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Der Burggräfler
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Page 3 of 14
Date: 07.03.1885
Physical description: 14
aufgebaut sein müssen. Die Entfremdung vom Christen thum hat die heutige soziale Frage in's Leben gerufen und den Verfall der Gesellschaft herbei geführt; das rückhaltlose Zurückgreifen auf diese Grundlage allein wird uns auch Rettung bringen. (Bravo! rechts.) Auf einem Gebiete, meine Herren, muß ich allerdings gestehen, haben wir in diesen sechs Jahren keinen Fortschritt zu verzeichnen, und zwar auf dem der Schule, der Volksschule. Hier herrschen noch immer die alten verworrenen, chaotischen Zustände

, wie sie von der modernen Gesetzgebung geschaffen worden sind. Glauben Sie nicht, meine Herren, daß wir in Tirol schul- und bildungsfeindlich sind; das Gegentheil ist wahr und richtig. Uns Tirolern gilt die Schule als kostbarstes Gut, das wir des andauerndsten, unermüdlichen Kampfes werth halten. Wir Tiroler glauben mit Recht, daß wir an geistiger Entwicklung und Intelligenz mit jedem Äronlande Oesterreichs koukurriren können (Bravo! rechts); und wenn die Kenntnis des Lesens uub Schreibeils als Kriterium

der allgemeineit Volks bildung gilt, so können wir darauf hinweiseit, daß, wie ich auch letzthin erst in einem statistischen Ausweise gelesen, auf Tirol der höchste Pcrzentsatz der des Lesens und Schreibens Kundigen entfällt (Hört! rechts), und wenn als Kriterium der all gemeinen Volksbildung der Stand der Schule und der Schulbesuch gilt, so können wir daraus hinweiscil, daß gerade in unserem Lande die meisten nicht schulpflichtigen Kinder die Schule besuchen. So war es wenigstens früher, bis durch die moderne

Gesetzgebung eine 'Menge Schulen in unserem Lande aufgehoben wurden, die zwar nicht die Anforderungen dieser Gesetze, wohl aber dem praktischen Bedürfnisse der Bevölkerung vollkommen entsprachen. Bei uns sind die Kinder schon von der früheste» Jugend gewohnt, die Schule fleißig zu besuchen, mit die Eltern ihre Kinder mit aller Strenge zum fleißigen Schul besuche anzuhalten, uno es bedurfte von jeher hiezu weder der Intervention eines Polizeidicners noch eines Gendarmen. Null aber verlangen die Eltern

mit Recht, daß diese Schulen auch den praktischen Verhält nissen entsprechen und die Kinder für ihren Be ruf auch etwas lernen; denn sie wissen den hohen Werth der Schule zu schützen und die Gemeiilden bei nns legen nicht weniger Gewicht darauf, gute Schulen zu besitzen und sorgen gerne und nach Maßgabe ihrer Kräfte für deren Erhaltung. Wir hatten in Tirol viele und gute Schulen. Daß wir diese in Betreff der Volksbildung ge wiß erfreulichen Erscheinungen zu verzeichnen haben, ist das Verdienst unseres

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 18.02.1885
Physical description: 8
Warum leistet M gegenwärtige Schule^ nicht das, was sie leisten Me nud . leisten Mute? ^- ^ .. k..1 ''»ii ' ' ^'r - . '.r.., ' - »- ' ! ' . . ^ ? . k!- ^(Fortsetzung.) . . .. . ^ . VNl^ Eine weitere Ursache, ; die unserer-Schule hin- ^ derlich in den Weg liegt, ist der Bureaukratismus,' in den man das gegenwärtige Schulwesen Hineingezogen hat. Die Schule -kannnie und ^ nimmer'ein Beamtknapparatsein. Weder der) Lehrer l noch die Schulaussichtsorgane. dürfen nach der Schablone; des Beamten

arbeiten/ sonst erstirbt das frische Leben, l das in ihr Pulsiren muß- unddie Schüler werdeuzu ^ actenmaßigen Stücken von? jungen Menschen,, die nach; gesetzlichen Normen erledigt werden. . . .-.lon i) Der Bureaukratismus führt zu Schein erfolg e w l Wenn die Amtsfchristen ^alle in schönster- Ordnung sind/ kann man bei jedem Beamtenkörper darauf schließen) daß alles in guter Ordnung sei; nicht so in der Schule. Wenn in der Schule, Wochenbücher undKaialoge, die Absenzenbücher und Matriken

noch so ^ schön acurat geführt sind, wenn die Schüler noch so genau. statistisch nach blaueü Augen und blonden Haaren, nach schwanen Augen und schwarzen Haaren, nach Gesichts farbe, Nationalität und Consession geordnet sind, wenn jedes einzelne zehnmal eingetragen und aufgeschrieben ist, kann deßwegen die Schule doch recht herzlich schlecht sein, ja erst recht nichts leisten. Umgekehrt? aber kann Wochen buch und Absenzenbuch, Schulmatrik und Entlassungs buch gar nicht vorhanden sein und die Schule

bereits ein volles Jahr seit dem genannten Erlasse ins Land gezogen ist. Und was das Schlimmste ist, die größte Bürde deS Lehrers, das vollkommen überflüssige Wochenbuch, existirt nach wie vor und es werden immer noch Wochenbücher geführt, die daraus Anspruch machen dürfen, für kurze Zeit „Ideale' zu sein um dann bald wieder m den Kreislauf der Materie eingereiht zu werden, damit Letztere nach einem bekannten Naturgesetze immer dieselbe bleibe. — Die mit solchen Dingen vergeudete Zeit ist der Schule

hat, wird der Ju- spector nicht kontrolliren könnm. Es ist daher einleuchtend, daß auf solche Aeußerlichkeiten von Seite der Lehrer Gewicht gelegt werden muß, denn sie wissen za, daß. davon ihr Heil abhängt. Wenn ich Schulmspector wäre, würde mich das Wochenbuch in allerletzter Linie interes sieren, auch die Lehrmethode deS Lehrers würde mich ») Ich brauche wohl kaum erst zu sagm,daß ich damit nicht sämmlliche Amtsschristm aus der Schule verbmmt wissen will: Was zur Ordnung gehört, soll auch pünktlich und gewissenhast

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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 25.09.1880
Physical description: 10
. Was die Türken betrifft, so sind sie überhaupt im Schulwesen nicht stark; besonders fehlt ihnen die Ueberzeugung, daß auch die Mädchen besser als bisher erzogen, unterrichtet, gebildet werden sollen. Wenn die Türke» ihre Kinder in die Schule schicken, so würden sie dieselben am Liebste« in jene Schule« gehen lassen, welche unter der Leiwng der barmherzigen Schwestern stehen. Nehmen wir einen speziellen Fall. In Banjaluka sendeten schon seit acht Jahren die Katholiken ihre Kikder in die von den barm herzigen

Schwestern geleitete Schule; auch Türken schickten Kinder dahin. Die Grieche» besitzen eine eigene Schule. Jüngst kam der Befehl herab, in Banjaluka eine interkonfessionelle Volksschule ein zurichten, ein eigenes Schulgebäude herzustellen u. s. w.; die drei Kultusgemeinden sollen dazu beisteuern. Nun ist die Gährung los. Im Widerstande gegen dieselbe sind Katholiken, Grieche« und Türken einig. Unterm 1. März richtete die katholische Cultusgemeinde von Banjaluka, respective eine größere Anzahl

von katholischen Notabili täten und der dortige Seelsorger im Namen der übrigen Katholiken Banjaluka's folgendes Schreiben an die Hochwürdige Vorstehung der kroatiischen Ordensprovinz der barmherzigen Schwestern. Es lautet: „Wir gefertigte Vertreter und Mitglieder der katholische« Cultus gemeinde in Banjaluka erneuern hiemit zum wiederholten Male auch dieses Jahr unsern tiefgefühltesten Dank für die unserer Schule er wiesene große Hilfe (xomoo), welche wir von Ihnen, Hochwürdigster Herr

