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Alpenzeitung
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Page 7 of 8
Date: 10.07.1932
Physical description: 8
hin noch herausgeholt. Das macht Ihnen auch nicht jeder naä Die Mitvve Humoreske von Ralph Urban. Leo Verger war ein schneidiger junger Mann, seelisch und gescheitelt glatt. Zum Hochstapeln wurde er förmlich gezwungen, denn er führte zufällig den gleichen Familien namen wie der Seniorchef der Firma Berger u. Eie., bei der er in der Lehre stand. Der hoffnungsvolle Jüngling befand sich erst kurze Zeit in der Hauptstadt, denn er war vom Fabrikkvntor in der Prcvinz nach der Zentrale der Firma berufen worden

, eine wirk liche Dame kennen zu lernen, denn die Back fische waren ihm zu dumm. Nun las er ein mal in einer Zeitung eine Anzeige, in der eine junge, hübsche Witwe sich einsam fühlte und die ehrbare Bekannschaft eines feschen jungen Mannes suchte. Das kounte natürlich nur er sein. Um sicher zu gehen, benutzte Leo Berger für sein Schreiben an die schöne Unbekannte einen Briefbogen der Firma mit dem Auf druck „Berger u. Eie.' usw. Cr tonnte dies ruhig wagen, denn er selbst holte täglich die Post

für die Firma aus dem Schließfach. Tat sächlich fand er bald darauf unter den Ge schäftsbriefen einen rosafarbenen an Herrn Leo Berger, Firma Berger u. Eie. Die Witwe schrieb reizend, sie wäre einer Zusammenkunft nicht abgeneigt. Ort und Zeit zu bestimmen, überlasse sie ihm. Leo Berger wollte der Dame gleich beim Zusammentreffen im herrlichsten Lichte er Der Zàtz des NKatteo Subrini Erzählt von Georg Eschenbach Der Stern des Hauses Subrini war im Sin ken. Fünfzig Jahre Geschlechterkrieg hatten die Kraft

der Subrini. Und weil der Raum noch am besten erhalten, schlug scheine». Er ging aufs Ganze, bestach Vor Lehrling Fritz und schrieb an die Postàessl der Witwe, daß er sie an einem Nachmittag« um sechs in seinem PrivatkOntor der Firm» Fritz Verger u. CK. erwarte. An jenem Tage war er in hcllor Aufregung, Um vier verließ Herr Berger, der Teniarchef, das Büro. Um fünf Uhr zwei Minuten jagts der letzte der Angestellten über die Treppe hinunter. Um fünf vor halb sechs waren dk Aufwartefrauen draußen. Kaum saß

Leo Berger mit einer dicken Zigarre im Mund am Diplomatenschreibtisch des Chefs, schellte es an der Eingangstüre. Seinen Weisungen gemäß öffnete Lehrling Fritz und herein rauschte eins Dame, die mit Selbstverständlichkeit verlangte, zu Herrn Berger geführt zu werden. Der Stift geleitete sie ins Privatkonto?. „Es ist gilt, Fritz. Sie können gehen', sagte sich erhebend Leo Berger und sah seine kühn sten Erwartungen übertroffcn. denn so etwas Schönes und Elegantes von einer Frau hatte er nie zuvor

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 31.12.1930
Physical description: 6
lind beabsichtige in eine andere Ggeud zu übersiedeln, da er vor dem Oberleitner Angst hat. Schon bei der ersten Ein vernahme im Jahre 1928 wurde er von der Ho fer in seiner Ehre angegriffen. Auch er hat die Erzählung der Hofer über die Borsiille am Bor tage des Todes der Berger gehört und erzählte dasselbe, wie es schon aus den vorherigen Aus sageil hervorgeht, gestrigen und der gestrigen Verhandlung geradezu abstoßend. Don Juan und Wüterich Der erste Zeuge Georg Nieder wolfs- gruber schilderte

den Oberleitner als gewalt tätigen Meilischen, der fortwährend mit anderen Frauen Verhältnisse hatte. Aus diesem Grunde lvaren im Hause ständig Streitigkeiten. Auch hatte er reden hören, daß die Berger sowohl vom Oberleitner als auch von der Hofer miß handelt wurde. Seine Frau Nìaria Nieder- wolfsgruber hatte ihm erzählt, daß sie am Sterbetage der Berger der Mutschlechner be- gegnet sei und diese ihr gesagt habe, sie sei aus dem Hause gelaufen, da sie fürchtete, daß die Verger sterbe

. Als die Niederwolfsgruber auf disse Mittteilung hin das Haus betrat, fand sts die Berger bereits tot auf der Ofenbank vor. Bald nach dem Tode der Verger hörte man in der Nachbarschaft Gerüchte, daß es beim Tode der Berger nicht mit rechteil Dingen zugegan- gen -sein müsse. Als der Zeuge wiihrend des Krieges auf Urlaub kam, hatte er feststellen können, daß der Oberleitner mit der Hofer be reits zusammen schlief. Bald nachdem Oberleitner zum zweiten nicht geheiratet hatte, entstanden zwischen ihm und der Hofer

Streitigkeiten, da Oberleitner mit einer Magd ein Verhältnis angefangen hatte. Die Berger wurde von den beiden mißhandelt uud hatte sich einmal seinem Vater gegenüber geäußert, daß sie nunmehr bald genug habe. Einmal hatte der Zeuge mit Oberleitner einen Streit, weil dieser seine Schafe auf die Weide des Zeugen gehen ließ. . Er stellte ihn deshalb zur Rede und am nächsten Tage sei Oberleitner mit einigen Steine!» und einem Stocke bewaff net zu ihm gekonnnen und habe ihn bedroht. Der Zeuge setzte

. Die Hofer hatte bei einer Zusammenkunft im Haufe des Steinhauser er zählt, daß Oberleitner ihr an einem Samstag' vier Krapfen übergeben habe, mit dem Auftrage, diese der Verger auszufolgen, wobei er sie dar auf aufmerksam machte, daß sie nicht davon essen solle und auch niemanden davon gebe. Tags darauf war der Berger nicht wohl, so daß sie nicht in die Kirche gehen konnte. Im Lause die tvar Auf eiue Frage des Präsidenten, ob der Zeuge mit der Hofer ein Liebesverhältnis gehabt habe, verneint

