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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
XXXXIIL Jahrgang 1913. Nufstein, Samstag, 8. November. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Lelephonruf Nr. 33. k^albwochenschrift für Stadt und Land. Mezugs-Preise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K T80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig X 4'—, vierteljährig k 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt YO Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker

Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Luit pold wies dieses Ansinnen stets entschieden ab. Er wollte nichts anderes sein, als des Königreichs Bayern Verweser und als solcher leitete er die Geschicke seines Landes mehr als ein Vierteljahrhundert, sich dabei einer fast beispiellosen Verehrung und Popularität seines Volkes erfreuend. Mit der Uebernahme der Regierung durch Prinz Ludwig im Dezember 1912 ist auch die Königsfrage in Bayern wieder stärker hervorgetreten. Aber staats rechtliche Bedenken und ein Entschluß des Prinzregenten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.09.1914
Physical description: 8
waren, der Richtung gegen Ranch geschleppt. Innerlich knirschend vor Ingrimm, aber äußerlich willig in in ihr Schicksal ergeben scheinend, marschierten die entwaffneten Bayern inmitten der französischen Eskorte. Ab und zu tauschten sie einige Bemerkungen aus und hin und wieder machte sich einer ganz unauffällig an seinem Stiefel zu schaffen. So ging es stunden lang dahin, bis sie außerhalb der französischen Hauptmacht angelangt waren. Da plötzlich tönte aus der Mitte der Gefangenen das energische Kommando

. Sie wurden von Maschinenge wehren mit Kugeln begrüßt, aber sie schienen keinen Schaden zu leiden. Dagegen wurden mehrere Personen durch die herabgeschleuderten Bomben Franzosen erzählen können, daß es bei den Nieder- bahern noch eine besondere „Waffe zum Nahkampf" in den Stiefelschäften gibt .... Lin weiteres bayrisches Bravourstück wird der „Frankfurter Zeitung" aus dem Ober- j elsaß geschrieben: In den Gefechten, die in der j Gegend Gebweiler-Tann sich abspielten, wurden jj etwa 50 Bayern

von den Franzosen abgeschnitten ! und gefangen genommen. Die Freude der Fran- ! zosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie \ gefürchteten Bayern gefangen genommen zu haben, ! war eine große Heldentat. Schon bei der Ent- j waffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an ? den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig gent- ; lemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobge- j nagelten bayrischen Kommis stiefeln lehrten den | Franzosen jedoch bald höflicher sein, worauf auch f unsere Bayern sich scheinbar

in ihr Geschick er- j gaben. Der Abtransport nach Frankreich sollte { stattfindeu, und der Gefährlichkeit der Bayern i Rechnung tragend, waren den 50 unbewaffneten j Gefangenen 80 schwerbewaffnete Begleitmannschaften ? mitgegeben worden. Durch einige Dörfer ging \ es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen allmählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Herzen in Flüchen über die verdammten Bayern und im fortwähren dem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern

waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Gelegenheit zum Raufen. Im Dorfe M., unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie bescyloffen, im Dorf wirtshaus ihren Durst zu löschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung der Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für dis Bayern ge kommen. Sich auf die Bewachnungsmannfchaften stürzen und sie beim Halse fassen war eins. Nach dem sie abgetan waren, bemächtigten sich die Bayern der in Pyramiden zusammengesetzten Ge wehre und jetzt hinein

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 01.10.1932
Physical description: 8
. Die nachrückende Kolonne vertrieb die Bauern und warf die feindliche Kanone in den Inn. Gleichzeitig ertönten in (Prutz, Ried, und Kauns die Sturmglocken. Von den Bayern besetzte ein Teil der Ponftatzerbrücke, ein anderer! stürmte bis zur Prutzer-jBrücke vor und ein dritter trieb die Tiroler bis auf das auf der Höhe liegende Ladis zurück. Doch die Prutzer-Wrücke war von den Bayern abgebrochen worden und den Tirolern auf der Höhe von Ladis konnten die Feinde nichts anhaben. Der Durchbruch ins Bintschgau schien

unmöglich. Burscheidt ent schloß sich zuiln Rückzug nach Landeck. In aller Stille traten die Bayern den Rückzug an. Glücklich hatten sie schon die Pontlatzer-Brücke zum Teil passiert, da dortnerte ei,ne noch viel größere Steinlawine auf sie nieder. Das ganze Defilee mit Felsstücken, Bäumen, toten und verwundeten Soldaten füllend. Die Verbindung der beiden dadurch getrennten Abteilungen war nicht mehr herzustellen. Mit der ersten schlug sich Major von Büllingen nach Landeck durch, während die zweite

ein und teilte dort sein Corps; die Sachsen schickte er über die Ellbögnerstraße, er selbst marschierte über die Bren nerstraße weiter. Bis zum Posthaus am Schönberg ging der Marsch unangefochten vonstatten, von dort aber sahen sich die Bayern einem ununterbrochenen Feuer von den Höhen ausge setzt; besonders heftig an den Krümmungen der Straße. Der Marschall konnte sein Leben nur dadurch retten, daß er in der Kleidung eines gemeinen Dragoners zwischen zwei Reitern ging. Am Berg Jsel stießen sie endlich

den von ihren Feldkaplänen gelesenen Messen bei und mar schierten dann gegen die feindlichen Vorposten. Die Bayern hielten gerade Militärgottesdienst in der Wiltener Pfarrkirche, als sie alarmiert wurden. Um 8 Uhr vormittags begannen die Tiroler auf der ganzen Schlachtlinie am rechten Jnnufer den Kampf, um 10 Uhr vormittags auch am linken Jnnufer. Es standen zirka 20.000 Bauern dem ebenso starken Feinde gegen über. Um halb 9 Uhr gelang es den tapferen Passeirern unter Anführung des Adjutanten des Landwirtes die Bayern

zum Weichen zu bringen und nun prallte auch Haspinger mit dem linken Flügel vor und gelangte bis zum Sarntheinhof. Aber nun greift die bayrische Artillerie ein und Zentrum und linker Flügel der Tiroler mußten zurück. Nun' aber umging eine Abtei lung der Bauern durch die sogenannte „Oede" bei Rätters den rechten Flügel des Feindes. Das Zentrum machte nun einen wütenden Ausfall und trieb die Bayern neuerdings von den Höhen herunter. Gleichzeitig stürmte am rechten Flügel Tschöll mit seinen Leuten

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 18
Date: 04.04.1926
Physical description: 18
los zogen die Bayern den engen Patz hinauf. Zu spät bemerkten die Anführer die Gefahr. In dem Augen blick als sie umkehren wollten, eröffneten die Scharf schützen ihr gut gezieltes Feuer und rollten die aufge- fchichteten Steine und Felsblöcke herab. Die Lage der Bayern war schrecklich. Vorn und hinten der Feind, rechts der tosende, reißende Inn, links die steilen Berghänge, oben die Schützen. Die wenigen Entfliehen den nahm der Landecker Landsturm gefangen. — Aber auch die Südtiroler erwachten

