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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 12
Date: 07.12.1913
Physical description: 12
und ihn dann heruingeheii liest. Käte suchte wiederholt den Blick ihres Verlobten. Aber diesen nahm die Mutter so in Arispruch mit Vorschlägen und Bestimmungen für seinen neuen Haushalt, dast er keine Zeit für sie hatte. Sie sah sich ihre neue Verwandtschaft näher an. Kronprinz Rupprecht von Bayern. Von der Königs-Proklamation in Bayern. König Ludwig III. von Bayern, geboren am 7. Januar 1845 in München, folgte seinem Vater, Prinzregent Luitpold, als Verweser des Königreichs Bayern am 12.Dezember 1912

in der Regentschaft und übernahm am 5. November 1913 die Negierung als König Ludwig III. So ist nach 27 jähriger Dauer die Regentschaft aufgehoben worden, die in Bayern den in geistige Umnachtung ver fallenen König vertrat. König Otto selbst hat nie regiert; als sein älterer Bruder, König Ludwig II., unheilbar erkrankte, über nahm der Onkel der Brüder, Prinzregent Luitpold, die Regentschaft. Jetzt wurde nun seinem Sohne durch eine Verfassungs änderung die Möglichkeit gegeben, den Thron Bayerns als König

zu besteigen, denn die Aerzte haben konstatiert, daß König Otto nie wieder gesunden wird. Kronprinz Rupprecht von Bayern, der Sohn des Königs Ludwig III. von Bayern, ist geboren am 18. Mai 1869. Ec war ver heiratet mit der inzwischen verstorbenen Prinzessin Marie Gabriele, Herzogin in Bayern. König Ludwig II!. von Bayern. er nicht mehr Raum einnähme, als der Haken über ihm ge stattete. Dann nahm es den Schirm, rollte ihn und steckte ihn in den Schirmständer. Sie mußte lächeln. Aber unwillkürlich fröstelte

, runden Tisch. Vor ihnen stand ein selbstgebackener Napf- Ein künftiger Bayernkönig: Prinz Luitpold von Bayern, der zwölfjährige Enkel König Ludwig III., beim Angeln im Königsee. Die Brüder kannte sie schon, aber deren Frauen waren ihr bis heute fremd gewesen. Die Frau des ältesten Bruders wäre lehr hübsch gewesen, wenn sie nicht den verdrossenen gereizten Ausdruck gehabt hätte. Käte hörte, wie sie heftig mit ihrem Mann flüsterte und erkannte aus Mienen und Gestikulationen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
XXXXIIL Jahrgang 1913. Nufstein, Samstag, 8. November. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Lelephonruf Nr. 33. k^albwochenschrift für Stadt und Land. Mezugs-Preise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K T80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig X 4'—, vierteljährig k 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt YO Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker

Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Luit pold wies dieses Ansinnen stets entschieden ab. Er wollte nichts anderes sein, als des Königreichs Bayern Verweser und als solcher leitete er die Geschicke seines Landes mehr als ein Vierteljahrhundert, sich dabei einer fast beispiellosen Verehrung und Popularität seines Volkes erfreuend. Mit der Uebernahme der Regierung durch Prinz Ludwig im Dezember 1912 ist auch die Königsfrage in Bayern wieder stärker hervorgetreten. Aber staats rechtliche Bedenken und ein Entschluß des Prinzregenten

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Außferner Zeitung
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Page 6 of 28
Date: 08.11.1913
Physical description: 28
Ludwigs III. statt. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern enthält eine Allerhöchste Ent schließung vom 5. November, in welcher kund gemacht wird, daß durch die Thronbesteigung der Titel und die Ehrenrechte Sr. Majestät des Kö nigs Otto nicht berührt worden sind. Aus Anlaß der Thronbesteigung hat König Ludwig III. eine umfassende Amnestie für -Zivil- und Militärpersonen erlassen. Im Laufe des Vormittags fuhren der preu ßische, der österreichische und der sächsische Ge sandte

und Achselstücken, die Unteroffiziere und Mannschaf ten auf den Schulterklappen unter der Königs- Weise gelbwollener Plattschnur tragen. Kron prinz Rupprecht von Bayern wurde von feiner kröne feinen Namenszug in Gold, beziehungs- Prinz Luitpold führt nun diesen Titel seit 1818 zum ersten Male wieder. Jnhaberschaft beim 20. Infanterieregiment ent hoben und Prinz Franz von Bayern zum In haber dieses Regiments, das nunmehr den Na men „Prinz Franz" führt, ernannt. Die erste katholische bayerische Königin

. Die Gemahlin des Königs Ludwig III. von Bayern, Maria Theresia, ist die erste ka tholische bayerische Königin. Die drei Königinnen, die Bayern vor ihr hatte, waren sämtliche Pro testantinnen: die Königin Karoline, Gemahlin des Königs Max I., eine Prinzessin von Baden; die Königin Therese, Gemahlin des Königs Lud wig I., eine Prinzessin von Sachsen-Altenburg, und die Königin Maria, Gemahlin des Königs Max II., eine Prinzessin von Preußen. Erst als Witwe trat die Königin Maria zur katholischen Kirche

über. * * : Kronprinz Rupprecht. ■' Mit seinem neuen König hat Bayern auch wieder einen Kronprinzen bekommen, nach fast sOjähriger Pause. Prinz Rupprecht ist als Kron prinz einer der ältesten unter den europäischen Thronfolgern. Auch einen „Erbprinzen" hat Bayern nun wieder. So wird nämlich des Kron prinzen ältester Sohn genannt. Der zwölfjährige Vom kranken König Otto. Dienstag nachm, haben die beiden Referen ten des Etats des kgl. Hauses in der Abgeord netenkammer, die Herren Giehrl und Dr. Cassel mann

, dem kranken König Otto im Schloß Für stenried einen Besuch abgestattet, der etwa 40 Minuten dauerte. Die Herren wurden von Ba ron Stengel, dem Hofmarschall des Königs, be gleitet, der versuchte, die Abgeordneten in der Form einer Audienz dem König vorzustellen. Es möchte vielleicht als undelikat erscheinen, über diesen Besuch und den Zustand des bisheri gen nominellen Königs von Bayern vor eine weitere Öffentlichkeit zu treten, mit Angaben, die naturgemäß das Gebiet des menschlich Trau rigen berühren

