Intriguen. Deutsch von P, Olliverio, (Fortsetzung.» in trauriges Lächeln zog über Edelwolsö Gesicht, verschwand aber schnell wieder, da sich die Thür öffnete und Monsieur Bernard in das Zimmer trat. „Du bist noch nicht fertig mit dem Bilde?' fragte er. „Nein,' antwortete Edelwolf. „Du nialst schon lange daran,' fuhr der Hofmeister mit Nach- Idruck fort, „sehr lange.' „Erst drei Wochen,' entgegnete der andere, während er die iPinsel weglegte und das Bild gegen die Wand lehnte, „und drei I Monate
würden noch nicht zu viel dafür sein.' „Drei Monate!' rief Bernard uud schürte das Feuer im Kaiuiu I zur hellen Flamme an. „Was fällt Dir ein! Es war sehr gütig zu dem Grafen, daß er Dir seine Gunst znwendete, glaubst Du aber, er habe Dir sein Haus für drei Monate geöffnet? Dn wür dest Dich geradezu lästig machen, und Komtesse Josepha, so freund lich sie sich jetzt auch zeigt, eine der ersten sein, die eine solche ^Aufdringlichkeit empfinden müßte.' In Edelwolfs Zügen flammte es auf, und schon schwebte eine Antwort
auf den Lippen, als er sich erinnerte, daß er Bernard alles zu danken hatte, was er in der Welt besaß: Kleidung, Nah rung, Erziehung, alles war ihm aus derselben Quelle geflossen. So kam ihm die Dankbarkeit zu Öilfe uud band ihm die Zunge. ,,Du suchst nach einer Ent schuldigung für Dein langes Hinzögern,' fuhr der Franzose ärgerlich fort, „und behauptest, das Bild erfordere ganz beson dere Sorgfalt. Das ist nicht wahr. Es kann und soll schnell fertig werden. Hörst Du?' Die Worte klangen so befeh- lend
und beleidigend, daß Edel wolf nicht länger an sich zu halten vermochte. „Monsieur Bernard,' rief er entrüstet, „Sie siud ungerecht. Ich habe bei dem Bild durch aus nicht „gezögert' und darin eine Entschuldigung für mein Hierbleiben gesucht; auch habe ich mich nicht um des Grafen Bekanntschaft bemüht, noch ihn um einen Auftrag gebeten, als der Zufall mich ihm in den Weg führte. Sie sind grausam, Mon- sienr Beruard, sonst würden Sie nicht versuchen, die Aussichten, die sich mir bieten, durch so un gerechte
Anklagen zu zerstören. Ich mag Ihnen vieles schulden, aber das, Monsieur Bernard, soll Ihnen nicht das Recht ge ben, mich zu beleidigen und mich nach Willkür zu quälen.' Arthur Adolf Graf v. P»^»vo»Sktz-W«h«er, der neue Staatssekretär des deutschen ReichSamtS deS Innern und Stellvertreter deS Reichskanzler?. Nach der neuesten photographische« Aufnahme vsn Reichard u. Lindner in Berlin. .Quälen!' wiederholte der Hofmeister höhnisch. „Ist dieses Haus denn so sehr anziehend geworden, daß der Gedanke