, die man nicht ver schmähen darf. Zähle ich drei oder vier große Familien zu meiner Praxis, so sind wir geborgen." Bernhard warf sich in die Ecke zurück und setzte die Betrachtungen der Häuser fort. So rollte Stadt und wünschen, daß ihm der Aufent halt recht wohl bekomme! * Schlußfeier an der Landesfachschule für Schuhmacher und Schneider in Hall. Am 18. Juli wurde das 3. Schuljahr mit einer einfachen Schlußseier abgeschlossen. Zu derselben hatten sich eingefunden die Herren: Landeshauptmann Dr. Stumpf
dacht nicht unterdrücken, sie hatte in Antoinetten eine zu verführerische Schönheit gefunden, als daß sie nur an die Geschäftsinteressen ihres Man nes glauben konnte. Und der Brief, was konnte der Brief enthalten! Es war das erste Mal, daß Mann und Frau so im Wagen saßen. Sonst pflegte sie sich ihm anzuschmiegen und den Kopf an seine Brust zu legen. Heute hielt sie ein selisames Gefühl davon ab, ihrer Gewohnheit zu folgen. Und Bernhard wunderte sich auch nicht über das Benehmen seiner Frau
. Der Wagen hielt vor dem Hause. Bernhard war seiner Frau beim Aussteigen behilflich. „Du zitterst, Albertine!" rief er besorgt. „Es ist kalt!" „Wir haben einen scharfen Ostwind; ich er kenne die Wirkungen desselben an meinen Patienten." Hätte er gewußt, daß seine Frau von allen Patienten am meisten litt! Wie stets, so ging auch Bernhard zunächst in sein Zimmer, um sich auszukleiden. Albertine betrat das ihrige. Kaum hatte sich die Magd ent fernt, um für das Nachtessen zu sorgen, als die arme Frau
, so würde ich mich Ihnen jetzt schon nennen. Heute muß ich mich zeichnen — Ihr aufrichtiger Alexander." Albertine las noch einmal den Brief. Die Worte blieben dieselben. Die Mitteilungen, die sie ausdrückten, waren erfreulich, zugleich auch schreck lich. Ihres Mannes wurde mit keiner Silbe er wähnt. „Albertine!" rief Bernhard in dem Wohn zimmer. Sie warf den Brief in den Kasten ihrer Toilette und verließ das Gemach, um mit dem Gatten den Tee einzunehmen. Noch war das Mahl nicht beendet, als die Magd einttat. (Fortsetzung folgt.)