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 30.12.1930
Physical description: 6
geben könne und sei deshalb bi? nach der Entbindung aus dem Hause geflohen/ Auf meine Frage wie der Tod der Berger er folgt sei, antwortete sie mir, daß ihr der Ober leitner vier Krapfen mit dem Auftrage gegebe»« Der gestrige Verhandlungstag im Prozesse ihres Benehmens der Berger gegenüber von habe diese der Berger zu geben und hinzufügten gegen Oberleitner-Hofer war in feiner Ganze den Leuten getadelt. Dieser Zeuge erklärte au- „Paß auf und iß nicht davon' und sagte dann der Zeugeneinvernahme

habe den^bei der Berger gefundenen das Los der Angeklagten zu erleichtern. soll, sich gegen das 6. Gebot vergangen zu Krapfen in der Nahe, des Hauses vergraben. Es ist geradezu auffallend, wie sich die mei- haben, während die Höfel' im Beichtstuhle ein Auf die Frage des Präsidenten, warum sie sten Zeugen auf besondere wichtige Einzelheiten Vergehen gegen das 3. Gebot eingestanden hat. hei der Untersuchung davon nichts erzählt Habs nicht erinnern können, oder überhaupt in Ab- Die nächste Zeugin Maria Dasser

war am rede stellen über die betreffenden Umstände ge- Sterbetage der Berger verständigt worden, daß sprochen zu haben, so daß sich der Präsident diese sich nicht wohl befinde, sie begab sich so- des öfteren genötigt ficht ihnen ihre früheren fort ins Haus, fand die Frau jedoch bereits wt Aussagen vorzuhalten und festzustellen, daß der vor. Sie entleerte die Taschen der Toten und die Untersuchung führende Nichter diese Erklä rungen nicht aus der Luft gegriffen haben kann. Alles in altem

machte hierauf die Zeugin aus Präsident einige Fragen an die Hofer bezüglich Tod der Berger. Seine während der U»tersu machte durchaus keinen traurigen Eindruck, er die Folgen einer falsclM Aussage vor Gericht nahm das Messer und den Rosenkranz vom und auf den geleisteten Schwur aufmerksam. Tische und ließ die Lebensmittel liegen. Die Zeugin: „Was ich jetzt gesagt habe hat m!l Dasser gab die übrigen Dinge einem Kinde mit die Hoser erzählt und ich bin bereit die Wahr- der Aufforderung

infolgedessen nichts über den des Verhaltens des Oberleitner gegenüber der Berger und gegenüber ihr selbst. Auch gestern waren die Antworten der Angeklagten von den vor dem Untersuchungsrichter gegebenen Erklci- ruugen wesentlich verschieden. Der Präsident befragte die Hofer über eine Erklärung bezüglich eines Scemes, den der Oberleitner auf seine erste Frau geworfen ha ben soll. Auf diese Frage antwortete die Ange klagte, sie habe dies Gamals nur aus Rache ge sagt lind die ganze Geschichte beruhe

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Brixener Chronik
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Page 10 of 12
Date: 25.12.1909
Physical description: 12
gesunde. Zum Schluß wird sicher auch die Mutter Natur ein Einsehen haben und ihre verkehrte Art aufgeben. Wenn dann einmal eine tüchtige Weihnachtsschneelast die Strohdächer des Dorfes beschwert und die Straßen unwegsam macht, wird völlige Vernunft wieder ihren Sitz aufschlage«. Wir wollen hoffen, daß das bald geschieht, denn die Oberkreuzhofer ver dienen es. Auf kr Tranimy. Eine Weihnachtsgeschichte von Josef Weingartner. „Gärtnerstraße, umsteigen!' rief der Kondukteur. Ernst Berger schaute

unwillkürlich von seinem Buche auf und sah, wie draußen vor dem Tramwagen irgend ein goldgelber, geschliffener Stein aufblitzte; doch ohne sich dessen recht bewußt zu werden, wandte sich der junge Gymnasialprofessor neuerdings seiner Lektüre zu. Am nächsten Morgen — Berger fuhr alle Tage um 8 Uhr in seine Lehranstalt — schaute er einige Minuten nach der Gärtnerstraße zufällig auf die vordere Plattform hinaus. Gerade im selben Augenblicke wandte sich ein weiter Damenhut halb zur Seite und von der großen

Hutnadel blitzte Berger dasselbe Opalgefunkel entgegen wie gestern. Jäh durchzuckte ihn die Empfindung, genau dieses plötzliche, intensiv goldene Aufleuchten müsse er vor kurzem schon einmal gesehen haben. Mit unwillkür lichem Interesse blieb sein Blick an der Hutnadel hängen, betrachtete dann den einfachen, aber ge schmackvollen Hut und wie nun der Kondukteur von innen das Billett verlangte und die Dame sich ganz umwandte, sah Emst, daß auch das junge, frische Angesicht gut zum Hute stand. So kam

es, daß der Professor bei der nächsten Fahrt zwar wieder in seinem Buche las, dabei aber recht zerstreut war und bei jeder Haltestelle zum Wagen hinaussah, als ob er einen Bekannten erwarte. Und wirklich, bei der Gärtnerstraße starch die Dame mit. der blitzenden Opalnadel und bestieg wieder die vordere Platt form. Ernst Berger schien sich heute sehr für das Straßenleben zu interessieren, er blickte bald rechts, bald links durchs Fenster, aber zwischenhinein warf er immer wieder einen raschen Blick auf die Platt

form hinaus. Helles Haar, das Gesichtchen im feinen Oval und in den Augen ein leicht träumerischer Zug. — Ernst Berger kam es immer mehr zum Bewußtsein, daß die Unbekannte seinem Ideal von Frauenschönheit kaum besser entsprechen konnte. Es kam ihm durchaus nicht ungelegen, als eines Tages der Wagen so übersüllt war, daß er sich auf der Plattform einen Platz suchen mußte, ja, die Sache gefiel ihm so gut, daß er nun überhaupt nur mehr dort einstieg. Freilich, ein Gespräch anzuknüpfen, wagte

