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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 10
Date: 04.08.1909
Physical description: 10
unter den Bäumen! Das kann doch nicht Vater David sein?^ Sampogna schüttelte den Kops; er konnte nur den Rücken des Mönches sehen, doch für David war die Gestalt viel zu groß und zu schlank. Den kräftigen Mann neben ihrn aber, Mit dem breiten, energischen Gesicht, der sich von Zeit zu Zeit nnNvandte und den Schützen ein Zeichen gab, dazwischen den Stutzen an die Wange riß und Jeuerte, nannte er Afra als ihren Führer Kenrenathr. Dsr Mönch' war Haspinger, der Rotbart, und als die Bayern in der Mühlbachekr Klause

zurückzog. Die Rettung der Bayern lag hinter der Eisak. Dieses, dem .Brenner entspringende! Wasser kommt dort, wo das Pustertal in die Ebene von Brixen mündet, zwischen hohen, steilen Felsen hervorgeschossen. Auf dem später abge platteten Gipfel des einen thront heute, dreißig Meter über der Tal sohle, di« Franzensfeste. An ihrem Fuße verbindet die Ladritscher Brück« s» 888 sm die wohl an fünfzig Fuß senkrecht abfallenden Uferwände des reißenden Flusses. Gelang es den Bayern, diese Brücke zu passieren

und hinter sich atz zuwerfen, so durften sie sich für geborgen halten. Aber schon! tönte der Trommelschlag der Landwehren näher und näher. Der öffent liche Ausrufer von Mühlbach hatte sich 'mit seinem Instrument an ihre Spitze gestellt, Und schon begannen ihre Kugeln über den Köpfen der Bayern wieder ihr unheimliches Pfeifen. So entspann sich bei der Ladritscher 'Brücke ein dritter Kampf, der erbittertste dieses Tages. Die Bayern fochten wie die Löwen und Kemenater warf manchen besorgten Blick talaufwärts

, ob die Oesterreicher nicht endlich kämen. Nach ihrem Aufrufe mußten sie am Morgen die Tiroler Grenze bei Lienz über schritten haben und Kemenater und Haspinger hatten ihnen dorthin! Wagen entgegengeschickt, um wenigstens ihre Schützen schnell heraiv- zubringen. Nach der Berechnung jener hätten sie schon bei dem Kanrpfe um die Mühlbacher Klause zur Stelle sein nrüssen. Allein schon neigte sich der Tag zn Ende und sie kamen nicht. Unentschieden wogte der Streit vor und zurück. Tie Verzweiflung der Bayern hielt

der Begeisterung der Pustertaler das Gleichgewicht. Wieder war eins Ansturm der letzteren zurückgewiesen worden. Da stellte sich, Haspinger. an ihre Spitze und rief, sein Kruzifix wie eine Standarte hoch- emporhebend: „Mit Gott für unseren Glauben! Draus! Drauf! Hurrah !«" Und mit einem Hurrah,, von dem die Felsen widerhallten, liefest sie gegen die Bayern vor und drängten sie über die Brücke, deren Geländer brachen. Viele fanden ihren Tod in der Eisak. Noch eine Salve krachte hinter den Flüchtlingen her mrd

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.08.1909
Physical description: 8
Redensarten er ging sich der künftige Intendant über Bayern und Franzosen, die er im Geiste schon zerschmettert am Boden liegen sah. Die Kraft der Worte war, wie der Verlauf des Aufstandes zeigte, die stärkste Seite Oesterreichs, besonders Hormayrs, zumindestens stand die Tatkraft dieses Mannes in den kriti schesten Tagen in einem schrecklichen Mißverhältnis zu seinen prahlerischen Redensarten. Auch im Lande selbst griff man zur Feder. So hat der Richter Tenn einen Aufruf geschrieben

, die freilich mitunter in Raub- und Beute züge ausarteten. Lange sollte die Freude nicht andauern. Oesterreich wurde im Kampfe mit Frankreich aufs Haupt geschlagen, und mit Napoleons Unterstützung traf Bayern sogleich Anstalten, Tirol wieder zu erobern. Zwei bayerische Divisionen, Wrede und Deroy, unter dem Oberbefehl des französischen Ge nerals Lefebvre, wurden zur Unterwerfung des Lan des aufgeboten. Deroy hat die Grenze bei Kuf stein überschritten, während Wrede von Reichen hall über den Strubpaß

be lästigt, zog sengend und brennend das Inntal her auf. Wo Bauern, die sich nicht rechtzeitig in das Gebirge flüchteten, in die Hände der Bayern fielen, wurden sie kurzerhand aufgeknüpft. Alle Ortschaften gingen in Raub und Flammen auf. Die lohenden Feuersäulen der Stadt Schwaz kündeten dem ganzen Lande den hereinbrechenden Schrecken; die durch das schonungslose Vorgehen des Feindes auf das furchtbarste erregte Bevölkerung zog an den Sturm glocken und strömte bei Volders zusammen, um den Feind

seinem ebenso tapferen OberkomMändanten über den Brenner nachgeeilt, die Bauern sich selbst und dem nachrückenden Feind überlassend. — Die Autorität des österreichischen Militärs war dahin. Anter Flüchen und Verwünschungen auf Ehasteler, Hor mayr und Buol löste sich der Haufen, Bayern und Franzosen zogen in Innsbruck ein. Mit der Besetzung der Landeshauptstadt sah Bayern die Unterwerfung des Landes beendet. Der ! französische General Lefebvre erhielt am 29. Mai infolge des für Napoleon unglücklichen

sich, dem ver wüsteten Land Tirol die Kunde zu übermitteln, ,^er werde keinen Frieden unterzeichnen als den, b'cr Tirol unlösbar an seine Monarchie knüpft." Kaum war das Land von den Bayern be freit, so erschien auch der österreichische Intendant Hormayr wieder, um die Regierung zu übernehMn. Während der heißen Kampfestage weilte der 'mut- volle Mann „bettlägerig" und „krank" in Landeck. Das morfche Oesterreich konnte die weiteren Stöße Napoleons nicht aushälten, am 12. Juli schloß es nach der verlorenen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.08.1934
Physical description: 8
" von Tirol wurde schon gleich nach seiner Flucht als zweiter An dreas Hofer verherrlicht. (Heute soll allerdings die Be geisterung der Gefolgschaft des Herrn Gauleiters ins Gegenteil umgeschlagen sein.) Es besteht tatsächlich eine ausfallende Ähnlichkeit zwischen den Kämpfen von 1809 und den traurigen Ereignissen von 1933/34. Wie vor 125 Jahren, so wurde auch jetzt Bayern zum Bru derkrieg gegen Tirol und ganz Oesterreich mißbraucht. Es erscheint als eine entsetzliche Tragödie, daß gerade diese beiden

stammverwandten Nachbarn in blutigen Hader verstrickt wurden. Wie war das möglich? War es denn wirklich ein Kampf des bayerischen Volkes ( gegen die Stammesbrüder in Tirol? Weder 1809 noch 1933/34 war das bayerische Volk als solches schuld am Bruderkrieg. Im Gegenteil: Alt bayern ist zweimal von einem außerbayerischen Im perialismus als Ausgangspunkt und Operationsbasis (4. Fortsetzung.) Vivian hatte zuerst alte Gesangsübungen vorgenom men, sie freute sich sehr, als sie merkte, daß sie diese noch tadellos