. Die Furcht vor fremder Unterdrückung trieb sie zum Kampf für Land und Kaiser. Tausende rückten durchs Eisacktal gegen Ster- zin'g vor und zwangen die Bayern zum Rückzug gegen den Brenner. Der Kurfürst fing an, die Sache kritisch zu betrachten. Nirgends mar die Möglichkeit einer Ver stärkung zu hoffen, die Tiroler hielten alle Pässe be setzt. Schon drängten sie die Bayern den Brenner hinunter, die Verteidigung des Brenners hatte ihnen 2000 Mann gekostet. Während der Kurfürst nun selber ins Wipptal

und kein Ausweg. Seine Truppen vergalten den Widerstand der Tiroler mit Sengen und Brennen, von Innsbruck bis Zirl stand kein Haus mehr. Endlich suchten die Bayern über Scharnitz zu entweichen, was ihnen unter großen Verlusten auch gelang. Inzwischen war auch österreichisches Militär angekommen und ver eint zogen nun die Tiroler und kaiserlichen Soldaten dem Feinde nach über Seefeld. Ja die Tiroler sielen nun in Bayern ein und übten durch Plündern und Brandstiften grausame Vergeltung. Alles Bitten und Jammern

der gewiß schuldlosen Bayern half nichts, „wir haben die Grausamkeit von den Bayern gelernt", war die wenig christliche Antwort. In Tirol war dem Kurfürsten also kein Glück er blüht, in sechs Wochen war der ganze Einfall beendet. Der Polksmund nennt ihn noch heute den „b a y ri sch e n R u nt nt el." Nicht viel besser ging es den Franzosen in Südtirol. Es gelang ihnen trotz der heldenhaften Gegenwehr der Bevölkerung, bis Trient vorzudringen, die Stadt wurde sieben Tage lang beschossen. Nun eilten

. Die Bevölkerung hatte aber in dieser kurzen Zeit ohnehin schon genug gelitten. Zur ewigen Erinnerung, zum Danke für den göttlichen Schutz wurden von den Landständen folgende Gelübde gemacht: 1. Im ganzen Lande fortan das Fest der unbeflekten Empfängnis zu feiern. 2. In der Maria-Theresien-Straße eine Gedenksäule aufzustellen. (Annasäule, weil das Vaterland am St.-Anna-Tag von den Bayern befreit worden war.) 3. Am St.-Anna-Tag alljährlich eine feierliche Pro zession zu'dieser Säule zu veranstalten

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Der Südtiroler
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Page 5 of 12
Date: 01.09.1934
Physical description: 12
Trient. Infolge seiner Niederlage gegen Napoleon mußte Oesterreich Tirol am Ende des Krieges von 1809 wieder preisgeben.. Napoleon verfügte, daß Bayern zwar sn Deutschland bedeutende Gebiete neu erhalte, dafür aber den südlichen Teil Tirols an ihn abtreten müsse. Das östliche Pustertal schlug er Mammen mit Ob'erkärnten zur französischen Provinz Jllyrien, und Südtirol südlich von Klausen und Meran zu feigem Königreich Italien unter der Bezeichnung „Alto Adige",. Das übrige Tirol blieb unter Bayern

. Die Ge richtsausschüsse verschiedener Gerichte des deutschen Südtirols, so von Salurnj, Neumarkt, Kastelruch, Villanders, Gusidaun und auch die Stadt Bozen haben nun damals an den König von Bayern Gesuche gerichtet, er möge bei Ny- leon erwirken,, daß sie mit dem übrigen Deutsch-Tirol bei Bayern verbleiben, weil sie wegen des deutschen Wesens ihxer Bewohner nicht unter eine italie- -rische Regierung paßten,. Die Gründe, die dafür angeführt wurden, sind ganz Ähnliche, swie jene, die 1919 gegen di/e .Zuteilung Deutsch

zerfallen und nur der nördliche, bis einschließlich der Stadt Klau sen, unter bayrischen Szepter verbleiben, der südliche aber dem Königreich Italien «inverleibt werden solle. Durch diese Verfügung würden also die unmittelbar hinter Klausen liegenden Patrimonialgerichte Gufidaun,, Villanders, Kastelruth und Wolken stein von dem Königreich Bayern abgerissen und eine sehr unnatürliche Grenze von Italien bilden. Wenn man sich auch über die angeborene Anhänglichkeit der Deutschen an ihr liebes deutsches

in glei chem Maße herabgesetzt und vernichtet"... Die Unterfertigten bitten daher, der König von Bayern möge sich dafür verwenden, „daß die Grenzlinie zwischen Süd- bayem und Italien alloort gezogen werde, wo die physische Lage und Sprache die selbe auf die deutlichste Weise verzeichnen". „Die Unterzeichneten verharren etc. Josef Stainer, Patrimonialrichter von Kastelruth, Hauernstein und Eichach; Josef Infam, Patrimonialrichter von Gufidaun, Wolken- stein und Trostburg; Gasteiger, Richter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1909
Physical description: 6
bewegung erkennen lasten, das Wenige, das aus den, meist von Patrioten für die patriotische Oeffentlichkeit geschriebenen Werken über die tiefgreifende Wirkung der politischen und wirt schaftlichen Umwälzungen nach der Ängliederung Tirols an Bayern durchfickert, legt für jeden unbefangnen Beurteiler klar, daß dem Kampfe der Tiroler lüselben Kräfte Leben und Vorwärtsdrang verliehen, welche jeder Volkserhebung die Jn- pulsität, den inneren Drang geben, der den gleich Bedrückten zum gleichen Kampfe

gegen die Bedrücker zusammenfühlt. Die Sehnsucht der Tiroler nach einer Wieder vereinigung mit Oesterreich war nicht Ursache der Erhebung, sondern Wirkung der Bayern herrschaft, daher nicht selbstlos. Würden die bayrischen Macht haber dem Lande seine alten Privilegien und Freiheiten be lasten, anstatt durch unerhörten Steuerdruck den ohnedies nicht übermäßigen Wohlstand des Volkes zu untergraben, fördernd und helfend eingegrifftn haben, hätten die neuen Landesherren Sitten und Gebräuche der Tiroler

Herrschaft in allen Zwergen des Wirtschaftslebens verspürten und daß. wenn der neue Souverän dem Lande einiges Entgegenkommen bezeigt hätte, sich das Tiroler Volk auch an die weißen Hosen und an den blauen Waffenrock der Bayern gewöhnt haben würde. (Daß die Tiroler nicht aus Anhänglichkeit an Oester reich allein ihre Stutzen gegen die Bayern richteten, erweist die von allen patriotischen Geschichtsschreibern nach Möglich- k-it verdunkelte Tatsache, daß einzelne Führer des Aufstandes, so der Richter

, sich zu nächst ein wenig in die wirtschaftlichen und politischen Ver hältnisse in Tirol, vor deffen Angliederung an Bayern, zu vertiefen. Tirol war, bis es durch den Preßburger Frieden an Bayern abgetreten wurde, man kann sagen: ein Freistaat im habsburgischen Reiche. Von allen Kronländern genoß eS seit erdencklichen Zeiten die meisten Freiheiten. Während die Bauernschaft anderer Länder noch in Leibeigenschaft schmach tete, war der Tiroler längst schon sein eigener Herr. Bor dem Frondienste

mit solcher Vehemenz dieses Privileg verteidigten. U'berdies hatte Tirol damals schon eine Landes verfassung, wenn man will: einen Landtag mit ziemlich ausgedehnten Befugnissen. In allen anderen Ländern herrschte noch ein Beamtenabsolutismus, eigentlich eine Beamtenwillkür, gegen welche die Bauern völlig recht- und wehrlos waren. Geschichtsschreiber versichern zwar, daß die Beseitigung der versteinerten ständischen Landesverfassung durch die Bayern nicht viel zum Aufstande beigetragcn habe. Wer aber gleichzeitig

