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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 12
Date: 08.10.1921
Physical description: 12
an Deutschland einzustellen. In diesem Sinne ist auch der deutsche Konsul in Innsbruck, Freiherr v. Gelbsattel, telegraphisch benachrichtigt worden. Hierauf soll sich die Tiroler Abordnung n'ach München begeben haben, wo sie mit dem früheren Ministerpräsidenten Herrn v. Kahr und dem früheren P ses an Bayern bt hierzu, daß Polizeipräsidenten Poehner wegen des Arisch verhandelten. Die „Neue Frei« Presse' sch man in Berliner politischen Kreisen in großer Sorge wegen dieser Verhandlungen zwischen Tirol

und Bayern sei. Die „Innsbrucker Nachrichten' kommentieren diese Meldung wie folgt: Wir zweifeln an der Richtigkeit dieses Wiener Tele- grammes. Die Meldung dient nur der politischen Brunnen vergiftung in Wien. Man fürchtet eben eine selbstä Anschlußaktion in Tirol und da versui. sich zwischen Tirol und Deutschland xa stellen. Es Ist richtig, daß eine Abordnung in Berlin und München gewesen ist, aber es handle sich nur um die Kartosselbelieferung Tirols und es ist kaum glaublich, daß diese Abordnung

, das auf seine jüngste Entwicklung nicht mit Reue und Scham zurückschauen muß. Der ungeheure Aufschwung» den Bayern in den letzten beiden Jahren auf allen Gebieten genommen hat, ist in keinem anderen Teile Deutschlands er reicht worden und hat dem zweitgrößten Bundesstaate in mehr als einer Hinsicht eine führende Stellung in Deutschland ge sichert, die höchstens von denen bestritten wird, die nur in der Demokratisierung, d. h. Sozialdemokrattsierung einen Fort schritt erblicken. Doch auch ln dieser Richtung

hat Bayern schon einmal die Führung in Deutschland übernommen. Das war am 7. November 1918, als ein gewisser Kamarowski, alias Eisner, zusammen mit ein paar nicht minder östlichen Helfern die Münchner Borstädte gegen dle bestehende Staats- und Ge sellschaftsordnung mobil gemacht und dann glaubte, die sechs Millionen stockkonservatlver Bayern ebenso rasch der allein eligmachenden sozialistischen Revolution zuführen zu können. Ind als das mißlang, hat man kein Mittel unversucht gelassen, >en Bayern

die Unübertrefflichkeit des Marx-Leninschen Staates mit Gewalt einzuhämmern. Wo vordem Arbeit, Ord nung und deutsche Treue das „glücklichste Jahrhundert bayri scher Geschichte' geschasfen, führten nun sozialistische Experi mente und bewußter Zerstörungssinn einen tiefen Fall herbei: Bayern hat nach dem 7. Nov. 1918 In 177 Tagen zwölf Um wälzungen erlebt, zwölf Regierungen über sich ergehen lassen müssen, die es endlich dahin brachten, daß kein Land im Deutschen Reiche so verrufen war, wie Bayern. München wurde

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Alpenland
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Page 1 of 10
Date: 04.06.1920
Physical description: 10
. Was hatte dieses Bauernvvll, das 1809 echte Bauern krisgeführte, bei welchen es durch die Anwesenheit vsttch- reichischer Truppen wehr behindert als ^stärkt wurde, mit der gesamtösterreichischen Idee zu tun? Seine Treue gehörte jenem Staate und dessen Monarchen, der ihm die altüberkommenen Privelegien ließ, seine Einrichtun gen daher nicht ontastete. Nicht die Aufnahme der ge samtösterreichischen Idee trieb Hofer und sein kühnes Berg voll gegen Bayern und Franzosen in den als heilig er achteten Kampf

, sondern die Ungeschicklichkeit der dama ligen bayrischen Regierung, welche den Eigentümlichkeiten des Landes nicht Rechnung trug, den Namen Tirol ab- schaffte, Rekruten aushob. in die Kirchenrechte Eingriff, daher Gewaltakte übte. Der Artikel 8 des Prsßburger Friedens lautete dahin, daß Tirol „so und nicht anders" als wie es Oesterreich besaß, an Bayern übergehen sollte, also mit den alten Rechten und der hergebrachten Ver fassung. Diesen Artikel hatten aber die Bayern verletzt. Trotz mancher trüber Erfahrungen — besonders

werden lassen, sondern nur de-y unmittelbare Anschluß an den Reichsgedan- ken, nur das von den Fesseln einer zwischen staatlichen Obrigkeit — möge sie Oesterreich' oder Bayern heißen — befreite Bundesland Tirol w ird seine Eigenart und Landesgerecht- same wahren, sein Volkstum erhalten und dadurch sein höchstes Ziel, die Wiederver einigung der ganzen Heimat erringen. Oesterre^h ist heute ein Mißgebilde mtt künstlichem Leben. Es hat den Raubfrieden von St. Germain zu den Grundlagen seiner wetteren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 22.10.1923
Physical description: 8
oder Spon^inig. Sie ist eine allerschwerste Hochgebirgsbahn mir einem 17>/ Kilometer langen Ortlerlunnel ^ 'st erst dann wirtschaftlich möglich, wenn d» Reschenscheideck-Bahn Landeck—Mals lchon besteht. Sie fällt also hier weg, abge- ^ v°n ihrer derzeitigen Ueberflüssigkeit und der auf lange Jahre unmöglichen Finan zierung. Dos Gleiche gilt noch in verstärktem Maße von der Linie Agordo—Brixen, da sie über- ?ouPt auf wirtschaftliche Möglichkeit niemals Bayerns Auflehnung gegen Berlin. Bayern entbindet

die Reichswehrtruppen vom Reichseid. Das Verhältnis zwischen Bayern und Reich wird immer gespannter. Die Absetzung Lossows durch Berlin hat die bayerische Re gierung damit beantwortet, daß sie die in Bayern liegenden Reichswehrtruppen des Treueides gegenüber dem Reiche entband. Somit kennzeichnet sich die Lage als eine Auflehnung Bayern gegen das Reich. Von Kahr hat einen Aufruf erlassen, in dem er sagt: „Der Reichswehrminister Dehler hat versucht, den General Lossow durch Dro hungen zum Rücktritt zu zwingen

. Auf den Protest der bayerischen Regierung ist mit der Absetzung Lossows geantwortet worden. Bayern erkennt seine heilige Pflicht, ein Hort des bedrohten Deutschtums zu sein. Bayern, Deutsche, erfüllt treu die erhabene Aufgabe, die Freiheit im deutschen Batertande wieder herzustellen!' Die Reichsregierung sagt m einem Aufrufe. Bayern gebe das Zeichen zum Bürgerkriege. Der von Kahr proklamierte Kampf gegen den Marxismus habe mit dem jetzigen Konflikt nichts zu km. Es sei unerhört, daß in einem Zeitpunkt

der in Bayern liegenden Reichs- wehrableilung als Treuhänder des deutschen Volkes in Aussicht gestellt wird. — Dieser Beschluß wurde als Gegenmaßnahme gegen die von Berlin aus erfolgte zwangsweise Pensionierung und Enthebung des in Bayern kommandierenden Generals v. Lossow auf gefaßt und erregte in Berlin großes Aufsehen ! und viel Beunruhigung. Die Vereidigung der Truppen ist bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Das Heeresgeneralkommando gegen Bayern. Berlin, 22. Oktober. (Ag. Br.) Zn einer offenbar

aus amtlicher Quelle stammenden Mitteilung stellt das Volff-Büro das Verhalten Bayerns im Falle Lossow als gegen die Reichsoerfasfung verstoßend fest. ! Es sei bedauerlich, daß eine deutsche Landes- ^ regierung in dieser Zeit schwerster außenpoli- j tischer Not Sonderinteressen gegenüber den Reichsinteressen verteidigen zu müssen glaube. Gestern abends fand eine außerordentliche Ministerratssitzung statt, die sich mit der Lage zwischen Bayern und Reich befaßte. Der Oberkommandant der deutschen Heeres