, selbständiges Bundesland Tirol, zumal der Minister Montgelas sogar die altbayerischen Traditionen und Bräuche nicht schonte. Der französische Geist der Aufklärung wütete in Bayern ebenso wie in dem annektierten Tirol. Wir brauchen nur an die Säkulari sation zu erinnern, welche die geistlichen Fürstentümer, die letzten Positionen der kirchlichen Macht, und die altehrwürüigen Stifte aufhob. In einem alten nieder- bayerischen Benediktinerstift an der Donau nahm die kurfürstliche Kommission schon im Jahre 1800

so viele Kirchengeräte aus Edelmetall weg, daß nicht mehr genug Kelche zum heiligen Meßopfer vorhanden wa ren. Das katholische Volk von Bayern mußte in Ohn macht und Schmach zusehen. Seine Söhne wurden nicht bloß gegen das Bruderland Tirol in den Krieg geführt, sondern sie verbluteten auch zu Tausenden aus anderen Kriegsschauplätzen oder gingen beim russischen Feld zug elend zugrunde. Nur kurze Zeit währte die Selbständigkeit Bayerns. Seit 1870/71 beginnt eine neue Fremdherrschaft. Zum Dank

für die selbstlose Teilnahme am Kriege von 1870/71 hat man Bayern das Joch des Borufsianismus auferlegt, jenes Burofsianismus, von welchem der große Mainzer Bischof von Ketteler sagte, es handle sich um „die fixe Idee von einer Preußen gestellten Weltaufgabe". Der preußische Imperialismus unter scheidet «sich im Prinzip nicht vom napoleonischen. Beide Formen verbergen ihre Herrschsucht und ihre ge walttätigen Methoden hinter den Phrasen von einem neuen Weltberuf, her sich schließlich als Angriff

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Südtiroler Heimat
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Page 7 of 8
Date: 01.08.1932
Physical description: 8
Kampf genossen an. Es ist nun eine merkwürdige Erscheinung in diesem Auf stande, daßt rotz der immer weiteren Verbreitung des Geheim nisses die bayrische Regierung bis zum letzten Momente keine Ahnung von der drohenden Gefahr hatte, daß also die Verschwie genheit bis zum letzten Momente gewahrt blieb. Trotzdem daß Bayern, falls Oesterreich ein starkes Korps nach Tirol warf, wenig Aussicht hatte, Tirol zu halten, wurden fast gar keine Vorkehrungen gegen den Aufstand getroffen. König Max >;osef mußte

nach Sterzing zu marschieren Das erste Tirolerblut, das in diesem Aufstand floß, war auf Seite der Pustertaler. Der in Brixen stationierte Oberstltn. Wreden wollte die hereindringenden Oesterreichet durch den Ab bruch der Brücke bei St. Lorenzen behindern. Das Landvolk der Umgebung wurde; alarmiert und vereitelte dieses Unternehmen und verfolgte die Bayern bis zur Ladritscherbrücke. Hier aber stellte sich Wreden mit der ganzen Besatzung von Brixen entgegen. Es kam in der Gegend der heutigen Eisenbahnstation

Franzensfeste zu einem heftigem Kampf. Am 11. April wurden alle Versuche der Aufgebote von Rodeneck, Schöneck, Ehrenburg und Schalders, die Stellungen der Bayern zu nehmen, abge wiesen, namentlich, da inzwischen die Bayern durch die Kolonne Bisson verstärkt worden waren. Da erschien am 11. April um 4 Uhr nachmittags die Vorhut des Castelerischen Korps, 30 Reiter und eine Kompagnie Jäger unter Oberleutnant Gerardi und nun ging es unter Jubel gegen die Feind und» dies mal zog er sich gegen den Brenner zurück

. ' Inzwischen war auch schon die Entscheidung bei Sterzing gefallen. Hofer war mit seinen Passeirern über den Jaufen ge zogen, hatte seine Leute am.41. April in der Früh in Gasteig gelsammelt und rückte nun gegen Sterzing vor, das von Major Speicher mit 400 Mann urch einer Kanone besetzt war. Nach kurzem Straßenkampfe gahey die Bayern Sterzing preis und postierten > sich auf dem Mpose zwischen dem Psitscher und Mareiter Bach, wo sie KarreWbildeten und mit ihrer Kanone das Moos beherrschten. Diese Stellung

hielten die Bayern heldenhaft und wiesen alle Aufforderungen zur Uebergabe zurück, trotz dem ein Major und ein Hauptmann. bereits gefallen. Da verfielen die Tiroler auf eine Kriegslist. Sie schoben einen beladenen Heuwagen, auf dem eine mutige Dirne, Anna boöer, saß, gegen die Kanone vor und die hinter dem Heuwagen postier ten Schützen töteten die Kanoniere und nun ergaben sich die tapferen Kämpfer. Inzwischen kam aber die bayrische und französische Kolonne unter Bissau und Wreden, die von dem Kämpfe

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 01.11.1932
Physical description: 8
. Der 1. November blieb für de» Angriff bestimmt, namentlich nachdem der Feind das Ansuchen um 14-tägigen Waffenstillstand nicht bewilligt hatte und das Volk am Berge Jsel sich kampflustig zeigte. An der Aufstellung der Bayern änderte sich in der Zeit vom 29. wuf den 30. nichts. Am 31. wurde den ganzen Tag ohne Erfolg beiderseits herumgeplänkelt. Die Stellung der Ti roler erstreckte sich am 31. Oktober abends vom Hußlhof bis Weerberg. Am Hußlhof stand de Lama mit 1500 Mann, im Zentrum am Berge Jsel Hofer

vorüber, wurde j das Zentrum tonnte nicht standhalten und nach kurzem Kämpfe fielen alle Schanzen am Berge Jsel in die Hände des Feindes. Die Bayern verfolgten die Tiroler noch über Mutters und Ger berbach hinaus. Dagegen hielt der rechte Flügel der Tiroler unter Speckbacher den Angriffen des Feindes stand. Wohl ent rissen die Bayern den Tirolern zwei wichtige Stützpunkte, den Korethof und Schloß Amras, doch drängte Speckbacher um 2 Uhr nachmittags den Feind über die Talebene hinab, zog sich jedoch