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 28.12.1907
Physical description: 16
Beilage zu Ztr. 52 der „Tiroler Land-Zeitung" vom 28. Dezember $07. Wochenkalender DezenrbsV—Jännev. ü2. Wochr. Wrrhn.Lchk. Eo. Josef und Maris verwunderten sich. Luk. 2. 83-40. ' Sonntag 29 Thomas v. Cant. Ebrulfus. Montag 30 David. Rainerius. Liberins. Dienstag 31 Silvester. Melanin. Columba. Mittwoch : i Neujahr. Beschneidung Christi. Donnerst | 2 Makarius, Eini. Freitag 3 Genoveva, Jgf. Samstag h Titus, B. u. M. Viehverkehr nach Bayern. Die landwirtschaftliche Bezirksgenossenschaft Nauders

hat in der letzten Plenarversammlung des Landeskulturrates einen Antrag gestellt be treffend die Veröffentlichung der Bestimmungen über Haftpflicht für G e rv ä h r s m ä n g e! und Krankheiten der speziell nach Bayern ver kauften Tiere in den „Landrrirtschaftl. Blättern" und das Ersuchen an die Regierung um Erwirkung der B e i z i e h u n g eines d i p l. Tierarztes zur tach- männischen Beurteilung bei Schadenersatzansprüchen bayrischer Viehverkäufer. Der ständige Ausschuß des Landeskulturrates Hatte Herrn

Gerichtsstand kom petent und finden die österreichischen gesetzlichen Bestimmungen Anwendung. Die im deutschen Reiche, speziell in Bayern, geltenden gesetzlichen Bestimmungen betreffs Schadenersatz des Verkäufers eines Stückes Vieh, das in Tirol von einem bayrischen Käufer erworben wurde, sind zur Be urteilung ob ein Schaden entstanden ist und wie groß derselbe ist, für die österreichischen Gerichte nichr maßgebend und haben die österreichischen 'Gerichte nach den bei uns bestehenden Vorschriften

Au entscheiden. Die Schadenersatzansprüche sind rein zivilrecht licher Natur und stehen in keinem Zusammenhangs mit dem Handelsvertrag (Schlußprotokvll) vom 6. März 1903. Das dort vorgesehene Schieds gericht hat nur auf Seuchenfälle Bezug und kann dessen Kompetenz auf zivilrechtliche Angelegenheiten nicht ausgedehnt werden. Bayern würde dazu niemals seine Zustimmung geben. Der bayrische Tierarzt erscheint in solchen Fällen den öster reichischen Gerichten gegenüber nur als einfacher Zeuge, aber i'.icht

als Amtsperson, dessen Gut achten als ein amtliches unbedingt angenommen werden muß. Diese Zeugenaussagen sind an das österreichische Gericht zu leiten, welches über Käufe, die in Oesterreich abgeschlossen wurden, zu ent scheiden hat. Mit einer Bitte an das k. k. Ackerbauministerium heranzutreten und die Absendung eines öster reichischen Tierarztes zur fachmännischen Beur teilung eines Krankheitsfalles oder Gewährsfehlers nach Bayern zu verlangen, würde keine Aussicht auf Erfolg

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 27.06.1906
Physical description: 8
Mit Hmts - Blatt und Unterbaltungs - Beilage. c»M»nt»f ®r.S3. ßalbwocbenscbrift für Stadt und Land. XXXVI. Jahrgang 1006. Kufstein. Mittwoch 27. Juni. Mezrrgs-Dreise: In Kufstein ganzjährig abgeholt 7 Sk., halbjährig Sk. 3.50, viertel jährlich Sk 1.80. — mit Post ob. Boten zugestellt, sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjähr. 8 r S&., hüLbj. 4 K, vierteljährlich 2 Sk. Sür Bayern: ganzj. 8 mk., Halbjahr, 4 Mk., vierteljährlich 2 INK. Blatt 51 Wirksames AMündiqungs - Mtatt zufolge starker

die Zurückgabe und verpfänden die Burg an die Rotten burger und 1329 an Volkmar von Burgstall, der aber 1242 auf der Feste Straßberg endete. Nun zog aber Markgraf Ludwig, der Gemahl Margareth der Maul tasche, die Herrschaft ein und es erscheinen die Kummers- brucker als Pfleger und Pfandinhaber von Schloß und Gericht Rattenberg, während die Maultasche ein ge- wiffes Pfandrecht darauf behielt, das vertragsmäßig nach ihrem Tode an Bayern zurückfallen sollte. In dem nun folgenden Kriege zwischen Bayern

und Oester reich um Tirol hielt der Kummersbrucker die Festung für Bayern und bestand mit dem kleinen Neste eine dreimonatliche Belagerung (1364) gegen Rudolf von Oesterreich; im Frieden von 1369 blieb es stillschweigend den Bayern überlassen, Pfleger blieben die Kummers brucker, aber das Pfand der Herrschaft kam an die Pienzenauer und der Hader dauerte fort bis Ende 1414, in welchem Jahre Herzog Stephan von Bayern das Schloß Rattenberg, sowie die nahen Burgen Mehrn- stein und Neidegg befestigte. Obwohl

Rattenberg schon früher eine Stadt genannt wird, ist doch urkundlich ge wiß, daß Herzog Stephan, der besondere Freund der Kummersbrucker, seiner Besitzung im Jahre 1393 am 7. Jänner eigentliche Stadtrechte verliehen habe. Die Herzoge von Bayern gaben ihrer „geliebten Stadt" 1392 ein Dritteil des Umgelts, 1410 den Pflasterzoll und 1415 „weil die Bürger im Kriege gegen Oester reich solches wohl verdient haben", Freiheit von allen ungewöhnlichen Steuern und Abgaben. Um die folgenden Zeiten zu übergehen

endgiltig entschieden wurde. Kaiser Max bestätigte alle alten Gnaden und Freiheiten des Städtleins mit besonderer Betonung der Redlichkeit, „darin die Burger allweg bei dem Haus Bayern und sonderlich irz in diesen Kriegsläuften tapferlich und rechtmäßig gehalten haben." Noch einmal tritt Rattenberg mit einem denkwür digen Ereignis in den Rahmen der bayrischen Geschichte. Der Kurfürst Max Emanuel hatte im spanischen Erb folgekriege am 23. Juni 1703 die Festung genommen und seinem treuen Freiherrn

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 12.04.1919
Physical description: 8
». Münch en, 9. April. Die Umwandlung des Volksstaates Bayern in eine sozialistisch kommunistische Räterepublik wurde mit 7. April vollzogen, und zwar auf Drängen des Proletariats, das sich den Programm punkten der bisherigen mehrheiissozialistischen Regierung nicht unterwerfen wollte. Die sozialistisch-kommunistische Räterepublik wird von den weitaus überwiegenden Massen Bayerns getragen und hat sofort alle Beziehungen mit der Scheidcmann- Regierung abgebrochen. Die Räterepublik in Bayern knüpfte

