Vorsitzende übergab seinem Stellvertreter den Vorsitz und erhielt von demselben das Wort. Da regnete es Hiebe auf die clerikale Partei die sich die Herren gewiß in das Merkbuch geschrieben haben. Filzer vertheidigte die Schule und trat der Priestervorherrschaft in derselben in urwüchsiger Weise entgegen, beleuchtete noch in kurzer Weise einige weitere Programmpunkte der Herren Can- didaten und kam dann auf die Wahlrechtserweiterung und den Militarismus zu sprechen, welche Fragen die Herrn
, fromm thuenden Leute, nicht lieber das kurze Erdenleben arm ertragen, um dafür im ewigen Leben die Seligkeit zu erlangen. Immer größere Massen stellen diese Fragen unb die Kirchenfürsten und ihr Anhang, gewöhnlich als Clerus bezeichnet, wollen Maßregeln ergreifen, den unbequemen Fragern den Mund zu stopfen. Und weil sie wiffen, die Unwissenheit mache gläubig, wollen sie Gesetze und Verordnungen herbeiführen, welche es ver hindern sollen, daß die Kinder des Volkes in der Schule Vernünftiges lernen
. In der Gemeinde Wien entziehen sie den Armen und ihren Kindern von dem Wenigen, das sie bisher er halten haben, und geben dafür mit vollen Händen den Kirchen und Klöstern. Im Landtage treiben sie die gleiche volksfeindliche Herrschaft, und hier haben sie einen Antrag eingebracht, der dahin geht daß vor allem die Kinder nicht so lange in die Schule gehen sollen, wie bisher. „Damit die Kinder frühzeitig die harte Arbeit gewöhnen," wie Abgeordneter Vergani in einer Sitzung sagte. Das Vernünftige
, das jetzt den Kindern in der Schule gelehrt wird, soll ausgemerzt werden und dafür mehr Religion, mehr beten gelernt werden. Die verwahrlosten Kinder — Arbeiterfrauen, das sind Eure Kinder, die auf der Straße oder bei fremden Leuten aufwachsen, weil Ihr in der Fabrik arbeiten müßt — diese verwahrlosten Kinder sollen in der Schule geprügelt werden, um zur Zucht und Religion erzogen, d. h. geprügelt zu werden. Arbeiterfrauen! Das wollen die Christlich-Sozialen, das wollen die Priester, das wollen die Bischöfe
mit Euren Kindern machen! Werdet und dürft Ihr das dulden? Ist es nicht Eure Pflicht, flammenden Protest dagegen zu erheben, daß man Eure Kinder schon in der Schule frühzeitig geistig verkrüppeln will? Wenn die Herren wollen, daß viel gebetet wird, dann sollen sie sich an jene wenden, die auf schwellenden Polstern faulenzen, aber nicht an Jene, die durch harte und schlecht ent lohnte Arbeit täglich und stündlich gezüchtigt werden. Jede Mutter muß aus innerstem Herzen dagegen prote- stiren, daß man ihre Kinder