. Bei Zell am Silier stellten sich ihm 2000 Landesverteidiger entgegen und mußten erst nach tapferer Gegenwehr weichen. Zur Strafe plünderten die Bayern Zell. Doch marschierten die Bayern bis auf eine Abteilung, die in Fügen blieb, am nächsten Tage ab. Am 7. November, 7 Uhr früh marschierte der General Beckers von Innsbruck gegen Steinach zu. Als er in die Nähe von Mätrei kam, wurde er vow Specke bachers Leuten von den Höhen mit einem mörderischen Kugel regen empfangen. Aber die Bayern stürmten die Höhen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 6
Date: 14.11.1922
Physical description: 6
Bayern sichert sich vor Ausverkauf. Innsbruck. 12. November. Das bayerische Staatsministerimn des Innern hat vom den Nah- rn «in- M November cjitjefangen /eiseverkehr zwischen Tirol und Südbaye aestellt und Keichzetttg wurde auch der Nährers«, perkehr aus Südbayern bis aus weiteres aufge hoben. Reisen zwischen österreichischen Bundes» ländem und Südbayern, die im gegenseitigen grenzverkehr stehen, sind nur mehr gegen Paß- und Sichtvermerk der vertretenden Behörden zu lässig

in - . ^od >n dem Tiefstand der ihren Urgrund in Bayern Nachbarschaft, den rk zu Einkäufen in Bayern aiiszuniltzen. in kurzen Worten bedeutet dies die Einstellung des deutschen Ausverkaufes. Reisen von Tirol nach Bayern sind nicht untersagt, die nicht gesperrt, wohl aber mutz jeder Reisende den Zweck seiner Reise angeben und ch & grenze ist nicht gesperrt, wohl' aber mutz jeder von bei den deutschen Behörden den Sichtver merk holen. Bisher war der kleine <8r«nzverkehr «vischen Tirol und Bayern im Bereiche

des 1 bayerischen Armeekorps unbeschränkt; die seit Juki d. I. ausgegebenen neuen internationalen steuerten' . . .. tzbenso war es auch in Bayern. Es bestand also 'in Gegenseitigkeitsoerhältnis. das nun plötzlich aufgelöst worden ist. Tatsächlich herrschte in Tirol eine wahre Sucht, gayernreisen zu unternehmen. Insbesondere seit dem ungeheuren Rückgang« der Mark er hielt man die Waren, in Bayern ohne Ausnahme um 50 v. S). und mehr billiger als im Inland«. Es wurden also von Tirol aus große Ausstat tungssahrten

unternommen. In Bayern ver- mochte man sich gegen den Ausverkauf kaum mehr zu schützen. Die Versorgung in Bayern war leicht zu begründen. Man sagte sich, als die Krone darniederlag und die Mark hoch stand, beehrten uns auch di« Bayern, in großer Zahl mit ihrem Besuche. Es handelte sich also nur um die Erfüllung einer Förmlichkeit, in gleichen Verhältnissen Gegenbesuche zu machen. In Oesterreich waren Konsumenten und Verkäufer aber ungeschützt. Die Verordnungen, welche die Landesregierungen erließen

die Verpflich tung, für das Visum 15.000 Kranen und im Aufenthaltsort« in Bayern die Aufentholts- gebühr zu entrichten. Oefterreicher waren bisher hiervon befreit. Da Liefe jüngfto Verfügung der bayerischen Behörden schon am 12. November um Mitternacht in Kraft getreten ist, wurde der letzte Sonntag, der 11. November, noch zu einer ergiebigen Dersorgungsfahrt nach Bayern 'be nützt. Di« einheimischen Geschäftsleute begrüßen diese Verfügungen der Behörden, in Bayern mit Freuden. • Die Opfer

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 6
Date: 06.05.1931
Physical description: 6
auf freund nachbarlichem Boden gefolgt. Wenn wir Bayern die Grenze überschreiten, haben wir das Gefühl, wir kommen in ein Bruderland. Die Pflicht, die uns Ueberlebende erfüllt, der To ten zu gedenken, verbindet die deutschen Stämme diesseits und jenseits der Grenze, lleber das Gebiet der Kunst hinaus sind wir in der Rechtsangleichung weiter gekommen und haben in der jüngsten Zeit einen bedeut samen Schritt unternommen, der uns auf wirtschaftlichem Gebiete neue Wege öffnen soll, die unbedingt notwendig

. Die Bayern haben heute die Kufsteiner Feste wiedererobert mit uns zusammen und wir wollen sie festhalten in alle Ewigkeit. Der selbe Rhythmus ist in allen deutschen Herzen. Die ses herrliche Fest hat den Zusammenhang aller deutschen Herzen gezeigt. Die Klänge des Andreas- Hofer-Liedes griffen uns allen ans Herz. Wir er lebten Stunden seelischer Erhebung und innerer Andacht in dieser gemeinsamen Heldenfeier. Das Vermächtnis der Toten ist die Erringung der Einig keit und Freiheit für das ganze deutsche

Volk. Deutschland und Oesterreich streben auf gleichen Bahnen den gleichen Zielen entgegen. Ich erwidere den Gruß des Vertreters des Deutschen Reiches aufs herzlichste. Einig und treu zueinander stehen Bayern und Tirol, Deutschland und Oesterreich. Der Bundespräsident schloß mit einem Hoch auf die ehrwürdige Gestalt des deutschen Reichspräsi denten Hindenburg, worauf das Deutschlandlied gesungen wurde. Der Vertreter der Stadt München. Der Vorsitzende des Direktoriums des Stadtrates von München

fuhren all die vielen Gäste wieder heilnwärts. In der Richtung nach Innsbruck fuhren gegen 7000, in der Richtung nach Bayern gegen 10.000 Personen. Dazu kam die Abfahrt der Autos. Erst nach Abfahrt der letzten Züge wurde es ruhiger. Um 8 Uhr ertönte besonders klangrein wieder die Orgel, gespielt von Musikdirektor F. B. Kirchmayr. Die Festtage sind vorüber, noch aber lebt in uns das Erinnern an die genossenen schönen Stunden. Und ein süßer Trost ist uns verblieben, uns Kufsteinern

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Südtiroler Heimat
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Page 8 of 8
Date: 15.09.1932
Physical description: 8
Seite 8. Folge 18. Innsbruck, 15. September 1932. Die Erhebung Tirols im Jahre 1809 Von Bahnrat Franz Walluöfer-Billach. * Fortsetzung. Inzwischen war der Kamps schon um die Mittagszeit im Zentrum und am linken Flügel vorgegangen. Hofer im Zentrum hatte die feindlichen Borposten von Gärberbach zurückgedrängt und um 2 Uhr nachmittags wurde auch der linke Flügel unter Haspinger mit den. Bayern bei Muttcrs und Natters handgemein. Um 3 Uhr schlugen die Bayern in der Stadt Innsbruck Generalmarsch

. Das Lager am Stadtsaggen marschierte über die Pradler-Brücke nach Amras. Jenes in Wilten besetzte das Kloster Willen. Es standen nun zirka 9000 Landesschützen und Oesterreicher den 7000 Bayern gegenüber. Auf beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gestritten. Die Bayern machten wiederholt Ver suche, die Tiroler auf die Höhen zurückzujagen, wurden aber immer wieder in die Ebene zurückgedrängt. Am unentschiedensten wurde am linken Flügel auf den Höhen von Natters gekämpft, im Zentrum drang Gasteiger

bis zum Kreuz am Paschbkrg vor, während Speckbacher witt>er von Amras zurückweichen mußte. Das wechselvolle Waffenspiel vom 25. Mai dauerte bis 7 Uhr abends, wo ein starker Regen den Kampf schwierig machte, doch dauerten die Plänkeleien noch bis 10 Uhr nachts Die Bayern bezogen schließlich ihre Stellung von morgens. Die Bayern hatten gegen 300 Tote und Verwundete, die Tiroler 8 Tote und 20 Verwundete. Unter den Toten befand sich auch der letzte Gras von Stachelburg aus uraltem Tiroler Adel

an die Oberinntaler braf Teimer in Landeck und unverzüglich bot dieser aus, was er nur konnte. Die Seefelder und Leutascher hatten bereits zu den Waffen ge griffen und die schwachen bayrischen Posten an den Pässen Leutasch und Scharnitz überwältigt. Im Lager der Bayern herrschte ebenfalls eine gedrückte IStimmung, weil die Soldaten gegen einen Feind geführt wurden, den sie sähen, wenn sie schon verwundet seien. Der Ge neral Deroy machte noch einen vergeblichen Versuch durch einen sehr milden Ausruf, die Bauern

und die Tiroler in der rechten Flankä zu packen. In diesem kritischen Momente warf sich Oberst leutnant Ertl mit Entschlossenheit dem Feinde entgegen und drängte den Feind wieder in die Ebene hinab. So war es Mittag geworden. Da unternahmen die Bayern nochmals einen Hauptsturm, um das Verlorene wieder zu ge winnen. Unter persönlicher Führung Deroys drangen sie zu beiden Seiten der Brennerstraße gegen die Stellung der Tiroler vor. Der Anprall war so heftig, daß die Tiroler zuerst! zurrück weichen mußten

