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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
XXXXIIL Jahrgang 1913. Nufstein, Samstag, 8. November. Mit Amtsblatt und Unterhaltungsbeilage. Lelephonruf Nr. 33. k^albwochenschrift für Stadt und Land. Mezugs-Preise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 350. viertel jährig K T80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig X 4'—, vierteljährig k 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt YO Wirksames Ankündigungs-Wkatt zufolge starker

Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Luit pold wies dieses Ansinnen stets entschieden ab. Er wollte nichts anderes sein, als des Königreichs Bayern Verweser und als solcher leitete er die Geschicke seines Landes mehr als ein Vierteljahrhundert, sich dabei einer fast beispiellosen Verehrung und Popularität seines Volkes erfreuend. Mit der Uebernahme der Regierung durch Prinz Ludwig im Dezember 1912 ist auch die Königsfrage in Bayern wieder stärker hervorgetreten. Aber staats rechtliche Bedenken und ein Entschluß des Prinzregenten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 32
Date: 23.12.1905
Physical description: 32
und andere Persönlichkeiten aus Tirol und Bayern. Den ersten Wagen besetzte eine Abteilung der Militärmusik des 20. Infanterie-Regiments in Kempten. Nach 11 Uhr ward der schon zeschmückte Bahn hof Pfronten-Ried erreicht. Hier nahm der Zug wieder Gäste auf und dann ging es weiter nach Pfronten-Steinach, wo die Zollrevision erfolgt. Glänzend erstrahlten das Tal und die Berge und die lieben alten Bekannten, Falken- und Aggenstein und die vielen anderen reckten stolz ihre Häupter zum blauen Himmel. Weiter ging's Vils

stattfand. Während desselben konzertierte die Reuttener Musik auf dem geräumigen Platz vor dem Gasthof. An dem Festmahl nahmen außer den schon vorn genannten Persönlichkeiten verschiedene weitere Herren aus Bayern und Oester reich teil. Erwähnt seien nur noch die Herren Ingenieure Riehl und Jnnerebner, Architekt Mayr, Oberfinanzrat B aer, Dekan Zo derer, Bezirkshauptmann Bruder, Landesgerichtsrat R. v. Sartori. Oberzollverwalter Bieringer, außerdem mehrere Herren der Gemeindevertretung von Reutte usw

. Im Ganzen waren es nahe an 50 Personen. Die Reihe der Toaste eröffnete Herr Bürger meister Bauer mit folgender Ansprache: Eure Exzellenz! Hohe Feftgäfte aus Bayern und Oesterreich! Hochgeehrte Festteilnehm»! Ein bedeutungsvoller Tag in der Geschichte von Außer fern ist angebrochen. Von heute ab sind wir an gegliedert an den Weltverkehr, nehmen wir teil an den Vorteilen des Schienenweges, der als moderner Weg Völker und Reiche mit dem ge flügelten Rade schnell und leicht verbindet. Dem ersten festlich

geschmückten Zuge entstiegen Se. Ex zellenz der Herr Statthalter von Tirol, hohe Gäste aus Bayern und Oesterreich, die dem Feste, das wir heute begehen, einen besonderen Glanz ver leihen. Unsere lieben Nachbarn aus Bayern haben sich zahlreich eingefunden. Ich entbiete Eurer Ex zellenz. den hohen Gästen aus Bayern und Oester reich und allen, die an unserem Feste und an unserer Freude teilnehmen, einen herzlichen Will- kommgrutz. Hochgeehrte Festteilnehmer! Die dynastischen Gefühle, die uns alle durchglühen

, legen uns die Pflicht auf, in Freud und Leid hinaufzublicken zum Throne unserer Herrscher. Heute an diesem Freudentage, wo der neue Schienenstrang eisten erleichterten Verkehr zwischen Bayern und Tirol herstellte, durch den sich die Völker Oesterreichs und die Bayern näher gerückt sind, soll unser erster Toast den Herrschern aus dem Hause Habsburg und Wittelsbach gelten. In steter tiefster Dankbarkeit wollen wir uns erinnern an Se. Majestät den Kaiser Franz Josef I. und Se. königl. Hoheit

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 18.11.1923
Physical description: 14
mit dem Wurzversuch (Putsch) gegangen. Seit einem häl fe Zahr oder noch mehr hieß es ständig, in Mün- p wird es zu einem Umsturz kommen, und zwar Aa nicht um die Sozialdemokratie oder gar die Mmuniften wie vor füns Jahren in die Höhe zu fegen, sondern um das Königtum in Bayern wie- | emzufiihren und um von Bayern mrs mit der ^Wirtschaft in Berlin und im ganzest Reiche Mlich auszuräumen. Das weiß in Deutschland Äd jedes Kind, daß Deutschland sein ganzes Un- N der Sozialdemokratie zu verdanken hat. Es reine

ich mar diese Erbitterung im katholischen Bayern, A man sich förmlich, schämte, daß man seinerzeit Äg zusah, wie vaterandslose Gesellen und Ju- b den König verjagten und verfolgten wie einen Ärecher. In Bayern wurde die Mneigung im- A größer. In Bayern verbarg sich auch alles, was $'in Preußen wegen des Repubikschutzgesetzes sti mehr sicher fühlte, wie General Ludendorff, Äptmann Erhardt und andere. In Bayern bil- A sich auch vaterländische Verbände zum Schutze jßen einen neuen Umsturzversuch seitens

der So- stdemokraten und Kommunisten, wie Verband Irland und andere. In Bayern hat auch Hitler M seinen Nationalsozialisten seinen Hauptsitz und M Hauptanbang. Es schien eine Zeitlang, als ob mer ein zrveiLer Mussolini Men sollte. Sein Anhang wuchs von Tag zu p, so daß man glaubte, wenn Hitler das Kom edo zum Kampf gegen die Regierung und So- Äemokraten geben werde, dann wanke alles. p : ist das. Nationalsozialismus? fragt vielleicht sicher Leser. Der Sozialismus ist international, E heißt, ihm ist das Wohl

. An der Spitze der Vewegm.K. in Bayern und wohl-auch bei uns steht ein gewisser Hitler, ein gebürtiger Oberösterreicher. Innig mit ihm verbunden ist der bekannte Gene ral. Ludendorss. Die beiden hielten nun am 8. No vember, das ist am Vorabend des deutschen Repu- blikseiertages ihre Stunde für gekommen, um in Bayern die nationale Republik auszurufen. Von Bayern sollte, wenn es nottun sollte, nach Berlin marschiert werden, um die derzeitige Reichs regierung zu entfernen und später dann wohl das preußische

