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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
XXXXIIL Jahrgang 1913. Nufstein, Samstag, 8. November. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Lelephonruf Nr. 33. k^albwochenschrift für Stadt und Land. Mezugs-Preise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K T80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig X 4'—, vierteljährig k 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt YO Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker

Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Luit pold wies dieses Ansinnen stets entschieden ab. Er wollte nichts anderes sein, als des Königreichs Bayern Verweser und als solcher leitete er die Geschicke seines Landes mehr als ein Vierteljahrhundert, sich dabei einer fast beispiellosen Verehrung und Popularität seines Volkes erfreuend. Mit der Uebernahme der Regierung durch Prinz Ludwig im Dezember 1912 ist auch die Königsfrage in Bayern wieder stärker hervorgetreten. Aber staats rechtliche Bedenken und ein Entschluß des Prinzregenten

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 18.11.1923
Physical description: 14
mit dem Wurzversuch (Putsch) gegangen. Seit einem häl fe Zahr oder noch mehr hieß es ständig, in Mün- p wird es zu einem Umsturz kommen, und zwar Aa nicht um die Sozialdemokratie oder gar die Mmuniften wie vor füns Jahren in die Höhe zu fegen, sondern um das Königtum in Bayern wie- | emzufiihren und um von Bayern mrs mit der ^Wirtschaft in Berlin und im ganzest Reiche Mlich auszuräumen. Das weiß in Deutschland Äd jedes Kind, daß Deutschland sein ganzes Un- N der Sozialdemokratie zu verdanken hat. Es reine

ich mar diese Erbitterung im katholischen Bayern, A man sich förmlich, schämte, daß man seinerzeit Äg zusah, wie vaterandslose Gesellen und Ju- b den König verjagten und verfolgten wie einen Ärecher. In Bayern wurde die Mneigung im- A größer. In Bayern verbarg sich auch alles, was $'in Preußen wegen des Repubikschutzgesetzes sti mehr sicher fühlte, wie General Ludendorff, Äptmann Erhardt und andere. In Bayern bil- A sich auch vaterländische Verbände zum Schutze jßen einen neuen Umsturzversuch seitens

der So- stdemokraten und Kommunisten, wie Verband Irland und andere. In Bayern hat auch Hitler M seinen Nationalsozialisten seinen Hauptsitz und M Hauptanbang. Es schien eine Zeitlang, als ob mer ein zrveiLer Mussolini Men sollte. Sein Anhang wuchs von Tag zu p, so daß man glaubte, wenn Hitler das Kom edo zum Kampf gegen die Regierung und So- Äemokraten geben werde, dann wanke alles. p : ist das. Nationalsozialismus? fragt vielleicht sicher Leser. Der Sozialismus ist international, E heißt, ihm ist das Wohl

. An der Spitze der Vewegm.K. in Bayern und wohl-auch bei uns steht ein gewisser Hitler, ein gebürtiger Oberösterreicher. Innig mit ihm verbunden ist der bekannte Gene ral. Ludendorss. Die beiden hielten nun am 8. No vember, das ist am Vorabend des deutschen Repu- blikseiertages ihre Stunde für gekommen, um in Bayern die nationale Republik auszurufen. Von Bayern sollte, wenn es nottun sollte, nach Berlin marschiert werden, um die derzeitige Reichs regierung zu entfernen und später dann wohl das preußische

. Ich schlage als Landesverweser vor Herrn v. Kahr. Als Ministerpräsidenten Präsident Pöhner. Die Regierung der Novernberverbrecher wird für abge- setzt erklärt. Ebert wird für abgesetzt erklärt. Eine deutsche nationale Regierung wird in Bayern hier in München heute noch ernannt. Es wird sofort gebildet: eine deutsche nationale Armee. Ich schlage daher vor: Bis zum Ende der Abrechnung mit den Verbrechern, die heute Deutschland tief zugrunde richten, übernehme die Leitung der Politik der pro visorischen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 24
Date: 05.10.1923
Physical description: 24
werden nun das Deutsche Reich ganz an die Gegner aus liefern. In Bayern ist diese Anschauung' sehr stark ver breitet und die Unzufriedenheit unter der Be völkerung Wicht bent Grollen und Rollen eures schweren Gewitters; der Unwille gegen Berlin und die Berliner Regierung wächst zu einer starken Beivegurrg an. Es schaut ans, als ob man in Bayern zu Gewaltmitteln greifen wollte, um die unbeliebte Berliner Regierung zu vertreiben, tatsächlich wird auch gerüstet und in den radikalen deutschuationalar Kreisen

ist das Schlagwort aus-gegebeü: „Auf nach Berlin!" Nun gibt es aber in Bayern auch starke Kreise, die zwar auch gegen die Berliner Regierung sind und in der Sorge um düs bayeri sche Vaterland Opfer an Gut mcd Blut bringen wollen. Diese Gruppelr sind aber gelnäHigter. Sie vrreiniguc sich irr bcu sogenanntwr vaterländischen Verbänden, während der rrationalsozialistische Führer Hitler seine Auhmrger radikaler RickMngi in den vaterlärüüscherr Kampfver bänden gesammelt hat. Dieser letzteren auch sehr starken Grirppe

stcht der bekanrrte General Ludendorss zur Seite, der frühere GcneralstcMchef HindenLüvM. Die Hitler- Leute lvvtten unbedingt mit Waffen los schlagen, die vaterländischen Verbände aber wollen die Ordnung und Riche tut Lande aufrechterhalten, weil sie sich sagen, bei Kämpfen könnte es den FrGczofar einfallen, auch Teile Bayerns' zu besessen. Die Gefahr von Unruhen in Deutsch land, Bürgerkrieg genannt, ist also sehr groß. Diese Unv stände haben sowohl die Staatsregierung in Bayern

als auch die Reichsregiernng in Berlin voraus gesehen, Bayern hat deshalb über das Land den Au sn a h msz ustand verhängerr lassen, ein« Vorkehrung, die bekanntlich nur im Kriegsfälle oder bei Unruhmr getroffen wird und strenge Bestrafung, aicch die Todesstrafe, vorsieht, gegen jene, die die Ruhe stören. Bayern hat ferner die ganze Staatsgewalt irr eine Hand gelegt und den früheren baye rischen Ministerpräsidenten und letzten RegilermrgZpräsi- denleu von Oberbayeru, Dr. v. Kahr, Zum Generatrats- Lovrmiffär für Bayern

ernarmt. Seine Macht stützt sich auf die ihm treu ergebene Reichswehr, auf die LcmdpoliZei und am die vaterländischen Verbände, ein Beweis für die Beliebweit rtitb das große Ansehen dieses Mamres, dem nmr die ganze Regierungsaewalt irr Bayern in die .Hand gegeben ist. Diese Lösung hat vorläufig einen guten Einfluß gehabt rcnd bereits beruhigend geivirkt. Die Reichsregrerung irr Berlin sah sich eberrfalls veranlaßt, Vorbeugungsmaßregelu gegen Unrcrhen zu treffen, sie hat über das ganze Reich

