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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.08.1953
Physical description: 8
OER BAUERN BUND, IST SCHUTZ UND WEHR TIROLER BAUERN RECHT UND EHR" , Ciroksr Einzelpreis 1 Schilling Kf, 34 46. Jahrgang Amtliches Organ der landeslandwirfschafljkammcr Tirol und Miffeilungsblafl der landwirfschafflichen Genossenschaften Donnerstag, 20. August 1953 lllncM die ‘täler wieder hell! Der 800jährige Todestag des heiligen Bernhard von Clairvaux, dessen in der ganzen katho lischen Welt gedacht wird, bringt uns wieder in Erinnerung, daß dieser große heilige Abt

aus dem Zisterzienserorden auch zum Bauerntum und zum bäuerlichen Berufe in inniger Beziehung gestanden ist, Ja, daß sein Geist und seine Lebensart auch heute noch unsere Täler wieder hell und licht zu gestalten vermag. Es ist bekannt, daß der Zisterzienserorden sich überall, wohin er kam, große Verdienste um die Urbarmachung des Landes erworben hat. Als der heilige Bernhard von seinem Mutterkloster Citeaux (Frankreich) mit zwölf anderen Mön chen ausgesandt wurde, um in einem wegen sei ner Wildnis gefürchteten Tal

, unterbrochen vom Schlage der Äxte und dem Gesang frommer Arbeiter, dermaßen rührend für den Reisenden, daß nie mand es wagen würde, sich hier von leichtfer tigen Dingen zu unterhalten.“ Und der heilige Bernhard selbst, der Vater dieser Bauernmönche, predigte einmal den Bauern seiner Zeit: „Hat nicht Gott die Erde erschaffen, dem Arbeiter die Arm» und die Kraft gegeben? Er bewahrt auch den der Erde anvertrauten Samen vor dem Froste, bewässert ihn durch Regen, erwärmt ihn durch den lauen Hauch des Frühlings

, sondern wie, in welcher Gesinnung er es tut. Und diese heilige Ehrenurkunde der Arbeit haben die Mönche in alle Welt getragen und selbst durch ihr Beispiel vorgelebt. Daher wollen wir die Äcker und Wiesen, die Wälder und Felder der Heimat noch mehr liebgewinnen; denn das Gebet und der fromme Gesang der arbeitenden Mönche ist einst segnend und hei ligend über sie hinweggerauscht. Wer aber ver zagen möchte, über wen Stunden der Niederge schlagenheit und der Mutlosigkeit kommen, der rufe den Geist des heiligen Bernhard

, dann ist es nicht immer leicht, nun in der unheiligen Weil zu kämpfen, sich zu bewähren und nac i en Rechten zu schauen. Es ist nicht leicht, aber es ist Gottes Wille, daß wir uns um die so im Argen liegende Welt kümmern und überallhin eine christliche Luft wehen lassen, bis in die Gemeindestuben, bis in das Vergnügungs- und Untcrhaltungswesen hinein. Der heilige Bernhard wäre auch am liebsten in seiner Klosterzelle geblieben, die er so sehr liebte. Aber wenn man ihm in der Not der da maligen Zeit rief

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 28.06.1924
Physical description: 4
von Gilms hielt die junge Gründung der Haller Urania am 20. Juni im Stadtsaale einen Vortragsabend, in welchem der Schriftleiter Karl Paulin in des Dichters Leben, Fühlen und poetisches Schaffen mit tiefem Verständnisse einführte. Rezitationen aus Gilms schönsten Werken, Ftuilkton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. „Meine Praxis wächst täglich und mit ihr die Einnahme. Ich darf es schon wagen, die bis herige Einrichtung beizubehalten. Ich gehe selbst noch weiter ..." „Bernhard

verkürzt werden." „Aber deine Sorgen, Bernhard ..." „Mitunter beschleicht mich eine finstere Stimmung . . . hilf sie mir verscheuchen, Alber tine! Schmücke Dich, sei heiter, zeige Dich als die strahlende Gattin eines gesuchten Arztes und freue Dich der Stellung, die ich errungen habe. Der Kreis Deiner Bekanntschaften wird sich bald erweitern ..." Der Doktor sprach diese Worte hastig: mit einer Art verzweifelten Humors rief er aus: „Ein Mann, der durch das Leben will, muß Mut haben! Und wahrlich

wird. Ich hoffe übrigens, daß mit dem Polizeiverhöre Alles ab getan sein wird." Er stand auf, küßte Albertine und ging in sein Zimmer, um zu ruhen. Diese Unterredung mehrte den Verdacht, den der Staatsanwalt angefacht hatte. Die junge Frau wußte, daß die Praxis sich nicht vermehrt hatte, wenigstens nicht in dem notwendigen Maße . . . Bernhard mußte demnach Subventionen bezie hen. die ihn zur Fortsetzung des großen Lebens fähig machten. Gegen drei Uhr nachmittags fuhr der Wa gen vor. Bernhard erschien

, wie immer, bei seiner Frau, ehe er das Haus verließ. „Diesen Abend besuchen wir die Oper. Sorge, daß Du um sechs Uhr Deine Toilette beendet hast." „Wäre es nicht besser, lieber Bernhard ..." „Daß wir in unserem Zimmer blieben?" »Ja!" „Du weißt, wie gern ich im traulichen tete-a-tete mit Dir bin; aber diesmal müssen wir uns der Notwendigkeit fügen. Fürchte nichts, liebe Frau, ich weiß, was ich tue." Er ging, um den Wagen zu besteigen. Elftes Kapitel. Im Theater. Die junge Frau, gewohnt sich den Anord

, die bis längstens Samstag den 5. Juli, 12 Uhr Mittag bei Kathrein, Postgebäude abzugeben sind. * Vortrag über Elmo-Werkzeuge. Am Montag, den 7. Juli findet über Ver anlassung der Genossenschaft der Tischler, Drechsler und Holzbildhauer des Gerichts bezirkes Hall im Stadtsaale um 8 Uhr abends ein Vortrag über Elmo-Werkzeuge statt. Die Elmo-Werkzeuge, hergestellt von des Staatsanwaltes sprachen. Die Gründe, die Bernhard für das Fortbestehen seiner Einrichtung angegeben, schienen ihr nicht stichhaltig

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 4
Date: 14.08.1944
Physical description: 4
Edelweiß am Eismeer Vielseitig und ehrenvoll: Einsatz unserer Gebirgsjäger im Hohen Norden PK, — Der Gebirgsjäger Bernhard Schachinger beugte sich über den Tisch, auf dem die einzelnen Teile des leichten Maschinengewehres auseinandergelegt waren. Die Kameraden schwiegen, ganz versunken in ihre Arbeit, nur Bernhard war es beim Waffenreinigen, als säßen sie beschaulich in der Schutzhütte in den Stubaier Alpen, wo sie den Hochgebirgs- Ausbildungskurs mitgemacht hatten. Als begeisterter Berg