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Südtiroler Heimat
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Page 8 of 8
Date: 01.10.1932
Physical description: 8
die feindliche Kanone in den Inn. Gleichzeitig ertönten in Prutz, Riü>, und Kauns die Sturmglocken. Bon den Bayern besetzte ein Teil der Ponltatzerbrücke, ein anderer stürmte bis zur Prutzer-Ärücke vor und ein dritter trieb die Tiroler bis auf das auf der Höhe liegende Ladis zurück. Doch die Prutzer-Erücke war von den Bayern abgebrochen worden und den Tirolern auf der Höhe von Ladis konnten die Feinde nichts anhaben. Der Durchbruch ins Bjntschgau schien unmöglich. Burschejdt ent ßchloß sich zum Rückzug

nach Landeck. In aller Srjlle traten die Bayern den Rückzug an. Glücklich hatten sie schon die Pontlatzer-Brücke zum Teil passiert, da donnerte e\tte noch viel gröbere Steinlawine auf sie nieder. Das ganze Desilee mit Felsstücken, Bäumen, toten und verwundeten Soldaten füllend. Die Verbindung der beiden dadurch getrennten Abteilungen war nicht mehr herzustellen. Mit der ersten schlug sich Major von Bütlingen nach Landeck durch, während die zweite zurückblieb und sich nach tapferer Gegenwehr am Abend

« er über die Ellbögnerstraße, er selbst marschierte über die Bren- nerstrahe weiter. Bis zum Posthaus am Schönberg ging der Marsch unangefochten vonstatten, von dort aber sahen sich die Bayern einem ununterbrochenen Feuer von den Höhen ausge setzt: besonders heftig an den Krümmungen der Straße. Der Marschall konnte sein Leben nur dadurch retten, daß er in der Kleidung eines gemeinen Dragoners zwischen zwei Reitern ging. Am Berg Jsel stießen sie endlich auf die .Gorpostest des Generals Deroy und die Verfolgung der Tiroler

dann gegen die feindlichen Vorposten. Dje Bayern hielten gerade Militärgottesdienst in der Wiltener Pfarrkirche, als sie alarmiert wurden. Um 8 Uhr vormittags begannen die Tiroler auf der ganzen Schlachtlinie am rechten Jnnufer den Kampf, um 10 Uhr vormittags auch am linken Jnnufer. Es standen zirka 20.000 Bauern dem ebenso starken Feinde gegen über. Um halb 9 Uhr gelang es den tapferen Passeirern unter Anführung des Adjutanten des Sandwirtes die Bayern zum Weichen zu bringen und nun prallte auch Haspinger

mit dem linken Flügel vor und gelangte bis zum Sarntheinhof. Aber nun greift die bayrische Artillerie ein und Zentrum und linker Flügel der Tiroler mußten zurück. Ruck aber umging eine Abtei lung der Bauern durch die sogenannte „Oede' bei Rätters den rechten Flügel des Feindes. Das Zentrum machte nun einen wütenden Ausfall und trieb die Bayern neuerdings von den Höhen herunter. Gleichzeittg stürmte am rechten Flügel Tschöll mit seinen Leuten über den Paschberg, Speckbacher warf im furchtbaren Handgemenge

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Volksrecht
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Page 1 of 6
Date: 03.09.1920
Physical description: 6
dreimal wöchentlich und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Datum des daraussolgenden Tages. Nr. 54 Freitag, den 3. September 1920 1. Jahrgang Die Konterrevolution in Bayern. Von Rudolf Franke. , Das Experiment der bayrischen Räterepublik im April vorigen Jahres hat die Sammlung aller gegenrevolutionären Kräfte nach sich gezogen. Diese Entwicklung ist umso verständ licher, als Bayern mit seiner überwiegend landwirtschaftlichen und kleinbürgerlichen Bevölkerung und ohne einen genügenden

Stamm eines Inöustrieproletariats nicht reif war für die proletarische Diktatur. Rach dem Zusammenbruch der Räte republik musste die rein sozialistische Regierung bereits einem Koalitionskabinett aus Äechtösozialisten, Klerikalen, Demokra ten und Bauernbündlern weichen. Diese Regierung konnte sich bis zuin Kapp-Putfch im März dieses Jahres halten. In der Zwischenzeit war die Reaktion in Bayern so stark - geworben, dass sie den Kapp-Putsch benutzen konnte, um die Sozialisten gänzlich

aus der Negierung zu drängen. Bayern war damit das einzige Land,, in dem der Militärputsch Erfolg hatte und die Reaktion sich in den Sattel schwingen konnte. Obwohl sie ihre Existenz in den Ministersesseln nur einem. Verfahren verdankt, das man sonst als Hochverrat.zu bezeichnen psiegt, sah die neue Regierung doch ihre vornehmste Aufgabe darin, gegen die Führer des bayrischen Proletariats einen Hochver ratsprozess um den anderen zu inszenieren, deren Ende fast stets eine langjährige Gefängnis

- oder Zuchthausstrafe, in zwei Fällen das Todesurteil war. Die bayrischen Landtags wahlen, die am 6. Juni stattfanden, brachten den Kle rikalen (bayrische Volkspartei) ihre vorrevolutionäre Macht stellung in Bayern zurück. Demokraten und Rechtssozialisten verloren erheblich an Mandaten, während $ie Unabhängigen Sozialisten «inen, starken Zuwachs erhielten und die reaktionäre Mittelpartei ebenfalls Erfolge verzeichnen konnte. Dieser'neue Landtag wählte eine Regierung, die sich von der Putschregie rung nur dadurch

der Klerikalen zu tanzen. Bayern dürfte damit das reaktionärste Ministerium unter den deutschen Einzelstaaten haben. Die bayrische Volks paktei hat vier Ministersessel besetzt und hat damit die unbe strittene Mehrheit in der Regierung. Der bauernbündlerische Landwirtschaftsminister geht mit den Klerikalen durch dick und dünn, .der Zustizminister i)t womöglich noch reaktionärer als die Klerikalen und der demokratische Handelsminister ist im Kabinett nicht viel mehr, als ein geduldetes Dekorationsstück

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 02.10.1920
Physical description: 8
unserem Münchner Korrespondenten. München, Ende September. Feste — Feste — Bayern feiert Feste! Festsviele auf den Theatern. Oktoberfest und Landesschießen. Wo vor einem Jahre die Zukunft aus der Utopie katastrophal eingebrochen war. siedelt nun wieder die Vergangenheit, rutscht auf sinn bildlichen Rutschbahnen und Teufelsrädern und trinkt sich am schwachen Vollbier starke Räusche an. Nur der Groschen hat sich durch die Mark ersetzt, und diese Mark ist von Pa pier. Die Entwaffnung wird, gemäß

dem Diktat von Spa, durchgeführt — und beginnt mit einem Landesschießen, das ein Heer von Schützen in der Landeshauptstadt vereint. Wie deute ich mir diese Wendung, die soviel gedeutet wird? Das alte Wort vom Königsschießen — vom Schießen um die Schützsnkönigsmürde — fand bei den ängstlichen Auguren der jungen deutschen Republik politische Deutung: die Schützen wollen ihren König. Bayern wird wieder Monarchie! Ich schätze, über R'.'ßsimd — über das ferne, abgefporrte Sowjetrußlanb ist in den letzten