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Südtiroler Heimat
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Page 8 of 8
Date: 01.10.1932
Physical description: 8
die feindliche Kanone in den Inn. Gleichzeitig ertönten in Prutz, Riü>, und Kauns die Sturmglocken. Bon den Bayern besetzte ein Teil der Ponltatzerbrücke, ein anderer stürmte bis zur Prutzer-Ärücke vor und ein dritter trieb die Tiroler bis auf das auf der Höhe liegende Ladis zurück. Doch die Prutzer-Erücke war von den Bayern abgebrochen worden und den Tirolern auf der Höhe von Ladis konnten die Feinde nichts anhaben. Der Durchbruch ins Bjntschgau schien unmöglich. Burschejdt ent ßchloß sich zum Rückzug

nach Landeck. In aller Srjlle traten die Bayern den Rückzug an. Glücklich hatten sie schon die Pontlatzer-Brücke zum Teil passiert, da donnerte e\tte noch viel gröbere Steinlawine auf sie nieder. Das ganze Desilee mit Felsstücken, Bäumen, toten und verwundeten Soldaten füllend. Die Verbindung der beiden dadurch getrennten Abteilungen war nicht mehr herzustellen. Mit der ersten schlug sich Major von Bütlingen nach Landeck durch, während die zweite zurückblieb und sich nach tapferer Gegenwehr am Abend

« er über die Ellbögnerstraße, er selbst marschierte über die Bren- nerstrahe weiter. Bis zum Posthaus am Schönberg ging der Marsch unangefochten vonstatten, von dort aber sahen sich die Bayern einem ununterbrochenen Feuer von den Höhen ausge setzt: besonders heftig an den Krümmungen der Straße. Der Marschall konnte sein Leben nur dadurch retten, daß er in der Kleidung eines gemeinen Dragoners zwischen zwei Reitern ging. Am Berg Jsel stießen sie endlich auf die .Gorpostest des Generals Deroy und die Verfolgung der Tiroler

dann gegen die feindlichen Vorposten. Dje Bayern hielten gerade Militärgottesdienst in der Wiltener Pfarrkirche, als sie alarmiert wurden. Um 8 Uhr vormittags begannen die Tiroler auf der ganzen Schlachtlinie am rechten Jnnufer den Kampf, um 10 Uhr vormittags auch am linken Jnnufer. Es standen zirka 20.000 Bauern dem ebenso starken Feinde gegen über. Um halb 9 Uhr gelang es den tapferen Passeirern unter Anführung des Adjutanten des Sandwirtes die Bayern zum Weichen zu bringen und nun prallte auch Haspinger

mit dem linken Flügel vor und gelangte bis zum Sarntheinhof. Aber nun greift die bayrische Artillerie ein und Zentrum und linker Flügel der Tiroler mußten zurück. Ruck aber umging eine Abtei lung der Bauern durch die sogenannte „Oede' bei Rätters den rechten Flügel des Feindes. Das Zentrum machte nun einen wütenden Ausfall und trieb die Bayern neuerdings von den Höhen herunter. Gleichzeittg stürmte am rechten Flügel Tschöll mit seinen Leuten über den Paschberg, Speckbacher warf im furchtbaren Handgemenge

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 20
Date: 01.08.1909
Physical description: 20
„tiroler X V15. wichügsten Brückeu zu zerstören, um den österreichischen Truppen das Nachrücken zu erschweren. Bei Lorcnzen aber widersetzten sich die Bauern der Zerstörung ihrer Brücke, vertrieben die Bayern und verfolgten sie bis zur Mühlbacher Klause und von dort nach heftigem Kampfe weiter bis zur Ladritschcr Brücke bei Franzens- seste, wo es mittlerweile zwischen der bayerischen Besatzung von Brixen (1700 Mann) unter Oberst Wrede und den Landstürmern der dortigen Gegend schon

und dort nach heftigem Kampfe gefangen nahm (II. April). Am meisten zu schaffen machten hier den Tirolern die feindlichen Kanonen. Doch endlich gelang es den Scharfschützen, durch vorgeschobene Heuwagen gedeckt, welche von zwei mutigen Mädchen gegen den Feind gelenkt wurden, die feindlichen Kanoniere wegzuschießen, wodurch die Kanonen zum Schweigen gebracht wurden. Nun konnten die Bayern dem Ansturm der tapferu Kämpfer nicht mehr lange widerstehen. 380 Mann und 10 Offiziere mußten sich ergeben, nachdem schon 240

Mann im Kampfe gefallen waren. Gleich schlimm erging es einer bayerischen Abteilung bei Gossensaß. Der Hauptkampf mußte bei Innsbruck ausgefochten werden, wo die Bayern ihre größte Truppenmacht beisammen hatten. In der Umgebung dieser Stadt hatte es ebenfalls schon am 10. und 11. kleinere Kämpfe gegeben. Immer stärker riefen die Sturm glocken. Die Landstürmer der ganzen Umgebung eilten scharen weis herbei und umschlossen im weiten Bogen die von den Bayern unter General Kinkel besetzte Stadt

60' 0 Manu starken Bauernheere rings um schlossen, nur in der Richtung gegen das Unterinntal war schein bar noch ein Ausweg offen. Am 12. April beim ersten Morgengrauen, nachdem die Bauern die heilige Messe angehört und die Generalabsolution empfangen hatten, begann der große Ansturm auf die Stadt. Die Landstürmer kämpften hier ohne einheitliche Oberleitung: sie hatten jedoch alle das gemeinsame Ziel im Auge, die Stadt zu erobern und keinen der Bayern entwischen zu lassen Den ersten Erfolg errangen

die Bauern an der Völser Straße, wo sie unter Buchers Führung nach kurzer Arbeit schon über 300 Bayern gefangen hatten. Am heftigsten tobte der Kampf um die Jnnbrücke, wo die Bayern gegen die von Mariahilf anstürmenden Streiter eine Kanone aufgestellt hatten. Nachdem aber die wackern Oberländer dieses Haupthindernis beseitigt hatten, konnten sich die Bayern nicht mehr lange halten, so daß bis gegen Mittag der Kampf beendet und auch General Kinkel selbst mit seinem ganzen Offizierskorps gefangen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 08.09.1905
Physical description: 20
den Schönberg verlassen, um vor dem neuerlichen Vorrücken der Bayern aus dem Lande zu kommen, schlug die Stimmung um. Von den besonnenen Männern verlassen, geriet Hofer sogleich in die Hände einiger Fanatiker. H a sp i n g e r kam vom Berge Jsel, erklärte unter Verwünsch ungen und Drohungen das Handschreiben für Lug und Trug und zwang Hofer, die schon unter schriebenen Laufzettel an die auswärtigen Komman danten, welche die Meldung vom Frieden ent hielten, zu vernichten. Bald fanden

anderer Länder. Artikel 3: Durch die Räumung der Mand- dschurei bleiben die dort durch Privatleute er worbenen Rechte unberührt. Artikel 4: Die russischen Pachtrechte auf Port Arthur, Dalny und die angrenzen den Gebiete und Gewässer gehen gänzlich auf Japan über. Die Grunderwerbungen und An zustimmen. Am Tage Allerheiligen unternahmen die Bayern einen Angriff auf den Berg Jsel, dem die unter sich nicht mehr ganz einigen Tiroler nur geringen Widerstand entgegensetzten und des halb bald zurückgeschlagen wurden

