. Es war dies ein Bruderfest, wie es schöner, edler nicht sein konnte. Bayern und Sachsen, welche im denkwürdigen Jahre 1809 im gezwungenen Kampfe gegen die Tiroler so viele ihrer Stammesgenossen verloren hatten, kamen nun, um in Gemeinschaft mit den Tirolern ihrer im Kampfe gefallenen Landsleute zu gedenken. Die Tiroler bereiteten sich festlich auf dieses Bruderfest vor. Auch in Brixen, wo ein Hauptakt der patriotischen Feier, die Enthüllung zweier Gedenktafeln, stattfinden sollte, wurde für das Fest mit regem Eifer
, welcher den Brüdern aus Bayern von Seite der Tiroler bereitet wurde, ein schöner, wie es auch recht und billig war, so war die Gedenkfeier für die friedlich im Grabe ruhenden beiderseitigen Kombattanten aus dem schrecklichen Kriegsjahre 1809 geradezu herrlich. Es muß gleich konstatiert werden, daß das große Fest auch nicht die leiseste Mißstimmung zu erfahren hatte. Vom Ansang bis zum Ende verlief die Feier in glatter Weise. Vom frühen Morgen an brachten die Züge vom Norden, Süden und Osten (Pustertal) endlose
R. v. Kirchbach, General leutnant von Waagen aus Bayern, der Bezirkshaupt mann von Brixen v. Arbesser, Dr. Otto v. Guggenberg, General Guggenberg, Dr. Schöpfer, Dr. Schorn, Schraffl u. f. w. Als der Statthalter erschien, wurde er vom Gemeinderat Costenoble aus Wien begrüßt, worauf die elfjährige Tochter Emma des Sackwirtes, Herrn Fischer, eine kurze Empfangs anrede an Se. Exzellenz hielt. Sogleich begann dann die vom Theologieprofessor Dr. S. Waitz zelebrierte Feldmesse, wobei zwei Söhne des Herrn Fischer