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Volksbote
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Page 4 of 14
Date: 15.09.1921
Physical description: 14
stürzte; daher kam es, daß er fast überall zu treffen war. Womit sich zur Nachtzeit seine Träu me beschäftigten, könnte ich nicht sagen, doch will Bernhard oft von ihm den Namen „Therese' ge hört haben. Stefan liebte den Bernhard wie sei nen Bruder und nahm ihn meistens nach Pitts burg mit, wenn er dort Geschäfte hatte, und das traf oft. Der Mutter schrieb Stefan von Zeit zu Zeit und schickte ihr Wechsel mit manchen hundert Dollars, und er erhielt wieder Briefe von Haufe, die be sagten

im Werte steigen. War er ja dem gewandtesten und zähesten Pauker gleich: Niemand hätte in ihm den so lang samen Europäer, viel weniger den Tiroler erkannt. Aber Stefan ging in den Antrag nicht ein, weil er sich von Bernhard nicht trennen wollte, und es ihm auf seiner Kronburg-Farm gefiel. Da trat ein Ereignis ein, welches einen tiefen Einschnitt in das Leben Stefans machte. Er war mit Bernhard nach Pittsburg gefahren,, um einen katholischen Missionär zu treffen, der, wie ihm aus Newyork geschrieben

worden war, dort eintreffen sollte, um dann weiter imNorden eineMissionssta- Ikon zu errichten. Der Mann gehörte demJesuiten- orden an, und war einer aus den vielen, welche das revolutionäre Europa im Jahre 1848 aus ih rer Stätte vertrieben hatte. In Amerika hoffte er dankbaren Boden für die Lehre Jesu Christi zu finden. Stefan und Bernhard hatten nun schon seit Jahren keinen katholischen Priester mehr gesehen. O, der Gotesdienst in der Farm, von ihnen selbst gehalten, war so gehaltlos, meinten

nachKronburg-Farm,' sprach der Pater, „dann werde ich Euch Unterricht geben und die Sakramente spenden.' „Gern, gern,' antwortete das Elternpaar, „wir danken Ihnen, Vater, Sie sind uns ein Engel vom Himmel.' Und Stefan mit Bernhard und dem Pater bra chen wieder auf, um noch zeitig genug nach Kron burg-Farm zu kommen. Da tönte auf einmal ein Elöcklein in die schweigsame Nacht hinaus, gar so wunderliebsam; es war das „Ave Maria'-Zeichen von der Kapelle in Kronburgs-Farm. Die Leute hatten Feierabend gemacht

Preisen und den Waren der Marke Rhätia, überzeugen. Alle Sorten Ober* und Unterleder braun u. schwarz im eigenen Hause, Bozen, Gerbergasse 15, Meran, Meinhardstraße 10, erhältlich. solches Fest hatte Kronburg-Farm noch nie gese hen. Zum Andenken an diesen Tag wurde vor der Kapelle ein großes Kreuz errichtet. Man wollte den Pater ganz hier behalten, aber fein Beruf rief ihn weiter; unter allgemeinem Schluchzen nahm er von den Bewohnern der Kron burg-Farm Abschied. Stefan und Bernhard führ ten

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 06.08.1930
Physical description: 6
Pleschke kann noch nicht ruhen. Sie muß sich noch um ihren jüngsten sorgen, um Bernhard, der seit Jahren schon von ihr fern ist und von dessen Schicksal sie nichts weiß. Vier Kinder hatte Mutter Pleschke geboren, hat xg wirklich nicht leicht gehabt als einfa che Arbeitersfrau, sie groß zu zieheil. Gedankt yat ihr freilich keines von den Kindern. Sie gin- eigene Wege, als sie erwachseil waren und suchten nur mehr höchst selten die alte Mut- ter auf. Aber Mutter Pleschke rechnete

nicht mit , ?ìe war schon zufrieden, wenn wieder nmal eines von den Kindern zu ihr fand und einem sehnte sich die alte Frau von E-? » Herzen, nach Bernhard, ihrem Jüngsten, ssn ^ -'àes schmächtiges Büblein gewe- -l-e.hatte ihre doppelte Not mit ihm ge- wackt ^'^'«''Bettchen hatte sie Nächte durch- Mrài- ^'wchliche Leben zu erhalten, gleicksn Uchte sagte immer wieder mij dein M.chen lieben Lächeln: „Er ist ja mein Jüng ster, er ist nicht so fest, man muß Geduld mit ihm haben.' Sie fürchtete für Bernhard

. Wenn der ein mal größer würde, der würde sich nicht zurecht finden in diesem rauhen Leben. Nur ungern ließ sie Bernhard in die Lehre ziehen. Im Anfange, da fand er wohl noch häufig heim zur Mutter. Namentlich wenn er Geld brauchte, oder sonst etwas. Dann aber kam die Zeit, wo Bernhard die Mutter vergaß. Mutter Pleschke weinte und flehte den Him mel an, daß er Bernhard die gute Straße führe. Nun waren es zehn Jahre geworden, daß Mutter Pleschke nichts mehr von ihrem Jüng sten gehört hatte. ' Daran dachte

du denn, Maria?' Die Tochter faltete ein Zietungsblatt ausein ander. „Eine Schand ists', wiederholte sie, „der Bern hard so ein Lump, gestohlen hat er, morgen ist seine Verhandlung'. „Bernhard?' fragte die alte Frau mit einem Lächeln auf den welken Lippen. »Ja, dein Herzenskind', erwiderte die Tochter. „Da hat man es nun. Und nur du bist schuld..' Mutter Pleschke nickte mit dem Kopfe. „Ja, ich bin schuld. Ich weiß wohl... Aber lies mir vor Maria!' Die Tochter strich das Zeitungsblatt glatt und begann

mit näselnder Stimme zu lesen... ,F)ie Diebe sind drei Handwerker, die vor Jah ren in der Stadt tätig waren. Der Haupträdels führer ist ein gewisser Bernhard Pleschke, ein kleiner schmächtiger Mann...' „Ein gewisser Bernhard Pleschke ... mein Kind...!' murmelte die Greisin und schloß die Augen. Warum ist der Bub nicht zu mir gekommen? Äst er in der Stadt und geht nicht zu seiner Mutterl Gelt, Maria, du führst mich morgen zur Verhandlung!' „Aber Mutter', entrüstetet sich die Tochter. Lächelnd wehrte die alte

