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Tiroler Grenzbote
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Page 8 of 12
Date: 04.12.1926
Physical description: 12
erst nach dem Tode beachtet wird. Berge. Von Fritz Müller, Partenkirchen. Berge sind die Akzente auf der Erde. Ohne sie wäre die Erde nur oberflächlich. Mit ihnen bekam sie Höhen und Tiefen und einen Rhythmus. Der mürrischste Berg in der Schweiz ist der Rigi. — Warum? — Lassen Sie sich jährlich vierzehn Zentner Käserinden und Vutterpapiere auf sich herumstreuen und sich vom Samstag auf Sonntag dreitausend Menschen auf den Rücken steigen...^ Berge sind Monarchen. Das revolutionäre Zwil lingspaar

Wasser und Kälte unterminiert sie und trägt sie Stück für Stück ab, ins Tal der Demo-, kratie. Die Berge überreden auch den Flachlandsmen schen zur Tiefe und zur Höhe. Berge wollen bezwungen sein, wie schöne Frauen, die uns überwältigen, bevor wir sie bezwingen. Berge sind den Menschen ähnlich: Am Fuße des Berges stand ein Hüttchen, sagt das Märchen. — In Wolken hat dieser Berg sein Haupt ge hüllt. — Des Berges Rücken klettern wir hinauf. Im H e r z des Berges trifft der Bergmann auf die Adern

. Auch in den Eigenschaften: Zornig können Berge sein und lieblich, majestätisch, alt und jung, — frühlingsgleich und launisch, wetterwindisch und vergrämt. Nur in einem gleichen sie sich nicht: Berge können schweigen. Oh, so wundervoll schweigen! Und Menschen... ? Doch wir wollten ja von Bergen reden. Dieser Berg soll ohne Mitleid sein? Und die Totenliste soll's beweisen? Ihr verkennt den Riesen. Er hat sie nur umarmt, und da ist den armen Men schen gleich der Atem ausgegangen. Wer die Berge lieb hat, kann kein ganz

schlechter Mensch sein. Die Berge haben ein doppeltes Gesicht: „Die treuen Felsen", sagt der eine, und sein Auge glänzt. „Die alten Etoana", sagt der andere und sein Atem keucht. Kommt so ein Grünling aus der Stadt zum erstenmal ins Hochgebirge und meint, schon in der ersten Stunde müsse sich die Schönheit des Gebirges enthüllen. „Ja, Schnecken!" sagt der biedere Gebirgler. „Hundert Liter schweiß muß man vergießen, eh' der erste Schleier fällt." Seine letzte Schönheit zeigt der Berg den Menschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 19 of 24
Date: 03.12.1938
Physical description: 24
geschrieben, in dem er über die Kundfahrt, die jetzt zu Ende gegangen ist, berichtet. Die Abreise aus Indien er folgte am 16. November. Aufgabe der Kundsahrt war, die Gangotri-Gruppe in bergsteigerischem Sinne zu er schließen. Es sollten die Gletscher bis zu ihrem Ursprung be gangen und soviel als möglich auch die beherrschenden Berge bestiegen werden. Bor der deutschen Kundsahrt war eine schottische Expedition im Jahre 1933 in demselben Ge biet tätig; es galt, die Arbeit der Schotten fortzusetzen

. Der Mannschaft von 1933 gelang als letzter Erfolg die Erstei gung des 6478 Meter hohen Bagirathi-Mittelgipfels, da sie ihr Hauptlager ziemlich nahe am Ende des Gangotriglet- schers aufgeschlagen hatte, gelangte sie nicht an den Ur sprung dieses etwa 25 Kilometer langen Eisstromes und ebenso blieben natürlich die Berge mit den Zuflüßen des Hauptgletschers unbetreten. Unser Ziel war — so schreibt Professor Rudolf Schwarzgruber — möglichst viele Berge, die wiederum möglichst weit auseinanderlagen, zu ersteigen

, um einen guten Einblick rn die Bergwelt des westlichen Garhwal zu bekommen. Im Hinblick aus den Einblick in die Gruppe erreichten wir unser Ziel fast vollkommen. Nur eine einzige Grupp« haben wir lediglich von einer Seite flüchtig eingesehen, aber über all« anderen können wir Auskunft geben. Was die geplanten Ersteigungen betrifft, so waren wir nicht ganz so glücklich. Wir versuchten neun Berge und es gelangen uns sechs; es ist ein Mißgeschick, daß gerade die beiden Siebentausender unter den Gipfeln

Meter, durch dieselben erstiegen. Die drei Mißerfolge brachten uns die Erkenntnis, daß di« Berge ersteigbar wä ren, aber nicht in der Zeit, in der wir sie angriffen. Die Anstiege führen über di« Nordseite und dies« ist in der Nach-Monsunzeit in schlechter Verfassung. Die Sonne ist nicht mehr imstande, die oft fallenden Schneemengen zu verändern, und der Erfolg ist, daß der Schnee größtenteils Pulverschnee wird und die Schneebretter, die bei dem im mer heftig wehenden Winde entstehen, nicht mehr

, dem zweiten Siebentau sender, dauerten zwölf Tage. Der Weg, der gesunden wurde, ist nur in der Vor-Monsunzeit zu begehen, wenn die steilen Berggrate verfirnt sind. Der Kedernath, der dritte Berg, der uns zurückgeschla gen hat, beanspruchte glücklicherweise nur drei Tage, bis wir erkannten, daß ein Vordringen durch die Schneebretter nicht weiter zu verantworten sei. Di« von uns erstiegenen Berge liegen nicht etwa nahe beisammen, sondern gehören ganz verschiedenen Gletscherzuflüssen an. Wir beschritten

