die Leitung unseres Schulwesens überantwortet ist. dürfen dieses Verdienst ungeschmälert für sich in Anspruch nehmen, kein Einsichtiger wird es ihnen streitig machen, der blasteste Neid wird es ihnen lasten. Es ist nur billig, wenn wir auch die Oeffentlichkeit mit diesem Werk bekanntmachen, denn nicht bloß uns Lehrer, als die unmittelbar Betroffe nen, geht es an, sondern alle, du für Schule und Jugend ein Herz haben. Alle wird es reizen, den Geist kennen zu lernen, der aus ihm spricht, daraus
aus den Geist seiner Urheber zu schließen und zu erivügen, was er uns noch künftig schen ken wird. Der Beginn des neuen Schuljahres wurde für alle Lehrer zunächst dadurch zum Ereignis, daß sie mit neuen Amtsschristen überrascht wurden. Gegen das Bestehen von Amtsschriften wäre nichts Besonderes einzuwenden, ob wohl sich natürlich eine Schule auch ganz gut ohne fie den ken ließe. Da sie einmal da waren, haben sie die Lehrer auch ausgefüllt und werden es ja auch weiterhin tun. Nur zweier lei ist unerklärlich
sein. Der Erlaß schränkt die fteie Arbeit des Lehrers ein und macht ihn zum Sklaven der Heftewirffchast. Glaubt die Behörde wirklich, damit der Schule und dem Als die Kunde solcher Vorgänge ins Reich drang, da erfaßte die Fürsten und ihre Ratgeber ein panischer Schrecken und selbst die Bayernherzoge und Erzherzog Ferdinand der- gaßen ihre heimliche Eifersucht. Sie wußten, daß das Bei spiel, welches der Kardinal zu geben im Begriffe stand, die bedenklichsten Folgen haben konnte; deshalb traten
eine lästtge Fessel erblicken und den Geist, der sie uns ange legt hat, verleugnen. Es ist der Geist des Mechanismus, der Schablone, des falschen Scheines, der Todfeind jeder wah ren Schule. Einer Behörde, die Trägerin dieses Geistes ist, müsten wir unser Vertrauen versagen. Wir fordern im In teresse der Schule von einer Behörde ganz anderes: Wir verlangen von ihr geistige Autorität, nicht im Sinne des Aufzwingens ihrer Ansichten, sondern des tiefen Verständ- nistes und der bewußten Forderung der wahren
Jnteresten von Schule und Lehrer. Wir verlangen von ihr, daß fte dem Lehrer seine Freiheit laste, daß fie nicht ihren Gebrauch, sondern nur ihren Mißbrauch strafe, wir verlangen, daß sie nicht der Amerikanisierung der Schule das Wort rede, in dem sie den Stofs über den Geist setzt, wir verlangen end lich, daß sie eine gänzliche Erneuerung der Lehrerbildung befürworte. Der Lehrer ist die Schule, sein Wert entscheidet über ihren Wert, sein Geist über ihren Geist. Je mehr Leben er in sich trägt, umso mehr