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Lienzer Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 10.03.1888
Physical description: 12
Damm aber handelt es sich doch nicht. Unter dem Schlagwerk „c o n fe s s i o ne l l e Schule' wird viel mehr verlangt, nemlich knrzweg die Auslieferung der Schule an die Kirche. Der Staat soll scheinbar, dem Wortlaute des Entwurfes nach, seine Gewalt über die Schule mit der Kirche theilen, in Wirklichkeit aber sich seines Einflusses begeben. Die Religion in d r Schule war seit der Wirk samkeit der neuen Schulgesetze in keiner Gefahr und sie würde auch fürderhin in keine Gefahr kommen

, denn auch die Neuschule stellt die sittlich-religiöse Erziehung der Ju gend als obersten Grundsatz der Schule auf und die Priester der Religion sind anch als ihre Lehrer bestimmt. Die Kirche will aber mehr. Sie will die ganze Schule in ihrer Gewalt, sie will insbesondere die unbeschränkte Auf sicht über die Lehrpersonen. Was das alles heißt und be- deu et, bedarf wohl keiner Erörterung, wenigstens für die jenigen, die es mit der Schule wohl meinen. Das Verlangen nach der „confessionellen Schule

' wird auch mit -dem Schlagworte verbrämt: „die Schule für die Eltern zurückerobern.' Die Eltern, heißt es, nicht der Staat, haben das unveräußerliche Recht auf ihre Kinder. Dieses Recht, die Kinoer etwas ^'oder auch gar nichts lernen zu lassen, will man angeblich den Eltern, in Wirklichkeit aber der Kirche zurückerobern, welche den Eltern so wenig Einfluß auf die Schule lassen würde, wie sie ihnen jekt in kirchlichen Dingen läßt. Wie würde es übrigens mit der Erziehung nnd dem Unterrichte der Kinder aus sehen

, wenn jedem Bauern die Bestimmung darüber über lassen wäre? Die bestehenden Schulgesetze wahren den Eltern den gebührenden Einfluß durch den Ortsschulrath und die Gemeindevertretungen — bei uns in Tirol leider noch nicht, weil eben die Gegner der Schule bisher die volle Durchführung der Schulgesetze zu verhindern wußten. So beiläufig steht's mit der Forderung nach der c0n- ^ fessionellen Schule. Die zweite Forderung Liechtenstein's ist die sogenannte Verländerung der Schule. Der Staat soll nem lich

nur die Grundzüge des Unterrichtwesens feststellen, die Anpassung auf die einzelnen Länder bliebe den Land tagen überlassen. Die Schule, die so sehr der ruhi gen, ungestörten Entwicklung bedarf, wenn sie ihren erhabenen Zweck erfüllen soll, würde dadurch zum Spielballe der politischen Parteien werden, denn jede Landtagsmehrheit würde die dem Landtage überlassenen Bestimmungen im Sinne ihrer Partei Neffen, käme aber die Gegenpartei an's Ruder, so hätte diese nichts Eiligeres zu thun, als die Schuleinrichtungen

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 6
Date: 23.08.1887
Physical description: 6
zur Geschichte der Tiroler Malerei im tS. und 4«. Jahrhundert. Von Han0 Semper. (Schluss.) Der Striegel'schen Richtung stehen nahe auch zwei Brustbilder der hl. Barbara und Katharina im Kloster Willen. Der Schule Burgkmairs dürften end lich die Gemälde des durch W. Schmidt (S. Beil. „Allgemeine Zeitung' vom 27. Juli 1384) ent deckten Hans Schwab von Wertingen angehören, von dem sich im Ferdinandeum zwei Gemälde befinden. Das eine vom Jahre 1526 stellt aus der Haupttafel das treffliche Porträt des Hans Fieger

von Melans, und ans dem durch Schar nier damit verbundenen Deckel auf der Vorderseite einen reitenden Ritter, auf der Rückseite das Fieger'- W^ppen dar. (Nr. 93 Cvb.) Das andere, aus dem Legat des Statthaltereirathes I. Wies er ist eine alte Copie der Jacobaea von Bayern desselben Malers (in der alten Münchener Pinakothek) als Judith, mit später aufgemaltem Kopf des Holofernes. (Nr. 107. Cab.) Der Augsburger Schule schließt sich endlich, Wiewohl selbständig, daS Gemälde der Tänzl'schen Anna (Ferdinandeum

Cab. Nr. 79) an und zwar zeigt es in den bräunlichen Fleischtönen, bei im übri gen kühler, ernster Farbenstimmung und vornehmer Ge- sammthaltung Verwandtschaft mit dem Gemälde ans der schwäbischen Schule Nr. 132 des offic. Katalogs der Augsburger Kreisausstellung von 1836: „Maria mit dem Jesuskind und hl. Elisabeth. Wappen und knieende Frau des Donators' aus dem bischöflichen Domcapiiel von Augsburg. 3. Eine dritte Gruppe von Gemälden deutschen Charakters in Tirol weist auf Albrecht Alt- dorfer

und Ostendorser, d. h. die Regens burger Schule hin, welche in Tirol ziemlich zahl reich vertreten ist. Im Ferdinandeum selbst ist dieser Schule mit Bestimmtheit eine Holztafel mit der heil. Dreifaltigkeit (Nr. 106. Cab.) aus dem Nachlass des Statthaltereirathes Wieser zuzuweisen. (Ein Monogramm darauf scheint auS dem Altdorsers in das Dürer'sche umgeändert worden zu sein.) Im Besitze des Professors Franz Wieser befindet sich ferner eine Holz- t^fel, auf der Vorderseite Adam und Eva in seinen, kühlen

im Hintergrund, welche auf die Regensburgcr Schule hinweist, wogegen die Figuren an di>- Fres ken der Nordwand im Kreuzgang von Schwaz ge mahnen Ganz im Stil der Regensburger Schule ist sodann eine Tafel mit dem Martyrium des hl. Paulus und Judas Thaddei gehalten, die ebenso wie ein Fliigelbild mit sechs Scenen auS dem Leben und Leiden Christi dem Ostendorser zuzuschreiben sein dürfte. Auf den nämlichen Meister weist auch ein Bild mit der Marter der hl. Katharina im Klo ster Wilten hin. Die schönsten, echten

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Der Burggräfler
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Page 10 of 14
Date: 09.05.1885
Physical description: 14
in der Nacht vom 3. auf den 4. d. zu Rathenow in Preußen die Kasse des dort liegenden Regiments und daraus das ganze Bargeld im Bettage von mehreren 1000 Mark entwendet. Schrrtzeitung. Die christliche Schule. Nach dem Hirtenschreiben des hochwürdigstm Bischofs Joseph Franz von Pastau. Die liberalen Schul- und Tagesblätter, der „Tiroler Schulfreund' natürlich nicht ausgenommen, haben f. Z. mit großem Behagen auf «ine Stelle im Hirtenschreiben des Bischofs von Pasiau hinge wiesen und es herausgebracht