, und von der unter Ihrer Leitung stehende« Genossenschaft der barmherzigen Schwestern schon acht Jahre hindurch genießen; ohne diese Schule wären unsere Kinder in dieser ganzen Zeit ohne Unter richt und fast ohne christliche Erziehung geblieben. Ja wir gestehen, daß wir nie im Stande sind, die Wohlthaten zu vergelten, welche Sie, Hochwürdigster Herr, unserer Jugend dadurch erwiesen haben. Wir haben uns bei den Jahresprüfungen, denen wir beiwohnten, überzeugt, daß unsere Kinder in Folge der opferwilligen Bemühung

der ehrwürdigen barmherzigen Schwestern nicht nur in den Schul gegenständen, nämlich in der Religionslehre, im Lesen, Rechnen, Erd beschreibung und Geschichte, Naturlehre, Zeichnen und Gesang und unsere Mädchen auch in der Handarbeit »ach ihren Kräften sehr großen Fortschritt gemacht haben; ja daß der ganze Unterricht, was uns christkatholischen Eltern am meiste« am Herzen liegt, im Geiste unserer hl. Religion ertheilt wird, und daß man aus der Schule Alles gewissenhaft entfernt, was nur immer irgend

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 18.05.1881
Physical description: 12
und liberalen Staatsrichtung ist ein großer; er ist aber ein verschwindend kleiner gegen den gesellschaftlichen Abstand beider, gegen die StaatSrichtung des Socialismus, wie l er in der nächsten Generation heranwächst.' l Dieser Ausspruch entstammt der Kölnischen Zeitung'. Dieser Schreckens ruf ist wahr, iu seinem Jammer, iu seiner Voraussetzung aber ist er grundfalsch;^ denn gerade der Liberalismus und der Socialismus kommen betreffs der Schule in den Gruudprinclpien überein.! Beide erklären die Schule

damaligen I Volksvertreter und daher konnte ihnen nach eilf Jabren dieselbe Social demokratie den Dank abstatten mit (liest): „Die ganze moderne Wissen >en Worten Bebel 8 chaft mitfammt der Schule arbeitet uns in die Hände, diept unseren Zwecken, muß unseren Zwecken dienen.' Wird im Angesichts dieser Thatsachen die Theorie noch länger das große Wort führen H t „Ach, ich fühl' e» wohl, wir scheiden Saum so schwer von wahren Freuden, Wie von einem schönen Traum.' Unbegreiflich

zuwider ansehen muß. Nach der Familie aber ist es die Kirche, welche die hauptsächliche Schulbehörde lst. Der Priester ist uicht nur wsxeotor äatus der Schule, er ist auch iospsotor vsws. „I/iustitutsur äoit etro 1'auxMairs ön xrötrs sagt Le Play, oar 1s vöritsdls SllseiAllewellt ll'est xss äkms les ooollsissslless iwweäiates, czus I'ellkant ell obtient, Mais 6allSla oulture, yu'ell reyoit soll esprit.' (Der Lehrer muß der Gehilfe des Priesters sein, denn der wahrhaftige Unterricht besteht

nicht in den unmittelbaren Kenntuisseu, die das Kind erhält, sondern in der ganzen Herzens- und Geistesrichtung, die es empfängt.) Dieser Satz galt als wahr und richtig in Europa vou den Zeiten Constantin's des Großen bts zur französi schen Revolution. Selbst die protestantischen Fürsten übten ihr Schulaufsichtsrecht ausdrücklich als Landesbischöfe. Noch der westphälische Friede und der Reichsdeputa- tious-Hauptabschluß vom Jahre 1803 erkannten die Schule als Aunexum der Coufelsion an; ebenso wie sittliche Jugend uud

alte Mahnung: Bete und arbeit?. — Wer den frommen Glauben des kleinen Mannes, fein Eigenes und Bestes stört, der handelt als Verbrecher an der Gesellschaft.' (Bravo! rechts.) Dies find die Worte eines Treitschke. Mit dem Gottesbegriffe aber und mit der Annahme der Unsterblich keit ist ja auch bereits das übernatürliche Ziel des Menschen angenommen und damit logisch und folgerichtig die kirchliche Schule, die Aufficht der Kkche über die Schule, über die Bildung, die ja nicht blos den Verstand

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Volksblatt
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Page 6 of 12
Date: 22.02.1888
Physical description: 12
in einem für die Jugend bestimmten Lehrbuche enthalten sind' frei gegeben. Mit dem § 48 ist die Möglichkeit ausgesprochen, daß an katholischen Schulen auch protestantische und jüdische Lehrer angestellt werden können. Daß viele jüdische Lehrer an niederösterreichischen Schulen lehren, ist schon oft statistisch nachgewiesen worden. Daß solche Lehrer in der Schule beim Unterricht gewiß nicht die Lehr gegenstände z. B. Naturwissenschaft und Geschichte dazu benützen, die Kinder katholisch oder christlich zu erziehen

ein Schreiben, worin für dieses wohlwollende Entgegenkommen des neuen Landesherrn gedankt und um fernere Gnade gebeten wurde. Darauf erschien am 14. Jänner eine huldvolle Bon der Schule im deutschen Reiche, Sie ^ citirten in der letzten Nummer die protestantische „Kreuzztg ', in welcher die Stelle sich findet: „Im Preußen und im ganzen Deutschen Reiche bildet die inter konfessionelle oder Simultan-Schule (auf deutsch Misch maschschule, wo Kinder verschiedener Konfessionen unter richtet

werden) die verschwindende Ausnahme.' Es besteht also in Deutschland die konfessionelle Schule. Die Deutschliberalen in Oesterreich blicken so gerne nach Deutschland, und möchten nach diesem „Musterreich' Oesterreich regiert sehen. Warum machen sie aber auf dem Gebiete des Schulwesens eine Ausnahme? Es hat aber die verjudete Presse in Wien die Parole ausgegeben, gegen die confessionelle Schule Stellung zu nehmen. Die Liberalen welche sich nicht darum be kümmern, was die Kirche lehrt und die Bischöfe sagen

, sondern die auf die verjudete Presse wie auf ein Evangelium schwören und deren Phrasen' gläubig hin nehmen, wissen nun nichts Gescheidteres zu thun, als allnm und um, wo sie in Gemeinvertretungen in der Mehrheit sich befinden, gehorsamst dem Befehle und der Weisung der verjudeten Presse nachzukommen. Schreiber nachfolgender Zeilen ist aus dem Deutschen Reiche; er hat im Deutschen Reiche die Schule besucht und zwar in einer Stadt, in der eben so viele Juden und Protestanten als Katholiken leben. Man erlaube

mir nun, den Lesern des „Tiroler Volksblatt' den Stundenplan der Schule meiner Vaterstadt mitzutheilen. In der Religion wurden wir vom Pfarrer aus nur zwei Stunden in der Woche unterrichtet; aber vom Lehrer selbst betrug der Unterricht in religiösen Dingen 10—12 Stunden in der Woche. Katechismus wurde täglich gelehrt, jeder Schüler mußte ohne Ausnahme täglich Antwort geben und bis alle sertig waren, (ich hatte wohl 90 Mitschüler) verging eine gute Stunde. Unser Katechismus war 188 Seiten stark und der mußte

