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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 13.07.1907
Physical description: 16
r-Wai d ringer Stein- - — -LÜSÜlii , fahr 8 Tage nach Martini, an welchem Tage die Uebergabe an der Langenbrücke stattgefunden hatte (wahrscheinlich Krismers Unterredung), als die Bayern an dieser Brücke ankamen. Pfundser Schützen oder Bauern standen hier auf Spionage. Sie hatten sich vorher in Tschuppach (wie Eiterer sich auf einem kleinen Zettel nicht sonderlich zart ausdrückt) vollge soffen und griffen hier die vorüberziehenden Bayern an. Es war am Abend. In einer viertel Stunde war alles vorüber

, die „beleuchteten" Pfundser stoben auseinander und gewaünen Zeit zum Ausnüchtern, wurden aber nicht verfolgt. Merkwürdig ist nur, daß die Bayern ihre Drohung nicht erfüllten. Man sieht, sie hatten noch heilsamen Respekt von der Tulle- affaire her und wollten mit Gewaltmitteln nicht mehr das Volk aufs äußerste reizen, obwohl sie sehr er bittert sein mußten. Außer diesem Vorfall und nach her herrschte Ruhe und die Bayern bezogen ihre Standquartiere (Prutz). Es liegt der Verdacht sehr nahe, daß jene Pfundser

von den obengenannten Hetzern aufgestachelt wurden. Dies wird bekräftigt durch die sofortige, scharfe Ver folgung dieser Leute von Seiten der Bayern. Die vier, sagen wir drei, Männer kamen aber nicht mehr ins Vintschgau. Von Pfunds aus be gann ihre Flucht. Waren sie vielleicht durch ein vorausgeeiltes Reiterdetachement am Weiterfliehen gehindert? Kurz, sie flohen von Pfunds über die Berge zurück und kamen zuerst nach Pftans (Rieder höfe) (auch geschrieben Gfrans). Ein Josef Eberhart von Fendels hat dem fleißigen

Straße von Fieberbrunn her ausgebaut ist, wird die dortige Gegend sicher dem neuen Hauptverkehre sich anschließen, umsomehr als gegen Norden der kürzeste Uebergang nach Reit im Winkel in Bayern führt. Um Waidring, welcher Ort sich eines lebhaften Fremdenverkehrs erfreut, finden sich auch Lager von Torf, Zement, rotem und schwarzen Marmor und drei Sägen. Unweit dieses Ortes ist das sogenannte „Moratal", welches zwar von berufener militärischer Stelle als Artillerie-Schießplatz geeignet befunden wurde

Staats bahnen fieberhaft gearbeitet. Besonders kann Bayern von dem Zeitpunkte an nicht zur Ruhe kommen, als es einem österreichischen Fahrplan politiker glückte, den Schnellzug Budapest—Wien— Arlberg—Paris von dem Zuge Wien—München— Paris zu trennen und bei etwas früherer Abfahrt von Wien über Amstetten noch vor Mitternacht und nur etwa 3 / 4 Stunden später als über München nach Paris zu bringen. Dabei wird für diesen Arlbergzug in der langen Strecke Wien—Zürich die dritte Klasse geführt

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 4 of 8
Date: 29.04.1916
Physical description: 8
der Befreiungskriege wurde allenthalben die alte Ordnung wieder hergestellt. Durch den Rieder Vertrag vom 8. Okwber 1913 war zwischen Oester reich und Bayern die Rückgabe Tirols vereinbart worden. Am 26. Juni 1814 wurde die Besitzer greifung dieses blutgetränkten Landes durch Oesterreich in Innsbruck verkündet. Ein feierliches Dankfest am 24. Juli gab der Freude über dieses Ereignis Ausdruck Am 24. März 1816 hatte Kai ser Franz, der Befreier Deutschlands, wie ihn die Zeitgenossen nannten, die landständische Verfas

noch keine Gel tung, da sie erst am 1. lat 19 16 in Salzburg von Bayern an Oesterreich abgetreten worden wa ren. Es sind dies das früher schon tirolische Amt Wils im Allgäu, die alte Herrschaft Vilsegg der Herren von Hohenberg, die Herzog Friedrich mit der leeren Tcstche im Jahre 1418 zuerst an Tirol gebracht hatte, und die ehemals zum geistlichen Für stentum Salzburg gehörigen Gerichte Brix.en- t a X (Hopfgcrrten) und Zillertal, letzteres mit Ausnahme der wenigen alttirolischen Gebiete. Universitäts

-Professor Dr. M. Mayr schildert in einem Aufsatze den äußeren Verlauf des Herr schaftswechsels betr. die Stadt Vils wie folgt: Am 14. April 1816 schloß Oesterreich mit Bay ern einen Staatsvertrag in München ab, demzu folge auf Grund des ersten Artikels Bayern auf den Besitz von Teilen des oberösterreichischen Haus ruckviertels, auf das Jnnviertel, auf das tirolische Amt Vils und auf das Herzogtum Salzburg mit Ausnahme einiger Teile am linken Ufer der Sal zach und Saale Verzicht leistete. Die Verhandlun

gen darüber hatten sich wegen der von Bayern für die Abtretung dieser Gebiete verlangten Entschä digung lange hingezogen und waren großen Schwie rigkeiten begegnet. Noch iu: Jahre 1816 drohte es dieser Frae wegen zu ernsten kriegerischen Ver wicklungen zwischen Oesterreich und Bayern zu kommen. Die Tiroler hatte:: sich bereits erboten, den: Kaiser das Herzogtum Salzburg mit Waffen- . gewalt zurückzuerobcrn, wenn K Bayern nicht frei willig herausgeben wollte. Glücklicherweise kam