, als ob der baierifche Kirchenfürst mit der liberalen Schule ein verstanden wäre; ja sie haben feine Worte über die Schule mit dem, was der Fürstbischof Aichner in feinem Hirtenbriefe über die Schule gesagt, in Gegensatz bringen wollen. Wir bringen nun unseren Lesern das ganze Hirienschreiben des Bischofs von Pasiau, insofern es die Schule betrifft, voll ständig, damit sie sehen, daß der eine katholische Bischof über die Schule und deren Aufgabe gerade so denkt, wie der andere. Einleitend zeichnet der Hirtenbrief

einzelne Züge des Sittenbildes der Gegenwart. Indem hierauf die Nothwendigkeit eines frommen Wandels schon um der Borbildlichkeit für die Kinder willen betont wird, wendet sich der hochwürdigste Bischof zuerst an die Eltern mit den Worten: „Ueber euere verantwortungsvolle Pflicht und ! die richtige Art und Weise einer gottgefälligen Kindererziehung habe» Wir Uns in Unserer letzten oberhirtlichen Ermahnung eingehend ausgesprochen. Gne wesentliche Beihilfe leistet euch die Volks- schule, welche darum

euere Beachtung und Werth schätzung in nicht geringem Maße verdient. Auch Uns ist die Volksschule eine ganz besondere Herzens angelegenheit und haben Wir seit dem Antritte Unseres Obrrhirtenamtes Uns wiederholt veranlaßt gesehen, auf die Schule bezügliche, wie Wir hoffen, heilsame Anordnungen zu treffen. Indem Wir nunmehr die christlichen Grundsätze in Bezug auf Schule und Schulunterricht darzulegen unternehmen, glauben Wir die allgemeine Auf merksamkeit auf einen Gegenstand zu lenken, desien

. So hat sich unsere heilige Kirche in allen Jahrhunderten um die Schule in werkthätigster Weise angenommen und um Unterricht und Erziehung der Jugend die größten Verdienste erworben. Zwar war und ist es noch jetzt zunächst Pflicht und Aufgabe der Eltern, ihren Kindern die gehörige geistige Bildung und sittliche Erziehung selbst angedeihen zu lasten. An Vater und Mutter richtet die heilige Schrift die Mahnung: „Hast du Kinder, so unterrichte sie und beuge sie von Jugend auf!' Allein wie wenige Eltern

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Volksblatt
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Page 5 of 6
Date: 29.08.1883
Physical description: 6
Schüler und Schülerinnen, nur achtet man da nicht so leicht darauf, weil man des Glaubens ist, sie dächte» angesichts der Schule a» die vergessene Lectio» und suchte» daS Ver säumte - rasch nachzuholen. . - ? . Und was lieS t den» diese fleißige Jugend 8 Ueber spannte LiebeSgeschichten, Räuber- und Schauerromane, phantastijcheS, die Sinne prickelndes Zeug, wie eS die unselige Colportage-Literatur zu^ Tausende» Hervorge bracht hat, vielleicht gar die schamlose Bordell-Literatur, die man in de» große

» Blätter»! als „Pikant!!! Nur für Herren!' angekündigt fi»det und die eine Schmach unseres „gebildeten^ Jahrhunderts ist. Im günstigste« Falle find es Indianer-Geschichte»,. „Hoffmännchen' i und jene 2Vs-Grosche«'Literatur, die ma», ein buntes Bild mit einer Mord- und Blutscene auf dem Um schlage und einem e»tsprech«d« Citate darunter, i«! de« BuchbinderlHd« in der Nähe der Schule« i» ganzen Colonne» als Lockmittel auSliege» sieht, zum Bedauern der Lehrer und Erziehet. ^ Und wie wirkt diese Lectüre

es viele Mütter, die i» frühe» Jahre» die Kleine« mit Mäntasttsche« Erzählungen geradezu überfüttern, sich wegen der „Lebhaftigkeit' und „Aufgewecktheit' der Kinder bewundern lassen üiid dann später aus der Schule die betrübende Er fahrung mach«, daß ihre Lieblinge nichts begre i fen und b ehalte» könne»und so dum« sind wie Zaun- Pfähle. Ich pflegte einige« Knabe»» die ich zu erziehe« hatte, ' auf ^ dem Spaziergange Hie trojanische« Sage« und leichte Stoffe aus der Geschichte zu erzählen

. Mit eine« davo« war regelmäßig wenn es bei den Schlage reien zwischen den Grieche« und! Trojaner« etwaS scharf u«d blutig hergegange» war, den folgend« Tag nicht S anzufangen, weil der Kamps fein« Geist weiter beschäftigte. Anstatt zu arbeite», brütete er stieren AugeS vor sich hin und führte Stöße mit der Feder in die Lust: er träumte da««, er wäre Achilles und spießte Trojaner auf. WaS von den SchÄern gilt, gilt doppelt vo» de» der Schule entlassenen junge» Leuten, den Lehrlinge», Kinder- und Ladenmädchen

». s. w. Eme ver säumte Lechon i» der Schule läßt sich durch Fleiß «achhole», eine einmal verdorbene Arbeit aber ist ver pfuscht. Ei» Lehrling, der sich im Geiste mit den Indianer» hernmschlägt, oder i» emer Räuberhöhle befindet, träumt mit off«« Auge», sieht und hört nicht, ler»t »ichtS, verliert die Lust a» der Arbeit u»d läuft, well er Gehintgespinnsten nachjagt, recht bald seinem mit Gru»d uuzufried«» Meister aus der Lehre fort. Da»» ist er fertig. Niemand ka»» zwei Hevce» di«e» und j-de Arbeit

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 22.12.1886
Physical description: 8
die Kleinen zu mir kommen und wehret es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.' ..... Daß der Seelsorger irgend eine besondere Jngerenz auf die religiöse Seite der Schule hätte, die doch ganz in seinem Beruf fällt, davon finden wir kein Wort. Er braucht nur Leute neben sich zu haben, die nicht seiner Gesinnung sind, dann ist er auf eine solche Weise ge setzlich genöthigt, zu einer Schule mitzuwirken und selbe mit seinem Namen zu decken, deren religiös-sittliche Seite vollkommen außer seiner Macht

liegt. Es gilt das um so mehr, als die beiden Vorlagen die Lehrer bildung in den Händen der allgemeinen Reichsgesetze belassen und die Schulinspektoren, welche das Innere der Schule beaufsichtigen, ihre Ernennung von Wien aus erhalten. — Der Seelsorger hat bezüglich des Unterrichts und der ganzen inneren Leitung der Schule mit Ausnahme der Religionsstunden und der gesetzlich zulässigen Religionsübungen nichts, gar nichts zu thun, die Thür zur Schule ist ihm gesetzlich geschlossen, das Gesetz gibt

ihm kein Recht, sie zu öffnen und der Geist der Schule wird durch den Staat, durch seine Gesetze, durch die von ihm ernannten Inspektoren, die im Namen des Staates bis zum einzelnen Kinde herabsteigen uüd die von ihm gebildeten Lehrer in dieselbe hineingetragen. Das ist nicht eme christliche, das ist eine staatliche, eine consessionslose Schule.' Diese Bemerkungen des „Burggräfler' gelten dem Orts schul rat he. Wo er von dem Bezirksschulrathe spricht, da bemerkt er: „Der bureaukratische Apparat

wieder mit den allgemeinen Gesetzen in Widerspruch kömmt. Lieber noch frei mit aller Kraft des Landes und der Wahrheit für eine katholische Schule, die den Anschauungen und dem Gewissen des Volkes entspricht, weiter kämpfen, als durch ein solches Gesetz sich für immer binden und die bedauerlichsten Prämissen für die Zukunft bilden. Die Schuld und Verantwortung davon liegt sicher nicht auf Seite des Landes, dessen Grundsätze in dieser Sache auf den unumstößlichen Wahrheiten des Christenthums , beruhen.' Innsbruck

will nicht eine katholische Schule, — eine solche ist den Juden ein Aergerniß, den Neuheiden eine Thorheit. Doch ihr Glaubensfeinde fahrt nur fort, diesen Glauben zu ersticken und zu vernichten in den konfessionslosen Zwangsschulen und den liberalen Zeitungen — — und es wird euch bald genug Grauen und Entsetzen ersassen über die Früchte, die ihr gesäet. Blickt nur auf Frankreich, wo bereits das Chaos hereinzubrechen droht. Und welche Verheerungen die konfessionslose Schule der Logenbrüder in Belgien in so kurzer Zeit