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 28.09.1928
Physical description: 16
) in den ver schiedenen Gruppen und Klassen durchwegs den gestellten Forderungen gewachsen. Bei der anschließend unter großer Betei ligung abgehaltenen Preisverteilung und Ziich- terversammlung im Gasthos Leiter führte H. L.-Abg. Anneivanter den Vorsitz. Dieser hieß die Versammlung willkommen und begrüßte insbesondere die werten Gäste aus Bayern, Herrn Amtsrat Dr. Michaelis, Pferdezucht inspektor Dr. Dürschinger, Graf Dayn, Ober regierungsrat Ludwig Hayeck, Direktor Dr, Mar Zier und Landesstallmeister Hans

Wu cher, dann weiters den Bet.-DireKtor Dr. Gei ger, Landstallmeister Ingenhaeff, Det.-Ober- Kommissär Dr. Weber, DerbandSehrenobmann Brunner und Verbandsgeschäftsführer Ing. Kreidl. In seinen Eröfsnungsivorten wies H. Vorsitzender auf das überaus schwere und für die Pferdezucht besonders kritische Zeit hin und ersuchte die Gäste aus Bayern in Zukunft in direkte Handelsbeziehungen mit unseren Züchtern treten zu wollen. Deiner Freude über 2 Merkmale sind beim Einkauf von stets zu beachten: Der Name

..MAGGI" und die gelb-rote Schleife. ; die zahlreiche Beteiligung an der Veranstaltung Ausdruck gebend, ersuchte der Vorsitzende H. Landesstallmeister Wucher aus Bayern das Wort zu ergreifen. Dieser betonte, daß die Be ziehungen zivischeu Bayern' und Osttirol ja nicht mehr neu seien, da man schon viele Jahre aus Osttirol Pferde kaufe und mit dem Mate rial zufrieden sei. Was man bei der Ausstel lung in Lienz und Sillian gesehen habe, ver diene volle Anerkennung. Der Typ, wie man ihn in Bayern wünsche

Handel ein, besonders die Kommissionen aus Bayern kauften eine Anzahl guter Zucht stuten auf. Auch^ Fohlen hatten verhältnismä ßig guten Absatz gefunden. Nach Schluß der Ausstellung vereinigten sich Züchter wie Gäste im Gasthof Bräu in Matrei zur Preisver teilung. wobei neben zahlreichen Geldpreisen auch Ehrendiplome und silberne und bronzene Medaillen zur Vergebung gelangten. Aufhebung der Einfuhrsperre aus Ausserfern her». Cecbtal nach Bayern and Osttirol nach Salzburg. Das Präsidium des Tiroler

Landeskultur rates teilt mit, daß die Grenzsperre seitens Bayern dein polit. Bezirke Reutte gegenüber aufgehoben ist und daher wieder normale Vieh ausfuhren aus dem Lechtale und Außerfern nach Bayern, somit aus dem Bezirke Reutte nach! Bayern erfolgen können. Desgleichen ist die Einfuhrsperre der Landesregie rung Salzburg gegen die Einfuhr von Vieh aus Ofttirol nach Salz bur g aufgehoben. Es kann somit ohne weitere Formalitäten Vieh aus Osttirol nach Salzburg geliefert, bezw. ausgefüht werden. Tie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 21.10.1923
Physical description: 8
nicht nur die größte, sondern auch die eindruckvollste seit Langer Zeit. Ei« vereiteltes Bombenattentat. Der Haß der „völkischen" und monarchistischen Kreise gegen die Arbeiterschaft schreckt selbst vor Verbrechen nicht zurück, nimmt geradezu teuflische Formen an. Die Untaten der faszistischen Horden in Italien, die verbrecherischen Anschläge des Ha- kenkreuzlergesindels in Bayern, die Mordtaten der Ostarabanditen in Wien scheinen auch bei uns Schule machen zu wollen: am Samstag wurde

befanden, unabsehbares Unglück wäre die Folge gewesen. Die Bombe befindet sich im Gewahrsam der Polizei. Hoffentlich gelingt es, der Banditen baldigst habhaft zu werden. Der Zerfall -es Deutschen Reiches. Bayern revoltiert gegen das Reich. — Ausrufung der Rhein-Republik. — Verständigung mit Sachsen. Das Traurige scheint zur Tatsache zu werden: «das Deutsche Reich zerfällt und bietet in den äuße ren Kämpfen das Bild innerer Zerrissenheit. Wäh rend der Konflikt Sachsens mit dem Reich ausge glichen

zu sein scheint, hat in Bayern die Regierung offen gegen das Reich rebelliert. Es hat den ent hobenen ungehorsamen General Loffow zum Lan- deskommandanten ernannt und die bayerische Reichswehr für sich in Eid und Pflicht genommen. Das ist offenkundige Rebellion. Das Reichswehr kommando erinnert die Reichswehr an ihre be schworene Pflicht und es muß sich in den nächsten Stunden zeigen, ob die vom Reichswehrminister übernommene Verbürgung für die Reichstreue und den Gehorsam des Heeres erfüllt

werden kann. Wenn auch die herumschwirrenden Gerüchte von einem Marsch der Bayern aus Preußen ein Unsinn sind, so ist die Lage «dennoch so traurig und bedenk lich, daß man das Aevgste befürchten muß. Gleichzeitig mit der Fronde Bayerns gegen «das Reich ist in Aachen die Unabhängigkeit der Rhein- Republik proklamiert worden. Einige Telegramme aus Köln betonen Mar, daß es sich nur um einen lokalen Putsch handle, doch scheint die Bewegung dank der belgischen und französischen Hilfe sich doch auszubreiten. Kommt auch di^es Unglück

- >dem gegenüber einer bis an die äußerste Grenze gehenden Nachgiebigkeit der Reichsregierung in einem Falle, in dem das ganze Recht aus Seiten des Reiches und das ganze Unrecht auf bayerischer Seite sei, es zum offenen Bruche treibe, sei sie mit der vol len Verantwortung für «das Kommende p be lasten. Für 'das Reich gebe es nur einen Weg: die Durchsetzung seiner Autorität, wie in Sachsen, so in Bayern. Der „Vorwärts" schreibt: „Ist das 'das Ende des Reiches? Wenn es auch einstweilen das Ende wäre, so wäre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.11.1918
Physical description: 8
d^ Königtums nieder, das bajuvarifche Volk, zu dem auch wir gehören und von dem wir nur durch die Mittel der Hausmachtpolitik — Tücke, Schwert, Galgen, Bestechung und Jesuitismus — der Habs burger getrennt worden sind, gibt sich die Republik. Arbeiter, Soldaten und Bauern wirken in Ein tracht zusammen. Der Gang der Staatsmaschine erleidet deshalb durch die Ausschaltung des König tums nicht die geringste Störung. Bayern ist der zweitgrößte Bundesstaat des Deut schen Reiches. Seine Umlvandlung in eine Repu