Wochen nicht so viel Unsinn gesäbelt worden wie über das nahe Bayern, das doch noch uns gehört. Gewiß, in einem Punkts gleicken beide sich: Rußland wie Bayern jind gegen Fremde hermetisch abge sperrt — jenes unfreiwillig aus fremden, vieles freiwillig und au« eigenem Willen. Das mag Bayern sich gesagt sein lassen, w§nn es über Märchen und Verleumdung klagt. Wer sich abschließt von der Welt, ist der Mißdeutung ausgesetzr. Und ist es denn so ganz Mißdeutung? Ist Bayern, in dem anderen Punkte

— ist es politisch nicht so etwas wie der Antipode Rußlands? Ist die Grundstimmuna in Bürgertum und Bauernschaft des Bayernlandes nicht eher der Mon archie als der »Reprrblik geneigt? Hat es Sinn, den Vogel.' Slrauß zu spielen? »Rur begehen die politischen Auguren in Berlin und Wien den Irrtum. Grundstimmung und Absicht zu verwechseln: an eine Wiederausrichtung der Monarchie mit Gewalt denkt in Bayern niemand als ein paar »Narren, die ohne nennenswerten Anhang sind. Denn die Wiederausrichtung der Monarchie

und sagten feierlich jeden Gedanken an einen Staatsstreich ab. Herr Dard, der französische Gesandte, hatte e« sorge« zogen, der Demonstration nach Paris auszuweichrn — ich nehme an. er hatte schon vorher über Stimmung und Aus sichten in Bayern mehr und anderes erfahren, als seine Auftraggeber in Paris gar zu gerne hören möchten. Herr Dard wird nicht umhin können, zu berichten, daß die Stimmung in Bayern treudeutsch ist wie je. und daß sich die Verhältnisse ick Land konsolidieren. Gewiß, der über zeugte

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Volksrecht
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Page 2 of 8
Date: 29.06.1922
Physical description: 8
der gegellwärtigcn republikanischen Staats ordnung uild für die Wiedererrichtung der Monarchie, die im rcgsteil Kouucx stehen mit der koutcrrevolution'äreii Bcrschwörcrzcntrale in München. Der Plair der Ver schwörer geht dahin, von Bayern ans Sachsen, Schle fielt und die Ostsceproviuzeu zu gemeulsauiem Vorgehen zusamiucuzufassen. Von Bayern aus soll in aller nächster Zeit losgeschlagcn werden, um die Monarchie wieder aufznrichten. In Bayern ist die Zahl der Ver schwörer so groß, daß man sofort einen starken Teil

der selben nach Sachsen tverfeu will, um mit den dort or ganisierten Mitvcrschivörern die sozialistische sächsische Regierung zu stürzen und Sachsen-zumichst mit Bayern zus ammcnzuketten. Chauvinistische f r a n z ö s i s ch e Kreise, die auf eine Zerstückelung Deutschlands speku lieren, sind in den Plan cingeivciht. Bon Schlesien aus soll gleichfalls gegen Sachsen vorgcgangen werden. Da Mit der Pvoklamieruug des Generalstreiks in Sachsen gerechnet >oird, soll Sachsen sofort von jeder Lebens mittelzufuhr

abgeschnitten werden. Die Hauptleitung für das Losschjlagen in Sachsen ist nach Graz in Böhmen verlegt, wo ebenfalls größere Waffenlager sind. Es sind besondere Alarm- und Erkennungszeichen, auch für die Nacht, vereinbart, Ausweise eingeführt und Kurier Verbindungen hergestcllt. In Sachsen befinden stich die Hauptsitzc der reaktionären Organisationen in Leipzig, Dresden, Chemnitz un'd Zwickau. 'Dort herrscht gegenwärtig eine starke Erregung, weil man befürchtet, die Bayern könnten zu strüh loSschlagon

und dadurch das ganze Unternehmen gefährden. Für den Putschplan stehen außerordentlich hohe Geldsummen zur Verfügung. In Nürnberg ist dafür ein Millionondeftot angelegt. Besondere Ausschüsse betreiben die Bearbeitung der bür gerlichen Parteien in Bayern. Durch diese Ausschüsse soll vorgcarbcitet werden für die Acinterbesetznng stach ge lungenem Putsch. Gleichzeitig werden Anbiederungsver suche an die Arbeiterschaft großer Betriebes gemacht. Der Mitwirkung der Reichswehr hat man sich ebenfalls ver

nahrhafter an den Kragen gehen'könnte? Die Red.) Bapm-Orol im Kampfe gegen die grohdeulsche Kepublilr. Tirol, das führende Land der seit dem Frieden von St. Germain heftig zum Anschluß an Deutschland drängenden deutsch-österreichischen Mpenländer, hat im Benehmen mit den benachbarten Bayern eine Bewegung ausgelöst, die den Zusammenschluß der katholischen Ag- rarstaaten 'Sndostdentschlands zu einer gemeinsamen Monarchie zum Ziel hat. Wie man sich nach Erreichung dieses Zieles mit der großdeutschen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 20.09.1922
Physical description: 8
. Er muß wohl behoben werden in seinen Härten. Allein wir müssen auch M einer inneren Reform kommen, die in Sparsam keit, Fleiß und Sicherung gegen Störung der Arbeit besteht. Wir brauchen dünn eine Rege lung des Verkehrs und Handels. Für den Han del muß eine gewisse Altersgrenze und ein Be fähigungsnachweis gefordert wenden. Auch der Überflutung der Fremden muß Einhalt gas ten werden. Hier kann auch in Bayern etwas geschehen, und zwar das recht bald. Um Klein rentnern, Sozial- oder Militärrentnern

Unter stützung angedeihen zju «lassen, könnte eine neue Ziigarettensteuer eingeführt werden. 26 Milliar den Zigaretten werden in Deutschland jährlich verraucht. Wenn nur 1 Mark pro Stück mehr verlangt würde, würden für obige Zwecke jähr lich 26 Milliarden eingehen. Es wird immer verlangt, Bayern möge iselbständig vorgehen. Wenn Bayern allein inicht helfen kann, so ist das eine Folge der zen- ttralistischen Weimarer Verfassung. Diese Verfassung besteht. Wir leiden unter ihr, wir ertragen

sie, -aber wir bekämpfen lsie, solange wir einen Atem in uns haben. Denn sie ist gemacht gegen den Willen des bayeri schen Volkes. l Dr. Heim wirst sodann einen Rückblick auf die politische Entwicklung der vergangenen vier Fahre, seit der Revolution. Seit diesen Jahren stehen wir in Bayern unter der traurigen Wir kung der Verberlinerung. Seit März '1920 regieren wir in Bayern rchne die Sozial demokratie, und es geht ganz gut. Aber die Bayerische Volkspartei ist nicht die Mehrheit in Bayern

nicht mit. Es ist nicht zu übersehen, daß bei uns in Bayern Leute herum gehen, welche in kurzer Hose die Urbäyern spie len, wenn auch der Dialekt etwas holprig ist. Diese wollen Bayern nur als Sprungbrett für großpreußische Politik benützen. Da macht der Dr. Heim nicht mit. Da sagen wir: Halt! Und ich bedauere nur, daß so viele brave Bauern söhne im ChiemgaN am Leitseil gehen. Mir liegt jeder patriotisch gesinnter Mann am Her zen, gleich welcher Partei uNd Organisation er angehört. Damit ist aber nicht gesagt

, daß ich nach seiner Pfeife tanze. Gilt denn die Erfah rung, das Alter heute gar nicht mehr? Vorsicht! Nicht von jedem annehmen, daß er ein Esel oder Feigling ist! Wie ist doch Dr. Escherich angegrif fen worden lin den letzten Tagen, weil er ge warnt hat. Nein, er weiß so gut wie wir, welche Gründe uns bestimmt haben. Das Republik s ch u tz g e s e tz war ein schon längst geplanter Streich gegen Bayern. Nun sagt man, die bayerische Verordnung hätte man besser nicht erlajssen sollen, wenn man sie nicht aufrechterhalten

