist du gestorben und uls Soldat in Ehren bestattet und über dich das Rauschen der Wälder heimat. So stirbt ein Kaiserjäger vom 1. Regiment! Ab- geblasen: Herr Fähnrich abtreten.' Rast! Schlaf N-ß! Mrs Mer Wett. (Das Hochschulstudium in Deutschlan d.) Tie mit dem Kriegsende entsetzende Hochkonjunktur im Besuch der deutschen Hochschulen hält immer

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 7 of 8
Date: 22.09.1905
Physical description: 8
, mit der Har pune getötet. Wird er von ihr getroffen, so springt er aus dem Wasser heraus, wobei er durch die aufgeworfenen Wellen schon Boote zum Kentern brachte. Beim Zu rückfallen wirft es ihn stets auf die Seite, wobei ein Geplätscher ent steht, als wäre ein Pferd oder ein Rind ins Wasser geworfen worden. St. Bernhardssäule, errichtet am 13. Juli bei Einweihung der neuen internationalen Straße über den Großen St. Bernhard. (Zum Bild aus Seite 301.) Nun hat auch der jährlich von 13—20,000 Men schen

begangene Große St. Bernhard seine Straße bekommen und zum Andenken an deren glückliche Vollendung wurde dem heiligen Bernhard aus der Höhe ein steinernes Denkmal errichtet. Der Paß wurde wahr scheinlich von Cäsar gangbar gemacht und von Kaiser Konstantin mit Meilensteinen versehen. In der alten und mittleren Zeit war der St. Bernhard eine gebräuchliche Militärstraße. In neuerer Zeit, nämlich im Jahre 1300 benutzte ihn Napoleon, indem er mit 40,000 Sol daten und 150 Geschützen denselben überschritt

. Mit der Paßhöhe von 2472 Meter ist der St. Bernhard nun die höchste Alpenstraße. Bisher war.es die Furkastraße, deren Paßhöhe 2436 Meter über dem Meere liegt. Das Hospiz, das jährlich so vielen Tausend armen Wanderern Zuflucht gewährt, wurde im Jahr 962 von Bernhard de Menthon, einem französischen Edelmann, gegründet und 1322 bedeutend erweitert. Die Chorherren (Augustiner) und ihre Knechte haben während der 3—9 Monate dauernden rauhen Iahre^eit die schwere Aufgabe, mit Hülfe dsr.großen Bernhardiner Hunde

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 25.07.1940
Physical description: 8
Athefia Dolzano, Merano» Breffanone Annahmestelle auch in allen AthestaVaptevhan-lunven Spendet dem SMetm für «mdetlbare Kranke! Umsonst! (11. Sonntag nach Pfingsten.) Es war eine böse Zeit des Mittelalters, in die der hl. Bernhard hineingeboren war. Die Christenheit des Abendlandes lag an tau end Wunden.krank, aber durch die Glut jenes Eifers führte Bernhard mit feinen Schülern den Sieg des Kreuzes herauf. Lastet mich aus seinem Leben voll mächtiger Taten ein ein ziges Ereignis heraüsgreifenl

Der Stuhl des hl. Petrus zu Rom stand leer, ein Nachfolger wurde gewähll, da stellte eine Partei weltlich gesinnter Kardinäle dem rechtmäßigen Papst einen Gegenpapst gegenüber. Die Verwirrung wurde groß. Bernhard trat sofott für das wahre Oberhaupt der Kirche ein, und es ge lang ihm, den König von England und andere Fürsten für dessen Anerkennung zu gewinnen. Doch der Herzoa von Aquitanien, ein furcht bar wilder Mensch, der ohne Krieg und Kampf nicht leben konnte, widerstand seinemZureden. Jahre

vergingen, da unternahm der Heilige nochmals einen Versuch, das steinharte Herz des Sünders zu erweichen. Er feierte das Hochamt, und der Herzog wohnte demselben bei. Die Wandlung war vorüber, da nahm Bernhard die heilige Hostie, stieg vom Altar herab, stellte sich vor den Herzog und sprach: „Wir und mehrere Diener Gottes haben lange und flchentlich gebeten, du hast keine Rücksicht darauf genommen. Sieh, nun kommt das Haupt und der Herr der Kirche> der Richter, in dessen Namen sich alles beugt

, im Himmel, auf Erden und in der Hölle. In feine Hände wird einst die Seele fallen, die in dir lebt. Willst du auch i h n verachten und behandeln, wie du seine Diener behandelt hast?' In der Kirche war alles still. Der Herzog brachte vor Schrecken kein Wort heraus, er fiel zu Boden. Bernhard rühtte ihn an und' alsbald stand der Herzog auf und tat augenblicklich, .was der Heilige verlangte. Er versöhnte sich vollstän dig mit der Kirche. Von da an führte er das Leben eines frommen Büßers. Nicht wahr

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 14.04.1898
Physical description: 8
, die Geschwister um jeden Preis, mit Aufbietung seiner ganzen Kraft zu suchen und zu finden, aus führen konnte. Nach seiner Genesung reiste er ungesäumt nach Hamburg . . . Seine Nachforschungen blieben aber lange ohne Erfolg, bis ' Ein durchdringender, erschütternder Schrei aus Helene's Mund unterbrach die Erzählung des Barons. Schon vorhin bei der Erwähnung der Epidemie und der fünf Geschwister war sie tief crblaßt; jetzt aber fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Bernhard!' rief sie. „Nicht wahr

