des Wildgrates über dem Tale. Wie Bilder in leichten, zarten Aquarellfarben, hingehaucht und in Sonnenglanz gebadet, stehen die Höhen da. Zwischen zwei alten Wettertannen, deren Stämme den kraftvollsten Rahmen bilden, sieht man hinab in das Gurgl- tal mit weiten Silbergründen und fammtbraunen Wäldern, und dann hinüber zu den Felszacken des G r ü n st e i n s und W a n n e ck s, die kry- ftallklar in die Lüfte aufragen. Das sind heitere Idyllen, freie, sanfte Fern bilder, zu denen sich die Berge, die gerade
an die Waldwände des Venet, und bald mahnte sie am Rande des Joches, daß ich mit meiner Fürstenherrlichkeit aufräumen und wieder zu den Menschen niedersteigen soll. Ein „Hoidiri" noch hinaus, daß die Wälder erschrecken und den Widerhall wie ein? gepeitschtes Wild durch die Wände jagt, dann geht es ab wärts. Als ich dann später in der Stube saß und die Berge in rubinfarbigem Abendglanz zu den Fen stern hereinleuchteten, da war mir, als hätte ich einen lichtgoldenen Traum gehabt, und in das wunderbare Land
des schönen Schneewittchen ge schaut. Schon war es tiefe Nacht, ging ich wieder durch die Gassen, die kleinen Häuschen kauerten mit ihren freundlichen Lichtaugen in dunklen Massen nebeneinander und reckten ihre Spitzdächer in den Himmel, der wie eine Riesenkuppel voll zitternder Sterne sich herrlich über die Berge spannte. Am Wirtshaustisch schimpfte man über Licht-, Luft- und Wafsernot, lobte den Wein nnd die frisch eingetroffenen Pöckelhäringe, bis der Wein alle Stirnen glatt gestrichen und ein mildes