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.08.1931
Physical description: 8
Seit« 5 «»IP eu Mitaa. à SS. ìluà à vìe ^löK«z?s vsm Zt . SsrnksrÄ ^ snÄern nsck Vidvì /ìZzKSZAKSZA v«n» Lì. Veri»l»srÄ CI» großes Kapitel aus der Geschichke der dienenden Menschenliebe findet seinen Abschluß Die Augustinerniönche aus dem berühm ten Kloster des Großen Sankt Bernhard werden noch in diesem Jahr nach Tibet wandern. Eine Mönchsexpedition bsgad sich bereits in die neue Heimat, um zu prü- >cii. welcher tibetanische Gebirgspaß sich zur neuen Niederlassung der Mönche «ignà, uni

die Tradition des Klosters zu erhaS«« und das Leben verirrter Menschen au» Schneegesahr unv Eisnot zu retten. Auf dem Groben Sankt Bernhard bietet sich für die Mönche und ihre treuen Begleiter, d!« Bernhardinerhunde. kaum noch Gelegenheit zu ihrem menschenfreundlichen Rettung»» w<rk. Nur Touristen erklimmen gelegent lich die Höhe, um das Kloster zu besuche«. Der ehemals so bedeutsam« Pah hat voS> kämmen a» Wert verloren. Wie ein Block schiebt sich zwischen die Montblanc- gruppe und die Penninischen Alpen

der ehrwürdig« große St. Bernhard. Cr liegt noch auf dem Bo» den des schweizerischen Kantons Wallis und schei» det die französische» von den Schweizer Alpen — eine gewaltige Grenzscheide aus Schnee und Ei». Zwerge Täler umgeben den St. Bernhard — im Nor» den das herbe Tal der Rhone, im Süden das lieb liche Tal der Dora Balteo. Di« steil« Paßstraße, die beide miteinander verbindet. Ist 34 Kilometer lang und führt neu» Monate des Jahre» durch tief sten Schnee Martigny heißt der klein« Ort in» Rhonetal

düsteren See. der dunkelgrün und reglos in mitten der weiten Weiße wie ein tückisches Auge an mutet. Daneben dreistöckig und wohlgegründet, wi« ein freundlicher Traum Inmitten so vieler Schrecken, die beiden Gebäuve des berühmten Klosters Sankt Bernhard. Es ist alter, historischer Boden, den man hier oben betritt. Di« Urbewohner des Landes, die Veragt, hatten auf dieser unheimlichen Höhe ihrem Gott« „Peninus' einen Tempel errichtet. Aus diesen Ur sprung führt man die Bezeichnung dieses Teiles der Alpen

, den Pennin zurück. Später errichteten an gleicher Stelle di« Römer einen Jupitertempel. den Kaiser Konstantin anlegen ließ, der aber bald durch die Einbrüche der Barbaren vernichtet wurde. Im Jahre SK2 bestieg Bernhard von Mentl>an den Bergpaß und entschloß sich, an dieser histori schen Stätte in Erinnerung an seine glückliche Paß» überquerung ein Kloster zu errichten. Wie man annimmt, hat Bernhard bei den damals unvergleich lich größeren Wegschwierigkeiten und der langen Un» beriihrtbeit des Passes

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Dolomiten
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Page 4 of 6
Date: 04.02.1929
Physical description: 6
geworden wärest.' „Nein!' Mit einem heißen, bittenden Flehen zu ihm aussehend, bettelte sie: „Bleib' bei mir! — Geh nicht wieder fort! — Ich kann nicht mehr kein ohne dich!' „Was hast du denn ins jetzt getan, Trude, wo du mich nicht hattest?' „Mich nach dir gesehnt, Bernhard, und geweint um dich, weil ich dachte, du seiest mir für immer verloren. — Du sagtest ja damals an diesem Abend selbst, es würde dir ekeln, wenn du wüßtest, daß ich in Männerkleidern mein Brot ss diene.' „Arme Trude! Ich konnte

ja nicht wissen, wie hart mein« Worte dich trafen. Ich habe es auch bereut. Alles! Jedes! — Aber nun laß es gneug leint Darf ich dich die zwei Stunden nach haben, die ich hier in Mün- chen bin7 Ich fahre mit dem 6-Uhr-Zug wieder zurück.' „Nimm mich mit!' sagte sie flehend. ..Nein!' Es klang hart und bestimmt. „Bernhard!' Sie versuchte vor ihm in die Knie zu gleiten, aber lein« Arme hielten sie fest gegen sich gepreßt. „Es geht nicht. Trudel Niel — Du und ich als Mann und Frau — — bedenke: Das wäre

, als ob ein Henker das Opfer, das er schon einmal zum Schafott geschleppt ha«, zum Weib begehren wollte. „Du bist niemals mein Henker gewesen. Bernhard!' „Was sonst? — Soll ich dir wiederholen, was sie all« sagten, als man dich tot im Weiher glaubte?' Sie drückte beide Hände gegen seinen Mund. Aber er zwang sie mit Leichtigkeit herab. „Ich hätte dich auf dem Gewissen, hieß es. Keines urteilte anders. Und dann, Trude, was wolltest du mit einem Manne, der att und grau ist und nicht mehr lachen kann und nicht mehr

sin gen und in seinen Nächten von den fürchter lichsten Träumen geplagt wird. — Ich sehe ein übermoostes Walser schillern und ein« Joppe aus grauem Tuch mit grünen Auf schlägen darauf schwimmen und einen Hur, ganz vom Naß durchträntt...' „Bernhard!' Ihr Kopf lag schwer gegen ihn. „Vergib mir. Bernhard!' „Das sollst du nimmer lagen, Trudel'' bat er. „Du mußt nur alles wissen, damit du mich verstehen kannst. Es würde kein Glück werden — für mich nicht und für dich noch weniger. Wern der erste Rausch

der Flitterwochen einmal vorbei ist. würde für uns beide das Erwachen kommen! Wenn ich dich ansehe werde ich immer nach den Zllgen suchen, die du einstens rls Martens getragen hast, und du wirst immer grübeln: Wie war's doch damals? — Was hat er mir getan? — Und was gesagt? — Wie hat er mich gedemütigt und wie verdächtigt ! und in den Schmutz gezogen? — Spitz bube und Verbrecher hat er mich genannt. I — Du siehst, ich habe nichts oergesfonl' I „Bernhard!' weinte sie auf. > „Und in den Nächten, Trude

