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Volksrecht
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Page 4 of 8
Date: 12.01.1923
Physical description: 8
der Gegenzüge des Kanonikus Schuster, dem cs nicht eiu- gehcn konnte, daß sein Nachfolger eine Schule bauen wollte, gegen die er selbst sich mit Händen und Füßen gewehrt. . Ilebrigeirs ist der Herr Kanonikus mlf seinen frü heren Kaplan Herzog sehr schlecht zn sprechen. Dieser hatte sich sogar crkühirt, von der Bezirkshauptmailn- schaft, also von einer weltlichen Behörde, eine eigeich BaukoMinission wegen des schlechten Bauzustalldes des Psarrhofcs zil Fralienstein zn verlangen. Die Bezirks- hanptmannschaft

war er mit dem alten Pfarrhof zufrieden gewesen, aber der neue Pfarrer, der brauchte gleich lauter neue Dächer für Haus und Ställe, Natürlich, der hatte leicht an- schaffen, wenn er, der Herr Kanonikus, zahlen mußte! Ja, ja, er wird es schon noch erleben, daß dafür die Strafe Gottes kommt. Und jetzt stand doch die neue Schule in Frauen stein fertig da, viel größer und schöner lvar sie sogar als der Pfarrhof. Ter Pfarrer hatte selbst den Bau grund geschenkt und außerdem beinahe ein Joch seines besten Feldes

zum Schulgarten und zn einer Baumschule. Die Schnlzimmer sind hoch und volles Licht fällt durch große Fenster, die Lehrer haben' gesunde heitere Woh nungen, denn der Pfarrer ist überzeugt, daß aus einer solchen Schule auch eine gesündere, bessere und freiere Generation heranwachsen 'wird als aus denk alten, dü steren, mouerfenchten Schulhause. Wie der Mensch wohnt, so wird er und es ist rein unmöglich, -daß ein Lehrer, in dessen niedere, finstere Stube die Sonne nie scheint, mit .Lust und Liebe und heiterem

Opposition vonseiten des Schnlobmanncs Groß und seiner Anhänger; aber schließlich siegte doch die Ueberzengung, daß auch für den Bauer und Arbeiter Wissen rmd Können die Grundlage seines Fortkontmens und Wohlstandes sind. Sogar ein viertes SchulzimMer wurde gleich mitgebaut, damit die Schule auch für die Zukunft groß genug ist. Doch ist auch dieses große Zim'mcr jetzt schon nicht zwecklos, denn alle Sonntage nachmittags ist darin landwirtschaftlicher Fortbildungs- Unterricht, den der Pfarrer abwechselnd

mit den Lehrern -abhält. Anfangs scheuten sich die der Schule entwachsenen jungen. Leute wieder in die Schule zu gehen. Dafür kamen dem Pfarrer zuliebe ältere, erfahrene Bauern, und so ist jetzt alle Sonntage das' Schnlzimmer über-' füllt;, und nach dein Unterrichte tvird der Schulgarten betrachtet oder man geht auf das Versuchsfeld des' Pfarrers hinaus, wo die verschiedensten Sämereien aller Wcltgegenden jedes sein Fleckchen haben, wo sie zeigen können, wie und ob sic im Gebirge gedeihen. Dann, ko Minen

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