, weil man sicher war, daß einen da, mit diesen Waffen in den Händen, niemand so leicht vertreiben konnte. Schon im friedlichen Erobern der Gipfel verwuchs der Soldat mit dem Boden, um wie viel mehr mußte einem das im Ernstfall zu einem stolzen Erleben werden. In diesem Kampf um die Freiheit des Volkes mußte eigentlich der Bergsteiger die höchste Aus gabe erblicken. Mit solchen Gedanken und Vorsätzen war Bernhard Scha chinger aus der Geborgenheit der Heimatberge an die Murmansk-Front gekommen. Der Bunker

eingesetzt. Ein vorgeschobener Kampfstand des Feindes war das Ziel. Bernhard war hinausgeeilt und beobachtete vom gemauerten Graben aus das Einschlagen der Granaten bei den Sowjets drüben. Die Pak schoß und das schwere Maschinengewehr hämmerte dazwischen, und es klang, als ob sich scharfe Wolfszähne in die Felsen bissen. In nächster Nähe das dumpfe Belfern des Granat werfers. Die Stelle, wo das eingebaute feindliche Geschütz erkannt worden war, ist eine rauchende Trümmerstätte. Nun antwortet

die Nachbarbatterie mit Granaten, daß man gern die Deckung suchte. Nach 15 Minuten kehrte die Ruhe wie der, und Bernhard ging in den Bunker zurück zu seiner Arbeit. Es war doch allerlei los auf diesen schweigenden Höhen, die keine Alpengipfel waren, aber doch genügend Spielraum Nur ein Knochen! Aus ihm werden durch chemische Zerlegung fast 100 kriegswichtige 'virzeugnisse gewonnen. Darum gib Knochen dem näcKst- wohnenden Schulkindei ließen zur vollen Entfaltung aller Regeln des Hochgebirgs- krieges

kann sich darauf verlassen, daß ihn die Zu fuhr erreicht. Für Abwechslung ist gesorgt. Die Artillerie ist weit vorgezogen. Sogar Beziehungen zur Kriegsmarine kann man den Gebirgsjägern nachsagen. Sie sind nicht um sonst an der Eismeerfront. Diese erstreckt sich ja von der Liza-Bucht und dem Fischerhals bis weit zu den norwegischen Fjorden hinüber. Dort hat auch die Küstenartillerie des Heeres Fuß gefaßt, und es ergeben sich auch allerlei in- fanteristische Aufgaben. Bernhard hatte auch schon daran gedacht

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Der Oberländer
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Page 1 of 8
Date: 28.07.1932
Physical description: 8
Jahren. Von Clemens Hering. Der 26. Juli 1632 ist ein bedeutungsvoller Tag für die Geschichte Tirols. Im 30j8hrigen Krieg hatte seit 1630 Gustav Adolf, der König von Schweden eingegriffen; er war in unaufhalt samem Siegeslauf bis nach Süddeutschland vor gedrungen. Als er den Uebergang über den Lech erzwungen hatte, zog er im Mai 1632 siegreich in München ein. Ihm hatte sich auch der geniale protestantische Heerführer Bernhard von Weimar angeschlossen, welcher nun versuchte, in Tirol ein zudringen

. In Tirol war im Laufe des 16. Jahr hunderts der auffproffende Protestantismus mit blutiger Gewalt unterdrückt und die Glaubens einheit wiederhergestellt worden. Nach dem Siege über Bayern wollten die Protestanten auch wieder in Tirol ihre Lehre verbreiten. Deshalb brach Bernhard von Weimar auf und versuchte durch den damals bequemsten Paß, den Fernpaß, in die Bergwelt einzudringen. Der Fernpaß wurde geschützt durch die Burg an der Ehrend erg er-Klause, die durch Erzherzog Leopold V.. dem Bruder

des Kaisers Ferdinand II., seit 1618 durch Vorwerke verstärkt worden war. Am 15. Juni 1632 versuchte Bernhard von Wei mar den ersten Sturm. Als er abgeschla gen wurde, rüstete er gewaltiger und klopfte mit eiserner Hand am 26. Juli 1632 zum zwei tenmal an das Tor Tirols. So tapfer vertei digten aber die Oberländer den Eingang in ihr Land, daß der große Feldherr schon am 27. Juli abzog, um seinem Oberfeldherrn, dem König von Schweden, zu Hilfe zu eilen; Wallenstein war nämlich inzwischen zurückgerufen

und Gustav Adolf lag ihm bei Nürnberg monatelang gegen über, ohne eine Entscheidung herbeiführen zu können. Deshalb konnte Bernhard von Weimar keinen dritten Versuch machen, in Tirol einzu dringen. Claudia von Medici, die Witwe Leopolds V., — er starb 1632 —, und ihr großer Helfer, der Tiroler Kanzler Bienner, haben es verstanden, auch weiterhin Tirol vor den Schrecken des 30jährigen Krieges zu schützen. Die Nordpässe wurden durch Befestigungen geschützt, besonders der Scharnitzpaß, der damals deshalb

den Namen Porta Claudia erhielt. Bienner verstand es durch geschickte Verhandlungen 1634, den ftanzösischen Heerführer Herzog R o h a n, der vom Münstertal in Tirol einzudringen versuchte, fernzuhalten; ein unsterbliches Verdienst! Wie aber wäre es gekommen, wenn am 26. Juli 1632 Bernhard von Weimar gesiegt hätte? Dann hätte schon damals die Kriegsfackel auch in Tirol gezündet und hätte ähnliche Schrecken verbreitet wie im Reiche, wo noch lange, lange Zeit die Nachwehen des 30jährigen Krieges über all

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 18.08.1923
Physical description: 4
fand unter großer Beteiligung von Verwandten und Bekannten das Begräbnis einer erbangesessenen Hallerin, der Frau Doktor Elise von Zallinger, statt. In der Nacht vom 9. bis 10. August er- Feuilleton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. Winter suchte seine Schwäche zu bekämpfen. Er reichte dem Freunde die brennende Hand. „Bist du allein bei mir?" fragte er leise. „Nein!" „Wer ist noch da?" „Dein Arzt." „Bernhard Hagen?" „Ja. Der Sohn deines und meines ver storbenen Freundes

. Es ist dir doch lieb?" Der Kranke nickte mit dem Kopfe. „Es ist mir lieb . . . treten Sie näher, Doktor! Sie müssen mich hören . . . mein letztes Bekenntnis, meinen letzten Willen ..." „Kann ich Ihnen irgend dienen, Herr Oberförster, bestimmen Sie über mich!" bat der junge Mann. Bernhard leistete dem Kranken Beistand, indem er seinen Arm unter das Haupt des selben legte. „Ich habe Ihren Vater verkannt!" „Laß die Vergangenheit ruhen!" mahnte der Pfarrer, der auf dem Stuhle neben dem Bette saß. „Nein, ich muß gut

machen, was ich in der Verblendung Schlimmes angerichtet. Wenn H dort oben dem Freunde die Hand reiche, will ich ihm auch sagen können: dort unten W Alles gut!" .. Der alte Gotthold hielt mühsam seine ^anen zurück. „Das kannst du!" rief er bewegt. „Ich will es ja gern!" „Gib dem Bunde, den Albertine und Bernhard geschloffen, deinen Segen!" „Man rufe meine Tochter! Doch nein, jetzt noch nicht! Ich muß mich kurz faffen . . die Zeit ist mir zu karg zugemessen ... ich fühle es . . ." Eine furchtbare Angst befiel den Kranken

streckend. „Bernhard," flüsterte der Sterbende mit erlöschender Stimme, „versprechen Sie mir, für meine Ehre, für meine Tochter zu sorgen . . ." „Das schwöre ich Ihnen!" „Anton, Anton, hörst du mich noch?" fragte der Pfarrer. Der Oberförster sah ihn mit starren Blicken an. „Wer ist dein Sohn? Wo ist er? Sage mir Alles, daß ich vermitteln kann!" Er wollte die Hand erheben; sie sank kraft los zurück. Er wollte sprechen ... Ein Blut strom entquoll seinem Munde. Eine Minute röchelte der Sterbende

, dann verschied er. Der Pfarrer sprach weinend ein Gebet und den Segen. „Das Leben ist entflohen," bestätigte der Arzt. „Menschliche Hilfe vermochte den armen Mann nicht zu retten." „Bernhard!" rief Albertine. Er zog sie zu sich empor.