. Ich schlage als Landesverweser vor Herrn v. Kahr. Als Ministerpräsidenten Präsident Pöhner. Die Regierung der Novernberverbrecher wird für abge- setzt erklärt. Ebert wird für abgesetzt erklärt. Eine deutsche nationale Regierung wird in Bayern hier in München heute noch ernannt. Es wird sofort gebildet: eine deutsche nationale Armee. Ich schlage daher vor: Bis zum Ende der Abrechnung mit den Verbrechern, die heute Deutschland tief zugrunde richten, übernehme die Leitung der Politik der pro visorischen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 20.02.1918
Physical description: 4
bette 4 „Neueste Morg? nzelkiru Volkswirtschaft. Bayemr und die Donaumonarchie. Die zollpolitische Annäherung an Oesterreich-Ungarn. Eine Denkschrift, die die tzanderslammer München. an das K. Bayerische Staatsministerium des K. Hauses und des Aeußern ge richtet hat, führt nach der „M. Zeitg." aus: Unter Hinweis darauf, daß Bayern r. d. dih. im allgemeinen ge genüber den anderen deutschen Bundesstaaten geographisch und wirt schaftlich im Nachteil, daß es nicht so groß ist, um sich nötigenfalls

selbst zu genügen, wird auf die Umstände hinge.oiesen, die den Verkehr zwischen dem Kammerbezirk und ?en angrenzenden Teilen Oesterreichs begünstigen können. Da heißt es u. a.: .Besonders ist es die Donau, welche Bayern mit Oesterreich geographisch verbindet, in höherem Maße verbindet als mit Württem berg und Baden, denn die Donan wird erst im unteren Teile ihres bayerischen Gefälls für größere Lastschiffe befahrbar. Die Donau öffnet sich nach Oesterreich auf bayerischein Gediew, und Bayern bildet

so den Korridor für einen größeren Teil des Verkehrs zwischen 'dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn. Bayern gravitiert also-in vielen Beziehungen wirtschaftlich zu Oesterreich-Ungarn. Di« hierdurch Bayern gebotene Gelegenheit zur Erweiterung seiner Handelsbeziehungen gilt es auszunützen, umso mehr, als in anderer Beziehung die neuesten wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für Bayern nicht so günstig war wie für andere Reichstene, besonders für Preußen. Zwar hat auch Bayern wirtschaftlich

in den letzten Jahrzehnten und Jahren große Fortschritte gemacht, aber sie waren nicht bedeutend genug, um zu verhindern, daß Bayern wirt- schafllich gegen Norddeutschland zurückblieb. Etn Zeichen davon ist die passive Wanderungsbilanz Bayerns, dessen Anteil an der Einwohnerschaft des Deutschen Reiches alrmahlich, aber ununter brochen zurückgeht. Jenes ungünstige Lc-yaluris hat ittt Kii.g eine weitere Verschärfung, erfahren. Demr die Notwendigleit der straffsten Zusammenfassung aller nationalen Kräfte

, hat der Zentra lisierungstendenz, die sich schon vorher immer mehr geLtitb gemacht hatte, mächtigen Vorschub geleistet. Im Kriege ist'das Deutsche Reich der wichtigste und beste Kunde für die Industrie geivorden. Diese «Kriegskonjunktur" konnte aber Bayern nicht ausuntzeit, wen es nicht nur zum Weltverkehr, sondern auch zum polrtrjchen Mittelpunkt des Reichs sich in Außenlage befindet. Ein Hindernis bildete auch die Eigenart der bayerischen Industrie, die ihrer Natur nach mehr Friedensindustrie

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 24
Date: 05.10.1923
Physical description: 24
werden nun das Deutsche Reich ganz an die Gegner aus liefern. In Bayern ist diese Anschauung' sehr stark ver breitet und die Unzufriedenheit unter der Be völkerung Wicht bent Grollen und Rollen eures schweren Gewitters; der Unwille gegen Berlin und die Berliner Regierung wächst zu einer starken Beivegurrg an. Es schaut ans, als ob man in Bayern zu Gewaltmitteln greifen wollte, um die unbeliebte Berliner Regierung zu vertreiben, tatsächlich wird auch gerüstet und in den radikalen deutschuationalar Kreisen

ist das Schlagwort aus-gegebeü: „Auf nach Berlin!" Nun gibt es aber in Bayern auch starke Kreise, die zwar auch gegen die Berliner Regierung sind und in der Sorge um düs bayeri sche Vaterland Opfer an Gut mcd Blut bringen wollen. Diese Gruppelr sind aber gelnäHigter. Sie vrreiniguc sich irr bcu sogenanntwr vaterländischen Verbänden, während der rrationalsozialistische Führer Hitler seine Auhmrger radikaler RickMngi in den vaterlärüüscherr Kampfver bänden gesammelt hat. Dieser letzteren auch sehr starken Grirppe

stcht der bekanrrte General Ludendorss zur Seite, der frühere GcneralstcMchef HindenLüvM. Die Hitler- Leute lvvtten unbedingt mit Waffen los schlagen, die vaterländischen Verbände aber wollen die Ordnung und Riche tut Lande aufrechterhalten, weil sie sich sagen, bei Kämpfen könnte es den FrGczofar einfallen, auch Teile Bayerns' zu besessen. Die Gefahr von Unruhen in Deutsch land, Bürgerkrieg genannt, ist also sehr groß. Diese Unv stände haben sowohl die Staatsregierung in Bayern

als auch die Reichsregiernng in Berlin voraus gesehen, Bayern hat deshalb über das Land den Au sn a h msz ustand verhängerr lassen, ein« Vorkehrung, die bekanntlich nur im Kriegsfälle oder bei Unruhmr getroffen wird und strenge Bestrafung, aicch die Todesstrafe, vorsieht, gegen jene, die die Ruhe stören. Bayern hat ferner die ganze Staatsgewalt irr eine Hand gelegt und den früheren baye rischen Ministerpräsidenten und letzten RegilermrgZpräsi- denleu von Oberbayeru, Dr. v. Kahr, Zum Generatrats- Lovrmiffär für Bayern

ernarmt. Seine Macht stützt sich auf die ihm treu ergebene Reichswehr, auf die LcmdpoliZei und am die vaterländischen Verbände, ein Beweis für die Beliebweit rtitb das große Ansehen dieses Mamres, dem nmr die ganze Regierungsaewalt irr Bayern in die .Hand gegeben ist. Diese Lösung hat vorläufig einen guten Einfluß gehabt rcnd bereits beruhigend geivirkt. Die Reichsregrerung irr Berlin sah sich eberrfalls veranlaßt, Vorbeugungsmaßregelu gegen Unrcrhen zu treffen, sie hat über das ganze Reich

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 02.12.1923
Physical description: 8
Lage iu Bayern zu Mimen. Man mutz in allen Lagern gut zuhause sein, M sich in den Wirrnissen der bayerischen Politik zu- rechlzufinden. Kahr kann nach dem Niederwersen des Staatsstreiches Wbedingt auf die Schutzpolizei, auf den größten Teil der Reichswehr und auf die Mitarbeit der alten bayerischen Beamten rechnen. Zu seiner Gefolgschaft zählt noch eine Anzahl sogenannter vaterländischer Organisationen. .Die Bayerische Bolkspartei, die seinerzeit Kahr als GeneralstaatSLommifsär bestellt

hat, ist jedoch mt dem Regime Kahrs größtenteils nicht mehr durch aus e i n v e r st a nd eu. Den Parlamentariern innerhalb m Bolkspartei hat sich Kahr in seiner Stellung zu viel Rechte angemaßt,' sie betrachten ihn bereits als einen lästigen Usurpator. Diese Gruppe würde es lieber heute als morgen sehen, wenn die Herrschaft des Gene- ralstaatskommMrs ein Ende fände und wenn wieder iverfasfungsgemäß regiert werden würde. Anderen Volks- Meilern, die darauf hinarbeitru, Bayern vom Reiche loszu lösen, ist Kahr