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 18.01.1934
Physical description: 16
. Von Univ.-Prof. Dr. Hermann W o p f n e r. 12 Man hatte die Tiroler auch dadurch zufrieden gestellt, daß man an die Spitze der Landesregierung und des Verteidi gungswesens Männer stellte, die — wenn sie auch keine Tiroler waren — doch durch ihre Tüchtigkeit und ihr volks tümliches Wesen Vertrauen erweckten. Die gemeinsame Not der Kriegsjahre vor 1805 hatte also Tirol und Oester reich enger aneinander geschlossen. Kein Wunder, daß die Tiroler, denen Bayern ihre alten Rechte geraubt

bedeutete. Gerade Bayern gegenüber betrachteten die Tiroler seit alters Oesterreich als eine wertvolle Stütze zur Wahrung ihrer Selbständigkeit. Was den Anschluß Tirols an die Schweiz betrifft, so konnte bereits wiederholt daraus ver wiesen werden, daß in Zeiten, da man in Tirol mit der österreichischen Regierung unzufrieden war, der Gedanke austauchte: Wie wäre es, wenn wir,uns an die Schweizer anschlössen? Auch in dem bereits erwähnten Vorschlag Senn's wird der Anschluß an die Schweiz bediügt ins Auge

gefaßt. Im tirolischen Unterinntal ging in der Zeit zwischen 1805 .und 1809 die Rede unter dem Volk: ,Dei Bayern wollen wir nicht bleiben; entweder müssen wir zur Schweiz oder zu Oesterreich fallen und hilft uns Oesterreich nicht, so helfen wir uns selbst." Auch im Oktober des Jahres 1809 tauchte,neuerdings in Tirol der Gedanke einer Vereinigung mit der Schweiz aus. Auch Napoleon selbst war nach der ersten siegreichen Erhebung der Tiroler (April 1809) mit dem Gedanken hervovgetreten, Tirol

unter brochen werde. Es trat daher'die Regierung durch Ver mittler mit den Tirolern in Verbindung, um mit ihnen den geineinsamen Kampf zu beraten. Der Kaiser Franz wünschte zwar zu wirksamer Unterstützung der österreichi schen Waffen die Erhebung Tirols gegen Bayern und dessen französischen Verbündeten, vermochte aber doch gewisse Be denken nicht zu unterdrücken: Es mochte ihm fraglich erscheinen, ob er berechtigt sei, die Tiroler zu einer Er hebung gegen Bayern zu ermuntern, nachdem doch der Form

nach die Herrschaft Bayerns zu Recht bestand. Ganz entschieden lehnte die Gemahlin des Kaisers, die Kaiserin Ludovika, den Gedanken ab, die Tiroler zur Erhebung gegen Bayern aufzufordern. Sie war zwar eifrig für den Krieg, ihren Anschauungen von Legitimität (Rechtlichkeit und Gesetz) widersprach es aber, daß Oesterreich Tirol zur Er hebung ausreize. „Mit welchem Recht", so schreibt sie an ihren Schwager, den Erzherzog Johann, muntert Oester reich die Tiroler „zur Empörung gegen ihren rechtmäßigen Gebieter

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Südtiroler Heimat
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Page 7 of 8
Date: 01.08.1932
Physical description: 8
Kampf genossen an. Es ist nun eine merkwürdige Erscheinung in diesem Auf stande, daßt rotz der immer weiteren Verbreitung des Geheim nisses die bayrische Regierung bis zum letzten Momente keine Ahnung von der drohenden Gefahr hatte, daß also die Verschwie genheit bis zum letzten Momente gewahrt blieb. Trotzdem daß Bayern, falls Oesterreich ein starkes Korps nach Tirol warf, wenig Aussicht hatte, Tirol zu halten, wurden fast gar keine Vorkehrungen gegen den Aufstand getroffen. König Max >;osef mußte

nach Sterzing zu marschieren Das erste Tirolerblut, das in diesem Aufstand floß, war auf Seite der Pustertaler. Der in Brixen stationierte Oberstltn. Wreden wollte die hereindringenden Oesterreichet durch den Ab bruch der Brücke bei St. Lorenzen behindern. Das Landvolk der Umgebung wurde; alarmiert und vereitelte dieses Unternehmen und verfolgte die Bayern bis zur Ladritscherbrücke. Hier aber stellte sich Wreden mit der ganzen Besatzung von Brixen entgegen. Es kam in der Gegend der heutigen Eisenbahnstation