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Der Burggräfler
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Page 6 of 10
Date: 30.11.1883
Physical description: 10
, so mild! Nie mehr erlöscht in mir dein Bild. Und Ihr, die ich als Freunde fand, Die fel'ge Liebe mir verband! Nur aus dem Aug', nie aus dem Sinn! Mit diesem Troste laßt mich zieh'n! Und sieht auch nie mehr Euch mein Blick, Kehr ich auch nie zu Euch zurück; Ein Trost bleibt immer fest mir st.h'n: „Es gibt ein ew'ges Wiederseh'n!' B. G. Schulzettung. Eint Stimme aus Dentschlaud über die moderne Schule. In einem „modernes Schul wesen' betitelten Leitartikel schreibt das Mainzer Journal in Nr. 271

überfüllt; Kinder von 12 Jahren spotten über den Glauben und lachen über die Religion; Burschen von 12—16 Jahren bilden vollständige Diebesbanden; Selbstmorde von Kindern begangen, sind keine Seltenheiten mehr, und gegen das sechste Gebot wird von theils noch schulpflichti ge», theils kaum aus der Schule entlassenen Kin dern in einer Weise gesündigt, daß Einem die Haare zu Berge stehen. Das sind nackte Thatsachen und keine Uebertreibungen. Zerbrochene und durchschnittene Baumstämmchen, besudelte

Häusergiebel, abgerissene Schellenzüge, eingeworfene Fensterscheiben:c. legen Zeugniß von der „Cultur und Bildung' ab, die unsere Jugeud aus der Schule mit in's Leben nimmt, und die Flegeleien und Gemeinheiten der militär pflichtigen Burschen spotten jeder Beschreibung. Dir Schule hat also ihre Aufgabe, die Kinder zu braven uud gesitteten Menschen heranzubilden, nicht erfüllt und nicht erfüllen können. Die Lehrer trifft keine Schuld, sondern das System'. Unsere österreichische Schule ist der preußisch

' erscheint. So rcdcu Protcstantcu ! In der protestanti schen Landessynode zu Darmstadt bezeichnete Dies sen b a ch die stattgehabte Trennung der Schule von dcr Kirche als ein großes Unglück und gab der Hoffnung Raum, daß, was Gott zusammenge- fügt, nicht auf die Dauer getrennt bleiben könne. (Kathol. Schulzeitung.) Liderale Geständnisse über die Schule. Jessen's „Freie pädagogische Blätter' sind anerkannt liberal und schwärmen durchaus' für die moderne Schule. Dennoch lesen wir in Nr. 36 folgende

, manchen Schulokraten gewiß sehr ketzerisch klingende Sätze: „Ein Lehrer, der seinen Stand für dm nothwendig sten und wichtigsten hält, der ist ein Narr', »Die Schule ist nicht das Nothwendigste und Wichttgste, sie geht keineswegs über den Familienkreis, auch nicht über den Kreis der Gemeinde' .. . „Wer die gesellschaftlichen Schäden durch die Schule heilen will, der gleicht einem Manne, der da wähnt, dem Löwen den Hals mit eineui Besenstiel abschneiden zu können.' Als man die Neuschule mit Pomp in die Welt setzte

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 23.01.1886
Physical description: 8
gar nichts weiter gewonnen, als daß ein Maler oder ein Anstreicher über den Thüren unserer Schulhäuser dem Worte, „Knaben- oder Mädchenschule' das Wort „katholisch' vorsetzen würde; im Innern bliebe der alte'Geist und bie Eltern und Freunde der Schule würden nur vielfach in falsche Sicherheit eingewiegt. Unser Herr Referent meint daher, man soll deswegen auf sehr viele und wichtige Reformen im Rahmen des Gesetzes dringen. Was endlich die Bundesgenossen der Majorität, die Czechen betrifft, so wirft

die Gelegenheit, eine Lanze für die „moderne Schule' zu brechen. Der Führer der Jungtschechen, Eduard Gregr, sekun- dirte dem Abg. Pickert auf das Eifrigste, indem er erklärte: „Im Kampfe für die moderne Schule wird Pickert auf Seite meiner Gesinnungsgenossen immer treue Mitkämpfer finden. Die moderne Schule erachten wir als eine heilige Sache, die wir nicht satten lassen können. Ich möchte wünschen, daß die Deutschen im Lande mit uns gleich eifrig in dieser Beziehung zusammenwirkten.' Stürmische Bravos

verzeichnet der Sitzungsbeticht des Landtags bei diesem Zusammenklänge, der sonst so feindlich gesinnten Seelen, — die Jungtschechen scheinen sogar die Harmonie durch ein „Vyborne' nicht gestört zu haben. — Doch wie reimt sich jenes Versprechen, zum Baue einer ka tholischen Schule helfen zu wollen, welches die I un g-- tschechen dem Msgr. Greuter gaben, mit dieser Ver theidigung der „m od e rn e n' Schule durch Dr. Gregr? Stehen sie nicht im diametralen Widerspruche miteinander? Grundsätzlich wohl

! Aber betonen wir nur in den anderswo angeführten Sätzen Greuter's das Wort „Autonomie' und verändern wir in dem Satze: „indem sie uns die liberalen Gegner unschädlich machen helfen,' das Wörtchen „liberal' in „eentralistisch', so ist die Erklärung des Widerspruchs zwischen der jungtschechischen Taktik im Wiener Reichsrathe und der in dem Prager Landtage gegeben. Die Schule der Reichsgesetzgebung zu entziehen, dazu werden die Jungtschechen gern helfen, sie auf katholische Grundlagen zu stellen

Oesterreichs höchstens drei bis vier von allen Ländern CiSleithaniens eine Schule auf konfessioneller Grundlage erhalten würden. Es ist hier nicht der Ort, über Autonomie und Centralisation zu reden. Aber Herr Gregr hat ein Loblied auf die „moderne' Schule gesungen. Herr Rieger hat dazu geschwiegen. Die Geschichte geht ihren Gang, und die Katholiken Böhmens — tschechische wie deutsche — sind gewarnt. Mögen sie zeitig Vorsorge treffen und nicht erst die Gmbe zudecken wollen, wenn das Kind hineingefallen

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Volksblatt
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Page 1 of 6
Date: 06.06.1883
Physical description: 6
und der Rsi^ionSW« hat ^eine. liebe Koth die Disciplin aufrecht zu erhaltes^ Ka er nicht in, der glücklichen Lagerist, in feinem Fache durch dirccte uad indirecte Beschäftigung die Schüler attent zu erhalten, Der Kattchet^-Mß^dantm. auAMer zu^Märferey Mrafmtttew it greifen und verliert ay Liebe Hei den Kindern. Andererseits aber weiß der moderne Lehrer die Zest, ^! die die Kinder außer der Schule erübrigen, völlig für sich is Anspruch zu nehmen — .er gibt ohne Rücksicht auf Anfolderpngen