blik kann und muß den Umbau des Deutschen Rei ches zu einem demokratischen Freistaat beschleuni gen. Zunächst werden von der Revolution in Bayern gewaltige moralische Wirkungen aus gehen. Beispiele spornen an; der glatte Verlauf der Um wälzung in Bayern sagt allen zaghaften Politikern, die sich aus Angst vor möglichen Blutopfern im Jn- lande und aus Furcht, eine Absetzung der alten Ge walten könnte die Front erschüttern, bisher nicht zum Handeln entschließen konnten, wie sehr sie die Kraft

der Monarchie und ihre Funktion als Binde mittel eines Staates überschätzt haben. Viele im Reiche, die grundsätzlich Republikaner sind, aber aus rein praktischen Erluägurigen es ablehnten, jetzt aktiv für eine Republik zu arbeiten, werden nun aktiv eintreten in den Kampf um das freie Deutsch land. Denn, und dies ist die zweite Folgewirkung der Revolution in Bayern: Deutschland kann nur als Republik bestehen; als Monarchie ist das Deutsche Reich undenkbar und muß in mehrere Teile zer fallen. Zwischen Bayern

und Preußen wirkten im mer — und zwar sehr tiefgreifende — Gegensätze. Wenn nun Bayern Republik, Preußen aber die Mi litärmonarchie bliebe, dann wären die Gegensätze auf die Spitze getrieben; sie müßten, weil die Re publik Bayern im Interesse ihrer Selbstbehauptung ebenso gegen den Monarchismus zu wirken gezwun gen wäre wie das monarchische Preußen gegen die Republik, <$u einen: Zusammenprall führen, dex wahrscheinlich Süddeutsche von b-en Norddeutschen trennen würde. Deutschland ist nur möglich

als einige Republik. Uird überall arbeiten stärke Kräfte für diese Ctaatssorm. Der Sieg in München wird den Sieg in Berlin vorbereiten. Die deutsche Re publik ist auf dem Marsche. Die Republik, die alle Deutsche umfassen niuß. Denn, daß wir Deutschösterreicher uns länger von einem demokratischen Deutschland trennen lassen, ist einfach undenkbar. Das monarchische Deutsch land hat uns abgestoßen, das demokratische Deutsche Reich ist das Ziel unserer Sehnsucht. Und wenn wir heute, wo Bayern Republik geworden

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Der Arbeiter
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Page 1 of 14
Date: 03.10.1923
Physical description: 14
die unvergänglichen Güter und Werte unserer Religion noch lieb und teuer sind, am Kirchweihsonntag ihre Pflicht erfüllen, braucht uns um den Ausgang der Wahl nicht bange fein. .7. 8. Brief aus Bayern. München, 29. September 1923. Lieber Kollege Betz! Meinem Versprechen, für den „Arbeiter" (zu dessen Leitung ich Ihnen übrigens von Herzen gratuliere) einen sachkundigen Bericht über die jüngsten Vorgänge in Bayern zu schreiben, komme ich umso lieber nach, als ich hofsen darf, bei den meisten Lesern des „Arbeiter

" aus meiner Zeit als Hauptschristleiter des „Tiroler Anzei gers" noch in gutem Andenken zu stehen. Was ist denn nun eigentlich in Bayern passiert? Die Zeitungen haben mitgeteilt, daß ganz plötzlich der frühere Ministerpräsident Dr. v. Kahr zum Generalstaatskom- miffär für Bayern, d. h. zum Diktator, ausgerufen wor den sei, und zwar durch die gesetzmäßige Regierung. Was aber bedeutet dieser rasche Umschwung der Dinge? Daß man in einem parlamentarisch regierten Lande so mir nichts dir nichts die gesamte Staats

, vor allem dadurch, daß es den roten Herrschaften in Bayern selber das Handwerk gründlich gelegt hat. Ein weit schlimmerer Feind aber war in zwischen dem bayerischen Staat im Innern erwachsen: die nationalistischen Rechtsradikalen. Preußische Emigranten, meistens höhere Offiziere, an ihrer Spitze General Ludendorff, denen im Norden der Boden zu heiß geworden war, hatten sich seit der Revo lution in wachsender Zahl bei uns niedergelassen, und der gutmütige Bayer hatte diesen von den Roten verfolg ten Herrschaften

gerne G a st r e ch t gewährt. Leider aber haben sich diese Hercingeflüchteten gar bald der Ga si tz flicht cntschlagen, die in erster Linie darin besteht, daß man das Maul hält und sich in die häuslichen Angelegenheiten des Gastgebers nicht vorlaut einmischt. Aber die historisch gewordene „preußische Schnauze" konnte sich auch im bayerischen Exil nicht verleugnen, urrd Herr Ludendorff erklärte eines schönen Tages in aller Öesscntlichleit, er fühle sich berufen, darüber zu wachen, wie Bayern

sich Ludendorss in Bayern eine politisch-militärische Macht in der Nationalso zialistischen deutschen Arbeiterpartei, als deren „Führer" der redegewandte, persönlich einwand freie, aber fanatisch-verbohrte Dentschösterreicher Adolf Hitler bald eine gewaltige Rolle spielte. Ludendorff betrieb in Bayern im großen Stil genau jene Politik, die er seinerzeit in Tirol mit Hilfe der Kreise um das- „Alpenland" seligen Angedenkens im kleinen durchzuführen suchte. Sein Ziel ist: ein neues, auf einer starken

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 01.08.1922
Physical description: 4
für das von den Griechen besetzte Gebiet die Autonomie unter den: Schutze Griechenlands an. Die Bevölkerung wird aufgefor- dort, Lokalräte zu bilden. Eine Bürgergarde wird mit der Wahrung der Ordnung im Innern betraut, während die griechische Armee den Schutz gegen den Feind sichern soll. Wahlen für eine gesetzgeberische Ver sammlung sind nicht vorgesehen. Gegen die Drohungen der bayerischen , Sozialisten. Der deutsche Gewerkschastsbund in Bayern hat einen Aufruf erlassen, in der die Arbeiter ermahnt

werden, sich zu Abwehrmatznahmen gegcn die bayerische Re aktion bereit zu halten. Eventuell werde ein Gene ralstreik notwendig sein, um Bayern, das die Reichs- etnheit und die Verfassung sabottere, von dem übrigen Reiche abzuschnüren. Der „Bayerische Kurier" höhnt diese „sozialistischen Kraftmeier" und fordert sie aus, den Generalstreik in Bayern zu probieren,' es werde ihnen dann so ergehen, wie beim Metallarbeiterstreik. (Der bekanntlich nach zweimonatlicher Dauer bedingungslos abgebrochen wer be« mutzte. Anm. ö. Red

.) übrigen," so schreibt der -K. 33." weiter, „ist Bayern einem Generalstreik gegen über n i ch t w e h rl o s. Die Herren von der Sozialdemo kratie dürften von den Kapp-Tagen her noch wissen, baß insbesondere die Landwirtschaft ein sehr kräf tiges Gegengift gegen den Generalstreik hat, nämlich den Li ef erft r e i k. Die bayerischen Bauern werden schwer lich gesonnen sein, jetzt in der Erntezeit die bayerische Wirtschaft durch einen Generalstreik aufgehetzter Arbeiter lahmlegen zu lassen

