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Newspapers & Magazines
Gardasee-Post
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Date: 20.08.1910
Physical description: 12
und Waldschulen dazu dienen, den Aufenthalt der darin Unterge brachten zu einem dauernden oder mindesten länger währenden zu gestalten, so würden anderseits Ferienheime dazu dienen, die Beteiligten vorübergehend an unser Land zu fesseln. Damit wäre aber durchaus nicht ausgeschlossen, daß sie nicht in gewisser Beziehung dauernd an unsere Berge gefesselt werden könnten. Warum werden wohl die meisten Sommerfrischen aufgesucht? Der Kinder halber. Diesen zuliebe bringt man in den aller meisten Fällen das schwere

. Nicht immer findet sich Gelegentheit, den studieren den Sohn, die schwächliche Tochter bei Freunden und Bekannten unterzubringen, damit diese sie während des Sommeraufent haltes betrauen und betreuen. Wären aber Ferienheime vorhanden, wo die jungen Leute, seien es Studierende,-An gestellte odei Private, unter gewissenhafter Aufsicht stehend, eine Sommerfrische in irgend einem schön gelegenen Punkte unserer Berge durchzumachen vermöchten, so möchte ich schweres Geld, also sagen wir eine Krone

verlören. Höchstens vom Aut- oder vom Coupeefenster des Schnellzuges aus sieht er sich unsere Berge an. Aber hereinkommen? Nee, dat gibt es nich. Solche Schülerwanderungen sind bei uns allerdings unmöglich. Warum? Weil es bei uns keinen Patriotismus gibt, außer der spezifisch österreichischen Sorte des Stiefel wichspatriotismus. Es ist auch besser so, denn wofür könnte man sich bei uns patriotisch begeistern? Etwa für den Steuerinspektor, oder für die letzten Worte Andreas Hofers, oder für die Spende

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Newspapers & Magazines
Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 20.08.1910
Physical description: 10
Heimatlande: „Seit zwölf Jahren verweilen wir jährlich einige Wochen in Tirol, und sowohl im Norden wie im Süden des Landes. Waren es auch in erster Linie die Reize einer majestätischen Natur, die uns in die Tiroler Berge zogen, so war eS in zweiter Linie auch das Volk, mit dem wir in Verkehr traten, dessen Leben und Treiben, dessen Anschauungen und dessen religiöses Verhalten wir als stiller Beobachter studierten. Viel Erfreuliches und Erhebendes fanden wir bei diesem Studium

, die Hänge begannen sich mit dem zarten Rot der Almrauschsträuche zu überziehen und wundersam klar lag Tag um Tag der Himmel über den Bergen. Ueber den Wiesengrund hin, der von einem reichlichen Quell durchrieselt wurde, grasten mit Hellem Schellengeläute die Rinder; vor der Alm- Hütte saß auf einem Rande des Quelltroges der alte Knecht Martl. Er saß da, rauchte behaglich seine Pseise und blickte still in die klare Luft, gegen die silbernen Berge empor und sann. „Fang' ich also wieder einmal zu Hausen

umhergehe? Darauf antwortete sie nicht, blickte auf Berge, Wiesen. Blumen und schließlich dem alten Knecht ins ehrliche Gesicht. Da faßte sie Vertrauen und erzählte ihm alles. Einer Stallmagd Kind sei sie, ohne Glück und ohne Liebe aufgewachsen. Als dann ihres Groß bauern Sohn sie um Jugend und Unschuld be trogen habe, da sei das Elend fertig gewesen. Ueberall haben sie ihr die Schande an den Kopf geworfen, nirgends hat man sie behalten wollen. Ein kleines Bübl hat sie aber gehabt, gesund und lieb

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