Etschland und Pustertal vor- ! gerückt. General Peyri war am 4. Novbr. nach | Bozen gekommen, General Baraguay d'Hilliers am j 6. Novbr. nach B r u n e ck. Die Truppen des letzteren hatten unter der Führung des Untergenerals Rus k a am 8. Novbr. in der Mühlbacher Klause einen * harten Kampf mit den Landstürmern zu bestehen, schlugen diese aber schließlich zurück und nun stand ihnen der Weg nach Brixen offen. Von den in Innsbruck stehenden Bayern drang eine Division bis Steinach

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 15.08.1932
Physical description: 8
ein und sogleich war ein Plan zur Vertreibung der Bayern entworfen und an alle Ge richte Boten mit der Aufforderung zum Kampfe geschickt. Am 23. Mai verlegte Hofer fein Hauptquartier auf den Brenner, wo sich auch Speckbacher und andere Deputierten einfanden. Am 24. inittags hielt Hofer beim Kerschbaumer am Brenner Kriegs rat. Die Meinung schwankte zwischen sofortigem Angreifen oder Verstärkungen abwarten. Da riet Anton von Gasteiger, der Hauptmann von Villanders mit aller Wärme zum sofortigen Angriff

und über Aldrans und Patsch an. Kaum waren die Bayern über ihre Vorpostenketten hinaus, stießen sie auf die Mroler. Diese hatten sich aber noch nicht konzentriert und den Paschberg noch nicht erreicht, aber die hitzigsten unter den Leuten Speckbachers begannen den Angriff. Hauptmann Anton von Gasteiger warf an der Spitze von 4 Landsiurmkompagnien den Feind über Aldrans auf Schloß Amras zurück, zog sich dann aber über d en Tummelplatz gegen das tirolische Zentrum zurück. Fortsetzung .folgt. Tiro!. Tirol du Land

. Ganzleinen 4.80 Mark. — Die dreibändigen „Erinnerungen einer Respektlosen", die Lebensbeichte einer ge nialen Frau, haben in diesem neuen Buch, einem Querschnitt durch unsere Zeit, eine in sich geschlossene Fortsetzung und zugleich ein würdiges Gegenstück gefunden. Als reife Frau ins Erwerbsleben gestellt, verwertel Gräfin Salburg ihre scharfe Beobachtungsgabe und ihre gewandte Feder, um als Schriftleiterin jn Bayern und Dresden, auf Vortragsreisen in Nord und Süd sich das „Tägliche Brot" zu verdienen

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 22.05.1895
Physical description: 8
. In diesem Hause war eine Schneckenstiege; die Bauern schössen hinauf,j die Bayern herunter, konnten sich aber wegen der Treppenwendung wenig anhaben. Unserm Blasius gieng die Sache viel zu langsam. Aus einmal stürzt er mit großem Geschrei über die Stiege hinauf, die andern ihm nach und siehe da, die Bayern streckten ganz verblüfft die Gewehre und gaben sich alle gefangen. Das Haus gieng später in der Hitze des Gefechtes in Flammen auf und die Bayern warfen, als die Sache sür sie verloren war, viele

hinzugeben, wenn es die Noth erfordere. Hoch droben also auf dem Tuxerjoch, im Angesichte der strahlenden Ferner, erhoben diese Alpensöhne ihre Hände zum feierlichen Schwur, auszuhalten bis zum letzten Athem zuge, und es war ihnen Ernst damit. Jetzt rückte man durchs Zillerthal gegen Zell vor, wo die Bayern standen. Auf Schußweite stand man sich eine zeitlang einander gegenüber; die Schützen wollten nicht zuerst angreifen und die Bayern wagten eS auch nicht. Die Tiroler beschlossen

, einen Schützenhauptmann ins Lager Her Bayern zu senden, um zu fragen, ob sie frifch kämpfen oder abziehen wollen. Doch keiner mochte diese Botschaft den Bayern überbringen, man war nämlich schon öfters gewitziget worden. Da ließ sich wieder unser Blasius gölten werden wird, wollen Wir noch aus dem Schatze der Kirche den Lohn des heiligen Ablasses hinzufügen. Ss verleihen Wir denn Allen, die an den neun un mittelbar vor Pfingsten aufeinander folgenden Tagen öffentlich oder privat besondere Gebete zum Heiligen Geiste

ein Gewitter über Eppan, wobei das hiesige Telegrafenamt mit einer „Blitzvisite' beehrt wurde. Außer einem kleinen Merkmal an der Ableitungsplatte hatte der unliebsame Gast keinen wei teren Schaden verursacht. — Bei der vom h. Landtage vor Jahren verlobten Johanniandacht gegen Wasser- herbei. Keck trat er vor die Feinde hin und fragte, was sie denn eigentlich wollten. „Wir wollen Frieden', war ihre Antwort. „Dann schaut, daß ihr weiter kommt', sagte Blasius, und richtig, die Bayern marschirten friedlich

durch das Thal hinaus, die Schützen hingegen zogen in Zell ein und nahmen Rache an dem dortigen Landrichter, der nach ihrer Ansicht zu den Bayern geholfen hatte. Später erhielt Blasius noch den Austrag, eine Truppe gefangener Bayern mit seinen Schützen über das Joch zu transportiren. Es war ein junger Officier dabei von vornehmer Familie. Der wurde beim steilen Aus stieg ganz matt und schwach; todtmüde bat er den Blasius: „Ach schieß mich todt, ich komme nicht mehr weiter!' Blasius sagte in wahrhaft edler