. Und das von der Abschnürung Bayerns von den Roh stoff- und Kraftquellen des übrigen Reiches ist leeres Gefasel. Wem: sie uns heute keine Kohle mehr schicken, so raufen sich sofort die Tschechen» die Engländer, die Franzosen um die Versorgung Bayerns mit Kohle. Auslanöskohle ist heute in Bayern kaum mehr teurer als In landskohle. Zudem be zieht Bayern heute schon 33 Prozent seines Kohlenbedarfes aus dem Auslände. Roheisen können sie uns nicht ab sperren, w eil sie selber nicht genügend haben. Sie sind ja selber gezwun gen

, im Ausland zu kaufen und das können wir Bayern auch. Zement haben wir im Süden mehr wie die Herr schaften im Norden. Mit fremder Kohle können wir uns auch genügend andere Baumaterialien aus einheimischen Rohstoffen beschaffen. Die Stickstosferzeugung an der Alz reicht weit für Bayerns Bedarf. Phosphordttnger nrüssen sie im Norden aus dern Ausland beziehen und das können wir auch im Süden. Absperren können sie uns einzig und allein das Kali, wenn die Kali-Industrie sich das gefallen läßt. In diesem Falle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.06.1921
Physical description: 8
gekommen. Die Erklärung schließt mit dem Ap pell an die Bevölkerung .Steiermarks, die Stimme des Herzens sprechen zu lassen und sich das Schicksal des Bürgenlandes vor Augen zu halten, wenn der endgültige Beschluß über die Volksabstimmung gefaßt werde. Ser ©cnetoSiteif irr Pchrm fceenäet. Heute nachts um 12 Uhr ist bet Generalstreik in Bayern; der trotz aller Ableugnnngsvesiuchs der bürger lichen Blätter in gewaltigem Umfangs eingesetzt batte, über Beschluß Ler fozialistischen Parteien

, die denn auch unterblieben sind. Das Begräbnis des Opfers bcutfchnätionalcr Mörder fand abend» um 5 Uhr unter ungeheurer Beteiligung der gesamten Ar- beilcrichas: Münchens und zahlreicher Vertretungen aus Bayern statt. Nach den wenigen Meldungen, die vor- liegen, sind Nuhsswrungen nicht vorgekommen Wie der Mord geschah. Die Versammlung. in der Eareis am Donnerstag abends sprach, war die des Frcidenkervercines Darwin. Di« B.rsamrntlinz, im Matthäser, war gut besucht, es hatten sich auch Gegner eingefunde

Mannesalter: er ift am 14. November 1889 (in Regensburg) geboren. Er besucht« das huma nistischen Gymnasium in München und Eichstätt, studierte an den Universttäten München, Berlin und Leipzig von 1908 bis 1912 Geschichte, Philosophie und Philologie. Dom August 1914 bis 1. November 1917 war er im Heeresdienst, seit dem 1. November 1917 Assistent an den Progymnasien Homburg in der Pfalz, Weißenburg in Bayern, Pasing und am Gymnasium Aschafsenburg. In den bayerischen Landtag wurde er am 6. Juni 1920 gewählt

dro D-Zuges, der abends nach 10 Uhr von Regensburg in München «inläuft. Sie kommen von einem Sportsfest in freudi ger Erregung über errungene Preise. Und sprechen stolz von „unseren Helden": zwei Studenten, die in vol ler Jnfanterieunisorrn mitteifen, als Berwundete aus Oberschlesien. Das Gespräch streift den Generalstreik. Sehnfüchti- ger Ausruf: Wenn durch di« Kommunisten und ihre Nachläufer mehr unternommen würde, das gäbe ein Aufräumen in Bayern! 4000 bis 5000 an die Wand, dann gibt's Ruhe

wird. Diese Stu denten bilden nicht nur eine Gefahr für die Volkswirt schaft, weil sie die Zahl des arbeitslosen geistigen Prole tariats ins Ungemessene vermehren, sondern auch eine nicht zu unterschätz, »de Gefahr für das Ansehen des deutschen Volkes im Auslände. Daß die Reaktion in Bayern aber so stark geworden, daran trägt neben der unheilvollen Zersplitterung der deutschen Arbeiterschaft die Gewaltpolitik der Kommt,- nisten die Schuld, die durch ihren wahnsinnige!, Rüie- putsch und ihre fortwährenden

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 10
Date: 12.04.1924
Physical description: 10
» Postfach 22. — Fernruf 43. ■ Lienz, Samstag de« 12. April Anzeigenpreise SÄS zeigen werden billigst berechnet und sind im B-r- au« zu bezahlen. Anzeigenschluß jeden Donners tag mittags. Unterschriftlose Zuschriften werden nicht berücksichtigt, Einsendungen nicht zurüclgr- stellt, wenn nicht das betreffende Porto beiliegt' Allen Anfragen ist das Porto für die Rückant wort beizulegen. Jahrg. 1924 - Ter letzte Sonntag- 6. April, stand in Bayern nnd Italien, in den österreichischen Bundesländern

verhältnismäßig gute Erfolge erzielt. Besonders die ehristlichsoziale Partei war im Wahl gange sehr -erfolgreiche. Die Gemeindewahlen in diesen zwei Bundesländern be sitze jedoch nicht jene Bedeutung, daß man auf eine bemerkens werte Aenderung in der allgemeinen politischen Parteient wicklung in Oesterreich schließen könnte. Dafür verdient aber der Ausgang der Landtags wäh len in unserem Nachbarlande Bayern die größte Beachtung. Am 6. April wurde in Bayern der Landtag neu gewählt; gleichzeitig wurde

der kommunistischen Partei. Tie Sozial demokraten (die vereinigten Mehrheitssozialisten und Unab hängigen) haben den Kommunisten sehr viele Stimmen abtreten müssen, auch ihr Verlust -an die Völkischen ist beträchtlich. Eine bedeutende Schlappe erlitten -auch die Demokraten und die bayrischen Mittelparteien. All das zeigt hin, daß Bayern bereits dem blinden, politischen Radikalisinus — Völkische auf der einen Seite, Komm unisten auf der anderen Seite — zu neigt. Immerhin bleibt die Bayrische Volkspartei

als christliche und wittelsbacherfreundliche Partei die stärkste im Lande. Gegenüber der Koalition der ihr feindlichen Parteien vermag sie sich! aber nicht zu halten; ihre schärfsten Gegner, die Völkischen, die Marxisten der verschiedenen Schattierungen und der halb so zialistische, halb freisinnige Bauernbund sind in der Lage es möglich zu machen, daß sie wieder Regierungspartei wird. Tie Neubildung einer arbeitsfähigen Regierung in Bayern ist durch diesen Wahlausgang fast eine Unmöglichkeit geworden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 12.07.1912
Physical description: 16
ist Gott sei Dank noch lange nicht das Volk von Tirol. (Beifall und Händeklatschen.) Weiter steht hier in der Zeitung, daß wir in bestem Einvernehmen mit den Bayern sind und daß, wenn heute die Bayern zu uns kommen würden, wir Pöller schießen würden. Das ist wahr, wir schießen oft Pöller, wenn die Bayern zu uns kommen und un sere Passionstheater füllen, unsere Berge im Winter wie im Sommer besuchen, unsere Bäder füllen, uns das Vieh abkaufen, kurz und gut, wir leben mit den Bayern im besten