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Volksrecht
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Page 2 of 8
Date: 28.07.1922
Physical description: 8
, in diesem Bayern zu fahren, >vo man sie neppt und anrüpclt. Wir haben, kein einheitliches Reich mehr. Das ist nicht wahr. Und alle seine Rcgieruugskuust wird das nicht beweisen können. Die Bayern pfeifen aus die Verfügungen des Rcichs- justizministers, der sich.unter den heutigen Verhältnissen gar nicht'durchsetzen kann. Der Mörder EiSncrs, Herr- Graf Arco, wird zur Landarbeit,,beurlaubt' (nächstens werden sic noch ihre Verbrecher mit Altersschwäche hin richten) — der Reichsjustizminister ist machtlos. Teil

es ihm unbehaglich war. Die Studenten Münchens proklamieren c>anz offen ihren Nnpprecht als künftigen Frideriens Rex. Das Reich sieht zu. Und sieht zu, >vic Mörder und ihre Gehilfen nach Bayern gehen: ins „feindliche Ausland'. .Am Main hört's auf. Es hört aber nicht am Main aus. Wir machen, Sie geben sich ja kaum noch! Mühe, ihre tatsächlich bestehende Selbständigkeit zu verbergen. Es ist Gottes Wunder, daß sie die Berliner Schnellzüge noch herein- lassen. Lerchenfeld ist nicht der, Schlimmste — aber, entweder

kann er sich.nicht durchsetzen — oder er wird von Berlin aus.nicht richtig behandelt. Darüber muß man sich klar sein: .fällt er, dann ist cs aus. Dann haben >vir Kahr oder rkoch schlintmere Knaben. Und das bedeutete das Ende. Ich halte cs für sauberer, ehrlicher und besser, dieses Ende. Es ist doch für alle Beteiligten gut, wenn Klarheit geschaffen wird. Das Fortwurstcln', auf das manche Politiker in Berlin sicherlich unendlich stolz sind, führt zu gar nichts.' Die Bayern werden immer unver schämter

— und das Reich wird immer machtloser. Denn cs ist ja nicht wahr, daß diese Obstruktion gegen Preußen geht (das von früher her gewiß viel auf dem, Kerbholz hat). ES geht gegen die Republik. Gegen eine Republik, in der doch Bayern genau so viel.Ein fluß hat wie jeder'andere Bundesstaat auch. Wenn in Berlin Rathenan von Offizieren und Studenten ermordet wird/ dann schreit unten ganz! Bayern mit dem englischen Journalisten Ludcndorf'f und dein famosen Herrn Dr. Heim.an der Spitze: „Bol schewismus!' .So sieht

er aus, genau so hat ihn sich Lenin immer vorgestellt. Und gegen diesen Bolsche wismus rüstet Bayern ein Freikorps nach hem andern. Josef Wirth! Du lebst mit Bayern in einer un glücklichen Ehe.' Die Frau wirft pir seit Jahren das Bügeleisen an den Kops, ivenn du dich nur näherst — Kinder werdet ihr kaum noch kriegen. Sie sanft, krakcelt und. liebelt mit einem'anderen. Weißt du ivaS? Nimm ihr den Aeltcsteu, den Franken, weg und laß sie wandern, laß sie ivandern —! Ignaz Wrobek. Die ikalienische AUniMkrise

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 14.11.1923
Physical description: 8
gen einflößen, die der Sozialismus -mit den Kommunisten in Sachsen und Thüringen umge gangen war. Die Solidarität des Proletariats war der Köder, der den Sozialismus in die Falle gelockt hat, aus der ihn die bewaffnete Reichsgewalt zunächst in Sachsen befreit har. Besondere Genugtuung muß Frankreich auch das Verhältnis zwischen Bayern und Reich be reiten, und selbstverständlich die innere Krise. Die Sozialisten sind aus dem Kabinett ausge treten, die Dsutschnationalen stehen unter der Drohung

, sonst andere Mittel anzuwenden, vor der Tür. Unzufriedenheit gibt es auf der Rech ten, wenn gegen Bayern ein energisches Vor gehen verlangt wird, Streik bei der Linken, weil Man in scharfem Ton in Sachsen eingegrif fen hat. Not und Verzweiflung herrscht im Rheinland/ der das Reich nicht steuern kann. Dabei gänzlich verwirrte Geld- und Preisver- Hältnisse. Vollständiger Wegfall eines interna- tionalen Wertmessers für die Mark, berechtigte Unwilligkeit der Verkäufer, ihre Waren gegen fließenden Sand einzutauschen

hat durch den Zu sammenschluß mit den Unabhängigen nicht an innerer Stärke gewonnen und wird von ihrem linken Flügel nach der kommunistischen Seile hingezerrt. Der schwerindustrielle Flügel de? deutschen Volkspartei treibt Geschäfts- und Machtpolittk, die keine politischen Notwendig ksiten anerkennt. Die Lage in Sachsen und Bayern ist verschieden. Was man in Sachsen tun mußte und - wn konnte gegenüber einer un ordentlichen Minderheit im Lande, konnte und durste man nicht Bayern gegenüber tun, das ganz andere Ziele

verfolgte. In Sachsen suchte ' eine Minderheit von Kommunisten mit den Mehrheitssozialisten im Schlepptau auf bolsche wistische Weise Staat und Gesellschaft aufzulö sen. In Bayern versuchte man, selbst auf Gefahr der Zersprengung des Reiches eine stärkere staatliche Geschlossenheit zu erzwingen. Die So- zialdsmokraten aber verlangten, daß mit glei chem Maße beide Länder gemessen werden. Die Sozialdemokratie mag wohl gefühlt haben, daß sie in ihrer gegenwärtigen Verfassung der Füh rung

der Staatsgeschäfte nicht gewachsen war. Und sie hat deshalb durch Forderungen, deren Unerfullbarkeit für den Augenblick sie selbst ein gesehen hat und die sie trotzdem ohne Voran kündigung und Fühlungnahme mit dem Kabi nett alsbald veröffentlichte, den Bruch absicht lich «herbeigeführt. Die Ausgabe der Reichsregierung gegenüber Bayern ist jetzt offenbar die, gefühlsmäßige Hirt- dernisse zu beseitigen. Bayern ist vor drei Iah ren in den Klauen des Bolschewismus gewesen: es ist leicht, ihm klar

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Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 20.06.1930
Physical description: 12
Pförtner willen tut es einem wohl, einen von ihnen zur Ehre der Altäre erhoben zu wissen, und zwar den Kapuzinerbruder Konrad von Parzham in Bayern. Neben den Pförtnern und dem ganzen Orden der Kapuziner sieht sich auch das Bayernland in seinem Sohne geehrt. Schon auf der Reise nach Rom stieß man immer wieder auf Bayern, die zur Seligsprechungs feier in die Ewige Stadt pilgerten. Ein junger blonder Geistlicher im Talar, das dicke Bre vierbuch unter dem Arm im Wandelgang des D-Zuges München—Rom... Bald

noch per sönlich gekannt — und dabei steht er selber erst in den mittleren Jahren — da kam mir erst so recht zum Bewußtsein, mit welch „modernem' Seligen wir es in dem Kapuziner bruder von Altötting zu tun haben. Cr tft erst im Jahre 1894 gestorben. Der neue Selige ist am 22. Dezember 1818 aus dem sogenannten Venushof in Parzham, Bayern, geboren, als neuntes Kind der Bauersleute Georg Bartlmä Birndorfer und Gertraud Niedermayr. In der Taufe hat er den Namen Johann erhalten. Es war eine kernchristliche

zu werden, durch keine außerordentlichen Taten, sondern einzig und allein durch stille vollkommene Pflichterfüllung als Pförtner, des Kapuzinerklosters Altötting, des berühm ten Marien-Helligtums volle 41 Jahre hin durch. Die Bayern iu Rom. Außer dem Kardinal von München waren noch zwei bayrische Bischöfe zur Seligsprechung nach Rom gekommen, und zwar der Heimat bischof Bruder Konrads, Bischof Baron Sig mund von Ow-Felldorf von Passau und Bischof Sebastian v. Speyer. Unter Führung des bekannten Pilgerführers Monsignors Neuhäusler