» aus dem KatechiSmuS/Wie vortheilhast wäre d a S und sollte^ d« Kinder« j.auch nur das Bewußtsein ge- weckt/werden, daß auch der, Lehrer Interesse hat sür Katechismus und sie auch für Unfleiß seinen Unwillen zu befürchten haben? So würde eS für den Katecheten möglich, in Ruhe und Liebe die Kinder Religion zu lehren, so würde dem Katechete», der im Winter ohne dies vollauf mit seelsorgliche« Arbeite» beschäftiget, ist, sei» Amt in der Schule erleichtert, ohne daß dem Lehrer für feine Thätigkeit viel Zeit entginge

für Lese-Uebungen aus diesem biblische« Schulbuche vermengt werdetz? . ^ ^ Ma» begegnet heutzutage Überall der Klage vo« der zunehmende« Entsittlichung der-Jugend und ma» will davo» eine große Schuld der! modernen.) Volksschule aufhalse» nach dem Grundsätze; „Je- mehr geschul meistert wird, desto schlechtem wird die Welt.' Dieser Grundsatz Mi« Bezug auf Religioxsusterricht richtig — im Gegentheil: „Wo. religiöse Unwissenheit, da findet sich mehr Unsittlichkch?. Aberu doch hat die moderne Schule

viel Schuld Zn der zunehmenden Ent sittlichung. Schulbildung hat, den größten Einfluß, auf Sittlichkeit, aber sie wird gefährlich, wenn dieselbe nicht ihre Grundlage iT der Religion hat. J»tellcctuelle Bildung muß durch:.religiöse)Erziehung eine höhen Weihe erhalten, d«5 fortschreite«de Wissen Muß eine» sittliche» Regulator habe» a» dem - geschärfte» Gewisse».^ Nach diesem Grundsatz beurtheilt ist die moderne Schule sittlich schädigend. Der falsche Grund satz: „Je mehr, desto besser' hat die.-Volksschule

zu stark belastet und die Schule bevorzugt einseitig die Verstandes- oder vielmehr Gedächt«iß>Bildu»g, welche daran krankt, daß vielerlei aber nicht viel gelernt wird. Unter dem Einflüsse einer materiellm Zeit habe« solche Gegenstände den Vorzug, die. das Herz leer lassen. Der Unterricht verliert seine erziehliche Wirkung. Und wen« auch die ^ moderne Schule verzieht, so erzieht sie nach Forderung der modernen Pädagoge« Comenius, Bassedow, Rousseau, DilteS, Disterweg, nur zur reine« Menschlichkeit

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 01.05.1883
Physical description: 12
tritt, noch etwas Ersprieß liches wird leisten können? Wird der Kampf für und gegm die Schule nun nicht erst recht entbrennen und wird Angesichts der Majorität von drei Stimmen für das Gesetz dieses die Sanktion der Krone erlangen? Versöhnung der Parteien und Nationalitäten gab Graf Taaffe, als er das Steuer des Staates in die Hand nahm, als Parole aus: Wehe, dreimal Wehe dieser Versöhnung, die Oesterreich in ein dreifach feind liches Lager gespalten, die es der Reaktion mit gebundenen Armen

, denn durch die Herabdiückung und Demüthigung der Lehrer, der Träger der Schule, wird daS Schul gesetz in seinem Ansehen und in seiner Wirksam keit untergraben (Sehr gut l links) und die Stellung deS Lehrers einer hämischen und feind- seligen Angeberei preisgegeben, weil man auS den Lehrer« Duckmäuser und vielleicht auch heuch lerische Frömmler machen will. (Sehr gut l links.) Ich habe nur eine leise Hoffnung, die darin besteht: Ich kann, ich darf, ich will nicht glauben, daß einem Gesetze, welches sein Entstehen

wir Ihnen noch danken müssen, daß wir Mann an Mann und einig, Einer wie der Andere, fest und unerschütterlich einstehen. ES kann sein, daß Sie für kurze Zeit die arme Schule in dem armen Oesterreich schwer schädigen. Aber d«S ist ein Kleingefecht, daS Sie gewinnen; die große Schlacht zwischen uuS und Ihnen werden Sie nun und nimmer gewinnen (Bravo! linkS), den Erdkreis und die hellerleuchtete Welt werden Sie nimmer verfinstern, den Sonnen aufgang werden Sie nicht verhängen mit Purpur- mänteln und mit dunklen Kutten

wirklich oft genug denunziatoxische, veHum- derische Anzeigen gegen den Lehrer vorgekommen find und daß fie solche Menschen in'S Unglück gebracht haben, bevor man in der Lage war, in richtiger Erwägung der Sachlage sein Verschulden z« prüfen. Gerade solche auch daS Verhalten außer der Schule betreffende Fälle find vor gekommen und find unentwegt in derselben Weise behandelt worden bis heutigen TageS. Denn der gesetzliche Ausdruck »pflichtwidriges Verhalten' deS LehrerS umfaßte auch bisher

sein Verhalten in und außer der Schule, und in der neuen Bestimmung ist gerade eine Beschränkung und Begrenzung zu Gunsten deS LehrerS enthalten. Ich habe dieS deutlich genug in der Generaldebatte an Beispielen gezeigt und eS kann an dieser Thatsache durchaus nichts durch eine erkünstelte Auslegung geändert werden. DaS pflichtwidrige Benehmen deS LehrerS war bisher in und außer der Schule gebrandmarkt und unter die D>S- ziplinarbehandlung gestellt. Jetzt ist daS dis ziplinwidrige Verhalten außer der Schule

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Der Burggräfler
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Page 10 of 12
Date: 03.05.1884
Physical description: 12
! für sich selbst wußte sie nichts, nur für die Muttergottes. Schulzettirng. Der 1. deutfch-österr. Lehrertag soll in den nächsten Herbstserien adgehatten werden. Die Jnittative ergriff der Verein „Bolksschule' in Wien. Die Vorarbeiten wird ein Komitö, bestehend aus Delegirten sämmtlicher Wiener Lehrervereine, be sorgen. Vorläufig ist als Versammlungsort Trvppau in Aussicht genommen. Da wird's wieder hoch- liberat hergehen. Ein richtiges Wort über die modcrae Schule. Der langjährige Leiter des höheren

Unterrichtswesens in Preußen, Dr. Wiese hat jüngst in einer „Päda gogische Ideale und Proteste' betitelten Broschüre (Berlin bei Wiegandt und Grieben) eine Charakte- risirung der modernen Schule gegeben, die keines wegs günstig lautet. Die Hauptursache, daß die Schule nicht leistet, was sie könnte und sollte, findet der Verfasser in der Bevormundung der selben durch den Staat. Interessant sind die Mittel, die er vorschlägt, um bessere Zustände im Schulleben herbeizuführen. Das Hauptmittel sei: Größere Freiheit

, Freiheit für die Schule, für die Schüler und die Lehrer. Der Staat behalte nur die Oberaufsicht und das Recht, die leitenden Prin zipien festzustellen. In Bestimmung der Lehrbücher sollte den Provinzialbehörden größerer Spielraum gelassen werden. Man berücksichtige ferner nicht blos die zeitlichen und irdischen Beziehungen des Menschen: das Wissen müsse auch mit dem Ge wissen in Zusammenhang gebracht werden. Der Religionsunterricht müsse wiederdie dominicende Stellung einnehmen unter den übrigen

Lehrgegen- ständen und nicht wie ein Fremdling in der Schule erscheinen n. s. w. (Allgem. Zeitung.) (Der Mann, der dies geschrieben hat, ist Pro testant und eine Celebrität auf pädagogischem Gebiete. Zum Glück lebt er in Preußen: denn in Oesterreich würde er mit diesen Ideen sogleich in die Acht des Liberalismus verfallen und als „Römling' u> s. w. verschrieen werden.) Schul-Schwilldcl. Aus dem Unter-Elsaß wird folgender Vorfall gemeldet, der sich neulich in einem Dorfe ereignete. Ein zehnjähriger Knabe

kam eines Tages nach Hause und prahlte seinem Vater, einem schlichten Landmanne gegenüber, was er alles in der Schule gelernt habe. „Vater' — sagte der Junge — „ich weiß, wo der Blitz herkommt, ich kann Dir sagen, warum die Fenschter von inne un nit von üsse g'friere, ich weiß au de Thermometer zu erklären, warum er steigt und fällt, das lernen mer alles in der Schuel.' Der Vater, ein Bauer vom alten Schlag, hört den Knaben ruhig an, holt eine Schiefertafel, legt sie ihm vor und spricht: „Hit haw