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1922
Physical description: 4
in Uniform 100 Kronen, alle übrigen 200 Kronen. Eintritt für die Abend-Unterhaltung das Doppelte. Der Feuilleton. Die Falschmünzer. 26) Roman von August Schräder. „Der Brief kommt gelegen!" rief Bernhard. „Mutter, ich folge sogleich, um mit Dir das Nachtessen einzunehmen." Frau Hagen entfernte sich. Bernhard schrieb: „Ich komme, meine Geliebte, mein süßer Engel, und wäre ich dem Tode nahe. Mit dem Schlage Zehn triffst Du an der Gartentür . . . Deinen Bernhard." Diesen Brief empfing Mathias

." Man bewirtete den Alten, der im hohen Grade erschöpft war, mit einem Glase Wein und entließ ihn. „Ich muß fort, Mutter!" sagte Bernhard nach dem Abendessen, das er rasch eingenommen. „Wohin?" „Nach dem Forsthause; Albertine hat mich um eine Unterredung gebeten. Beunruhige Dich nicht, wenn ich spät heimkehre, es könnte auch möglich sein, daß der Kranke meiner Hilfe bedarf. Gehe zu Bett um die gewohnte Zeit, ich versehe mich mit dem Hausschlüssel." Der Arzt, ~ in einen leichten Sommermantel gehüllt, verließ

Lichtschein. Bernhard lauschte an diesem Fenster. Da hörte er den alten Mathias, der die Bibelstelle vorlas: „Herr, Du bist unsere Zuflucht für und für; ehe denn die Welt geschaffen, bist Du, Herr, von Ewigkeit zu Ewigkeit." Der Kranke wollte sich erbauen. Ließ sich wohl annehmen, daß ein so gläu biges Gemüt ein Unrecht begehen konnte? Oder hatte sich die Reue eingestellt, bekehrte sich der Sünder zum Guten? Einer der obern Fensterflügel war geöffnet, um der frischen Luft Eingang zu gestatten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 20
Date: 13.04.1923
Physical description: 20
lKauermnen-Aoangark. Gntrrßaltunqoteit J« „Tiroler lKaurrnzritunq' Das verAkffene Reisegeld. Frau Dr. Ida Bernhard, die Gemahlin eines jungen Beamten, hegte den unbedingten Wunsch, nach Breslau zu fahren und einige Einkäufe zu bewirken, nicht etwa Einkäufe, die erforderlich waren, sondern Einkäufe an sich, um ein Vergnügen zu haben. Sie plagte denn auch ihr liebes Männchen und schmollte ein lvcnig. Schließ lich erklärte sich der Herr Doktor bereit, bei der nächsten Gehaltsaufbesserung

Lappen. Frau Ida jubelte ihrem Manne zu: „Die Gehalts aufbesserung ist da — nun, Männchen, meine fünfhun dert Mark!" Männchen war auch so klug, an dem viel leicht etwas leichtsinnig gegebenen Versprechen festzuhal ten, ja, er spendete sogar noch freiwillig eine Fahrkarte zweiter Klasse nach Breslau. Frau Ida Bernhard reiste auch sofort am nächsten Mvrgen nach der Provinzial hauptstadt. Ihr zärtliches Männchen geleitete sie auf den Bahnhof, löste ihr die Fahrkarte und öffnete ihr selbst das Abteil

zweiter Klasse, in dem nur eine einzige Dame mit einer Lacktasche sich befand. Frau Ida Bernhard machte es sich bequem, legte ihre eigene Tasche mit den fünfhundert Mark neben sich und träumte noch einmal von all dem Schönen und Guten, das sie sich vermittels der fünfhundert Mark in Breslau leisten wollte. Plötz lich fiel ihr ein, in den Speisewagen hinüberzugehen und eine Tasse Schokolade sich zu genehmigen; warum sollte sie bis Breslau auf die Genüsse warten? Gerade, als sie den Speisewagen betreten

haben, aber dann hielt sie es doch für unmöglich, ihr diese Tat ohneweiters zuzumuten. „Entschuldigen Sie, gnädige Frau, war vielleicht der Schaffner während mei ner Abwesenheit hier?" Die Dame verneinte höflichst. „Ach, entschuldigen Sie, war vielleicht der Kon trolleur da?" Die Dame vermeinte wieder, etwas weniger höflich. „Ach, entschuldigen Sie noch einmal, war vielleicht ein Kellner vom Speisewagen hier?" Die Dame erwiderte sehr unhöflich: „Nein, es war niemand da." . .. Frau Ida Bernhard stiegen die Tränen

ihr Täschchen in die Hand, ohne jedoch, von irgend einer Besorgnis ergriffen, sich von dem Inhalt zu überzeugen. „Breslau!" töitte es dem Zuge entlang. Die Damen verließen das Abteil uitb Frau Ida Bernhard zog die Schweidnitzerstraße entlang, mit größtem Interesse die Auslagen musternd. Bald fand sie den gewünschter: Schirm, schöner und farbiger, als sie gedacht, aber auch kost spieliger. Zwei, drei Konditoreien wurden noch besucht, einige extrafeine Zigarren für das liebe Männchen — als Ueberraschung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 30.09.1931
Physical description: 8
sich um den Tod eines verkommenen Subjektes Gedanken macht, der ist auch ein Narr! Ich ver stehe hier keinen Spaß! Ein für allemal! Das möchte ich dringend gesagt haben!" Das Mädchen klopfte und trug die Suppe auf. Man aß schweigend. Bernhard Gaßmann erzählte am Ende der Mahlzeit einiges, von Brenz, von David, aber er bekam nur einsilbige Antworten. Auch Hermine sprach wenig. Das Ent setzen lag wie eine erdrückende Last auf ihr. Sie sah immer das Bild der Berliner Erstaufführung vor sich, wie Won berg am Ende

des zweiten Aktes auf die Bühne stürzte. Bernhard Gaßmann verabschiedete sich kühl von dem Onkel und reichte Hermine nur die Hand. Er sagte, kalt und bestimmt: „Ich hoffe, ich finde dich anders, wenn ich wieder da bin." Eduard Adam begrüßte zuvorkommend feinen Chef. Sie bestiegen den Wagen. — Am andern Morgen saß Bernhard Gaßmann an dem Krankenlager Albin Kais'. Er sah es mit prüfendem Blick: Hier lag einer, den der Tod gezeichnet hatte. Albin Kais sprach mit matter Stimme: „Es freut

der jüngeren christlichsoziaien Generation werden schon wissen, an was die christlichsoziale Partei krankt und verfallen sehen. Also in Gottes Namen, Herr Gaßmann, werden Sie mein Teilhaber!" Er schwieg erschöpft. Bernhard Gaßman sah ihm in das verfallene Antlitz, sprach dann, langsam, aber bestimmt: „Nein, Herr Kais. Teilhaber, das war einmal. Ich kann das jetzt nicht mehr werden. Es geht jetzt nicht." Kais ward unruhig. Seine Augen blickten überrascht, hilflos. Er flüsterte müde: „Nicht mehr