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 07.11.1913
Physical description: 20
. anläßlich der Thron besteigung Ludwigs III. statt. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern enthält eine Allerhöchste Ent schließung vom 6. November, in welcher kund gemacht wird, daß durch die Thronbesteigung der Titel und die Ehrenrechte Sr. Majestät des Kö nigs Otto nicht berührt worden sind. Aus Anlaß der Thronbesteigung hat König Ludwig III. eine umfassende Amnestie für -Zivil- und Militärpersonen erlassen. Im Laufe des Vormittags fuhren der preu ßische, der österreichische

die Offiziere auf den Epauletten und Achselstücken, die Unteroffiziere und Mannschaf ten auf den Schulterklappen unter der Königs- weise gelbwollener Plattschnur trägem Kron prinz Rupprecht von Bayern wurde von seiner kröne feinen Namenszug in Gold, beziehungs- Prinz Luitpold führt nun diesen Titel seit 1848 zum ersten Male wieder. Jnhaberschast beim 20. Infanterieregiment ent hoben und Prinz Franz von Bayern zum In haber dieses Regiments, das nunmehr den Na men „Prinz Franz" führt, ernannt. Die erste

katholische bayerische Königs«. Die Gemahlin des Königs Ludwig III. von Bayern, Maria Theresia, ist die erste ka tholische bayerische Königin. Die drei Königinnen, die Bayern vor ihr hatte, waren sämtliche Pro testantinnen: die Königin Karoline, Gemahlin des Königs Max I., eine Prinzessin von Baden; die Königin Therese, Gemahlin des Königs Lud wig I., eine Prinzessin von Sachsen-Altenburg, und die Königin Maria, Gemahlin des Königs Max II., eine Prinzessin von Preußen. Erst als Witwe trat die Königin

Maria zur katholischen Kirche über. Kronprinz Rupprecht. _ Mit seinem neuen König hat Bayern auch wieder einen Kronprinzen bekommen, nach fast 60jähriger Pause. Prinz Rupprecht ist als Kron prinz einer der ältesten unter den europäischen Thronfolgern. Auch einen „Erbprinzen" hat Bayern nun wieder. So wird nämlich des Kron prinzen ältester Sohn genannt. Der zwölfjährige Vom kranken König Otto. Dienstag nachm, haben die beiden Referen ten des Etats des kgl. Hauses in der Abgeord netenkammer

, die Herren Giehrl und Dr. Cassel mann, dem kranken König Otto im Schloß Für stenried einen Besuch abgestattet, der etwa 40 Minuten dauerte. Die Herren wurden von Ba ron Stengel, dem Hofmarschall des Königs, be gleitet, der versuchte, die Abgeordneten in der Form einer Audienz dem König vorzustellen. Es möchte vielleicht als undelikat erscheinen, über diesen Besuch und den Zustand des bisheri gen, nominellen Königs von Bayern vor eine weitere Oeffentlichkeit zu treten, mit Angaben, die naturgemäß

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 11.03.1911
Physical description: 10
XXXXI. Jahrgang 1911 Kufstein, Samstag 11. März Mit Amtsblatt und Telephonruf Nr. 33. fÜt Stööt Ultö £(tll5* Mezugs-Kreise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 3 50, viertel- jährig L 1 80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig K 4 —, vierteljährig K 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 21 Wirksames Ankiindigungs.IZlatt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die klen

. ^jdreispaltige Zeile oder deren Raum 12 d; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeilvmlnen. Erscheinnngstage: Jeden Mittwoch und Samstag. 3um 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern. 12. März 1911. Ganz Bayern feiert morgen mit aus vollem Herzen kommender Freude und Begeisterung den 90. Geburts tag seines ehrwürdigen Prinzregenten Luitpold und im ganzen Deutschen Reiche findet diese Begeisterung herzlichen Widerhall. Der schlichte

bleiben möge. Prinz Luitpold von Bayern wurde am 12. März 1821 als dritter Sohn des nachmaligen Königs Ludwig I. in Würzburg geboren. Als junger Prinz trat er 1835 bei der Artillerie ein und hat für diese Waffe bis heute eine besondere Vorliebe behalten. 1841 wurde er Oberst, 1844 vermählte er sich mit Prinzeffin Auguste von Toskana, die ihm im Jahre 1864 durch den Tod entrissen wurde. Im Kriege 1866 war er Divisionskommandeur und wurde zum Generalinspektor der bayerischen Armee ernannt. Den deutsch

. Wie Wenigen ist es beschieden, so lange auf Erden zu wallen und die wechselnden Schicksale von Staaten und Menschen mit anzuschauen ! Neunzig Jahre eines Königssohnes repräsentieren aber auch 90 Jahre Geschichte seines Landes und wenn Prinzregent Luitpold zurückblickt in seine Jugendzeit und mit dem Bayern von damals das heutige ver gleicht, in seiner großartigen Entwicklung, mit seinem Wohlstand, mit seiner Industrie, seinen Leistungen in Kunst und Wissenschaft, so kann er sich wohl des Werkes freuen

, daß sich zu seinem Jubelfeste die treue Liebe seines Volkes überall im Lande herzlich kund gibt, daß ihm zu Ehren Stiftungen und nützliche An stalten errichtet werden, daß Kunstschöpfungen das Gedächtnis dieser seltenen Feier festhalten. Er selbst hat die Feier ja auch dazu benützt, nützlichen und patriotischen Zwecken große Summen zuzuwenden. Und diese Verehrung und Liebe wird ihm morgen entgegen klingen aus dem Jubel Tausender und ihm aus ihren Augen entgegenleuchten. So wird für ihn und für ganz Bayern der morgige Tag

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 01.01.1932
Physical description: 8
ein anderer germanischer Stamm, die Bajuwaren oder Bayern, von Norden her nach Tirol vor. Die Bayern standen von Anfang ihrer Geschichte an unter fränkischer Oberhoheit. Es ist wahrscheinlich, daß die Bayern unter Zustimmung der Franken und nach Aner kennung ihrer Oberhoheit das von den Ostgoten an die Franken abgetretene Rätien besetzten. Gute Gründe sprechen dafür, daß ihr erstes Auftreten in den östlichen Teilen Süd tirols (im heutigen politischen Bezirk Osttirol) noch in das ausgehende 6. Jahrhundert (595) fällt

. Dort kämpfen sie bereits in dieser Zeit mit den Slawen, die drautalaufwärts vorgedrungen waren. Die Bayern trafen in Tirol eine ältere Bevölkerung vorzüglich illyrischer, zum Teil auch etruskischer und kel tischer Abstammung, die romanisierten Breonen. In der Zeit der Gotenherrschaft begegnen uns die Breonen als fein anscheinend autonom unter gotischer Oberhoheit lebender Volksstamm. Mit den gotischen Rechten über Rätien ging auch die Oberhoheit über die Breonen auf die Franken über. Die Art