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 31.12.1937
Physical description: 10
. „Aba, bal insa Hansl amo Bauer wearschd, sem wearschds an Rögge gäbn, eu, eu, säm wo!" sagt er dann und schaut voll Stolz auf seinen langen Hansl neben sich. Inzwischen sinkt draußen der Abend ins Land und über den weißen Schneekuppen der Berge blinkt da und dort ein Stern. Die Bäuerin nimmt das Tischtuch und die Löffel aus der Lade und bringt dann das Essen herein: „Zin Nachtmal!" Keiner läßt sich rufen. Nach dem Abendesseck bekommt jeder seinen Zelten in der Größe eines Bauernbrotes

liegt eine Welt. Gleich unter ihm schimmert der Gletscher im Sonnen licht, zwischen Felsblöcken eingelagert wie ein rätselhaftes Auge grüßt der Blancasee herauf, und ringsum, soweit er sehen' kann, steigen die schneebedeckten Berge, die Spitzen und Zacken ins reine, wolkenlose Firmament. Begeistert nimmt der Mann das prachtvolle Bild in sich auf, die unvergleichlich schöne Fernsicht: vom Watzmann und Groß glockner bis zum Monte Rosa, von den Allgäuer Bergen bis zur Bernina. Stumm steht er und läßt

seine leuchtenden Augen bald über die Gipfel der Berge gleiten, bald tief hinunter ins grüne Tal. Dort unten liegt P e t t n 2 u, feine Heimat. Der Mann denkt an seine Kinderzeit. Damals ist er oft durch das Malfontal gewandert mit einer einzigen brennenden Sehn sucht, im Herzen: einmal dort oben stehen auf dem schwarzen Koloß, einmal über den schimmernden Gletschern sein, herunter sehen auf ihr leuchtendes Weiß, auf das enge Tal, und vor allem — darüber hinaussehen! Wie hatte er als Knabe die großen Männer

jener Kinderzeit verflossen, der Knabe hat die Welt gesehen, nicht von oben, nein, ganz aus der Nähe hat er sie kennengelernt. Da waren keine Berge, keine Gletscher gewesen, die das Häßliche, das Kleine und Nichtssagende ihm verborgen hätten. Sie hatte sich ihm von ihrer häßlichsten Seite gezeigt, er lernte sie verachten. Nichts blieb ihm heilig, die Ideale seiner Kindheit stürzten nieder, er kannte nichts mehr als die Jagd nach dem Geld. Manchmal wollte er fast ver zweifeln über das Angesicht der Welt

aus, ganz dem heiligen Schweigen hingegeben. Vergessen ist alles Leid, jeder Kummer erscheint klein und unbedeutend, es ist, als ob die Berge Mut und Kraft aus strömten. Eine heiße Freude glänzt in den Augen des Mannes, er fühlt sich stark werden, frei und mutig. Und dieser Gipfelrausch verläßt ihn nicht mehr, obwohl der Abstieg für den Ungeübten lang und beschwerlich wird. Als er sich spät abends in Pettneu auf sein Lager streckt, schmerzen ihn die Füße, sein Gesicht glüht wie Feuer von den Sonnen

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 29.08.1890
Physical description: 10
WeiLcrgs zu Wr. 35 der „WriZeener KHroniK' Zur Geschichte der Herren vom Berge bei Brwen. Von Prof. I. A. Heyl. lFortschuug.) Indem wir nunmehr die hervorragendsten Vertreter des Ge schlechtes der Herren vom Berge in ihrem Wirkungskreise etwas eingehender verfolgen, stützen wir uns theils auf Zybock, Burg- lechner, v. Mayrhofen und Sinnacher, theils aber auch auf einzelne im Hofarchiv Brixen und im Pfarrarchiv St. Andrä gesammelte Daten. Schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts treffen wir in zahl

reichen Urkunden auf die Zeugen Heribrand, Friedrich, Walther, Gebehart, Ortolf, Werinher, Eberwin, welche unter den Ministerialen der sogenannten „Familie' des Bischofs von Brixen*) aufgeführt werden und nachweisbar dem Geschlechte der Herren vom Berae angehörten. Ungefähr um das Jahr 1120 stiftet der „Minister' (Ministeriale) der Familie Brixens, namens Oudalschalk, einen ewigen Jahrtag für seinen Bruder Erchinger und übergibt dazu ein Landgut auf dem Berge, das Ruziuis genannt wird, dem Altar

der Heiligen Cassian und Jugenuin. Siunacher sieht in diesem Ondalschalk einen Edlen von Stilfes und in Rnzinis den Berg Rizol im Wipthal. Es heißt doch ausdrücklich „prasÄmm «zuoüäain in loeo Mi äieitur kuüwis siwin', und da Oudalschalk auch anderwärts mit dein „Berg' in näherer Verbindung steht und mit den Ministerialen vom Berge nrkundet, da weiter unter dem „Berg' schlechthin stets der St. Andreasberg bei Brixen ver standen wird, so darf hier kein Zweifel aufkommen, dass wir es mit einer Schenkung

des Ministerialen Oudalschalk vom Berge zu thun haben. Noch mehr; das Gut Ruzinis, andernorts Rnzines, heißt ja noch heutzutage so. Es war eine recht ansehnliche Schenkung, denn dieses prasäium begriff die Nnzenhöfe von heute auf dem St. Andreasberge ganz oder zum Theil in sich: den Ober-, Mitter und Niederrnzen in einer außerordentlich romantischen, vom Zauber des deutschen Waldes noch reizvoller gestalteten Lage.**) Daher rührt ja auch wohl der verehrte Familienname Mitterrutzner. Um das Jahr 1125 erwirbt

der Decan Cadalhoch (auch Chadelhous) aus dem Geschlechte derer vom Berge in der Stadt Brixen einen Grund, um dort Haus und Garten herzustellen, und seit dieser Zeit beiläufig finden wir die Herren vom Berge fort während thätig, Grund und Boden in und außerhalb der Stadt an sich zu bringen und so ihrem großen Herrn näher zu rücken. Der früher genannte Oudalschalk vom Berge, der sonst mehr fach als Wohlthäter der Kirche Brixen sich erwies, übergab ungefähr im Jahre 1140, vor seiner Wallfahrt