Franzensfeste zu einem heftigem Kampf. Am 11. April wurden alle Versuche der Aufgebote von Rodeneck, Schöneck, Ehrenburg und Schalders, die Stellungen der Bayern zu nehmen, abge wiesen, namentlich, da inzwischen die Bayern durch die Kolonne Bisson verstärkt worden waren. Da erschien am 11. April um 4 Uhr nachmittags die Vorhut des Castelerischen Korps, 30 Reiter und eine Kompagnie Jäger unter Oberleutnant Gerardi und nun ging es unter Jubel gegen die Feind und» dies mal zog er sich gegen den Brenner zurück

. ' Inzwischen war auch schon die Entscheidung bei Sterzing gefallen. Hofer war mit seinen Passeirern über den Jaufen ge zogen, hatte seine Leute am.41. April in der Früh in Gasteig gelsammelt und rückte nun gegen Sterzing vor, das von Major Speicher mit 400 Mann urch einer Kanone besetzt war. Nach kurzem Straßenkampfe gahey die Bayern Sterzing preis und postierten > sich auf dem Mpose zwischen dem Psitscher und Mareiter Bach, wo sie KarreWbildeten und mit ihrer Kanone das Moos beherrschten. Diese Stellung

hielten die Bayern heldenhaft und wiesen alle Aufforderungen zur Uebergabe zurück, trotz dem ein Major und ein Hauptmann. bereits gefallen. Da verfielen die Tiroler auf eine Kriegslist. Sie schoben einen beladenen Heuwagen, auf dem eine mutige Dirne, Anna boöer, saß, gegen die Kanone vor und die hinter dem Heuwagen postier ten Schützen töteten die Kanoniere und nun ergaben sich die tapferen Kämpfer. Inzwischen kam aber die bayrische und französische Kolonne unter Bissau und Wreden, die von dem Kämpfe

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 6
Date: 14.11.1922
Physical description: 6
Bayern sichert sich vor Ausverkauf. Innsbruck. 12. November. Das bayerische Staatsministerimn des Innern hat vom den Nah- rn «in- M November cjitjefangen /eiseverkehr zwischen Tirol und Südbaye aestellt und Keichzetttg wurde auch der Nährers«, perkehr aus Südbayern bis aus weiteres aufge hoben. Reisen zwischen österreichischen Bundes» ländem und Südbayern, die im gegenseitigen grenzverkehr stehen, sind nur mehr gegen Paß- und Sichtvermerk der vertretenden Behörden zu lässig

in - . ^od >n dem Tiefstand der ihren Urgrund in Bayern Nachbarschaft, den rk zu Einkäufen in Bayern aiiszuniltzen. in kurzen Worten bedeutet dies die Einstellung des deutschen Ausverkaufes. Reisen von Tirol nach Bayern sind nicht untersagt, die nicht gesperrt, wohl aber mutz jeder Reisende den Zweck seiner Reise angeben und ch & grenze ist nicht gesperrt, wohl' aber mutz jeder von bei den deutschen Behörden den Sichtver merk holen. Bisher war der kleine <8r«nzverkehr «vischen Tirol und Bayern im Bereiche

des 1 bayerischen Armeekorps unbeschränkt; die seit Juki d. I. ausgegebenen neuen internationalen steuerten' . . .. tzbenso war es auch in Bayern. Es bestand also 'in Gegenseitigkeitsoerhältnis. das nun plötzlich aufgelöst worden ist. Tatsächlich herrschte in Tirol eine wahre Sucht, gayernreisen zu unternehmen. Insbesondere seit dem ungeheuren Rückgang« der Mark er hielt man die Waren, in Bayern ohne Ausnahme um 50 v. S). und mehr billiger als im Inland«. Es wurden also von Tirol aus große Ausstat tungssahrten

unternommen. In Bayern ver- mochte man sich gegen den Ausverkauf kaum mehr zu schützen. Die Versorgung in Bayern war leicht zu begründen. Man sagte sich, als die Krone darniederlag und die Mark hoch stand, beehrten uns auch di« Bayern, in großer Zahl mit ihrem Besuche. Es handelte sich also nur um die Erfüllung einer Förmlichkeit, in gleichen Verhältnissen Gegenbesuche zu machen. In Oesterreich waren Konsumenten und Verkäufer aber ungeschützt. Die Verordnungen, welche die Landesregierungen erließen

die Verpflich tung, für das Visum 15.000 Kranen und im Aufenthaltsort« in Bayern die Aufentholts- gebühr zu entrichten. Oefterreicher waren bisher hiervon befreit. Da Liefe jüngfto Verfügung der bayerischen Behörden schon am 12. November um Mitternacht in Kraft getreten ist, wurde der letzte Sonntag, der 11. November, noch zu einer ergiebigen Dersorgungsfahrt nach Bayern 'be nützt. Di« einheimischen Geschäftsleute begrüßen diese Verfügungen der Behörden, in Bayern mit Freuden. • Die Opfer