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 12.08.1885
Physical description: 8
. In welcher Unverfrorenheit der Liheralismus sich oft die Gutmüthigkeit und Leichtgläubigkeit seiner Anhänger zu Nützen mächt, darüber liefet'injünDer Zeiteine Wiener pädäg. Gesellschaft einen schönen Beweis. Da wurde, sicher um einem „fühlbaren Mangel' abzuhelfen, eine pädagogische^ Zeitschrift «Schule und Haus' ge gründet, welche unter diesem Passe nicht bloß in den Schulhäusern, sondern auch und.hauptsächlich in den Familien Eintritt. finden sMe, -um.,die modern, li Erziehungstheorien mögttchst'zu popüarisiretu

.. Es ist also nicht zu wundern, daß die meisten liberal-päda gogischen Zeitschriften an dem Ueberfluß an Äbonnenten- mangel laborireu und vielfach auf „Unterstützungen' j angewiesen, sind. Nun sind aber die Herausgeber. von „Schule und Haus' aus eine originelle Idee gekommen, den rechten Zug — Abonnentenzug —77 inihr Unter nehmen zn bringen, - diese Idee gipfelt in einer den Lehrern, zu bietenden Koncession und diese ist e i n Lehrerhaus. Es wird die Gründung eines Lehrer hauses in Wien versprochen

, welches einen Vereinigungs punkt aller LeHrer Oesterreichs bilden sollte. An der Durchführbarkeit des Planes. sei nicht zu zweifeln, wenn - nur jeder Lehrer für das .Blatt' „Schule und' Haus' einstehe, um ihm eine, möglichst weite Verbreitung zu! verschaffen. Denn zur Schaffung der nöthigen Mittels zu dieser „Gründung' sei weiter nichts - nöthig, als ein massenhaftes Abonnements der Zeitschrift' /„Schule und Hans; Redakteur und Herausgeber dieser Erziehungs-! Zeitschrift haben sich bereit erklärt, von allen die Zahl

. Nach dieser Abschweifung nun wieder zur Sache. In einer von ca. 200 „Collegen' besuchten Versammlung wurde die Realisirung der Lehrerhaus-Jdee unter Zu- gründlegung des genannten Arrangements beschlossen und ein Comite zur Berathung der entsprechenden Agi tationsmittel gewählt. ' ! ! Man weiß wirklich nicht, soll man mehr die Dreist heit der Arrangeure der beschriebenen Agitation zu Gunsten der Zeitschrift „Schule und Haus' anstaunen oder sich empören über die an Humbug grenzende Reklame, welche, gestützt

auf die vermeintliche Einfalt und Beschränktheit der Collegen in den Provinzen, in erster Linie dazu angethan scheint, (das kann Jeder greifen) um eine sinkende Barke wieder flott zu machen. Die zahlreichen Einladungen zur Mitwirkung, welche in den Provinzen verbreitet werden (selbst an Kloster schulen werdm Einladungen zum Abonnement von „Schule und Hans' gesandt) dürften zwar das Abon nement dieser wegen ihrer liberalen Tendenz nicht empfehlenswerthen Zeitschrift sicherlich einigermaßen fördern

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 16.05.1889
Physical description: 10
. die Nothwendigkeit, das kostbare Gut unsere/Schule gegen die ihr drohende Gefahr zu schützen. Mit Be friedigung constatire er, daß die Demonstration ge lungen sei. (Lebhafter Beifall.) Nach dem Bortrage des Finales aus „LohengM^ durch die Curcapelle nahm Dr. Stainer nochmals das Wort, um den erste» Toast auszubringen, des jenigen zu gedenken, welcher heute vor 2V Jahren de» Schlußstein zu dem stolzen und lichten Baue unserer Schule gefügt hat. „Auf ihn wolle» wir schauen und vertrauen, daß er das Gesetz

. Ei» Jubel durchbrauste die ganze freiheitlich und fortschrittlich gesinnte Bevölkerung Oesterreichs, insbesondere in den oeutschen Län dern; hatten doch die Regierung und sämmtliche gesetzgebende Factoren auf glänzende Weise jene Grundsätze verwirklicht, welche gerade ein Jahr vorher das Gesetz vom 25. Mai 186Ü über das Verhältniß der Schule zur Kirche als leuchtende Marksteine den Völkern Oesterreichs gesetzt hat. Dieser Jubel gab nicht nur Zeugniß von dem idealen Feuereiser, mit welchem das Volk

vom Jahre 1855, der uns unter dem Namen Concordat leider nur zu sehr bekannt ist, stellte die Volksschule geradezu unter die Polizei aussicht des Clerus. Der Lehrer war nicht nur bezüglich der Lehr thätigkeit in der Schule, sondern auch in seinem Verhalten außerhalb derselben vollständig der Oberaussicht der geist lichen Behörde unterworfen. Denn der 8. Artikel des ConcordateS bestimmte lakonisch und streng: Wer vom richtigen Psade abweicht, der wird von seiner Stelle entsernt. Aus dieseWeise mußte

der Volksschullehrer nur ein treugehorsamer Unterthan des Pfar rers >ein oder werden; denn von ihm war ja seine Existenz vollkommen abhängig. Der Einfluß des Volkes, des Bürgers, eine Theilnahme desselben an der Aussicht, der Verwaltung der mit seinem Gelde bezahlten Schule war vollkommen ausgeschlossen, den» in kirchlichen Dingen, und als eine kirchliche Angele genheit war die Volksschule erklärt, hat der Laie zu schweigen. Von dieser Schule galt allerdings das ge flügelte Wort eines der Koryphäen unseres

Landtags: D e r schafft, zahlt nicht, und der zahlt, schafft nicht. (Lebhafter Beifall.) Diesen Zuständen machte mit einem Schlage unser heute gefeiertes Volksschulgesetz und sei» Vorläufer vom 25. Mai 1868 ein Ende. Die Schule wurde, was sie Ihrem wahren Wesen nach ist, eine bürgerlicheIustitution; der bürgerlichen Behörde, das i st dem Staate, wurde die oberste Leitung und Aufsicht über die Schule gegeben. Zur Aussicht über die einzelnen Schnlen und zur Mitwirkung bei Verwaltung derselben wurde

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 13.02.1886
Physical description: 12
!' kSchluß folgt.) Schulleitung. In der Schuldebatte des Tiroler Landtags am 8. Jänner d. I. sprach Abgeordneter Ei terer: „Ich habe mir das Wort erbeten, blos um einige Bemerkungen zu machen. Der Herr Abgeordnete Payr hat bemertt, daß die Schule vorzüglich denken lernen soll. Diese Forderung muß ich voll kommen bewilligen, ich muß ihm wahrhaft meine ganze, volle Anerkennung aussprechen. Er hat aber auch Daten angeführt, welche darauf hin- weisen, daß die Kinder nicht denken gelernt hätten. So hätte

um sein Geld gekommen ist? Ich muß mich daher auf die Ausführungen deS Herrn Abgeordneten Agathle beziehen, der die Hauptsache im redlichen und religiösen Denken und Handeln wissen will. Also daS Denkenlerneu ist gewiß eine Haupt sache. Ich bin über 50 Jahre Lehrer, aber ich muß bekennen, obwohl ich mir durchaus kein Lob geben will, aber soweit denken gelernt haben die Schüler immer, daß sie gewußt haben, was katho lisch. waS konfessionell ist u. s. w. Wenn der Herr Rektor mit mir in meine Schule gehen

die Bestrebungen in Salzburg eine katho lische Universität anzustreben. (Bravo! rechts). Ich will mich in diesen höheren Regionen nicht auslasten. Denn ein Landlehrer mit einem Rektor MagnifikuS einen Zweikampf führen, daS wäre doch etwas zu niedrig. Ich will nur zurückschreiten auf meine Erfah rungen in der Volksschule. Die Volksschule hat unstreitig Mängel, sie ist konfessionslos, d. h. so weit der Lehrer in der Schule zu lehren hat. Die Schulbücher und alles versagt ihm nach Konfes sion zu unterrichten