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Volksrecht
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Page 4 of 6
Date: 01.11.1921
Physical description: 6
zogen die ' Banditen gegen Laos ab. Aus dem Bezirk Brixeu. Eine schöne 41bfchiedSfeier fand gestern, Sonn tag, in Fränzensfestck statt. ES galt, von den Genossen. Berger und Kugler, welche dieser Tage über den Brenner müssen, Abschied zu nehmen. Von allen Sta tionen, von Bluman bis Brenner und Jnnichen waren Vertreter erschienen, die Parteiexelulive hatte den Od- mann Gen.- Tappeiner mtsendet. Ter große Saal rm Hotel Bahnhof war. voll besetzt. Die Eisenbahnerckapelle crösfnete die Feier

um einem hübschen Marsch. Hierauf erstattete Gen. Freu es einen ausführlichen Bericht über die Beschlüsse des Generalrates in Bologna, welcher beifällig ausgenommen wurde. Gleichzeitig richte!e Gen. Freiles warine Mschiedsworte an Berger, und Kugler, und schilderte die unermüdliche Arbeit Bergers seit vielen Jahren; wenn heule der Bezirk Franzensfeste so gut organisatorisch ausgebaut ist, sei es nur das Werk Ber gers. Frenes bat, als Nachfolger Bergers, ihn zu unter stützen, denn dadurch werde man Berger

gekämpft und-' gearbeitet habe. Redner schilderte kurz die Tätigkeit Bergers, ermahirte die Eisenbahner, einig zu sein, das Werk des Scheidenden nicht zu vernachlässigen, denn die Reaktion sei am Werke, um die Arbeiterschaft neuerdings ins Sklavenjoch zu zwängen. Redner streifte kurz. die politischen' Vorgänge welche.am besten zeigen, daß auch die Eisenbahner es nötig haben, geschlossen dazustehen. Mit warmen Dan- kestvorteu an Berger und seiüe Frau, sowie an Kugler schloß Redner, indem er erklärte

/ daß auch' die Brenner- grenze ums nicht trennen, und Berger uns als Freund, bleiben wird, weil wir Sozialdemokraten überall die gleichen sind und keine Grenzen kennen. Ein donnerndes „Hoch' auf eine glückliche Zukunft der Scheidenden be endete die Ausführungen. Nun ergriff Gen. Berger tief betvegt das Wort, dankte allen Bcrtraumsmämrern und Genossen für ihre Mitarbeit und forderte sie aus, unentwegt bei unserer Sache zu bleiben. Er habe die Arbeit gerne geleistet/ weil er gesehen, daß der Samen, den er ausgestreut

hat gezeigt, daß der Abschied einem Manne, galt, der für die Arbeiterschaft viel getan, es tot ein Wschied, nur den ihn mancher hohe-Herr beneidet hätte. Möge Berger und Kugler in Innsbruck, wohin sic übersiedeln, mich weiterhin das bleiben, in sic in Südtirol waren, und eine sorgenlose Zukunft finden, das ist auch der Wunsch der gesamten vrcprnisierten Arbeiterschaft Süd tirols. (Anmerkung der Redaktion: Mit Ber ger scheidet mich ein'warmer Freund und Förderer unseres Blattes. Viele Stunden

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 14.05.1902
Physical description: 20
Merauex Zeikmg - Salzburger Schönererianer, gewählt. Es sprachen i Abg. M alik über Gewerbeförderung, über land wirtschaftliche Fragen und über unser Steuer- ^ wesen; Abg. Stein über Sozialresorm und Arbeiterfrage im nationalen Sinne und Abg. Berger über den Streit zwischen Schönerer und Wolf und über „Los von Rom'. Berger griff K. H. Wolf in der allerschärssten Weise an und sprach ihm jedes Recht ab, noch fernerhin deutsche Wähler zu vertreten. Wolf sei ein politischer Abenteurer

, was alldeutsch sein heißt. Hierauf sprach .Herr Moor einige Worte für Wolf und meinte, trotz der langen Anklage des Dr. Berger sei er doch noch nicht ganz klar in der Sache Wolf und man wolle mit dem Urtheil über einen so hochverdienten Führer der eDutschen noch zurück halten. Darauf antwortete Abg. Berger ziemlich erregt, daß es ihm äußerst sonderbar sei, daß es noch einen Menschen geben könne, der nach all dein über K. H. Wolf Gehörten sich noch kein Urtheil über Wolf gebildet habe. Für die Wahr heit

der Anschuldigungen bürge der Name Dr. Vinzenz Berger. Zum Schlüsse wurde mit allen gegen 5 Stimmen folgende Entschließung angenommen: „Der alldeutsche Parteitag der Alpeuländer spricht der alldeutsche» Vereinigung Dank und volles Vertrauen aus und erklärt, an der F ü hrung Schönere r s unter allen Um ständen sestznhalten; ferner die Ueberzeugung dahin, daß in den Reihen der Alldeutschen uur Seite 2 politische Nachrichten. Mcran, 13. Mai. Ueber den Verlaus des samstägigen Minister- rathes wurde nur bekannt

, die österreichischen Interessen mit denen des Ge- sammtstaates zu vereinen und freue sich, bei der österreichischen Industrie Rückhalt zu finden. In der am Samstag in Salzburg zahl reich besuchten Versammlung des alldeutschen Vereines aus der Ostmark sprachen die Abgg. Malik und Berger, sowie Dr. Albrecht. Abg. Dr. Schalk ist wegen Unwohlseins nicht erschienen. Abg. Berger schilderte den Kampf der All deutschen mit den Ostdentschen. Er sagte, die Alldeutschen könnten nichl die Politik der Frau Dr. Tschan befolgen

nnd Wolf Alles verzeihen. Ohne Schönerer wäre Wolf nichts. Mols war lein konsequenter Politiker, seine Meinuug richtete sich nach der Mehrheit. Ans die Seidl-Angelegen- heit gehe Redner wegen der anwesenden Damen nicht ein. Er erwähnt nur, daß Wolf Trauzeuge Seidls war und dem betrogenen Bräutigam den Brüderlich gab. sowie sich als Tauspathe anbot. Bei Besprechung der Ehrensache mit Abg. Dr. Schalk und der Z u ckerkartell - A u g e lege u- heit nannte Abg. Berger Abg. Wolf einen Aben teurer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 08.08.1911
Physical description: 8
ist seit sechs Wochen in Bickenried. Ich habe vorgestern srüh, kurz vor meiner Abreise von Orleans einen Brief von ihm erhalten. Seine wunde ist vollkommen geheilt nnd anch mit seinem Arm geht es von Tag zn Tag besser.' „Nnn, das srent mich von Herzen', sagte Berger, indem er seiner Tochter die Hand drückte. „Verzeihe, Vater — ich habe noch gar nicht zu deiner Beförderung nnd zu deinem hohen Orden gra tuliert', fuhr Irma fort. „Karl hat mir mitgeteilt, daß du Oberstleutnant ini

