schuldig gesprochen. Der Gerichtshof verurtheilt denselben zu 13 Monaten Kerkers. Innsbruck, 13. Dezember. Heute begann unter dem Vorsitze des LandeSge- richtöraths v. Mor die Hauptverhandlung wider 1. Berger Ludwig, 53 Jahre alt, led., Müller aus Salzburg; 2. Schwaiger Michael, 63 Jahre alt, verehl., Müller aus Henndorf, Salzburg; 3. Gradinger Simon, 62Jahre alt, Witwer, Müller aus Ampfelwang in Oberösterreich; 4. Gradinger Rupert, 23 Jahre alt, led., Müllergeselle, Sohn des Vorigen; 5. Durst Vinzenz
Gehöften einfand, ein Glas Milch oder Honig begehrte und dann mit Falsifikaten bezahlte. Die Fahndung nach diesem Manne führte am 23. Juni 1888 zu dessen Verhaftung in der Person des Er stangeklagten. Bei Berger wurden damals 9 falsche Guldenstücke und ' ein falsches Zweiguldenstück gefunden. Die gepflo genen Erhebungen ergaben, dass in folgenden Orten falsche Münzen (im Ganzen 34 Gulden, 9 Zwan ziger und 1 Zehnkreuzerstück) ausgegeben wurden: Salzburg, Zell a. See, Frankenburg, Kitzbühel, Sper
- teneorf, Hopfgarten, Kirchberg, Feichten Häring, Lauterbach, Itter, Lcogwang, Sonnberg, Raitenberg, Ischl, Brixlegg, Mondsee, Golling, Attnang, Thier see, Waltendorf, Vöklabruck, Neukirchen, Saalfelden, Torren, Weißenbach (bei Golling), Hof und Westen dorf. Berger gesteht, auf einer Tour von Salzburg über Zell a.S., Kitzbühel-Hopfgarten Falsifikate ver ausgabt zu haben, stellt jedoch in Abrede, dies auch in Moudsee, Ischl, Leogang, Vöklabruck und Golling gethan zu haben Dort in der Stadt Salzburg
habe sein Compllce Josef Hauser falsche Münzen veraus gabt. Dagegen ist konstatiert, dass Berger thatfäch- lich in Ischl, Mondsee rc. war, und dass er auch derjenige war, der dort Falsifikate auSgab. Einzelne falsche Münzen sind, ohne erkannt zu werden, weiter gegeben worden und erst nach Monaten in Orten, in die Berger vielleicht nicht kam, als falsch erkannt worden. Sämmtliche zu Händen des Gerichts gebrachten Münzen sind indes so gleichartig beschaffen, dass kein Zweifel obwalten kann, dass
alle aus derselben Quelle stammen. Das k. k. Haupt münzamt in Wien und jenes in Kremnitz erklären die Falsifikate als eine Legierung von Zinn un Antimon; sie sind in höchst gelungener Weise ge gossen, nur fehlt die Rundprägung des kaiserlichen Wahlspruches. Sie sind an Gewicht geringer als die echten, haben eine grauliche Farbe, die jedoch durch Reiben entfernt werden kann. Bald nach der Verhaftung gestand Berger, dass auf der Bahnhof- Restauration in Brixlegg ein Koffer von ihm liege, in dem noch falsches Geld liege