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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 22.08.1890
Physical description: 10
MeiL«age zu Wr. 34 der „Wriseener KHronik' Zur Geschichke der Herren von: Berge bei Brwen. Von Prof. I. A. Heyl. lFortschmig.) Das gemeinschaftliche Wappen der Herren vom Berge war mm bis in den Beginn des 14. Jahrhunderts der Kampfschild mit einem von rechts unten nach links oben schräg gestellten Balken und dem Topfhelm darüber, von dem sich Ohren und Hörner des Stieres als Helmzier abzweigen. Auf Grund dieses Wappens und der in der Familie sich wiederholenden Lieblingsnamen find

wir m die Lage versetzt, den Bestand des Geschlechtes der Herren vom Berge vom Beginn des 11. bis zum Ende des 14. Jährhunderts ziemlich sicher zu verfolgen. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an werden wir dabei freilich wesentlich von den immer eonstanter anstretenden Familiennamen unterstützt. Es ist früher erwähnt worden, dass es sehr schwer sei, nach zuweisen, ob die zu Maiern bestellten Ministerialen ursprünglich Freie oder Unfreie gewesen seien. In unserem Falle können wir uns eher für das letztere

entscheiden. Denn um das Jahr 1210 übergibt der Graf Albert von Tirol dem Bischof Konrad von Brixen das Schloss Sommersberg in Gnfidaun und stellt einen Sohn des Rupert von Sommersberg in den Dienst des Münsters zu Brixen. Nun gehörte dieser Ministeriale Rupert von Sommersberg einem Seitenzweige der Herren vom Berge an, wie wir später hören werden. Aus dem Umstände, dass die Herren vom Berge in der Nähe des Maierhoses zu Zinzages einen ausgedehnten Gütercomplex als Allo- dium besaßen

, wie auch aus der sich für den Maier ergebenden Noth wendigkeit, auf oder wenigstens in der Nähe der Dingstätte auch zu wohnen, dürfen wir mit Recht schließen, dass auch unser Ministerialen geschlecht der Herren vom Berge in früherer Zeit seinen bleibenden Aufenthalt im Dorfe Zinzages oder wenigstens in der nächsten Umgebung desselben genommen habeil müsse. In der Nähe von Zinzages treffen wir nun in der im äußersten Süden von Nieder- carnol gelegenen Hänsergruppe einen Sedelhof. Der Name deutet auf einen alten Herrensitz

, welcher „luteigen', d. h. frei von allen Lasten ist. Dieser Sedelhof stand auf dem luteigenen Grund und Boden der Herren vom Berge, und da weiter keine andere Adels familie als da fesshaft nachgewiesen werden kann, so gehen wir sicher nicht fehl, wenn wir annehmen, dass die Herren vom Berge in der älteren Zeit auf diesem Hofe ihre gewöhnliche Wohnung genommen haben. Der Maierhof in Zinzages lag versteckt hinter einem vorliegenden Bergrücken; der Sedelhof hingegen lag frei da nnd gewährte unbehindert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 02.12.1948
Physical description: 6
Riesen Tfcsrsus Das heilkräftige Schieferöl von Scefeld Fast am Ende des Ortes Seefeld, wo die Straße nach Reith führt und Wald und Berge näherrücken, kommt man an einem eigenartigen Hans vorbei. In bunter Freskenmalere, sind au, der Vorderseite zwei haushohe Riesen zu k-ch«n. Der eine ist ein richtiger ..Naturbursche" im Fell- kleid barfuß, mit einem entwurzelten Baum al- Wakre in der Faust. Wie man aus ortskundige» Munde erfährt, ist das der Riete »Thyri'uS" Ein« Gedenktafel behauptet

, daß er im Jahre 800 in diesem Haus« geboren wurde. Ihm zur Seite starrt der Riese »Haymon" im EUenpanzer er trägt Helm und Visier und 'st mit einem Schwerte bewaffnet. Dieser kam, so erzählte die lokale Legende, aus dem Süden und lebte mit dem naturverbundenen Riesen Thyrsus der Tiroler Berge in ständiger Fehde. Auf die Frage, ob die Namen dieser zwei Rresen vielleicht uralten Göttersagen entnommen seien, zuckt mein Seefelder Begleiter die Achseln. »Vielleicht?" — Vielleicht bedeuten sie »Gut" und »Böie