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 20
Date: 06.03.1904
Physical description: 20
. Sie vermochte zwar die Gesichtszüge desselben in der Dunkelheit nicht zu erkennen, aber nach der Gestalt und Haltung war es niemand anderer als der Bernhard. Trotz der heftigen Aufregung hielt sich die Traudl mäuschenstill hinter dem Busche und starrte mit weit geöffneten Augen auf den Mann, der jetzt ein wenig verschnaufte und sich den Schweiß von der Stirne wischte. Die weiße Linie des Mondscheins zog sich bereits über den Wiesenboden her und erreichte jetzt den Feldweg. Der Mann drückte den Hut tiefer

in die Stirne und schritt langsam über den Wiesenpfad hin; die Traudl folgte ihm mit den Blicken. Nun guckte die Mondscheibe über die Kuppe des jenseitigen Talberges herauf und ihr silbernes Licht siel auf eine weiße Mauer, die dort, wo der Mann jetzt stehen blieb, aus einer Baumgruppe hervorschimmerte. Die Traudl blickte genauer hin und konnte jetzt zwischen den Bäumen eine Kapelle unterscheiden. Dort auf dem Platz, wo die Kapelle stand, genau dort, hatte sie das letztemal vom Bernhard Ab schied genommen

. Ja, das war die Kapelle, welche der Bern hard zu ihrem Andenken hatte erbauen lassen! Die Loni hatte ihr davon erzählt. — Sie wischte sich mit der Hand über die Auges und mußte an sich halten, um nicht laut zu weinen. Als sie ihre Blicke wieder erhob, war der Mann verschwunden. Offenbar war er in die Kapelle eingetreten. Jetzt konnte die Frau ihre Ungeduld nicht mehr bemeistern; sie mußte sich Ge wißheit verschaffen, ob der Mann wirklich der Bernhard sei. Vorsichtig trat sie aus ihrem Verstecke heraus und schlich

: „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gsttesgebärerin; verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren . . . Der Traudl fuhr es wie glühendes Feuer durch die Adem ja, das war die Stimme ihres Bernhard — sie kannte sie genau. — Noch weiter schob sie. den Kopf vor und jetzt hörte sie ihn wieder beten; kein Wort entging ihren Ohren. „O be wahre auch sie vor allen Gefahren,' flehte er, „erlöse sie von allen Nöten, mein liebes, unglückliches Weib

, die Traudl; . . . gib ihr wieder den lichten, gesunden Verstand . . . heile ihre verwirrte Seele . . . führe uns wieder zusammen!' Jetzt war es um die Traudl geschehen; sie tat einen lauten, schmerzlichen Aufschrei: „Bernhard!' Der Mann in der Kapelle erschrak heftig; im nächsten Augenblick sprang er auf und stürzte hinaus vor die Türe. — Draußen auf der Holzbank saß eine anscheinend noch junge Frau in oberbayrischer Tracht, die schluchzend ihr Gesicht in den Händen verbarg. Wie eine glückliche Ahnung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 28.04.1883
Physical description: 14
darauf, ließ die schönen Hände ruhen, und sah erröthend vor sich nieder. , Ich setzte mich neben sie, griff in die Tasten vnd sang mit zitternder, halblauter Stimme: „Wai ich so tief und heimlich trage Im Herzensgrund, Unmöglich ist'S, daß ich eS sage, D'rum schweigt mein Mond.' Ich faßte ihre liebe Hand, durch Thränen blickte sie mich an, legte ihr Köpfchen an meine Brust und sprach tiefbewegt, immer heftiger weinend: .Mein Bernhard!' — Kost schämte ich mich deS harten Urtheils ober FranzeSko

, und war geneigt^ Bernhard bei zustimmen, wenn ich FranzeSko so ruhig und zuvöikommend sah. Er war viel nachgiebiger gegen seine Eltern und gegen Celesta geworden, und war ganz der liebenswürdige Sohn deS HauseS, der seine Gäste angenehm zu unter- halten sucht. » Meraner Zeitung. gerathen. Der Storthing verlangt die Anwesen heit der Minister im Hause bei Berathung von Gesetzvorlagen, der MiniKerrath hält sich dazu nicht für verpflichtet. Der Storthing hat drei, mal einen darauf bezüglichen Beschluß gefaßt

mit S3 gegen 32 Stimmen gesaßt worden, sämmtliche Staats- räthe ^Minister) vor dem Reichsgericht in den Bald veranstaltete er einen Ball, bald ein MaSkenfest, bald eine. Jagdpartie, dann wieder ein ländliches Fest; und heiter reihte sich Tag an Tag, zum Kranze für der Erinnerung geweiht. Maria betrachtete er oft mit tödtlichen Blicken, auS denen der Haß hervorblitzte, aber verschmähte Liebe wird bald zum Hasse, und ich fürchtete mehr für sie und Bernhard, wenn er sie noch liebte. Einige Freunde FranzeSko'S schlugen

die Auf führung eineS Schauspiels vor, der Plan ward von ihm freudig aufgenommen, und die Stimmen- Mehrheit wählte ShakeSpeare'S Oth«llo, der sehr gut in daS Italienische übersetzt ist. FranzeSko wollte, um AlleS gehörig ordnen zu können, nur eine Nebenrolle übernehmen, Maria sollte DeS- demono, Bernhard Rodrigo sein, da sich zu dieser Rolle kein passender Darsteller fand. Ich hatte nur eine kleine Rolle bekommen; ich malte jetzt Celesta, und dieses Bild beschäftigte mich so sehr, daß ich weder

sehr auf daS Stück, noch auf daS, was um mich her vorging, achtete. Berhard'S höchstes Glück ruhte in der Ueber zeugung, eben so aufrichtig von Maria geliebt zu werden, als er ihr ergeben war. Er hatte mit dem Oheime gesprochen und dessen Zu stimmung erhallen; daß Fianzeöko dieS wußte, war gewiß, und seine fortdauernde Freundlichk-il gegen Bernhard überzeugte mich, daß er Maria nicht wehr liebe. Die Proben von unserem Trauerspiele gingen rüstig von Statten, FranzeSko war ein lieben« würdiger Regisseur nnd

