9 des Budgets: „Mnisterium für Kultus und Unterricht.' Die Rede des Fürsten vollständig gebracht, würde Illllein eine ganze Nummer des „Tiroler Volksblatt' iMm, daher können wir nur die wichtigsten Partien Dringen. Wir benützen dazu den. mit großem Fleiße der „Salzburger Chronik' gemachten Auszug auS Id« Rede. - > Fürst Liechtenstein will nicht mit dem Vorredner Ipolemisiren, sondern er -will sich nur mit der so wlch- Frage der konfessionellen Schule befassen. DeS lRedners Aufgabe soll eS daher
sie aus diplomatischen Rücksichten noch nicht änsge- j Lochen hätte. . Hier sprach der hohe Redner in Bezug auf Gleich berechtigung, oberste Leitung und Führung jene Ansicht der wir (Siehe Nr. 24 1. Seite 3. Sp.) nicht ht zustimmen können. Dann fährt er fort: Die MsGonelle Schule ist nun diejenige, welche dieKinder Im der Religion ihrer Eltern nicht nur unterrichtet, sondern auch erzieht. Ihre Merkmale sind daher : II. die thunlichste Sonderung der Kinder nach der Kon- Ilession unter Lehrern
; da man aber heute im parlamentarischen Leben nicht ohne Rückendeckung vorzugehen pflege, immer nach Präzedentien sich umsehe, so hat auch die konservative Partei Präzedentien. gesucht; und an solchen fehle eS gerade in Bezug auf die konfessionelle Schule nicht, dtznn fast ganz Mittel- und Nord-Europa besitzen die konfessionelle Schule. Redner zieht zunächst Deutschland in den Kreis seiner Betrachtung. In Württemberg, Hannover, Schleswig- Holstein und Oldenburg sei die konfessionelle Schule besonders weit
Volksschulaufsicht wieder auf der gleichen Stufe, wie vor demselben. Was Bayern betreffe, so habe dort die Gemeinde zu ent scheiden, ob die Schule konfessionell oder simultan sein solle. Trotzdem seien die Simultanschulen auch in Bayem in verschwindender Minorität. Redner kommt nun auf Ungarn zu sprechen, in welchem Lande die Konsessionalität der Schule ein avitischeS Erbtheil sei. In Ungarn seien seit jeher alle Schul gattungen konfessionell, was am deutlichsten aus der Schulstatistik hervorgeht
, welche 83 Perzent konfessionelle Schulen, 4 Perzent Simultanschulen und 11 Verzent Gemeindeschulen ausweise.- Inmitten aller dieser Länder stehe nur Oesterreich isolirt als eine unhaltbare Aus nahme mit seiner konfessionslosen Schule da. Daß Frankreich und Italien auch die konfessionslose Schule besitzen, sei zwar nicht zu entschuldigen, wohl aber zu erklären. Frankreich versinke immer tiefer in den Ra dikalismus, und in Italien stehe noch heute die Regierung im Kampfe gegen die geistliche Macht und so sei