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Der Burggräfler
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Page 13 of 14
Date: 14.12.1886
Physical description: 14
Sol daten aber abgezogen waren, so faßten die Bayern und Franzosen abermals den Muth und das Ver trauen in Tirol einzufallen. Richtig erschienen bereit- am 11. Mai die Bayer» in großer Anzahl unter General Wrede am S trüb paß, der von Salzburg nach Tirol führt, und fanden zu ihrer Freude nur wenige Schützen, welche in aller Eile zusammenkamen, um den Paß zu retten. Neun volle Stunden hielten diese echten spartanischen Tiroler den Bayern stand, mußten aber dann abziehen. Hierauf zogen 10.000 Bayern

der Wehrlosen zu plündern und zu ver brennen?' Mau frage die alten Schwazrr und Bomper, ob ihnen ihre Väter nicht erzählten, daß sich damals die Bayern als vollständige Barbaren betrugen? Ach! das war »u» ein Elend im ganzen Land. Tirol war wieder bayrisch oder französisch oder eigentlich napoleo- nisch! In Innsbruck, Brixen, Bozen waren wieder bayrische Beamte, die schwarzgelbe Farbe mußte der blauwcißen weichen, und die öster reichischen Adler sich vor den Klauen des bay rischen Löwen flüchten

gegen die Bayern an. Andreas Hof er hatte in Matrei sein Hauptquartier aufge stellt und besetzte den Brenner mit 6000 Land stürmen! und 800 Soldaten. Sträub und Spek- bacher standen bei Volders und Hall; der Roth bart „Pater Jochem' war bereits mit den Vin»- ganeni gegen Willen vorgedrungen, wo sich ivieder alles vereinte, um die Bayern hinauszuwerfen. Am 29. Mai konzentrirte Hafer sämmtliche Abtheilungen am Berg Jsel unter dem Schlacht ruf: „Bertrauts aus Gott und wehrtS Enk stand haft' eröffnete

er die Schlacht, welche von den Tirolern unter dem Geschrei „Niederschlag'n, Niederschlag'n' mit Löwenmuth geschlagen wurde, so daß es die Bayern für gut fanden, in der Stille der Nacht vom 29. auf den 30. Mai nach Aufhebung des Gefechtes heimlich abzuziehen. Am 30. Mai war in Innsbruck kein einziger bayrischer Soldat mehr und die Bauern waren vor Freude und Uebermuth ganz außer sich. Abends 4 Uhr zog Andreas Hafer mit seinen Getreuen siegreich in die Stadt ein. So hatte sich Tirol zum zweitenmal befreit

nun die Bayern und Franzosen ins Land. um dies „verfluchte' Volk endlich zu bändigen. Ein Schrei des Schmerzes und der Furcht durchftog mit Blitzes schnelle das ganze La,»d. Denn wehe Tiroler, wenn die Bayern und Franzosen euch diesmal unterwerfen, dann werden sie euch die Tage vom Berge Jsel gewiß vergelten. Man zitterte mit Recht, aber eine Hoffnung war ihnen noch geblieben: Andreas Hofer, der Sandwirth in Paffeier. Kaum hatte er von der neuen Ge fahr gehört, als er sein Heim verließ und seine alten

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 23.09.1908
Physical description: 8
dieses Jahres gegeben. Schon die Schilderung der formellen Abtretung Tirols an Bayern (11. Februar 1806) nimmt unser Interesse in hohem Grade in Anspruch. Die Uebergabe der Zivilverwaltung er folgte nicht von österreichischer, sondern von fran zösischer Seite, obwohl Frankreich weder Besitz noch Verwaltung des Landes innehatte! Aus der Dar« legung der äußerst langwierigen Verhandlungen zwischen Bayern und Oesterreich wegen Uebernahme der öffentlichen Fonde und Ausfolgung der wert vollen Sammlungen in Ambras

lernt der Leser so recht das Verhältnis kennen, das zwischen beiden Regierungen damals bestand und das auf die Stimmung im Lande seinen Einfluß übte. Sehr beachtenswert ist das Kapitel über die bayrische Verwaltung mit ihrer unsagbar traurigen Finanz wirtschast. Das arme Land Tirol, das von der österreichischen Regierung von drückenden Abgaben verschont und eher als Felsensestung angesehen wurde, sollte jetzt eine sür Bayern erträgnisreiche Provinz werden und die Steuerschraube wurde in bisher

nichts weniger als Liebe und Zuneigung entgegenbringen konnte. Es konnte nicht sehlen, daß die in Handel und Wandel tief einschneidenden Verfügungen der neuen Regierung der Stadt Bozen, dem Mittelpunkte des Tiroler Handels, argen Kummer verursachten; be- sonders hatte der einflußreiche Bozner Merkantil magistrat mit den neuen Machthaber« manch Hühnchen zu rupfen. Als Unterzeichner einer Ein gabe dieses Handelsmagistrates an den König von Bayern erscheinen: Johann v. Jenisch, Lorenz Dallago, Peter

zu versuchen. Unter all den vom neuen Regime angerichteten Wirren nahmen die Vorbereitungen zur Erhebung ihren Ansang und' ihren muntern Fortschritt. Bayern konnte die Anzeichen der Unzufriedenheit des Tiroler Volkes nicht übersehen und sing an, einzelnen Orten und Personen wachsame Aufmerk samkeit zuzuwenden. „Keinem Orte in Tirol miß trauten die Bayern mehr als der Stadt Bozen.' Sie hielten später gerade Bozen sür die Stätte, von der die „Verschwörung' ausgegangen, und FML. Wrede sagte in einem Berichte

an den König: „Bozen hat die Flamme der unzusriedenen Handels welt weiter ausgebreitet.' Die beiden Joses Giovanelli, Vater And Sohn, die zu den angesehensten und einflußreichsten Man- nern Bozens zählten, und ihre Kreise, konnten sich allerdings nicht sür die neue Herrschaft begeistern, sondern gedachten vielmehr mit Sehnsucht des alten Landesherrn; damit aber befanden sie sich in Ueber- einstimmung mit der Bevölkerung und es bedurste keiner Verschwörung, das Volk den Bayern abge neigt

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 4
Date: 15.03.1925
Physical description: 4
die Bayern vom Dorden her ins Land; sie überstiegen die Zentralalpen und rückten bis zum Oalkellel von Bozen und dem Ooblackerfelde vor, also die Grenze zurückschiebend. Die Bayern eroberten nicht blo6 das Land, sie ließen sich dauernd in demselben nieder. Die Gegend von Bozen und Bruneck weist uralte deutsche, auf die erste Zeit der bayrischen Einwanderung zurück gehende Ortsnamen auf. Vor den Bayern dürften Orüm- mer von Ostgoten und anderen ostgermanischen Völker schaften ein gewandert

sein, die sich mit den Bayern ver mischten. Den Lüden des Landes besetzten fast gleichzeitig die Langobarden. Orient wurde der Sitz eines ihrer tzer- zoge. Buch sie waren ein deutscher Volksstamm; doch v»ar ihre Zahl gering, und sie gingen unter den Romanen auf. Rarl der Grobe vereinigte den langobardilchen Lüden und Bayern mit dem fränkischen Reiche. Die Verbindung war zunächst nur für Bayern von Dauer. In dieser Zeit wurde das alte Bistum Säben dem Erzbistums Salzburg angegliedert und Deutsche wurden fortan

Oeil des nackmaligen Oirol ist im Jahre 952 zu Deutlckland gekommen. Otto I. vereinigte damals die Mark Verona, zu der aück Orient gehörte, mit Bayern. Bls Verona lpäter zu Italien gerecknet wurde, blieb Orient als deutlöhes Reicksbistum im Bestandteil des deutlcken Reickes bis zur Säkularilation von 1803. Im Jahre 1004 wurde die Graflckaft Orient von Railer tzeinrick II. dem Rifckof von Orient verliehen, im Jahre 1027 kam auck die Graflckaft Bozen dazu. Dazu kam weiters auch Graflckaft