Gcncralgnartiermeisterstab geworden bist nnd den Max Josef-Orden erhalte» hast. Meinen herzlichsten Glückwunsch!' „Ich danke dir, Kind,' erwiderte Berger. „Eine große Frende habe ich gestern erlebt. Der König hat mich zur Audienz besohleu, uud diese Stunde zählt zu meinen schönsten Erinnerungen. Der Köuig war vezüglich meiner Angelegenheit anscheinend gilt nn- terrichiet; aliein er wollte meine Lebeusschicksale von mir selbst vernehmen, und mit warmer Teilnahme hörte er mir zu. Die Audienz währte über eiue Stunde. „Sie heißen

von heute au „Hartfeld-Ber- ger, Herr Oberstleutnant,' sprach der König, als er mir beim Abschied die Hand reichte. „Ich habe mein Ministerium bereits beauftragt, bezüglich der amt lichen Veröffentlichung Ihrer Namensänderung das Weitere zn veranlassen.' „Ja, heißen wir jetzt alle anch Hartfeld-Berger?' fragte Irma verwundert. „Freilich, mein Kind,' erwiderte Berger. „Nur bedars eS dazu noch einiger Formalitäten. Dn wirst ja ohnehin den ueueu Namen nicht lange sichren,' fügte er lächelnd hinzu

. „Im übrigen, Irma, mnßt dn etwas essen; hier ist die Speisekarte.' Während ^rma speiste, nahm Berger die Abend- Kerzr Eine moderne Keitstätte. In der unmittelbarsten Nähe Innsbrucks gele gen, am rechten Ufer des Inn neben der Kettenbrücke uud der Bahnstation zur Hungerburg, erhebt sich ein imposanter Neubau ini Stile eines vornehmen Alpen- Hotels, dessen steinerne Ballone, Loggien uud Ter rassen, rings von weitläufigen Gärten umgeben, einen gediegenen Eindruck bieten und den Wunsch rege

Plötzlich. „Der Rittmeister von Fernwald ist Major geworden, Irma.' „Wirklich?' ries diese frendig überrascht. „Das ist ein hübsches Weihnachtsgeschenk sür ihn. Da müs sen ivir gleich gratulieren, Vater.' „Ich denke, daß Fernwald noch in Passan ist,' versetzte Berger. „Wir haben uns seit Wocl)eu uicht mehr geschrieben.' „Das glaube ich auch,' erwiderte Irma. „Die Frau Baronin hat mir in ihrem letzten Briefe, den ich vor einigen Tagen erhielt, noch Grüße von ihm geschrieben. Er gedenkt anfangs Januar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 05.08.1911
Physical description: 12
ihre Herzensangelegenheit zu gestehen nnd um seine Einwilligung zu bitten; allein es wollte sich dazu nie ein passender Anknüpfungspunkt finden. Nun sollte der Bries die ersehnte Besprechung her beiführen. Irma stand am Krankenlager ihres Vaters und beobachtete mit atemloser Spannung die Gesichtszüge des Lesenden. „Es ist ein ehrlicher Antrag', sprach Berger nach längerem Schweigen, während er Irma den Brief zurückgab. „Was hast du dem Herrn Leutnant geantwortet?' „Ich habe seinen Antrag mit dem Vorbehalt an genommen

, daß meine Eltern mit unserer Verbin dung einverstanden sind.' „Dann weiß er anch bereits, daß ich dein Vater bin?' „Ja, lieber Vater. Er weiß aber anch, daß das vorerst noch ein strenges Geheimnis bleiben mnß.' „Dn hast ihn also auch lieb, Kind?' „Ich habe ihn sehr lieb, Vater. Er ist so fein fühlend, so ideal ^ o Vater, ich glaube, daß wir recht glücklich werden.' „Ich habe gegen deinen Auserkorenen nichts ein zuwenden, Kind', sagte Berger. „Er hat eine hei tere, lebensfrohe Natur, ein warmes Gemüt uud Sinn

für das Schöne und Ideale; solche Menschen sind in der Regel gute Meuscheu. Ich kannte Schlitz bereits als jungen Kadetten; er war mir einer mei ner liebsten Schüler.' „Oh, lieber, liever Vater ^ wie gnt du bist!' rief Irma überglücklich. „Meinen innigsten Dank für deine Einwilligung!' „Ich darf doch nicht gegen dein Glück sein, Irma. Dn sollst recht, recht glücklich mit ihm werden!' sagte Berger. „Wie geht es meinem Freund Fernwald?' fragte er dann plötzlich. „Hast du schon mit ihm ge sprochen

?' , „Ich komme täglich wiederholt zn ihm. Der Herr Rittmeister ist wohlgemut und immer aufge räumt, uud seine Genesnng schreitet ungewöhnlich rasch vorwärts. Die Fran Baronin glanbt, daß sie in längstens vierzehn Tagen mit ihm nach Passau reisen kauu.' „Das freut mich', sagte Berger gedankenvoll. „Glaubst du immer noch, daß die Baronin den Ritt meister liebt?' „Das weiß ich jetzt bestiinnn, Varer. Wir sind intime Freundinnen geworden nnd hauen kein Ge- heimnis vor einander.' „Hast dn ihr anch gesagt

, daß du dich mit Schütz verloben willst?' „Gewiß, Vater. Die Fran Baronin hatte eine große Frende nnd ist seitdem nm den Herrn Leutnant besorgt, wie eine Mutter.' Nach Verlauf von weiteren zwei Wochen könnt.' Fernwald zum erstenmal das Bett verlassen. Seiu erster Besuch galt dein Major Berger. „Es hat nicht sollen sein, Georg', sagte er im Verlans des Ge spräches, „nnd es ist vielleicht gnt so. Ich sänge an ein alter Knabe zn werden. Die jungen Lentcheil passen besser zn einander. Schütz ist ein reizender Mensch, nnd

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 25.10.1902
Physical description: 8
. Da Sehnal trotz der Ermahnung des Vorsitzenden Vize präsident Kaiser (Deutsche Volkspartei), sich auf eine tatsächliche Berichtigung zu beschränken, tschechisch fortsprach, riefen die Abgeordneten Schönerer und Berger ununterbrochen: „Das lassen wir uns nicht bieten!' Berger rief den Tschechen zu: „Das sind keine Parlamentarier, das sind Lausbuben!' Mehrere radikale Tschechen drangen nun auf Berger ein ; einige Alldeutsche verhinderten durch ihr Dazwischentreten Tätlich keiten. ES entstand

ein andauernder Tumult, während dessen der Vizepräsident Kaiser die Sitzung auf 10 Minuten unterbrach. Nach längeren erregten Wechselreden legte sich endlich der Lärm. Vizepräsident Kaiser eröffnete wieder die Sitzung und erteilte dem Abgeordneten Berger den Ordnungsruf, was erregte Proteste der Alldeutschen zur Folge hatte. Abgeordneter Sehnal setzte unter ununterbrochenem Lärmen und Protestrufen der Alldeutschen seine angebliche tatsächliche Berichtigung fort und schloß unter lebhaftem Beifall

der Jungtschechen. Die Dring lichkeit des tschechischen Antrages Hrnby (wegen der Sprachenverhältnisse in Schlesien) wurde ab gelehnt. Die Slaven und Sozialisten waren dafür, die Deutschen (auch Zentrum) dagegen. Die Tschechen forderten dann, daß ein M>ß- billigungsausfchuß gegen den Abgeordneten Berger eingesetzt werde, was auch geschah. Die Sitzung wurde um 3^ Uhr geschlossen. In der Donnerskag.Sitznng (23. Oktober) richtete Abg. Stein an den Präsidenten die An frage, wie lange er noch die Unordnung dulden