!" Zwanzigstes Kapitel. Gustav Gaßmann hielt ein Telegramm in den Händen- „Herr Kais heute verschieden. Habe gestern die Druckerei hier gekauft. Sende sofort Rompelt hierher. Herr Adam trifft dafür morgen wieder dort ein. Bernhard." Er begab sich hinauf zu Hermme und reichte ihr das Blatt. „Da lies, von Bernhard." Sie las und sah ihn hernach fragend an. „Herr Kais tot? So rasch! Und gestern haben sie noch den Kauf abgefchlosten. Der arme Bernhard, nun liegt noch mehr auf seinen Schultern

." „Hm. Kann ja nicht genug bekommen! Und mit dem Galgenvogelgesicht, dem Hosberger, plant er doch auch etwas Besonderes. Umsonst kommt der Mensch doch nicht ans Leip zig heraus. Wer ich bin nicht neugierig. Bin langsam an Überraschungen gewöhnt." Hermine bat: „Nicht zanken! Bernhard erzählt nun einmal gern erst einen Erfolg, wenn er ihn schon fest in den Händen hat. nicht schon vorher, so lange er noch danach strebt. Und du freust dich doch auch, daß er so vorwärts kommt." „Hm. — Na ja. — Aber man kommt nicht mehr

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 16.05.1925
Physical description: 4
ist ein ausgezeichneter Violinvirtuose, sowohl was Reinheit des Tones als auch Technik und Auffassung der Stücke angeht, die er vortrug; es war eine Stimme allgemeiner Be geisterung, die ihn wiederholt aus die Bühne heraus rief und außertourliche Stücke zugeben ließ. In Anbetracht seiner Jugend läßt der Künstler noch Großes erwarten. Herr Sangmeister Dr. Otto Brugger wies sich auch als Meister am Klavier Feuilleton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. „Siehe, wird Bernhard sagen, ich bedarf einer reichen

." „Aber Sie haben mich verhaften lassen." „Gedrängt von den Verhältnissen. Es gab kein an deres Mittel, Sie zu retten." „Die Verhaftung soll mich retten?" fragte die junge Frau verwundert. „Retten und Ihre gekränkte Ehre Herstellen." „Ich begreife Sie nicht." „Hören Sie mich an!" Der Staatsanwalt war ihr näher gerückt. Er sprach leise und vertraulich. „Bernhard sucht kein Glück mehr in seiner Ehe . . . er kann und will nicht mehr in unserer Residenz leben. Sobald er sich überzeugt hat, daß Sie auf freiem Fuße

sind, wird er mit Antoinetten entfliehen, die bereits einen Käufer für ihr Haus gesucht und gefunden hat. Klagen Sie ihn an ..." „Wessen?" „Daß Sie die Banknote von ihm erhalten haben. Sie werden die Wahrheit sagen ... ich lese es in Ihren Zügen ... und die Wahrheit sind Sie Ihrem verstorbe nen Vater schuldig, Ihrer Mutter, die in stiller Abgeschie denheit auf dem Lande lebt." „Und dann wird man Bernhard verhaften?" „Nein, er mag fliehen mit Antoinetten. Ich werde ihn nicht zurückhalten . . . diesen Freundschaftsdienst

Sie die moralischen Folgen . . . man wird Ihren Heroismus bewundern, Ihre hingebende, aufopfernde Treue, die nur dann gewichen ist, als Ihnen die Kunde von der Perfidie Ihres Mannes geworden. Der Fall macht bereits Aufsehen, in allen Kreisen spricht man davon . . . Aber bald werden die Zungen schweigen und das Kriminalgericht wird den Prozeß fallen lassen . . . Bernhard Hagen, der die falschen Banknoten ausgegeben, ist ja nicht mehr zu erlangen. Albertine, stoßen Sie mich nicht zurück, ich liebe Sie mit treuem

sich ihrer zugleich. Wie gern hätte sie den Mann, den sie haßte, zurückgewiesen ... sie durfte es nicht, wenigstens jetzt noch nicht. Bernhard hatte ja falsche Banknoten ausgegeben. Sie entzog ihm sanft ihre Hände. „Noch bin ich Bernhardts Gattin," flüsterte sie, all' ihren Mut zusammennehmend. „Noch habe ich Pflichen zu erfüllen, die ich am Altäre gelobt, heilig zu halten. Es wird mir schwer, mich in die furchtbaren Verhältnisse zu finden; ich kann die Dinge nicht fassen, die so jäh auf mich einstürmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 16 of 16
Date: 09.08.1930
Physical description: 16
Hinscheiden seines Mitarbeiters Adolf Bernhard Mechaniker velcher am 7. August 1930, im Alter von 22 Jahren, nittels Motorrades tödlich verunglückte. Das Leichenbegängnis findet Samstag, den 9. August 1 /2 4 Uhr nachmittags, von der Städt. Leichenhalle aus mf dem dortigen Friedhofe statt. Innsbruck, am 8. August 1930. 897 Benützen Sie die fünstise Gelegenheit! Hur solange der Vorrat reicht Feichtinser Gebirgsfahrräder von S 170 .— aufwärts S 5 .— Wodmttg Maschinen - Großhandlung Josef Feichtinser

, Innsbruck, Maria-Thereslen-Straße 42 Filialen in Kufstein, Reutte, Schwaz, Wörgl, Feldkirch, Dornbirn, Klagenfurt, Wels, Salzburg, Telfs etc. etc. etc. 423 Wir geben hiemit die traurige Nachricht, daß unser lieber, einziger Sohn, Herr Adolf Bernhard Elektromechaniker im E.W.I. infolge eines Motorradunfalles im Alter von 21 Jahren verschieden ist. Die Beerdigung findet heute, den 9. August, 72 4 Uhr nach mittags von der städt. Leichenkapelle aus auf dem dortigen Friedhofe statt. Die hl. Seelenmesse

wird am Montag, den 11. August, um 7 */4 Uhr früh in der Dreiheiligenkirche gelesen. Innsbruck, am 7. August 1930. Die tieftrauernden Eltern: Adolf Bernhard behördl. konzess. Elektrotechniker, Amalie Bernhard geb. Einberger im Namen aller Verwandten. Leichenbestattungs-Unternehmung „Pietät*, Matth. Winkler, Anichstraße 1 901 tiiuer-NShitucliineii Kostenlose Anleitung im Nähen, Stopfen und Sticken Bequeme Teilzahlungen Ersatzteile: Nadeln, Oel, Garne, Reparaturen aller Systeme Innsbruck, Nernnmtrnke