wieder zu reichstreu,' andere sehen in ihm wieder den Protestanten — alle zu- faunnen werfen ihm aber vor, daß er seine Aufgabe »nr halb gelöst habe. Es sei ihm zwar durch scharfe Handhabung der Ausnahmegesetze gelungen, in Bayern Me Ruhe und staatliche Autorität aufrecht zu erhalten,' wirtschaftlich habe aber Kahr v o llk o mwe n v er- sag t. Wie jeder andere Staat leidet auch Bayern fürch terlich unter der trostlosen Wirtschaftslage,' die Bevölke rung hatte sich erhofft, daß durch die Diktatur KahrS Bayern

von der allgemeinen Not verschont bleiben werde. M so größer ist jetzt die Enttäuschung. Dem Ar beiter und dem Mittelstand, die jedes Interesse für rationale Hochgedanken verloren und die ihre liebe Not um das karge tägliche Brot haben, ist eS ganz gleichgültig, öS Herr Kahr oder ein anderer Mann in Bayern regiert. Die bayerische Bevölkerung will heraus ans der allge meinen Not,' sie will es b e s s e r H a S e n als die anderen Stämme des Reiches, denn sie sagt sich, wozu sind wir Bayern und wozu

haben wir unseren Diktator. Noch nie ist in einem Volke der krasse Egoismus so zutage getreten, wie jetzt in Bayern. Die Bayerische Bolkspartei hat instinktiv diese Volks stimmung richtig erfaßt und sie arbeitet, unabhängig von Kahr, aus eine wirtschaftliche Lostrennung Bayerns vom Reiche hin. Diesen Zweck verfolgt ja auch der Antrag auf Wiedereinführung der F i n a n z - >und Steuerhoheit in Bayern, den die Bolks- ' Partei kürzlich im Reichstage eingebracht hat. Durch die Einbringung dieses Antrages

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 17.08.1919
Physical description: 12
Seite 10 Dolls-Zerrung W. 16 / fl trotz des Umstandes, als die Rohstoffe dazu von Oesterreich bezogen wurden, der zweimalige Zoll und die Transportspesen dazu kamen, billiger und solider von Bayern geliefert werden konnten als Dom Jnlande. Daß, nebenbei erwähnt, der Schmuggel lebhaft blühte, möge nur der Voll ständigkeit halber hier verzeichnet werden. Besonders aber im Kriege haben wir in un seren Nachbarn, den Bayern, eine allzeit hilfs bereite, opferfreudige Bevölkerung kennen, achten

und schätzen gelernt. In den Zeiten, als man den Bezirk Ausfern in Innsbruck nur bei den Vieh abstellungen, Butter- und Milchlieferungen kannte, als man im Frühjahre und Sommer 1917 und 1918 monatelang kein Brot und kein Mehl bekam, als die Greise, Frauen und ^Kin der mit kalten Kartoffeln die steilen Bergmähder bearbeiten mußten, da war es Bayern, das der Ausferner Bevölkerung in der größten Not hilf reich beisprang durch Lieferung von Mehl, Kar toffeln, Gemüse aller Art und in offizieller Weise

, während inoffiziell die Bevölkerung scha renweise ins benachbarte Bayernland strömte und von der allzeit hilfsbereiten bayrischen 3)‘= völkerung Lebensmittel oft um ganz gerüches Entgelt bekommen hat. Dieses wackere Einspringen zu Zeiten höchster Not bestärkt die Ausferner nur noch mehr in ihrem Vorsatze, den Anschluß an Bayern zu su chen. Vor allem sind es aber die wirtschaftlichen Interessen, die den Anschluß eines in Sprache, Gesittung und Art vollkommen gleichartigen Volksteiles unbedingt erfordern

. Auch in Bayern selbst sind die Bestrebungen, das Ausferner Gebiet einzuverleiben, immer rege gewesen. Die Schwierigkeiten der Mittenwald bahn, zweimalige Zoll- und Paßkontrollen auf ganz kurzer Strecke wurden hüben und drüben als äußerst unangenehm empfunden. Die Lech- Regulierung konnte in Bayern nie durchgeführt werden, da man in Ausfern zu einer durchgehen den Verbauung dieses Flusses nie kam. Man hört nun aus der verschiedenen Stellung nahme der Blätter überall den kummervollen Unterton heraus, ob wohl

, daß er seine Entwicklung zum ferner sind keine Freunde des langen Herum- redens, wir würden Taten lieber sehen als Worte. Heute kann man es ja ruhig sagen. Der Bezirksausschuß Reutte hatte bei der bayrischen Negierung bereits angeklopft, wegen einen wirt schaftlichen (zollpolitischen) Anschluß Ausserns an Bayern. Von den Behörden der angrenzenden Bezirke wurde diese Aktion auch wärmstens un terstützt. Leider ist durch die Rätegeschichte in München die Sache wieder auf die lange Bank geschoben worden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 21.08.1909
Physical description: 8
vom 26. Dezember 1805 Tirol an Bayern abgetreten ist, rief die Nachricht nicht geringe Aufregung hervor: von den 100 Millionen Franken die Napoleon Oesterreich als Kriegskontribution auferlege, habe Tirol 9 Millionen zu tragen! Zu einer Eintreibung dies r enormen Summe ist es zwar nicht gekommen, aber die bloße Meldung, daß das in den letzten Jahren durch feindliche Durch zugs- und Besatzungstruppen wirtschaftlich sehr ausgesogene Land, eine so hohe Summe seinem neuen Herrscher vor die Füße zu legen

habe, war alles andere als geeignet, die Be völkerung für Bayern zu begeistern. Der neugebackene bayrische König mühte sich denn auch seine jüngsten Untertanen zu beschwichtigen. Einer Deputation aus Innsbruck versicherte er, daß die schwere Kriegskontribution erlassen sei, außerdem empfingen die Abgesandten vom König das feierliche Ver sprechen, er wolle die Freiheiten, Privilegien und Verfassung des Landes respektieren, Religion, Landesgebräuche und Ein richtungen unangetastet lassen. Der bald darauf nach Tirol entsendete

alte Bahnhofgebäude dem Kanzleiverkehr. In demselben ist nun auch seit Eröffnung der Tauern bahn die Spezialausstellung untergebracht, die uns den Werdegang des nun vollendeten Riesenwerkes unserer Jnaenieur- und Baukunst veranschaulicht. Bei dieser einen Steuer hatte eS indessen nicht lange sein Be- wenden. Im Zusammenhänge mit der später erfolgten Valuta regulierung hat Bayern alle regelmäßigen Steuern durch Zuschläge von 20 Perzent erhöht, einen neuen Fleischaufschlag

und die von allen Gcwerbslcuten zu lösende Klaffenzollpatente eingeführt. lieber dies wurden der Landschaft eine Reihe Ein nahmen ohne jeden Ersatz entzogen. So die bisher aus der Salinenkaffe dem Lande zugewiesenen Beiträge, den Getränke- aufschlag, den übrigens Bayern auch auf den Hauswein aus dehnte. Die Landschaft mußte ihrerseits sich wieder um neue Einkünfte umsehen. Man begreift, daß die ans Sreuerzahlen nicht gewöhnte Bevölkerung von Tirol durch das unausgesetzte Anziehen der Steuerschraube für die bayrische