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.12.1918
Physical description: 8
schusses protestiert und die Wahl eines bäuerlichen Obmannes verlangt. Weiters erhob man Protest gegen den Verkauf Tirols an Bayern und Vorverkauf des Außerfern durch die „Reuttener": man stellte die Forderung nach einem freien Tirol mit allen deutschen Gebieten im Süden, Vertretung aus dem . Friedens kongreß, erhob energischen Protest gegen die gott- und vaterlandsseindlichen Ausführungen eines Herrn August Wagner und gegen das angemaßte Mandat eines Herrn, unsere Vorstehungen abzukanzeln

, Hinterhornbach; Häfelgehr, Elbigenalp, Bach, Vordeühornbach, Hoszgau "und Steeg. Zweck der Versammlung war: 1. Stellung nahme, gegen die revolutionären Aeußerungen des Herrn Wagner bei der Versammlung am 24. Nov. 1918 in Reutte und gegen verschiedene Bestrebungen, welche bei dieser Versammlung zum Ausdruck 'ge bracht wurden. 2. Beratung über den Anschluß "an Bayern. Der Gemeindevorsteher Koch eröffnet die Versammlung und ging gleich zur Erledigung der Gegenstände über, wobei folgendes beschlossen wurde

. Im Besonderen wurden die auf der bezeichneten Versammlung in Reutte gemachten religionsfeindlichen aufreizenden'Aeußerungen sowie die auf den Umsturz der bestehenden Bezirisordnung abzielenden Bestre bungen im Interesse der gerade gegenwärtig so not wendigen Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung, Si ckerheu entschieden abgelehnt. Die Frage der Los- trennung des Bezirkes Reutte von der Zugehörigkeit zu Tirol Und die Angliederung desselben an Bayern wird der Gesamtbevolkerung des Bezirkes Vorbehal ten

, daß man nicht eine Majestätsbeleidigung sagt oder einen Landesverrat begeht in ganz harmlosen Worten? Wo man so leicht einen Maulkorb bekommen kann, wie seinerzeit Prof. Edgar Meyer? Das wäre doch gar zu schrecklich, dachte ich mir, und machte mich auf die Suche nach diesen beunruhigenden Elementen. Und wirklich, ich hatte Glück; ein paar Blicke in die Zeitungen und da sind sie schon, diese Leute mit monarchischen All küren: Kurt Eisner fährt im sechsachfigen Salon wagen des gewesenen Königs von Bayern, der ihn wäh rend des ganzen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 29.11.1923
Physical description: 8
chen wird, auf denen die Bauernhäuser und die zu ihnen gehörigen Baulichkeiten gebaut sind. Fortsetzung Freitag vormittags. Saperijche Politik und Wirtschast. Durch die Pressezensur, die der Generalstaats kommissär seit dem 9. November ausübt, ist es dem Auslande schwer gemacht, ein Bild über die poli tische Lage in Bayern zu gewinnen. Man muß in allen Lagern gut zuhause sein, um sich in den Wirr nissen der bayerischen Politik zurechtzufinden. Kahr kann nach dem Niederwersen des Staats streiches

als einen lästigen Usurpator. Diese Gruppe würde es lieber heute als morgen sehen, wenn die Herrschaft des Geuexalstaatssekretärs ein Ende fände und wie der verfassungsgemäß regiert werden könnte .... Anderen Volksparteilern, die darauf hinarbeiten, Bayern voni Reiche loszulösen, ist Kahr wieder zu reichstreu; andere sehen in ihm wieder den Pro testanten — alle zusammen Wersen ihm aber vor, daß er seine Aufgabe nur halb gelöst habe. Es sei ihm zwar durch scharfe Handhabung der Aus nahmegesetze gelungen

, in Bayern die Ruhe und staatliche Autorität aufrecht zu erhalten; wirt schaftlich habe aber Kahr vollkommen versagt. Wie jeder andere deutsche Bundesstaat leidet auch Bayern fürchterlich unter der trostlosen Wirtschafts lage; die Bevölkerung hat sich jedoch erhofft, daß durch die Diktatur Kahrs Bayern von der allgemei nen Not verschont bleiben werde. Um so größer ist jetzt die Enttäuschung. Dem Arbeiterund dem Mit telstand, die jedes Interesse für nationale Hochgedan ken verloren

haben, und die ihre liebe Not um das karge tägliche Brot Haben, ist es ganz gleichgültig, ob Herr Kahr oder ein anderer Mann in Bayern regiert. Die bayerische Bevölkerung will heraus aus der allgemeinen Not; sie sagt sich, wozu sind wir Bay ern und wozu haben wir unseren Diktator. Die bayerische Volkspartei hat instinktiv diese Volksstimmung richtig erfaßt und sie arbeitet, unab hängig von Kahr, auf eine wirtschaftliche Los- tren n u n g Bayerns vom Reiche hin. Diesen Zweck verfolgt ja auch der Antrag auf Wiedereinfüh

rung der Finanz- und Steuerhoheit in Bayern, den die Volkspartei kürzlich im Reichstage eingebracht hat. Durch die Einbringung dieses Antrages wollte die Bayerische Volkspartei gleich gerichteten Aktio nen Kahrs zuvorkommen;.Kahr wurde auch von der Einbringung des Antrages nicht verständigt. Beide Machthaber in Bayern — Kahr und die Bayerische Volkspartei — sind also gleichermaßen bestrebt, Bayern ehebaldigst wirtschaftlich selbständig zu ma chen. Man ist in Bayern allgemein der Ansicht