Schule, oder die katholische Schule ist absolut nothwendig, denn ohne diese hat unsere Schule gar kein Ansehen bei der Bevölke rung ; und bei Ausschreitungen der Lehrer, — was gibt es für einen Wirrwarr ab? Ich könnte Ihnen, meine Herren. Beispiele aus meiner nächsten Nach barschaft aufführen, aber da ich persönlich werden müßte, unterlasse ich es. Eine zweite Forderung, die ich an eine gute Schule stelle, ist die, daß man zwischen einer ein- klassigen Schule, nämlich einer Schule, wo die Schüler

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.10.1887
Physical description: 4
wird dann hier wie auch in der unlängst abgehaltenen kon- stituirendcn Versammlung des Katholisch-politi schen Volksvercines für das Pusterthal wieder einmal die Forderung nach der konfessionellen Schule erhoben und die möglichst baldige Ein führung derselben als Lebensfrage des Landes, Tirol hingestellt. Was den ersten Punkt, die ver haßten liberalen Lehrer und Professoren, betrifft, so herrscht wohl noch viel Gerechtigkeit in Oester reich, daß dem Wunsch: unserer frommen Herren nicht so ohneweiters entsprochen wird. Sagen

kann man übrigens nichts bestimmtes, denn der Herr Unterrichtsminister zeigt gerade dieser Partei gegenüber eine sonst nicht zu beobachtende Nach giebigkeit, wie aus den Ernennungen derBezirks- Schulinspektoren klar zu ersehen ist. Aber die konfessionelle Schule! Ja, die konfessionelle Schule, das ist der Angelpunkt, um den sich, wenn man diese frommen Herren hört, das Wohl und Wehe des Landes dreht. „Coufessionelle Schule, was ist denn das eigentlich für eine?' höre ich da einen Zeitungsleser vom Lande fragen

. Denn fürwahr, die wenigsten Leute vom Lande wissen, was sie sich darunter eigentlich für eine Schule vorstellen sollen. „Das ist uns hier soviel als katholische Schule', erklärt ihm ein in diesen Dingen etwas bewanderter Nachbar. „Katholische Schule? Ja, sind denn unsere Volksschulen nicht ganz katholisch? Kommt nicht der Herr Pfarrer oder Cooperator fast täglich iu die Schule, den Kindern den Katechismus und die biblische Ge schichte zu lehren ? Meine Kinder wenigstens höre ist meist nur Katechismus

und biblische Geschichte lernen, daß ich dabei selbst meine Lücken wieder ausfüllen kann. Wird denn nebenbei noch eine andere Religion gelehrt? Etwa die jüdische oder gar die lutherische? (De-in die letztere ist bei der Tiroler Landbevölkerung vielfach der Inbegriff aller Gottlosigkeit.) Ich habe von mei nen Kindern wenigstens nie etwas Derartiges gehört. Oder ist die Schule deßhalb konfessions los, weil auch Kinder anderer Confession als der katholischen in derselben unterrichtet werden dür fen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.07.1882
Physical description: 4
, l, Wollzeile 12 und Frankfurt ci. M. Rudolf Masse Wie», Berlin und München, Notter und Ilomp. in Wien, l, Riemergasse 12. in 163. Donnerstag, den 29. Juli 1882 Politische Tagesgeschichte. i Le:cii, M. Juli. Die seltsam lächerlichen Sprünge, die unsere Landtagsschwarzen um ihr goldenes Kalb „die confessio nette Schule' tanzen, und die Be- z harrlichkeit, mit der sie immer wieder auf diesen ihren Götzendienst zurückkommen, trotzdem außer ihnen Niemand Gefallen an ihm findet, rufen eine herbe, abfällige

Critik wach, welche die Män ner entschieden verurtheilt, die Patrioten sein wollen und es dennoch wagen, ein System im Namen des Volkes zurückzuwünschen, das vor aller Welt 10 schmählich Bankerott gemacht hat. Wir haben die Glatz'schen Schnlanträge wortwörtlich kennen gelernt. Sie wollen die Klosterherrschaft, vie Herrschaft der Kirche über das Laienthnm, „der Bischof über den Kaiser', das wäre der Wunsch der Glatziancr. Die Clericalen fordern die Einführung der confessionellen Schule und stützen

sich dabei auf die Glaubenseinheit. Aber die confessionelle Schule widerspricht dem Staats grundgesetze, soweit es die Stellung der Kirche zur Schule desinirt, wie sie den geltenden Reichsgesetzen über die Schule widerspricht. Eine Verordnung, die eine confessionelle Schule etablirte, würde geradezu allen geltenden Gesetzen Hohn sprechen. Und endlich dir Glaubenseinheit, diese Voraus setzung der confessionellen Schule!? Sie besteht nicht äo facto, am wenigsten cke ^ure; sie wider strebt allen Gesetzen

, kann selbst kein gesetzlicher Zustand sein, also auch nicht Rechtsqnelle für Begründung einer confessionellen Schule. Die letztere wäre unheilvoll, verderblich, sie ist deshalb und im Geiste der Zeit gedacht unmöglich. Man erinnert sich noch, wie vor ungefähr zwei Jahren der spaßhafte Herr Greuter über die Mittel gegen den Niedergang des Bauern standes im Tiroler Landtage zum Fenster hinaus perorirte. Seit der Zeit zerbrach sich ein eigens bestellter Ausschuß den Kopf, um das Arkannm für unsere kranken ländlichen Zustände

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 26.07.1888
Physical description: 10
1332 Meraner Zeitung. erwägen muß, was dann, wenn der jetzige Kampf beendet sein wird? Friede wird auch dann gewiß nicht sein. WaS erreicht werden kann, -ist jedenfalls nur ein Waffenstillstand, eine Pause im Kampfe. Gesetzt den Fall, eS gelingt unS. den feindlichen Anschlag zurückzuschlagen, so wird die geschlagene Partei unzufrieden fein und aufS Neue sich zum Kampfe rüsten. Siegt sie aber mit ihrem Anschlag, so wird die frei sinnige Bevölkerung daran gehen, die zerstörte Schule

wieder aufzubauen. Bleibt es bei dem gegenwärtigen, durch die Novelle von 1383 stark verkümmerten Schulgesetz, dann werden beide Parteien unzusrieden sein. Ich glaube, es dreht sich um drei schwache Punkte des gegenwärtigen Gesetzes und die Be strebungen für die Schule der Zukunft. Wir müflen fürs erste zugeben, daß in der Bewegung gegen die Neuschule auch die materiellen Ver hältnisse eine große Rolle spielen; durch die schweren Schullasten sind Viele nach und nach zu Gegnern der Neuschule geworden. Das Reichs