Herrschaft gerade nicht begeistert wurde. Die neuen Steuern bedeuteten auch eine empfindliche Belastung des Volkes, da fast gleichzeitig mit ihrer Einführung durch andere Maßnahmen Bayerns die ganze tirolische Volkswirtschaft an der Wurzel getroffen, das Erwerbsleben unterbunden und zum Stocken gebracht wurde. Als Tiro! an Bayern kam, war im Lande fast aus schließlich nur österreichisches Papiergeld, die sogenannten Banko- zettel im Umlauf. Ihr Kurs schwankte täglich. Einerseits die Kursschwankungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.12.1924
Physical description: 8
. Seipel macht in Bayern Schule. Me bereits ge stern kurz gemeldet, beschäftigt sich zur Zeit der bayrische Landtag mit der.Konkordatsvorlage, mit deren Annahme das Schulwesen in Bayern ähnlich wie es der Bundeskanzler a. D. Seipel in Oester reich gern haben möchte, völlig unter die Herrschaft der Klerikalen kommen würde. Aber selbst in Bay ern draußen gibt es auch in bürgerlichen Kreisen Leute, die nicht ohneweiters die Schule unter die Botmäßigkeit der .Bischöfe und Kaplane stellen lassen

wollen und es besteht die ..Gefahr", daß der bayerische Landtag den klerikalen Schulverderbern eine Absage erteilen wird. Bereits hat die Baye rische Dolkspartei. also die Klerikalen, für den Fall einer Ablehnung de-. Konkordats damit gedroht, daß sie ihre Minister aus dem Kabinett ziehen würde, was gleichbedeutend wäre mit einer Auf lösung des Landtages, mit einer Regierungskrise. Der Kampf in Bayern um die Schule ist auch für uns von Bedeutung, weil ein kerikaler, weißblauer Sieg unseren schwarzgelben Klerikalen

solcher Bestim mungen möglich, daß derjenige Lehrer, der nicht so tut, wie es der Herr Pfarrer will, aus den Dienst entfernt werden kann. Die Gefinnungsriecherei ist damit gesetzlich sanktioniert. Eine weitere Bestimmung legt fest, daß der Staat einen Teil der Lehrkräfte in Ordens- und .Kongregationsanstalten ausbilden lasten muß! Ferner müßten, wird 'die Konkordatsvorlage in Bayern angenommen, in allen Gerneinden aus An trag der Eltern katholische Volksschulen errichtet werden, wenn eine entsprechende

dazu zu bringen, ihre Kinder in die katholische Schule zu schicken. Die Schule wird damit fast vollständig der Kirche aus- geliesert werden. Die Erregung über das Konkordat, das die Zer störung alles dessen bedeutet, was in jahrzehnte langem Kampfe von allen freiheitlich Denkenden in Bayern auf dem Gebiete der Schule erreicht worden jft ist groß. Groß nicht nur deshalb, weil die Schule damit zu einem mächtigen Werkzeug der WMtioy gegen die Demokratie würde, sondern auch darum, weil die Annahme

der Konkordatsvor lage ein neuerliches Attentat aus die Reichsverfas sung ist. die bekanntlich systematisch in Bayern von den reaktionären -Kreisen abgebaut wird. Bayern zu einem Gebilde machen will, das wie die Faust aufs Auge in die deutsche Republik hinein paßt. Die nächsten Tage rverden also für Bayern be deutungsvoll sein. Sie sollen, entscheiden darüber, ob in Bayern der Kurs noch mehr nach rechts sich wenden wird und Bayern noch mehr als bisher der Reaktion ausgeliesert sein soll. Man darf darum gespannt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 13.08.1920
Physical description: 12
Sette 4. Nr. 33 „T i r o l e r Bauern Freitag, den 13. August 1920. Aus Bayern. Bayern hat die Wahlen hinter sich, dieselben sind überraschend gut ausgefallen und die wahr nehmbare Folge ist eine Festigung der inner politischen Lage Bayerns und Hebung seines An sehens im Auslande. In Bayern wurde eine Negierung gebildet ohne Beiziehung von Sozial demokraten. Wir Oesterreicher staunen das Wunder an wie einen Energieanfall aus der guten alten Zeit, von der in Oesterreich keine blasse Spur mehr

übrig geblieben ist. In Bayern scheint die Vernunft wieder festen Fuß zu fassen und das wahnsinnige Lizitieren knieschlotternder Abgeordneter um die Gunst des souveränen or ganisierten Arbeiters allmählich abzuflauen. Wir »vollen nicht untersuchen, inwieweit zu dieser Aen- derung in Bayern das religiöse Innenleben der katholischen Bayern oder der kluge deutsche Rechner beigetragen hat. Tatsache ist, daß der bayerische Ministerpräsident v. Kahr in seiner Antrittsrede die Worte gebraucht

hat: „In Gottes Namen will ich die Regierung über nehmen!" Es ist dies zweifellos eine ehrliche Bekräftigung des christlichen Staatskurses, der nun in unserem benachbarten deutschen Bundes staat seit dem Zusammenbruche 'wieder mutig ausgenommen »vorder» ist. Diese Haltung der Bayern kann uns Tiroler nur in der Uebtt- zeugung bestärken: Je eher »vir Tiroler mit dem miedererwachen den deutschen Brudervolke wenigstens wirtschaft lich vereinigt werden, desto besser. 2!ns Italien. In den neu angegliederten Ländern

Zustimmung und mit dein Danke an dieselben schloß der Vorsitzende nach 3 stündiger Dauer die iuteressante Versammlung. Grgauisaliou Escherich. Infolge der verschiedenen Angriffe, denen die H e i»»» a t w e h r e n in der letzte»» Zeit ausgesetzt Ware»» so hieß es z. B., daß die Heimatwehren von Bayern aus zu monarchistischen Umsturz- ztvecken und zu Loslösungsbestrebungen Bayerns und Süddeutschlands vom deutschen Reiche benützt und zur Aufrichtung einer Donauföderation ge schaffen wurden

haben sich, solvohl die Führer der Einwohnerwehren in Bayern, wie auch die Führer der Heimatwehren itt Tirol und in den anderen Ländern veranlaßt gefühlt, sich einmal klare»» Wein über diese Sache selbst gegenseitig einzuschenken uitö eine Aussprache zu pflegen. An» 25. Juli find in München die Vertreter sämtlicher Heimatwehren von ganz Deutschöster- reich und die Vertreter der Einwohnerwehren von Bayern zusammengekommen und haben dort eine gemeinsame Aussprache gepflogen, u»n die genauen Ziele zu erkunden

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Der Südtiroler
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Page 5 of 12
Date: 01.09.1934
Physical description: 12
Trient. Infolge seiner Niederlage gegen Napoleon mußte Oesterreich Tirol am Ende des Krieges von 1809 wieder preisgeben.. Napoleon verfügte, daß Bayern zwar sn Deutschland bedeutende Gebiete neu erhalte, dafür aber den südlichen Teil Tirols an ihn abtreten müsse. Das östliche Pustertal schlug er Mammen mit Ob'erkärnten zur französischen Provinz Jllyrien, und Südtirol südlich von Klausen und Meran zu feigem Königreich Italien unter der Bezeichnung „Alto Adige",. Das übrige Tirol blieb unter Bayern

