sollte, die deine Kinder nicht zu stillen vermöchten, wir dies Opfer um keinen Preis annehmen werden.' Mit diesen direkt au das Mutterherz greifenden Worten hatte Stephanie den Sieg gewouueu. „Ich werde zum Notar gehen,' entschied Frau Berger, einen leisen Seufzer unterdrückend. Waldemar dankte ihr in überschwenglicher Weise, indem er sie umarmte und küßte. „Wie gut du bist, Mama! Wir werden dir das nie vergesse».' I» diesem Augenblick erscholl die Hmisglvcke, Da Leue von ihrem Gang noch nicht zurückgekehrt
war, so ging Waldemar, die Türe zu öffnen, während Stephanie die Gelegenheit benutzte, sich ans ihr Zimmer zn begeben. Erna, die mit der Großmutter allein blieb, umschlang die alte Fran, und sie zärtlich liebkosend, flüsterte sie ihr zu: „Sorg' dich uicht, Großmama! Paul kauft dir deiu Haus zurück.' „Panl?' wiederholte Fran Berger überrascht. „Ja, ja,' flüsterte Erna hastig, „wir sind schon miteinander einig. Er wird mein Munn, und dann bringen wir dich nach Dornhauseu zurück.' „Was sind das für Märchen
Lente in fröhlichster Stimmung, Fran Berger nickte ihnen freundlich zu: „Geht, liebe minder, amüsiert euch. Die Freude gehört der Jugend Und die ' - in- den: Alter!' fügte sie im stillen hinzu, 3. Das Geständnis seiner Liebe, Verbünde» mit dem schmerzlichen Vorgefühl einer lange» Trciinnng, hatte Panl, den allzeit Heiteren, ungewöhnlich ernst gestimmt, was seinen Schwestern, als er heim kehrte, sofort ausgefallen war. „Welcher Hase ist dir deun über deu Weg gelaufen?' fragte ihn Hedwig, die ältere
, in scherzendem Ton. „Erna Berger ist heute angekommen,' berichtete Paul offen herzig, „bleibt aber nnr zwei Tage. Sie gehen alle fort — auch die Großmntter, die ihr Hans verkaufen wird,' Er hatte ganz vergessen, daß Erna ihm dies letztere als tiefes Geheimnis an vertraut hatte. Während er noch sprach, trat sein Vater ein, „Wer verkauft seiu Hans?' erkundigte er sich, „Frau Berger,' entgegnete Panl, „Hm — hab' mir gedacht, daß das mal kommen würde,' brummte Gerhardt. „Glaube, ihr Nichtsnutz vou Sohu
ist wieder hier. Solch ei» Abenteurer und Glücksritter, der seine Mntter völlig 'ausplündern wird. Zu»? Gliick verkauft sich eiu Haus uicht so rasch. Werde sehen, ob sich da nicht ein Riegel vorschieben läßt.' Im Gruude war es Paul gauz recht, daß seiu Vater sich den schlechten Handel, näher ansehen wollte; nnr fürchtete er, es könne dadurch eiu Bruch zwischen den beiden Familien herbeigeführt werden. Er versuchte deshalb, Waldemar zu verteidigen. „Früher mag Herr Berger ja nicht ganz tadelfrei gelebt