, um so mehr Forderungen haben sie ge stellt. Meine Ueberzeugung ist, daß die'Schule fortwährend der Gegenstand des Kampfes und des Haders bleibt, so lange nicht eine vollstän dige Trennung von Schule und Kirche durchge» führtest. Derjenige, welcher glaubt, daß die Kirche und die Schule in einem Hause unter gebracht werden können, ist entweder ein unklarer Kopf oder ein schwankender, matter Charakter oder ein gutherziger Mann, der jedem Theile etwas zu Willen thun will. Die Trennung muß vollzogen

werden, um der Liebe und des Friedens willen. Wir wollen die Schule nicht religionslos und nicht atheistisch machen, das ist,. wenn es behauptet wird, Lüge und Ver- leumdung. Jgnaz Felbinger, 'in Kirchenfürst, hat es «^selbst mit Bestimmtheit ausgesprochen, daß er gegen die Simultanschule nichts einzu wenden habe und daß er den gänzlichen Aus schluß der Geistlichen aus der Schule nicht miß billige. Wir Lehrer wollen den Confessionen' Niemanden abtrünnig machen, aber wir wollen auch nicht die Zutreiber sein. Dabei

siad wir gewiß nicht religionslos. Hat denn die Priester- schast daS Recht, Alles, was Religion heißt, zu annectiren und als specifisches Standeseigenthum zu behandeln? Und wer wehrt es' denn schließ lich, daß die Eltern ihre Kinder auch zu einem Geistlichen der betreffenden Confejsion führen? Gewiß hat niemals «in Pädagoge von Bedeut ung gegen den Religionsunterricht gewirkt. Wenn Maria Theresia sagte, die Schule muß ein Politicum sein, so wollte sie damit sagen, daß sie kein Ecclesiasticum

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 31.01.1888
Physical description: 16
zu richten-.... Dienstag, 31. Januar 1888. xxn. Jayra -v Telegramme stehe 5. Seite. 1 Geaen die ronfesfioueUe Schule. ^ M-ran. 30-Januar. Fürst Liechtenstein hat sich und semen Ge- zu viel zugemuth-t - er geht M vor «em Widerstände, über welchen er kaum z 'Teakommen wird. Aber als The,l lener Kraft. Ä.» d-s SSI- will md ?->- 'cksist' hat sein Schulantrag die zweifelhaften »Mh<r wi-d.r °»i dm r.chlm W-g g-d.°G> Wd er wird noch etwas zu Wege bringen. wv' ms so Viele vergeblich gearbeitet haden

vor dem selben wäre zur Abwehr dieses Angriffes. — Die „Narodni Listy' erklären weiters. für das schimm-lige Linsengericht einer sogenannten Schul- dccentralisation werde die Nation ihre freie Schule niemals preisgeben und heute liegt bereits die ersteczechifche Kundgebung gegen Liechtenstein'S Antrag vor. nämlich aus derGt' meindevertretnng Mlczechvost (Bezirk Melnik), welche Dr. Gregr auffordert, ohne Rücksicht auf allfällige Angriffe seitens der Conseivatwen dahinzuwirken, daß dieser Antrag

nicht zum Ge setze werde. - ^ K - - Wir lassen hier nun eine Reihe der von Gemeinden und Korporationen bis- her ausgegangenen Kundgebungen gegen die confessionelle Schule folgen. Der Gemeinderath der Haupt- und Residenz stadt Wien hat in seiner am 27. ds. abge- haltenen Sitzung folgenden von den Gemeinde räthen Dr. Vogler, Dr. Richter, Dr. S ch o l z und 56 Genossen eingebrachten Dring- lichkeitsantrag zum Beschlusse erhoben: „In der 180. Sitzung des Abgeordneten hauses des ReichsratheS vom 25. Januar

d. I. haben die Herren Abgeordneten Prinz Alois Liechtenstein, Dr. Rapp und Genoffen einen Antrag eingebracht, welcher auf eine Aenderung der gegenwärtig bestehenden Schulgesetzgebung in ibren Cardinalgrunds-tzen abzielt. Nach dem Antrage sollen die an der Volks schule zu lehrenden Gegenstände wesentlich ein geschränkt, die Dauer der Schulpflicht her«b gesetzt, . die Schule der Aufsicht und der Ein herabgedrückt würde, welche die heutige Generationkai! m mehr zu begreifen im Stande i st; kein Zweifel kann darüber

würden. Die verlangte Mitaufsicht der Kirche über die ganze Schule, durch welche Mitaufsicht der gesammte Unterricht dem Ein flüsse der Kirche und Religions- Gesellschasten unterstellt werden soll, würde nur Anlaß sein zu einer unabseh- baren Reihe von Conflicten, zu einer Verwir rung der Competenzen und Gewalten. Sie würde nichts weniger bedeuten als die Unter jochung der Staatsgewalt unter das Scepter, der Kirche aus dem ganzen Gebiete der Schule. (Leb hafter Beifall.) Die V e r l ä n d e r u n g der Schulgesetz

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 10.03.1886
Physical description: 10
? Was doch Unwisienheit und Vorurtheil können! Jeder, der heutzutage auf libe rale Bildung Anspruch macht, glaubt die Standespflicht zu haben, für die konfessi onslose Schule einzustehen und als letzten, unumstößlichsten Beweis für die Konfessi- onslosigkeit der Schule führt man stets an: „Im ,intelligenten* Preußen draußen ist's auch so.' Der ganze Chor der Zu hörer klascht dann natürlich lauten Beifall dazu und ruft: „Ja, so ist'? richtig, so muß es sein, weil's auch in Preußen so ist.' — So wird argumentirt

und bewiesen, ohne zu misten, daß es in Preußen justement nicht so, sondern umgekehrt ist. In Preu ßen ist man im wohlverstandenen Jnter- este des Staates und der menschlichen Ge sellschaft zur konfeffionslosen Schule eben nicht geschritten, wohl mistend, daß nichts geeigneter sei, die Fundamente beider zu unterwühlen, als die konfessionslose Schule. Der Art. 22 der preußischen Verfassungs urkunde vom 31. Jänner 1850 lautet: „Unterricht zu ertheilen und Unterrichts anstalten zu gründen und zu leiten, steht

es in Preußen nicht. So viel Intelligenz hat sich daffelbe noch gerettet. Auch sind die Stundenpläne in Preußen mit Religionstunden viel reicher versehen, als dermalen in Oesterreich. So z. B. vertheilen sich in der einklassigen Volks schule die Stunden derart, daß auf die erste Abtheilung wöchentlich vier, auf die zweite und dritte je fünf Religionstunden treffen, während im österreichischen Stun denpläne einer solchen Schule nur zwei Stunden für jede Abtheilung eingeräumt sind. Was sagen denn unsere

intelligenten liberalen Herren, die doch so gerne nach Preußen, als dem Musterstaat der In telligenz ihre Augen richten, zu dieser Thatsache? Man hat gesagt, der preußische Schulmeister hätte im Jahre 1866 bei Sa- dowa uns Oesterreicher geschlagen. Run denn, dann hat uns nicht ein konfessions loser, sondern der konfessionelle Schulmeister hat uns geschlagen und es wäre folgerichttg gewesen, wenn Oesterreich daraufhin gerade den konfessionellen Charakter der Schule hochgehalten und dadurch die Kraft

seiner Völker und seiner Waffen gestählt hätte. Das damalige herrschende liberale System hatte diesen richtigen unbefangenen Blick natürlich nicht und so ist unser katholisches Kaiserreich um eine bittere Erfahrung und um die schmerzliche Erinnerung an zwei Dezennien verfehlter Schulwirthschaft reicher geworden. — Wir schreiben diese Zeilen, damit unsere Leser aus dem Vergleiche mit Preußen ersehen, daß die konfessionelle Schule mit der Intelligenz anstatt im einige Tausend Stück ausländische Zigar ren