. Die Ge richtsausschüsse verschiedener Gerichte des deutschen Südtirols, so von Salurnj, Neumarkt, Kastelruch, Villanders, Gusidaun und auch die Stadt Bozen haben nun damals an den König von Bayern Gesuche gerichtet, er möge bei Ny- leon erwirken,, daß sie mit dem übrigen Deutsch-Tirol bei Bayern verbleiben, weil sie wegen des deutschen Wesens ihxer Bewohner nicht unter eine italie- -rische Regierung paßten,. Die Gründe, die dafür angeführt wurden, sind ganz Ähnliche, swie jene, die 1919 gegen di/e .Zuteilung Deutsch

zerfallen und nur der nördliche, bis einschließlich der Stadt Klau sen, unter bayrischen Szepter verbleiben, der südliche aber dem Königreich Italien «inverleibt werden solle. Durch diese Verfügung würden also die unmittelbar hinter Klausen liegenden Patrimonialgerichte Gufidaun,, Villanders, Kastelruth und Wolken stein von dem Königreich Bayern abgerissen und eine sehr unnatürliche Grenze von Italien bilden. Wenn man sich auch über die angeborene Anhänglichkeit der Deutschen an ihr liebes deutsches

in glei chem Maße herabgesetzt und vernichtet"... Die Unterfertigten bitten daher, der König von Bayern möge sich dafür verwenden, „daß die Grenzlinie zwischen Süd- bayem und Italien alloort gezogen werde, wo die physische Lage und Sprache die selbe auf die deutlichste Weise verzeichnen". „Die Unterzeichneten verharren etc. Josef Stainer, Patrimonialrichter von Kastelruth, Hauernstein und Eichach; Josef Infam, Patrimonialrichter von Gufidaun, Wolken- stein und Trostburg; Gasteiger, Richter

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 28.09.1928
Physical description: 16
) in den ver schiedenen Gruppen und Klassen durchwegs den gestellten Forderungen gewachsen. Bei der anschließend unter großer Betei ligung abgehaltenen Preisverteilung und Ziich- terversammlung im Gasthos Leiter führte H. L.-Abg. Anneivanter den Vorsitz. Dieser hieß die Versammlung willkommen und begrüßte insbesondere die werten Gäste aus Bayern, Herrn Amtsrat Dr. Michaelis, Pferdezucht inspektor Dr. Dürschinger, Graf Dayn, Ober regierungsrat Ludwig Hayeck, Direktor Dr, Mar Zier und Landesstallmeister Hans

Wu cher, dann weiters den Bet.-DireKtor Dr. Gei ger, Landstallmeister Ingenhaeff, Det.-Ober- Kommissär Dr. Weber, DerbandSehrenobmann Brunner und Verbandsgeschäftsführer Ing. Kreidl. In seinen Eröfsnungsivorten wies H. Vorsitzender auf das überaus schwere und für die Pferdezucht besonders kritische Zeit hin und ersuchte die Gäste aus Bayern in Zukunft in direkte Handelsbeziehungen mit unseren Züchtern treten zu wollen. Deiner Freude über 2 Merkmale sind beim Einkauf von stets zu beachten: Der Name

..MAGGI" und die gelb-rote Schleife. ; die zahlreiche Beteiligung an der Veranstaltung Ausdruck gebend, ersuchte der Vorsitzende H. Landesstallmeister Wucher aus Bayern das Wort zu ergreifen. Dieser betonte, daß die Be ziehungen zivischeu Bayern' und Osttirol ja nicht mehr neu seien, da man schon viele Jahre aus Osttirol Pferde kaufe und mit dem Mate rial zufrieden sei. Was man bei der Ausstel lung in Lienz und Sillian gesehen habe, ver diene volle Anerkennung. Der Typ, wie man ihn in Bayern wünsche

Handel ein, besonders die Kommissionen aus Bayern kauften eine Anzahl guter Zucht stuten auf. Auch^ Fohlen hatten verhältnismä ßig guten Absatz gefunden. Nach Schluß der Ausstellung vereinigten sich Züchter wie Gäste im Gasthof Bräu in Matrei zur Preisver teilung. wobei neben zahlreichen Geldpreisen auch Ehrendiplome und silberne und bronzene Medaillen zur Vergebung gelangten. Aufhebung der Einfuhrsperre aus Ausserfern her». Cecbtal nach Bayern and Osttirol nach Salzburg. Das Präsidium des Tiroler

Landeskultur rates teilt mit, daß die Grenzsperre seitens Bayern dein polit. Bezirke Reutte gegenüber aufgehoben ist und daher wieder normale Vieh ausfuhren aus dem Lechtale und Außerfern nach Bayern, somit aus dem Bezirke Reutte nach! Bayern erfolgen können. Desgleichen ist die Einfuhrsperre der Landesregie rung Salzburg gegen die Einfuhr von Vieh aus Ofttirol nach Salz bur g aufgehoben. Es kann somit ohne weitere Formalitäten Vieh aus Osttirol nach Salzburg geliefert, bezw. ausgefüht werden. Tie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 26.10.1923
Physical description: 8
' seiner Unvernunft nicht weiß, wie er jetzt nach den Wahlen noch über die Sozialdemokraten sich das ungewaschene Maul zerreißen soll. Tatsache und begreiflich ist, daß jene Teile von Bayern, wie die Pfalz und Franken, die nicht in der erzreaktionä- reu Flut des nationalistischen Altbayerntums er saufen wollen, seit langem bestrebt sind, von die sem reaktionären Körper loszukommen, um sich in freien, treu zum Reiche stehenden Republiken aus leben zu können. Das ist aber schon deshalb

kein „Hochverrat", nachdem sich doch Bayern durch seine verfassungswidrige Revolte gegen das Reich überhaupt außerhalb des Reichsrechtes gestellt hat. : Dassewe Blatt, das für den wirklichen „Hochver rat" der nationalistischen Bayern Sympathien hegt, wird aus einmal springgiftig, weil die Sepa ration sich von >der gemeinsten Reaktion vollziehen ^soll. Tie Gründung der Pfalzrepublik wäre ein Akt , der Abwehr gegen den reaktionären Separatismus, ein Akt der Treue zum Reich, während das Vor- ■ gehen Bayerns

, in Stunden des größten Elends : und der äußeren Bedrohung Deutschlands zu re- ; voltieren, ein Akt des infamsten Reichsverrats ist. Nach der Verfassung könnte allerdings die Ab- . lösung der Pfalz von Bayern nur in den Formen , einer Volksabstimmung stattsinden, die anzuwen den unter den augenblicklichen Verhältnissen un möglich ist. Die Pfalz kann sich aber auch nicht ver- . fassungsmäßig an einen Staat gebunden fühlen, der selber die Rcichsvcrfaffung bricht. Vor die Wahl gestellt, entweder

eines schwarz-weiß- . roten bayrischen Chauvinismus zu beobachten. Es . genügte, daß wir ihm Ruhe ließen zum Entfalten . als Asyl aller deutschen Patrioten von Ludendorff ' bis Heim. Denn auch dieser ist ein deutscher Patriot ■ und glaubte sogar, uns zu überlisten. Nur mußten wir Aeichzeitig auf die Reichsleitung von Wirth bis Stresemann einen so sehr verschärften Druck ausüben, daß das relativ geschonte Bayern allmäh lich sich in die Vorstellung hineinsteigerte, von bes serer, kräftigerer Art

