GerichtSsaale.) (Schluß.) — Gott sei Dankt murmelte der junge Advocat mite iueni Seufzer der Erleichterung und drückte einen Knß ans das Schreiben Ernestinens Bon jetzt ab will ich nicht rasten, bis ich Deine Unschuld der Welt bewiesen habe. Es war schon spät am Abend, aber trotzdem ver suchte Bernard noch einige Schrille, um deu Zweck, den er sich vorgesetzt, zn erreichen. Er drang »och spät in der Nacht zum Präsecten, der, glücklicherweise ei» alter Freund seines VaterS, die Störung nicht übelnahm
. .— Aber mein lieber Freund, sagte der würdige Beamte nachdem er alles geduldig angehört, wasilun Bernard zu sagen hatte, für mich ist kein Zweifel, daß das Mädchen schuldig ist, entweder als die allei nige Thäterin, oder als Theilnehmerin an dem Ver brechen. Trotzdem will ich. da Sie es so dringend begehren, Ihnen eine Durchsuchung in den Zimmern der gemordeten Dame gestatten. Gute Nacht! Und lassen Sie mich von den gewonnenen Resultaten bald etwas hören, sprach der Präfect lächelnd, uud verab schiedete
unser» jungen Rechtsgelehrtcn. Des andern Tags begab sich Bernard, von einem Gendarm begleitet, in das Haus der Baronin. Alles lag noch an seiner Stelle wie man es an jenem^ver- hängnißvollen Morgen gelassen hatte, denn das Hans war noch immer unter polizeilicher Überwachung. Bernard suchte eisrig, fand aber nichts, was ihm den geringsten Anhaltspunkt für etwaige Vermuthungen geboten hätte. Die Durchsuchung hatte mehrere Stun den gewährt, und Bernard sah ein, daß sie fortzusetzen gänzlich überflüssig wäre
. Mit schwerem Herzen ver ließ er das Zimmer; aber ans dem Flur fand er etwas, was seinen Hoffnniigcn neues Leben einblies. Es war ein Mäunerhut, an den im Dunkeln sein Fuß stieß. Er hob ihn auf, und indem er ihn mit den anderen Hüten des Barons verglich, die sich im Zimm°r befanden, sah er, daß der Hut größer als die anderen waren. Wahrscheinlich gehört der Hur dem Geliebten der Baronin, dachte Bernard, nnd nahm ihn mit, um ihn Ernestinen zu zeigen. Ernestine erkannte den Hut als den des Barons
. „Es ist derselbe,' sagte sie, „den er in jener Nacht trug, als er Paris verließ.' — Das ist nicht möglich, erwiderte Bernard; denn ich habe ihn mit den anderen Hüten des Barons ver glichen und gesunden, daß er viel größer sei; vielmehr halte ich ihn für den Hut des Geliebten. — Nein, nein! Der Hut gehört dein Baron. Er lauste ihn den Tag vor seiner Abreise, da er ihm aber zu groß war, so niußte ich ihm denselbeu enger machen, nnd ich that es, indem ich Papier unler daSHulleVer steckte. Sehe