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.05.1939
Physical description: 6
,^ in wünschenswerter Eindrinqlich- des pol.tnchen «ekrears. des Earmions-^. ... ^ ? toniniandanten, des Kommandanien. 5^- - > Heiteres Geschichjchen von Heinz Scharxf - Gegen sechs Uhr eilte Bernhard «mf den Rachausplatz. Neben einer Litfaß säule bLeb « stehen. Er wußte, baß um diese Zeit KoManze vorbeikommen wür de, das Mädchen, das er geliebt und mit dem er sich zertracht hatte. Eigentlich wegen einer Kleinigkeit. Konstanze ge fiel in einer Auslage ein Hütchen, das nach Berrchards Meinung den Rekord

an Verrücktheit unter den «an oerrückten Kopfbedeckungen sicher nicht armen Aus stellungsobjekten darstellte. Das Mädchen aber wollte das Hütchen unbedingt haben, jedoch Berichard sagte, mit diesem Hur ginge er keinen Schritt mit ihm, er war in seinen Augen durchaus kein entzücken des Modell, vielmehr ein abschreckendes Beispiel. Und darüber kamen sie ins Streiten. Da Konstanze im Streiten von feher ihren'Mann stellte, kam es zum Krach, be! dem Bernhard stimmlich den Sieg davontrug. Mit dem für eine Dame

eine Zigarette zu rauchen und den Hut etwas aus dem Gesicht zu rücken. Das Wetter war seinem Vorhaben nicht besondrs günstig. Es war kalt und regne-' risch. Der Wind pfiff. Nur mit Mühe hielt Bernhard seine Zigarette uà? Dampf und den Hut auf dem Kopf. Un- ruhig betrachtete er den vor ihm liegen den Teil des Platzes, bis er endlich be merkte, daß die sehnlichst Erwartete des Weges kam. Konstanze sah ihn von. weitem stehen, und eine tiefe Befriedigung ergriff ihr Herz, wie es jeden mit Genugtuung er füll

:, wenn einer zu Kreuz gekrochen komnrt. Schnurstracks steuerte sie auf ihn zu. Bernhard warf sich in die Brust, steck te die Nase in die Wolken, blies den Rauch seiner Zigarette in die Lust, rückte den Hut aus der Stirn und nahm von Konstanze Feine Notiz. Sie verlangsamte ihre Schritte, blieb beinahe vor ihm'stehen und wollte schon wieder das bereits er wähnte, für eine junge Dame etwas un gewöhnliche Won gebrauchen, da richte:? er seine Augen voll Verachtung auf sie und maß sie stumm von oben bis unten

auf seine Begleiterin ein, daß es den An schein haben sollte, als habe er ein neues Glück gefunden, gegen das das «à Vlech und Talmi war. Das Mädchen Konstanze ging an ihm vorbei und verbiß ein Lächeln. Bernhard verbrachte abermals eine ru helose Nacht und sann mit Grausamkeit, wie er die herzlose Person noch tiefer tref fen könnte? Tags darauf erschien er wieder mit dem hübschen, blonden Fräulein um sechs Uhr an der Litsaßsäule. Und was trug das Fräulein auf dem Kopf? Es trug das verrückte Hütchen, wegen

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.08.1931
Physical description: 8
! Aber ich will den Schaden mit Ihnen teilen!' „Einverstanden, gnädig« Frau. Sie bezahlen die «ine Hälfte von dem Kitt und ich die an dere.' ' ^ Die Mvcke von 8t. Leriàr«! uncj ikre lZunäe gucken em neues ^rkeitz. te!6 Eine seltsame Expedition ist in diesen Tag«,, in Paris eingetroffen. Augustinermönche aus dem berühmten Kloster auf dem Großen Sankt Bernhard lvaren nach Tibet gereist und sind nnn zurückgekehrt. Sie haben untersucht, auf welchem Gebirgspaß in Tibet sie sich am beste» niederlassen könnten, um der Tradition

ihres Klosters zu folgen und das Leben verirrtsr Menschen aus Schneegefahr und Eisnot retteli. Denn auf dem Großen St. Bernhard bietet sich für die Mönche und ihre treue,, Hunde, die Bernhardiner, kaum noch Gelegen heit zu ihrem menschenfreundlichen Reitlings, werk. Nur Touristen erklimmen noch die Höhe und besuchen das Kloster in 2478 Meter Höhe. Einst führte über den Großen St. Bernhard di« Völkerftraße, die das mittlere und das west liche Europa mit Italien v«rband. Vor zwei einhalb Jahrtausenden zog

sollte, wenn sie sich im Schnee sturm verirrten. Vor einein Bergsee steht auf einer Fels platte eine kurze, dicke Säule und darüber siehi man das Standbild des heiligen Bernhard. Das Klostergebände auf der anderen Seite des Sees, von kahlen Bergzügen überragt, den Stürmen von Nord und Süd ausgesetzt, wurde im Jahre 1680 erbaut und im Jahr« 1822 er weitert. Jetzt gibt es daneben noch ein Unter kunftshaus für die Touristen, eine Art Kloster- holel. Zu den Klosterregeln gehörte unbe dingte Gastlichkeit. Jeder Wanderer

geeigneter Hunderassen die Bernhardwer wieder erstehen zu lassen, und allmählich ist es auch geglückt. Dabei ist «ine Rasse entstanden, di« körperlich den alten Bernhardinern durch aus überlegen ist. Täglich werden die Hunde dressiert und angeleitet, im Schnee und im Gestein Spuren zu verfolgen. So lange der Große St> Bernhard eine Völ- kerstraße war, leistete das Kloster eine wichtige Arbeit. Im Jahr« 1800 zog zum letztenmal« ein großes Heer unter der Führung Napoleons über den Paß. Dann bevorzugten

die Reisen den andere Wege über die Alpen, und als die Cisenbahntunnels durch das Gebirge gebohrt wurden, als das Kloster elektrisches Licht, Zen tralheizung und Tel«phon erhielt, änderte sich der Aufgabenkreis vollständig. Nock, immer Ist «s «infam auf dein Großen St. Bernhard. Im Winter liegt der Schnee oft 10 Meter hoch, das Uveite Stockwerk des Klostergebäudes ist ve» schneit. Besucher besichtigen gern di« groß« Münzsammlung, die nur aus Stricken besteht, vie aus dem Paß gefunden worden

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 16.02.1911
Physical description: 8
, welche des Getroffenen sich annahmen, vor allem Heinrich und Bernhard. Herberger war natürlich verschwunden. „Mein Gott, welch ein Geschick!' seufzte der erstere und schaute in das aschfahle Antlitz deS Jünglings, um den Bernhard, welcher während seiner Militärzeit Lazarettgehilfe war, in geschickter Weise tätig war. „Er ist mit einem Messer gestochen, hier in die Seite', sprach Bernhard. „Doch die Wunde scheint nicht tödlich, denn der Stich geht schief über eine Rippe.' In Eile wurde die Wunde gewaschen

und ein Notverband angelegt. „Ich sattle ein Pferd und hole den Arzt', sprach ein Nahestehender und eilte davon. Ein anderer, welcher ein Freund des alten Peter Stollen war, bot sein Haus an, damit der Ver wundete untergebracht werden könne. „Gut so', sprach Bernhard. „Dann gehet vor aus und sorget für ein Bett. Wir bringen den Jose sogleich!' Dieser lag noch bewußtlos da und ward denn auch in diesem Zustande ans dem Tanzzelte heraus getragen. Das war ein trauriger Zug, als nun einige Männer den Jüngling

wegtrugen. „Du sollst Vater und Mutter ehren', hat der Allerhöchste ge boten und der Mißachtung dieses Gebotes folgt das Strafgericht Gottes, sei es früh oder spät. Und hat man nicht das Recht, in diesem Unglück bei Jose ein Strafgericht Gottes zu erblicken? „Es tut mir unendlich leid sür meinen ehrlichen Vetter Peter mit diesem seinem ungeratenen Kinde', sprach Heinrich zu Bernhard. „Doch, es war vor auszusehen, daß diesen Jungen einmal ein Unglück treffen mußte; denn er war stets die Wider