, innerhalb zwei Monaten über die ihm zugewiesenen Anträge wegen Aufhebung des famosen Z 14 zu be richten. (Telegramm der „Srixener Chronik'.) Wien, 24. Oktober. Der Mißbillignngs-- ausschuß hatte gestern einstimmig dem alldeutschen Abgeordneten Berger für seinen Ruf „Lausbuben' die Mißbilligung ausgesprochen. Als der Be schluß dem Parlament vorgelegt wurde, entstand wieder eine hitzige Szene zwischen Tschechen und Alldeutschen. Die Sitzung mußte unterbrochen und später geschlossen werden. Das HauS setzte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 17.01.1924
Physical description: 8
besindlichen Bankgeschästes, het ii! Gewohnheit, abends nach Geschäsisschiuß ew größere Menge Geld und Devisen mir ms Hause zu nehmen, um diese Werte vor Ein brechern zu sichern. Am folgenden Mzizei bringt er sie wieder mit in das Geschäft. Diu Gewohnheit des Herrn Berger war den Ver brechern, die den Uebersall auf ihn oeliibi ho ben, augenscheinlich bekannt. Als er gestern morgens in das Haus in der Jägerstraße kam, in welchen! sich seiz Geschäst befindet, und auf den Fahrfmh! wartete,, sprach ihn ein gut

gekleideter junzn Mann an und bar ihn, mit hinausfahren p dürfen. In demselben Augenblick erschien osi der Straße ein zweiter Mann. Die beide« stürzien sich auf Berger. drängten ihn in de» Fahrstuhl hinein und schlössen die Tür Hinte: sich zu. Im Fahrstuhl fielen sie über Hein Berger her, würgten ihn, um ihn kampsmi- sähig zu machen, und bemühten sich, ihm die Tasche zu entreißen, in welcher er das Tel und die Devisen oerwahrt hatte, die er tn de; Geschäft zurückbrachte. Berger wehrte sich nach Kräften

. Aus den Angaben d« beiden Verhafteten ging hervor, daß sie P dem Raubanfall durch einen Kassenboten d« von Herrn Berger geleiteten Bankgeschäs!« der die Gewohnheiten des Herrn Berg« kannt. veranlaßt worden waren. Dieser K°>' senbote wurde im Lause des Tages glich falls verhaftet. Von Stufe zu Slvke. Aus dem Lcdcn eines Gc:i>ohilhri!»vcibrecher-.. Von Pa!iz«ifc>i»missär Dr. 5). h ii! ! I, Aiirz vor Ä^üliiochien wind? < 7i uiucr Rusnaineii G»u!a (Julius) betanuier Ver!>r.'chcr »lieber einmal ixm Landesg'Vich

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 02.11.1923
Physical description: 6
seinen Arm umkrampfte, schluchzte siel Sie... helfen Sitz mir!' >^Um Gotteswillen,' stammelte er. «was ist denn geschehen?' Betty brachte kein Wort mehr über die Hip pen, die Knie versagten ihr und weinend preßte sie das zuckende Gesicht wider den Arm des fungen Mannes. Nun trat der Wächter heran. ,,Lassen Sie sich mit Der nicht «nn, Herr Berger, wenn ich Ihnen raten darf.' „Aber Mensch, wie kommen Sie denn dazu .. was hat denn das Mädchen getan?' „Dle ganze Nacht ist sie am Friedhof ge wesen

. ..' »Die ganze Nacht?' «Ja, und was wird sie wollen haben: Blumen und Kränze stehlen!' „Nein. nein... das ist nicht wahr!' schluchzte Betty mit versagender St'mme. „Nein, liebes Fräulein, nein, das glaub' ich auch nicht!' sagte der sunge Mann mit her?, lichen Worten, während er 5ie schwielige H-?nd wie schützend über Bettys Haar streifte. „Un>^ S'ie... lassen Sie das arme Mädchen in Ruhe.' »No meinetwegen, Herr Berger,' brummte der Wächter, „gefunden Hab ich sa nichts bei ihr... und wenn Sie für die Person

, welche über Bettys Wanden rieselte, brachte eine merk würdige Unruhe über ihn. Utck was Frau Ver- ger zu allem dachte, was sie Härte und sah, das ohne Mühe von ihrem freundlichen, Wachen und Tränen zwlinkernden Ge- r Frau Berger einmal abgerufen wurde, sahen die beiden allein und lvußten kein Wort zu reden. Betty hob wohl in einer muti gen Anwandlung die Blicke, aber als sie zwei gewissen blauen Augen begegnet«, wandte sie das Gesicht dem Fenster zu. Durch dle blinken den Schewen sah sie den wetten Hof

Sie ... auf Raten ... so .. Beispiel ... fünfzig Kr«uger jede Woche, meinen Sie?' Jetzt schaute Sie ihn mit großen Augen an. „FlltHig Kreuzer... jede Woche . . aber . aber da» würde sehr lange dauern?' „Ja, ja...' und der Meister Steinmetz rückte wiederum näher, „ja .... da müßten Sie schon s eh r oft zu uns herauskommen. Das war nun doch gar zu deutlich, als daß es !s Wangen und es war nur hatte verstanden werden müssen. Uever flog eine brennende Röte. .. «m, daß in diesem Augenblick Frau Berger das Zimmer

... oder morgen... dann gehen mir miteinander hinüber, und Sie zeigen mir den Platzt' Betty brachte keine Wort hervor, sie schaute nur mit zagenden Micken zu ihm auf, nickte ihm zu, und dann eilte sie hastig davon, um die Trä nen zu verbergen, mit denen sich ihre Augen füllten. Ms ihre leichten Schritte verhallten, begann Frau Berger den Tisch zu räumen und dazu sagte sie mit verstecktem Lächeln: „Du, Toni .. Miel ick da noch gehört Hab'... das ist ja ein recht gu«s Geschäft, das du heut gemacht hast

