und der Privaten prächtig. Dieser Ausenthalt der Herren Frankmänner kostete der Stadt Bozen bei 300.000 fl, das Trinkgeld von 12.000 (!!) mit eingerechnet. Hierauf zogen sie wohlgenährt und gut abgefüttert aus, um den in zwei Monaten darauf folgenden Bayern Platz zu machen. Und, ehe das Jahr 1805 zu Ende gegangen, waren die Tiroler nicht mehr Oesterreicher, sondern Bayern, hatten als Reichswappen nicht mehr den Reichs adler, sondern den bayrischen Löwen! Das Kriegselend im Lande ward nun neuer dings
nicht nur angefacht, sondern zu einer hell lodernden Flamme entbrannt. Von den Bayern wie Verräter und Revolutionäre behandelt, aller alten, verbrieften und rechtlich erworbenen Privi legien beraubt, mit aufgezwungen fremden Seel sorgern und Beamten bedrückt, konnte sich das bie dere Tiroler Volk einfach nicht mehr sehen, ohne sich Mann an Mann sest aneinanderzuschließen, um sich selbst aus solch schmachvollen Sklaven ketten zu befreien. Dazu stand auch ein Anführer auf, der das Vertrauen aller Tiroler besaß
; der Wirt am Sand: Andreas Hofer. Und wieder ging es ans blutige Waffen handwerk. Für Gott, Kaiser und Vaterland! Man kämpfte hüben und drüben, in Südtirol und Nordtirol. Bald wurden die Bayern zurückgedrängt, dann rückten sie wieder verstärkt heran, die österreichischen Truppen mußten abziehen, Tirol stand allein, Tirol ward verlassen. Doch nein! Der alte Gott er lebte noch. Fürwahr, zu was hätte man denn schon 17 96 das feierliche Gelöbnis in Bozen gemacht. Das hlgst.HerzJesu sollte auch diesmal
Wiedeickehre Und die alte Zucht und Sitte Und des Herzens Jesu Ehre Stets ertön' in deiner Mitte. Feinde gibt es auch heute im heiligen Land Tirol. Es sind, fast möchte ich sagen, seine eigenen Hausgenossen, seine Bewohner, welche Väterglauben und Vätersitte und Vätertreue über Bord geworfen und so Feinde des eigenen Vaterlandes geworden sind. Ringen wir diese nicht nieder, besiegen wir diese nicht, so ist das historische Tirol — gewesen und das moderne, freisinnige, glaubensseichte — es ersetzt die Bayern