, wie sich das Verhältnis zwischen Bayern und Breonen in der Folge darstellt, spricht im allgemeinen nicht für Entstehung auf Grund gewaltsamer Eroberung, sondern mehr für eine vertragsmäßig erworbene Herrschaft, welche die Bayern als Nachfolger und Beauftragte der Franken angetreten halten. Für die romanisierten, christlichen Bre onen bedeutete der Schutz, den ihnen die Macht der Bayern gewährte, die Rettung vor dem Schicksal ihrer romanischen Verwandten in Kärnten und in der Südsteiermark. Uralte germanische

in vordeutscher Zeit bewohnt. Paulus Diaconus nennt zu Bozen um 680 einen baye rischen Grafen als Vertreter der Bayernherrschaft. Der Vintschgau steht nach der Vita Corbiniani zur Zeit, als der Heilige nach Rom zog (um 720). unter bayerischer Ver waltung. Es ist also der ganze östliche Teil des alpinen Rätien bis zu seiner Südgrenze von den Bayern in den Anfängen ihrer Herrschaft besetzt worden, ja sogar bei Bozen die Besetzung über die alte Grenze der Römerzeit hinaus ausgedehnt worden

des Ausbaues seiner Besiedlung geworden. Die Bayern fanden bei ihrer Einwanderung in Tirol die weilen Täler des Landes nur dünn bevölkert. Ausgedehnte Wälder breiteten sich zur Zeit der baye rischen Einwanderung noch im Innern des Landes aus. Besonders intensiv gestaltete sich die innere Kolo nisation des Landes in der' Zeit des 12., 13. und be ginnenden 14. Jahrhunderts. Damals ist der Ausbau der Nebentäler sowie der Hänge in den Haupttälern durchge führt worden und erreichte die Siedlung ihre heutigen

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 8
Date: 01.12.1909
Physical description: 8
auf Herabminderung des Freigepäckes von 8 auf 5 Kilogramm ist unentwegt festzuhalten. Die Schaffung eines eigenen Vereins zeichens wurde beschlossen. nacbricfttcn aus Bayern. Bad Kreuth. (Herzog Karl Theodor in Bayerns.) Am Dienstag verstarb in Bad Kreuth im Alter von 70 Jahren Herzog Karl Theodor in Bayern, der jüngere Bruder der verewigten Kaise rin Elisabeth von Oesterreich, der fürstliche Augenarzt, dessen Ruf weit über Bayern hinausging und der in Wirklichkeit ein Wohltäter der Menschheit

war und als solcher geachtet und geliebt wurde. Am Sterbebett des edlen Fürsten, der das Oberhaupt des bayerischen Herzogshauses Zweibrücken-Birkenfeld war, waren seine Gattin, geb. Prinzessin v. Braganza, seine zwei Söhne u. seine vier verheirateten Töchter mit ihren Gatten ver einigt (Prinz und Prinzessin Ruprecht von Bayern, der bayerische Thronfolger, Prinz und Prinzessin Albert von Belgien, der belgische Thronfolger. Herzog und Herzogin von Urach, Graf und Gräfin Törring). Der Hingang des Herzogs

wird nicht nur in Bayern, son dern im ganzen deutschen Reich schmerzlich mitempfun den werden und sein Andenken wird im Volke weiter leben. Kosenheim. (Briefmarkenjubiläum.) Dieser Tage waren es 60 Jahre, daß die ersten Brief marken in Deutschland das Licht der Welt erblickten und zwar hatte Bayern den Vorrang, die Marke in den Verkehr gebracht zu haben. Die ersten bayerischen Briefmarken wurden im November 1849 in den Kurs gesetzt. Die Farben waren für die Einkreuzermarke schwarz, für die Dreikreuzermarke hellblau

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 14.06.1924
Physical description: 12
. Von Al. Wurnig. Das Bauerntheater inThurn. (Mitteilun gen hiezu von F. A.) Geschichte von Ofttirol im Grundriß. 4 . Von Prof. OHo Stolz. Stt bayerische Herzogsdynastie! wurde im Jahre 788 vom mächtigen Beherrscher des Frankenreiches gestürzt und diesem das Land Bayern einverleibt. Karantanien folgte diesem Wechsel nach; die Vernichtung des Avarenreiches durch, die Franken, die nun folgte, sicherte natürlich die Zugehörigkeit Ka- rantanrens zum fränkischen Reiche, wenn jenem auch vorderhand bie slawischen

Stam meshäupter belassen wurden. Um oie Mitte des, 9. Jahrhunderts treten an deren Stelle bayerische und fränkische Grasen, die Ober gewalt blieb nach wie vor bei jenem Zweige der deutschen Karolinger, welcher Bayern als Hauptland innehatte, und so auch nach dessen Aussterben bei den weiteren Herzogen von Bayern, bis im Jahre 976 Kaiser Otto der Zweite Kärnten von Bayern wiever trennte. Kärnten wurde wieder ein selbstän diges Herzogtum, aber völlig im Rahmen des deutschen Reiches und die Inhaber

worden und längere Zeit in dieser Verbindung geblieben zu sein. Um gekehrt war seit dem Jahre 952 Friaul von Italien getrennt und zuerst mit Kärnten denn Herzogtum Bayern, dann seit 976 dein Herzog tum Kärnten unterstellt, bis 1120 diese Ver bindung gelöst wurde. Das heutige Osttirol mache als ein Teil Kärntens diese politischen Wandlungen mit. Wir müssen diese im Zusammenhang der großen Kulturentwicklung des damaligen Europa erfassen. Karantanien erschein: da als ein wichtiges Grenz- und Uebergangs

der älte sten Grenze des .Herzogtums 'Bayern, reichte die kirchliche Amtsgewalt des Bistums Gäben und Br ixen. Dieses Bistum war in römi scher Zeit entstanden und in dieser seiner Tra dition nicht unterbrochen, war auch noch länge nach der Besetzung Rätiens durch die Bajuva- rrn von Bischöfen romanischen Namens und daher wohl auch solcher Abstammung regiert und dem italienischen Patriarchate von Ägm- leia unterstellt. Erst Karl der Große hat Säben der bayerischen Metropole Salzburg zugewiesen