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 11.03.1922
Physical description: 4
Seite L. Wie Uht er um Den UMsOMeii in Zmn? Die Bayerrr werden vom übrigen Deutschland und auch vom Auslände mit Vorliebe als m o n a r ch i st i s ch ge sinnt bezeichnet. Veranlassung zu dieser Annahme mag vielleicht der Umstand gegeben haben, daß im Gegensätze zu anderen deutschen Fürsten die bayerische Königsfamilie rrach der Revolution in Bayern geblieben ist und dort heute noch vielfach Ehrungen genießt, die die anderen neuge backenen deutschen Republiken mit der Demokratie für unvereinbar

die Monarchie ausrufen möchten, sind entweder Schwärmer oder ehrgeizige Leute, die sich in diesem Akte eine Rollc zugeteilt haben. Sie halten sich für die wahren Monarchisten und übersehen nur das eine dabei, daß sie gegen ihre Absicht diejenigen sind, von denen her im Lande Bayern dem Königs ge danken die allergrößte Gefahr droht. Denn Kappistengeist und Kappistenmethoden würden ihn zu Tode reiten. Die Monarchie ruhte in Bayern auf einem tiefen Vertrauensverhältnis zwischen Fürst und Volk. Bajonette

, die den Künigsgedcmken in die freie Oeffentlichkeit hinausträgt, ihn sreihält von allem Berschwörergeist und mit gesundem realpolitlschem Sinn die Idee vor den Gefahren einer Verkennung der Wirklichkeit schützt." Da auch die übrige bürgerliche Presse Bayerns und führende Politiker eine ähnliche Haltung zur Kö- nigtzfrage einnehmen, so ist die MöglWeit nicht von der Hand zu weisen, daß Bayern einmal im Wege einer Volksbefragung diese Angelegenheit entscheidet. Aufdeckung einer kommunistischen Verschwörung. Wien

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 07.08.1886
Physical description: 8
mm „ vozen, Samstag, de« 7. A«g«st 188S- Zm Lage in Bayern. Als der Schreiber dieser Zeilen jüngst eine 'Reise durch Bayern machte/ da suchte er aus kluge Weise das Urtheil gutkatholischer Bayern über die Lage ihres Vaterlandes auszuforschen. Bewundernswerth ist das Mastische Gefühl des bayerischen Volkes, und mit welcher Nahrhaft kindlichen Anhänglichkeit und Begeisterung eS an seinem Königshause hängt. Dabei verhehlen sich die guten Bayern, die tiefer blicken, nicht, wie traurig die Lage

in Bayern ist. Selbst auf kirchlichem Gebiet, d. h. um nicht mißverstanden zu werden, bei einzelnen, selbst hervorragenden Personen des Clerus ist nicht Alles, wie es sein soll. Schon seit einer Reihe von Jahren waren bei Besetzung von kirchlichen Ehrenstellen Leute thätig, die darauf sahen, Priester voran zu bringen, die einer gewissen, leider nicht ganz kirchlichen Richtung zugänglich sind. Ich will mich darüber nicht näher einlassen. ' Was in der letzten Zeit geschah, um die öffentliche Meinung irre

, freilich ganz unrichtig, das Urtheil des Papstes über Bayern; dem Volke wurde.vorgeschwefelt, der hl. Stuhl sei mitder kirchenpolitischen Richtung der Regie- rullg zufrieden: Minister Lutz merkt und sieht, daß der Papst immer noch' eine Macht ist in Bayern und in Deutschland; eine Mächt, mit der man rechnen muß. Warum hat er nicht gesagt: Fürst BiSmarck ist mit uns zufrieden. Minister Lutz gesteht also selbst: „Der Papst geht noch über Bismarck.' Daß der Felsen Petri gar nicht morsch wird und brüchig

-kirchenfsindlichenHandhaben in Bayern uoch nichts geändert, so daß 'die Staatswillkür jeden Augenblick die gesetzlichen Kampfwaffen wieder vom Fecht- boden Holm kann. Gegen diesen Gesetzes-Zustand pro- ^tirt und kämpft die katholische Kammer-Mehrheit Bayerns, denn Prtzsse^ünd' die kirchliche Repräsentanz, und das mit' vollein' Recht und aus bestem Grunde. Daß diese Auffassung die einzig richtige - ist, wird mm dielfach constatirt. „In den letzten Tagen — schreibt Ulan der „Köln. Volksztg.' ans- Rom — hatte ich ^edethM Gelegenheit

werde, und wie ihm, dem Oberhaupte der Kirche, ein Urtheil in den Mund gelegt wurde, das einer wahren Verleugnung seiner oberhirtlichen Pflichten gleich kam und geeignet war, alle Katholiken Deutschlands an ihm irre zu machen. Der Papst habe allerdings öfters freundliche und liebevolle Worte über Bayern ausgesprochen, allein sie hätten stets nur relative (oerhältnißmäßige) Be friedigung bekundet, da sie entweder nur spezielle Maß' regeln oder Verhältnisse betrafen oder nur vergleichs weise gebraucht wurden, und es sei