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 09.03.1888
Physical description: 4
der Tschechen hinwegzutäuschen. Neben der Einführung einer gemeinsamen slavischen Sprache und Kirche wird darum die Einfüh rung der konfessionellen Schule verlangt In der Hitze des Gefechtes hat allerdings ein Redner auf einem Tschechen-Meeting auch den tieferen Grund hiefür angegeben, indem er sagte, die Organisation ans dieser Grundlage geschehe unr deßhalb, weil denTschechen eine Aus wanderung nach Rußland nicht möglich ist. Die Deutschen wären aufrichtig geneigt, ihren tschechischen Widersachern

und Hageschromk. »hermometerltand 7 Uhr Morgens —Z Gr. k. Schön ger, Pf« (Hos- und Pttso»«l»Zlachrichte».) Nach den bisherigen Dispositionen gedenkt Kronprinz Rudolf sich heute Abend von Wien zum Besuche der üben. So getraute ich mir doch auch mit der ge genwärtigen Schule gute Christen und tüchtige Staatsbürger heranzuziehen. Man kann ja zugebe«, das Manche», was gelernt wird, für Manchen überflüssig ist, daß er eS wieder vergißt, da» Mancher sein Abbuchen lieber bei der Arbeit, als in der Schule hätte

; aber wegen sol cherlei sollte man noch nicht schreien: die Religion sei in Gefahr! Die Schule kann nicht jedes Kind fragen was «S lernen wolle, waS es zu wissen brauchen werde, in welchem Stand eS einmal leben und wohin es im Leben verschlagen «erden würde. Wer kann da» wissen? So müssen nützliche Kenntnisse für Jeden gelehrt werden, und je mehr, desto besser. Das viele? Gelernte wieder vergessen wird, ist ja wahr; wenn man dämm schon nichts lerneu wollte, weil man es ja doch wieder vergessen

kann, so dürste man am wenigsten Katechismus und Kirchen- geschichte auswendig lernen; den solches wird man noch am allerleichtesteu vergessen, weil ihm prakti schen Leben leider keine Gelegenheit ist, stch darin zu üben oder weltlichen Vortheil damit zu er zielen. — And warum soll esdei Kindern armer Lente denn^ gar so eilen, aus der Schule an die inechtliche Arbeit zu kommen? Man sollte froh sein, daß der Staat ihnen eine Zeit sichert, in der sich der Körper kräftiges und der Verstand ordnungS- gemäß

entfalte» kann; arbeiten werden fie in ihrem Leben noch genug müssen. Man sollte sie nach meiner Meinung nicht gerade zum Knechtsein und Armbleiben abrichten. Ich halte gewiß nicht» ans die Streberei und Geldjägerei, wie fie leider Gottes Mode geworden ist, ich werde in den Reli gionsstunden stets bemüht sein, die Kinder mit dem hohen Werth der Arbeitsamkeit und der ein fachen Lebensweise vertraut zu macheu, aber anderer seits ist eS doch Aufgabe der Schule, die Schüler anzuleiten, wie sie ihre Lage

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 28.07.1888
Physical description: 10
verfolgen, entschieden ablehnend und erwartet im Interesse der allgemeinen Volksbildung und des materiellen und geistigen Wohles des österreichischen Volkes, daß einerseits die hohe Schulverwaltung solchen für die Schule schädlichen Bestrebungen energisch ent gegenarbeite und daß andererseits jene Männer, welche an der Gesetzgebung mitzuwirken berufen sind, für die Aufrechthaltung der durch das ReichSvolksschulgesktz vom 14. Mai 18b 9 geschaffenen freiheitlichen und einheit lichen Grundlagen

sie aber mit ihrem Anschlag, so wird die freisinnige Bevölkerung darangehen, die zerstölte Schule wieder auf zubauen. Bleibt es bei dem gegenwärtigen, durch die Novelle von 1883 stark verkümmerten Schulgesetz, dann werden beide Parteien unzufrieden sein. Sodann erörtere DitteS die drei schwachen Punkte, welche das gegenwärtige Gesetz habe. Der erste seien die schweren Schullasten, welche dem Volke aufgebürdet wurden und die dem Gesetze viele Gegner machten. Dem könne nur abgeholfen werden, wenn der Staat die Schule

besser unterstützt. Allein er habe nur Geld für die Er höhung der Wehrkraft, nicht auch für jene der geistigen Wehrkraft. — Der zweite Punkt betreffe den Clerus. Nach der Ueberzeugung des Redners werde die Schule fortwährend der Gegenstand des Kampfes und Haders sein, so lange nicht eine vollständige Trennung von Kirche und Schule durchgeführt ist. .Derjenige, welcher glaubt, daß die Kirche und die Schule in einem Hause untergebracht werden können, ist entweder ein unklarer Kopf oder ein schwankender

, matter Charakter oder ein gutherziger Mann, der jedem Theile etwas zu Willen thun will. Die Trennung muß voll zogen werden, um der Liebe und des Friedens willen. Wir wollen die Schule nicht religionslos und nicht athei stisch machen, das ist wenn es behauptet wird, Lüge und Verleumdung. * Der dritte Punkt sei die unbefriedigende Stellung deS Lehrers im SchulorganiSmuS. Im LandeSschulrath sei der Volksschullehrer gar nicht vertreten, denn der vom Minister ernannte Lehrer sei wohl ein Veltreter

des Mi nisters, aber nicht des Lehrerstandes. Bei den höheren Schulämtern liege die Qualifikation oft nicht so sehr im Kopfe als im — Rückgrat. Wenn Einzelne, wie in jedem Stande, Anlaß zu Klage geben, so gibt es ja noch Richter im Reiche. Aber der Volksschullehrer wird nicht wanken und nicht weichen, er wird sagen: Wir sind nicht ein feiles Volk von Landsknechten, die in hellen Haufen herbeieilen, wenn die schwarze Koalition die Trommel rührt; die Volks schule ist nicht eine feile Dirne

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Volksblatt
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Page 11 of 12
Date: 04.12.1889
Physical description: 12
und achtunggebietend das -°tholische Centrum im deutschen Reiche dasteht, und ?°'che große Erfolge für die katholische Sache dasselbe «ereits erzielt hat, da ein Bismarck sich vor ihm beugt, Ad der deutsche Kaiser ihm Achtung entgegenbringt. Mle traurig sieht es diesbezüglich mit der katholischen Partei in Oesterreich aus! welche Achtung bringt die ^.gterung uns österr. Katholiken entgegen? Wohin all unser Streben ferner gerichtet fein soll, ist die Stellung er Schule auf katholische Grundlage; denn wem das gehört

noch immer nicht besteht. Ein größerer Schutz muß dem Kleinge werbe gewährt werden; wir haben zwar ein Gewerbe gesetz, das manches Gute hat, aber wie oft werden ; dessen Paragraphe durch die bureaukratische Durchführung geradezu illusorisch. Dieses Alles, sowie die konfessionelle Schule können wir nur erreichen, wenn das Volk eine einige große katholische Volkspartei bildet und dadurch einen Druck auf die Regierung ausübt. Um dieses zu Stande zu bringen, ist es vor Allem nothwendig, daß unsere

gewissermaßen mit derselben. Die Ordnung und Sitte des HauseS wird geehrt und eingehalten, die -Wege und Neigungen der Einzelnen überwacht und ^ behütet. Noch sorgfältiger ist Vater und Mutter natür lich in der Erziehung der Kinder. Folgsamkeit, leibliche und geistige Pflege, religiöser Sinn und Gebet — wichtige Punkte. — Dann wollen die Eltern sie einer guten katholischen Schule anvertrauen. Der , katholische Standpunkt in der Schulfrage. Das Recht der Kirche^ Dies Recht ist unveräußerlich. Zur Pflege

alttirolischen Geistes ist es unnmgänglich nothwendig^ daß die Schule eine katholische sei. — Besondere Sorgfalt erheischt die Pflege des rechten tirolischen Geistes in den Kindern, die der Schule entwachsen. Gefahren dieses Alters in Bezug auf , Gesellschaft, Dienstplätze, Berufswahl. Gute und schlimme Seiten des Dienens beim Militär und Schützen- wefen. Eindringliche Mahnungen beim Abschied vom Vaterhause. Wichtig ist es in jedem Stande der alten tirol. Gesinnung treu zu bleiben, für den Bauern

den beiden Herren Abgeordneten den Dank für ihr bisheriges Ver halten im Landtage und Reichsrathe aus und bittet dieselben, die Forderungen der Bauern: ein katholisches Centrum, die katholische Schule, die Befreiung deS Papstes und die Entfernung der drückensten Steuern auch in Zukunft kräftigst zu unterstützen und zu fördern, und schließt mit der Bitte an den Clerus, derselbe möge die Bauern stets in richtiger Weise über die Lage der Dinge insormiren und sich nicht im Sinne einer Clique beeinflussen

