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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 2 of 4
Date: 04.07.1851
Physical description: 4
. Und im Grunde dreht sich ja immer der Streit um die Landschulen herum. Dieses zum Voraus. Nun wollen wir jede Frage vorführen und probiren, ob wir nichts herausbringen, was ein bischen einen Sinn hat. Zugleich erlauben wir uns das Ver gnügen, hie und da beide Parteien sprechen zu lassen. 1 . Soll allenthalben die Schule von der Kirche getrennt werden, und welche wären die Grenzlinien? Wenn wir den Geist aus dem Wortschwall, der von Seile der radikalen Presse in Strömen über dieses Problem ausgegossen wurde

, destilliren, so würoe die Antwort lauten: „Ihr fragt uns, ob man die Schule allenthalben von der Kirche trennen soll, und wir antworten euch: Ja, man-soll auf eine Scheidung zwischen Schule und Kirche antragen. Wir wollen euch hiefür auch die Gründe angeben: Wir haben es unumstößlich bewiesen und der ganzen Welt zu wissen gemacht, daß die Volks schule in Oesterreich und namentlich in Tirol in einem gar trauri gen Zustande sich befindet. Der Gehalt der Lehrer ist sehr klein, die Dummheit und der Aberglaube

hätten? Daher erheben wir das hei lige Wort: „frei die Schule von der sie knechtenden und verdum menden Hierarchie!' Und was ihr von Grenzlinien zwischen Kirche und Schule sprecht, hat nur zum Theil einen Sinn. Wir wollen euch gestatten, daß ihr dem Volke etwas von Religion sagt, aber bringt ihm reine, erhabene Grundsätze bei, malträtirt eS nicht mit strengen trockenen Glaubensformeln. Um all' das Uebri'ge kümmert euch nichts. Da habt ihr eure Grenzlinien.' Nun wollen wir sehen, ob diese Gründe

für die Trennung der Schule von der Kirche so fest dastehen, daß man sie gar nicht mehr umwerfen kann. Wir wollen nicht gerade behaupten, daß wir das non plus ultra des Volksschulwesens schon erreicht haben, wir haben schon früher in einigen Artikeln das Mangelhafte an demselben ausge sprochen und haben so viel Freimuth, entschieden jenen Gutgesinn ten gegenüber zu treten, die immer nur das Bestehende loben oder es entschuldigen. Wahr, Manches muß anders werden. Aber trägt die Kirche allein die Schuld

, daß die Volksschule im Ganzen nicht das geleistet hat, was man von ihr erwarten kann? Ihr sagt, die Volksschule stand unter der Kirche. Gut. Aber unter wem stand gestern noch die Kirche? Sie war eine demüthige Magd des Staates. Es ist daher nur eine Fiktion, wenn ihr sagt, die Schule stand unter der Kirche. Es gab in Oesterreich keine Kirche, es gab nur 30 Millionen Menschen, die man mit dem Namen: Katholiken beehrte und die man mit Hofdekreten fütterte. DaS war ihr Brot des Lebens. Waren diejenigen

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