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 22.01.1927
Physical description: 8
du. wo's gelegen hat? In der Küche!" Es entspann sich anschließend zwischen Mutter und Sohn eine äußerst bewegte häusliche Szene, die Peter Krusch- inayr, der Mann der Jllufsionen, nur noch reilweise mit erlebte, weil er inzwischen bereits den Heimweg angetreten hatte .... Der Setzte Schuß. Von M. Wiedemann. Am 19. Juni 1836 blitzte und krachte es aus hundert Feuerschlünden auf den Bergen unweit Kufstein von Seite der Bayern und der Tiroler. Diesmal galt es nicht im Ernst und zu Schlitz und Trutz

wie im Jahre 1809, sondern zu einer stillen, heiligen Feier. Es wurde näm lich zu Kiefersfelden eine Kapelle eingesegnet, welche von dem Scherflein frommer Bayern aus allen Gauen erbaut worden war: Gott dem Allmächtigen, zu Ehren des hei ligen Otto und zum Andenken an Ort und StelleL»wo Otto, der Sohn ihres allverehrten Königs, vor 3 Jayren das Vaterland verlassen, um den Thron von Griechen land zu besteigen. Die Religion und ein religiöses Fest nähert und verbindet die Herzen aller Menschen, sie mö gen

nun diese oder jene Farbe als Abzeichen ihres Vater landes tragen. Und so ließen sich's denn die Tiroler nicht nehmen — und man wehrte es ihnen auch nicht — nach Kräften beizutragen zur Verherrlichung des Festes. Indem nun aber die Tiroler jenseits ihre Zubereitung machten, regte sich in ihnen der alte, vererbte Stolz, daß sie den Bayern, ihren Nachbarn, in nichts nachstehen wollten, wo es ihre und ihres Vaterlandes Ehre gelten mochte. Sie sandten einen Boten hinüber, der insgeheim ausforschen sollte, wie viele Böller

die anderen auipflanzen und wie viel Schüsse sie zu tun gedächten. Die Bayern aber, welche auch Ehre im Leibe hatten und Hirn iin Kopfe, merkten die Absicht der Nachbarn und sagten darum kurzweg: sie schössen solange, als das Pulver reiche. Als die Tiroler dies erfuhren, ließen sie den Bayern freundschaft- lichst zurücksagen: und sie ihrerseits müßten halt doch den letzten Schuß haben. Also fing an dem bestimmten Tage, zur rechten Zeit rings umher das Blitzen und Krachen an, und es störte wahrlich nicht das stille

Gebet der an dächtigen Menge, die unten im Tale um die Kapelle ge lagert war, sondern es gab vielmehr, wie ein Wetter Gottes, das friedlich über die Fluren hinwegzieht, der Weihe eine große erhabene Feierlichkeit. Die Bayern hielten übrigens ihr Wort; sie schossen so lange, als ihnen das Pulver reichen mochte und das dauerte bis tief in die Nacht hinein. Aber auch die Tiroler hatten sich vor gesehen, um es auf das Aeußerste kommen zu lassen und ihr Wort zu lösen. Und vielleicht würde das Schießen

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 12.11.1913
Physical description: 8
einer neuen Verbindung mit Bayern) geht seiner Ver wirklichung entgegen. Bereits im letzten Jahre hat die Gemeinde Oberaudorf die Errichtung einer neuen Eisenbetonbrücke über den Inn zur Verbindung mit Niederndorf beschlossen. Jetzt soll auch die Straße von Oberaudorf nach Niederndorf ausgebaut werden, auf bayerischer Seite durch den Distrikt Rosenheim, auf Tiroler Seite durch die dortigen Interessenten. Dadurch werden drei weite Verkehrsgebiete über Ober audorf nach Bayern geleitet

. Auch in Touristenkreisen wird man diese Projekte, die dicht vor ihrer Verwirk lichung stehen, sehr begrüßen. Infolgedessen bringt man auch in Bayern dem neuen Verkehrsweg das größte Interesse entgegen. Im ganzen würde die neue Verbindung Oberaudorf—Niederndorf den Verkehr aus drei Interessengebieten auf sich lenken: vom Walchsee, aus der Traunsteiner Gegend und aus dem Aschauer Tale. Die Plenarversammlung des Distriktsrates Rosenheim hat einstimmig beschlossen, die neue Straße auf den Distrikt zu übernehmen

ohne Zweifel ein Raubmord vor. ei Uns dem Nachbarreiche. Kiefersfelden. (Auszeichnung.) Kommerzien rat und Major der Landwehr Kröner, Generaldirektor der Marmor-Jndustie Kiefer A.-G., erhielt vom Könige von Bayern den Militärverdienstorden 4. Klaffe. (Todesfall.) Am Montag früh starb hier nach langem schweren Leiden Herr Hermann Jrrgang, kgl. bayer. Bahnsekretär im Alter von 37 Jahren. Er hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern. Die Beerdigung erfolgt Mittwoch vormittags 10 Uhr auf dem Friedhof

in Kiefersfelden. Oberauciorf. (Die Burschen,) die vor acht Tagen, wie gemeldet, bei Oberaudorf quer über die Straße Fichtenstangen gelegt hatten, sind ermittelt und geständig. Sie reden sich auf große Trunkenheit aus. £ßünchen. (Ueber den geisteskranken König Otto von Bayern) entwirft ein Mit arbeiter der Berliner „Wiffensch. Korrespondenz" das nachfolgende ergreifende Bild von dem Zustande des unglücklichen Wahnsinnigen von Fürstenried: „Otto I. von Bayern ahnt natürlich nichts davon, daß Prinz regent Ludwig

zu entweichen. Soweit es möglich ist, umgibt man den König Otto mit dem Schein der Majestät. Er hat einen Hofmarschall und zwei Hofkavaliere, die sich in Fürstenried ebenso ab wechseln, wie die beiden Aerzte. Sofort nach dem verhängnisvollen Junitage des Jahres 1886, als Lud wig H. im Starnberger See den Tod fand, hat man dem Prinzen die Mitteilung von dem Tode seines Bruders gemacht und ihm kundgegeben, daß er j?tzt König von Bayern sei. Sinnend hörte er zu und traurig kamen die Worte: „Mein Bruder