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 25.02.1888
Physical description: 8
werden. So lange bezüglich der Unter fertigung solcher Petitionen keinerleiZwang herrscht, sondern höflich zur Unterzeichnung im Hin blick auf die Wichtigkeit einer katholischen Schule und Kindererziehung eingeladen wird, so könnte nur die roheste Rücksichtslosigkeit achtbare Frauen, die sich der Mühe unterziehen, solche Petionen hemmzutragen, oder welche dieselben unterzeichnen, des halb beschimpfen, oder in der von der „Bozn. Ztg.' ««gerathenen Weise mißhandeln. Jede katholische Frau weiß

und Selbst- ständigkcit eueren Männern einrathen. Es wird am besten sein, ihr weiset einem solchen aufdringlichen Blatte, welches unter heuchlerischer Maske und lüg nerischem Vorgeben eure Männer aufhetzen und euch zu einem geistigen Helotenthum verurtheilen will, wie es die „Boz. Ztg. versucht, einfach die Thür. Nachschrift. Soeben erfahren wir von mehreren Seiten, daß liberalerseits ebenfalls Unterschristen zu Petitionen geg e n die konfessionelle Schule beiDamen gesammelt werden. Möge die „Bozner Zeitung

' auch gegen diese als „groben Unfug' Zeter schreien, oder ist nach den konfusen Grundsätzen der „Bozner Zeitung' das Unterschristensammeln für eine katholische Schule ein „grober Unfug', für eine konfessionslose ein Tugend werk? — Mögen die Frauen aber auch wohl acht haben, was und von wem es ihnen zur Unterschrift vorgelegt wird! Trau, schau, wem! Bozen, 23. Febr. In der gestrigen „Boz. Ztg.' spielt ein Correspondent aus Innsbruck im plumpen «,Tagblatt'-Style den Angeber gegen den Sonntags prediger in der Jesuitenkirche

und beschuldigt denselben, die Frauen gegen ihre Männer zum Ungehorsam zu verleiten, weil sie aufgefordert wurden, treu ihrer kath. Gesinnung und ihrem Glauben für eine katholische Er ziehung auch in der Schule einzustehen. Wir möchten dem schmählichen Denunzianten blos ein paar Worte ins Ohr sagen. Erstlich soll er die genauen Worte des Predigers anführen, und wir sind überzeugt, daß dies die beste Rechtfertigung desselben wäre; 2. über die Jesuiten schimpfen ist bereits ein so alter schal gewor dener Witz

, der sich mit Herrn Kofler im gediegenen Wissen und Beredtsamkeit. an Anctorität und Eifer für die heilige Sache der Schule messen könnte. Es zeigte sich auch sofort, wessen Geistes Kind der neue Stadtschulaufseher sei. Denn, als er die Stelle übernommen hatte, erhob er sich, stellte und be gründete in glänzender Rede den Antrag, der löbliche Gemeindeauöschuß möge an den hohen Reichsrath eine Petition ergehen lassen, um gesetzliche Wiedereinführung der confessionellen Schule in Oesterreich. Dieser Antrag wurde

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 26.10.1889
Physical description: 8
, den ÄS. Oetober 188S. zz. ZchrMg. NnstShte Lreude. Meran, 25. October. Berathen haben sie kurz, aber gegessen sehr lange, die frommen Herren, die Sonntags in Linz sich versammelten, um darüber schlüssig zu werden, wie die „erste und vornehmste Forderung des katho lischen Volkes', die konfessionelle Schule vorwärts zu bringen wäre. Es waren die clericalen Land tagsabgeordneten von Oberösterreich und Salzburg versammelt und schon nach einer Stunde hatten sie sich über den nunmehr einzuschlagenden Weg ge einigt

. Soviel bisher verlautet, sollen die Bischöse angegangen werden, im Herrenhause die Rückwärts reform der Schule zu betreiben und man wird wohl nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß hier die Schulvorlage der Regierung als der begrenzende Rahmen gedacht ist, in den die Wünsche der From men hineingepreßt werden sollen. Ist dem so — und die Wahrscheinlichkeit spricht dafür — dann hätten wir in der kommenden Session einen Vor stoß zu Gunsten der konfessionellen Schule zu er warten, der dazu bestimmt

Dinge — zu berathen, worauf dann das Par lament wieder auf Ferien geschickt wird. Grvf Taaffe ist aber kein Freund von Aufregungen, er liebt die Ruhe und Gemüthlichkeit; er schwelgte dämm auch in einem Meer von Freude, als der schwarze Prinz seinen Entschluß verkündete, dem politischen Leben Valet zu sagen. Graf Taaffe revanchirte sich bei dem Prinzen von Liechtenstein für dessen Retirade, indem er seinen Zeitungen den Auftrag gab, den Paladin der confessionellen Schule bis über den grünen Klee

die Clericalen an, die konfessionelle Schule, die ihr eigener Führer vom Altare geschleudert, wieder auf ihr Schild zu erheben. Anfänglich vor Schreck gelähmt und be scheiden gemacht, daß es eine wahre Freude war, sie einmal so zu sehen, begannen die Clericalen. aufgereizt durch den vorzeitigen Jubel der Regierungs presse, die eben alles, was in Oesterreich und sonst auf der Welt geschieht, zn Gunsten ihres Brodherrn auslegt, sich wieder zu sammeln, und heute halten sie bereits bei Parteitagen, auf denen

sein, ja vielleicht werden sie die Geschichte sogar beherz ter anpacken, als der Diplomat Liechtenstein. Wir aber wollen ruhig abwarten, was die Zukunft bringt. Leichten Kampfes werden die Clericalen auch nicht ein Steinchen von dem herrlichen Bau unserer Schule erlangen. Meran, 25. October. Am Dienstag ist der deutsche Reichstag mit einer, vom Minister v. Bötticher verlesenen Thronrede eröff net worden. Der in derselben enthaltene Passus über die auswärtige Politik hat durch die Friedeuszuversicht

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Der Burggräfler
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Page 4 of 10
Date: 25.03.1890
Physical description: 10
, daß die Ein führung der konfessionellen Schule in Oesterreich den Bildungsgrad tief Herabdrücken werde. Thatsächlich wird der Erfolg gerade umgekehrt sein. Die Un- tcrrichtSerfolge lassen in der heutigen Neuschule Vieles zu wünschen übrig, ohne daß deßwegen auf den Lehrerstand allein die Schuld fällt. Einmal ist der Lehrplan schon so aufgebaut, daß die Kin der in allen möglichen Gegenständen unterrichtet werden müssen, so daß sie naturgemäß in Vielem etwas, im Ganzen Nichts lernen. Sie erlangen keine gründliche