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 03.09.1904
Physical description: 20
entwickelte, ist Heuer sehr zurück; es regt und rührt sich noch nichts. Es scheint, daß der Viehbedarf in dem benachbarten Bayern Heuer ein sehr geringer ist. Die landwirtschaftliche Bezkksgenossenschaft hat sich bemüht, von weiter her Käufer heranzuziehen und sind bereits Anfragen ans Böhmen eingelaufen. Man ist gespannt wie sich der Markt am 9. und 10. d. M. abwickeln wird. Nächstes Jahr um diese Zeit wird der Bahnbau seiner Vollendung nahe sein, daher wird der Viehabsatz sehr erleich tert

werden. Die Verzollung und veterinäre Be handlung des Viehes kann laut Staatsvertrag in Reutte vorgenommen werden. — Das Grum ri tz eue n hat bereits begonnen, wurde aber durch Regenwetter, das am Mittwoch eintrat, unterbrochen. Auch das Grumet liefert eine gute Ernte. - Am kommenden Sonntag findet in Schattwald die Fahnenweihe statt, an der sich auch der Vete ranenverein beteiligen wird. — Die Gemeinde Nesselwang in Bayern wurde vom Elektrizitäts werk Reutte aus mit elektrischer Kraft versehen und wurde verflossene

Woche die Steinbrechmaschine des Herrn Kommerzienrat Riesler in Nesselwang in Be trieb gesetzt Wer hätte das je gedacht. daß das Wasser des Plansees.in Bayern draußen Maschinen betreibt. - Am P l a n s e e hat sich heuer ein reger Fremdenverkehr entwickelt. Die Hotels „DaS wissen wir ja", antwortete der alte Schrosenecker, „datz du uns dein Herz gäbest, und daS ist uns genug; kann ick doch erzählen, daß wir einen guten Freund und noch zwei dankbare uns geneigte, gute Frauenseelen im fernen England

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 25.11.1905
Physical description: 16
er als Korporal in der Gegend von Kossen und dem Passe Strub. Seinen Patriotismus bewährte er am glänzendsten im Befreiungsjahre 1809, wo er als Hauptmann einer Pillerseer Scharfschützenkompagnie bei Kossen, am Pafle Strub, besonders am großen Siegestage 25. September 1809 Wunder der Tapferkeit wirkte und die Verteidigung des Passes Lichtenstein leitete. Leider konnten diese Siege des Landes Tirol die großen Niederlagen der Oefterreicher, besonders im April in Bayern und am 5. und 6. Juli 1809 bei Wagram

, nicht aufwägen und trotz aller Opfer kam Tirol wieder an Bayern zurück, das mit ver blendeten Augen und mit rechl ungeschickter Hand alles tat, um sich die breiten Schichten der tiroler ; Landbevölkerung abzustoßen. Sobald Blattl, Wm- terfteller und Oppacher überzeugt waren, daß der Kaiser Franz, der sie ehedem zum Freiheitskampfe aufgerufen, Frieden geschlossen, waren diese charak tervolle« Männer nicht mehr zu einer neuen Er hebung zu bewegen. Mit Sehnsucht und Dulden erwarteten sie das Jahr 1814

Frau) kamen in den Flammen um. Der 12jährige Sohn versuchte, obwohl mit Brandwunden bedeckt, sich durch einen Sprung von dem Balkon im ersten Stock zu retten, brach sich aber hiebei beide Füße und wird schwerlich mit dem Leben davon kommen. Außerdem verbrannte sämtliches Vieh. — Auf dem Eise eingebrochen sind am 19. d. M. zwei Knaben. Sie wagten sich auf den mit einer leichten Eiskruste überzogenen Weiher hinter dem Bade Sulz-Peißenberg (Bayern), das Eis brach und beide Knaben fielen in die kalten

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Alpenländer-Bote
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Page 19 of 20
Date: 30.09.1928
Physical description: 20
, 8 Iunarinder und 9 Saugkälber abgetrieben. Der Verkauf Mi flau, jedoch wurde durchschnittlich ein hoher Preis er zielt. Das meiste verkaufte Vieh ging nach Bayern. r. Herbstmaekt in Zirl. Der in Zirl am 24. September stattgefundene Herbstmarkt hatte einen besonders guten Auf trieb und regen Handel und Verkehr zu verzeichnen. Aufge- tneben wurden gegen 750 Rinder, über 50 Schafe und Zie gen sowie bei 40 größere und kleinere Schweine. Anwesend waren auch mehrere bayerische Händler und andere aus der hiesigen