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 10
Date: 03.03.1888
Physical description: 10
dargestellt und belebt sind. Das Bild zeigt durchaus d.n Charakter der tirolischen und oberdeutschen Kunst, wie sie sich in der zweiten Halste des 15. Jahrhunderts ausge bildet hat. Somit hätten wir nun die Gemälde der Bozner Malerschule, soweit sie der giottesken Richtung an gehören, von St. Johann im Dorfe über Campill bis hieher nach Terlan verfolgt und als ihren Charakter ein entschiedenes Eingehen auf die von der Schule Giottos ausgehenden Stilprinzipien neben dem Festhalten deutsch-gothischer

ist dnrch- weg mißglückt, das Nackte hart und conventionell gestaltet. Neben dieser italienisierenden Richtnug Zeigt sich aber auch noch einige Zeit eine in ihrem Wesen deutsche, wenn auch von italienischem Ein flüsse nicht vollständig freie, die wir durch den sehr bedeutenden Meister der beiden Schildbogenbilder des ersten nnd zweiten Systemes und der Malereien nnter dein Pfarrthurme in Meran vertreten finden. Wann diese Schule von Bozen sich auslebte, ist nicht zu bestimmen, ebensowenig in welchem Ver

. Den Charakter des Gemäldes bestimmend ist neben dem dttnktern und kräftigen Colorit die feste Cha rakteristik der Köpfe, besonders der männlichen; daS ehrenfeste Gesicht des Stifters nnd das hausmütter liche seiner Gattin sind nicht minder treffend ge zeichnet, als die vielen porträtartigen Kopfe der unter dem Mantel der heiligen Juugfrau Zuflucht suchen den Schar. Das Gemälde zeigt die Richtung der Augsburger Schule und ist circa 1500, vielleicht auch noch später entstanden. Unter diesem Gemälde

Schule angehöre» und ganz das innerliche Leben, die Versenkung in eine unbestimmte Gefühlswelt offenbaren, der die natürlichen Formen als solche gleichgültig und nur in so serne sie dem Ausdrucke der Empfindung dienen, wichtig sind, begegnet uns unmittelbar daneben in dem Meister Stotzinger nnd seiner Schule eine dieser ganz entgegengesetzte Kunstauffassung, welche die kaum schärfer gefaßten natürlichen For men fast ausschließlich in den Dienst der Erzählung der äußer» Handlung stellt

— sein Aufenthalt in Bozen war wol kein bloß vor übergehender — so wenig als sich der Meister Stotzinger und seine Schule von dcnt,ch-gothischen Reminiscenzen ganz zu befreien vermochte. Daneben sehen wir dann in den Gemälden der linken Schiffswand den biedern Realismus der Auasburaer Schule des 15. und 16. Jahrhun derts und auch schon die ersten Spuren des wieder von Italien ausgehenden Manierismus der spätern Zeit. '^'Mitteilungen der l- ik. Central-Commission für Er- forschung uud Erhaltung der Baudenkmale

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 24.03.1888
Physical description: 8
eilage Mm „Tiroler Votksblatt' Nr. 24. Boze», Samstag, den LA. März 1888. Alb an Stolz über die von der Kirche getrennte, d. h. über die confessionslose Schule. Daß der Kernpunkt des jetzigen Schulstreites in der Parole liegt: „Hie konfessionell — hie confessionslos!' das ist, wie das „Vaterland' richtig bemerkt, trotz aller Wolken von Phrasen sonnenklar. Es ist daher sicher von Interesse zu hören, was der berühmte Volksschrift steller Alban Stolz von der consessionslosen Schule sagte

) machen »1 würde. Aber was für eine? Natürlich eine, die der Z Hölle am meisten Kundschaft und den größten Profit z brächte. Ich würde darum knrzweg die Motion machen, Ä man solle die Schule von d er Kirche trennen I und gänzlich losmachen; die Schule solle nichts mehr mit der Religion, und die Religion nichts mehr mit der Schule zu thun haben. Eine Schule solle hin- füro nur noch eine Fabrik sein, wo den Kindern die Köpfe zurecht gerichtet werden, damit sie recht pfiffig werden für die Welt, und Alles lernen was Geld ein bringt; statt

der Pflichten aber, mit welchen einen die ; Religion Plagen will, solle man in Zukunft nur die ^ Rechte des Volkes lehren; man solle daher statt des Katechismus die Verfassungsurkunde in der Schule aus wendig lernen lassen. Dieweil aber ein Geistlicher dafür meistens keinen Sinn habe, so gehöre den Geist- Z lichen keine Aufsicht über die Schulen; man solle diese Aufsicht lieber einem Ausschuß- mannoder einem Schnauzer-Advokaten, oder etwa dem Notar oder sonst einem Weltmann ^ übertragen. Den Geistlichen

solle eigentlich der ^ Besuch der Schule ebenso verboten sein, wie der Besuch des Tanzbodens. Das Gescheidteste wäre freilich, den ' geistlichen Stand und die Kirchen ganz abzuschaffen, ! denn 1) der Mensch sei ja doch nur für diese Welt auf der Welt; man könne aber essen und trinken und tanzen und spazieren fahren ohne Religion, ja noch viel besser; 2) erspare man damit viel Geld; man könne mit dem selben dann noch mehr Gewerbeschulen errichten und mehr Straßen Herrichten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 11.10.1887
Physical description: 8
Privatpersonen bezeugten ihre Gesin nungen gegen unser Allerhöchstes Herrscherhaus. Recht erfreulich präsentierte sich diesmal die Handwerker schule. Diese für die. Hebung des gefammten Ge werbestandes der Bevölkerung Oberinnthals so wich tige Schule präsentiert sich Heuer als vollständig aus gebaute Anstalt. Zweiclassig für die Tagesschüler, ist mit derselben eine zweiclassige gewerbliche Fort bildungsschule für Lehrlinge und ein offener Zeich- , MNgSsaal für Meister und Gesellen verbunden. Außerdem

aber noch eine Abtheilung für Damen, ni welcher Freihandzeichnen, allerlei Maltechniken,- wie Holz- und Porzellanmalerei, Holzbrandtechnik,c. RSR« unterrichtet wird. Di« Frequenz ist eine recht erfreu liche und in der ersten Classe nah? an der Maximal grenze der für diese Schulkategorie bestimmten Höhe angelangt. Zur Erleichterung des Besuches dieser Schule für mittellose Schüler trägt wesentlich der bumauf. Unterstützungsverein bei, welcher. zu Beginn LeS 'Schuljahres seine Generälversammlung abhielt

. In dem Rechenschaftsberichte hob der Obmann die Opferwilligkeit und Mildthätigkeit der Bewohn«: Jmsts rühmend hervor. Nicht nur, , dass die Bei träge von 90 Mitgliedern die stattliche Höhe von 246 st. erreichten, welche ausschließlich von den Be wohnern Jmsts der. Vereinscasse zugeführt wurden,, so unterstützten hochherzige Gönner die Armut durch^ Zuwendung von Kosttagen. Allen sei hiemit öffent lich der wärmste Äank ausgesprochen, Die größere Frequenz der Schule fordert jedoch größere Einnah-, men. Es ist zu hoffen, dass

. Ein kunstgewerb licher Praktiker findet selbst im cursorischen Gange, durch diese reich besetzten Säle vielleicht noch .einiges zu bemerken. Als Praktiker freut ihn vor allem, das« nicht theo retisch und schulmäßig, sondern auch praktisch gear beitet wird und die Schule den Schüler führt, nicht tyrannisiert. Es sind weniger Schau- und Luxus- stücke zur Uebung und Ausführung gewählt, denn einfache oder mittelreiche Bedarfsartikel, bescheidene und doch geschmackvolle Mobiliars, ^'Zier-Objcöiö

meist ins Ausland verschleppten Werke der Väter darthun,, wieder zu beleben, das Natur talent in der Schule zu erziehen, heranzubilden und so zu höheren Leistungen zu befähigen. Es gibt sogenannte Wünderdoctors und chirurgische Propheten, die m!i unglaublichen Heilungen verblüffen, auch hier zulande, aber stetiges Vertrauen genießt doch nur der, Mann der Wissenschaft, der Erfahrung mit Er kenntnis verbindet. ' Der Aorfmaler und Herrgottsschnitzer wird gerade ^icht verhungern