. Naturanlage und Verführung taten das Uebrige.' Man war am Ziele, am Hause des guten Freundes, welcher den Unglücklichen ausnehmen wollte. Dieser erwachte unter sorgsamer Pflege bald aus seiner Bewußtlosigkeit. „Wo bin ich ?' stöhnte er. „Du bist bei guten Leuten', sagte Bernhard. „Nun halte dich ruhig, ganz ruhig; dann wird'S bald besser werden.' Jetzt ward dem Jüngling die ganze Lage klar; man sah eS ihm an, wie die heillose Leidenschaft der Eifersucht und des Zornes wieder erwachte. „Ha, der Schurke

', knirschte er und machte Anstrengung, sich zu erheben. Doch er sank aber mals ohnmächtig zurück. „Der ist noch lange nicht belehrt und bekehrt', sprach Heinrich. „Ich denke, ich bringe dem armen Peter jetzt die Nachricht und du, Bernhard, bleibst bei dem Kranken.' So geschah es. Mit schwerem Herzen schritt Heinrich hinaus in die Nacht, welche unheimlich schwül war. Immer schwärzer hoben sich die Wolken

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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 22
Date: 31.12.1904
Physical description: 22
hin. „Hier nimm auch mein Geschenk. Nein, — ich bitte dich — um Gotteswillen — nur kein Dankwort!' Sie hätte es vielleicht auch ohne seine ängstliche Abwehr nicht gefunden. Das kostbare Armband paßte so wenig zn ihr uud ihrer schlichten Art. Kurz «ach dem Abendessen, bei welchem selbst der vorzügliche Weihnachtspnnsch keine heitere Stimmung hervorzurufen vermochte, zog sich Bernhard, einige undeutliche Entschuldigungen von dringen der Arbeit, Wirtschaftsrechnung und Jahresabschluß mnrnielnd, in sein Zimmer

zurück. Es schien ihm darum zu tun, einer etwaigen Frage auszuweichen, und offenbar peinigte ihn der stumme, trau rige Blick seiner Frau. Diese folgte mit den große», kindlich klaren Augen voll stiller Angst dem Gatten. Wie der helle Kerzenschimmer am Christbanme, so war auch Annas Frende erloschen. Vorbei, was sie sich von dem heutigen Abend erträumt hatte. Es hatte kein Wort des seligen Geständnisses, das Bernhard beglücken sollte, den Weg über ihre Lippen gefunden. Zurückgedrängt nnd erstarrt

, der Blick ihrer brennenden, dnnklen Auge» umstrickte» ihn willenlos. Es war wie ein plötzlicher Rausch über ihn gekommen, wie ein Zaubers der, allen beneren Vorsätzen zum Trotz, ihn immer wieder dorthin zog, wo die Gesahr sür sein hänsliches Glück, für die Rnhe seines Herzens lag. Bernhard war ein fester, männlicher, ein ehrenhafter Charakter. Er durfte sich die Kraft zutrauen, die Grenze lebhafter Bewunde rung uuo erlaubter Galanterie in seinem äußern Benehme» gegen Lncrk^nicht zu überschreite

Wohlwollen — Kinderfrenndfchaft?! Die Weihnachtsfesttage zogen still vorüber. Draußen tobte nu- ansgefetzt der Schneesturm fort, häufte immer dichtere, weiße Massen um das alte Gutshaus, Felder und Wege zu einer unab sehbaren, eintönigen Fläche verschmelzend. Bernhard kämpfte noch immer wortlos den Kampf mit seinen widerstreitenden Empfin dungen. Oft kam ihm der Gedanke, Anna alles zu sagen. Sie würde ihn freigeben, das wnßte er. Aber dann war ihm ja so sonderbar zumute, ähnlich dem, der ein liebes

, bekanntes Bild vom altgewohnten Platze entfernt nnd dessen Angen es nachher unwillkürlich immer an der leeren Stelle suchen. So unstet, so schwankend, so innerlich zerrissen hatte er sich noch nie gefühlt wie in diesen stillen Weihnachtstagen. Der letzte Abend des Jahres war herangekommen. In sausen der Fahrt gleitet ein leichter Schlitten über die tief verschneite Landstraße. Bernhard führt selbst die Zügel. Seine Hände beben, aber nicht vor Kälte, sondern vor Erregung. In weniger

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Dolomiten Landausgabe
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Page 2 of 8
Date: 22.12.1942
Physical description: 8
und lobten und priesen' Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie eg ihnen gesagt worden war. IMII I » ist HTI1I ■ I IIIIHIM ■ II ~M11 >N7IMIMIiIMI»UMII»»»»IMMIsN7»IW7IsM Hill II M Buff stampft und keucht, will glücklich sein, der ! glücklich? Es ist kauni anzunehmen, daß er ge- I prahlt hat. Was ist'? daun mit ihm? Bernhard i kommt in eine unbehagliche Stimmung. Die will I er hinwegbeizen mit dem höhnischen Gedanken, daß das „Glück', Souerkraut zu esien. Knaster ! zu rauchen

und mit einem alten Weibe Sechsund sechzig zu spielen, ihn nicht reize, aber es gelang ihm nicht, das Unbehagen zu unterdrücken. Könnte es nicht doch sein, daß der Mann sich trotz allem glücklich fühlt? Denn das eine ist Bernhard klar, wenn's ein Glück gibt, dann nur so, daß einer sich selber glücklich sühn. Er lehnt seine heiße Stirn an die kühlen Fensterscheiben. Marternd geht eine Stimme durch seine Seele: „Es gibt wohl ein Glück, aber das zu wissen, das zu glauben, das ist schon ein Glück