Einvernehmen. Auch sie schie- ßen draußen Pöller, wenn wir nach Oberammergau, wenn wir zu ihren Festen hinausgehen, wie sie zu uns herein. Ist denn dieses Verhältnis ein Unglück? Wenn aber die Bayern oder jemand anderer kommen und dem Tiroler sein Heiligstes, seine heiligsten Ge fühle, die er hat, seinen Patriotismus, seine Anhäng lichkeit an Oesterreich, seinen Glauben usw. wie anno dazumal antasten wollte, so würde vielleicht heute der gleiche Ruf der Tiroler erschallen: Auf, es ist Zeit! Wir lassen

uns von Tirol nicht verdrängen. (Zustimmung.) Wir haben durchaus nichts gegen die Bayern, sondern wir verkehren mit ihnen ganz gut, wir haben aber durchaus kein Bedürfnis, zu wün schen, daß wir zu Bayern gehören, und ich begreife die Sozialdemokraten nicht, die so gegen die Militär lasten wettern, nachdem doch in Bayern und in Deutschland die Militärlasten viel größer sind wie bei uns. Die Bauern an der Grenze haben kein größeres Bedürfnis, wie die in zentral gelegenen Ländern, über die Grenze zu schauen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 06.06.1920
Physical description: 12
und auf das der gegenwärtige Ministerpräsident sich in einer später bereuten und dementierten Er klärung eingeschworen hat, ist: Bayern vom Deutschen Reiche losznlösen, sich Tirol und Salz burg anzngliedern und einen monarchisch-katho lischen süddeutschen Staat ansznrichten. Man glaube nicht, daß es sick> bier nm ein po litisches Hirngespinst handle. Dr. Heim ist ein Mann der Tat. Er war wiederholt in Luzern, hat dort mit dem Erkaiser Karl verhandelt, of fenbar, um ihn zum Verzicht auf Tirol und Salzburg zu bewegen

,' denn diese sind vor der g e w a l t s a m e n Aus-' richtung eines süddeutschen Staates nur zurück- $ geschreckt, weil sie Wilsons Zustimmung zu einem. solchen Frieden niemals erlangen hätten können.; Wenn nun in Bayern eine Bewegung für die Verwirklichung des politischen Zieles der Fran-! zosen: Deutschland' durch Zerreißung dauernd t in die Ohnmacht zu drängen, ausbricht, dann ■ * werden diese die Machthaber Frankreichs mit! ganzer Kraft fördern und unterstützen, i Erst vor einigen Tagen hat ein französischer . Kapitän, der als Bevollmächtigter

offene Erklärung bestünde kein Zweifel, daß Frankreich den Be strebungen des Dr. Heim volle Sympathie ent- gegenbringt. So ' stößt die partikularistischi-MonÄrchistischL Bewegung in Bayern nicht aus den Widerstand der Franzosen; sie hat alle Aussicht, sich dürch- zusetzen, wenn es ihr gelingt, den Widerstand des großdeutsch und republikanisch gesinnten Volkes zu brechen. Dazu dient die Bewaffnungsaktion, die ja auch in Bayern mit dem größten Eifer betrieben wird. Kommt dte Stunde

, in welcher in Bayern die Reaktion loslegt, dann werden die Partikularisten auch die Heimatwehren in Tirol aufbieten, um mit Waffengewalt gegen den Willen unseres Volkes unser Land unter d^s Joch der bayrischen Monarchie zu zwängen. Wenn die eigenen Einwohnerwehren nicht aus reichen, den Widerstand des Volkes niederzu schlagen, dann werden die Bayern halt in unser Land einfallen. Aus einen Protest der Franzo sen iverden sie dabei nicht stoßen. Diese Stunde, in der ein solcher Vorstoß un ternommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 06.12.1923
Physical description: 12
, daß diese schändlichen Pläne des Herrn Seipel und seiner Parteigenossen durchkreuzt werden. Die Interessen des Volkes müsien höher stehen als die Profitinteressen ein zelner. In diesem Sinne hat die sozialdemokratische Partei immer bekämpft, sie wird auch im Kampfe gegen Lebensmrttelzölle an der Spitze marschieren. Das rote Mitteldeutschland. Alten bürg, Ende November. Im Herzen Deutschlands schieben sich zwischen die beiden großen republikanischen Gliedstaaten Preußen und Bayern die Länder Thüringen und Sachsen

hatten, traten sie plötzlich bedingungslos in die Regierung ein, um, wie sich Unvorsichtige ausgedrückt hatten, die So zialdemokratie zu zerstören. Warum dies geschah, ersahen wohl nur einige Vorsichtige, die große Masse der arbeitenden Bevölkerung begrüßte die sen Schritt, weil sie die Kommunisten für ehrlicher hielt als sie wirklich sind. Da bedrohte die Republik von Bayern eine Ge fahr, und zwar ein Rechtsputsch. Um hievon abzu lenken. hetzte das Bürgertum gegen die sozialistisch- kommunistischen

Regierungen in Sachsen und Thü ringen und hatte bei den unpolitisch denkenden Deutschen, ja man kann sogar sagen, auch bei poli tisch denkenden bis in die höchsten Regierungskreise, Erfolg. Das konnte vom Thüringer Staatsmini ster Frölich öffentlich im Landtage festgestellt wer den. Die Sozialdemokratie warnte vor Bayern, aber diese Warnungen wurden, wie alle Vor schläge, die von Sozialdemokraten kommen, von den verantwortlichen Stellen in den Wind geschla gen. Man blieb gegen Bayern blind und sah Dinge

wurden, und die Arbeitslosigkeit in den Kohlengebieten in Ostthüringen ebenfalls künstlich gesteigert worden ist. Aber trotzdem — durch die ; sozialistische Schulung ließ die arbeitende Bevölke- ! rung auch diese Drangsale über sich ergehen, das ! Volk darbte und hungerte, um mit einem bürger- j liehen Begriff zu reden, in Ruhe lind Ordnung. Das war gewissen Kreisen infolge oer Entwick lung in Bayern nicht angenehm und so gingen von Industriellen dauernd Notrufe an die Reichsstellen

'Verleumdungsfeldzug der gesamten bürgerlichen Presse gegen die sozialistisch-kommu nistischen Regierungen bereitete eine Stimmung in Deutschland, die selbst Kenner der Verhältnisie ver zweifeln ließ. Doch, was fragt das Bürgertum nach Ehrlichkeit uns politische Moral, wenn die Ge schäfte des Bürgertums dabei nicht florieren. Zweck und Ziel war doch, das reaktionäre Bayern zu unterstützen, bayrische Zustände auf das Reich zu übertragen und, weil dem als Hindernis die beiden Arbeiterregierungen in Thüringen