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 15.03.1882
Physical description: 8
Beilage zum „Tirol Mittwo^b, de» ^ Kundgebungen. , .' l'N< ^8 Nach zwei Richtungen hin sind gegenwärtig Kundgebungen zu verzeichnen, die sich in erfreulicher Weise mehren; erstens für. die katholische Schule gegen die moderne Schulgefetzgebuug, 'zweitens gegen die Ausbeuwng deS Gewerbestandes von Seite des Großkapitals und für die Reform der Gewerbegesetzgebung. ^ Was die erste Kund gebung betrifft.so' beschränkt sie sich vorläufig nur auf jene Kreise, Wo neben entschiedener katholischer

Gesinnung auch volles Verständniß deS Wesens der Katholischen Schule herrscht. ! - ^ ! - Der liberale Gemeinderath von Innsbruck nahm sich am 10. Februar, wie bereits bekannt, die Freiheit, im Namen deS gesammte» Tiroler Volkes in der Schulfrage zu sprechen. Wenn eS diesen Herren »icht lediglich darum zu thun gewesen wäre, eine liberale Demonstration in Scene zu fetzen, so hätten sie doch bei einigem Nachdenke» zur Ueberzeugung kommen können, daß ihre liberalen Phrasen und An schauungen; die Schule

Bürgerschule bezeugt — eine Thatsache, welche den Verfassern der betreffenden Petition merkwürdigerweise vollständig entgangen ist. Ebensowenig ist es für dm wirklich „Unbefangenen' erwiese», daß die Bildung und Gesittung der Jugend unter der Herrschaft der modernen Schule zugenommen haben, vielmehr behaupten alle unbe fangenen Kenner der Schule ohne Rücksicht auf ihre sonstige Partei- stellung daS gerade Gegentheil. - - - Wir sprechen unsere entschiedene Verwahrung dagege» aus, daß der verfassungsmäßige

; 2. die Kovfesiions- losigkeit und 3. die jede Eigenart verkennende Centralisation Daher forderte der Landtag die Regierung auf, in verfassungsmäßigem Wege dahin zu wirken, 1. daß confessionelle Schule» eingeführt und die religiöse Erziehung als die Grundlage der ganzen Schulgesetzgebung anerkannt! werde; 2. daß die ReichSgesetzzebung üher die Schule auf allgemeine Grundsätze beschränkt und das der Kirche, den Ländern und den Eltern gebührende Recht auf die Erziehung und den Unter richt der Kinder gewahrt

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 12.03.1883
Physical description: 8
zu treiben im Interesse Oesterreichs und aus Achtung vor der Verfassung. Redner behandelt sodann in langer Ausführung die Angelegenheit der czechischen Privat schule in Wien, wird hiebe! vom Präsidenten er mahnt, bei der Sache zu bleiben und schließt nach einer Reihe allgemeiner politischer Betrachtungen, in denen er das Hineintragen der nationalen Streitig keiten in die Schule beklagt, damit, dass er und seine Partei stets für Bildung und Freiheit ein treten werden. Unterrichtsminister Frhr. v. Conrad

wendet sich zunächst den Ausführungen über die rzechische Privat- schule in Wien zu. erwidert dem Abg.?Lustkandl, es sei ihm nie beigefallen, der Gewissenhaftigkeit des »iederösterreichischen Landesschulrathes irgendwie nahe zutreten und die Zeitungsnotiz, auf die sich der Ab geordnete berufe, fei entschieden unrichtig Er be trachte es aber auch als nothwendig, dass es in einem geordneten Staatswesen einen Jnstanzenzug gebe, und deswegen, weil eine höhere Instanz anders entscheide, als eine untere

, von Befangenheit vder von anderen Einflüssen als jenen der dienstlichen Pflicht sprechen, das hieße den ganzen Jnstanzenzug verkeh- ren und ein unmoralisches Princip in diesen Ge schäftszug hineintragen. Er habe auch nicht die ihm imputierte Erfindung des Unterschiedes zwischen Er richtung und Eröffnung einer Schule gemacht. H 7V des Volksschulgesetzes unterscheide ausdrücklich zwi schen Errichtung und Eröffnung von Privatschulen und schreibe andere Bedingungen für das eine und das andere vor. Dem Abg. Frhrn

eine Bestimmung über die Unterrichtssprache für Privatvolksschulen; dies bezüglich der Bewilligung. Die Eröffnn»« der Schule hänge natürlich davon ab, dass die gesetz lichen Bedingungen erfüllt sind. Alle aus der Sache gezogenen Conscquenzen reducieren sich darauf, dass bei dieser wie jeder anderen Frage sür die Regie rung das Gesetz und nur dieses maßgebend sein werde. Die ganze Sache biete in ihrer Nüchternheit so wenig Stoff zur Erregung, dass es wünschens wert wäre, dass in ganz Wien niemand mehr

in Wien, betrach tet es als unmöglich, dass diese Schule das Lehrziel erreichen könne und bezeichnet die Schule als einen in die friedliche Wiener Bevölkerung provokatorisch hineingeworfenen Zankapfel. Das Beste für die zu gereisten Böhmen sei, dass sie deutsch lernen und hier das Heimatsrecht bekommen und Meister wer den. Die Wiener Bevölkerung sei bereits mündig, die Rede des Abg. Gabler und die an den Abg. Hausner wegen seines „muthigen Auftretens gegen den Erbfeind' eingelangten Adressen hätten

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 18.02.1888
Physical description: 8
an den deutsch-liberalen Club im Reichsrathe M richten, derselbe wolle im Vereine mit den andern liberalen Clubs mit allen parlamentarischen Mitteln dahin wirken, daß der Gesetzentwurf des Fürsten Liechten stein, die Einführung der konfessionellen Schule betreffend, im Abgeordnetenhause abgelehnt werde. Nachdem hierüber debattirt worden war, wurde der Antrag der Majorität mit 8 gegen 4 Stimmen zum Beschlusse erhoben. — Einstimmig jedoch wurde der Antrag eines Ausschuß mitgliedes, es wolle

in einen Bassin, das lange nicht einen Meter tief mit Wasser gefüllt ist, den Tod suchen sollte. / Viel wahr scheinlicher ist, , daß der arme Mann auf dem Heimwege zu seiner Wohnung den kürzesten Weg durch den Park nehmend in der Dunkelheit stolperte und. so ins Wasser fiel und aus dem Bassin vielleicht in Folge krampfhafter Lähmung nicht mehr herauskommen konnte. R. I. ?. Linz, 12. Februar. Der Petition des katholischen Landescomites von Oberösterreich zu Gunsten der kon fessionellen Schule

haben sich bereits in unserem Kron lande 124 Gemeinden und 78 Ortsschulräthe mit weit über 100.000 Unterschriften angeschlossen: Gegenwärtig circulirt auch eine von aristokratischen Damen aus gehende Petition zu Gunsten der consessionellen Schule unter der Frauenwelt und findet zahlreiche Unterschriften. Leider steht zu fürchten, daß der Liechtenstein'sche Schul antrag in dieser Session zwar zur ersten Lesung gelangt, dann aber in einem Ausschusse begraben wird , , da die Regierung dem Antrage sehr wenig