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 4
Date: 04.03.1932
Physical description: 4
her vorgetan und verspricht, wenn sie in diesem Tempo weitermacht, dem Vereine noch viele Lorbeeren einzu bringen. Ausgelragen wurde der Kampf in einem kombi nierten Lang-, Abfahrts- und Sprunglauf. Der Langlauf führte aus einer 7 km langen Strecke von Heiterwang nach Mühl, die von den Läufern in verhältnis-mäßig kurzer Zeit zurückgelegt wurde. Die Ergebnisse sind folgende: Reinstadler Otto W.S.B. 26 Min. 50 Sek., Hosp Bernhard W.S.B. 27:47, Kerber Josef W.S.B. 29, Wötzinaer Adolf 29 : 07, Kaspar

Wagner 29 : 25, in der Jungmannenklasse, Alois Knittel W.S.B. 28:12, Karl Hundertpfund W S. Heiterwang 28:50, Karl Wagner W.S.B. 28:55, Josef Schmid W.S B. 31:45, in der II. Klasse Jakob Wörz, Reutte 33:45, Eduard Zeller, Reutte 34:45, in der Altersklasse I, und Felix Hohenreiner W.S.B. 32: 05, Martin Hvsp, 33 : 25 und Siebenhühner Bernhard 34:10 in der Jugendklasse. Am Sonntag vormittag wurde vom Mäuerle herab der Abfahrtslauf ausgetragen, wobei folgende Ergebnisse erzielt wurden. Jungmannenklasse

: Reinstadler Otto 2 : 29, Kaspar Wagner 2:40: 2, Josef Kerber 3:2:3, Martin Kerber 3:5:4, Wötzinger Adolf 3:13:3, Klasse II: Wagner Karl 2:47:4, Eduard Rudig 3, Schwendinger Otto 3 :46:4, Volstrommer Hans 4:10:2, Eugen Ott 4 :12, Altersklasse I: Otto Wagner 3 : 30, Jakob Wörz 5 :50, Jugendklasse: Bernhard Siebenhühner 3:43, Martin Hosp 3:52, Anton Hosp 4: 34:2, Hohen reiner Felix 5:23:2. Am Sonntag nachmittags halb 3 Uhr begann der Sprunglauf auf der Tauernschanze, der mit einem Wan- der« bezw

. Schauspringen auswärtiger Sprungläufer ver bunden war. Die Schanze an und für sich ist eigentlich eine Miniaturschanze, auf der nur sehr geringe Weiten erzielt werden können. Der Jungmanne Bernhard Hosp hat mit seinem 297s m weiten Sprung einen Schanzen rekord ausgestellt. Von den auswärtigen Springern ist besonders die Leistung des Ehrwalder Max Bader er wähnenswert. Auch die Füssener Springer haben sehr gute Resultate erzielt. Die Ergebnisse des Sprunglaufes sind: 1. Wagner Kaspar, Rote 181,60, weitester

Sprung 247» m gest., 2. Franz Hosp, Note 168,20, weitester gest. Sprung 22 in, 3. Hosp Bernhard, Note 158, zwei gestandene, weitester 297» rn (Schanzenrekord), 4. Rudig Edi, Note 154,2 gest. weitester 267» m. Bewertung im Wanderspringen. Klasse I. Bader Max, Ehrwald, 2 gest. weitester 277» in, Bau mann Hans, Reutte, 1 gest. mit 28 in. Klasse II. 1. Schweiger Mathias, Füssen, 3 gest. weitester 26 m, 2. Schweiger Andre, Füssen, 3 gest. weitester 237» rn, 3. Osterrieder Tarier, Füssen, 3 gest. weitester

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 07.06.1924
Physical description: 4
Sie meine Worte für Verleumdung; aber prüfen Sie, beobachten Sie . . . Bernhard hat Sie über wichtige Dinge im Unklaren gelassen." „SeineVerhältnisse sind vollständig zerrüttet," fuhr Otto fort. „Er hat mir einen Wechsel mit Banknoten bezahlt, von denen der dritte Teil falsch war. Ich bin nicht als Denunziant aufge treten; aber das Herz wollte mir zerspringen bei der Entdeckung, daß Bernhard Hagen zu dem verdammlichsten aller Mittel greift, um sich und seiner Gattin eine glänzende Existenz zu sichern

. Der Kaufmann will den von der Bank ausgesetzten Preis verdienen; ich aber möchte Sie retten und beweisen, daß meine Freundschaft für Sie noch nicht erkaltet ist." Albertine war keiner Bewegung, keines Wor tes mächtig. „Sie bedürfen eines Mannes," begann der Staatsanwalt wieder, „der sich Ihrer annimmt und Ihnen Rat erteilt, denn auf Bernhard, der von einem Extrem in das andern verfällt, um den andrängenden Wogen einen Damm entgegenzu setzen, können Sie sich nicht verlassen. Aber mit dem guten Rate

wird es bald nicht mehr abge tan sein, Sie werden auch der Tat bedürfen. Ihre Lage ist nicht so leicht und sie wird mit jedem Tage schwieriger." „Was kann ich denn tun?" flüsterte Alber - tine. „Denken Sie zunächst an die Rettung Ihrer eigenen Person." „Und Bernhard?" „Beobachten Sie ihn, ohne daß er eine Ahnung davon hat. Dann werden Sie finden, daß er Unterstützungen bezieht, die er aus Rück- * Andachten in der Stiftskirche in Hall- Pfingstsonntag : Wallfahrt des Waisenhauses in Hall Nachmittag 3 Uhr

es jetzt an der Zeit, mich meines damaligen Auf tretens wegen zu rechtfertigen, so müßte ich Ihnen dartun, daß Bernhard schon vor zwei Jahren eine Perfidie an Ihnen verübt hat." „Immernoch, immer noch, Herr Schwarz.. „Dieselbe junge Dame, die das Geld für die Kasse Ihres Vaters geliefert, zahlt auch seit einigen Tagen gewisse Unterstützungen, die der Hausarzt durch Zärtlichkeiten verdienen muß." „Heiliger Gott!" rief Albertine entrüstet. Und ich höre diese abscheulichen Insinuationen so ruhig an!" (Fortsetzung

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 14.06.1924
Physical description: 4
, das we gen ungünstiger Witterung nicht abgehalten werden konnte, wird mit demselben Pro gramme am kommenden Sonntag, 15. Juni, stattfinden. keriilleton. Dir Falschmiimer. Roman von August Schräder. „Ich wußte es wohl, daß Sie meine Worte so aufnehmen würden, und Sie haben Recht. Aber Sie brauchen mir ja heute nicht glauben. Ich will Sie nur auf die Spur leiten, die zur Erkenntnis der Dinge führt. Und diese muß Ihnen werden, wenn Sie nicht untergehen wollen. Bernhard hat sechstausend Taler in die Kasse