Hoffmann erläßt von Nürn berg aus einen Erlaß, daß die bisherige sozialistische Regierung nicht zurücktreten wird. Sie allein sei ein zige Inhaberin der höchsten Gewalt in Bayern und ist allein berechtigt, rechtswirksame Anordnungen zu erlassen. Die Bildung einer Roten Armee wurde begonnen, um die Republik der revolutionären Arbeiter, Bauern und Soldaten gegen jede gegenrevolutionüre Angriffe zu schützen. MfeHwsrg des öfferr.-rrrrg«r. OeNerar- fomfitfe. München, 10. April. Gestern wurde das österr

nur auf einen Anstoß von außen. Die wirtschaftliche Lage hat sich verschlimmert. Der Vorsitzende des Zentralrates, Mikisch, ist zurück getreten, sein Nachfolger ist Toller, der alle Ver ordnungen des Rates unterzeichnet. Er war früher Maurerpolier. * Die Stimmung in Deutschösterreich. Wien. 9. April. Die Ausrufung der Räterepublik in Bayern bedeutete mit Rück sicht auf die Vorgänge in Budapest eine gewisse Um klammerung von Deutschösterreich. Trotzdem ist heute hier die Stimmung wesentlich ruhiger

der Räterepublik starke innerpoliti sche Verwicklungen entstehen. Der Ex-König von Bayern in der Schweiz. Bern, 9. April. *Wie die „Basler Nachrichten" Mitteilen, hat der Schweizer Bundesrat dem früheren König von Bayern auf sein Ansuchen gestattet, mit kleinem Gefolge in Zizers Wohnung zu nehmen. Mavnworl! „Das Ziel nicht zeige, zeige auch den Weg. Denn so verwachsen ist hienieden Weg und Ziel, daß eines sich stets ändert mck dem andern, und andrer Weg auch andres Ziel erzeugt." v. Sickingen. (1859

der jüngsten politischen Erscheinungen im benachbarten Bayern eine Bürgerwehr in Kufstein zu gründen", nach längerer Wechselrede mit 29 gegen 5 Stimmen an genommen, nachdem noch von Herrn Bürgermeister Egger ein Erlaß der Tiroler Landesregierung vorn 2. März 1919 über die Aufstellung von Bürgerwehren verlesen worden war. Der Antrag des B.-A. Mandler auf allgemeine Bewaffnung der Arbeiterschaft und Ver teilung der Waffen durch die Gewerkschaften wurde als nicht rechtzeitig eingebracht abgelehnt

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Tiroler Post
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Page 3 of 16
Date: 09.04.1909
Physical description: 16
, nachdem er zuvor die einfache Ordre an die Passeirer erlassen: „Morgen wird für Gott, Kaiser und Vaterland ausgezogen und jeder mann ermahnt, brav dreinzuschlagen." In Gasteig hatte Hofer seine Leute gesammelt und erschien am 11. früh vor Sterzing. Dort lag das bayrische Bataillon „Bärenklau", das eben seinen an der Brixener Klause kämpfenden Brü dern zu Hilfe kommen wollte. Die Schützen drangen durch die Valsergasse ein, die Bayern stellten sich ihnen beim Zwölferturm entgegen, sahen

sich aber von allen Seiten umgarnt und beschossen, und zogen sich deshalb auf die Ebene des Sterzinger Mooses zurück, wo sie ein Viereck bildeten und durch die Schüsse ihrer Kanonen die Feinde in der Ferne hielten. Die Tiroler wag ten sich nicht in das Freie, und die Bayern woll ten sich trotz zweimaliger Aufforderung nicht er geben.^ Da beschloß man, drei Heuwagen, die in der Nähe am Tage zuvor stehen geblieben waren, dorzuschieben, und durch dieselben gedeckt, gegen me Bayern das Feuer fortzusetzen. Anna Zoder

. Einen die Geschütze zum Schweigen und schossen von allen Seiten aus dem Gebüsch auf die Bayern los. Durch Verlust von 240 Mann geschwächt, streck ten diese nach langem, heldenmütigen Widerstand die Waffen. Die Gefangenen, 380 Mann und 10 Offiziere, wurden schnell in das eine Stunde entfernte Schloß Wolfsthurn (bei Mareit) ge bracht und jede Spur des Kampfes nach Möglich keit verwischt, um die Feinde, die heranzogen, nicht zu reizen, und sie von der Befreiung der Gefangenen abzuhalten. Die Sieger zogen fröhlich

in die Stadt zu rück, als plötzlich Kanonendonner das Heran rücken der Feinde vom Süden meldete. Es wa ren Franzosen vom Korps Vision, von jener Ko lonne, die von Mantua nach Augsburg wollte; die Mitte und der Nachtrab war von Bozen unter Lemoine umgekehrt, trotz aller Bitten Bissons. Die Franzosen und die unter Wrede ihnen nach folgenden Bayern waren in grimmer Stimmung, denn auf dem Wege waren sie von den Bauern hinter Gebüschen und von Felsen hervor beschos sen und durch rollende Steine geneckt worden

, hinter jedem Felsen hervor flogen totbringende Kugeln, hin und wieder sperrte ein Verhau den Weg. Vor der Ankunft der Franzosen und Bayern hatten die Sterzinger die Passeirer gebeten, die Stadt nicht der Erstürmung auszusetzen — und diese zogen sich zurück und ließen in der Nacht vom 11. bis 12. die Bayern und Franzosen unbehel ligt, kehrten aber am 12. zurück, übergaben die gefangenen Bayern an Chasteller, welcher inzwi schen in Mühlbach angekommen war und brachen dann zur Verfolgung der Feinde gegen Inns bruck

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 10
Date: 02.03.1912
Physical description: 10
ist. Wir Kufsteiner sind nicht so blind. Mängel, die wirklich bestehen, zu verleugnen. Manches ist hier teurer als in München und Kiefersfelden, auch das Bier. Aber umgekehrt ist auch gefahren und so sehen wir zwischen Kufstein und Bayern einen so freund schaftlichen Wechselverkehr, daß man jeden Tag Bayern in Kufstein und Kufsteiner m Bayern trifft, die nicht nur spazieren gehen. Daß der geradezu großartige Aufschwung Kufsteins (im letzten Jahrzehnt ist Kufstein um 40°|o gewachsen), auch von Zeit zu Zeit

Wohnungs not erzeugt, und diese von manchen Hausbesitzern aus genützt wird, ist wirklich wahr. Solche Hausherren gibt es aber nach unseren genauen Informationen selbst in Bayern und im ganzen Deutschland. Daß die bayerische Bahn von Oesterreich hart gehalten f. in soll, ist uns neu und auch den maßgebenden Oberbehörden wird der „wohlunterrichtete" Korrespondent damit eine Neuigkeit sagen. Wahr ist, daß durch die hier statio nierten bayerischen Aemter viel Geld in Kufstein bleibt und für Bayern verloren

geht. Ebenso wahr ist aber auch, daß von Kufstein viel Geld nach Bayern fließt, denn die Zahl der geschäftlichen und familiären Ver bindungen mit dem befreundeten Nachbarlande sind große und bleibende. Eines aber tröstet uns besonders: viele Bayern, die von hinnen gingen, haben um Wieder versetzung nach Kufstein angesucht und viele Pensio nisten suchen jedes Jahr neu an, in Kufstein bleiben zu können. Dem Herrn Korrespondenten aber, der heute schon in so bebenden Worten vom Niedergange Kufsteins