; und nur, weil du vom Glücke ganz aus geschlossen bist, weißt du nichts von ihm!' Bernhard braucht Luft; er reißt das Fenster wieder auf. Ueber den Platz unten schreitet ein lachender Arbeiter. Ein vierjähriges Biiblein fliegt ihm jauchzend entgegen; er hebt es auf seinen Arm. Auf den: Platze steht ein lunges Weib mit einem kleinen Kind. Sie warten sein. Der kalte Dczemüerwind faucht um des Arbeiters Gesicht, aber der Frühlingssonnenschein ist nicht heller als seine Züge. Bernhard sinkt aufstöhnend auf einen Stuhl

und bedeckt sein Gesicht mit beiden Händen. „Es gibt doch ein Glück; ich habe es gesehen!' Weiße Flocken wirbeln gegen die Fenster. In der Stube ist es traulich warm, die Uhr tickt leise, der Abend kommt. Mit heißem Antlitz schaut Bernhard vor sich hin. Er überdenkt sein Unglück. Ein mutiger, fleißiger Jüngling ist er gewesen vor Jahren. Damals hatte er den Kopf voll Pläne und das Herz voll Hoffnungen. Er war begabt, er studierte, er strebte, und er dachte viel. Sein Beruf war ihm zu eng

, die ge zwungen sind, täglich miteinander z» verkehren, müssen sich ja wenigstens äußerlich vertragen. So taten auch er und seine Frau. Ein traurige- Verhältnis, häufige Zerwürfnisse, nie eine rechte Aussöhnung, in: besten Fall ein gleichgültiges Nebeneinandersein. Und dieser Zustand hielt an seit nun fast vier Jahren! Eine lange Zeit, lang genug, daß ein Mann zum Schwarzseher werden kann! Bernhard stöhnt tief auf. Was ist aus ihm geworden? Er strebt nicht mehr, er hofft nicht mehr, das Studieren

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 24.12.1903
Physical description: 16
können; — wenn ich dir hätt' sagen können: ,Der Thaddäus ist gestorben und der Bernhard kommt um dich!' — Ich hab' aber nach dem Thaddäus gar nicht nachfragen können, weil ich sonst bei den Leuten Verdacht erregt hätte.' „Geh', Loni,' bat die Traudl tief weh- wütig, „zerreiß' mir nicht das Herz Auf der Welt gibt's kein Glück mehr für mich An ein Glück mit dem Bernhard darf ich nicht mehr denken, es wär' Sünde! — Ec ist nicht mein Mann! Und doch — und doch, ich bring' sein Bild nicht aus der Seele — jede Nacht träumt

noch ein paar Schritte, da blieb die Traudl wieder stehen und fing heftig an zu zittern. Sie wurde auf einmal glührot und dann wieder leichenblaß. Sie griff mit beiden Händen nach dem Arm ihrer Freundin und flüsterte in fürchterlicher Aufregung: „O mein Gott! O mein Gott, er ist's! — Mein Mann der Bernhard! — O, was soll ich tun?' Tiefe, verzehrende Blicke warf die arme Frau auf den geliebten Mann — einen Augenblick schien es, als wollte sie hin stürzen und ihm um den Hals fallen — schon löste sie die Hände

, wenn er aufwachte, dann wär's aus! Ich darf nicht! ... Ich tu's nicht! .... Er darf nichts wissen von der Schand' er darf sie nicht tragen und mein Kind auch nicht!' Sie konnte aber den Blick vom Schlafen den nicht wegwenden und zitterte immer heftiger. — Jetzt trat sie wieder einen Schritt auf ihn zu und schluchzte leise: „O Bernhard — mein Bernhard! — O tut's mir weh —! Aber schlaf' nur, schlaf'! — Ich weck' dich nicht. O. wenn ich dir g'rad' etwas Liebes könnt' antun!' Sie schaute auf die Loni und sah

, daß dieselbe ein Nelkensträußlein am Mieder trug. Mit einem bittenden Blick auf die Freundin griff sie nach dem Sträußchen. Die Loni winkte. Schnell nahm die Traudl das Sträußchen fort, küßte dasselbe, dann schlich sie leise zum Hut des Bernhard, nahm denselben auf und steckte das Sträuß chen hinter das Hutband. Den Hut legte sie neben den Kopf des Schlafenden. Zum letztenmal warf sie einen langen, tiefen Blick auf den Mann, dann griff sie nach dem Arm ihrer Freundin und flüsterte: „Gehen wir!' — Einen guten Büchsen schuß fort

Über raschung in der Tirolerin eine alte Magd vom Kreuzederhof; sie selbst wurde offenbar von der Magd nicht erkannt. Jetzt er blickte sie auch den Knaben. Sie vergaß auf jede Antwort und schaute ineinemfort dem Knaben ins Gesicht. — Waren das nicht die Züge des Bernhard? Die alte Magd stellte noch einmal die Frage und statt der Traudl antwortete die Loni: „Wohl, droben am Berg sind wir dem Mann begegnet — eine Stunde wird er wohl voraus sein.' Da faßte die Traudl plötzlich die alte Magd bei der Hand

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Lienzer Zeitung
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Page 23 of 28
Date: 04.04.1908
Physical description: 28
auf einer nicht eben weichen Chaiselongue. Er dachte nach. Wenn Leutnant Helmer nachdachte, wollte er nicht gestört sein. Das wußten seine Kameraden, das wußten die Ordonnan zen, und das wußte sein Bursche, der vieledle Bernhard. Dieser Bernhard trug aus der rechten Wange ein großes Feuermal, was denn zn dem geistvollen Witz veranlaßt hatte, ihn „Helmers Bernhardi ner' zu nennen. Wenn Hans Jochen Hem mer nachdachte, hatte alcr Bernhard wirklich dieFnn'.- tion eines treuen Beruha^ diners zu übernehmen. Cr mußte

wachen, daß nie mand seinem Herrn zu nahe kam. Die Mannschaften schli chen über die Korridore, Vizewachtmeister Wonnig lich hakte seinen Säbel hoch, Frau Wachtmeisters Sei- deupinfcher zog seine Kral len ein, falls er am Leut nantsquartier vorbeitappte — kurz: der Korridor der zweiten Schwadron glich in seiner Ruhe eiuem Fried hof, sobald Bernhard wach te und Hans Jochen Hel mer dacht'. Leutnant v. Hennig, HansJochens Freund, träl lerte vergnügt vor sich hin . und trat an Helmsrs Tür

. Wie ein biffiSer Köter schoß Bernhard auf Herrn v. Hennig zu, und aller Subordination zum Trotz flüsterte er energisch: „Bst — Herr Leutnant, nicht singen! Herr Leutnant Helmer denkt nach!' „Ah — so! Das ist ja wonniglich! — Na, da kommen wir eben noch mal wieder!' Er ging auf den Zehen davon. Hans Jochen war heute in einer Stimmung, die nicht als rosig bezeichnet werden konnte, und es war Herrn v. Hennigs Glück, daß er dem treuen Bernhardiner Order parierte. Hans Jochen überdachte zunächst die dienstliche

