Seite 2. Brixen, Dienstag, „Brwener Chronik.' Nr. 93. und leitende Regel unserer gegenwärtigen Volks schule, sondern nur einer von den vielen Lehr gegenständen, und noch dazu mit einer unzu reichenden Zahl von Lehrstunden. Die Religion ist in derselben aus ein so geringes Maß religiöser Uebungen beschränkt, dass die religiöse Gesinnung erlahmen und erkalten muss. Die übrigen Lehr gegenstände sind von der Religion ganz unabhängig gestellt und werden nicht selten so behandelt, dass
, dann wird kein Lehrer, keine Behörde an dem Ave Maria nergeln können, dann wäre die peinliche Kreuz- zeichey-Affaire eine Unmöglichkeit; dann würden die interconfessionellen Lieder — risrim tsnsatis — vor und nach der Schule in die Gesangs stunde intoniert, und es würde katholisch gebetet werden. (Beifall.) 2. Wir fordern, dass in katholischen Schulen nur katholische Lehrer unterrichten dürfen. Wir treiben hier keinen Racenantisemitismns. Wir stehen genau auf dem Standpunkte der katholischen Kirche, und gerade
haben, der Religions unterricht muss erweitert werden, und es sind auch weltliche Lehrkräfte zur Hilfeleistung heran zuziehen. Hochverehrteste! Die meisten aus uns können allerdings auf die Verwirklichung dieser Forde rungen nicht unmittelbaren Einfluss üben, wir alle freuen uns aber sehr darüber, dass ein Episkopat an unserer Spitze steht, der seiner hohen Aufgabe der Schule gegenüber sich voll und ganz bewnsst ist, der buchstäblich sich an St. Panli Worte hielt und hält: „Predige das Wort, halte
an damit, ' es sei gelegen oder ungelegen, über weise, bitte, strafe in aller Geduld und Lehr weisheit.' Ich brauche nur Namen wie Rauscher, Gasser, Rudigier zu nennen,' die rastlos in theils minderer, theils schärferer Tonart für die Wieder eroberung der katholischen Schule kämpften. Wir freuen uns, im Parlament Männer zu haben, die ganz und gar uns gehören. Sie bekämpfen den Liberalismus auf allen Linien, sie verdrängen ihn aus vielen Positionen, sie brachten ihn in wohlverdienten Misscredit in den breiten
Schichten des Volkes; ja, sie haben, wie Baron Morsey unlängst bei der Generalversammlung des Katho lischen Volksvereines in Linz sich ausdrückte, „den Liberalismus auf das Haupt geschlagen, indem sie ihm die Reichshauptstadt abgenommen'. Ihren beharrlichen, zielbewussten Actionen wird es gelingen, in Unterordnung und im Vereine mit den Bischöfen auch die ureigenste Schöpfung des Liberalismus, das ist die moderne Schule, das Werbelocal der Socialdemokratie, zu stürzen und die eonfefsionelle, katholische