Beziehungen zu einem intimen Kenner der geheimsten Regungen der bayerischen Regierung Kufstein darauf aufmerksam ma chen, daß Kufstein den Höhenpunkt seiner wirtschaft lichen Entwicklung erreicht und längstens im Jahre 1930 ohne bayerische Aemter dastehen werde. Daß der bayerische Staat, bezw. die dortige Regierung aus materiellen, ökonomischen Gründen an die Verlegung von im Ausland untergebrachten Bahn- und Zollämtern in das Inland nicht nur selbst oft denken, sondern auch von anderen Bayern erinnert

werden wird, ist selbstver ständlich und zweifellos. Aber ebenso zweifellos ist es, daß selbst in Bayern wieder aus betriebstechnischen und ebenfalls ökonomischen Gründen gegen solche Aenderungen opponiert werden wird. Außerdem gibt es ja anderseits österreichische Bahn- und Zollämter auf bayr. Gebiete! Kurz, diejenigen Kufsteiner, welche Verantwortungen für die Zukunft der Stadt tragen, schauen ruhig in die künftigen Jahrzehnte hinein und Herr Redakteur Mayer möge seine Weisheit auf Schwaz ausgießen. Wir Kufsteiner

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1911
Physical description: 8
, Seite 2 königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern heute von den in Kusstein wohnenden bayerischen Beamten veranstaltete, auch von österreichischen Beamten und Bürgern der . Stadt Kufstein besuchte Festversamm. lung bringt Euer Kaiserlichen und Königlichen Majestät allerehrfurchtsvollste, alleruntertänigste Huldigung dar." Der Festausschuß. An S. Kgl. Hoheit den Prinz-Regenten von Bayern München. «Euerer Kgl. Hoheit unterbreiten die mit österreichischen Beamten, Vertretern

der Bürgerschaft und zahlreichen Festgästen zur Festfeier Allerhöchst Ihres Geburtstages versammelten bayrischen Beamten den Aus. druck treuer Aufrichtigkeit und tiesgründender Ehr. erbietung." Der Festausschuß Herr Bürgermeister Josef Egger sprach dann im Namen der Stadt, erinnerte an die Verdienste der Bayernfürsten um Kufstein und sprach sein Bedauern darüber aus, daß wegen des beschränkten Raumes nicht mehr seßhafte Bürger an der Feier haben teilnehmen können, Er gratuliert den Bayern zu ihrem Feste

und schließt: Gott erhalte, Gott beschütze den Prinz regenten und das Bayerland, Stürmischer Beifall folgte auch dieser Rede. Zwischen den Festreden, wech selten Orchestervorträge mit gemeinschaftlichen Liedern. Die Feier machte einen wirklich erhebenden Eindruck. Nach Schluß des offiziellen Teiles trat dann die Ge mütlichkeit in ihre Rechte und führte noch zu recht herzlichen Verbrüderungsansprachen zwischen Oester reichern und Bayern. Die Kaiserjägermusik, die für ihre Vorträge stürmischen Beifall

Freiherr von Schießl. An die zur Feier des 90. Geburtssestes Seiner königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold v Bayern mit österreichischen Beamten und Vertretern der Bürger schaft und Festgästen versammelten bayerischen Beamten in Kufstein: „Herzlichen Dank für die treuen Wünsche zu meinem neunzigsten Geburtstage. Luitpold, Prinz- Regent von Bayern." An die Stadtgemeinde Kufstein und die Bayern in Kufstein. „Herzlichen Dank für die treuen Wünsche zu meinem neunzigsten Geburtstage. Luitpold Prinz

-Regent von Bayern." (Neuerliche Auszeichnung Martin Greifs.) Der Prinzregent von Bayern hat nach der Festvorstel- lung am 9. ds. dem Dichter Martin Greif, der den Prolog zum Galatheater verfaßt hatte, die Regenten medaille in Silber und der Sprecherin des Prologs, der Hofschauspielerin von Hagen, die silberne Erinne rungsmedaille mit Krone verliehen. Der Dichter be findet sich im Kufsteiner Krankenhaus, wo er sich in Pflege gegeben hat, verhältnismäßig wohl. (Gastspiel von Cxls Tiroler Volks bühne

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 18.09.1921
Physical description: 12
, nichts aber ist mit Kriegsdrohungen an Frankreich geholfen, im Gegenteil fordert ein solches öffentliches Getue immer mehr die französische Rachsucht heraus. Aber die Ge fahr für Deutschland bloß auf dieser Seite sehen, ist einseitige Blindheit. Am bittersten ernpfand man das Vorgehen der deutschen Negierung in Bayern. In Bayern war man auf das Preußentum, das ist auf die Bevormundung durch Preußen, von jeher schlecht zu sprechen. Die neue Verfassung, der Erzberger Gevatter stand, brachte eine noch viel stärkere Verpreußung

als die Vorkriegszeit. Bayern war, wie auch die anderen Län der, ein selbständiger Bundesstaat mit eigenem König und vollständig eigener Regierung; es war stolz und eifersüchtig darauf. Mit der neuen Zeit wurden aber die Eigenrechte Bayerns seitens der anderen Bundesstaaten ständig beschnitten. Es kam die neue Reichssteuer, das gemeinsame Bahn- u. Postwesen u. dgl. Kurz, es wurde alles in Berlin zusammengezogen (zentralisiert) und von dort aus regiert. Preußen schiebt zurzeit geflissent lich preußische Beamte

nach Bayern und beordert die bayrischen und süddeutschen nach Norden, sucht also in aller Form den Süden geflissentlich zu verpreußen. Sehr ungern sah man in Bayern auch die Freigabe des Getreideverkehres. Die Folge war, daß preußische und norddeutsche Händler große Mengen Getreides in Bayern cinkauften und nach Norden verschleppten, sodaß in Süddeutschland Mangel und große Teuerung ein trat; sogar die Bischöfe mußten dagegen auftreten und das Volk mahnen, doch in erster Linie

auf die Nicht selbstversorger und Armen im eigenen Lande Bedacht zu nehmen. Man fürchtet zudem, es möchte dabei mit dem Getreide gehen wie 1919, wo norddeutsche Juden das bayrische Getreide nach Holland verkauften, von wo es Deutschland sündteuer wieder einführen mußte, tz, Bayern empfand man daher das Zeitungsverbot einen Eingriff in seine Hoheitsrechte und führte es g« nicht durch. Noch mehr verbitterte die Aufhebung dez Ausnahmezustandes durch die Berliner Negierung. v. Kahr und seine Negierung machte mit den Kom

, munisten und umstürzlerischen Sozialisten kurzen Prozeß. Er verhängte den Ausnahmszustand und duldete absolut keine Wühlerei und keine Umsturzversuche. Mit kräftiger Hcnkd wird in Bayern regiert. Daher blieb heuer z, Ostern Bayern und Süddeutschland vom kommunistischem Aufstand verschont. Es zeigt sich gerade in Bayern, daß nur eine kräftige Hand Ruhe und Ordnung auftechtcrhal, ten kann; mit dem ewigen Nachgeben und Sichbeugen vor den Sozialisten und Kommunisten ist nichts getan. Kahr wird daher

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 19.03.1933
Physical description: 16
, wie es unter nationalsozialistischer Herrschaft aussehen würde, geben die Vorfälle in Bayern. Bayern ist über Nacht eingesackt worden. Als im Jahre 1870 das gegenwärtige Deutsche Reich unter der Führung der Hohenzollern gegründet wurde, geschah das in Form eines Bundesstaates. Die einzel nen deutschen Staaten wie Bayern, Württemberg» Ba den usw. behielten einen großen Teil ihrer Selbständig keit. Dieser Grundsatz wurde auch von der Weimarer Verfassung, die nach dem Zusammenbruch, also nach der Entthronung der deutschen Herrscherhäuser