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Außferner Zeitung
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Page 18 of 32
Date: 29.11.1913
Physical description: 32
. Sie hat wirklich ein gutes Herz." ' — . Die Königs-Proklamation in Bayern. (Mit drei Abbildungen.) achdem Regierung und Parlament in Bayern die Aenderung der Verfassung beschlossen hatten, war die Regentschaft nach 27jähriger Dauer beendet und der seit herige Prinzregent Ludwig hat am 6. November 1913 als König Ludwig III. den bayerischen Thron bestiegen. Die unheilbare Geisteskrankheit des Königs Otto schließt jede Möglichkeit aus, daß derselbe jemals das Land werde regieren können. Der unglückliche König

ist am 27. April 1848 zu München als zweiter Sohn des Königs Maxi milian II. von Bayern geboren und lebt seit mehr als dreißig Jahren, abgeschlossen von der Außenwelt, in dem Schlosse Fürstenriad. In seiner frühesten Jugend galt der schmächtige Knabe für einen der geistvollsten und liebenswürdigsten Prinzen, und war es ein großer Schmerz für seine An gehörigen, als sich zu Anfang der siebziger Jahre die un trüglichsten Zeichen des Irrsinns bemerkbar wachten. Wir bringen ein Bild, das ihn im Alter von 16 Jahren

dem am 12. Dezember 1912 erfolgten Tode seines Vaters, des Prinzregenten Luitpold Das ßaifer Wilhelm-Institut in Dauern. Verweser des König reichs Bayern war, ist am 7. Januar 1846 geboren und seit dem Jahre 1868 mit Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich-Este vermählt. Dieser überaus glücklichen Ehe sind 11 Kinder entsprossen, von denen der Thronfolger, Prinz Rupprecht, am 18. Mai 1869 in München geboren wurde.. Die älteste Tochter Prinzessin Adelgunde, am 17. Oktober 1870 in München geboren, ist Dame

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 20
Date: 29.11.1913
Physical description: 20
Anzeigen 60 h bis Holungen St von 10 fer 20°/ Wild, $ straße 1 W sucht S 1. oder auch als Besitzt 1 erfragen Nr. 98, mit 2 2 licht un Licht, is an Herr: mieten, waltung Ti Anannt Der kle Wenn Es ladt 382 - Frau Kapitän war so aufgeregt, daß sich die Gäste empfehlen mußten. Unterwegs sagte die Frau des Groß' kaufmanns zu einer Freundin: „Frau Jänssen hängt doch sehr an ihren Tieren. Ich glaube, sie liebt sie wie Kinder. Sie hat wirklich ein gutes Herz." Oie Känigä-Broklamatian in Bayern

. (Mit drei Abbildungen.) achdem Regierung und Parlament in Bayern die E Aenderung der Verfassung beschlossen hatten, war die Regentschaft nach 27jähriger Dauer beendet und der seit herige Prinzregent Ludwig hat am 5. November 1913 als König Ludwig III. den bayerischen Thron bestiegen. Die unheilbare Geisteskrankheit des Königs Otto schließt jede Möglichkeit aus, daß derselbe jemals das Land werde regieren können. Der unglückliche König ist am 27. April 1848 zu München als zweiter Sohn des Königs Maxi

milian II. von Bayern geboren und lebt seit mehr als dreißig Jahren, abgeschlossen von der Außenwelt, in dem Schlosse Fürstenried. In seiner frühesten Jugend galt der schmächtige Knabe für einen der geistvollsten und liebenswürdigsten Prinzen, und war es ein großer Schmerz für seine An gehörigen, als sich zu Anfang der siebziger Jahre die un trüglichsten Zeichen des Irrsinns bemerkbar machten. Wir bringen ein Bild, das ihn im Alter von 16 Jahren darstellt; aus späteren Zeiten ist kein Bild des Königs

, des Prinzregenten Luitpold, Verweser des König reichs Bayern war, ist am 7. Januar 1845 geboren und seit dem Jahre 1868 mit Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich-Este vermählt. Dieser überaus glücklichen Ehe sind 11 Kinder entsprossen, von denen der Thronfolger, Prinz Rupprecht, am 18. Mai 1869 in München geboren wurde. Die älteste Tochter Prinzessin Adelgunde, am 17. Oktober 1870 in München geboren, ist Dame des St. Elisabeth-Ordens in München. Die zweite Tochter, Prinzessin Maria, ist seit dem 31. Mai

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 12
Date: 02.12.1913
Physical description: 12
, A. >S2 Frau Kapitän war so aufgeregt, daß sich die Gäste empfehlen mußten. Unterwegs sagte die Frau des Groß- kaufmanns zu einer Freundin: „Frau Janssen hängt doch sehr an ihren Tieren. Ich glaube, sie liebt sie wie Kinder. Sie hat wirklich ein gutes Herz." Die Konigs-Proklömofion in Bayern. (Mit drei Abbildungen.) rM achdem Negierung lind Parlament in Bayern die ^ Aenderung der^ Verfassung beschlossen hatten, war die Regentschaft nach 27jähriger Dauer beendet und der seit herige Prinzregent Ludwig

hat am 6. November 1913 als König Ludwig UI. den bayerischen Thron bestiegen. Die unheilbare Geisteskrankheit des Königs Otto schließt jede Möglichkeit aus, daß derselbe jemals das Land werde regieren können. Der unglückliche König ist am 27. April 1843 zu München als zweiter Sohn des Königs Maxi milian II. von Bayern geboren und lebt seit mehr als dreißig Jahren, abgeschlossen von der Außenwelt, in dem Schlosse Fürstenrieid. In seiner frühesten Jugend galt der schmächtige Knabe für einen der geistvollsten

- ratcs sowie einer Abord nung des Landtags den Eid geleistet: „Ich schwöre, nach der Verfassung und den Gesetzen des Reiches zu regieren, so wahr mir Gott helfe und sein hei liges Evangelium." König Ludwig, der seit dem am 12. Dezember 1912 erfolgten Tode seines Vaters, des Prinzregenten Luitpold, Verweser des König reichs Bayern war, ist am 7. Januar 1845 geboren und seit dem Jahre 1868 mit Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich-Este vermählt.' Dieser i'iberaus glücklichen Ehe sind 11 Kinder

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Tiroler Post
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Page 18 of 20
Date: 28.11.1913
Physical description: 20
zu einer Freundin: „Frau Janssen hängt doch sehr an ihren Tieren. Ich glaube, sie liebt sie wie Kinder. Sie hat wirklich ein gutes Herz." —— Die Königs-Proklamation in Bayern. (Mit drei Abbildungen.) M achdem Regierung und Parlament in Bayern die M Aenderung der Verfassung beschlossen hatten, war die Regentschaft nach 27jähriger Dauer beendet und der seit herige Prinzregent Ludwig hat am 5. November 1913 als König Ludwig III. den bayerischen Thron bestiegen. Die unheilbare Geisteskrankheit des Königs Otto

schließt jede Möglichkeit aus, daß derselbe jemals das Land^ werde regieren können. Der unglückliche König ist am 27. April 1848 zu München als zweiter Sohn des Königs Maxi milian II. von Bayern geboren und lebt seit mehr als dreißig Jahren, abgeschlossen von der Außenwelt, in dem Schlosse Fürstenriod. In seiner frühesten Jugend galt der schmächtige Knabe für einen der geistvollsten und liebenswürdigsten Prinzen, und war es ein großer Schmerz für seine An gehörigen, als sich zu Anfang der siebziger