Vorbildung für die Schule der Lebens, sondern werden gewissermaßen nur zum Naschen in der Wissenschaft angeleitet. Und daS verdirbt auch den Charakter; je gelehrter, desto frömmer und bescheidener, während die Halbbildung aufbläht und unzufrieden macht. Außerdem fehlt es in unserer Neuschule an der Einheitlichkeit! d eS Unterrichtes, welche doch die unerläßliche ? Vorbedingung für jedweden erziehlichen Erfolg ist.! Die Mitwirkung der Kirche bei der Erziehung ist sehr beschränkt und das Haus, die Familie

muß gar oft empfehlen, war die Schule nicht zuläßt. ES ist doch nicht einheitlicher Unterricht, wenn den > Kindern in der Kirche und zu Hause der oftmalige \ Gebrauch des hl. Kreuzzeichens und die Anrufung! der Gottesmutter empfohlen wird, während die! Schule dies verbietet, sobald nur ein protestantisches j oder jüdisches Kind unter den Schülern sich befin- j bet. Durch die Einführung der konfessionellen! Schule wird erst volle Einheitlichkeit des Unter- ! richtes hergestellt

, und dann können auch die Un- , terrichtsersolge der Schule größer werden. Daß j die gläubigen Katholiken solche Erfolge nicht wün- ! scheu, ist ein Vorwurs, den nur Dummheit oder ! jüdische Frechheit erheben kann. Freilich verfallen! die Katholiken nicht in den Fehler der Liberalen, daß sie behaupten wollten, daß die Bildung das ■ einzige Mittel gegen alle Uebelstände und Gebrechen ! der Zeit sei. Die Ueberschätzung des Werthes der ! Bildung geht ja bei den Liberalen so weit, daß sie I gegen den Hungertyphus fast schon Professoren ent

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 26.04.1883
Physical description: 8
vom 12. bis zum 14. Jahre müßig herumgehen. Er warnt davor, in jene Län der, in denen keine ^cationalstreitigkeiten bestehen, durch die Novelle den Kampf wegen der Schule hineinzutragen und stellt schließlich einen Antrag auf eine andere Fassung des Z 21 und behält sich vor, diesen Antrag für den Fall der Ablehnung der Novelle als besondern Antrag einzubringen. Abg. Fürn kränz erklärt, dass die in der Novelle ge legenen Erleichterungen ihn bestimmt haben, für das Eingehen in die Specialdebatte zu stimmen. Er stützt

, während die Generaldebatte zur Specialdebatte gemacht wurde, indem fast jeder Redner sich so ziemlich über alle Artikel verbreitete, nnnmehr in der Specialdebatte fast jeder Redner eine neue Generaldebatte eröffne. Die bisherigen Erörterungen in der Specialdebatte zeigen deutlich, dass die bisher berathenen Paragraphe durchaus nicht den Inhalt und die principielle Bedeutung haben, die ihnen von der Opposition gegeben wur den, und dass bei ruhiger Ueberlegung unmöglich von einer Herabdriickung der Schule, einer Gefahr

Erleichterungen, gewisse Abkürzungen des Unterrichtes gegeben werden sollen, die in pädagogischer Hinsicht eine Beschränkung der Schulaufgabe ausdrücken, wo bei aber in didaktischer Hinsicht eine Beschränkung ausgeschlossen ist, da das durch den Lehrplan und das Gesetz gegebene Lehrziel erreicht werden muss. Gegenüber den thatsächlichen Verhältnissen liege aber darin kein Zurückgehen, sondern ein entschiedener und bedeutender Fortschritt, eine namhafte Verbesserung der Schule. Es gehe dies schon

, nm das zu vertheidigen; dessen würde sich jeder schämen. Ein solcher würde auch nicht die dunkelsten Blätter unserer Geschichte aufrollen, um politische Schlagworte auszugeben und das Ver trauen in die Gegenwart und Zukunft zu zerstören. Hätte die Regierung Absichten, wie man. ihr zu- muthe, sie würde trotz aller Disciplin auf daS ge waltigste von possumas, auf jenes der Ueberzeugung stoßen. Die Vorlage habe nur eine Tendenz, näm lich die Interessen der Schule mit jenen der wirk lichen Volkswohlfahrt

der Novelle würden in Herabdrückung der allgemeinen Bildung und in geringerer militärischer Tüchtigkeit zum Ausdrucke kommen. Redner hofft, dass der gesunde Sinn der Bevölkerung sich gegen die Herab- vrückung der Schule zur Wehrö setzen werde; es sei aber auch möglich, dass daS Volk die Partei des Redners im Stiche lasse, allein die VerfafsnngSpartei werde ihre Existenz nicht um den Preis zu erhalten suchen, dass sie die Berechtigung ihrer Existenz auf gebe. Nach dem Schlussworte des Berichterstatters

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Bozner Zeitung
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Page 13 of 18
Date: 27.03.1883
Physical description: 18
, und zwar nicht mit der Ma jorität in ihrer Gesammtheit? Eine solche ist ja nur ein idealer Begriff. Diese Majorität besteht ja aus vier FractiWen und noch dazn aus vier unter sich ganz versch ed'eiikii und ganz verschiedene Ziele verfolgenden Fraktionen. Es kam mir sonderbar vor, daß der geehrte Herr Finanzminister gestern eine Aeußerung eines Staats mannes auS der alten Schule vorgebracht hat, der da sagt: Hier handelt eS sich nur um eine Bereinigung — ich weiß nicht nuhr genau den Wortlaut — von Fractionen, welche ganz

und Händeklatschen links.) Wie v:ele Wandlungen hat die starke Regierung in dieser Frage schon eingeschlagen, und wer weiß, welche die letzte sein wird. Denn das letzte Wort soll ja diese Schulnovelle nicht sein; sie soll nur eine Etappe auf dem Wege zum Ziele sein, we ches darin besteht, daß die Reuschule beseitigt und die Schule der Concoidatszeit wiederhergestellt werde. (Sehr wahr! links) Es kann sein, dätz die Regierung das nicht weiß; aber sür uns Laien w^rde es in der letzten Berathung des Herren hauses

über die Schnlnov.lle so deutlich ausgesprochen, laß ich nicht begreife, wie darüber noch der mindeste Zweifel bestehen kaun. (Sehr richtig.' links.) ES ist etwas ganz Eigenthümliches. Die Regierung, welche so strenge darüber wocht, daß ja nichts in einem Gesetze stehe, was nach ihrer sehr kritisch zu beurtheilenden vleueicyr »verneigen wuroen. Da die Regierung schon im kommenden Herbste die Schule eröffnen will, ist die Erledigung dieser Baufrage äußerst dringend, weshalb das vereinigte Bau- und Schulcomit

« des Bürgerausschusses während der Osterfeste Berathung Pflog und zu dem Beschlusse gelangte, daß, falls nicht durch eine vorläufige Hauspachtung die Verlegenheit be seitigt werden könnte, ein Anbau zum Realschul gebäude über der Ansetz und in Fortsetzung der selben gemacht werden soll. Wird derselbe aber, was für die Schule vorerst allerdings nicht verlangt wird, jedoch aus anderen Gründen wünschenswert erscheint, in gleicher Höhe mit der Realschule aufgeführt, dann erheischt er einen Kostenaufwand von nahezu

dieselben Weltanschauungen haben und dieselben Richtungen verfolgen. Sie sind in ker Werthschätzung der Schule, und zwar der modernen schule vollkommen mit einander einverstanden. (Lebhafter Beifall links.) Es ist in hohem Grade achtenswerth. d»ß sowohl der deutsche wie der czechische Bauer daS höchste Gewicht darauf leg:, daß die Volksbildung seinen Kindern nicht verkümmert anäiv. Keikagen..Dekonom'. paltigen Petitzeile 5 kr. Jede Wie- irüh. Inseraten entivrech. Rabatt, cen für die BoMr Zeitung nehmen

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