IV. und seinen Brüdern die Belehnung. So kam Oirol an die Habsburger, bei denen es bis zu ihrem Untergänge, 1918, verblieb. Von besonderer Bedeutung für Oirol war die Zeit anfangs des 19. Jahrhunderts. Das Land wurde durck die franzosen und Bayern besetzt. Es brack äer Bufstand 1809 aus und die im Lande stehenden feindlicken Oruppen wur den teils gefangen genommen, teils vertrieben. Dapoleon versuckte zweimal, das Land zu bezwingen und beide Male wurde er von den Oirolern unter Bndreas Hofer gelcklagen

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Der Burggräfler
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Page 13 of 14
Date: 08.12.1886
Physical description: 14
, das aber über Tirol konlmen konnte, war, daß das kaisertreue Land durch den Preß- burger Frieden (26. Dezember 1805) an Bayern abgetreten wurde. Eilt Schrei des Schmerzes er tönte im ganzen Land. Denn seit 1363 war Ti rol österreichisch und wollte eS bleiben, und als 1703 die Bayern unter dem Churfürsten Max Emanuel Tirol dem Kaiser Leopold abwendig machen wollten, erhoben sich die Tiroler einmü- thig und trieben die Bayern hinaus. Und jetzt, nach 100 Jahren sollten sie abermals bayrisch werden! Mit Schmerze

begeisterten, welche zu Hause und :m Felde eifrig und thätig waren, welche Alles daran setzten, um dem Lande den Glauben und dem edlei» Kaiser die Treue zu bewahren. Ich nenne unter diesen Helden den muthigen Kapuziner P. Joa chim Haspinger, der, wie der Franziskaner Johann Capistran in den Jahren 1450 und 1456 gegen die Türken, gegen die Bayern und Franzosen die Soldaten mit herzhafter Begei sterung anfeuerte und wohl auch selbst mitkämpfte. Markus Egle, Abt von Willen und Fürst bischof Salm

» die Frauen und überall erhoben sich oie Tiroler. Die bay- rischen Beamten Mieg und Hofstetten, Graf Welsberg und der böse Oberst Dittsurt, der mit dem „dummen' Bauernvolke bald fertig werden wollte, waren ganz erstaunt, überrascht, erschrocken »>iü sprachlos, als sie hörten, die Bayern seien von den Pusterthalerschützen an der Müh l- ö a cy e r k l a u >' e vollständig geschlagen worden und daß auf allen Seiten der Volkskrieg wegen ihrer harten und ungerechten Verwaltung auS gebrochen sei. Andreas Hofer

hatte seine Mann schaft bereits am 11. April auf dem I t e r- zingermoose aufgestellt und kämpfte mit Heldenmuth gegen die Bayern. Hier war eS, wo er, wie ich seinerzeit erzählte, gegen die Ku geln der Feinde beludene Heuwägen aufführe» ließ, hinter denen sich die Schützen versteckeit konnten. Diese Heuwageit nun führten kühne 'Mädchen an. Aus allen Seiten erhob sich das Volk, überall schlug eS die Bayer» und Fran zosen so, daß sich alle Bauern gegen Innsbruck drängten. Bereits am 12. April 1809

sollte dort die Entscheidung am Berge Jsel erfolgen. Der bayrische Oberst Ditlfurl kominandirte seine Bayern zornglühend, wuthentbrannt und an vielen Wunden blutend gegen die Tiroler; aber Andreas Hofer feuerte mit ebensolchem Muthe seine Mannen an, jetzt im letzten Augenblicke auszuharren und den Kugel» der Bayern tapfern Widerstand zu leisten. Hat geholfen. Die Tiroler kämpften wie Löwen und warfen die Bayerit auS allen Stellungen hinaus, so daß sie schon um 10 Uhr vormittag siegend und triumphirend in die Stadt

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Südtiroler Heimat
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Page 8 of 8
Date: 15.10.1932
Physical description: 8
„Der Süd tiroler Innsbruck, 1b. Oktober 1932. Sette 8. A»lge 30- geglaubte Steckbücher von der rechten Gebirgshöhe und dessen Erscheinen belebt« de» Mut der Verteidiger. Da verbreitete sich das Gerücht, daß die Bayern durch die Wildschönau und das Zillertal im Anzuge seien und der Position von Rattenberg in den Rücken kämen. Nun war kein Halten mehr, die ganze Masft der Landesverteidiger zerstreute sich auf die Höhen. Danej über gab das Kommando an Straub und sprengte nach Innsbruck zu Hofer

Siebcrer zog sich auf den Anzug der Bayern von Krumnl her ebenfalls zurück imb marschierte mit dem gleichfalls flüchtigen Lergetbohrer in das Brandberg- und von dort in das Pustertal. Di« bayrische Hauptkolonne drang langsam durch das Untermntal vor, immer zuerst die Höhen auf beiden Seiten nach Bewaffnete» absuchend. Am 21. und 22. blieben sie bei Rai tenberg, am 24. Oktober erst kamen sie bis Hall. Deroy blieb zur Entwaffnung und Beruhigung der Landbevölkerung aus der Streck« von Rattenberg bis Hall

stehen und besetzte Ratten berg, die Zkllerbrücke. Schwaz, Weerberg und die Boldererbrücke. Ueberall forderten die Bayern Waffen und Munition ab, schrie ben Requisitionen aus und hoben Geißeln aus. Da sie von Straß bis Hall fast alle Wohnungen leer antrafen, so forderte General Deroy noch am 24. Oktober die Flüchtlinge auf, zu ihren Häusern zurückzukehren und versicherte sie des Schutzes von Person und Eigentum. Die Bayern hatten bis Hall nirgends einen Widerstand ge funden, denn die Tiroler

mußten vor den Bayern zurückweichen und fluteten in die Stadt Innsbruck zurück. Nur durch die Energie Daneijs wurde die Stadt Innsbruck vor der Plünderung bewahrt. Die Bayern zogen, nachdem sie die Mitglieder der Landesadministration, dann Herrn von Atz- wanger und Frau v. Stichler als Geiseln mitgenommen hatten, »riebet nach Hall ab und ließen nur starke Kavallerieposten bei da Mühlauer Brücke und beim Löwenhaus zurück. An dem selben Tage (trieb der bayrische Oferst Dallwig die Leute Speckbachers

von den Höhen zurück und besetzte» Ampaß, fand aber hier enagischen Wiederstand. Ebenfalls am 25. Oktober nahm da bayrische Oberst Oberndorf fast ohne Widerstand die Scharnitz ei» «nd so drohte Tirol auch von dieser Steile der Einbruch. Am nächsten Tage, dem 26. Oktober, war in Innsbruck fortwährendes Geplänkel. Zwei Kompagnien Paffeirer schlugen sich mtt den Bayern bei der Weiherburg und dem Löwenhaus haium. Airs den 27. ordnete Hofer einen allgemeinen Angriff an. Zuerst griff Speckbacher den Oberst