, gemacht wurde, beibehalten. Nur sprach man nicht mehr von dem Königreich Bayern, dem Königreich Württemberg, dem Großherzogtum Baden, sondern von dem Land Bayern, dem Land Württemberg, dem Land Baden usw. Diese deutschen Länder hatten — um einen Ver gleich zu gebrauchen — eine ähnliche Selbständigkeit wie die einzelnen österreichischen Bundesländer gegen über der Regierung in Wien. Mit einem Gewaltstreich hat Hitler in allen deutschen Ländern diese Selb ständigkeiten aufgehoben. Er setzte einfach

die bis herigen Regierungen ab und übertrug die ganze Gewalt sogenannten Reichskommissären, die unbe schränkte Vollmachten besitzen. Besonders scharf aber ging man gegen Bayern vor. Noch am Donnerstag abends um 7 Uhr war dem bayerischen Minister präsidenten Dr. Held von Hindenburg zugesichert wor den, daß Bayern von einem Reichskommistar verschont bleibe. Eine Stunde später rückten bewaffnete Natio nalsozialisten auf und besetzten die öffentlichen Gebäude in München. Der bayerische Ministerpräsident wurde

gezwungen, dem von Hitler ernannten Reichskommis sär General von Epp zu weichen. Ebenso wurde der Münchener Oberbürgermeister Dr. Scharnagel, ein sehr beliebter Mann, vom Rathaus verjagt. Die gesamte Regierungs- und Pollzeigewalt im Lande Bayern wie in allen Städten und Orten Bayerns war innerhalb weniger Stunden durch diesen Handstreich an die Na tionalsozialisten übergegangen. Dabei ereigneten sich zahlreiche Gewalttaten. Bewaffnete Nationalsozialisten drangen in die Wohnung des bayerischen I nnenmini

Jahren vom Protestantismus zum Katholizis mus übergetreten. Das war die Folge ferner Besuche bei Therese Neumann in Konnersreuth. Dr. Gerlich hat in feiner Zeitschrift unerschrocken die Gefahren aufgezeigt, oie dem deutschen Volke und dem Katholizismus von Seite des Nationalsozialismus drohen. Dafür wurde er in den Kerker geworfen. Um den Bayern eine beson dere Schmach zuzusügen, wurde ein gewisser Haupt mann Röhm, ein vertrauter Mitarbeiter Hitlers, zum Innenminister ernannt. Dieser Röhm ist in ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.07.1916
Physical description: 8
St.-G. in eine Geldstrafe von 200 K (zweihundert Kronen), erhöht durch Beschluß des Kreisgerichtes Bozen vom 21. Juni 1916 Bl. 369/16 auf 300 K (dreihundert Kronen) umgewandelt wird, und gemäß § 389 StPO, zum Ersätze der Kosten des Strafverfahrens und allfälligen Strafvollzuges verurteilt.— Neben bei sei bemerkt, daß Rösch ein hervorragender christ lichsozialer Agitator ist und sich bei Wählzeiten eif rig betätigte. Bayern will keine Fremden. Die Münchener Presse hat zum überwiegenden Teil Maßregeln ge gen

den Fremdenverkehr verlangt, da die Lebens mittel in Bayern ohnedies knapp sind und eine Ver mehrung der Zahl der Esser durch Sommerfrischler die Ernährungsschwierigkeit außerordentlich ver schärfen würde. Die Fremdeuverkehrsinteressenten bekämpften diesen Standpunkt, aber das stellver tretende Generalkommando vom 1. bayr. Armee korps billigte ihn durch die dieser Tage erschienene folgende Bekantmachung: „In Bayern ist der Verkehr mit den wichtigsten Nahrungsmitteln, insbesondere mit Fleisch und Butter

werden. — Fleisch erhalten Privathaushaltungen und Hotelgäste durchweg nur in sehr geringen Mengen. Die Fleischkarte, die in ganz Bayern eingeführt ist und insbesondere auch Wurstwaren, Wild, Geflügel und Fleischkonserven umfaßt, ist nur Sperrkarte und gewährleistet kei neswegs die für die Woche vorgesehene Menge (660 Gramm für Erwachsene, 280 Gramm für Kinder von vier bis zehn Jahren). Es kann schon jetzt gesagt werden, daß sie in vielen Orten nicht voll wird ausgenutzt werden können. — Sogar das Bier

kann in Bayern nur zu bestimmten Tageszeiten abgegeben werden. Auch ber denjenigen Bedarfs gegenständen, deren Verbrauch für das ganze Reich einheitlich geregelt ist, wie Zucker und Seife, kann eine Versorgung der Fremden nicht gewährleistet wevden; man wird daher gut tun, sie mitzunehmen. — Aehnlich liegen die Verhältnisse bei fast allen an deren, vorstehend noch nicht aufgeführten Bedarfs artikeln, insbesondere bei Teigwaren, Grieß, Grau pen, Kaffee, Tee usw., 'kt denen aus den vorhande nen Beständen knapp

der Bedarf der einheimischen Bevölkerung gedeckt werden kann; auch deren ^Mit nahme wird sich für diejenigen, die eigenen Haus halt führen wollen, sehr empfehlen. — Wer also den Sommer zur Erholung in Bayern zubringen will, muß schon an sich mit Einschränkungen seiner Le benshaltung rechnen, mit ganz empfindlichen Ein schränkungen über dann, wenn von Reichs wegen Zuschüsse für die Sommergäste nicht oder nicht aus reichend gewährt werden.— Sollten sich noch weitere Beschränkungen im Lebensmittelverkehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 12
Date: 05.02.1921
Physical description: 12
Politik der bayrischen Regierung! D. Red.) würde in Bayern die schwersten Erschütterungen Hervorrufen." Deutlicher kann man es kaum aussprechen, mit welchem Auftrag Herr v. Kahr am gestrigen Freitag nach Berlin gefahren ist. Wie einst Ge neral Hoffmann in Brest-Litowsk, wird der „schlitzohrige" Bürokrat heute in Berlin auf den Tisch hauen und im Namen Bayerns eine ge waltpolitische Geste gegen Paris verlangen. Selbstverständlich ist cs ihm dabei in erster Li me um seine Einwohnerweh f zu tun

, mit her die Regierung Kahr steht und fällt. Er will also mit seiner Auftrumpfunaspolitik die Reichs- reHicrung zu einer strikten Ablehnung der Pari ser Beschlüsse in ihre Gesamtheit veranlassen, um so auch die Auslösung der Einwohnerwehr hint- anzuhalten. — Nun erkennt man unschwer den wahren Zweck des Auftaktes im Landtag! Sin bayrische» Großmaul. Bayern trennt sich vom Reich und ist übermor gen Monarchie! Das ist der Herzenswunsch vie ler bayrischer Reaktionäre und deshalb läuft