Ihres Vaters gelegt ..." „Die Kasse war richtig!" antwortete die junge Frau ausweichend. „Gewiß! Ich suchte dies zu verhindern, weil ich nicht wollte, daß die Ehre Ihres Vaters mit dem Gelde einer leichtfertigen vornehmen Dame erkauft würde, der zu Liebe Bernhard nach der Residenz übersiedelte. Er hat auch die Dame be trogen. Als diese seine Verheiratung erfuhr, hielt sie sich zwei Jahre fern. Dann kam sie zurück, der Arzt bereute seinen Fehltritt und empfing als erstes Zeichen der Verzeihung jener Schönen

ein hüb sches Kapital, das ihn zu täglichen Besuchen ver pflichtet. Die Großmut Antoinette Satler's ist unerschöpflich wie ihre Kasse. Ja, gnädige Frau, von diesem Augenblicke an wird Bernhard, der interessante Mann, keinen Mangel leiden, er wird bald auch ohne Praxis glänzend leben. Und wahr lich, ich müßte mich sehr täuschen, wenn man Sie nicht hilflos auf der Anklagebank ließe ..." Albertine schauderte zurück. „Genug! Genug!" rief sie zitternd. „Nein, Sie müssen Alles wissen und ich muß

hat, findet nirgends, Mitleiden. Aber Bernhard empfängt den Lohn seines Märertyrtums ... er tröstet sich in den Armen der schönen und reichen Antoinette. Dies, meine arme Freundin, sind heute noch Annahmen; beobachten Sie im Stillen und wenn Sie Gewiß heit haben, dann lassen Sie mich rufen, ich werde Ihnen treulich zur Seite stehen." „Sie lügen!" fuhr die junge Frau auf. „Sie müssen lügen!" „Warum sollte ich?" fragte schmerzlich der Staatsanwalt. „Welche Gründe könnten mich zwingen, meine Ehre

werden. Die Münzen werden als Ersatz für die entsprechenden Noten treten. „Die Erinnerung an jene Zeit treibt mich, Ihnen Schutz und Beistand zu gewähren. Sie sind verlassen von aller Welt, selbst von Ihrem Gat ten. Gäbe ich der Stimme des Hasses Gehör, so denunzierte ich einfach den, der falsches Geld aus gegeben und vernichtete ihn. Aber ich höre auf die Stimme der Freundschaft und komme. Sie zu warnen. Halten Sie es für gut, Bernhard meine Eröffnungen mitzuteilen . . . wohlan, beschuldi gen Sie ihn kühn

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 29.08.1920
Physical description: 16
zu werden. 11. Fortsetzung. Eine Dörcherfamilie. Origm«!-Erzählung ans dem Tiroler 'liol^slebc». Don Josef Praxmarrr. Stefan also war auf dem Wege zur Heimat Bernhards. Bernhards Vater sah eden aus der Bank vor dem Hause und blies aus sei-! nem Pseifenköpschen dichte Rauchwolken, heraus: er dachte an Bernhard; es waren' nun mehrere Monate her, daß er ihm nicht geschrieben hatte. Der ferne Sohn war jetzt der Liebling des Vaters, hatte er ihn ja jo manchen Gold-Dollar und echten Portoriko- Tabak zugemittelt, konnte

er ja jetzt ur.be> kümmert in die Zukunft blicken, bald wird Bernhard heimkehren und statt des kleinen Anwesens ein ordentliches Bauerngut kaufen, so hatte er das letztemal geschrie ben. Tagtäglich erwartete er nun einen Brief, oder Bernhards Ankunft. Weil er sich also öfter getäuscht sah, blies er heute so un geduldig die Rauchwolken aus seinem Pfeifchen; der Postillon aus S. war vorbei geritten und hatte wieder keine Nachricht vpA Bernhard gebracht. ‘ < „Guten Abend. Thömle," sagte Stefan, zu Bernhards Vater

hinzutretend; er hatte den alten Thomas gleich erkannt. „Gut'n Obed," antwortete Thömle er staunt, daß ein Fremder ihn bei seinen Na men anred e; „kennt's mi ös?" „Soll ich^en Vater Bernhards nicht Ken- nen," sagte Stefan, „ich meine, Ihr sollt mich wohl auch kennen, ich habe mit Bernhard so manches mal an Euerem Tisch gestockte Milch und Erdäpfel gegessen?" „Oes?" ftagte Thömle erstaunt. „Umnög> llch, i Han enk mei löbti it g'söcha?" „Nun," sagte Stefan, „kennt ihr des Stö- fels Stöfele nicht mehr

?" „Ja ja, ös seidses," rief Thömle aus, nach dem er Stefan eine Zeit lang ins Antlitz ge blickt hatte. „Grüh Gott! Wo ist der Bern hard? Gewiß ist er nicht mehr weit." , „Weit von uns ist er nicht," antwortest Stefan traurig, „denn auch wir haben mir einen Schritt bis in die Ewigkeit." „Bernhard in der Ewigkeit," rief Thömk in höchster Bestürzung und ungläubig das Haupt schüttelnd aus. „Oes macht mir das Blut zu Eis. Dös kann it seit, vor 7 Monat war er noch ftisch und gesund, er hat's mir g'fchriba. Wohear wißt

Dann erzählte er ihm von der Mission un! wie Bernhard gleich daraus verunglückt sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 16.10.1931
Physical description: 6
als sie ihm von der ihm nach ihrem Tode zusallen- den Rente erzählte. „Mer Fee! Ich hoffe, wir werden ungefähr gleich alt." Da faßte sie hastig seine Hand. „Nicht so. Peter! Du sollst älter werden. Du sollst — ja, du sollst sehr lange leben." „Und du doch auch Fee! Mso, sorge dich nicht um mich. Bernhard sorgt ja schon für mich. Im Frühjahr hoffe ich es ihm hier beweisen zu können, daß ich jetzt etwas kann." „Peter, sagt dir deine jetzige Tätigkeit zu?" „Gut! — Freilich, Herrn Rompelts Geschäftsführung billige ich nicht immer

. Schließlich kann er auch nichts da für. Bernhard gibt ihm ja die Anweisungen. Wenn ich nächstes Jahr wieder hier tätig bin, will ich Bernhard zu beeinflussen versuchen, daß er nicht immer nur allzu sehr an sich denkt. Er ist groß geworden in den letzten zwei Jah ren. Sehr groß! Aber ich meine, daß seine Wege oft nicht ganz richtig sind. Gewiß, ein Geschäftsmann muß seine Konkurrenz zu schlagen versuchen. Aber so, wie er es manchmal treibt —. Mir tun wirklich kleine Firmen leid, die er, durch allzu

günstige Angebote den Auftraggebern gegenüber aus dem Wettbewerb hinausdrängt. Von seinem Standpunkt aus ist eben immer Kampf Losung. Aber er hat es doch nicht so sehr nötig. Er steht ja schon auf der Höhe. Ich will es versuchen " Felizitas schüttelte den Kops. „Du willst Bernhard ändern? Aber, Peter! Den än dern wir alle nicht. —" Ms dann David kam und Peter Gelegenheit fand, Feli zitas und ihren Verlobten zu beobachten, wurde er nach denklich Bei einem späteren Alleinsein forschte er: ^ ^ „Fee, warum

hast du den Mann gewählt? Ist er dir so sympathisch? Verzeih. Er scheint dich aus alle Fälle sehr lieb zu haben. Aber du? — Du bist doch nicht etwa von Bernhards Geldsucht angesteckt worden? Oder hat etwa Bernhard — dir sehr zugeredet?" Sie wehrte: „Aber Peter, wo denkst du hin! Nein, nein!" Und auf einmal fragte sie: „Peter, wenn du jetzt Geld in die Hand bekämst — ltiv abhängig von Bernhard, meine ich — fass', hättest du noch Lust, deine abgebrochenen Studien sortzusetzen, Mutters Le benswunsch

