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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 03.12.1935
Physical description: 6
ist wie >'ch, und daß ich ihm keinen Streich spielen kann. Schöne Zeiten!' seufzte sie. Keiner antwortete ihr: Graf Cosimo hatte die Lippen zusammengepreßt und drehte an seiner Uhrkette. Beatrice sah bald die Mutter, bald den Sohn an. „Und die Nuraghe?' rief die Kranke plötzlich aus, ' „was haben wir mit der Nuraghe ge macht?' „Die blieb unverändert', antwortete Cosimo mit seltsamem Ausdruck: »die ist noch da.' „Als junges Mädchen', sagte die Gräfin, „ge dachte ich, einst das Familienbegräbnis daraus zu machen, jetzt möchte

ich nicht mehr unter jenen Steinhaufen begraben sein, nicht ünmal in Ploaghe überhaupt möchte ich es... Wo würde ich gern begraben sein? Ich weiß es selbst nicht.' Sie schloß von neuem die Augen und schien einzuschlummern. Cosimo sah vor sich hin wie jemand, der ein Gedankenbild fixiert: die Gräfin Beatrice bewegte sich langsam, geräuschlos, mit gewissen Wendungen, ähnlich denen eines Vögel- chens im Käfig, hier- und dorthin im Zimmer und stellte mit ihren weißen Händchen überall Ordnung und Symmetrie her

oder Ploaghe, oder in Jgiesias, bei dem Berg werk: und auf mein Grab sollt ihr sine Palme pflanzen.' Es wurde an die Türe geplopft. „Herein!' sagte Beatrice. Die Türe öffnete sich kaum weit genug, um Ambrogios Kopf hindurch zu lassen. «Der Notar', sagte er, und der Kopf verschwand wieder. Doktor Parolini, der Notar, trat lächelnden Antlitzes und leichten Schrittes ein. „Die Frau Gräfin', sagte er und näherte sich ungeniert dem Bett der Kranken, „will ihr Testa ment machen, um dann noch lange unbehelligt

zu leben: sehr gut — es ist das eine List, die nie trügt — ich wünsche der Frau Gräfin noch hun dert Lebensjahre. Und wie , geht es?' „Mir geht es gut, ich danke,' antwortete die Kranke: «heute fühle ich mich besser.' „Können wir sagen: „körperlich gesund?' fragte der Notar, indem er sich an einen Schreibtisch setzte, wo die Gräfin Beatrice ihn mit dem zum Schreiben Erforderlichen versab. „Ich fürchte, nein, Parolini. „Schädel' seufzte Parolini: „ich freue mich immer, wenn ich in meine Akten schreiben

, wenn ich nicht zustimme, aber das Gesetz verlangt, daß die Zeugen gültig seien, und die Gräfin Beatrice ist in den Augen des Gesetzes keine gültige Zeugin.' „Warum?' fragte die Gräfin Beatrice. „Weil du eine Frau bist, weil wir Frauen sind', antwortete die Kranke. - „Ich habe das Gesetz nicht gemacht,' beteuerte Carolini und die Unschuld sprach von seinen ippen. „Ruft Ambrogio!' sagte die Gräfin Veronika. „Auch der genügt noch nicht.' „O, so ist auch der nicht einmal gültig?' (Fortsetzung folgt.) Verantwortlich: Mari

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