als das übrige Reich zu sein. Der alte bayrische Partikularismus war tot, es lebe ^der neue. Es ist für uns ohne Gefahr, daß dieser < rrnedergeborene Partikularismus ohne Zweifel : chauvinistisch und der „König" Ruprecht noch im mer der deutsche Armeeführer ist. der keinen Par don geben will. Es genügt, däß diese Bayern von ihrer Vorzüglichkeit und Bedeutung gegenüber dem Junkertum, dem Protestantismus, dem Judentum, dem Sozialismus, Katechisianismus und vor allem dem Prustianismus des Nordens durchdrungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1909
Physical description: 6
bewegung erkennen lasten, das Wenige, das aus den, meist von Patrioten für die patriotische Oeffentlichkeit geschriebenen Werken über die tiefgreifende Wirkung der politischen und wirt schaftlichen Umwälzungen nach der Ängliederung Tirols an Bayern durchfickert, legt für jeden unbefangnen Beurteiler klar, daß dem Kampfe der Tiroler lüselben Kräfte Leben und Vorwärtsdrang verliehen, welche jeder Volkserhebung die Jn- pulsität, den inneren Drang geben, der den gleich Bedrückten zum gleichen Kampfe

gegen die Bedrücker zusammenfühlt. Die Sehnsucht der Tiroler nach einer Wieder vereinigung mit Oesterreich war nicht Ursache der Erhebung, sondern Wirkung der Bayern herrschaft, daher nicht selbstlos. Würden die bayrischen Macht haber dem Lande seine alten Privilegien und Freiheiten be lasten, anstatt durch unerhörten Steuerdruck den ohnedies nicht übermäßigen Wohlstand des Volkes zu untergraben, fördernd und helfend eingegrifftn haben, hätten die neuen Landesherren Sitten und Gebräuche der Tiroler

Herrschaft in allen Zwergen des Wirtschaftslebens verspürten und daß. wenn der neue Souverän dem Lande einiges Entgegenkommen bezeigt hätte, sich das Tiroler Volk auch an die weißen Hosen und an den blauen Waffenrock der Bayern gewöhnt haben würde. (Daß die Tiroler nicht aus Anhänglichkeit an Oester reich allein ihre Stutzen gegen die Bayern richteten, erweist die von allen patriotischen Geschichtsschreibern nach Möglich- k-it verdunkelte Tatsache, daß einzelne Führer des Aufstandes, so der Richter

, sich zu nächst ein wenig in die wirtschaftlichen und politischen Ver hältnisse in Tirol, vor deffen Angliederung an Bayern, zu vertiefen. Tirol war, bis es durch den Preßburger Frieden an Bayern abgetreten wurde, man kann sagen: ein Freistaat im habsburgischen Reiche. Von allen Kronländern genoß eS seit erdencklichen Zeiten die meisten Freiheiten. Während die Bauernschaft anderer Länder noch in Leibeigenschaft schmach tete, war der Tiroler längst schon sein eigener Herr. Bor dem Frondienste

mit solcher Vehemenz dieses Privileg verteidigten. U'berdies hatte Tirol damals schon eine Landes verfassung, wenn man will: einen Landtag mit ziemlich ausgedehnten Befugnissen. In allen anderen Ländern herrschte noch ein Beamtenabsolutismus, eigentlich eine Beamtenwillkür, gegen welche die Bauern völlig recht- und wehrlos waren. Geschichtsschreiber versichern zwar, daß die Beseitigung der versteinerten ständischen Landesverfassung durch die Bayern nicht viel zum Aufstande beigetragcn habe. Wer aber gleichzeitig

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 20
Date: 25.11.1934
Physical description: 20
Pfurtscheller. Das Hal ler Gebiet wieder war der tüchtigen Durcharbeitung Zpecküachers und Straubs überlassen, während im un teren Unterinntal der Kirchdorferwirt Wintersteller und der Thierseer Sieberer als anerkannte Führer galten. Den Bayern kamen alle möglichen Nachrichten über das Verhalten und die Maßnahmen Oesterreichs zu. Auch vermochten die Tiroler immer weniger ihre Freude über die nahe bevorstehende Ankunft der Oesterreicher zu unterdrücken. Es war ihnen recht, wenn dadurch die Unruhe der Bayern

noch vermehrt wurde, ohne daß sie auf das eigentliche Geheimnis des Planes der Erhebung kamen. Einen Augenblick dachte man im Lager der Bayern an eine Entwaff nung der Tiroler, mußte jedoch den Gedanken gleich fallen lassen, weil das den sofortigen Aufstand üedeu- lct hätte. So rief man nach militärischer Verstärkung. Umsonst, denn Bayern war ja kein selbständiger Staat mehr, sondern hatte vor allem den Absichten und Be dürfnissen des großen Protektors Napoleon zu dienen, der die kampftüchtigen bayrischen

Divisionen gegen die österreichische Hauptmacht notwendig brauchte. So mußte Bayern sich im gärenden Tirol mit der sicher unzulänglichen Macht von 6 Bataillonen, 2 Eskadro nen und 1 % Batterien behelfen. Es war für die Tiro ler an und für sich kein leichtes Wagnis, ohne Reitevei und Kanonen die in Sterzing, Hall und besonders in Innsbruck liegenden bayrischen Truppen über ebenes Terrain hin anzugehen. Doch ihr Bewußtsein, für eine heilige Sache Schweres zu wagen, gab ihnen die stärkste Überlegenheit

, während bei den Bayern das gegen teilige Gefühl entmutigend wirkte. Bevor wir auf die Darstellung der Erhebung Tirols einaehen, erscheint es zur richtigen Beurteilung des Kraftemessens von Vorteil, die beiden Kampfseiten nach chrem kriegerischen Wert und den Vor- und Nach teilen, die sie mit sich brachten, ins Auge Zu fassen. Es waren stammesverwandte Partner, die sich in den nächsten Monaten in den Bergen Tirols maßen. Frei lich formt jahrhundectlanges Siedeln im Gebirge den dortigen Stamm

anders als jenen in der Ebene. Er wird zäher und härter, widerstandsfähiger und oft auch wagelustiger. Diese Eigenschaften heben schon die ins Gebirge hineinreichenden Oberbayern von den an deren Bayern heraus. Dazu kommt, daß die kriege rische Volkstradition der Tiroler jene der Bayern weit übertrifft. Die Erinnerung an das Jahr 1703, wo die Tiroler in Erfüllung einer entscheidenden Aufgabe der Bayern Herr geworden waren, wirkte in jener tra ditionsnahen Zeit sehr stark auf das Selbstvertrauen der Tiroler. Um jedoch

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 15.09.1932
Physical description: 8
Die Erhebung Tirols im Jahre 1809. j Bon Bahnrat Franz Wallnöfer-Billach. ! Fortsetzung. Inzwischen war der Kampf schon um die Mittagszeit im Zentrum und am linken Flügel vorgegangen. Hofer im Zentrum hatte die feindlichen Vorposten von Gärberbach zurückgedrängt und um 2 Uhr nachmittags wurde auch der linke Flügel unter Haspinger mit den, Bayern bei Mutters und Natters handgemein. Um 3 Uhr schlugen die Bayern in der Stadt Innsbruck Generalmarsch. Das Lager am Stadtsaggen marschierte