Sympathien ent gegenbringt. . .. i.. . Chronik. Die Petition für die eonfessionelle Schltle soll mit Zahlreichsten Unterschriften des Mtholisch^n.Volkes versehen, dik! katholjsche Schule zzurilchrobern helfen. W, Handelt,sich nicht, etwa ,für hie,eine oder andexe „für, den .ein en. oder andern^Gesetzentw urs e.j n- zutretez!, sondernMi.die Herstellung. der consessionellen Schule.überhaDt. Dif geeignete AH und Weise, d^r Wi^erherstellung der katholi schen Schule auszüsinden und.festzustehen, über lassen

' wir den dazu, berufenen ^ Organen; wir verlangen in derDetttwn..nn^ch,bie edpfessionÄe, die.katholische Schule. Wer dies? will, unter- Hrnbe ^ unteMreiht, HÄ in die Reihe der <keilüie der kat^oli- ^ ' Den vtelen Anfragen nach Petitwnsb9gen um die Herstellung der consessionellen Schule diene zur Nachricht, daß dieselben vom Montag kommender Woche ab in derI. Wöhlgemu!H'scheu Buchhandlung zu haben sind. . , Allerhöchste Spenden. Se. Majestät spendeten aus Privatmitteln: der. Gemeinde Kitzbichl zur Re- staurirnng

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Volksblatt
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Page 11 of 12
Date: 04.12.1889
Physical description: 12
und achtunggebietend das -°tholische Centrum im deutschen Reiche dasteht, und ?°'che große Erfolge für die katholische Sache dasselbe «ereits erzielt hat, da ein Bismarck sich vor ihm beugt, Ad der deutsche Kaiser ihm Achtung entgegenbringt. Mle traurig sieht es diesbezüglich mit der katholischen Partei in Oesterreich aus! welche Achtung bringt die ^.gterung uns österr. Katholiken entgegen? Wohin all unser Streben ferner gerichtet fein soll, ist die Stellung er Schule auf katholische Grundlage; denn wem das gehört

noch immer nicht besteht. Ein größerer Schutz muß dem Kleinge werbe gewährt werden; wir haben zwar ein Gewerbe gesetz, das manches Gute hat, aber wie oft werden ; dessen Paragraphe durch die bureaukratische Durchführung geradezu illusorisch. Dieses Alles, sowie die konfessionelle Schule können wir nur erreichen, wenn das Volk eine einige große katholische Volkspartei bildet und dadurch einen Druck auf die Regierung ausübt. Um dieses zu Stande zu bringen, ist es vor Allem nothwendig, daß unsere

gewissermaßen mit derselben. Die Ordnung und Sitte des HauseS wird geehrt und eingehalten, die -Wege und Neigungen der Einzelnen überwacht und ^ behütet. Noch sorgfältiger ist Vater und Mutter natür lich in der Erziehung der Kinder. Folgsamkeit, leibliche und geistige Pflege, religiöser Sinn und Gebet — wichtige Punkte. — Dann wollen die Eltern sie einer guten katholischen Schule anvertrauen. Der , katholische Standpunkt in der Schulfrage. Das Recht der Kirche^ Dies Recht ist unveräußerlich. Zur Pflege

alttirolischen Geistes ist es unnmgänglich nothwendig^ daß die Schule eine katholische sei. — Besondere Sorgfalt erheischt die Pflege des rechten tirolischen Geistes in den Kindern, die der Schule entwachsen. Gefahren dieses Alters in Bezug auf , Gesellschaft, Dienstplätze, Berufswahl. Gute und schlimme Seiten des Dienens beim Militär und Schützen- wefen. Eindringliche Mahnungen beim Abschied vom Vaterhause. Wichtig ist es in jedem Stande der alten tirol. Gesinnung treu zu bleiben, für den Bauern

den beiden Herren Abgeordneten den Dank für ihr bisheriges Ver halten im Landtage und Reichsrathe aus und bittet dieselben, die Forderungen der Bauern: ein katholisches Centrum, die katholische Schule, die Befreiung deS Papstes und die Entfernung der drückensten Steuern auch in Zukunft kräftigst zu unterstützen und zu fördern, und schließt mit der Bitte an den Clerus, derselbe möge die Bauern stets in richtiger Weise über die Lage der Dinge insormiren und sich nicht im Sinne einer Clique beeinflussen

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 08.10.1887
Physical description: 10
anlassung der Gemeinde durch ein solennes hl. Hochamt, unter Betheiligung der k. k. Gendarmerie, .zählreichster Einwohnerschaft und sämmtlichen hiesigen Körperschaften, feierlichst, begangen. — Der als tüchtiger Musiker wohl bekannte neuernannte Hochw. Herr Cooperator Bauer hatte die Orgel und die Leitung des Sängerchores übernommen^ der unter seiner Führung zur neuen Blüthe kommt. . Die für diesen Tag geplante Eröffnung der Kleinkinder- bewahr-Anstalt, sür welche gleich wie schon sür die Schule

derselben auszudrücken. Zugleich wird der Präsident Sr. k. Hoheit eine Reihe von Moment aufnahmen der Ausstellung (vom Photographen Larga- joli) im Prachteinband überreichen. KehrUngsschnle des kath. Meistervereins. Die Herren Berelnsmiiglieder und Meister, welche ihre Lehrlinge in obige Schule zu schicken gedenken, werden aufmerksam gemacht, daß die Eröffnung der Schule, und Einschreibung der Lehrlinge am Sonntag den 9. Oktober Vormittags 10 Uhr im Bereinslokale, Gesellenhaus, erfolgt. —Die Schule selbst beginnt

am gleichen Tage um Uhr Rachmittags. Die Vorstehung. Kaufmännische Fortbildnngs - Schule in Kozen. Sonmag, den 9. Oktober beginnt der regel mäßige Unterricht im Ladenmädchen Curse. Weitere Anmeldungen und Einschreibungen in diesen, sowie in alle anderen Unterrichtsabtheilnngen finden noch täglich um 7 Uhr Abends im Realschul-Gebände 2. Stock statt. Reflektanten auf den im nächsten Schuljahre zu er richtenden dritten Jahrgang (Commis-Cnrs) mit Muster- Comptoir, National-Oekonomie, Post--, Eisenbahn-, Tele

graphen- und Zollwesen als Lehrfächer wird der Besuch unserer kaufmännischen Fortbildungsschule behufs An eignung der nothwendigen Vorkenntnisse für diesen Curs dringend empfohlen, und sind hier inbesondere jene Commis und Praktikanten darunter? verstanden, welche unsere Schule theils noch gar nicht besucht, theils nicht vollständig absolvirt haben. Neteranen-Uerein Kozen. Sonntag den 9. Oktober 10 Uhr Vormittags wird in der Deutschhaus kirche sür das verstorbene Vereinsmitglied ^errn Josef Eberhart

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Volksblatt
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Page 5 of 16
Date: 24.11.1880
Physical description: 16
Seite der Regierung koi^h immer verfolgte Princip der Trennung der Schule von der Kirche mit sich bringt gehörte Ich will »iH denunziren, haben auch keine» einzelnen Fall vor Augm, so»der« will vielmehr eine mehr und mehr um sich greifende Erscheinung, die sich gewiß auch in andern Kronländern vorfindet, beleuchten. Ich will auch nicht erst beweisen, daß es mit der Schul aufsicht auf dein Lande schlecht bestellt ist, daß vernünftigerweise der Ortsseelsorger einzig und allein der tauglichste

ist zum Amte eines SchulaufseherS. Ich zeige nur, daß, weil der Seelsorger nach unserm Schulprovisoriüm in der Schule unter dem Lehrer steht, dieser vielfach ein Gegner des Pfarrers ist. In solchen Fälle» und Lagen wird der Lehrer häufig »ach dem Ausdruck des französischen Ministers ThierS ein Gegenpfarrer, und weil das Unkraut sich so leicht verbreitet, und das Böse so gerne Einkehr hält in'S wankelmüthige menschliche Herz, so ist die Wirksamkeit deS GegenpsarrerS eine viel größere als die deS Seelsorgers

selbst nicht, steht oder lümmelt zum großen Aergerniß in einer Bank oder ist auf dem Chor und läßt die Kinder oHne Aufsicht. Anderseits lehrt der Katechet in der Schule und Kirche die Kinder und Eltern, wie sie sich im Hause GotteS ehrerbietig betragen soÜen. Dieses ÄuSeinandergehen der Wirksamkeit erzeugt in den Kinder- Herzen eineit tiefgehenden Zwiespalt, vereitelt jede religiös sittliche Erziehung^ macht bie Jugend zu Zweiflern und unter gräbt de» Glaube», und erzeugt bei de« »och christlichen Eltern

