GZktra-Wettage „Bote fckr Tirol Et«e tirolisch bayerische Sprachinsel i« MSHre«. Bon Dr. Karl Lechner. (Fortsetzung.) Die Männntracht ist bei weitem einfacher. Die meisten Männer tragen noch hohe enge Stiesel, die so genannten „Anfziehstifel', wie wir sie in Bayern und Schwaben noch finden. In ihnen steckt die enge schwarze Lederhose, die im Winter mit Schaf pelz gefüttert ist. Ehedem reichte das Beinkleid bloß bis zu den Knien und wurden weiße Strümpfe ge tragen, die der damals gebräuliche
Bauerntöchter stets am Dienstage gehalten werden, ganz so wie in Alt- bayern-Tirol, weil man diesen Tag gegen jeden schlimmen Einfluss für gesichert hält (Rochholz 2, 20). Die Fridka heißt dann mit deutschem Worte „Haimerl' undi- wird vorne über dem reich mit Goldtressen besetzten „Bund' verschnürt — so heißt ein mit Seide überzogenes Stück Pappendeckel von schildförmiger Gestalt, das den Busen bedeckt. Die Braut hat einen eigenthümlichen Aufsatz („Börtel') auf dem Kopse, ähnlich dem, der im bayerischen
dem mächtigen Heinrich von Lipa, Landeshauptmann von Mähren, ersteres kam 1325, letzteres 1329 an Maria-Saal, wozu 1336 noch Swonowitz, 1347 Gundrum kam. Lissowitz gehörte den Dominicane rinnen in Olmütz, Tschechen dem Brünner Dom capitel. Es ist nun mehr als wahrscheinlich, dass das Brünnerkloster damals, wo die Stadt so sehr litt, und neue Ansiedler dahin kamen, auch für seine Zinsdörfer Colonisten brauchte. Und sollte da Heinrich von Lipa, der große Gönner derselben, nicht auf Tirol-Bayern verfallen
, können mithin die Tiroler und Bayern nicht in unser Gebiet eingewandert sein. Somit haben wir eine untere Zeitgrenze' gewonnen. Urkundlich ist diese Thatsache allerdings nicht ver bürgt, aber wenn wir daran erinnern ' dass seit der Vermählung des Markgrafen JohMn von Mähren mit Margaretha Maultäsch von^1330—41 viele mährische Landherren Tirol durch längeren. Aufent halt'kennen lernten, so ganz besonders Heinrich von Lipa, dann werden ivir die Behauptung, es seien die fraglichen Ortschaften um 1350
(jedenfalls nicht vor 1323) von Tirol und Bayern aus kolonisiert worden, nicht zu gewagt finden. UeberdieS dürfen wir nicht vergessen, dass der gewaltige Heinrich von Rotten-' bürg, . Notburgas Dienstgeber, Hofmeister'Johanns in Tirol war. Ebenso ist eS gewiss kein bloßer Zufall, dass wir 1334 zum erstenmale eine Kirche des hl. Cyrill in Brixen erwähnt finden (Sinnacher 5, 187), und uns 1353 ein Peter von Hotzenplotz, das seit alter Zeit ein großes Lehengebiet des Olmützer Bisthnms bildet