dieser Artikel in der „Bozner Zeitung'; denn ich setze voraus, dass die Herren einen greifbaren, praktischen Zweck hatten, ansonst hätten sie ja zwecklos, d. h. vernunftlos geschrieben. Wenn ich versuche, den Zweck aus dem Texte der Artikel herauszulesen, so finde ich die Mög lichkeit eines doppelten Zweckes: a) eines posi tiven, d) eines negativen Zweckes. a) Der positive Zweck könnte die Empfehlung einer Schule sein, die nicht Klosterschule ist, und der Empfehlung bedarf. Eine solche Schule gibt
es ja in Bozen; sie hat sich die Fortbildung der Mädchen zur Aufgabe gesetzt. Ich kann mich aber nicht über zeugen, dass die Empfehlung dieser Schule Zweck jener Artikel sein könnte; dafür halte ich denn doch die Pädagogen, deren Sprachorgan die „Bozner Zeitung' ist, für zu klug, denn jeder Mensch sieht ein, dass das Herabsetzen und Beschimpfen der Klosterschulen, dass das sich im Gegensatzstellen zu den Klosterschulen alles eher, als Empfehlung einer solchen Schule bei den Katholiken BozenS und Tirols wäre
blühender und geehrter da, als je zuvor. Somit bleibt nur die Mädchenschule, auf welche das angewendet werden kann, was die „Bozner Zeitung' über Klosterschulen schreibt, denn sie wird von Frauen geleitet, die eben Klosterfrauen sind, und in ihrem Institute blüht — zu ihrer Ehre sei es gesagt — der Klostergeist ganz vorzüglich. Also Ihr Frauen und Mädchen von Bozen! Alle Vorwürfe der „Bozner Zeitung' gegen die Klosterschulen treffen auch diese Schule, in der Ihr erzogen worden seid, treffen
auch jene ehrw. Frauen, die Ihr auf jedem Wege mit Ehrfurcht grüßt, treffen jene ausgezeichneten Lehrerinnen, an die Ihr mit aufrichtiger Liebe und Dankbarkeit denkt, denen Ihr mit vollem Vertrauen Eure Kleinodien, Euere Kinder, anvertraut. Gegen die Klosterschulen, also auch gegen diese Euere Schule, stößt die „Bozner Zei tung' den Kampfruf aus: „Es hieße das stolze Gebäude deutscher Erziehung nieder reißen, wollten wir gegen jenesKloster- schulwesen, jene Klostererziehung und jenenKlostergeist