-Diehmarkt wurden zirka 350 Stück Rin der aufgetrieben. Wenn auch der Handel infolge der Unge wißheit, ob die Gierige in letzter Stunde geöffnet wird oder nicht, ziemlich flau ging, erzielte man doch beffere Preise, wie rm letzten Jahre. Es wurden für ein Paar Rin der bis 2150 Schilling bezahlt. Ms Käufer traten die Bayern. Ziller- und Unterinntaler auf. Knapp nach Ab schluß des Marktes überbrachte Oberbezirksarzt Dr. War ner die telegraphisch eingelangte Mitteilung, daß dre Grenze nach Deutschland

und drei Pferdehändler aus Bayern gekommen. Die Preise waren etwas gedrückt, trotzdem wurde aber sehr viel Vieh verkauft. Schlachtviehmarkt in Bregenz am Montag, den 17. Sep tember. Auftrieb: 90 Ochsen, 51 Stiere. 14 Kühe, 9 Rin der, zusammen 164 Stück. Preis für das Kilogramm Le bendgewicht: Ochsen 8 1.50 bis 1.80, Stiere 8 1.30 bis 1.50, Kühe 8 1 bis 1.30, Rinder 8 1.20 bis 1.50, Kälber 8 2.40 bis 2.60, Schweine 8 2.30 bis 3.36. Unverkauft blieben: 18 Ochsen, 2 Sttere, 1 Rind, zusammen 21 Stück

bayerischen Einkaufs- und Studienkommission auch der Landstallmeister Ingenhaeff und der Tierzuchtoberinspektor Ing. Kögl gekommen wa ren. Erfreulicherweise wurden auch Zuchtpferde außerhalb Tirols verkauft und äußerten sich auch die Gäste aus Bayern höchst befriedigt über das Gesehene. — Am 19. Sep tember fand in der Hube bei Matrei i. Osttirol eine über raschend gut beschickte allgemein zugängliche Rinderschau der lpndw. Berufsgenoffenschaften statt und lag das Arrange ment vorzüglich in den Händen

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 15.03.1911
Physical description: 8
Seite 6 lich Zeit, die Zettel nach der neuen Rechtschreibung zu drucken. Prinz - Regeutenfeier der Kayer« im Katholische« Gefellenverei». Am Samstag abends fand im schönen Saale des Gesellenhospizes zu Ehren des 90. Geburtsfestes des Prinzregenten Luitpold von Bayern ein von einer Anzahl katholischer bayrischer Handwerksgesellen veranstal tete? Festabend statt, der einen erhebenden und würdigen Verlauf nahm. An der Stirnseite des Saales prangte das in bayrischen Farben dekorierte Bildnis

die Ehrung eines Regenten, der ins 90. Lebensjahr eintritt und 25 Jahre als Regent des bayrischen Volkes die Geschicke dieses Staates leitet. Das freundschaftliche Benehmender Bayern zu den Tirolern gibt uns deshalb um so mehr Anlaß, auch in unserm Tirolerland mit den treuen Bayern das schöne Fest zu feiern. Das seltene Doppeljubiläum Sr. kgl. Hoheit des Prinz- regenten Luitpold können die Bayern am schönsten dadurch begehen, wenn sie geloben, seinen Wegen treu zu folgen: wenn die katholischen Gesellen

ihre katholische Ueberzeugung in gleicher Weise bezeugen Wie die Mitglieder des Hauses Wittelsbach. Leuchtet doch der allverehrte Landesvater nicht nur als guter Christ voran, sondern er ist auch das treueste und beste Vorbild eines deutschen jFürsten. Im Moment festlich'weihevoller Stunden sind wir von dem ernsten Willen beseelt, dem allergnädigsten Doppeljubilar und Nestor der der deutschen Fürsten das Gelöbnis herzlichster Verehrung und treuen Nachbarschaft auszusprechen. Die Bayern als bekanntes

königstreues Volk, zeigen auch heute wieder die vollste Vaterlandsliebe. Zum Schlüsse noch bemerkte der hochwürdige Herr Präses, es möge das friedliche, freundschaftliche Nachbarland Bayern noch lange Se. königliche Hoheit den Prinz regenten als Oberhaupt haben. Möge Gott ihn segnen und noch lange beschützen! All diesen Ge fühlen geben wir Ausdruck in dem Jubelruf: Seine königliche Hoheit der allergnädigste, hochgeschätzte Prinzregent Luitpold er lebe hoch! hoch! hoch!' Brausend erklang das dreifache „Hoch

!' durch den Festsaal, worauf stehend von den Bayern die Re gentenhymne gesungen wurde. Diesen Gefühlen wahrer Begeisterung wurde noch in nachstehendem Huldigungstelegramme besonders Ausdruck verliehen: „Königliche Hoheit Prinzregent, München. Die treuern Bayern des Gesellenvereines Bozen unter breiten zum 90. Geburtstag untertänigst HuldigungS- grüß!' Das Antwortschreiben Sr. kgl. Hoheit wütete nebst Beigabe eines Porträts Sr. kgl. Hoheit mit Namenszug: „Herzlichen Dank für treue Wünsche zu meinem 90. Geburtsfeste

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 06.03.1897
Physical description: 8
wollen, so kann man ja nichts dagegen haben, aber die übrigen Deutschen soll man damit in Ruhe lassen, besonders Bayern, das König Wilhelm mit dem Schwert be kämpfte, Hunderte von seinen Söhnen erschlug und dem er ein schönes Stück Land und 30 Millionen Gulden im Jahre 1866 abnahm nach dem mörderischen Bru derkriege. Man darf nicht glauben, dass dieses böse Jahr in Bayern schon vergessen ist. Der König von Preußen wollte sog»r den ganzen nördlichen Theil von Bayern damals bis an die Donau annectieren. Dass das nicht geschah