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 06.07.1911
Physical description: 8
.' Berger erzählte Fernwald hierauf sein Gespräch mit Irma. „Das wirst du kaum mehr gut mache» können', sagte der Rittmeister nachdenklich. Es ist selbstver ständlich, das; dich Fräulein Irma in diesem Punkte weiter drängt, uud wenn ihr das Persönlich nicht mehr möglich sein sollte, so wird ihre Mutter oder ihr Groszvater Aufklärung von dir verlangen.' Berger stützte den .^opf in die Hand uud atmete tief. „So wird es wohl kommeu', sprach er besorgt. „Ich weisz mir keinen Rat.' „Wir wollen die Sache

überschlafen, und morgen weiter beraten', meinte Fernwald. „Ich werde Fräu lein Irina uud ihren Bruder morgen früh auf den Bahnhof begleiten; da treffen wir ohnehin zusam men.' „Du erinnerst mich eben, dajz ich wegen Georgs Urlaub noch mit seinem Hauptmann sprechen muß', erwiderte Berger, indem er sich erhob. „Es ist ziem lich spät geworden — elf Uhr! Ich denke, dasz ich den Hauptmann noch auf dem Keller treffe.' Als die Freunde von einander Abschied nahmen, sagte Fernwald, indem er Berger die Hand reichte

Anschauung sind.' - . . . Was er hundert mal selbst empfunden ^ wie vernichtend klang es ans dem Munde des Freundes! - Georg Hartseld hatte sein Recht in der guten Gesellschaft verwirkt, und wenn die Welt den wahren Sachverhalt erfuhr, war er in ihren Augen ein Abenteurer. Die zwin gende Notwendigkeit feines Schrittes, sein makelloser Rnf nnd fein Ansehen würden in diesem Falle von niemand in die Wagschale gelegt werden, denn die Tatsache stand für jeden unabänderlich fest: Major Berger

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 27.09.1911
Physical description: 8
(d.h. Minister nicht nur für Oesterreich oder für Ungarn, sondern für das Reich, für Oesterreich-Ungarn). Die Würde schien bisher auch im Titel ausgedrückt. Nun ist der Titel aus gelöscht, mit der Zeit wird auch die Würde ver schwinden, und Ungarn wird sich halt seinen eigenen Ein Streit. Von I. K. Jorda« Ein düstrer Novembermorgen wars um halb < Uhr srüh. In der kleinen Küche, die zur Wohn- nung des Maurermeisters Berger gehörte, stand oessen Frau, mit dem Kochen des Frühstücks für lhren Mann

beschäftigt. Sie war eine hübsche, lunge Frau, glücklich verheiratet und Mutter eines ^rzigen Kindchens. Darum strahlte auch für ge- wohnlich ihr rosiges Gesicht in eitel Freude und Sonnenschein. Heute aber lag eine düstre Wolke Uber der Sonne. Verdrießlich hantierte sie am Herd und sah Wgde und übernachtig aus. Klein Rudi war aber auch zu schlimm heute nachts. Die ersten Fähnchen kamen hervor und quälten den armen seinen die ganze Nacht. Die halbe Nacht hatte Uu Berger ihn herumgetragen, um den kleinen

^Hrechals zu besänftigen, damit der müde Mann wenigstens eine Weile Ruhe finden sollte. Ungeduldig rief da des Mannes Stimme: schnell Anna, was ist's mit dem Frühstück, muß Platz? ^ ^ ^ abrennen zum Bau- Da? hatte Frau Berger grad noch gefehlt, ^ Teilnahme erhofft hatte. Mit di^^Zkr Miene trug sie den Kaffee herein, klappte Bein hörbar auf den Tisch und dem los?« überschüttete sie nun den ahnungS- mit einer Flut von Vorwürfen, denkt' ^ ^ natürlich alle Egoisten, ihr Männer, nur an eure eigene

Bequemlichkeit und nicht an die Plagereien einer Frau. Selbstverständlich Hab ich mit dem Kind die halbe Nacht herum laufen müffen, damit der Herr Gsmahl nur ja nicht im Schlaf gestört sei. Und zum Dank wird man dann angeschnauzt, wenn das Frühstück sünf Minuten später kommt!' Herr Berger war zuerst erstaunt über die un verhoffte Gardinenpredigt, versuchte dann seine Frau zu unterbrechen und zu beruhigen, da er aber die Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen ein sah, schwieg er still. Das erboste das kleine

Frau chen noch mehr. Sie hätte Grund, beleidigt zu sein, nicht er, und so gings weiter, bis endlich Herr Berger seine Schale zornig zurückschob, mit jähem Ruck ausstand und zum erstenmal seit seiner Ver heiratung ohne Gruß seine Frau verließ. Frau Anna brach nun in einem Strom von Tränen aus. Ob es wohl, fragte sie sich, noch so eine un glückliche Frau gäbe, wie sie! Ihr Los dünkte ihr elend und grausam, der Mann nahm in ihrer Phantasie die Gestalt eines rohen Barbaren und Unmenschen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 15.05.1902
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 56. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 15. Mai 1902. Jahrg. XV. Ei« alldeutscher Parteitag in Innsbruck. Auf Einladung der Lantschnerianer hatte die Alldeutsche Partei Schönerers die drei Ab geordneten Rudolf Berger, Franko Stein (an Stelle des zuerst angekündigten Dr. Schalk) und Malik nach Innsbruck gesendet. Der Parteitag, welcher am 11. Mai im kleinen Stadtsaal von 3—8 Uhr abends gehalten wurde, soll gut besucht gewesen sein, auch von auswärts, u. a. aus Wilten, Hall, Absam

- Hause scheu dahin schleicht, so falle der Vergleich ganz vernichtend ans für diesen Abenteurer im politischen Leben. — Von der „Ostdeutschen Mundschau'/dem Blatte Wolfs, sagte Berger, daß es giftige Waffen verwende und die Gegner mit Schmutz besudle. Um nicht ganz einseitig zu scheinen, ergänzte Berger auch die Kritik MalikS an der Deutschen Volkspartei und feuerte zum Schluß noch ein paar donnernde blinde Schüsse gegen den „Klerikalismus* ab. Gegen diesen gebe es nur ein Mittel: „Los von Rom

und Berger sprachen. Abg. Dr. Schalk war wegen Unwohlseins nicht erschienen, Abg. Berger schilderte den Kampf der Alldeutschen mit den Ostdeutschen und sagte: ohne Schönerer wäre Wolf nichts. Auf die Seidl-Angelegenheit gehe er wegen der anwesenden Damen nicht ein. Er erwähnte nur, daß Wolf Trauzeuge Seidls war und dem betrogenen Bräutigam den Bruderkuß gab sowie sich als Taufpate anbot. Politische Rundschau. Gemeindewahlen. Bei den Gemeinderatswahlen in Innsbruck wurden aus dem dritten Wahlkörpeb