, München, war ein Pilgerzug mit 400 Teilnehmern zur Seligsprechung her beigekommen und ungefähr ebensoviele Bayern waren sonst zu demselben Anlasse nach Rom gepilgert. Einige von ihnen traf ich, kurz nachdem sie mit dem Flugeug aus München eingetroffen waren. Ueberall konnte man in den Straßen Roms Bayern begegnen. Als ich auf der Piazza Barberini zwei von ihnen, suchend nach irgend etwas Ausschau halten sah und glaubte, mich ihnen behilflich erweisen zu sollen, mit der Frage: „Wo möchten

verdienen die Vertreter der deutschen Ordensprovinzen, darunter die Provinziale von Bayern, Rhein land, Westfalen, Wien, Innsbruck, auch der Provinzial der Provinz Bressanone, P. Ange- licus Unterkofler, ist da. In den für sie be stimmten Tribünen sehen wir den bayrischen Gesandten beim hl. Stuhl, Se. Exzellenz Baron Ritter, dann den Botschaftsrat Doktor Menzhausen von der deutschen Botschaft am Vatikan u. a., dann die zahlreichen Vertre tungen des Welt- und Ordensklerus, der Kleriker der päpstlichen

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 09.11.1923
Physical description: 8
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplotz Nr. IS. Tel ephon Nr. IM. Ausgabe täglich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer 25 Cent. Nr. 255 Freitag, 9. November 1923 31. Jahrg. Die Bayern marschieren aus Berlin, die Franzosen auch. Nationale Revolution und nationale Diktatur in Bayern. Kahr Landesverroeser. Ludendorfs Minister für nationale Verteidigung. Die Ber liner Regierung und Reichspräsident Ebert abgesetzt «Klart. Züge mit Nationalsozialisten am Weg nach Berlin. In Norddeutschland Gärung

an allen Ecken und Enden. Der Drahtverkehr abgeschnitten. Gestern war der 5. Jahrestag der deutschen Revolution, die von Bayern mit der Beseitigung der bayerischen Monorchie ihren «ersten großen Triumph seierte. Diesen Jahrestag haben die Bayern Mm Losschlagen ausersehen. Der bis herige Generalstaatskommissär Kahr wurde zum Landesverweser sür Bayern erklärt, zu gleich der Vormarsch der Bayern aus Berlin begonnen. Glückt das Unternehmen, so wird KÄHr ehestens an die Spitze des Reiches treten. Die Berliner

Regierung samt dem sozialisti schen Präsidenten haben sie bereits gestern von München aus als Abgesetzt erklärt. Wie sich das Unternehmen entwickelt, hängt von der Reichs wehr ab, doch deuten verschiedene Nachrichten -an, daß die Führung mit Bayern sympathisiert, weil, wenn von irgendwo, die Rettung Deutsch- Lands noch vom Einschreiten Bayerns erhofft wird. In Paris herrscht einigermaßen Auf regung und ertönt bereits wieder der Ruf: „Aus nach Berlin!' Zugleich wird wieder die militä rische

Kontrollkommission gegen Deutschland in Bewegung gesetzt, die vor ollem Bayern unter die Lupe nehmen soll. Aber mit Kommissionen wird man den Wildbach der nationalen Bewe gung, der bereits die Dämme durchbrochen hat. nicht mehr einsangen. Interessant sind die gleichzeitigen Meldungen, die aus Oesterreich- Ungarn und Rußland eintreffen. Die deutsche Flut mag weithin ihre Wellen schlagen. Vor läufig wird man sich mit Geduld wappnen müssen, denn es heißt, daß der direkte Draht verkehr unterbrochen

vor dem offiziellen Beginn der Saal von der Polizei ^geschlossen werden mußte. Von^der bayerischen Regierung waren einige Mitglieder anwesend. Wenso Ge neralstaatskommissär von K a h r und der Kom mandant der bayerischen Reichswehr, General Lossow. Kahr wurde bei seinem Eintritt in den Saal stürmisch begrüßt. Nach Eröffnung der Versammlung bestieg Kommerzienrat Zentz das Podium und sprach unter ungeheurem Beifall im Namen derAn wesenden Kahr den Dank für sein Wirken für das deutsche Vaterland und Bayern

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 24.10.1923
Physical description: 8
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Bozen, Waltherplatz Nr. 1k, . Telephon Nr. IM. Ausgabe t ä glich 2 Uhr nachmittags. Einzelnummer.25 Cent. Mittwochs den ZA. Oktober 1933 .N. - <>, Im Westen Ausnifung der Rheinischen Repu blik 'durch die separatistischen Verräter unter Mit wirkung und Schutz der Franzosen, im Süden Wi cklung Bayerns durch die vom Marxismus gegan- geM Reichsregierung. Die Entwicklung in Bayern iftsinlHt mind^Haurig als die am Rhein und für einen Äußenstehenöen förmlich nicht zu verstehen? finden

, den an ihn ergangenen Befehl den bayerischen Regierungsstellen weiter leistete. Das der A n l a ß zu dem schweren Konflikt, der zwischen Bayern und dem Reiche ausgebrochen ist. Der Anlaß, nicht die Ursache. I Die in'Frage stehende Zeitung war, als das Verbot des Reichswehrministers Geßler in München einlief, schon verwarnt worden. Kurz darauf wurde sie vom bayerischen Generalstaatskommissar verbo ten, allerdings nicht, wie es d« Mjchswehrminister Geßler verlangt hatte, wegen eines innerpolitischen Angriffs

nicht. Sie haben Bayern auf eine Stufe mit der sächsischen Verräter- Regierung gestellt und der Reichskanzler hat sick dagegen nicht verwahrt, vielmehr sich zum Werkzeug dieser marxistischen Politik hergegeben. Aber Bav- ' Malb leistet es -kommunisti schen Angriff. Das Reich, das m ärgster nationaler Not sich befindet und durch den Internationalismus ins Elend geraten ist, kann nur durch den nationa len Willen gerettet werden. Nationale Willensge meinschaft — das ist doch überhaupt die Voraus setzung für das Dasein

eines Volkes. Diese Voraus setzung wieder zu schaffen, will Bayern alles tun, was an ihm liegt. Die Reichsregierung erließ einen drohenden Auf ruf gegen Bayern. Mit der kommunistischen säch sischen Regierung hat sie sich „verständigt'. Damit ist die Lage klar beleuchtet. S o komme Deutschland aus dem Elend nicht heraus. Entweder will man die Befreiung, dann darf man die nationale Frei heitsbewegung nicht verfolgen und muß Landesver räter und Schädlinge beseitigen; oder will man die Internationale, dann muß

man es offen einge stehen. Ein Drittes gibt es nicht mehr. Wenn Bayern Abfallsgelüfte vorgeworfen wer den, sei das unsinnig. Die marxistische Zerklüftung und Zersetzung sei es, die das Reich zu zersprengen droht, die aber gehe nicht von Bayern aus. verfthärfung Ses Konfliktes zwischen Sapern vnS Sem Reich. Der bayerische Mneral Lossow sagt de« Berliner« offen seine Meinung. Bayern vom drahtlosen - Berkehr abgeschnitten. Berlin, 24. Okt. (Ag. Br.) Der Reichs - rat tritt heute nachmittags zusammen