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 12
Date: 25.09.1921
Physical description: 12
. Er kann es im Winter, wenn er nicht auf die Nachzucht verzichten will, nicht füttern und er ist auf den Erlös desselben an gewiesen, da derselbe für ihn vielfach die e i n z i g e Einnahme bildet, aus der er Steuer und Abgaben ; bestreiten und das Notwendigste zum Leben im Haufe einschaffen kann. Soll also der Bauer, oder besser gesagt das Bäuerlein in diesen Gegenden nicht ruiniert werden, so muß er Gelegenheit ha ben, sein übliches Stück Vieh abzuverkaufen. Bis zu den Kriegsjahren war Bayern in der Regel

der , Käufer dieses Viehes. Nach Bayern gingen im ; Herbste die sogenannten dreijährigen trächtigen • Kalbinnen des oberen Vinfchgaus, Lechtals, l Paznauns und obersten Oberinntals. Was Tirol ' nn Zuchtvieh abstieß, bezog es an Schlachtvieh an- ; derwärts und was es zu wenig an Butter erzeugte, ' bezog es von auswärts. Die Verhältnisse lagen [ dazumal ganz anders als heute; unser Geld war hachwertiger als das der meisten Nachbarländer. Bei unseren heutigen Geldverhältnissen ist es aber anders, da muß

werden kann, und zwar in dieser und dieser Menge. Und gerade hierin hat es heuer hausweit gefehlt. Wir hatten zufällig Kenntnis bekommen von der Absicht und den Verhandlungen wegen der Vieh ausfuhr nach Bayern. Wir haben sofort erklärt, wir wollen die Sache verlautbaren. Man hat uns bedeutet: Aus gewissen Rücksichten dürfe das Aus land nicht erfahren, daß Vieh aus Tirol gehe. (Und voriges Jahr?) Wir haben aufmerksam ge macht, daß es doch bekannt werden müsse, da wir nicht in Hinterindien leben. Vergebens. Nach Ab schluß der Verhandlungen

mit Bayern wurde durch den Bauernbund auf schriftlichem Wege die Orts gruppen verständigt. Der Bauernbund hatte es gut gemeint, dabei aber drei Dinge übersehen: Er stens, daß Händler schon aus dem Gange vor dem Verhandlungssaale paßten, um über das Ergeb nis rechtzeitig Erkundigungen einzuziehen, also schon vor dem Bauern wußten, wieviel es geschla gen hat. Zweitens, daß manche Ortsgruppenlei ter selbst Viehhändler sind, andere ein Interesse halten, selbst einen Kauf noch rechtzeitig abzu- schließen

auch ohne Ausfuhrbewilligung aus geführt werden dürfe. Ein gleiches wird aus Ter- fens berichtet, ebenso aus dem oberen Jnntal. Dazu kam noch der Umstand, daß die Kauflust der Bayern sehr gering ist, man daher aussprengte, die Bayern kaufen nicht oder dürfen nicht. Die Folge der Unlust zum Kaufen seitens der Bayern war. daß man mit Italien anbandelte, um das Vieh los zu bringen, was ja auch tzelang. Nun be gann das Händlertum wahre Orgien zu feiern. Ohne die Ausfuhrbewilligung abznwarten, wurde das Land abgerast

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 04.11.1923
Physical description: 12
. Das sind so einige Stichproben der deutschen Glück seligkeit, nach der heute noch laut Wahlaufruf un serer Sozialdemokratie so sehr verlangt. Ebenso unerfreulich ist die politische Zerfahrenheit. Der Zwiespalt Zwi schen Bayern und Reich ist noch immer nicht beige- legt; im Gegenteil, er scheint sich noch zu versclzär- fen. Angegangen ists so: Bayern hat bekanntlich einen Generalkommissär eingesetzt und ihm alle Zivil- und Militärmacht unterstellt. Derselbe hat den Kommandanten der Reichswehr General v. Lossow in Pflicht

genommen und auf Bayern ver eidet. Daraufhin hat die Reichsregierung den Ge neral abgefetzt und hat das ganze Vorgehen Bay erns als einen Verfassungsbruch erklärt. Bayern erklärt, sich das nicht gefallen zu lassen und er klärt, es verlange unbedingt eine Aenderung der Verfassung, die den Bundesstaaten ihre Selbstän digkeit wieder gibt. Schärfere Saiten gegenüber Bayern aufzuziehen getraut sich aber Berlin vor läufig einmal nicht. Um sich an Bayern zu rächen, versuchten die Sozialdemokraten, mit Hilfe

der Franzosen, den Bayern die Pfalz (zu Bayern ge höriges Ländchen), abspenstig zu machen, indem sie dasselbe als eigene Republik erklären wollten. Das Volk mit» die Abgeordneten taten aber nicht mit, und so siel der Plan ins Wasser. Mit Sachsen scheint Ordnung gemacht zu werden. In dem Lande regieren Sozialdemokraten und Kommunisten unumschränkt. Sie haben auch dort eine Arbeiterwehr aufgestellt, mit dem Zwecke, die Reichsregierung zu bekämpfen. Die Regierung ver langte laut Gesetz die Auflösung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 15.12.1924
Physical description: 8
v e r l i e r e n mit 31. De zember 1924 ihre Eigenschaft als gesetzliches Zah lungsmittel, doch werden sie bis 31. Dezember 1926 von allen Bundes- und sonstigen öffentlichen Kassen sowie von den Kaffen der österreichischen Nationalbank nach ihrem Nennwerte unbeschränkt in Zahlung und zur Verwechslung angenommen. * * Sozialdemokratischer Stimmen zuwachs in Bayern. Bei den Reichstagwahlen am 7. Dezember haben, wie auS München gemeldet wird, rund 85 Prozent der Wahlberechtigten Bayerns gewählt, das heißt um 20 Prozent mehr

als bei den letzten Wahlen. Die Politisierung der Mafien hat somit in Bayern Fortschritte gemacht, umsomehr Fortschritte, als sich der Hauptteil dieser Nichtwähler bei seiner jeKgen Entscheidung zur Republik bekannte, trotz dem es Bayern samt seiner Regierung wahrlich nicht an einer gegenteiligen Propaganda fehlen ließ. Gerade in dem reaktionärsten bayrischen Wahl kreis Oberbayern-Schwaben, dessen Vorort ja München ist, hat me Sozialdemokratie diesmal nicht weniger als 60 Prozent S t i m m e n z u - wachs

erreicht; für ganz Bayern aber durchschnitt lich 4 0 Prozent, wobei zugleich noch die Tat sache in Anschlag zu bringen ist, daß die Kommu nisten ein rundes Viertel ihrer Mandate einbüßten. Der Zusammenbruch der Völkischen ist katastro phal, denn allein in ihrer ehemaligen Hochburg München hat sich diese Partei von ihren einstigen 105.000 Stimmen nur mehr 18.000 retten können. In Summa sind die „völkischen" Gesamtverluste in Bayern überhaupt rund 65 Prozent. Die Hauptnutznießer dieser Katastrophe