. Sein Vater, ein hoher Gerichtsbeamter, war längst gestorben; von der Pension der Mutter konnte er so gut wie nichts erhalten, und so Ivar sein reicher Onkel Krause sein ewiges Hoffnungslicht gewesen. Auch das war nun erloschen. Vor drei Wochen hatie Herr Krause sich von dieser Welt verabschiedet und ihm nichts weiter hinterlassen als ein altes Bild, ein Jagdstück in nair- ster Ausführung. Heute war es angekommen, und Bernhard hatte es über Eck im Zimmer ausgehängt. Hans Jochen war noch nicht fertig

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 7 of 8
Date: 22.09.1905
Physical description: 8
, mit der Har pune getötet. Wird er von ihr getroffen, so springt er aus dem Wasser heraus, wobei er durch die aufgeworfenen Wellen schon Boote zum Kentern brachte. Beim Zu rückfallen wirft es ihn stets auf die Seite, wobei ein Geplätscher ent steht, als wäre ein Pferd oder ein Rind ins Wasser geworfen worden. St. Bernhardssäule, errichtet am 13. Juli bei Einweihung der neuen internationalen Straße über den Großen St. Bernhard. (Zum Bild aus Seite 301.) Nun hat auch der jährlich von 13—20,000 Men schen

begangene Große St. Bernhard seine Straße bekommen und zum Andenken an deren glückliche Vollendung wurde dem heiligen Bernhard aus der Höhe ein steinernes Denkmal errichtet. Der Paß wurde wahr scheinlich von Cäsar gangbar gemacht und von Kaiser Konstantin mit Meilensteinen versehen. In der alten und mittleren Zeit war der St. Bernhard eine gebräuchliche Militärstraße. In neuerer Zeit, nämlich im Jahre 1300 benutzte ihn Napoleon, indem er mit 40,000 Sol daten und 150 Geschützen denselben überschritt

. Mit der Paßhöhe von 2472 Meter ist der St. Bernhard nun die höchste Alpenstraße. Bisher war.es die Furkastraße, deren Paßhöhe 2436 Meter über dem Meere liegt. Das Hospiz, das jährlich so vielen Tausend armen Wanderern Zuflucht gewährt, wurde im Jahr 962 von Bernhard de Menthon, einem französischen Edelmann, gegründet und 1322 bedeutend erweitert. Die Chorherren (Augustiner) und ihre Knechte haben während der 3—9 Monate dauernden rauhen Iahre^eit die schwere Aufgabe, mit Hülfe dsr.großen Bernhardiner Hunde

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 16.04.1927
Physical description: 16
, die wie ein Lenzer,vachen durch Seele geht. Bernhard Schmuck hieß der eine, und er war eines Bauern Sohn aus einem einsamen Bergdorfe. Kräftig war seine Gestalt, kräf tig die Brust, butterfrisch sein Gesicht, und sein Benehmen noch still und bedächtig. Der andere Bursche bieß Otto. Er war der fröhlichere, die Augen leuchteten und gin gen mutig über die Weile, und manchmal kam ein Lied aus seiner Brust und seine junge, helle Stiinme verklang dann seligfrah in der stillen Landschaft. O Täler weil, o Höhen

! — Ei das war «in Gehen und Wandern. Was wollte inai, in diesen Tagen alles tun! Bernhard träumte schon von Auer- hähnen, wenn Beiter Franz mittun wolle, der sie alle kenne. Und auch der weise Horaz steckte in seiner Tasche und Schillers Teil. Das wollte er alles durchnehmen, fleißig wie immer. Otto schlang seinen Arm um seines treuest:» Kameraden Schuttern und lachte. Er htte kein Buch in der Tasche, aber Pläne halte er auch, und wenn sie wieder beisam men wären, wollte er ihm erzählen, are er , alles ausgx richtet

: ..Marie!' Gerade da klonst ihn, eine Hand au? die Schulter und riß ihn ans allen Träumen. Bernhard war's. ..Was gehr dir io durch den Koni. Otto‘ A ' lachte der Freund. ..Einen Mädchennamen bare ich ans deinen Lippen? Ei. das ist fch.'imni!' lind als Otto betrofien dastand und ein ''emtiich Schämen lest, Gesicht rötete, ftii'itenc Om Bernhard ins Ohr: ..Ich habe ein anderes Ostern hinter »rr; auch freudig, auch gut. Die Wahl ist getroffen: ich habe meiner Mutter versprachen. Priester

. sein Dangen, stin Elend warf er hinein, und zuletzt war noch der Schrei: „Komme, liebe Marie, bringe Dich und unsere Heimat mit und rette Deinen Otto.' — Der Brief ward ausgegcben und mit dem ersten Osterleuchien nn Herzen ging Otto wie der unter die Menschen. Denn er wußte ja, daß sie komme, und sie kam auch, und wurde seine Frau. Bernhard, der draußen in einem Borstadl- o.ertet bei der See sorge aushalf, gab ihre Hände zusammen. Jedes Jahr, wenn wieder das Osterleuchten über 6;c Welt ging, die Kugeln

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Volksbote
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Page 6 of 8
Date: 25.07.1940
Physical description: 8
Athefia Dolzano, Merano» Breffanone Annahmestelle auch in allen AthestaVaptevhan-lunven Spendet dem SMetm für «mdetlbare Kranke! Umsonst! (11. Sonntag nach Pfingsten.) Es war eine böse Zeit des Mittelalters, in die der hl. Bernhard hineingeboren war. Die Christenheit des Abendlandes lag an tau end Wunden.krank, aber durch die Glut jenes Eifers führte Bernhard mit feinen Schülern den Sieg des Kreuzes herauf. Lastet mich aus seinem Leben voll mächtiger Taten ein ein ziges Ereignis heraüsgreifenl