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Lienzer Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.03.1919
Physical description: 4
sein. Und das soll ein freisinniges Ziel sein! Wien — oder München? Der deutsche Reichsminister des Innern >Preuß hatte in feinem ersten deutschen Reichs- versassungsentwurse, welchen er noch zur Zeit der proo. deutscher» Reichsregierung ausgear beitet hatte, Tirol und Salzburg aus natür lichen Erwägungen mit Bayern vereinigt. In dem zweiten deutschen Reichsvelfassungsent- wurse, welcher derzeit dem deutschen Versas- fungsausschufse in Weimar zur Beratung vor liegt, hat Minister Preuß eine Veränderung in den Grenzen der alten

über allen anderen deutschen Landen stehe, daß es sich nicht herablassen könne, sich innerhalb des Deutschen Reiches sich irgend einem anderen deutschen Bundesstaate — sei es Deutschöster reich oder Bayern - zu unterwerfen, sondern daß Tirol zum Allermindesten auch innerhalb des Deutschen Reiches noch die Stellung eines selbständigen deutschen Bundesstaates bewah ren müsse. Die Einen wie die Anderen wer den, wie vorauszusehen und zu wünschen ist, mit ihren Bestrebungen scheitern müssen. Der selbständige Staat Tirol

ist, daß es die Min destzahl der Einwohner in einem solchen Staate mit einer Million festsetzt. Tirol wird sich also schließlich trotz alles Widerstrebens zur Not wendigkeit bequemen müssen, sich irgend einem anderen größeren deutschen Bundesstaate an zuschließen und kann es sich hiebei nur um die Frage handeln, ob nach Deutschösterreich oder nach Bayern. Als das heutige Land Tirol noch von romanisierten Räthiern be wohnt war, waren es die Bajovaren, welche Ende des sechsten und siebten Jahrhundert zunächst

find also Bayern und dies sei nur erwähnt, um in Er innerung zu rufen, daß die Tiroler, wenn fie nach Bayern zurückkehren, zum Stammlande ihrer Väter wieder zurückgelangen. In Wahr heit aber sind es aber doch wiederum die geo graphischen Verhältnisse, welche wie seinerzeit die Väter herein, nunmehr die Söhne wieder hinausführen zum Zusammenschlüsse mit dem engeren Volksstamme. Dies hat offenbar auch der Minister Preuß erkannt, als er im ersten deutschen Reichsversassungsentwurfe die Ver einigung

Tirols mit Bayern ausnahm, abge sehen davon, daß er sich offenbar gesagt hat, der Anschluß gegen das Zentrum des Reiches müsse einem Anschlüsse an die Peripherie nach Wien vorgezogen werden. Auch jeder Tiroler wird auf die Frage, ob nach München ^der nach Wien die Antwort geben: „Nach Mün chen und nicht nach Wien!' Ist der Anschluß von Salzburg und Oberkärnten nach Bayer« heute «och staatsrechtlich möglich? Es wurde an anderer Stelle bemerkt, daß Tirol heute noch zur Anschlußwahl nach Wien

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 15.03.1911
Physical description: 8
Seite 6 lich Zeit, die Zettel nach der neuen Rechtschreibung zu drucken. Prinz - Regeutenfeier der Kayer« im Katholische« Gefellenverei». Am Samstag abends fand im schönen Saale des Gesellenhospizes zu Ehren des 90. Geburtsfestes des Prinzregenten Luitpold von Bayern ein von einer Anzahl katholischer bayrischer Handwerksgesellen veranstal tete? Festabend statt, der einen erhebenden und würdigen Verlauf nahm. An der Stirnseite des Saales prangte das in bayrischen Farben dekorierte Bildnis

die Ehrung eines Regenten, der ins 90. Lebensjahr eintritt und 25 Jahre als Regent des bayrischen Volkes die Geschicke dieses Staates leitet. Das freundschaftliche Benehmender Bayern zu den Tirolern gibt uns deshalb um so mehr Anlaß, auch in unserm Tirolerland mit den treuen Bayern das schöne Fest zu feiern. Das seltene Doppeljubiläum Sr. kgl. Hoheit des Prinz- regenten Luitpold können die Bayern am schönsten dadurch begehen, wenn sie geloben, seinen Wegen treu zu folgen: wenn die katholischen Gesellen

ihre katholische Ueberzeugung in gleicher Weise bezeugen Wie die Mitglieder des Hauses Wittelsbach. Leuchtet doch der allverehrte Landesvater nicht nur als guter Christ voran, sondern er ist auch das treueste und beste Vorbild eines deutschen jFürsten. Im Moment festlich'weihevoller Stunden sind wir von dem ernsten Willen beseelt, dem allergnädigsten Doppeljubilar und Nestor der der deutschen Fürsten das Gelöbnis herzlichster Verehrung und treuen Nachbarschaft auszusprechen. Die Bayern als bekanntes

königstreues Volk, zeigen auch heute wieder die vollste Vaterlandsliebe. Zum Schlüsse noch bemerkte der hochwürdige Herr Präses, es möge das friedliche, freundschaftliche Nachbarland Bayern noch lange Se. königliche Hoheit den Prinz regenten als Oberhaupt haben. Möge Gott ihn segnen und noch lange beschützen! All diesen Ge fühlen geben wir Ausdruck in dem Jubelruf: Seine königliche Hoheit der allergnädigste, hochgeschätzte Prinzregent Luitpold er lebe hoch! hoch! hoch!' Brausend erklang das dreifache „Hoch

!' durch den Festsaal, worauf stehend von den Bayern die Re gentenhymne gesungen wurde. Diesen Gefühlen wahrer Begeisterung wurde noch in nachstehendem Huldigungstelegramme besonders Ausdruck verliehen: „Königliche Hoheit Prinzregent, München. Die treuern Bayern des Gesellenvereines Bozen unter breiten zum 90. Geburtstag untertänigst HuldigungS- grüß!' Das Antwortschreiben Sr. kgl. Hoheit wütete nebst Beigabe eines Porträts Sr. kgl. Hoheit mit Namenszug: „Herzlichen Dank für treue Wünsche zu meinem 90. Geburtsfeste

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.01.1923
Physical description: 8
Ausland uv.— l.1 l- e so. valutoschwoches Ausland l^6.—. für das Übrige Nummer 22 I Aleran. Samstag, den 27. Zänner 1923 ^ 55. Jahrgang Bayerns Stellung zur Ruhrbesetzung. Von unserem Münchner Korrespondenten. In den französischen Plänen zur dauernden Niederhaltung Deutschlands bildete von Ansang an Bayern «inen wichtigen Kalkül. Aus den mancherlei Verschiedenheiten zwischen Nord und Süd, die durch Gegenüberstellungen wie prote stantisch und katholisch, industriell und agrarisch, republikanisch

, der auch bayerische Landestelle und bäuerische Beamte ausgesetzt find. Entschlossen, zum gemeinsamen Schicksal mit dem Reich, fleht Bayern fich somit vor die be deutungsschwere Frage gestellt, bis zu welchem Grade es von den Zwangsmaßnahmen im alt» un^ neubesetzten Geriet mitbetroffen und ob es dem wirtschaftlichen Druck gewachsen ist.Bayerns Handelsminister Dr. von Meinel, dem überdies als bayerischem Delegationsmitglied in Genua die Vorgeschichte der franzöfifcherv Aktion ver traut