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.05.1902
Physical description: 8
Moor einige Worte für Wolf und meinte, trotz der langen Anklage des Dr. Berger sei er doch noch nicht ganz klar in der Sache Wolf und man wolle mit dem Urteil über einen so hoch verdienten Führer der Deutschen noch zurückhalten. Darauf antwortete Abg. Berger ziemlich erregt, daß es ihm äußerst sonderbar sei, daß es noch einen Menschen geben könne, der nach all dem über K. H. Wolf Gehörten sich noch kein Urteil über Wolf ge bildet habe. Für die Wahrheit der Anschuldi gungen bürge der Name

Dr. Vinzenz Berger. Zum Schlüsse wurde eine Entschließung verlesen, in der der Abg. Wolf als politisch tot erklärt wird und wonach die „Ostdeutsche Rundschau' aufzuhören habe, als Parteiblatt der Alldeutschen zu gelten. Für die Entschließung stimmten nur etwa die Hälfte der Anwesenden, aber frei und offen bei der Gegen probe für Wolf die Hand zu erheben, wagten nur fünf von den 250 Teilnehmern. Die Versammlung dauerte von 3 Uhr Nachmittag bis gegen 9 Uhr abends. TeltMMt uud neueste Nachrichten der ,FoM

und Arbeiterfrage in nationalem Sinne und Abg. Berger über den Streit zwischen Schönerer und Wolf und über „Los von Rom'. Sämtliche Redner ernteten langanhaltenden Beifall für ihre Ausführungen. Das Hauptinteresse des Tages bot die Frage der Stellungnahme zu dem Zwiste im alldeutschen Lager. Abg. Berger griff K. H. Wolf in der allerschärfsten Weise an und sprach ihm jedes Recht ab, noch fernerhin deutsche Wähler zu ver treten. Wolf sei ein politischer Abenteuerer u. dgl. In einigen Tagen werde gegen Wolf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 11 of 12
Date: 30.01.1908
Physical description: 12
wohnte arch ein starker Geist. Ein Charakter ohne Falsch und Hehl, offen und deutsch, war Psarrer Berger beim Volk ungemein beliebt, von ihm als Prediger gern geHort, als Rat geber in Seelen- und Leibesnöten viel gesucht. Eine eigene Gabe besaß der Verstorbene, mit dein Land volk zu verkehren, aus dcm er herausgegangen war, in das er sich mit Leib und Seele hineingelebt; darum hatte auch sein Wort und sein -Rat wirksamen Erfolg, zumal, wenn eL galt, in einer Familie oder Ge meinde Frieden zu stiften

. So war es sein Verdienst, als Kooperator von L. in St. einen zwischen mehreren Familien schon 20 Jahre nährenden Streit, der in bittere, gegenseitige Feindschaft ausgeartet hatte, zu schlichten. Er suchte auch die jungen Burschen an sich zu ziehen, indem er sie durch Erzählungen und auch kurzes Spiel unterhielt und dadurch vor manchen schlimmen Jugendstreichen abhielt. Und die Erzählungs gabe war Herrn Pfarrer Berger schon im besondere» Grade eigen. Mit wahrem Genüsse lauschte man stundenlang seinen Erzählungen, sür

die er den Stoff auS seinem Militär- und erfahrungsreichen Seel sorgeleben schöpfte. In seiner Gesellschaft gab eS daher auch nie Langeweile. Die Erzählungslusi und der gesunde Humor verließen ihn selbst in der Krank heit nicht. Mit erfolgreichem Geschick verstand er auch, Knabe» aus das Studium vorzubereiten oder bei Meistern in der Lehre unterzubringen: ras war ein Stück sozialen Wirkens. Solche geistliche Sölnie des verstorbenen Pfarrers (,,Berger-Buben')'leben niedrere als Priester, Lehrer und Meister

. Im Leben der Pfarrers Berger fehlte es nicht auch an trüben Stunden; er mußte manchen harten Kampf ausfechten. Da konnte man aber stets seine entschiedene Handlungsweise, ras festgestellte Ziel, Ilnerschrockenheit und unbeugsamen Mut bewundern — es stak in ihm echte Soldaiemiatur. Seinem kräftig!n Körperbau hätte man mögen ein hohes Alter prophezeien. Dock belästigte ihn schon viele Jahre ein Magenliiden. Vor vier Jahren befielen ihn Atembeschwerden, die ihm das Besteigen der Kanzel schon beschwerlich

machten, ihm, tu» starken Mann, der früher leicht wie ein Vogel die Berge von Lüsen und Ahrn erstieg. Zuletzt gesellte sich Wassersucht hinzu, von deren schmerzlichen Leiden ihn der Tod am 22. Jänner 1908 im 65. Lebens jahre erlöste. Pfarrer Berger lebt unvergeßlich fort im Herzen res Volkes, wo immer er in der Seelsorge gewirkt hat, unvergeßlich auch bei allen, denen er geistlicher Vater und helfender Ratgeberwar. Laßt uns nun seiner Seele stets eingedenk sein! Ii. l. ?. I''. L. Aischofsernennuug

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 26.10.1919
Physical description: 12
. > i'tö w lnöer, bei seiner Korpulenz. ' mit verächtlichem Nasen- i'^'i ^icht wahr? stimmte Tante Peter deshalb habe ich ihn auch mit her- i bracht. Ein guter Marsch wirkt Wun der. Aber, Kinder, furchtbar nett Habs ihrs da gemacht. Ja, darin ist eure Mutter groß, gemütlich versteht sies jedem zu machen. A la bonheur. Diese Worte schmeichelten Frau Berger. die ihre Schwägerin ihrer Aufdringlichkeit wegen sonst nicht gut leiden konnte. Und > es schmeichelte ihr doppelt, da sie sich bewußt

war, alles auf Anraten ihres Sohnes ge macht zu haben. Natürlich hätte sie auch eine Kleinigkeit gemacht, aber solche Türbekränzungen und - solche Blumenverschwendung hätte sie für die Telephonistin allerdings unterlassen. j Nun gehört Tante Peter, die Schwester' ihres verstorbenen Gatten, in die Kategorie der Menschen, die alles Erlebte brühwarm > weiterbefördern: so durfte Frau Bergsr wohl mit dem Lobe zufrieden sein. Denn. aufrichtig war Tante Peter immer. Was sie! sagte, meinte sie auch. Und Frau Berger