. Zu diesen gehört seit langem der ehemalige Münchener Oberst Ödländer aus einem Ad jutantengeschlecht der Wittelsbacher. Er reist im Auftrag der Bayrischen Mittelpartei, der bay rischen Deutschsrationalen. Aus seiner Tournee landete er auch in Dresden, wo er im Klub seiner Gesinnungsfreunde am 29. Jänner als Heiliger aus der Ovdnungszelle ziemlich gefeiert wurde und nach allerlei Anzapfungen folgende Weis heit verspritzte (wir geben den Bericht der „Tresd. Volkszeitung"): „Lylander Mach über Bayern

und das Reich, wobei er zunächst desGeburtstages Wilhelms des Letzten gedachte. Und dann redete der Referent dicke Töne. Er behauptete, daß Bayern unmittel bar davor stehe, sich vom Reich zu trennen» da die Berliner Regierung es nicht verstanden habe, sich Staatsautorität zu verschaffen. Bayern sei niemals mit der Weimarer Verfassung einver standen und werde „eine Regierung der Weich heit mrd Feigheit", als die er die Reichsregierung bezeichnete, nicht urrterstützen. Tylander erzählte

dann weiter, daß er nach Dresden gekommen sei, um der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei mitzuteilen, daß das bayrische Mini sterium Kahr niemals seine Einwohnerwehren auflösen würde, selbst wenn die Franzosen das Ruhrrevier und Bayern besetzen würden. Hinter diesem Entschlüsse stehe, wie er kühn behauptete, das gesamte bayrische Volk. Ja, sogar die bay rischen Sozialdemokraten und Kommunisten ver treten den monarchistischen Gedanken! Wenn Bayern wolle, könne es schon übermorgen die Monarchie proklamieren

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Tiroler Grenzbote
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Page 10 of 16
Date: 02.05.1931
Physical description: 16
1342 sei nen Sohn Lud wig der Branden burger mit der Herzogin von Tirol, Margaretha Maultasch, vermählte und ihn aus diesem Anlaß mit Tirol belehnte. Doch schon 1363 ging Tirol für Bayern wieder verloren, als Margareta das Land dem Herzog Rudolf IV. von Oesterreich schenkte. In dem 1369 durch den Frieden von Schärding beendeten Erbfolgestreit wurden Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel Herzog Stephan II. von Bayern zugesprochen- Der Sohn desselben, Herzog Stephan II!., erhob bei einer persönlichen

- und Schuß waffen, mit Munition wohl versehen. Die „Große Püchs Singerin" mit 96 Eisenkugeln und die Not schlangen ragten aus den Lucken des Bürgerturmes. Im Jahre 1703 knüpft sich an den Bürgerturm ein weniger rühmliches als historisches Ereignis. 2m Juni dieses Jahres drang der im spanischen Erb folgekriege mit Frankreich gegen Oesterreich ver bündete Kurfürst Mar Emanuel von Bayern ins Jnntal und stand plötzlich vor Kufstein, das für unüberwindlich galt. Die ganze Besatzung der Stadt und Festung

der Bayern. Kufstein 1609. Die Stelle, an welcher der Ueberfall ausgeführt wurde, ist die Wachtstube des zum Bürgerturm gehörigen Torgehäuses. Eine Marmortafel erinnert an die historische Begebenheit und an der Außen mauer ist die Einbruchstelle der Bayern mit einem sichtbaren Kreuze gekennzeichnet. Zwar belagerten und blockierten die Unterinntaler Schützen in einer Stärke von 4000 Mann, verstärkt durch reguläres Militär, durch sieben Wochen die Feste, jedoch ohne Erfolg. Erst infolge

eines Separatvertrages zwi schen Oesterreich und Bayern wurde die Festung dem rechtmäßigen Besitzer wieder zurückgegeben. Am 7. November 1805 erschien ein französisch bayerisches Heer vor Kufstein; ohne einen Versuch des Widerstandes wurde die Festung übergeben. Während des großen Jahres 1809 spielte Kuf stein eine ähnliche Rolle wie 1703. Die Stadt wurde von den Tiroler Landstürmern umschlossen und blockiert. Auf Anstiften der Belagerer wurde in der Stadt Feuer gelegt, welches 18 Häuser einäscherte

. Nach einer einwöchentlichen Beschießung wurde die Stadt von den Bayern entsetzt. Eine dritte Ein schließung war nur von kurzer Dauer. Seitdem lebt Kufstein im Frieden. Wohl diente die Festung bis 1865 als gefürchtetes Staats- gefängnis und bis 1888 einer bescheidenen Garnison, aber es blieb von Kriegen, die so oft seine Mauern umtobten, verschont. All die herben Erinnerungen an frühere Zeiten, als die tirolische Grenzsestung noch als Zankapfel und Gefängnis eine unerfreuliche geschichtliche Rolle gespielt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 20
Date: 05.06.1930
Physical description: 20
zurückgreifen. Die älteste Besiedlung Tirol». Da, Uvvolk Tirols, wahrscheinlich Illyro-Deneter, wurde 16 und 15 vor Christus von den Römern unter worfen. Sie benannten sie mit den Namen Raeti. Die Herrschaft der Römer dauerte bis zur Völkerwanderung, wo Germanenscharen das Land mitunter durchzogen. In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts begannen die Bayern von ihrer neuen Heimat zwischen Enns und Lech in Tirol einzuwandern. Nachdem zuerst das Unterland und die Gegend zwischen Zirl und Telfs besetzt

worden war, drangen sie bald nach 600 über den Brenner nach Bozen und Meran und ins Puftertal vor. Mit Aus nahme gewisser Gebiete scheinen «die romanischen Raeter geschont worden zu sein, denn wir haben Zeugnisse, wo nach diese, darunter auch edle Grundbesitzer, friedlich bis etwa ins 10. Jahrhundert neben den Bayern faßen. Dann verschwinden sie wie auch die Slaven im Puftertal unter den eingewanderten Bayern. Nur im Dintschgau und im obersten Inntal gegen das Engadin zu erhielten sich Ro manen

bis tos 17. Jahrhundert und in Ladinien bis heute. Die Ansiedlung der Bayern war hauptsächlich den Haupttälern un!d Verkehrslinien folgend, dann auf Terrassen und Schuttkegckn. Wo keine Romanzen mchr waren, wurden neue bayerische Dörfer angelegt, so zum Beispiel zwischen Zirl und Telfs und im Unterinntal. Diese alten bayerischen Dörfer der ersten Besiedlung unterscheiden sich von den romanischen dadurch, daß der Dorfplan ein regelloses Gewirr von Gassen darstellt und die Häuser durch Zwischenräume

voneinander getrennt find. Im romanischen Dorf sind die Häuser eng anein ander gebaut. Daneben wurde selbstverständlich von den Bayern der Ginzelhof gern als Siedlungsfovm genommen, besonders später. Sie 'hätten keine Germanen sein Müssen, wenn sie nicht lieber frei von Wirtschofts- und Flur- zwang sein wollten. Auch die Art des Geländes zwang oft dazu. Im oberen Oberinntal haben wir noch genug romanische Dörfer mit einaneinander gebauten Häusern, zum Beispiel Kauns, Ladis, Fiß, Fenbels usw. Deutsche