sind die Deutfchnationalen, die in allen Wahlkreisen Ge winne erzielten. In München hat sich ihre Stim menzahl fast verdoppelt, und auch in den übrigen Wahlkreisen haben sie sich um ein gutes Drittel vermehrt. Die Bayrische Voltspartei, die, wie immer, auf ihren festen Stamm bauen konnte, hat in Bayern trotz ihrer sehr lebhaften Agitation ledig lich drei Mandate gewonnen; in Bayern links des Rheins, in der Rheinpfalz, aber ging sie z u g u n- sten der Sozialdemokratie sogar etwas zurück. * • Sin legitimistischer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 31.10.1913
Physical description: 16
wurden, so daß der Einberufung des Landtages, sobald der Reichsrat hiefür Raum läßt, nichts mehr im Wege steht. Iie Kör>igs«acherei in Bayern. Der König Otto von Bayern ist nun für die of fizielle Welt tot, sein Körper wird, solange das Blut in ihm zirkuliert, in einem Schlosse verwahrt, bis er auch leiblich dahingeht. Bayern bekommt nun einen König von Gottesgnaden, der ungetrübten Geistes ist. In der Verhandlung über den Gesetzentwurf, be treffend die Aufhebung der Regentschaft in Bayern, erklärten

an den Schäden des kapitalistisch- wirtschaftlichen Systems, an der wachsenden Arbeitslofigkeit mit ihrer Mehrung von Not und Elend. Das sind Besorgnisse, unter denen weite Volkskreise seufzen iu Bayern, wo eine kapi talistisch-feudale Herrschaft mehr als je bemüht ist, die Monarchie ihren eigenen Zweckeu dienstbar zu machen. Da ist es auch begreiflich, daß weite Kreise des Volkes die Sehnsucht empfinden nach einer de mokratischen Regierung, die der Ministerprästdent selbst in einem seiner Bücher als gut

geschildert hat." Redner kommt dann auf die seinerzeitigen Aus- führugen des Abg. Lerno zu sprechen, die dieser in Amberg über die Frage der Beseitigung der Regent schaft in Bayern gemacht hatte und in denen dieser eine gerade entgegengesetzte Auffassung gegenüber der jetzigen Haltung des Zentrums hatte. Redner frägt weiter, ob nach einer Annahme des Gesetzes das Postulat der Erhöhung der Zivilliste in dem bis herigen Umfange aufrecht erhalten wird. Wie steht es auch mit der Auslegung des Artikels

in bezug auf die Mitwirkung des Landtages? Es muß klar gesagt werden, daß die Zustimmung des Landtages keine formale und keine zweckmäßige ist. In der Begründung ist auch auf das Gottesgnadentum hiu- gewiesen worden. Die Vorlage hat aber mit dem Gottesgnadentum gar nichts zu tun. Sie bedeutet die Regelung einer Familienangelegenheit durch die Verfassungsänderung. Die Zeiten vom Gottesgnadentum, von dem in Bayern überhaupt nicht geredet werden sollte, sind vorbei. Ministerpräsident Frh. v. Hertling

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Der Arbeiter
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Page 2 of 14
Date: 03.10.1923
Physical description: 14
Der Arbeiter Seite 2. Nr. ZF. worden ist. Wir Katholiken, und gar wir katholische Bayern, sind unschuldig daran. Daß wir uns jetzt aber gegen die übermütig und fast größenwahnsinnig gewor- denen Nationalistenführcr in Bayern ganz energisch zur Wehr setzen, da sie uns unseren Staat zerschlagen wollen, das wird uns niemand veriibeln können. Das bayerische Volk einschließlich der christlichen Ar beiter — nicht wahr, Kollege Betz, Sie bestätigen dies? — hängt mit Liebe und Verehrung am Hause

ungemein großzügig denkt, das habe ich erst am vergan genen Sonntag erfahren, als ich Gelegenheit hatte, mit Kronprinz Ruprecht unter vier Augen wirtschaftliche und soziale Fragen der bayerischen Zukunft zu besprechen. Ich muß leider zum Schlusie kommen, sonst brummt mein Freund Betz über das viele teure Zeittmgspapicr, das ich für meinen Brief aus Bayern brauche! Ich will heute nur noch das folgende sagen: Ludendorfs-Hitler hatten trotz alles nachherrgen Leugncns die Absicht, aus Anlaß der Aufgabe

des Ruhr-Widerstandes in Bayern ihreDiktatur auszurufen, mit Hilfe des unter Hitler zusammengeschlossenen „Deutschen Kampfbundes- (Na tionalsozialistische Sturmabteilungen. Bund Oberland, Bund Rcichsflagge) das Voll zu mobilisieren, die Wittels- bach-Anhänger (also die Heimattreuen Bayern) einzu- schüchtern, die Sozialisten niederzuschlagen und dann den „Befreiungskrieg- gegen Frankreich zu organisieren. Daß die vorhandenen Kräfte und Mtttel zu solch riesigen Aus gaben nicht im entferntesten ausreichen

, sondern höchstens dazu, in Bayern einen neuen „Saustall- anzurichten, das kümmerte die verblendeten Fanatiker nicht. Und so blieb, da Belehrungen und Warnungen nichts fruchteten, der bayerischen Regierung nichts anderes übrig, als der Gewalt wieder Gewalt entgegen zu setzen und der Dik tatur Hitler-Ludendorfts durch die Diktatur Kahrs zuvor zü kommen. Diese Entschlossenheit hat sich glänzend be währt. Ludendorfs-Hitlers Niederlage ist schwer, aber noch nicht endgültig; immerhin beginnen die vernünf tigeren

, wie alle No vember-Republiken beweisen. Zuvor aber kommt noch die Auseinandersetzung zwi schen Bayern und Berlin (beileibe keine Tremnmg Bayerns vom Reich); dann, so hoffen wir zu Gott, wird der Weg frei sein zur Wiederherstellung jenes groß- deutschen Staatenbund cs, jener Vereinigten Staaten deutscher Nation, die schon der Traum unserer Großvater waren und die heute unser deutsches Ideal sind. Jetzt muß ich aber endgültig Schluß machen! Ich hoffe, daß ich in Zukunft öfter im „Arbeiter", den ich jedesmal

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 24
Date: 16.12.1905
Physical description: 24
von acht wackeren Männern, sofort ihre Posten, um in eiliger Flucht ihr Leben zu retten. — Die Bayern konnten ohne Mühe die wichtige Hochschanze sofort besetzen. — Zwar ließ man aller dings allsogleich das Geschütz des Schlosses gegen sie spielen, um sie daran zu hindern, und es würde vielleicht von Erfolg gewesen sein, wenn nach den Regeln der Kriegstaktik der Platz frei gemacht ge wesen wäre. Da man aber in der Eile die herum stehenden Bäume hatte stehen lassen, so erreichten die Geschosse

nicht ihr Ziel und die Bayern konnten sich ohne besondere Gefahr auf der Hochschanze festsetzen. Sie begannen von hier aus unverweilt die Be lagerung des Schlosses, indem sie von diesem ge legenen Punkte aus ein heftiges Geschützfeuer er- öffneten und es zwei Tage und zwei Nächte hin durch fortsetzten. Aber auch vom Schlosse aus ist man die Antwort nicht schuldig geblieben. — Da deutschen Sozialdemokraten, Bebel, die Rede Bülows kritisierte und seine Ausführungen mit der Drohung schloß, die Sozialdemokraten