". viel- leicht ..Tag" und »Nacht"? Jedenfalls lebten sie im Hader miteinander und der eine, der Fell bekleidete. wurde in diesem Hause geboren. Und den Beweis hiefür — hier lächelt der einheimi sche Seefelder verschmitzt —. den haben wrr dro ben in unseren Bergen! Also, hinein in die Berge, hin zum Beweis! Das alte Bergwerk An einem munteren Bache entlang führt durch dichte Nadelwälder, bis zum Fuße schneebedeckter Berge, eine schmale Straße. Und da liegt dann vor dem überraschten Blick, in erner Höhe

man seit vielen Jahren pharmazeutische Präparate, wie daS »Jchtyol". dessen heilkräftige Wirkung von seinem besonders hohen Gehalt an körperverwandtem Schwefel herrührt. Auf die Frage, wie man sich das Oelschieser- Vorkommen und vor allem seinen Gehalt an or ganisch gebundenem Schwefel erklärt, antwortet der Mann der Wissenschaft: »Vor fünfhundert Millionen Jahren waren die Tiroler Berge von einem Meer überflutet. Wahrscheinlich haben ungeheure Naturkräfte Algen. Fische. Kleintiere und Meeresschlick

einen Blick des Verstehens mit dem Mann aus Seefeld. „Gehe hin, unschuldig Blut . . “ »Nach der alten Tiroler Sage", so fährt der chemische Leiter des Werkes fort, »erschlug der Niese Haymnn den Riesen Thyrius im Zwei» kampf. Der Todwunde wankte sterbend über die Tiroler Berge und sein Blut sickerte in Fels und Stein. Seine letzten Worte waren, ein Vermächt nis an seme Heimat: »Gehe hin. unschuldig Blut, und sei für Tier und Menschen gut!" so sprach er und starb Seit dieser Zert gewinnt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 04.05.1914
Physical description: 8
. „Verzaget nicht," schloß der Prediger, „weil wir, um dem Herrn zu dienen in seiner rechten Weise, den Deckmantel der Nacht und die Hülle des Geheimnisses borgen und uns verkrie chen müssen in die Höhlen 0er Berge, gleich dem wilden Getier des Waldes! Berge sind rings um Jerusalem her, sagt der Psalmist, und der Herr ist rings um sein Volk her, ein rings schirmender Wall, ein unüberwindliches Bollwerk! Verzaget nicht! Wir werden nicht zu Schanden werden, denn wir haben die Verheißung dessen, der da sagt

: Eh' als die Erde ward, war ich gegründet! Noch waren die Abgründe des Meeres nicht, und ich war schon — noch waren keine Quellen her vorgebrochen — ehe die Berge befestigt wurden, ehe die Hügel erschie nen, war ich geboren! Verzaget nicht in der Trübsal — die Seelen der Gerechten sind in der Hand Gottes, selbst im Tode wird sie keine Oual berühren! Vor den Augen der Törichten scheinen sie zu ster ben; ihr Ausgang aus dieser Welt wird für ein Uebel, ihre Hinfahrt für eine Zerstörung gehalten

ans Licht! Selig dann, die da ausgeharret haben und nicht verzagt sind — sie werden unter den Erstlingen des Herrn auf dem Berge Sion stehen, die seinen und seines Vaters Na men auf ihren Stirnen geschrieben haben! Sie werden mit einstim men in das neue Lied, das da lauten wird: Hallelujah dem Ewigen, der sich uns erwiesen hat als ein gnädiger und gerechter Gott! Halle lujah dem Erlöser, dem kreuztragenden Lamme von E gkeit zu Ewigkeit — Hallelujah! — Amen!" Ties ergriffen lauschte die Gemeinde

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 29.05.1937
Physical description: 4
. Als die Schweden kamen, er schraken sie über diese Überzahl, ließen sich ins Bockshorn jagen und liefen davon. Seither ist den Weibern des Lechtales die Ehre verblieben, vor den Männern in der Kirche zum Opfer zu gehen. Bergsonntag. „Franz, in die Berge!" Mit diesem Ruf weckt Anna ihren Gatten. Franz dreht sich um: „Ach! Jetzt schon?" „Um 6 Uhr geht der Zug! Na, steh doch auf! Wie leicht versäumt man ihn!" Und nochmals dreht sich Franz hemm: „Versäumen? — Wer weiß, wozu es gut ist." „Hu, du siehst ja schwarz

, was sie gelesen oder nicht gelesen, besinnt sich aber bald und kommt zur Erde. Zum Beispiel mit dem Ausruf: „Schon wieder so viel Hemden bei der Wäsche!" Doch heute „schwebt" sie länger. Schon sieht sie in der Ferne Bergesspitzen — immer rascher fliegt der Zug — die Berge kommen! „Siehst du dort die Zinke?" „Ja", meint Franz. „Siehst du auch die zweite?" „Noch nicht." Die kurze Antwort macht sie gar nicht irre; im Gegenteil, sie wird noch wärmer: Zwei Zinken ragen ins Blaue der Luft, Hoch über der Menschen

, sieht bloß die Berge — und rechnet laut, wie weit es sei zu ihren Spitzen. „Mancher Weg ist furchtbar schlecht markiert", spricht angstvoll hinter beiden eine Mädchen stimme. „Die stürzt sich heute noch zu tot in ihrer Ängstlichkeit. Wer Angst hat, soll nicht in die Berge steigen", erklärt Frau Anna ihrem Mann. Ein Wäglein kommt. Eng ist der Weg. Die beiden treten in das Gras und setzen sich. „Ich bin schon müde, Anna." „So!" „Wie wäre es, wenn wir herunten blieben?" „Nein, so was, Franz! Das wär