Einzelhöfe sind hinwiederum auf den Berghängen zu finden. Während die Romanen mehr 'den Ackerbau be trieben, liebte der Bayer besonders Mehzucht und Weide- Wirtschaft. Run erhebt sich die Frage: Stammt die Mehrzahl der späteren freien Tirolerbauern von den eingewaNder- ten gemeinfreien Bayern ab? Früher hot man anzu- nehmen versucht, daß die eingewanderten gemeinfreien Bayern in Tirol durch besondere Gunst der Vage sich ihre Freiheit erhalten hätten. Die Antwort ist nicht so leicht. Mr müssen bedenken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 16.11.1914
Physical description: 8
alle und auch gegen die Bayern ausziehen und die Franzosen. Da kam der Wrede wütig auf die Stadt Schwaz losmarschiert und ließ sie an allen vier Ecken anzünden, zu; Rache für alles, was die Tiroler den Bayern angetan. Das Torf Vomp, wo ich daheim bin, ist nicht weit davon entfernt und ich Hab' mich hinausgeschlichen auf Kund schaft. Auf einmal Hab' ich hinter nur Schießen und schreien gehört und wie ich zurückgelaufen bin . . Der Erzähler hielt mne, die Erinnerung des Erlebten hatte ihn zu sehr erschüttert und benahm

ihm die Stimme. Mit ängstlich er wartenden Frageblicken sah ihn das Mädchen an. „Wie ich zurückgekommen bin," fuhr er dann langsamer fort, „habe ich nicht mehr hineingekonnt ins Torf. Tie Bayern haben es umstellt gehabt in einem weiten Kreis und haben angezündet überall und die türkische Musik hat müssen dazu aufspielen. Ich Hab' das Gepolter von den Trommeln und das Pfeifen noch in den Ohren — und dazu das Klingen von den Glocken, die auf dem brennenden Kirchturm von selber zu läuten angefangen

haben, und das Schreien und Heulen von denen, die im Dorfe waren und all' ihr Hab' und Gut verbrennen sahen und nit herauskonnten, weil die Bayern alles niederfchossen, was entfliehen wollte . . . und dabeistehen und ruhig zuschauen müssen und nit helfen können ... es hätt' einem die Haar grau machen können in einer Viertelstund." Sabine schauderte und barg das Gesicht in den Händen. „Ich hab's zuletzt nit mehr ausgehalten," begann er wieder, „ich hab's wissen müssen, wie's mit der Mutter steht und Hab' mich hinein

gestürzt zwischen die brennenden Häuser. Ich war schon ganz nah' an dem unsrigen, da seh' ich die Mutter vor mir, wie sie in dem Grasgarten fortgetappt ist unter den Obstbäumen, die schon zu brennen anfingen und von denen die Funken niedertrovften. Sie war nit mehr weit vom Zaun und außer demselben standen die Bayern und lachten und schrien durcheinander. Ich schrie auch, ich schrie der Mutter zu, sie solle anhalten, ich lief ihr nach. . . sie immer vor mir her . . . da krachte es über den Zaun herein

. . . mit einem schwachen Schrei drehte es die alte Frau zusammen und wie ich zu ihr hinkam, war sie tot. Sie hat nit mehr viel Leken zuzusetzen gehabt, die arme, arme, gute Frau. Ich bin bei ihr liegen geblieben bis in der Früh. Da sind die Bayern abgezogen gewesen. Ich Hab' zugeschaut, wie mein gutes MMerl ist «eiwMgrsben ivordeGEit dm ifti ri sir herbei getragen haben von allen Seiten. Dann bin ich nochmal auf den Platz, wo unser niedergebrennt's Haus gestanden ist und Hab' mir — 27 — . eine 'Handvoll Aschen

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Gardasee-Post
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Page 6 of 12
Date: 14.08.1909
Physical description: 12
“Gardasee-Post Nr. 33. Seile 6. Zeit ordnete Lefevre einen neuen Sturman griff auf die ganze Schlachtlinie am rechten Ufer an. Mit doppelter Kraft und Wut wurde beiderseits gestritten, und diesmal gelang es den Bayern zu siegen und selbst die Tapfersten der Tapferen, die Sandwirtskom pagnien, zurück zu werfen. Der Korethhof, Reselerhof und Sarntheinhof wurden ange zündet, um die Bauern zu schrecken. Die auflodernden Flammen brachten jedoch die entgegengesetzte Wirkung hervor und ent fachte

die Landstürmer zu wildester Kam pfeswut. Die schon in Auflösung begriffenen Scharen sammelten sich neuerdings und trieben die Bayern mit wahrem Löwengrimm vor sich her. Fürchterlich war der Kampf im Hohlweg, die Landstraße hinab und rechts gegen den Berg Isel zu. Der letzte Versuch der Feinde, die Höhen zu gewinnen, mißTäng ebenfalls vollständig. Fünfmal stürm ten die Bayern mit Heldenmut und Todes verachtung durch den Hohlweg den Berg Ise! hinein, wurden aber stets blutig zurück- geworfen

. Der Weg war mit Verwundeten und Leichen bedeckt. Hiemit ging der Kampf seinem Ende entgegen, und das Feuer hörte bald auf der ganzen Linie auf, nur der wackere Speckbacher kämpfte in Amras bis zu Beginn der Nacht. Der Kampf war ei gentlich unentschieden geblieben, nachdem die Bayern nicht mehr versuchten, die Höhen zu erringen und die Bauern sich wegen der Reiterei nicht in die Ebene wag ten. Die Verluste waren groß. Die Bayern verloren gegen 2000 Mann, während die Tiroler zwar weit weniger, aber immerhin einige Hunderte

, Baronin von Sternbach und den Kommandanten Straub. Kaum hatten die Bayern die Stadt ver lassen, als auch allerlei Beutelustige über das Lager und die Karsenen herfielen und plünderten. Auch in den Privathäusern wurden viele Exzesse verübt, unter fürchter lichen Drohungen Geld erpreßt, geraubt und geplündert. Da drangen Bürger der Stadt in Hofer, die Landesadministration zu übernehmen um den Ausbruch eines allge meinen Aufruhrs zu verhüten. Hofer rief nun von einem Fenster des Stadler’schen Hauses

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 20
Date: 15.11.1913
Physical description: 20
Kr. 5'—. Be stellungen und Einzahlungen sind zu richten an die Zeitungsverwaltung der Verlagsanstalt Tyro- lia, Brixen a. E. ist. Hoffen wir, daß es dem bulgarischen Volke gelingen werde, alle die ihm bis her noch cntgegenstehenden Uebelstände zu beseitigen. In Bayern ist die Königsfrage endlich endgiltig erledigt worden. Der gewesene Prinzregent Ludwig hat als König Lud wig III. den Thron bestiegen und damit einem 27jährigen Interregnum ein Ende bereitet. Ueber 27 Jahre ist es nämlich her, daß Bayern

keinen wirklichen König mehr gehabt hat. Die Proklamation er folgte am 5. November. Was den neuen Herrscher selbst betrifft, so reicht sein 68jähriges Leben bis in die Zeit des größten bayerischen Königs, Ludwig I., seines Großvaters, zurück. Schon seit Jahrzehnten hat derselbe auf allen Ge bieten des öffentlichen Lebens ein offenes Auge und einen klaren Sinn bekundet und sich so die Liebe und Anhänglichkeit seiner Untertanen erworben. Zugleich mit dem König hat Bayern jetzt auch wieder einen Kronprinzen

und, was für uns Oester reicher vom besonderen Interesse ist, die erste katholische Königin, die Bayern jemals gehabt hat. Die jetzige Königin Maria Theresia, Ludwigs III. Gemahlin, ist im katholischen Bayern als Königin und als Mitglied des gerade in Bayern so beliebten Habsburgerhauses besonderer Sympathien sicher. Am Balkan klären sich die Ereignisse von Tag zu Tag. Ohne neue Londoner Konferenz werden.OesterreichsUngarn und Italien den Londoner Beschlüssen betreffs Albanien zum Durchbruch verhelfen

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