Gesetzen des Reiches zu regieren, so wahr mir Gott helfe und sein hei liges Evangelium." König Ludwig, der seit dem am 12. Dezember 1912 erfolgten Tode seines ... . Vaters, des Prinzregenten Luitpold, Verweser des König reichs Bayern war, ist am 7. Januar 1845 geboren und seit dem Jahre 1868 mit Erzherzogin Maria Theresia von Oesterreich-Este vermählt. Dieser überaus glücklichen Ehe sind II Kinder entsprossen, von denen der Thronfolger, Prinz Rupprecht, am 18. Mai 1869 in München geboren wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 31.05.1938
Physical description: 12
und wie ein schönes Bild, eine Katze. Für Sekun den kann er dem Tier in die blauen Augen sehen, dann er hebt eS sich und ist mit einem Satz weg. „Das Schneferl, nicht wahr?" Die Köchin Jda weicht zurück. Sie kennt den Mann nicht, was weiß der von Hannas Schneferl — was will er dann — „Herr Dr. Brandes kennt mich, Fräulein. Ich hätte ihn gern einmal gesprochen. Sagen Sie ihm, bitte, ich käme aus Bayern." Leonhardt im Wolde findet, daß der Nachsatz ganz an gebracht ist, denn der Rechtsanwalt hat damals mehr scharfe

Augen gemacht als ein besonders freundliches Wort. Aus Jda allein wirkt das wie ein Zauber. „Aus Bayern — meiner Seel! Kommen Sie von Fräu- letn Hanna?" „Ich sagte, aus Bayern", ist die freundliche Antwort. Jda weiß nicht recht, was sie tun soll. — Einen Frem den einfach ins Haus lassen — aber dann sagt sie „Bitte" und öffnet eine Tür. Lang braucht der Mann nicht zu war ten, Brandes kommt sofort. „Herr im Wolde — ich freue mich. Sie kommen aus Bayern, höre ich —" „Ich bringe Ihnen Grüße

und viel zu erledigen." „Sie wollen weg von Berlin?" „Ich will nach Bayern zurück, Herr Doktor." „Sie hatten doch eine Bücherei, nicht war?" „Ganz recht. Ich will sie einem Kameraden übergeben und selbst das Fach wechseln. Vom Buch zum Motor. Herr Doktor." „Das interessiert den Anwalt weniger, aber daß die ser junge Mann von seiner Tochter Grüße bringt, sie ge sprochen hat und nun wieder zurück will, das interessiert ihn sehr. „Wo werden Sie denn arbeiten, Bayern ist doch groß?", lockt er, Leonhardt begreift

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 12.10.1912
Physical description: 16
Geheimniß, daß russische Einflüsse diese Hetze fördern. Wer deutsch oder ungarisch spricht, wird in Gastwirtschaften nicht bedient. Deutschsprechende werden auf den Straßen von Polizisten angehalten und gezwungen, sich aus- zuweisen. Oesterreichisch ungarische Waren werden jetzt nicht nur von Kaufleuten, sondern auch von der serbischen Post boykottiert. Beschwerden blieben erfolglos. Regentschaft und Königskrone in Bayern. Aus München wird geschrieben: Dem ganzen Ge- dankengan; nach übereinstimmend

, kündigen „Frank furter Zeliung" und „Berliner Tageblatt" — beides liberale Blätter — mit seltener Gesühlsrohheit das baldige Ableben des Prinzregcnten Luitpold von Bayern an und melden dazu, es solle durch Aen- derung der Verfassung Vorsorge getroffen werden, daß Prinz Ludwig nicht erst die Regentschaft zu übernehmen brauche, sondern gleich König werde. Maßgebende Kreise hätten einen solchen Akt vorbe reitet. Die offiziöse Korrespondenz Hoffmann er klärt, daß diese Ausstreuungen jeder tatsäch lichen

des Königs Otto, der gemäß der Erbfolgeordnung in Bayern und dem legitimen Erbrecht auf den Thron gelangt ist, kann eine solche Aktion mit rückwirkender Kraft nicht untervommen werden. Alles Gerede darüber ist sinnlose Zeitvertrödelung. Kein ernsthafter Politiker denkt daran, König Ottos Sukzession kann nicht nachträglich durch eine Verfassungs änderung beseitigt werden. Es kann nur die eigene Abdankung des Königs Otto in Frage kommen. Diese ist sachlich ausgeschlossen bei dem Geisteszustände

würde den Verkehr aus Württemberg, die letzteren den aus Bayern und Norddeutschland vermitteln. Dieser Aufgabe können sie aber nur als V o l l b a h n e n entsprechen. Die Linie Landesgrenze-Kempten müßte daher ebenso wie die Linie Füssen-Markt Oberdorf umgebaut und die Linie Füffen-Peiting als Voll bahn projektiert werden Das Projekt der Verstaatlichung der Lokalbahn Oberdorf-Füssen und deren Umbau als Vollbahn tritt mit alldem in den Vordergrund. Welche Be deutung diese Bestrebungen für den bayerischen Staat

der Gotthardlinie ab- und München und der Garmischer Linie zuzuleiten, mag dahingestellt bleiben. Diese. Möglichkeit wird viel eher gegeben sein, wenn gegenüber der letzteren weitere 50 Kilometer eingespart werden können. Es ist bedauerlich, daß inMünchen kein rechtes Verständnis für diese Zusammenhän besteht. Man will ja keine Schädigung der Mün ner Interessen, keine Beeinträchtigung der Scharn und Brenner-Linie. Man will dazu beitragen, Verkehr, der früher durch Bayern ging und jetzt außen vorbeigeführt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 07.11.1913
Physical description: 10
Herbstmärkten ab verkauft worden. Im Verhälmiß zur Qualität waren die be gehrten Preise hoch und obwohl zahlreiche fremde Käufer ans Württemberg, Bayern usw. am Platz waren, gestaltete sich der Handel äußerst flau. Gegenüber den ersten Herbstmärkten war bei dem zum Verkauf gelangenden Vieh ein Preisrückgang bis zu 50 Kronen per Stück zu verzeichnen. Schweine wurden zu hohem Preis rasch verkauft. Fresser waren zu wenig am Platze. Ziegen waren einzelne aufgetrieben, waren aber wenig begehrt. Aus aller Welt

geleiten werde, daS j auf das Wohl des geliebten Vaterlandes^ auf sein Blühen und Gedeihen gerichtet ist. In gläubigem Aufblick zu Gott, dessen gnädige Hand Bayern bisher geführt hat, erflehen Wir des Allmächtigen Segen und Beistand. Gegeben ' in unserer Haupt- und Residenzstadt München, am 5. November 1913. Ludwig, gez. Dr. Frhr. von Hertling, Dr. Frhr. von Soden-Fraunhofen, von Thelemann, von Breunig, von Seidlein, Dr. von Knilling, Frhr. von Kreß. Auf Allerhöchsten Be fehl: Der Ministerialrat im Kgl

