uns nicht opportun. „Sei dem, wie immer, daß jedoch jetzt die Mehrzahl für deutsche Schulen ist, ist außer Zweifel.' Wirklich? Untersuchen wir ein bischen. Die Bevölkerung kann diesbezüglich in vier Klassen eingeteilt werden: 1. Indifferente, 2. Un selbständige, 3. Verteidiger und 4. Gegner. Zu den Indifferenten gehören einmal alle jene, die mit der Schule nichts zu tun haben, serner die Jugend, die an so ernsten Fragen kein Interesse- findet, und endlich auch solche, welche die Schule wohl angehen
materielles Interesse und andere Rücksichten auch noch. Aber weil sie sich nicht so frei entscheiden können, sollte auch ihr Urteil weniger schwer in die Wage fallen. Ferner sind dafür einzelne Laien, die wirklich überzeugt sind, die deutsche Schule bringe uns große Vorteile, und endlich laut „I. N.' alle acht Gemeindevorsteher des Tales. Daß die Vorsteher die Bevölkerung „amtlich' vertreten, ist sicher. Ob sie aber auch immer die Gesinnung derselben vertreten, ob sie sür die Schule das gehörige Interesse
Folgen des deutschen Unter richts zu fühlen; dann auch nicht gar so wenige Laien, wie Schreiber aus Erfahrung weiß. Wenn man auch die Indifferenten und Un selbständigen als stramme Verteidiger der deutschen Schule zählt, dann ist die Mehrzahl der Be völkerung ohne Zweisel dasür, denn sie allein stellen weitaus die Mehrzahl der Bevölkerung dar. Zieht man aber diese, wie billig, nicht in Betracht, so bleibt ein geringer Bruchteil der Bevölkerung übrig. Ob dann von diesem wirklich die Mehrzahl
, so auch der Ladiner. Da die Literatur des Ladinischen zu wenig entwickelt ist (daß es keine habe, wie der bemerkt, ist nicht ganz richtig), kann es als Unterrichtssprache nicht in Betracht kommen; daher muß zu einer andern Sprache die Zuflucht genommen werden. Wir Geistliche haben für keine eine besondere Anti-oder Sympathie. Wenn uns nur geholfen wird, wie, ist uns ganz gleich. Wenn über Nacht das ganze Tal deutsch würde, so könnte uns das am liebsten sein. Die Ver fechter der deutschen Schule hätten ihr Ziel
er reicht, was wir ihnen von Herzen gönnten, und wir das unsere. Schule, Kanzel und auch Beichtstuhl würden an Anstrengung verlieren, wir brauchten keine Hirtenbriefe zu übersetzen usw. und würden trotzdem mehr erreichen. Aber so lange Enneberg ladinisch bleibt, müssen wir fordern, daß bei Bestimmung der Unterrichtssprache auch auf den Religionsunterricht die gebührende Rücksicht genommen werde, damit uns die Mög lichkeit geboten werde, vas Lehrziel möglichst ganz zu erreichen. I^s,ä. Kirchliche