lehnt er sich in eine Ecke. Rings um ihn Tourfftenvolk. „Ein göttlicher Tag heute!" meint laut ein Fex. „Herrlich! Schade, daß ich meinen Stock verlor!" spricht darauf ein anderer, „und ich den neuen Hut!" ein dritter. Da lachen alle: „Ja, die Berge kosten Opfer!" Franz setzt sich in ein anderes Abteil. Er hält 's nicht aus. Was hatte er ver loren! Und wieder hinter ihm Stimmen: „Ein herrlicher Abend!" „Grandios!" kommts übertrieben zurück. Franz bleibt sitzen, er wehrt sich nicht mehr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 22.12.1949
Physical description: 16
war eines oder mehrere Kinder, denen der heilige Christ etwas gebracht hatte, und wozu man Lichter stellen mußte. Der Knabe hatte geglaubt, daß man sehr bald von dem Berge hinabkommen könne, und doch, von den vielen Lichtern, die heute in dem Tale brannten, kam nicht ein einziges zu ihnen herauf; sie sahen nichts als den blassen Schnee und den dunkeln Himmel, alles andere war ihnen in die unsicht bare Ferne gerückt. In allen Tälern bekamen die Kinder in dieser Stunde die Geschenke des hei ligen Christ: nur die zwei

saßen oben am Rande des Eises und die vorzüglichsten Geschenke, die sie heute hätten bekommen sollen, lagen in ver siegelten Päckchen in der Kalbfelltasche im Hin tergründe der Höhle. Die Schneewolken waren ringsum hinter die Berge hinabgesunken und ein ganz dunkelblaues, fast schwarzes Gewölbe spannte sich um die Kinder, voll von dichten brennenden Sternen, und mitten durch diese Sterne war ein schimmerndes, breites, milchiges Band gewoben, das sie wohl auch unten im Tale, aber nie so deutlich

, es läuteten die Glocken in Gschaid und hinter dem Berge war noch ein Kirchlein mit drei hellen, klingenden Glocken, die läuteten. In den fernen Ländern draußen waren unzählige Kirchen und Glocken, und mit allen wurde zu dieser Zeit geläutet, von Dorf zu Dorf ging die Tonwelle, ja, man konnte wohl zuweilen lag auf alten Briefen und Photographien. Aber sie alle blieben Gewesenes, Grüße aus einer Welt, hinter der das Tor zugefallen war. Licht weckten sie keines. In diese Frage hinein klangen die Glocken

hing sich das Kalbfellränzchen um und machte das Pelzjäckchen an Sanna fester zu. Dann führte er sie aus der Höhle. Weil sie nach ihrer Meinung über den Berg hinabzulaufen haften, dachten sie an kein Essen und untersuchten das Ränzchen nicht, ob noch Weißbrote oder andere Eßwaren darinnen seien. Von dem Berge wollte nun Konrad, weil der Himmel ganz heiter war, in die Täler hinab schauen, um das Gschaider Tal zu erkennen und in dasselbe hinunterzugehen. Aber er sah * gar keine Täler

. Es war nicht, als ob sie sich auf einem Berge befänden, von dem man hinabsieht, sondern in einer fremden, seltsamen Gegend, in der lauter unbekannte Gegenstände sind. Sie sahen heute auch in größerer Entfernung furcht bare Felsen aus dem Schnee emporstehen, die sie gestern nicht gesehen hatten, sie sahen das Eis, sie sahen Hügel und Schneelehnen emporstarren und hinter diesen war entweder der Himmel oder es ragte die blaue Spitze eines sehr fernen Berges am Schneerande hervor. In diesem Augenblicke ging die Sonne auf. Sie gingen

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Der Arbeiter
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Page 8 of 12
Date: 02.04.1930
Physical description: 12
; Der Du das Erdreich gegründet hast auf seinen Boden. Daß es bleibt immer und ewiglich. Mit der Tiefe decktest Du es wie mit einem Kleide, und Wasser standen über den Bergen. Aber von Deinem Schelten flohen sie, von deinem Donner fuhren sie dahin. Die Berge gingen hoch hervor und die Täler setzten sich hinunter zum Ort, den Du ihnen gegründet hast. * Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wiederum das Erdreich bedecken. Du läsiest Brunnen quellen in den Gründen, daß die Wasser

zwischen den Bergen hinfließen, Daß alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. An denselben sitzen die Bügel des Himmels und singen unter den Zweigen. Du feuchtest die Berge von oben her; Du machst das Land voll Früchte, die Du schaffest; Du läßt Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, Tatz Du Bruot aus der Erde bringest, und daß der Wein erfreue des Menschen Herz, daß seine Gestalt schön werde vom Oel, und das Brot des Menschen Herz stärke; Daß die Baume des Herrn voll

Saft stehen, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat. Daselbst nisten die Vögel. Und die Reiher wohnen auf den Tannen. Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht, und die Steinklüfte der Murmeltiere; Du hast den Mond gemacht, das Jahr darnach zu teilen; Die Sonne weiß ihren Niedergang, Du machst Finsternis, daß es Nacht wird; Da regen sich alle wilden Tiere, Die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und ihre Speise suchen von Gott. Wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon Und legen

sie; Wenn Du Deine Hand austust, so werden sie mit Gut gesättigt. Verbirgst Du Dein Angesicht, so erschrecken sie; Du nimmst weg ihren Odem, So vergehen sie uns werden wieder zu Staub. Du läsiest aus Deinen Odem, so werden sie geschaffen. und Du erneuerst die Gestalt der Erde. Die Ehre des Herrn ist ewig: Der Herr hat Wohlgefallen an seinen Werken. Er schaut die Erde an, so bebt sie; er rührt die Berge an, so rauchen sie; Ich will dem Herrn singen mein Leben lang • und meinen Gott loben, so lange ich bin.. Meine Rede