. Bei diesen Gesprächen ruhten freilich Davids Augen zumeist dürstend auf Fees Gestalt, und er sagte oft „Ja" zu Bernhards Fra gen. ohne deren Sinn verstanden zu haben. Nach Neujahr reiste Peter wieder ab. Bernhard Gaßmann gab chm einen ganzen Berg Aufträge mit und bestimmte: „Zu Felizitas" Hochzeitstag kommst du natürlich hier her. Aber ich sage dir gleich: Nur für kurze Zeit. Es gibt viel Arbeit. Beweise mir, was du leisten kannst. —" Ende Jänner fand in Leipzig die Trauung statt. Peter war einen Tag vorher

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 26.07.1924
Physical description: 4
, die man nicht ver schmähen darf. Zähle ich drei oder vier große Familien zu meiner Praxis, so sind wir geborgen." Bernhard warf sich in die Ecke zurück und setzte die Betrachtungen der Häuser fort. So rollte Stadt und wünschen, daß ihm der Aufent halt recht wohl bekomme! * Schlußfeier an der Landesfachschule für Schuhmacher und Schneider in Hall. Am 18. Juli wurde das 3. Schuljahr mit einer einfachen Schlußseier abgeschlossen. Zu derselben hatten sich eingefunden die Herren: Landeshauptmann Dr. Stumpf

dacht nicht unterdrücken, sie hatte in Antoinetten eine zu verführerische Schönheit gefunden, als daß sie nur an die Geschäftsinteressen ihres Man nes glauben konnte. Und der Brief, was konnte der Brief enthalten! Es war das erste Mal, daß Mann und Frau so im Wagen saßen. Sonst pflegte sie sich ihm anzuschmiegen und den Kopf an seine Brust zu legen. Heute hielt sie ein selisames Gefühl davon ab, ihrer Gewohnheit zu folgen. Und Bernhard wunderte sich auch nicht über das Benehmen seiner Frau

. Der Wagen hielt vor dem Hause. Bernhard war seiner Frau beim Aussteigen behilflich. „Du zitterst, Albertine!" rief er besorgt. „Es ist kalt!" „Wir haben einen scharfen Ostwind; ich er kenne die Wirkungen desselben an meinen Patienten." Hätte er gewußt, daß seine Frau von allen Patienten am meisten litt! Wie stets, so ging auch Bernhard zunächst in sein Zimmer, um sich auszukleiden. Albertine betrat das ihrige. Kaum hatte sich die Magd ent fernt, um für das Nachtessen zu sorgen, als die arme Frau

, so würde ich mich Ihnen jetzt schon nennen. Heute muß ich mich zeichnen — Ihr aufrichtiger Alexander." Albertine las noch einmal den Brief. Die Worte blieben dieselben. Die Mitteilungen, die sie ausdrückten, waren erfreulich, zugleich auch schreck lich. Ihres Mannes wurde mit keiner Silbe er wähnt. „Albertine!" rief Bernhard in dem Wohn zimmer. Sie warf den Brief in den Kasten ihrer Toilette und verließ das Gemach, um mit dem Gatten den Tee einzunehmen. Noch war das Mahl nicht beendet, als die Magd einttat. (Fortsetzung folgt.)

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 27.03.1929
Physical description: 8
! In deinem Zustand jetzt siehst du alles viel schwärzer! Bernhard und Peter sind doch guten Mutes!" tröstete sie. „Sie verstellen sich. Ich Hab' sie wohl beobachtet! fühlst du denn die Spannung nicht, die überall in '»er Luft liegt, seit Oesterreich den Krieg an Serbien erklärt hat? Beobachte die Leute auf der Straße! Man wartet — wartet auf etwas Schreckliches, Unausbleib liches — au fden Krieg! Und der Krieg kommt! Blei be bei mir, Astrid, gib deine Reise auf! Bleibe bei mir, wenn Bernhard fort muß

, und nach einem Ziele ritz. „Hättest Du doch recht!" sagte Aöelheide leise unö schloß die Augen; mit Rührung blickte Astrid auf die junge Frau. Bernhard und Peter kamen heute früher vom Dienst. Die Herren beabsichtigten, am Abend mit den Vermehrenschen Damen auf Wunsch der Geheim- rättn noch irgendeine der zahlreichen Vergnügungs stätten zu besuchen. Beiläufig warf Peter da hin: »Du, Heide, es ist nicht, ausgeschlossen, daß Papa morgen mtt Sünna kommt, weil sie Astrid vor ihrer Abreise noch mals sehen

wollen." Er vermied dabei den Blick der KchweLer. Adelheide richtete sich auf. „Papa römmr? Icyr — zur Erntezeit? O, das hat einen tteferen Grund — ich weiß es! Uebrigens: Astrid reist nicht; sie bleibt bei mir." „Astrid!" Dankbar sah Bernhard auf das schöne Mädchen, das ihm zunickte. „Ja, Bernhard! Sie bleibt bei mir, weil — *- doch fortmußt!" Adelheides Stimme erstarb in einem heiseren Flüstern; betreten blickten sich die Herren an. Bernhard war, entgegen seinem Versprechen, das er der Geheimrätin gegeben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.10.1931
Physical description: 8
kommen, daß er die Funken nach der Bahnhosstraße zu treibt." Hofberger grinste wieder. „Hä, viel verlangt vom Zufall. Aber — hä, wird dann nicht ans Aufbauen mehr denken, der alte Glaser. Man kann ja auch —" „Was?" „Nichts!" „Ich fülle Ihr Konto morgen neu auf. Aber Vorsicht, Hofberger. Sie haben keinen Auftrag." „Nein. Ist ja Zufall. Hä. Kann doch einmal brennen. — Natürlich kann es einmal brennen. Und hell, hübsch hell." Bernhard Gaßmann kam in bester Stimmung heim. Zu seiner Ueberraschung lagen

auf dem Tisch im Speisezimmer nur zwei Gedecke aus. Er fragte Hermine: „Was soll das bedeuten?" „Fee hat Kopfschmerzen. Sie läßt sich entschuldigen." „Sie hatte ja mittags noch keine." „Aber der Mittag mag schuld an ihrem jetzigen Kopf schmerz haben, Bernhard." „Wieso?" „Sie mag nun einmal Herrn David nicht leiden. Er ist so aufdringlich ihr gegenüber. Du sollst ihn nicht so oft zu uns laden." Er sah sie erst überrascht, dann abweisend an. „So. Ausdringlich ist er! Sie mag ihn nicht leiden! Wohl