über die Pradler-Brücke nach Amras. Jenes in Wilten besetzte das Kloster Wilten. Es standen nun zirka 9000 Landesschützen und Oesterreicher den 7000 Bayern gegenüber. Auf beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gestritten. Die Bayern machten wiederholt Ver suche, die Tiroler aus die Höhen zurückzujagen, wurden aber immer wieder in die Ebene zurückgedrängt. Am unentschiedensten wurde am linken Flügel auf den Höhen von Natters gekämpft, im Zentrum drang Gasteiger bis zum Kreuz am Paschberg

vor, während Speckbacher wieder von Amras zurückweichen mußte. Das wechselvolle Waffenspiel vom 25. Mai dauerte bis 7 Uhr abends, wo ein starker Regen den Kampf schwierig machte, doch dauerten die Plänkeleien noch bis 10 Uhr nachts Die Bayern bezogen schließlich ihre Stellung von morgens. Die Bayern hatten gegen 300 Tote und Verwundete, die Tiroler 8 Tote und 20 Verwundete. Unter den Toten befand sich auch der letzte Graf von Stachelburg aus uraltem Tiroler Adel. Der unentschiedene Kampf chom 25. Mai erzeugte iny

in Landeck und unverzüglich bot dieser auf, was er nur konnte. Die Seefelder und Leutascher hatten bereits zu den Waffen ge griffen und die schwachen bayrischen Posten an den Pässen Leutasch und Scharnitz überwältigt. Im Lager der Bayern herrschte ebenfalls eine gedrückte !Stimmung, weil die Soldaten gegen einen Feind geführt wurden, den sie sähen, wenn sie schon verwundet seien. Der Ge neral Deroy machte noch einen vergeblichen Versuch durch einen sehr milden Aufruf, die Bauern zur Niederlegung

und die Tiroler in der rechten Flankck zu packen. In diesem kritischen Momente warf sich Oberst leutnant Ertl mit Entschlossenheit dem Feinde entgegen und drängte den Feind wieder in die Ebene hinab. So war es Mittag geworden. Da unternahmen die Bayern nochmals einen Hauptsturm, um das Verlorene wieder zu ge winnen. Unter persönlicher Führung Deroys drangen sie zu beiden Seiten der Brennerstraße gegen die Stellung der Tiroler vor. Der Anprall war so heftig, daß die Tiroler zuerst zurrück weichen mußten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.11.1918
Physical description: 8
d^ Königtums nieder, das bajuvarifche Volk, zu dem auch wir gehören und von dem wir nur durch die Mittel der Hausmachtpolitik — Tücke, Schwert, Galgen, Bestechung und Jesuitismus — der Habs burger getrennt worden sind, gibt sich die Republik. Arbeiter, Soldaten und Bauern wirken in Ein tracht zusammen. Der Gang der Staatsmaschine erleidet deshalb durch die Ausschaltung des König tums nicht die geringste Störung. Bayern ist der zweitgrößte Bundesstaat des Deut schen Reiches. Seine Umlvandlung in eine Repu

blik kann und muß den Umbau des Deutschen Rei ches zu einem demokratischen Freistaat beschleuni gen. Zunächst werden von der Revolution in Bayern gewaltige moralische Wirkungen aus gehen. Beispiele spornen an; der glatte Verlauf der Um wälzung in Bayern sagt allen zaghaften Politikern, die sich aus Angst vor möglichen Blutopfern im Jn- lande und aus Furcht, eine Absetzung der alten Ge walten könnte die Front erschüttern, bisher nicht zum Handeln entschließen konnten, wie sehr sie die Kraft

der Monarchie und ihre Funktion als Binde mittel eines Staates überschätzt haben. Viele im Reiche, die grundsätzlich Republikaner sind, aber aus rein praktischen Erluägurigen es ablehnten, jetzt aktiv für eine Republik zu arbeiten, werden nun aktiv eintreten in den Kampf um das freie Deutsch land. Denn, und dies ist die zweite Folgewirkung der Revolution in Bayern: Deutschland kann nur als Republik bestehen; als Monarchie ist das Deutsche Reich undenkbar und muß in mehrere Teile zer fallen. Zwischen Bayern

und Preußen wirkten im mer — und zwar sehr tiefgreifende — Gegensätze. Wenn nun Bayern Republik, Preußen aber die Mi litärmonarchie bliebe, dann wären die Gegensätze auf die Spitze getrieben; sie müßten, weil die Re publik Bayern im Interesse ihrer Selbstbehauptung ebenso gegen den Monarchismus zu wirken gezwun gen wäre wie das monarchische Preußen gegen die Republik, <$u einen: Zusammenprall führen, dex wahrscheinlich Süddeutsche von b-en Norddeutschen trennen würde. Deutschland ist nur möglich

als einige Republik. Uird überall arbeiten stärke Kräfte für diese Ctaatssorm. Der Sieg in München wird den Sieg in Berlin vorbereiten. Die deutsche Re publik ist auf dem Marsche. Die Republik, die alle Deutsche umfassen niuß. Denn, daß wir Deutschösterreicher uns länger von einem demokratischen Deutschland trennen lassen, ist einfach undenkbar. Das monarchische Deutsch land hat uns abgestoßen, das demokratische Deutsche Reich ist das Ziel unserer Sehnsucht. Und wenn wir heute, wo Bayern Republik geworden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.06.1921
Physical description: 8
niederstreckte. Die Mordtat wur zelt vielmehr in dem politischen Herrschafts system, das in Bayern aufgerichtet worden ist. Die Kanzler, Escheriche, die'Pöhner und Kabr diese Spitzen der offiziellen und inoffiziellen Regierung und der bewaffneten Banden, die ge hören auf die Anklagebank; die baverifche Regie rung hat mit staatlichen Mitteln die Bewaffnung der weißen Garden gefördert und nun, gestützt auf die Viertelmillion Orgeschbanditen, richtete die Regierung ein reaktionäres Regime

verfehlt hätten, a u s d e n Klauen des Gerichts befreit . . . " Wegen dieser. Aeußerupg schwebt gegen Kanzler ein Verfahren wegen Aufforderung zum Mord. Die Voruntersuchung hat schwer belastende Aus sagen gegen ihn ergeben, aber trotzdem ist er als Staatsbeamter noch in Amt und Wü r- d e n und darf jetzt an der Entwaffnung der Ein wohnerwehren Mitwirken. Leute, die in jedem anderen Lande im Zuchthaus sitzen würden, dür fen in Bayern solch wichtige Aufträge ansführen, wie es die Entwaffnung

der Einwohnerwehr im Augenblick ist. Dadurch wird die ganze Entwaff- nvngsaktion zur lächerlichen Komödie." .Und, fügen wir hinzu, der Mordanstifter darf von Bayern ins Ausland, nach Tirol, fahren, um auch hier für das „taktische Verhalten" An weisungen zu geben. Ein Moftmnstifter, ein Mörder, der sein Handwerk trt voller Offenheit und Freiheit betreibst Diese unerhörten Gewalttaten haben — end lich! — die bayerische Arbeiterschaft aufgerüt telt. Heute ist in München der Generalstreik, in vielen anderen Orten