. Der Zwischenfall rief große Erregung hervor. Vereiirsnachvichten. München, 5. November. Die Königspro klamation. Es ist folgende Kundmachung der Thronbesteigung erfolgt: Ludwig II!., von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben usw. usw. Bayerns Herrscherhaus und Volk em pfinden seit mehr als 27 Jahren mit tiefer Be trübnis, daß Seine Majestät König Otto durch schwere Krankheit an der Regierung gehindert sind. Die Art des Leidens

, von dem Unser vielgeliebter Herr Vetter seit vielen Jahrzehnten befallen ist, schließt jede Möglichkeit einer Besserung aus. Die ernste Sorge um das Wohl des Landes hat Uns zu diesem schweren Entschlüsse bestimmt, auf Grund der Verfassung die Regentschaft für beendigt und den Thron als erledigt zu erklären. Hiemit ist die Thronfolge eröffnet und die Krone des König reichs Bayern Uns als dem Nächstberufenen nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatisch-line- alischen Erbfolge angefallen. Wir haben daher als König

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 20
Date: 12.10.1912
Physical description: 20
der Annexion und zwar ist es ein offenes Geheimniß, daß russische Einflüsse diese Hetze fördern. Wer deutsch oder ungarisch spricht, wird in Gastwirtschaften nicht bedient. Deutschsprechende werden auf den Straßen von Polizisten angehalten und gezwungen, sich aus- zuweisen. Österreichisch ungarische Waren werden jetzt nicht nur von Kaufleuten, sondern auch von der serbischen Post boykottiert. Beschwerden blieben erfolglos. Regentschaft und Königskrone in Bayern. Aus München wird geschrieben: Dem ganzen

Ge dankengang nach übereinstimmend, kündigen „Frank furter Zeitung" und „Berliner Tageblatt" — beides liberale Blätter - mit seltener Gefühlsrohheit das baldige Ableben des Prinzregentcn Luitpold von Bayern an und melden dazu, es solle durch Aen- derung der Verfassung Vorsorge getroffen werden, daß Prinz Ludwig nicht erst die Regentschaft zu übernehmen brauche, sondern gleich König werde Maßgebende Kreise hätten einen solchen Akt vorbe reitet. Die offiziöse Korrespondenz Hoffmann er klärt

sich von selbst. Allein zu Lebzeiten des Königs Otto, der gemäß der Erbfolgeordnung in Bayern und dem legitimen Erbrecht auf den Thron gelangt ist, kann eine solche Aktion mit rückwirkender Kraft nicht unternommen werden. Alles Gerede darüber ist sinnlose Zeitvertrödelung. Kein ernsthafter Politiker denkt daran, König Ottos Sukzession kann nicht nachträglich durch eine Verfassungs änderung beseitigt werden. Es kann nur die eigene Abdankung des Königs Otto in Frage kommen. Diese ist fachlich ausgeschlossen

würde den Verkehr aus Württemberg, die letzteren den aus Bayern und Norddeutschland vermitteln. Dieser Aufgabe können sie aber nur als V o l l b a h n e n entsprechen. Die Linie Landesgrenze-Kempten müßte daher ebenso wie die Linie Füssen-Markt Oberdorf umgebaut und die i'inie Füssen-Peiting als Voll bahn projektiert werden. Das Projekt der Vtrstaatlichung der Lokalbahn Oberdorf-Füssen und deren Umbau als Vollbahn tritt mit alldem in den Vordergrund. Welche Be deutung diese Bestrebungen für den bayerischen

der Gotthardlinie ab- und München und der Garmischer Linie zuzuleiten, mag dahingestellt bleiben. Diese Möglichkeit wird viel eher gegeben sein, wenn gegenüber der letzteren weitere 50 Kilometer einaespart werden können. Es ist bedauerlich, daß inMünchen kein rechtes Verständnis für diese Zusammenhänge besteht. Man will ja keine Schädigung der Münch ner Interessen, keine Beeinträchtigung der Scharnitz- und Brenner-Linie. Man will dazu beitragen, den Verkehr, der früher durch Bayern ging und jetzt außen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 22.11.1928
Physical description: 16
: Den bayerischen Bauern geht -es vielfach ähnlich wi-e den Tirolern und die Not -der Bayern, die in gleicher Weise wie wir die schwere Zeit des Krieges und der Nach kriegszeit -durckqe-kämpft haben, ist auch unsere Not, denn gerade die schwierige Lage der süddeutschen Landwirt schaft hat die heurige Viehabsatzkrise, soweit es si h um Zuchtvieh handelt, mitverursacht. Wie Bayern und Ti roler im Kriege Seite an Seite gekämpft haben, so sollen wir auch auf -wirtschaftlichem Ge biete

z -u s a m m e -n h a l t e n, das würde nicht - nur auf politischem Gebiete, sondern auch in der Wirtschaft reiche Früchte tragen. Bei so nahestehenden Stämmen, wie es die Bayern und -die Tiroler sind, muß 'sich eine mitt lere Linie finden lassen, die beiden das Leben ermöglicht. Bundespräsident Dr. Hainifch erwiderte, daß ihm die Notlage der Landwirtschaft aus persönlicher Erfa-h- fahrung wohl bekannt sei. Nach seiner Ansicht sei der fteihändlerische Standpunkt, daß man immer dort kaufen solle, wo es am'billigsten fei, unhaltbar. Es sei unmög lich, einzelne

Produktionsgebiete in Mitteleuropa unaus- genützt zu lassen. Die Auswertung der Produktionsmög- lichkeiten in der Landwirtschaft sei aber ohne staatliche Mithilfe ausgeschlossen. Eine wirkliche Hilfe sei aber nur durch eine G a r aP t i e d e r Preise denkbar. Beim Zuchtvieh, das wir hauptsächlich nach Bayern absetzen, ist eine solche Maßnahme allerdings schwer denkbar. Aber bei allen anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen muß ein fester Preis durchführbar fein, mit dem der Bauer sicher rechnen

und wirtschaft liche Notwendigkeit. Diese Auffassung habe der Bundes präsident immer vertreten, und er werde auch weiterhin, soweit sein -Einfluß reicht, in diesem Sinne tätig sein. Ministerpräsident Dr. Held hob hervor, daß er während der Ausführungen -des Landesvates Dr. H a i b- egget: immer geglaubt habe, in Bayern zu sein. Auch die bayerische Landwirtschaft führe ganz die gleiche Klage. Wie die Dinge -beute liegen, sei leider nichts zu ändern. Es m üfs e |i n-e ganz an de re wi v t sch afts- p oliti sch