- und Hausbedarfes verbreitet werden, dürften für Bayern vielleicht etwas zu hoch gegriffen fein. Dennoch wird auch bei wei terem Rückgang der Kohlenförderung an der Ruhr und gewaltsamer Umleitung der Kohlen- HÜge die bayerische Industrie nlcht erliegen. Voraussetzung dafür ist, daß die erforderlichen Einschränkungen in oer Zuteilung der Kohle und die Umstellung der Betriebe auf die verrin gerte Kohlenbafis zielbewußt durchgeführt wer den. Torf und Holz, an denen Bayern reich ist, kommen nur für Hausbrandl

des Ruhrgebietes und um die Brechung des deutschen Widerslandes zu tun ist, sondern vor allem um die Zerstörung und Auf. lösungdesdeutschen Reiches. München. 27. Iänner. Die Blätter melden, daß die französische Regierung Agenten nach München gesandt habe, die die Bevölke rung zu Ausschreitungen gegen die Fran zosen aus stacheln sollen. Das wäre dann ein Vorwand für Frankreich, Bayern den Krieg zu erklären und den Norden Deutschlands vom Süden zu trennen. Berlin, 27. Jänner. Das Reichskabinett hatte gestern

, so auch auf Bayern. Uno daß Bayern unter allen Umstän den, mag da kommen, was kommen mag, völlig eins mit dem Reicks geht, darüber ließ Herr von Meinel als Mitglied des bayerischen Kabinetts keinen Zweifel: „Bei allen Maßnahmen gegenüber Frankreich und Belgien steht Bayern in unverbrüchlicher Zusammengehörigkeit hinter dem Reiche. Die emeinsamen Anweisungen sprechen für sich elbst. Eine Abberufung des bayerschen Vertre ters in Paris oder Brüssel kommt nicht in Frage, da Bayern seit dem Kriegs kein« ausländischen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1922
Physical description: 4
und absichtlich ^ die Isolierung Bayerns fördern. Wo ein Deutscher ist. in dessen. Herz muß Ingrimm. Haß, Abscheu. Bayern gegenüber genährt werden. Bayern mutz der Gegenstand der- Verachtung für alle redlichen Deutschen werden. Allerorts in Deutschland müssen Männer in Scha ren vorhanden sein, lvenen Herz uno Wams heiß wird, wenn sie den Namen „Bayern' hören. So sind dann die Voraussetzungen geschaffen für die Stunde. der .Vergeltung, in der Bayern dafür zu büßen hat, was rs dem. Reiche zligefügt hat. Tic

starke Zentrakgewalt. an deren moralischem. Recht »iemand zwei felt, wird Bayern in den Staub werfen. Uns obliegt es, diese Stunde her Vergeltung nnt- vorzubereften. Sehe» wir Bayern auf bje Finger! Ru fen wir zede bayrische ^Schandtat und Niedertracht, jede bayrische Mordbegünstigung und jeden bayrischen Reichs verrat in alle Welt hinaus! Stellen wir uns einmütig und geschlossen hinter die republikanisch^ Reichsreglerung! Gesellen wir uns zu der Schar jener, die sich verschwö ren, erst^voi

-der aüftuatmen. wenn Bayern gezüchtigt.und in den Staub geworfen ist! Bayern hat sich unermeßlich am Reiche vergangen. Es.hat fein Recht zu staatlicher Selbständigkeit. ja stur zu nemcsnswetter Selbstoenval- tung, endgiltig verwirkt.' So zu Wn in der Zeitung „Die Umschau'^ dem ZWochenblatt der Unabhängigen sozialdemokratischen Par tei Schwaben und Neuburg. Und der verantworts. Schrist- lefter und Verleger dieses Blattes ist der bayrisch: Land tagsabgeordnete Eduard Ni ekisch.^ Dazu bemerkt

die „B. D: T.': Herr Niekisch fühlt sich so wohl und so sicher unterster Reichsverordnung zum Schlitze der Republik-, datz er :i: der uuverschämtjesterv Sprache^ zum Morde am Leben- des bayrischen Staates auffordert, daß er ungehindert in der schamlosesten Hetze Bayern schmähen und verleumden kann. S». pudelwohl fühlt sich Herr Niekisch im Schutze seiner Abgeordneten- Kftmunität, daß er^ darüber die. Scham vergißt., die auch einem Abgeordneten seiner Couleur innewohnen müßte.,, d Herr Niektsch gehört dsr

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 24.03.1888
Physical description: 8
, indem er ihnen den Auf trag gab, nach Wörgl zum General Chasteler zu gehen, weil die zu erhaltenden Gelder auf die Feldkriegscasse angewiesen werden müssen. Während Eyrl und Hep- perger aus die Ausfertigung der betreffenden Vollmachten warteten, entstand in der Stadt ein so furchtbarer Lärm, daß alles aus den Häusern lief und wirr durch die Gassen und Plätze der Stadt rannte. Es verbreitete sich nämlich die niederschmetternde Kunde, daß die Bayern mit 10.000 Mann über St. Johann vorge drungen seien und bereits in Schwaz

hier. Wie sehr er innerhalb dieser Zeit die Achtung und Liebe der Gemeinde sich erworben hatte, zeigte sich bei der Be erdigung am 16. ds.; denn sie erschien vollzählig bei derselben und erbot sich, die Kosten zu tragen. So wurde denn die irdische Hülle des Verstorbenen ehrenvoll Toben der Bauern nimmer aufhören. Der Geduld faden der Bauern, erzählt v. Hepperger, war vollständig gebrochen, sie fingen an über Meuterei und heimlicher Verbindung mit den Bayern zu schreien, zogen über den armen Chasteler entsetzlich los

, drohten ihn nicht lebend in Innsbruck einziehen zu lassen und forderten Genug thuung. Hormayr suchte mit aller Anstrengung die auf geregten Gemüther zu beruhigen und versprach schnellstens Hilfe zu verschaffen. Die Nachricht des Einmarsches der Bayern in Tirol beruhte leider aus Wahrheit, denn am 11. Mai er schienen die Bayern in großer Anzahl unter General Wrede am Strubpaß, der von Salzburg nach Tirol führt und fanden zu ihrer Freude nur wenige Schützen und noch weniger österreichisches Militär

, welches den Paß vertheidigen sollte. Neun volle Stunden hielten diese echten spartanischen Tiroler den Bayern Stand, mußten aber dann abziehen. Hierauf durchzogen 10.000 Bayern unter Wrede, Lefebre und Deroy das Unterinnthal sengend', brennend und plündernd und kamen so naH Schwaz, das sie gänzlich einäscherten, nachdem sie es vollständig geplündert hatten. Daß die beiden Bozner auf derartige Nachrichten hin nicht mehr nach Wörgl reisten, sondern mit einem Reisepaß versehen, den Heimweg antraten, begreifen

, ein so praktisches und nützliches Lehr- und Gebetbuch wie dieses zu finden und für Eyrl und Hepperger nicht ohne Schrecken abgehen. Denn als sie am 13. Mai 10 Uhr Nachts die Stadt verließen, ertönten in allen Thürmen Innsbrucks die Sturmglocken und auf den Gaffen, Straßen und Plätzen der Stadt das Geschrei: „die Bayern kommen, die Bayern kommen.' Die Innsbrucks scheinen vor den Bayern wirklich große Furcht gehabt zu haben, was sich aber leicht erklären läßt, wenn man an die fast unglaublichen Grausamkeiten denkt