Bayerns stehen ebenfalls alle Betriebe still. Dem Generalstreik wird und muß ein gemeinsamer Kampf auf parlamenta rischem Boden folgen. Die Arbeiterschaft von ganz Deutschland ist entschlossen, ihre ganze Kraft einzusetzen, um die Märdcrregierung in Bayern zu stürzen. Auch wir in Oesterreich haben die Aufgabe, diesen Kamps zu unterstützen, indem wir erstens verhindern, daß die Orgeschleute bei uns zu über mütig werden und zweitens strengstens darauf achten, daß jeder Waffenschub aus Bayern

— die Orgesch will die abzusührenden Waffen in Tirol in Sicherheit bringen, als Magazine sollen hier neben Privathäusern eine Reihe von Klö ster, darunter auch das von Wilten, .dienen — festgestellt und festgenommen werde.. ?ie Mmt?on ln Satz«». (Eigenbericht der „Volks-Zeitung".) Entgegen den von der Kahrregierung verbrei teten Lügenmeldungen, als ob der Generalstreik in Bayern als mißlungen anzusehen sei, sind wir in der Lage, nachstehenden Situationsbericht unseren Lesern zu übermitteln

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 11.03.1911
Physical description: 10
XXXXI. Jahrgang 1911 Kufstein, Samstag 11. März Mit Amtsblatt und Telephonruf Nr. 33. fÜt Stööt Ultö £(tll5* Mezugs-Kreise: In Kufstein ganzjährig abgeholt K 7 —, halbjährig K 3 50, viertel- jährig L 1 80. Mit Post oder Boten zugestellt sowie in auswärtigen Abholstellen ganzjährig X 8'—, halbjährig K 4 —, vierteljährig K 2'—. Für Bayern ganzjährig 8 Mk., halbjährig 4 Mk., vierteljährig 2 Mk. Blatt 21 Wirksames Ankiindigungs.IZlatt zufolge starker Verbreitung. Anzeigenpreis: die klen

. ^jdreispaltige Zeile oder deren Raum 12 d; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeilvmlnen. Erscheinnngstage: Jeden Mittwoch und Samstag. 3um 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern. 12. März 1911. Ganz Bayern feiert morgen mit aus vollem Herzen kommender Freude und Begeisterung den 90. Geburts tag seines ehrwürdigen Prinzregenten Luitpold und im ganzen Deutschen Reiche findet diese Begeisterung herzlichen Widerhall. Der schlichte

bleiben möge. Prinz Luitpold von Bayern wurde am 12. März 1821 als dritter Sohn des nachmaligen Königs Ludwig I. in Würzburg geboren. Als junger Prinz trat er 1835 bei der Artillerie ein und hat für diese Waffe bis heute eine besondere Vorliebe behalten. 1841 wurde er Oberst, 1844 vermählte er sich mit Prinzeffin Auguste von Toskana, die ihm im Jahre 1864 durch den Tod entrissen wurde. Im Kriege 1866 war er Divisionskommandeur und wurde zum Generalinspektor der bayerischen Armee ernannt. Den deutsch

. Wie Wenigen ist es beschieden, so lange auf Erden zu wallen und die wechselnden Schicksale von Staaten und Menschen mit anzuschauen ! Neunzig Jahre eines Königssohnes repräsentieren aber auch 90 Jahre Geschichte seines Landes und wenn Prinzregent Luitpold zurückblickt in seine Jugendzeit und mit dem Bayern von damals das heutige ver gleicht, in seiner großartigen Entwicklung, mit seinem Wohlstand, mit seiner Industrie, seinen Leistungen in Kunst und Wissenschaft, so kann er sich wohl des Werkes freuen

, daß sich zu seinem Jubelfeste die treue Liebe seines Volkes überall im Lande herzlich kund gibt, daß ihm zu Ehren Stiftungen und nützliche An stalten errichtet werden, daß Kunstschöpfungen das Gedächtnis dieser seltenen Feier festhalten. Er selbst hat die Feier ja auch dazu benützt, nützlichen und patriotischen Zwecken große Summen zuzuwenden. Und diese Verehrung und Liebe wird ihm morgen entgegen klingen aus dem Jubel Tausender und ihm aus ihren Augen entgegenleuchten. So wird für ihn und für ganz Bayern der morgige Tag

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 01.08.1932
Physical description: 8
an. Es ist nun eine merkwürdige Erscheinung in diesem Auf stande, daßt rotz der immer weiteren Verbreitung des Geheim nisses die bayrische Regierung bis zum letzten Momente keine Ahnung von der drohenden Gefahr hatte, datz also die Verschwie genheit bis zum letzten Momente gewahrt blieb. Trotzdem daß Bayern, falls Oesterreich ein starkes Korps nach Tirol warf, wenig Aussicht hatte, Tirol zu halten, wurden fast gar keine Vorkehrungen gegen den Aufstand getroffen. König Max Joses mutzte dem Kaiser Napoleon den größten Teil

Das erste Tirolerblut, das in diesem Aufstand floß, war auf Seite der Pustertäler. Der in Brixen stationierte Qbexstltn. Wreden wollte die hereindringenden Oesterreicher durch den Ab bruch der Brücke bei St. Lorenzen behindern. Das Landvolk der Umgebung wurde; alarmiert und vereitelte dieses Unternehmen und verfolgte die Bayern bis zur Ladritscherbrücke. Hier aber stÄlte sich Wreden mit der ganzen Besatzung von Brixen entgegen. Es kam in der Gegend der heutigen Eisenbahnstation Franzensfeste

zu einem heftigem Kamps. Am 11. April wurden alle Versuche der Aufgebote von Rodeneck, Schöneck, Ehrenburg und Schalders, die Stellungen der Bayern zu nehmen, abge wiesen, namentlich, da inzwischen die Bayern durch die Kolonne Bisson verstärkt worden waren. Da erschien am 11. April um 4 Uhr nachmittags die Vorhut des Castelerischen Korps, 30 Reiter und eine Kompagnie Jäger unter Oberleutnant Gerardi und nun ging es unter Jubel gegen die Feind und» dies mal zog er sich gegen den Brenner zurück. Inzwischen

war auch schon die Entscheidung bei Sterzing gefällen. Hofer war mit seinen Passeirern über den Jausen ge zogen, hatte seine Leute am 11. April in der Früh in Gasteig geisammelt und rückte nun gegen Sterzing vor, das von Major Speicher mit 400 Mann und einer Kanone besetzt war. Nach kurzem Straßenkampfe gaben die Bayern Sterzing Preis und postierten sich aus dem Moose zwischen dem Pfitscher nnd Mareiter Bach, wo sie Karree bildeten und mit ihrer Kanone das Moos beherrschten. Diese Stellung hielten die Bayern

an der Ladritscherbrücke zurückgewichen waren. Die Ti roler stellten sich diesen zwar nicht entgegen, hinderten aber ihren Marsch zum Brenner durch Verhaue und sandten ihnen Kugeln hinter Bäumen und Felsen nach. Inzwischen war in der Umgebung von Innsbruck der Aufstand losgebrochen, und hatte die Bayern nicht viel weniger überräscht. Am 10. April waren die Proklamationen des Erzherzog Johann und die Laufzettel des Andreas Hofer durch das ganze Jnntal gewandert. Noch am 10. April käm es zu einem Zusammenstoß

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