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 18.05.1913
Physical description: 16
, das Stinl wär' ein nichtsnutziges, zu wideres Mensch; aber das sollst jetzt wissen, wenn ich nicht gewesen wär und unsere liebe Frau in Maria-Bergl, dann hättest jetzt die Regina, will sagen deine Margret, nicht. I ch und unsere liebe Frau haben den flüchtigen Vogel eingefangen, ich habe die Re gina in dein Haus geschmuggelt und dort eingenistet. Ohne w i ch wär' die Regina, sag' ich die Margret, über alle Berge dahin, vielleicht gar ins Amerika, und am jüngsten Tage vor der Jause hättest

können: „Wohl habe ich vor Monden zu euch, ihr tapferen Adler der Berge, gesagt, wir würden Oester reich, das uns verriet, mit Krieg überziehen und vernichten. Und es war mein Wille, meine grauen Falken selber zu führen, in diesem Kampfe, der sie überschütten mußte mit Ruhm und Ehre. Aber höret wohl, meine Brüder, was ich euch sagte: Da ich also zu euch sprach, war der Sieg unser, denn Oesterreich ist schwach und seine Krieger widerstehen nicht der Tapfer keit meiner Brüder. In der Welt aber hörte

man, daß die Falken der Berge ausziehen wollen, um Oesterreich zu Boden zu schmettern. Und die mächtigsten Herr scher aller Länder, jenseits der Berge bangten um den Kaiser in Wien, der hilflos in unsere Hand gegeben war — sie verbündeten sich mit ihm. Nun aber hätte unser Kampf gegolten sechsund dreißig Köni- gen und zwei Kaisern! Merket auf, meine Brüder: Als ich euch zum Kampfe rief, galt es nur den Oesterreichern, unseren Feinden. Wir hätten sie besiegt und zerstreut. Gegen sie zu kämpfen wäre gut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 08.08.1955
Physical description: 6
tiontag, 8. August 1955 Volkszeitung Nr. 181 Lotto I Die Gefahren der Berge unterschätzen, heißt das Leben aufs Spiel setzen Immer wieder wandern junge Menschen, welche ihre Ferien in unserem Lande ver bringen und die Schönheit der Berge ken- nenlernen wollen, hinauf auf die Höhen, pline ausreichend ausgerüstet und bergkun- <}?.g zu sein; oft geht es noch gut ab und das wird dann vielfach zum Anlaß genom men, die Warnungen der Einheimischen in den Wind zu schlagen, sei doch alles halb

so schlimm. Oft aber zeigen sich die Berge in ihrer ganzen Unerbittlichkeit; diese trauri gen Ereignisse werden dann aber nur zu schnell wieder vergessen und mißachtet. Aber auch Einheimische unterschätzen im mer wieder die Gefahren der Berge, lassen sich vor allem durch das Edelweiß in Regio nen locken, in denen der Tod lauert. So büßten am Wochenende in Tirol und Süd tirol wieder drei junge Menschen in den Bergen ihr Leben ein, nachdem erst am Donnerstag ein jugendlicher Alleingänger im Stubai zu Tode

, stärkere Bewölkung, Berge teil weise in Wolken, jn der zweiten Tageshälfte Quellbewölkung mit gewittrigem Strichregen. Frühtemperaturen 10 bis 14 Grad, Tages höchsttemperaturen 18 bis 23 Grad. Haustrunk soll nicht unter Biersteuer fallen! Die Arbeiterkammer für Tirol lehnt in ihrem Gutachten zum Entwurf eines Bun desgesetzes über die Biersteuer die Einbe ziehung des Haustrunkes in die Steuerpflicht entschieden ab. Die im Entwurf vorgesehene Neuregelung würde zum Beispiel bei Berech nung des niedrigsten

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Neueste Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 02.10.1937
Physical description: 12
für adelige Damen errichtet werden, in dem sie selber, der Welt abgewendet, ihre Tage beschließen will, wenn es das Schicksal zuläßt und Gott die Gnade gibt. Die letzten Schmelzwasser des Inn tragen das Totenschiff des Lothringerkaisers zur guten Ruh. Die Berge ragen hoch und schließen sich eng und winken erhabenen Gruß: „Wir sind dein Schicksal geworden, nicht jeder erträgt uns". Die einsame Beterin kniet noch immer in der verlassenen Antekammer. Der leichte Ruch der Essenzen ist noch wahrnehm bar

leuchten die Gipfel vom Sonnblick bis zum Karwendel, im Tc liegt dicker, weißer Nebel und bald brechen wir auf. Durc geht es über Schutthalden und dann kommt Schnee, vor vielen Regen so hart wie Eis, man muß ihm mit dem Pickc beikommen. Nun beginnt die Spannung, das Neue: über di tiefe Kluft ein Sprung vom Schnee in den Fels, die Kletter« geht an. Kurze Ratschläge vom erfahrenen Hintermann, knapp Zurufe von vorn. An der kalten, grauen Flanke des Berge langsam Griff und Tritt suchend, klettern wir höher

sein, Aber das Wasser fließt weiter über den Stein, Aber im Lichte glänzet ein fremdes Haar So hell wie meines — als ich noch im Lichte war. Und jene, die standen in solcher Nacht Lange vor mir — sie haben mich schon gedacht. Eine Hand taten sie auf und schenkten mir: Diese Berge, die Bäche, den Busch und das Tier. Denn einer muß immer sein, der darum weiß, Daß die Bäume sind und das keimende Reis, Der die Gräber grüßt und dem Kommenden schon Zulächelt: im Schoße dem dunklen Sohn —. Oh. in der Gegenwart nächtlichem