ihres An- spruches, die internationale Politik des Reiches be stimmen zu wollen, kennzeichnete. Für die Königreiche Bayern und Württem berg ist der kommende Neujahrstag der hun dertste Jahrestag ihres Bestandes als König reiche. Der Papst drückte in einer im geheimen Kon sistorium vom 11. Dezember gehaltenen Allokution seinen tiefen Schmerz über die französische Nation aus, welche bisher die älteste Tochter | der katholischen Kirche genannt wurde, ihm jetzt ! aber sehr große Beunruhigung und Sorge bereite

hatte. Nach Angabe eines später ge- ! fangenen bayerischen Soldaten sei dieser Brand von ! Bayern angestiftet worden, um Schrecken und Ver- j Wirrung zu verbreiten. — Als nun die obenerwähnte i Schrift, wirklich am 3. Juli dem Festungskomman- ! danken überreicht wurde, würde derselbe dadurch ! keineswegs zur Uebergabe der Feste sich bewogen ge- i fühlt haben, wenn nicht noch ein anderer Umstand j hinzugekommen wäre. Am ersten Tage der Be- j lagerung befanden sich nämlich 300 Mann des Auf gebotes als Besatzung

würden, wenn sie standhaft geblieben wären, für die kurze Zeit genügt haben, das Schloß zu erhalten, da, wie bereits gesagt, die Bayern Mangel an Lebensmitteln, Munition und anderen Notwendigkeiten leidend, bereits an die Aufhebung der Belagerung dachten und dieselbe auch nicht länger hätten fortsetzen können, da die Oberinntaler, ermutigt durch den glücklichen Erfolg ihres Kampfes bei der Pontlatzer Brücke am 1. Juli gegen das andere bayerisch französische Expeditionskorps, allsogleich den Ent schluß gefaßt

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 31.05.1907
Physical description: 12
getroffen, um den Aubruch von Unruhen in diesem Vertragshafen zu verhindern. Dekan Matthias Wishofer. Beim Uebergange vom 18. zum 19. Jahrhunderte war der Nordosten von Tirol ein Objekt feindlicher Angriffe, be sonders seit 1805, wo das Nachbarland Bayern sich auf die Seite Napoleons stellte und gegen die deutschen Brüder die Waffen kehrte. Zur Abwehr der Feindesgefahr waren die patriotischen Bewohner des Bezirkes Kitzbühel stets bereit, Gut und Blut einzusetzen. Jede dieser Gemeinden hat mehr

den bayrischen Fürstbischöfen oon Chiem see. Als unter dem Aufklärungs-Ministerium MontgelaS 1808 dieses geistliche Fürstentum aufgehoben und eingesteckt wurde, gelangte anfangs die geistliche Leitung dieser Orte unter das Freisinger Generalvikariat, bis sie endlich 1812 dem Erzbistume Salzburg, seit 1809 unter Bayern stehend, ein verleibt wurden. 1814 kamen sie provisorisch unter Brixen, bis 1817 und 1818 die kirchlichen Verhältnisse im Unter- inntale so geordnet wurden, wie es gegenwärtig

ist. Aus diesen Angaben ersieht man, daß dieses Stück Tirols, dessen Pässe größtenteils nach Bayern führen, im Kampfesjahre 1805 u. 1809 kirchlich unter bayrischen Bischöfen stand, weswegen die Stellungnahme dieser Geistlichkeit kirchlich wie politisch sehr erschwert war und es großer Klngheit u. Umsicht bedurfte, um das Richtige zu wählen. Mit ganz vereinzelten Ausnahmen, z. B. der Pfarrer von Kundl, ein Bayer, war der Klerus tirolisch-habsburgisch gesinnt, trat aber bei diesen Bewegungen nicht in schroffster Weise

gegen die bayrische Regierung auf, der sie in kirchlicher Beziehung ja rechtlich unterstand, politisch aber nicht ein Knecht von Bayern und Frankreich sein wollte. Zu den edelsten Priestern dieser Gegenden zählt zwei fellos der greise Dekan von St. Johann in Tirol Mat thias Wishofer*. In diesen bewegten Tagen zeigte er sich in Wahrheit als guter Hirt, bereit sein Leben für *) So schreibt er selbst seinen Familiennamen. wirksamstes Arbeitsfeld und im geordneten Staate seinen besten Schutz und seine festeste Stütze

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 14
Date: 16.11.1907
Physical description: 14
XXXVII. Jahrgang 1907 Samstag, 16. November. Mit Amtsblatt, Unterhaltungsbeilage, ' ~ g Lustigen Blättern u. Olirtlcbaftsfreund «,fe,»or.iruf ®,. 33. ßa I b wocb en scb r if t für Stadt und Land. Mezig»-Kreise: In Kufstein ganzjährig abgeholt 7 Sk-, halbjährig Sk. 3.50, viertel jährlich Sk. 1.80. - Mit Post od. Loten zugestellt, sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährlich 8 Jft, halbjährlich 4 Sk., vierteljährlich 2 Sk. 5ür Bayern: ganzjähr 8 Mk.. halbjähr. 4 INK., vierteljähr 2 Mk. Blatt

Festversammlung. Der Eindruck deS Besuches ist außerordentlich günstig, die englische Presse ist voller Anerkennung und gibt die warme, freundschaftliche Haltung des Volkes wieder. (PrinzArnulfvon Bayern f.) Prinz Arnulf von Bayern ist bei der Rückkehr von einem Jagdaus flug noch Zentralasien in Venedig schwer erkrankt und am 12. Abend 7 Uhr 40 Minuten nach zwölfstün- digem Todiskompfe sanft verschieden in Gegenwart der Frau Prinzessin Arnulf, der Prinzessin Therese, des Prinzen Heinrich, sowie

und für alles, waS sie zum Wähle deS Staates und der Bevölkerung getan haben. Der Schah leistete hierauf den Eid auf die Verfassung. Marokko. (Casablanca von Kabylen bedroht.) Die Anhöhen in der Umgebung von Casablanca find von Kabylen unter den Befehle Muley Reschids besetzt worden. Trotzdem der Ramadan vorüber ist, erfolgte bisher kein Angriff. Die Marktzufuhr ist gänzlich abge schnitten. Aus Stadt und Land. (Die Leiche des Prinzen Arnulf von Bayern.) Mit dem gestrigen Morgenschnellzug um 4 Uhr 30 Min. passierte von Venedig

kommend nach München die Leiche Se. kgl. Hoheit des Prinzen Arnulf von Bayern den hiesigen Grenzbahnhof. Im Wagen Verona—München befanden sich auch Ihre kgl. Hoheiten Prinz Heinrich. Prinzessin Arnulf und Therese von Bayern mit Gefolge. Am Bahnhof hatten sich zum Empfang die Vorstände der kgl. bayer. Bahnstation und deS kgl. bayer. Nebenzollamtes eingefunden, die zugleich auch namens ihres Personals prachtvolle Kränze überreichten. (Neuschnee.) Am Donnerstag den 14. morgens bedeckte zum ersten Mal

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