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Alpenland
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Page 10 of 12
Date: 21.10.1921
Physical description: 12
- lchersondersteKung weggefegt worden. Nie wohl hat das bayrische Kolk in den Wittelsbachern die Vertreter byzmrtimsch-autokratischer Herrscherwillkür gesehen, immer waren die Regenten dieseS Hauses Ihm Führer, treue Berater und Förderer seines WohlcS: daß es trotz dem von dem Schlag des Schicksals getroffen wurde, lag wohl am wenigsten cm seinem Verschulden. Ueber 7 Jahrhunderte hatte das Haus der Wittelsbacher über Bayern in ununterbrochener Folge geherrscht. Aber früher schon war »ieses Geschlecht

in der bayrischen Geschichte aufgetreten. Um das Jahr 900 wird ein Markgraf Luitpold von Bayern aus dem Hause Wittelsbach genannt, deffen Zwchkommen, Arnulf der Böse und Ber- Ub vorübergehend die Herzogswürde von Bayern bekleidet hatten. 1180 errang Otto von Wittelsbach den bayrischen Herzogshut und ocm nun an blieb dieses Herrschergeschlecht mit Bayern bis zu den ltevolntionstagen des Jahres 1618 nmrg verbunden. Seit dem Jahre 1777 regierte die pfälzische Linie deS Hauses, die 1674 bis 1718 auch len

schwedischen Königsthron inne gehabt hati König Ludwig III. von Bayern, der am 18. Oktober auf seinem ungarischen Schloß Sarvar an der Raab im 76. Lebensjahre starb, beendigte ein Leben, das den Ueberlieserungen seiner Väter würdig war. Am 7. Juni 1845 zu München geboren, war er zuerst als Nach- l'olger König Ottos für den griechischen Thron bestimmt. Es wurde ihm deshalb eine sorgfältige Erziehung zuteil, die besonders prakti- chen Sinn, Verantwortungsgefühl und Pflichtbewußtsein förderte, stach kurzein

- des durch Erwerbung des Elsaß während des Krieges einmal im Auge hatte, soll ihm nicht allzu sehr zur Last gelegt werden. Wrr er doch eben airch eia Mensch mit Fehlern und Schwächen, die wir gerade als Birrger einer Republik gerechter beurteilen müssen, denn vir wißen nichts mehr von einem Gottcsgnadentum. uns ist ein König ein Mensch wie jeder andere. Bei der Beurteilung der Persönlichkeit Ludivigs III. von Bayern darf man auch nie außer Acht laffen, daß drei Jahrzehnte seines Lebens vor das Jahr 1870 fallen

. Daß er trotz dem stets ehrlich großdcutsch fühlte und in seinem Bayern letzten Eüdes nichts anderes sah, als einen Faktor des großen deutslM Volksganzen, das hat er durch Wort und Tat im Frieden und cm Krieg genugsam bewiesen. Ta8 Deutsche Reich ist heute mis freistaatlichcr Grundlage errichtet. Kaiser und Könige sind in den Antikensaal des deutschen Geschichtk- gebäudes verbannt und werden dort im Jnteresie einer gesunden, deutschen Entwicklung hoffentlich verschlossen bleiben, denn die vielen Fürsten

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Tiroler Post
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Page 12 of 20
Date: 12.08.1904
Physical description: 20
eines am 11. Juni in der Münchener „Allgemeinen Zeitung" enthaltenen Auf satzes, als dessen Verfasser man Herrn Doktor v. Zimmeter in Innsbruck, den Verkehrsreserenten des tirolischen Landesverbandes für Fremdenverkehr, vermutet. Die damaligen Aeußerungen — so schreibt in ihrem 1. August-Heft die „Deutsche Alpenzeitung" (München-Wien) — enthielten viel des Richtigen, aber auch irrtümliche Anschauungen. Auf jeden Fall ist die Tatsache erfreulich, daß in Tirol und seit kürzerer Zeit auch in Bayern die Stimmen

arbeiten, ist ebenso unverantwortlich wie unbegreiflich, denn die k. k. Re gierung schadet sich selbst dabei nicht am wenigsten. Auch ihr Verhalten bezüglich der Bahnverbindung von Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen hat bereits die größte und bitterste Erregung in Inns bruck hervorgerufen, nachdem sie erklärt hat, daß höchstens eine schmalspurige Lokalbahn als neue Einbruchsbahn von Tirol nach Bayern bewilligt werden könnte. Anstatt so um den heißen Brei herumzugehen, hätte die österreichische

Regierung lieber gleich sagen sollen, daß sie für eine Bahn nach Bayern vorläufig überhaupt nicht zu haben sei; denn wenn man die Verkehrsverhältnisse in den betreffenden Gegenden kennt, so ist es geradezu lächerlich, von einer schmalspurigen Bahn über den Scharnitz- oder Fernpaß zu reden. Durch diese höchst merkwürdige Stellungnahme der Oesterreicher ist man in Südbayern leider daran verhindert, die verschiedenen, bis fast an die Tiroler Grenze reichen den Sackbahnen weiter auszubauen und ins Jnntal

bestens entgegen. Wir meinen da vor allen Dingen die Strecke Schliersee—Bayerisch-Zell und daran anschließend die Wendelsteinbahn von Süden. Da Bayern noch immer ohne jede Gebirgsbahn als Aschenbrödel hinter seinen Schwestern Oesterreich und Schweiz beschämt zurückstehen muß, jedoch durch Verwirklichung der Bahn auf den Wendelstein einen sehr günstigen Anfang mit dem Bau von Gebirgs- bahnen machen könnte, so ist es der Wunsch aller einsichtigen und fortschrittlich gesinnten Kreise, daß diese beiden

letztgenannten Projekte, für welche eben- falls der Münchener Fremdenverkehrsverein mit vollster Ueberzeugung in die Schranke getreten ist, von der kgl. bayerischen Regierung ehestens zum Bau genehmigt werden möchten. Sobald in Bayern die genannten Linien ergänzt beziehungsweise erbaut sein werden, wird man aller Wahrscheinlichkeit im ganzen Lande staunen über die außerordentliche Be lebung des gesamten Verkehrs, und man wird das benachbarte Oesterreich, soweit es wichtige Verkehrs linien wie bisher

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