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Dolomiten
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Page 3 of 6
Date: 23.11.1936
Physical description: 6
, sondern auch frühere Schulden getilgt werden konnten. Ersreu- b Gasthof Eisenhut jeden 2lbend Konzert. Sarrrer Berge Zur Eröffnung der Penserjochstraße. Bon Dr. Hans Kiene (Bolzano). Nicht nur eine wesentliche Entlastung der Eisacktaler Straße für den Sommerverkehr wird die sich binnen kurzem eröffnende Sarntaler Strage bilden, sondern auch einen neuen Ucber- gang von Bipiteno nach Bolzano, welcher ob seiner landschaftlichen Schönheiten wahrscheinlich der Iaufenstraße große Konkurrenz bieten wird. Das etwas höhere

. Anderseits wird diese neue Alpenstraßc den Touristenverkehr in ein Gebiet erleichtern, das vordem schwer und umständlich war, das infolgedessen, obwohl im Mittelpunkt großer Verkehrsadern gelegen, wenig besucht war und sich des nicht schmeichelhaften Rufes er freute. nur auf weiten, zeitraubenden Wegen, auf beschwerlichen Tnlwanderungen und an strengenden Hochpässen erreicht werden zu kön nen. Dies war wobt auch einer der Haupt gründe, warum die Sanier Berge in Touristen- kreisen als jade „Schinder

' galten und warum sie in keiner Weise mit den nahen, bis ins Detail erschlossenen, oieldurchwandcrten Dolo miten wetteifern konnten. Es ist ja richtig: der Charakter jener Berac und ihr lvortlicher Wert können mit den weltberühmten Dolomiten nicht verglichen werden. Es sind Berge, die weder durch ibrc Höhe noch durch die eiaenartiaen Schönheiten ihrer Form imponieren. Berne ohne Sensationen in Linie, grotesker Zerrissenheit, ragender Steilheit und seltsamer Färbung. Beroe obne olvine Traditionen

und ohne den Nimbus der Sage und des sportlichen Ruhmes, der die Dolomiten so anziehend und geheimnis voll. so unerhört romantisch macht. Und dennoch gibt es nianche weltgewanderte Bergsteiger, die die Reize des rotglühenden Zauoerreichs der Dolomiten und diejenigen der hohen Gletscherthrone zur Genüge kennen, denen auch die Sarnerberge ans Herz gewachsen sind und die in ihnen jene heimlichen, ursprünglichen, bisher noch wenig gepriesenen Schönheiten fan den, welche ihnen jene Berge lieb machten. Berg steiger

, die die Erfahrung machten, daß es im Frühling und im Spätherbst keine schöneren Touren gibt als jene auf die bescheidenen, ein samen Höhen der Berge, die das Sarntal in weitem Bogen umschließen und die ob ihrer zentralen Lage nach allen Seiten hi» freien, um fassenden Rundblick auf das gesamte Hochgebirge unserer Heimat schenken. Aber auch die aus schwarzrotem Gneis und schimmernden Schiefer», aus graueni Granit und wirr anfgetürmten Phyllitblöcken gebauten Gipfel selbst, die herr lichen Almen, die sprudelnden

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 12
Date: 16.08.1913
Physical description: 12
beider Staaten. Unserem Zriedenskaiser. Lin Traumbild vom Berge Isel v von August Sieghardt in Kufstein. Langsam senken sich die Schatten des linden Som merabends hernieder auf die alte Tiroler Landeshaupt stadt. Wie eine gewaltige Riesenmauer steigt die im posante Nordkette empor; geisterhaft ragt die kühne . Serles zum sternbesäten Himmel und hinter der plumpen Martinswand versinkt im schwachen Rot die Königin des Tages. Im Nordosten, wo kaum merklich des Jnnstroms Fluten sich wälzen, sendet

das majestätische Kaisergebirge seinen treuen Scheidegruß zu mir herauf; drunten aber flutet eine weißschimmernde Lichtwelle über der vielgetürmten Stadt, von der weiche Glocken klänge feierlich heraufdringen in meine Einsamkeit. Vereinzelt blitzen auch schwache Lichter aus der spärlich besiedelten Niederung, aus deren Mitte phantastisch die Gebäude der Hungerburg leuchten. Und mir zu Füßen rauscht sachte die Sill und geheimnisvoll flüstern die Wipfel droben am Berge Jsel, den ich auf finsterem Pfad sinnend

der im Berge Jsel schlummernden Freiheits helden lebendig geworden am Jubeltag eines der besten und edelsten Fürsten, die seit Jahrhunderten des öst lichen Reiches Geschicke gelenkt und der vom Fels zum Meer über einen Heerbann gebietet, so groß und mächtig wie kein deutscher Herrscher ihn vordem schauen durfte. Da taucht das Denkmal Andreas Hofers vor mir auf. Ich weiß nicht, warum gerade heute heilige Scheu mich an diese Stelle fesselt. Drohend ragt die Hünen gestalt des Sandwirts vom Passeier