." „Bernhard, zwinge sie zu nichts!" „Zwingen?" „Ja, wenn sie eben Herrn David nicht gerne sieht „Ach so, nach Felizitas soll sich wohl die Welt richten? Nein! Ich will mal zu ihr gehen." Er wandte sich zur Tür. Hermine bat: „Meibe!" Aber er verließ das Zimmer und stand wenige Augen blicke später oben vor Felizitas' Tür. „Bitte, öffne!" „Bernhard, mir ist gar nicht gut." „Du sollst öffnen!" Sie schob den Riegel zurück, und er trat ein. Sah zürnend auf die Schwester, die bleich, gesenkten Hauptes

vor ihm stand. „Du, Launen sind nicht meine Passion. Du wirst Her mine noch nie launisch gesehen haben. Ich dulde solche Narrheiten bei dir ebensowenig! Du wirst sofort mit hin unterkommen und mit uns essen!" „Bernhard, ich kann nicht." „Mer du wirst mit mir kommen. Wir wollen dann unten sehen, ob du kannst!" Tränen traten in ihre Augen. „Bernhard! Ich. — Ach, bitte. — Ich. — Ich will mir eine Stellung suchen. Ich will fort." Er lächelte überlegen. „Kleines Kind, du, also mal ganz offen widerspenstig

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 23.05.1925
Physical description: 4
sie auch an den Treubruch ihres Mannes . . . eines Mordes hielt sie ihn nicht fähig. Sie mußte ihn verteidigen. „Ich verstehe Sie! flüsterte sie." „Stellen Sie die Dinge nur zusammen. Ich habe keinen Namen genannt, habe keine Person bezeichnet." „Und dennoch habe ich Sie verstanden." „Desto besser." „Bernhard hat meinen Vater ärztlich behandelt." „Ganz recht." „Und hätte der Verwundete den Verband nicht ent fernt ..." „Ja, hätte er ihn nicht entfernt!" rief der Staatsanwalt. „Der Schütze hat zu schlecht getroffen

." Albertine weinte. Otto Schwarz betrachtete sie teilnehmend. „Wie ist es denn nur möglich gewesen," fragte sie nach einer Pause, „daß Bernhard sich so weit vergessen konnte?" „Es unterliegt keinem Zweifel: er hat den Mörder gedungen." „Aber warum, warum?" „Sollte der Sohn nicht gewußt haben, daß der Vater dem Oberförster ein Vermögen übergeben hatte? Der Mann, der seinen Wünschen entschieden entgegen war, mußte beseitigt werden. Doch, wir wollen so weit nicht einmal gehen. Merken Sie auf!" flüsterte Otto

setzten großen Preis verdient haben. Aber der Preis reizte mich nicht . . . mein Dichten und Trachten war das Glück der armen Albertine. Ich schwieg und ließ mich von dem Grame verzehren, der an meinem Herzen nagte. Jetzt hat Ihr Jammer, ohne daß ich es verhindern konnte, den höchsten Grad erreicht ... ich führe Sie aus dem Gefäng nisse! Bernhard mag mit seiner Geliebten entfliehen." Er küßt wiederum und diesmal leidenschaftlicher als zuvor, die Hand der Gefangenen. Albertine war plötzlich ernst

und kalt geworden. „Sie lüften einen Schleier." sagte sie dumpf, „der mir ein entsetzliches Bild enthüllt! Ich kann nicht anders, ich muß Bernhard für schuldig halten! Mir wird nun so manches klar, das ich früher nicht begreifen konnte. Sagen Sie mir nun Alles, Alles!" „Wie gern! Wie gern!" „Wen hat mein Mann gedungen?" „Einen Abenteurer, der als Maler die Gegend durchstreifte." „Wie heißt dieser Mensch?" „Alexander Schild. Ich besitze den Hut des Mörders." „Warum haben Sie ihn nicht angeklagt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 16
Date: 03.10.1931
Physical description: 16
. Also, da sind wir uns wohl einig. Du hast doch wohl nun endlich dein Sträuben von gestern aufgegeben." Felizitas schwieg. Hermine schlang innig den Arm um fe und bat- „Du hast es mir ja heute am Morgen schon verspro chen, Felizitas! Ja, du kommst zu uns! Ich bin soviel allein. Bernhard ist meistens geschäftlich abgehalten. Und in Roitzburg habe ich keine Freundin, die mir innerlich nahe steht. Ich glaube, wir zwei verstehen uns. Nicht wahr?" Das Mädchen hob die traurigen großen Augen empor und sah der Schwägerin

ins Gesicht. „Du bist gut. Hermine, ich weiß es. Und weil du mich bittest. Es, ist vielleicht auch gut, wenn ich hier fortgehe; denn hier steht das Leid allzu lebendig neben mir. — Ja. ich gehe mit. Aber nicht so rasch." Bernhard bestimmte: „Doch, Felizitas! Wir bestellen morgen früh den Spe diteur und den Taxator. Dann sprechen wir durch, was wir von den Möbeln der Eltern behalten; nicht viel, aber ein paar Stücke zum Andenken, wen du nun mal so dran hängst. Das andere lassen wir verkaufen. Ueber

werden müssen wir bis vier Uhr." Hermine war wieder die Vermittelnde. , „Es wird sich schon alles erledigen lassen, Felizitas. Bernhard sorgt schon dafür. Er wird mit anderen Dingen * fertig. Denke, unser Anbau steht schon fast fertig, zwei Stock hoch. Erst sollte der Bau bis September fertig wer den. Aber nun hat Bernhard doch so riesige Aufträge er halten, aus England und aus Wien. Da hat er alles auf- geboten. und nun ging es viel rascher. Im Erdgeschoß anbau stehen schon die Maschinen. Und aus unseren

Felizitas etwas von ihrem bitteren Schmerz um die Heimgegangene Mut ter ab. Sie begann ab und zu eine Frage zu stellen. Und Hermine merkte, daß sie einen tröstlichen Einfluß auf die' Schwägerin ausübte, und freute sich innerlich darüber. Bernhard Gaßmann aber erzählte Peter von dem Neu bau, den neuen Maschinen, dem Stuttgarter Haus, vom dem Erfolg des „Tanzwalzers" — der hatte vor ein paar Tagen die hundertfünfzigste Aufführung erlebt —, von der Verbreitung, die die neue Zeitschrift fand. Peter hörte

ihm interessiert zu, warf Bemerkungen dazwischen, die sein eigenes zielbewußtes Denken kennzeichneten. — Der Abschied von Königsberg wurde aber am anderen Tage nicht nur Felizitas, die bitterlich weinend in einer Ecke des Abteils saß. sondern auch Peter recht schwer. Er sah bleich aus, zwang sich, fest zu bleiben; und dabei füllten sich seine Augen doch immer wieder mit Tränen. Bernhard Gaßmann schalt ärgerlich über alberne Ge fühlsduselei. Er war heute überhaupt schlecht gelaunt. Die bevorstehende lange

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