. Ausschlag gebend für den Beschluß, das Offert de« HandelS- ministernmS nicht anzunehmen, war eine Eingabe der Ursulinen um Ueberlassung eines Grundes zur Erbauung eines Schulhauses, weil sich die Räume im gegenwärtig«» Gebäude zu klein erwiesen und die Schule namentlich beim Eintritt epidemischer Krank heiten geschlossen werden müsse, was Gemeinderath Fleckinger, der zugleich Schulinspektor für den Stadt bezirk ist, bestätigte. Zm Laufe der Debatte wurde auch hervorgehoben, daß das Postgebäude
-Stellvertreter: Franz Hüber; Kassier und Schriftwart? Beit Kleinlechner; Kassier- und Schrift Schule und Erziehung. Zum 25jährigen Bestände de» ReichSvolkSschul- ltsetzeS. Herr Eduard Jordan, der bekannte Lehrer- ührer, hielt am 15. Juni 1393 im Wiener Lehrer verein „Die Volksschule' einen Bortrag, in welchem er ein Bild der Schule entwarf, wie e» sich gegen wärtig dem Auge des Beobachters zeigt. Der Bor trag ist hervorragend nach jeder Richtung und wurde leShalb auch in Druck gelegt. Gegenwärtig
Handlangerdienste leisten, dann muß wohl die Nacht nahe sein. Wie war daS vor zvan- zig Jahren so ganz, ganz ander S. Wie rangen damals Zieselben Körperschaften, die heute ruhig der Aus- Höhlung und Verstümmelung des VolkSschulgesetzeS Zusehen oder dazu selber mit Hand anlegen, um Freiheit, Selbständigkeit nid Unabhängigkeit der Schule ; welch historisch denkwürdigen Strauß focht der Wiener Gemeinderath gegen die Regierung aus, als es sich um die Errichtung des Pädagogiums handelte
. Nun werden ia demselben Hause dem Reichs- volksschu'gesetze die Lebensadern unterbunden. Trauernd steht der Genius der Menschheit mit ge senkt« Fackel am Siechbette eines Gewaltigen, dessen Tage gezählt sind. So also Hit man diese Schule zugerichtet, und eS ist wahrlich seltsam, daß man trotz alledem noch verlangt, daß sie auch noch etwas leiste; und es ist gar nicht wenig, was man von ihr verlangt: Neben den gewöhnlichen Dingen, die eine Schule leisten muß. soll sie noch „Thron und Altar stützen', „Handel und Gewerbe
und Kirche zusammen nicht fertig bringen, daS soll die arme Schule voll- bringen. Klappt eS irgendwo nicht in Kirche, Staat. Gesellschaft, im Handel, in der Armee: einzig und allein die Schule hat die Schuld — eS gibt außer ihr keine» Erziehungsfaktor, keine Familie, keine Kirche, nichts, gar nichts. Hat man schon irgendwo gehört, e» sei die Kirche angeklagt worden, daß sie ihre Pflicht nicht erfülle, daS religiöse Leben des Volkes nicht genügend pflege, dem Geiste Gotte» nicht zum Siege verhelfe? Nein