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 30.08.1927
Physical description: 6
, zutiefst aus den Wassern Aber stumm ist dieser glatte, gleißende Spie gel, stumm wie tote Lippen und' die Zeugen längst entschwundener Tage, nur sein Auge ist beredt, weist immer wieder nach den Wundern seiner Tiefen. Am Karerfee Wanderer — locken die blauen Fluten, das einschläfernde Flüstern und Rauschen wald düsterer Tannen, oder sahst du die Wunder berge In ihrem Zauberlichte, so sich in den Wellen spiegelten, als deine Augen müde wur den vom Schauen und Staunen? Tannengrün mischte

sich mit den dunklen Wassern und dem dahinsterbenden Leuchten der Berge. ' , In traumhafter Abendstille ruhen die gewal- rigen Massen der Dolomiten, Berge, Heimat berge, die sich in die Herzen schmeicheln, deren Anblick leise die Sehnsucht lockt. Wie sie emporstreben, gigantisch, hehr und feierlich, thronend wie Könige im weiten. Reiche. Letzter Abschiedsstrahl der Sonne huschte wie fröhliches Kinderliicheln leise über Fels und Stein, weit ausholend noch zum letzten, späten Gruße. Das „Pferdefest' in Sarentino

verklärt, sie losschälen vom emporwallenden Erdenschatten. Noch ein letztes Strahlen und Berge unì Felsenhäupter sinken und hüllen sich tief in d« stille Nacht, wenn fernes Rot purpurgliihènì sie noch küßte. Traumschönes Bergesleuchten, irrende Lich ter um einsame Firne und weltenferne Höhen, Firnenfeuer im berückend hehren Glänze! Leis flüstern die Tannen am See im lauen Abendwind und erzählen sich Märchen vor fernen Bergen, so ihr Antlitz tief erröten las sen wie im Bann übergroßer Freude. Rosen

Abenden in tiefe Gründe schweigende« Wasser verlieren. Am Karersee Ich sah die Berge stolz aufragen, sie neigten sich tief unter dem Kusse letzter Sonnenstrah len und blickten fremd und unirdisch Heraul aus den dunklen Wassern zu meinen Füßen, die Kuppeln, Spitzen und Türme lugten irrend herauf — wie Gespenster einer versunkenen Stadt. Nur das Leuchten in den Tiefen zeugte voin Leben, das Wunderglühen stieg auf wie frü hes, verheißungsvolles Morgenrot . . . Als du Sonne sank. Glühet, ihr Berge

, ihr stolzen Südlands- berge, seid Leuchttürme der Sonnenheimat, in stillen Abendstunden erhaltet die Feuer, die ein Gott in Liebe euch schuf, seid Wegweiser und grüßend Hände. Im heimlichen Halbdunkel gehüllt, träumt in stiller Vergeinsamkeit der tiefdunkle See. Sanft schmiegen sich harzduftende Tannen ganz nahe an die Wasser, tauchen ihr Silbergrün zutiefst in die blauen Fluten, grüßen wie aus ferner, ferner Welt empor, wie ein süßes Wunder märchen aus uralter, grauer Zeit. Ueber den Wellen

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 28.10.1944
Physical description: 8
anbringen lassen. Auch der Bozner Maler Heinrich'Tohl hau te sich hier in Rungg ein slilgerech- hi tiefem Nebel waren wir vom Sella- jocli den lieben, friedsamcn Eriednch- August - Höhenweg zum Seiscralpen- haus gewandert. Die Nebel kamen vom Tal herauf gespenstisch gezogen und wallten windgepcitscht von den Glet schern der Marmolata herüber, ver deckten tyrannisch alle Kämme und Berge und die hcrbstgriiiien Ahntriften. Die Rodcüa bekam ihre dichte Witwen. ihn nicht alle Tage ge- zwei Wetterkrage

» ge- dranken auf dem luii:- blick, wie man Hieben kann. In wickelt, sal.l ich gen Altan und zitterte vor Kälte und! der Wind fuhr durchs Maar. Da trat: der Wirt zu mir und sprach markig und feierlich vom Nahen und vom Feinen. O Schönheit der Berge, wer dich malen könnte! Vor Zeilen galt die (es Sarncrhaus. Und m Aslfehl wohn- und der Platt- und Langicofe! und Poesie als eine redende Malerei. Peler Oberstolz. Sattlermelster In Bruiieek Ölgemälde von Rudolf Oberstolz wieder durch Stiftung von Bildern Bozen

. Ganz zu trauen war der Sache noch nicht, denn aus dem Tale hoben sich neue weiße Nebel und nur zwischendurch glänzte das Weiß einiger Höfe an den Hängen des Grödner Tales. Aber es war ein An- Abei sie versagt wohl in solcher Lage Was nützt es. Namen autzuzählcii und Um risse zu zeichnen: die Tarnen hat sie nicht, die das Leben geben und d : e Stimmung, die sich von Minute zu Mi nute ändernd über das- Bild gießt. Und doch. Höre, was die Berge sagen, deute ihre Stimme, erzähle ihre Größe! Zwar ragen

Hochlaiulsateui auf euch hinab. Daraus strömen die (.hiel ten. die die Alpen und die Täler spei sen. Mühlen treiben. Brot schaffen. Schiffe tragen. Lieht erstrahlen lassen. Und die Winde senden wir. die Wol ken über die Frde zu jagen, sie zu reinigen und zu gesunden. Menschlein, schaut herauf, kommt zu uns. wir sind eure Freunde, wir Berge, wir eisum- panzerten. wir rissig durchfurchten, ewigen, ulten. Messet euer kindlich Tun an uns. die wir in die Höhe und Weite die Körper reckeil. allen Stür men Trotz

. Sie verkündeten die M : '- tcrnacht. Da war mir's, als hörte i.h vom Berge her tief-geheimnisvoll die Worte des Dichterphilosophen: O Mensch, gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? „Ich schlief, ich schlief — aus tiefem Traum erwacht: — Die Welt ist tief und tiefer, als der Tag gedacht. 'Tief ist das Weh — Lust tiefer noch als Herzeleid. Well spricht: vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit — — Will tiefe, tiefe Ewigkeit!' Der Dichter nennt die Verse „Das t'imk'ne Lied'. Die Mitternacht im Rosengarten

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