Widerwillen, ja Haß gegen den Lehrer, bei de» lauen und obige« Zwietracht säenden Gemeindegliedern geschieht eS wie bei der Jugend; bäher kommt eS auch, daß nicht bloß diese sondern auch Schulkinder den Glauben und katholische Principien verspotten und den Seel sorger verachten. Aehnlich macht eS der Lehrer in der Schule. Er geht aus dem Religionsunterrichte fort und das gilt dem Landvolke als Beweis vo» Gleichgiltigkeit gegen die Religion oder von Feindschaft gegen den Seel sorger. Bleibt

zum Gegenpfarrer und dieß auch in solchen Gemeinden, wo der Seelsorger alleS ausbietet, auf'gütlichem Wege die Sache besser zu gestalten. ^ Ist nu» der Lehrer, was in Tirol meistens der Fall ist, auch Organist, so ist er Gegenpfarrer nicht bloß in der Schule und im Wirthshause, sondern auch auf dem Chor. Obwohl als solcher Be diensteter und daher Untergebener der Kirche und deS Seelsorgers, ernennt er daS Dienstverhältniß nicht an, behandelt den Orgamsten- dienst als Nebensache, kümmert

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Der Burggräfler
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Page 9 of 12
Date: 16.09.1885
Physical description: 12
♦ Kollage zn Uro. 74 des „Anrggrafler' Aus aller Zeit. IV. 2. Bon dem Volksschulwesen. Die Nachrichten über die niedere Volks schule des ausgehenden deutschen Mittel alters sind sehr dürftig, aber sie reichen dennoch genugsam aus, nicht blos um das Vorhandensein derartiger Schulen zu be zeugen, sondern auch um darzuthun, wie sehr man die Schule als eine wesentliche Trägerin christlicher Lehre und Erziehung ansah, und wie eifrig von kirchlicher Seite der Volksunterricht empfohlen wurde

, zahlreiche Ge betbücher, Katechismen, Beichtspiegel, Hand postillen, Sammlungen von geistlichen und weltlichen Liedern u. s. w. Diese Schrif ten waren es aber nun, welche die Un kenntnis im Lesen auch für den gewöhn lichen Menschen fühlbarer machten und die Nothwendigkeit und Wichtigkeit des Be suches der Schule mehr herausstellten. Außer diesem Umstände war es die Kirche, welche das Schulwesen in jener Zeit am meisten förderte, indem sie immer mehr darauf drang, daß der Unterricht, den das Kind

im elterlichen Hause zuerst erhielt, in der Schule fortgesetzt werde. Sie gründete femer Schulen mit ihren Fanden, bildete und stellte die Lehrer auf, kurz übte einen Einfluß, daß man richtig sagen kann, daß die gesammte Schule aus dem Boden der Kirche herauswuchs. Wie groß das Ansehen der Schule war, sagen uns die Pflichten, die man den Kindern gegen ihre Lehrer einprägte. In einer im Jahre 1478 von dem Kaplan Johannes Wolff herausgegebenen Schrift heißt es: man sei den Schulmeistern sogut

im sechsten und siebenten Lebensjahre die Schule besucht wurde. (Fortsetzung folgt.» Abschied und Heimkehr. Eine Erzählung aus der Zeit des siebenjährigen KriegeS. Bon <g. Marion. 4) - (Fortsetzung). „Der Dietacher müßte verhungern, wenn er nur das bekäme, was er sich selber holt', sagten die Offiziere oft scherzend zu einander, wenn sie die Berichte der von einer Fouragirung heimkehrenden Sol daten anhörten und dabei immer die Ent deckung machten, daß Karl nie etwas halb wegs Nennenswerthes erbeutete

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Volksblatt
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Page 7 of 12
Date: 26.10.1881
Physical description: 12
an der Anstalt volle Vl?rpstegung in der dem Stande äuge-' messenen Weise und allfällige ärztliche Behandlung für die Dauer von 4 Wochen, muß sich jedoch in Allem der Haus ordnung und den Anforderungen des Lehrpersonals fügen. Für Wohnung mit Bett, Beheizung, landesübliche Be köstigung, Licht und Wäsche, allfällige ärztliche Behandlung, sowie für den gesummten Unterricht, sowohl in der Winter schule, als in den Spezialkursen hat jeder Schüler einen Betrag von 86 st. in zwki Raten und zwar die Halste beim

bemittelte junge Leute wurden vom hohen Land tage G Stipendien k 50 fi. bestimmt, welche hiemit gleich zeitig ausgeschrieben werden. Der Beginn der Winterschule wird aus beu 10. November 1881 festgesetzt und -dauert dieselbe bis Ende-Äpnl 1882. Dis Gesuche um Aufnahme find: a. mit dem Taufschein des Aufzunehmenden; d. mit dem Zeugnisse über die Absolviruug der Volks schule; e. mit einem Zeugnisse des Seelsorgers über dessen religiös-sittliches Betragen und im Falle der Bewerber um ein Stipendium ansucht

, ü. mit dem Armuthszeugnisse zu belegen. Die Aufnahms-Gesuche find bis längstens 3V. Oktober b Zs. dem Landes Ausschüsse zu überreichen. ZnnSbrWck^ 1,2. Oktober L881. : . Vom Tiroler Laudes-Ausschllsse. KlindmachttW. . Die Nothwendigkeit einer süchtigen ^Ausbildung über '.Gewerbelehrlinge wurde schon vor Jahren«Donoden Geweche- ^trxibenden der ?Stadt Bozen durch eine - Petition M »die Handelskammer umMrrjchtung einer gewerblichen FortbildungS- ..schule.-anerkannt, / - Nach Beseitigung verschiedener Hindernisse istdiL

Er- richwug„derselben hohen Qrts bewilligt worden;-die- Schule tritt am O. November l Zs. iys Leben ^vnd der Wunsch der Gesuchsteller ist somit endlich in' MMuug ge bracht worden. - Der Handels- und Gewerbekammer von'Bozen gebührt däS Verdienst diese Anstalt gegründet zu haben, welche auch die) Stadtgemeinde und das Verwaltung-Comite des ' frei willigen Arbeitshauses mit Geldmitteln unterstützt in 'Dr sichern Voraussetzung, namentlich dem unter dem Drucke Ay- gunstiger Verhältnisse leidenden Kleingewerbe

und das Gedeihen der Schule abhängen. Darum werden die Gewerbetreibenden von Bozen ein dringlichst eingeladen an dem Fortbestand und an dem. Auf blühen der neuen gewerblichen Fortbildungsschule kräftigst mitzuwirken, vorzüglich und- in erster Reihe dadurch, daß jeder Meister feine-Lehrlinge zum Besuche der Schule ver halte, seine Gehilfen dazu aueifere und selbst thatsächlich daS Interesse bezeuge, welches der Gewerbestand an derselben hat, um so die junge Schule zu heben und die aufgewandten Opfer wirklich

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