, jener Mavn heißt Bernhard, — Bernhard, — Bernhard Kettenberg, — und Sie selbst — was zweifle ich nur noch? — du selber bist es, mein Bruder!' „Ja, ich bin dein Bruder, Helene !' sagre der Baron tief erschüttert und zog die halb Bewußtlose in seine Arme. „Ich bin es wirklich ! Es ist kein Traum, daß ich endlich, endlich eine meiner Schwestern in meinen Armen halte!' Helene antwortete nicht; die Aufregung war zu groß für sie; sie konnte nicht sprechen. Das Herz klopfte ihr in lamen, unregelmäßigen Schlägen

dieser Bruder sie! Aber sie wollte ihm jetzt zeigen, daß er sich nicht in ihr getäuscht habe, und mit diesem Vorsatz strömte ihr Herz über von einem bisher nie gekannten Glücksgefühl, — - einem Gefühl der Sicherheit, des Geborgen feins. Sie stand jetzt ,ja nicht mehr allein im Leben; sie hatte eine Stütze, einen Rückhalt an ihrem Bruder, einem Bruder, auf den sie stolz sein 'durfte. ' ^ ' „Ja, ich will dir helfen, die anderen zu suchen, Bernhard,' sagte sie, ihn glücklich ansehend, „und so Gott

?' fragte Bernhard theil« nehmend. ; „Glücklich?' Sie lachte schneidend auf; dann barg sie das Gesicht in beiden Händen und schauerte, wie von einem plötzlichen Frost ergrissen, zusammen. „Ich bin entsetzlich unglücklich!' schrie sie, jäh empor fahrend. Der Baron ergriff die Hände seiner wiedergefundenen Schwester. „Komm, Helene!' sagte erweich. „Erzähle mir alles! Viel leicht steht es ja in meiner Macht, dir zu helfen!' (Fortsetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 01.02.1899
Physical description: 12
, Weil die zarten jungen Blätter Noch zu schwach zur Gegenwehr; Gebrochen fallen sie vom Baume, Welken unvollendet hin, Schutzlos in dem weiten Raume Wirst der Wind sie her und hin. So traf auch unS ein schwerer Schlag, Ein Schlag, der All« fast erdrückt: Im Frühling unsrer Kolonie Ward eine Blume unS geknickt, 'ne Blume, Baum und Frucht zugleich — Denn all dieses war der Mann, Den olle schmerzlich wir vermissen, Keiner je vergessen kann. Ritter Bernhard ist nicht mehr! Man hört's und glaubt eS kaum

Und zweifelt, ob eS Wahrheit wär' Und nicht ein böser Tiaum. Der Mann, der alles uns gewesen, Sein Bestes uns geweiht: Sein Herz — dies große, reine, edle, Schläft in der Ewigkeit. WaS wir an Bernhard hier verloren, Ist noch gar nicht zu ergründen. Wenn wir auch tausend andre suchen, Bernhard werd'n wir keinen finden I Und wenn wir Welten auch durchreisen, Vom Nordpol bis zum Vatikan, Wir finden wohl viel edle Männer, Doch keinen bessern, edlern Mann. WaS er ins Herz gefaßt, blieb hasten, Er prüfte

hernieder InS liebe Thal der Heimath führt, Weil in den letzten lichten Höhen Die strenge Gottheit selbst regiert. Doch wissen wir ihn All» Auch dort in guter Hut, Denn Gott mehr wie wir Alle Weiß wohl auch, WaS er thut. Für uns ist Bernhard ja nicht todt — Nur leider fern, sehr weit. Im Herzen seiner Lieben Lebt er fort für alle Zeit. Todt ist der vergessen wird, Und dieS wird Bernhard nie; Erinn'rung bleibt das Paradies Für uns, und sein Genie! DaS Sterbliche an ihm ist todt, Ward in die Gruft gesenkt

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 07.09.1896
Physical description: 4
ist. Was der St. Bernhard-Club beabsichtigt und durch seine jährlichen Ausstellungen durchzusetzen bestrebt ist, ist die Ein führung und Förderung der Hundezucht. Und dies- ist von drei facher Bedeutung. Die erste und die wichtigste ist die national- ökonomische. Jährlich kommen zahllose Fremde in die Schweiz und kaufen dort Rasseuhuude auf, so daß das dort gezüchtete Material gar nicht ausreicht und Reserven aus Württemberg und Baiern geholt werden. Auch nach Tirol kommen zahllose Fremde

ist, wenn die „World' richtig unlerribtet ist, vergeben. Der glückliche Sieger in dem Wettstreit um die schöne zukünftige Herrscherin ist danach der Prinz Bernhard von Sachsin-Weimar, Die Verlobuug wird im Lause des Sept-mberS bekanntgegeben werden. Königin Wilhelmine begeht heute ihren 16. Geburlötag. Die Confirmation wird sich dicht anschließen. Die Grogherzogin von Sachsen-Weimar, eine geborene niederländische Prinzessin, welche die nächste Erbin des niederländischen TroneS ist, ist die Tante der Königin. Prinz

Bernhard ist der Enkel der Großher zogin Sophie, der jüngere Sohn ihres verstorbenen ZohneS, des Großheizogs Earl, aus dessen Ehe mit einer weimarischcn Prin zessin. Prinz Bernhard ist im April 1^78 geboren, so daß ei nur l6 Monate älter ist, als die Königin Gilhelniine. Das Paar würde das jüngste aus einem europäischen Throne und wohl eines der jüngsten im Reiche der Niederlande sein. Prinz Bernhard wurde seinem zukünftigen Hose die schönen Traditionen reS Weimarer Fürstenhauses in Literatur und Kunst

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