, ist nur Bismarck zu verdanken, wel cher schon damals den Krieg mit Frankreich plante, wozu er Bayern wieder brauchte. Noch ein schwarzer Schatten ruht auf dem Andenken Kaifer Wilhelm I-, nämlich der sog. „Culturkamps', den die deutschen Ka tholiken auch noch nicht vergessen haben. Wenn es dem Kaiser Wilhelm I. und seinem Kanzler Bismarck ge lungen wäre, dann gäbe es jetzt in Deutschland keine römisch-katholische Kirche mehr. Im Namen dieses Kaisers wurden die Katholiken auss brutalste 20 Jahre lang verfolgt

, die Ordensleute verjagt, die pflichttreuen Priester und glaubensmuthigen Bischöse in die Gesang' nisse geworfen. Und nun sollen die Katho.iken diesen Mann als einen weifen und gerechten Herrscher seiern! — All die vielen Denkmäler, welche in den letzten Jahren Wilhelm I. errichtet wurden, sie werden und können diese tiesen Schatten, welche auf seiner Regierung ruhen und die die Geschichte unerbittlich festhalten werd, nicht austilgen. Ein Erlass des Prinzregenten von Bayern ordnet an, dass auch in Bayern

der Hunderts!» Geburtstag Kaiser Wilhelm I. festlich begangen werden soll und zwar von den „staatlichen und kirchlichen Be hörden'. Dieser Erlass hat in Bayern großes Befrem den hervorgerufen. Selbst bei denen, welche ein voll ständiges Aufgehen Bayerns in Preußen wünschen und anstreben, hat er nicht ungetheilte Zustimmung ersahen« Wie das bayerische Volk darüber denkt und sprichi- kann man sich leicht vorstellen. Nun, unter dem Mim- sterium Crailsheim kann man ja in Bayern noch aller- lei erleben

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Page 6 of 8
Date: 07.09.1887
Physical description: 8
der dazu nöthigen Fonde sich berieth.und diesbezügliche Beschlüsse faßte. „Eine sehr merk- würdigeHandlung dieses Landtages, sagt k>. Just. Ladurner, war unter anderm der Vorschlag zur Bildung der nach her in der Vaterlandsgeschichte so wichtig gewordenen Bozner Kasse: einer einflußreichen Anstalt, die in den Tagen der Noth das lebenskräftige Herz der Landes vertheidigung wurde.' Die Sorge in Tirol stieg aber immer höher, denn der Plan der Feinde war folgender: Die Bayern sollten Tirol besetzen

, das immer neue Wolkenmassen aufthürmte und in wilder Jagd um die riesig hohen Berghäupten herumjagte, da und dort in heftigem Niederschlag sich und Unterinnthal auf, aber trotzdem konnten die vielen Tausenden von Bauern, welche bereits am 17. Juni in Innsbruck erschienen waren, den Weitermarsch der Bayern nicht mehr hindern. Der Thurm zu Winds hausen wurde zwar von 40 jungen Tirolern unter -Anführung eines tüchtigen Corporals heldenmüthig ver theidiget, , konnte sich aber gegen das schwere Geschütz

der Bayern nicht halten und fiel; die Festung K uf stein ging durch einen Unfall verloren : die Bayern brannten nämlich die Häuser vor der Stadt nieder, das Feuer ergriff die Stadt und das Schloß und der Kaiserthurm, in welchem Pulver und Granaten auf bewahrt waren, flog dann unter furchtbarem Getöse in die Lust. Die Verwirrung benützend, nahmen die Bayern Stadt und Festung. Nach dem Falle KufsteinS zogen die Bayern den Jnn aufwärts, nahmen Rattenberg, Hall und am 26. Juni besetzten sie Innsbruck

. Be reits am 24. Juni war in Bo z e n die Nachricht vom Einfalle der Bayern in Tirol bekannt, worüber in der Stadt und im benachbarten Eisackthale, besonders unter den Bauern auf dem Ritten, dann im Etschthale und im Burggrafenamte eine große Aufregung sich zeigte. Die Bozner errichteten schnell zwei Truppenabtheilungen, nämlich die Stadtmiliz und die Compagnie der Scheiben schützen. Aus den Gerichten des Etschlandes trafen Abtheilungen von Scharf- und Scheibenschützen in Bozen löste, bis Blitz

; mit diesen vereint zogen dann die Bozner und Eppaner durchs Passeier, um dm Jaufen zu besetzen. Unterdessen waren die hochbegeisterten Schaaren der Etschländer in Brixen angekommen, verbanden sich dort mit den Brixnern, und als von dem Vordringen der Bayern Kunde kam, zogen sie vorwärts und besetzten das Blixner. Kläusel, . wo sich ihnen die Zuzüge aus Pusterthal anschlössen. Am Brixner Kläusel und im Sackwalde wurden nun Verschanzungen aufgeworfen und Kundschafter abgeschickt, um alle Brücken und Stege

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