Sorge zu tra gen, als um die Scheunenecke drei weitere Damen sichtbar wurden. Es war Tante Empacher mit ihren bei den Töchtern. Gott zum Gruß, rief Tante Empachor. als sie die Damen an der offenen Tür be merkte. mit weithin schallender Stimme. Sie kokettierte gern mit dem lieben Herr gott. und wo immer sie ihn anbringen konnte, geschah's. Frau Berger machte ein ehrlich langes Gesicht. Ja, sagte Tante Peter erklärend zu ihrer Schwägerin, es ist ja am heutigen Tage hier nicht recht angebracht, allein

. . Die große Familienkanne prangte vor der Hausfrau. Mit dem angenehmen Ge fühl. auf den heißen, staubigen Weg von einer guten Stunde den ersehnten Labe- trunk zu erhalten, setzten sich die Anwesen den zu Tisch. Da hörte man ein Gefährt heranrasseln, auf den, Frau Buchhändler Freefe in ihrer imponierenden Würde thronte.- aus ihrem Hute nickten mächtige Straußenfedern den mn Kaffeetisch versammelten entgegen. Frau Berger stieß einen herzzerreißen den Seufzer aus. O Gott, o Gott, sie kamen alle, die lieben

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 30.10.1919
Physical description: 8
. Nicht vorschnell urteilen. Frau Berger wurde ernstlich unruhig, je näher der Zeitpunkt der Zlnkunst des jun gen Paares heranrückte., Es ist halb sechs, rief sie ungeduldig von der Terrasse dem sich langsam nähernden Menschenknäuel entgegen, wenn Ihr die Zimmer des jungen Paares noch sehen wollt, dann bitte. In einer halben Stunde 'können sie da sein. Onkel Fischer wollte nur eben schnell ein Schälchen Mokka trinken. Da bin ich mit von der Partie, erklärte er sich bereit. Da der alte. Herr sich beeilte, konnte

; selbst On kel Fischer, der wie alle übrigen recht gut wußte, daß Betti Berger die Wahl ihres Sohnes nicht billigte, fand das reiche Blu menarrangement. wenn auch etwas kostbar, so doch „pickfein'. Da auch er nicht wußte, daß alle diese Herrlichkeiten auf Kurts An ordnung entstanden. äußerte er sich aner kennend. Sie wollen in allem gemeinsame Sache machen, wisperte die Empacher dem alten Herrn zu. Möge der liebe Gott nur geben, daß es zum Guten auss chlage. Onkel Fischer räusperte sich: Hm. Aufrichtig

auch keine AusKunst darüber geben. M hatte den fremdländischen Namen kurze Hand umgewandelt, und war Petron^ Berger, so lange sie denken konnte, für iy Familie stets der „Peter' gewesen. -' klang wenigstens echt deutsch. Die Empachers waren Beamte. Moritz Empacher bekleidete bei der ^ ein Amt. Frau Empacher tat sehr frol' und gehörte sämtlichen Wohltätigkeitsve einen des kleinen Städtchens an. I^e ^ den Töchter, bereits in reiferen IaM stehend, standen der Mutter in dieser T ziehung treu zur Seite. Die liebe Fami

freilich behauptete trotzdem, daß sie kein wegs einen guten Charakter habe, 0^ pflegt man ja so leicht den bekannten Sp> ter im Auge des Nächsten zu sehen. Frau Therese, die älteste Schwester d verstorbenen Gutsbesitzers Berger nun, ^ fügte über eine ungemein große Krake sucht. Da sie auch sehr herrschsüchtiger ? tur war, so war es nur natürlich, dag 0. Familie bei ihr überall anstieß, und st A stille Wunsch sämtlicher Familienangeyo^ gen erklärlich war, Emma Freese «ue ^ gänge des intimen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 16
Date: 20.09.1912
Physical description: 16
H kürlich lächeln. „Sie wissen, Frau Schneidern, daß zum Hei- ä raten mehr gehört, als der bloße Wille.' A „Nu ob ick det weeß! 's kost's Kies, un det is man freilich s dünne bei uns. Aber sehn Se mal Herr Hauptmann — ach, ^ erlauben Se jütigst, ick will man bloß nen neuen Bolzen s holen. — So—o—o! Sehn Se, Herr Hauptmann, se sind doch » alle?eede jung. Was de Anna is. die is kaum zwanzig, und s der Berger drei Jährchen älter. Warum solln se nich warten? F Daß nischt Unrechtes nich vorkommen

tut, davor sorgt de ? Schneidern schon, un de Anna selber is och nich so. Wenns ^ Jeschäft aber so fort jeht, kann sich de Anna noch janz jut ? in ner Jahre viere, ne kleine Aussteuer zusammengespart // haben und der Berger die dreihundert Mark, die er ja woll ? inzahlen muß als Kaution oder wie se des nennen. ^Na. un A wenn's denn och man knapp is in de erste Zeit — lieber ^ Jott, Lampreten brauchen sie nich zu essen. Un de olle Schnei- F dern is ja och noch da, wenn etwa die lieben Kinderken

. Da lag Musike drin, und da war » Segen bei! Aber wenn ick nu kalkuliere, daß Sie die beeden i so in 'nen fix und fertigen Hausstand rinsetzen wollen in Ihrer v Jüte, des will mir nicht in den Sinn. Wenn der Berger z Anna heiraten will — jut, da hat die Schneiderin nischt da- ^ gegen! Aber sie müssen sich beede erst was versuchen, Herr i Hauptmann. Se müssen alle beede erst selber verdienen und j zeijen, daß et ihnen Ernst is un nich man bloß so 'nee Laune i von heite uf morjen. Ick

wieder in den Wäschekorb gegriffen i und ein anderes Stück unter das Bügeleisen genommen, i „Vn noch was, Herr Hauptmann!' fuhr sie foA. Nischt l vor unjut, aber ick Hab noch ne Bitte: wenn de Anna und k der Berger was von Ihrer Jüte erfahren — mein Jott, 's ! sind junge Leute, die man nur ans Heiraten un ! nich über die Traurede raus denken — dann möch- ! ten se beide nich recht kapieren, warum de Olle ! nich mit beide Lamengs zujejriffen hat. 's is ja l nu sehr unverschämt, daß ick bitte, der Herr Haupt- F mann

, daß Sie recht haben, vollkommen recht. Und ich denke, es soll für die beiden jungen Leute sich auch so wohl noch ein Ausweg finden lassen, ihre Warte? zeit etwas abzukürzen. Adieu, Frau Schneider. Frau Schneider knickste und begleitete den Hauptmann bis an die Haustüre, hier noch einmal ein herzliches Dankeswort anbringend und em: „nischt für unjut, Herr Hauptmann — sein Se man bloß nich böse!' Draußen stand der Unteroffizier Berger am Gitter und plauderte mit seiner Braut, die ihre Arbeit vollendet

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