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 25.08.1922
Physical description: 6
an Boden gewinnt. Die eingangs in der 'französischen Pressestimme de- tonten Richtlinien werden für dts Haltung Ita liens maßgebend blöiben. Nur so wird die Der» slawung Oesterreichs vermieden werden. Die Aussprache Dr. Süipülg mit Schanzer in Verona wird ein günstiges Terrain vorfiniden. Die Einigung Bayerns mit dem Reich. Die Koalitionsparteien haben die Zustim mung der bayerischen Regierung zu den neuer lichen Berliner Vereinbarungen gebilligt. Damit dürfte der Streiffall zwischen Bayern

und f ch auf ihre verfassungsmäßige Stellung besonnen hat. Der Inhalt der endgültigen Vereinbarungen ist weiter unten ausführlicher wiedergegeben. Bei der Bewertung der Zugeständnisse, die Bayern erreicht hat, darf nicht außer acht ge lassen werden, daß sich Bayern in dem ganzen Konflikt gegenüber dem Reiche in einer außer ordentlich ungünstigen Rechtslage und in einer noch ungünstigeren politischen Lage befand'. Ueber die formal juristische Werfassungswidrig' keit des bayerischen Borgehens bestand schließ lich auch in Bayern

kein Zweifel mehr und die « e Isolierung Bayerns war hoffnungs- i Reichstag fand sich fast eine Dreiviertel majorität gegen Bayern zusammen und im Reichsrat hatte es sämtliche übrigen Länder ge gen sich. An maßgebenden bayerischen Stellen wird auch nicht verkannt, daß das für Bayern verhältnismäßig günstige Ergebnis wesentlich der versöhnlichen und entgegenkommenden Art zu danken ist. mit welcher die Reichsregierung und vor allem der Reichspräsident die bayeri schen Wünsche ausgenommen

haben. Man ist sich an diesen Stellen auch klar, daß die Zugeständ nisse des Reiches an Bayern ein gewisses Höchstmaß darstellen, das nicht nur mit Ruck- K auf die politischen Kräfteverhältnisse, son- t vor allem «auch auf die Allgemeinverbind lichkeit der Reichsverfassung nicht überschritten werden konnte. Andererseits wäre es auch falsch, von einer Niederlage der Reichsregierung zu sprechen, und das um so weniger, als die Reichsregierung von vomeherein zu Verhand lungen über die in den endgültigen Berliner Vereinbarungen

enthaltenen Punkte bereit war und diese Bereitwilligkeit auch den bayerischen Koalitionsparteien bekanntgegeben hat, ohne daß allerdings dieselben sich von dem Erlaß der bayerischen Sonderverordnung hätten abhalten lassen. Amtlich wurde am Mittwoch eine Mitteilung über die Ergebnisse der Berliner Werhanülun- gen ausgegeben, die zunächst die Entstehung der Schutzgesetze bespricht, die Bemühungen Bayerns um Abänderungen schildert, die Gründe dar legt, weiche Bayern vevanlaßten, eine eigene Verordnung

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 4
Date: 15.03.1925
Physical description: 4
die Bayern vom Dorden her ins Land; sie überstiegen die Zentralalpen und rückten bis zum Oalkellel von Bozen und dem Ooblackerfelde vor, also die Grenze zurückschiebend. Die Bayern eroberten nicht blo6 das Land, sie ließen sich dauernd in demselben nieder. Die Gegend von Bozen und Bruneck weist uralte deutsche, auf die erste Zeit der bayrischen Einwanderung zurück gehende Ortsnamen auf. Vor den Bayern dürften Orüm- mer von Ostgoten und anderen ostgermanischen Völker schaften ein gewandert

sein, die sich mit den Bayern ver mischten. Den Lüden des Landes besetzten fast gleichzeitig die Langobarden. Orient wurde der Sitz eines ihrer tzer- zoge. Buch sie waren ein deutscher Volksstamm; doch v»ar ihre Zahl gering, und sie gingen unter den Romanen auf. Rarl der Grobe vereinigte den langobardilchen Lüden und Bayern mit dem fränkischen Reiche. Die Verbindung war zunächst nur für Bayern von Dauer. In dieser Zeit wurde das alte Bistum Säben dem Erzbistums Salzburg angegliedert und Deutsche wurden fortan

Oeil des nackmaligen Oirol ist im Jahre 952 zu Deutlckland gekommen. Otto I. vereinigte damals die Mark Verona, zu der aück Orient gehörte, mit Bayern. Bls Verona lpäter zu Italien gerecknet wurde, blieb Orient als deutlöhes Reicksbistum im Bestandteil des deutlcken Reickes bis zur Säkularilation von 1803. Im Jahre 1004 wurde die Graflckaft Orient von Railer tzeinrick II. dem Rifckof von Orient verliehen, im Jahre 1027 kam auck die Graflckaft Bozen dazu. Dazu kam weiters auch Graflckaft

IV. und seinen Brüdern die Belehnung. So kam Oirol an die Habsburger, bei denen es bis zu ihrem Untergänge, 1918, verblieb. Von besonderer Bedeutung für Oirol war die Zeit anfangs des 19. Jahrhunderts. Das Land wurde durck die franzosen und Bayern besetzt. Es brack äer Bufstand 1809 aus und die im Lande stehenden feindlicken Oruppen wur den teils gefangen genommen, teils vertrieben. Dapoleon versuckte zweimal, das Land zu bezwingen und beide Male wurde er von den Oirolern unter Bndreas Hofer gelcklagen

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 06.10.1923
Physical description: 8
Mu sikkapelle und den begeisterten Hochrufen der Be völkerung fuhr Dr. Seipel mit dem 2 Uhr-Zug nach Maierhöfen weiter, wo der Erfolg ebenfalls glänzend war. Bayern und das Reich. Aus den von nationalsozialistischer Seite erhobenen Vorwurf, Generalstaatssekretär von Kahr bereite die Wiederausrichtung einer Wit telsbacher-Monarchie in Baydrn vor, erwidert die „Bayerische Bolkspartei-Korrespondenz' u. a. wie folgt: „Hat jemand den Mut in jenen Kreisen, wo seit langem eine stille Hetze gegen den Kron prinzen

Rupprecht getrieben wird, zu behaup ten, daß der Chef des Hauses Wittelsbach sol chen Restaurationsideen nachjage? Es wird sich keiner erheben können, der den Mut hat, an der treudeutschen Gesinnung des bayerischen Kronprinzen, der nur eine Hoffnung kennt, daß das deutsche Vaterland aus seiner Not wieder errettet wird, zu zweifeln. Was das zweite Schlagwort, das die Sepa ration anbelangt, so hat es keinen Zweck, viel darüber zu reden. Es ist eine Lüge und bleibt eine Lüge, daß Bayern Deutschland

verlassen will. Alle Welt weiß, daß Dr. von Kahr und Dr von Knilling ebenso gute Deutsche find, wieder General Ludendorff und Adolf Hitler. Hier Nuancen oder gar Scheidungen zu machen, ist nichts als Demagogie. Die Schlagwörter Separatismus und Dyna stie sind schlechte Bundesgenossen für die Kahr- opposition. Der dritte Bundesgenosse, der sich ihnen Zuzugesellen scheint, ist respektabler. Es ist dies die hohe Reichsregierung, die in ihrer Unkenntnis der Dinge in Bayern den Ehrgeiz besitzt

, mit ihrem Ausnahmezustand in den bayerischen Ausnahmezustand hineinmurksen zu wollen. Wenn man den Nationalsozialisten in München einen Gefallen tun will, dann braucht man Herrn von Kahr nur in den Verdacht brin gen, als ob er irgendwie Beauftragter der Ber liner Diktatur sei. Wenn das Reich einen Aus nahmezustand braucht, so soll es ihn auch haben, aber nicht in Bayern. Wir nehmen an. daß die Reichsregierung doch die Absicht verfolgt, das Reich vor schweren Erschütterungen zu bewah ren. Man hat eine Heidenangst

vor Bayern in Berlin. Bayern kann 'der Berliner Regierung nur den Rat geben, die Hand völlig aus dem Spiele zu lassen. Bayern wird sich selbst helfen. Wir brauchen keine Berliner Pressezensur, kei nen ReiäMaatsgerichtshof, um Gotteswillen nichts, was an die suspekten Republikschutz gesetze erinnert, wir brauchen nur freie Hand, dann wird Bayern und das Reich gut dabei fah ren. Gibt man uns aus politischer Einsicht nicht diese freie Hand, gut, dann müssen wir uns die Freiheit des Handelns nehmen

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