Der Stuhl des hl. Petrus zu Rom stand leer, ein Nachfolger wurde gewähll, da stellte eine Partei weltlich gesinnter Kardinäle dem rechtmäßigen Papst einen Gegenpapst gegenüber. Die Verwirrung wurde groß. Bernhard trat sofott für das wahre Oberhaupt der Kirche ein, und es ge lang ihm, den König von England und andere Fürsten für dessen Anerkennung zu gewinnen. Doch der Herzoa von Aquitanien, ein furcht bar wilder Mensch, der ohne Krieg und Kampf nicht leben konnte, widerstand seinemZureden. Jahre

vergingen, da unternahm der Heilige nochmals einen Versuch, das steinharte Herz des Sünders zu erweichen. Er feierte das Hochamt, und der Herzog wohnte demselben bei. Die Wandlung war vorüber, da nahm Bernhard die heilige Hostie, stieg vom Altar herab, stellte sich vor den Herzog und sprach: „Wir und mehrere Diener Gottes haben lange und flchentlich gebeten, du hast keine Rücksicht darauf genommen. Sieh, nun kommt das Haupt und der Herr der Kirche> der Richter, in dessen Namen sich alles beugt

, im Himmel, auf Erden und in der Hölle. In feine Hände wird einst die Seele fallen, die in dir lebt. Willst du auch i h n verachten und behandeln, wie du seine Diener behandelt hast?' In der Kirche war alles still. Der Herzog brachte vor Schrecken kein Wort heraus, er fiel zu Boden. Bernhard rühtte ihn an und' alsbald stand der Herzog auf und tat augenblicklich, .was der Heilige verlangte. Er versöhnte sich vollstän dig mit der Kirche. Von da an führte er das Leben eines frommen Büßers. Nicht wahr

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 104 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
92 15. Juli. Der sel. Bernhard. begab sich Bernhard zu dem Herzog von Savoyen, welcher Gleiches zusagte» Da er aber nun seine Reise nach Rom fortsetzen wollte und nach Moncalieri gekommen war, überfiel ihn eine schwere Krank heit. Bernhard, welcher sein Ende voraussah und ohnedieß ein Mitglied des dritten Ordens war, ließ sich in das Franziskanerkloster bringen, um sich Zum Tod vorzubereiten. Nachdem er hier mit großer Andacht die heiligen Sakramente empfangen hatte, ließ er sich ein Bußkleid

anlegen, ein Kruzifix in die Hände geben, und erwartete, dreißig Jahre alt, den Tod, der seine reine Seele zu Gott führte. Bernhard hatte auf der Reise den Franziskaner Johannes Argot als seinen Beichtvater mitgenommen. Als nun der Leichnam des jungen Fürsten in die Stiftskirche getragen und bei dem Hochaltar beigesetzt wurde, hielt^Argot, der Freund seiner Seele, die Leichen rede. Ein Aussätziger, der seiner Krankheit wegen wahrscheinlich nicht in die Kirche hinein durfte und zugleich auch lahm

war, hörte von außen das Lob des Verstorbenen, bekam Vertrauen, rief ihn um seine Fürbitte an und wurde auf der Stelle geheilt. Aber auch nachher geschahen auffallende Wunder an seinem Grabe und manchi? Kranke wurden geheilt. Daher verehren die Einwohner von Mon calieri den sel. Bernhard als ihren Beschützer und feiern jährlich seinen Todestag den 15. Juli. Sie bauten ihm zu Ehren Kapellen und Altäre und haben eine besondere Andacht und Vertrauen zu ibmZ deßgleichen auch noch an verschiedenen

andern Orten in Piemont, und mannigfach ist dort sein Bildniß zu treffen. Ebenso wird der sel. Bernhard im Bisthum Metz verehrt; in der Stadt Vie zeigt man ein Bein, seinen Degen und ein seidenes Tuch, worin sein Leichnam gewickelt war. Auch in Lothringen wurde der Selige verehrt. Hingegen in Baden weiß man, die Geistlichen und das Kloster Lichtenthal ausgenommen, wenig von ihm. Das Gebiet, welches einst dem sel. Bernhard gehörte, Pforzheim und die Um gebung , ist jetzt protestantisch

und diese wollen nichts von Heiligen wissen. Das schöne Bild vom sel. Bernhard, welches ich in meiner Kindheit sah, wurde nicht Werth gehalten in einem Zimmer zu hän gen; es hing in dem Gang vor einem Saal — im Saal aber hingen rings an den Wänden allerlei Markgräfinnen in Neifröcken und ihre Hündlein dazu gemalt.

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 01.12.1928
Physical description: 16
ver- . wöhnen. Auch könnte ich mich heute zu ! wenig beherrschen. Ich müßte ihm alles glatt weg auf den Kopf sagen. Das will ich nicht. Erft, wenn wir Gewißheit haben aber dann mußt du der Gerechtigkeit freien Lauf lasten, Onkel.' Guben erwiderte nichts und sah seinem Resten zu, wie er Verschiedenes für die Nacht für ihn zurechtrichtete: Wasser — Bücher — einen Löffel zum Cmnehmen des Pulvers — wie ein Sohn, dachte er gerührt. „Bernhard!' „Ja, Onkel?' „Wenn du gut zu ihm wärest — glaubst

lich wie ein Frauenzimmer, wenn ich ihn verbinden will, wird er glühend rot.' „Er wird sich vorder Anne geschämt haben, Bernhard!' „Vielleicht' — sagte Sanders, „ich werde nächstens allein mst ihm hantieren, wenn ich ihm den Verband erneuere. Uebrigens, wenn er im Krankenhaus« läge, hätte er auch Schwestern und keine Männer um sich, die ihn bedienen und pflegen.' Guben nickte und ließ sich von dem Neffen auf die Wangen kästen. „Gute Nacht, mein Junge, und — sei nicht zu hart mit ihm!' „Du hast

Sympathie für ihn, Onkel!' „Eigentlich mehr als Sympathie! Ich habe ihn lieb, und wenn er heute aus freien ! Stücken zu mir käme und mir seine Not ’ klagte, und wäre es Mord und Totschlag, , den er begangen hätte, ich würde ihm helfen > und ihn wieder aus die Beine bringen!' j Sanders küßt« den Oheim noch einmal, l „Vielleicht gehe ich morgen doch, um nach ' ihm su sehen,' sagt er, „weil du ihn lieb hast, ■ Onkel, nur deshalb!' ! „Ja, Bernhard, tu's. Er ist sicher kein schlechter Mensch

, wenn ein Unbescholtener ihm die Hand entgegenstreckte. Das beste war, er ließ ihn einmal zu sich kommen und sprach mit ihm — nur unter vier Augen. Gang ohne Wissen eines anderen. Auch Bernhard durfte nicht zu gegen sein. Für Güte war er gewiß zu gänglich. Er konnte nun einmal nicht glauben, daß er ein Scheinheiliger war, wie der Neffe sagte. Wenn Bernhard in Martens Schuhen steckte, würde er es vielleicht genau ebenjo machen. Mit solchen Gedanken schlief Guben ein. Er war seinen Untergebenen ein strenger, gerechter

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