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 26.11.1921
Physical description: 16
der Kommission für Transporte, betreffend die Zirkulation der Waggons in der ehemali gem Leben in die Schanze schlug, um die Bayern! 6?n ^ östeneichisch-unganschen Monarchie und Franzosen zu bekämpfen, zwei cm sich ganz sowie die Regelung des Eisenbahnverkehrs brave Völker, die aber auf der anderen Seite der Alpen find und immer bleiben sollen. Wenn sie wieder einmal nach dieser Alpenseite wie derkehren sollten, werden wir Italiener alle An dreas Hoserisch sein. Wir sind diesseits und dulden kein Eindringen

bekommen werden, aber daß wir ganz Italien kriegen, hätte doch niemand tzeglauöt. ' Dsi schÄu,-mit was für Einfällen unsere neuen Mitbürger sich über das Geschehene hin weghelfen.' Soweit> sagt Senator Faelli, der Bries meines witzigen und gelehrten Freundes.: Senator Faelli ist aber mit der hierin. bekundeten Geschichtsauffassung Vicht einverstanden. Es sei wahr, daß Andreas Hofer gegen die Bayern kämvfte und von seinem Kai ser der französischen Rachsucht preisgegeben wurde. ^ Es sei aber ebenfalls

wahr, daß er sein Südtirol gerade deswegen nicht an Bayern angeschlossen haben wollte, weil es an Bayern durch Frankreich übergeben wurde und weil Bayern franzosensreund- tich war. Und der Kaiser von Österreich betrachtete Andreas Hofer als einen Auf ständischen, einzig und aNein deswegen, weil er Bayern den Gehorsam verweigerte — das zu jener Zeit ja nur die Umschrei bung für Frankreich war — und der Held einen Vertrag gebrochen, welcher auch die Unterschrist des deutschen Kaisers trug. Ich glaube

haben verlangt, daß die Reichs regierung in Budapest Protest gegen das Beileidstelegramm erhebe, das Reichsver- eser Horthy an den Kronprinzen Rupprecht von Bayern aus Anlaß des Todes von dessen Vater gesandt hat und das adres siert war: „An Se. Majestät König Rupp recht von Bayern'. Die Reichsregierung hat durch ihren Gesandten in Budapest wegen dieses Telegramms Vorstellungen erhoben. Stinnes' Anwesenheit in London soll im Zusammenhang mit den deutschen Reparationsleistungen gestanden sein. Er machte

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 20
Date: 15.08.1909
Physical description: 20
Seit? „Tiroler Volkedolr.' Jahrg. XVIl. als Wrede am Himmelfahrtstage in der Früh (11. Mai) seine j Truppen anstürmen ließ. Die Verteidiger des Passes, kaum 500 Mann stark (zwei Kompanien aus Jochberg und Kitzbühel, eine halbe Kompanie österreichischer Soldaten und ein Häuflein Landstürmer unter Sturmhauptmann Oppacher aus der Umgebung), ließen sich den Platz vom Feinde teuer abkaufen. Erst beim fünften Sturme gelang es den Bayern, mit einem Verluste von 1500 Mann sich den Durchzug zu erzwingen

. Am Abend des selben Tages stand der Feind in Waid ring. Jetzt riefen durch das ganze Jnntal hinauf die Sturm glocken die Landesverteidiger zu den Waffen. Bald kam es zu Gefechten, die jedoch zum Vorteile der Bayern ausfielen. Wrede, bei dessen Abteilung sich auch Marschall Lefebvre eingefunden hatte, zog von Waidring über St. Johann und Ellmau -^egen das Jnntal, während zu gleicher Zeit der bayerische General Deroy gegen Kufstein vorrückte und diese von den Oester reichern eingeschlossene Festung

und die Niederlage der Oesterreicher und Tiroler vollständig. Sie wurden teils getötet, teils gefangen genommen; was sich noch retten konnte, floh in die Gebirge. An der Zillerbrücke und bei Schwaz kam es wiederum zu hitzigen Gefechten, in denen die Bayern ebenfalls Sieger blieben, aber auch bedeutende Verluste' erlitten. Ihren ganzen Zug schändeten die Sieger durch unerhörte Greueltaten und Grausamkeiten. Viele Ortschaften wurden geplündert und in Asche gelegt. Unter diesen am 15. Mai auch Schwaz, wo 420 Häuser

nach Steinach flüchten müssen, von wo er sich über den Brenner und durch das Pustertal nach Kärnten zurückzog. Marschall Lefebvre glaubte nach der siegreichen Besetzung von Innsbruck das Land beruhigt zu haben. Es mochte ihn zu dieser Meinung nicht nur die tiefe Niedergeschlagenheit, die sich der Gemüter bemächtigt hatte, sondern auch die Tatsache verleitet haben, daß Waffenruhe eingetreten war, als die Bayern von Schwaz innanfwärts rückten und von Volders ab sogar Feind und Freund friedlich aneinander

wurde, stand am rechten Sillufer auf der Ellbö gener Straße gegen Ambras, der linke Flügel, der durch die Stubaier und die Sturmmänner des Mittelgebirges verstärkt wurde, war gegen Natters und die Gall wiese gewendet und mit der Hauptmacht rückte er in der Mitte durch das Silltal vor.' Seit Mittag ward auf der ganzen Linie heftig gefochten, jedoch ohne Entscheidung. Die Bayern stürmten mutig heran, vermochten aber nicht die Höhen zu erreichen. Auch die Tiroler dursten es nicht wagen

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Südtiroler Heimat
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Page 6 of 8
Date: 01.08.1932
Physical description: 8
in so hohem Grade auf sich gezogen, als der Aufstand der Tiroler gegen den König Max Josef von Bayern. Ueber keine war auch das Urteil von Anfang an widersprechender als über diese. Den einen erschienen die Tiroler eine Rotte von Rebellen und Meuchelmördern, während die anderen ihren .Freiheitssinn und ihre Tatkraft bis zu den Sternen erhoben. Daß diä Franzosen und Bayern die Tiroler verdammten, und die Oesterreicher und die Anhänger Habsburgs die Tiroler in den Himmel erhüben, daran läge

katholisch konservativer Seite erscheint der Aufstand gls ein Kampf für das historische Recht, für alt- lehrwmdige Zustände als ein Kampf für die heiligsten Güter der Menschheit. Nun, weder der Historiker noch der Jurist hat sich aus solche einseitige Urteile einzulassen, sondern sie haben einfach den Tatsachen und nur den Tatsachen auf den Grund zu geben. Die Uebergabe Tirols von Oesterreich an Bayern erfolgte auf Grund des Friedens von Preßburg vom 28. Dezember 1805. Folglich kommt

für die völkerrechtliche Beurteilung des Tiroler- Aufstandes das Preßburger Friedenstraktat in Betracht. Nun beistimmt der Art. 8 des Preßburger Friedenstraktates: „Seine Majestät der Kaiser von Deutschland und Oesterreich leistet sowohl für sich, seine Erben und Nachfolger, als für die Prinzen seines Hauses Verzicht und überläßt und tritt ab an Seine Maje stät den König von Bayern die Grafschaft Tirol mit heu Fürstbis tümern Brixen und Trient.' Absatz 4: „Von allen hier eben genannten Fürstentümern, Herrschaften

, Domänen und Ge bieten, soll Ihre Majestät der König von Bayern auf die gleiche Weise mit den gleichen Titeln, Rechten und Prägorativen be sitznehmen wie sie vorhin Seine Majestät der Kaiser von Deutschland und Oesterreich oder die Prinzen seines Hauses besessen haben und anders nicht.' Ich »glaube, der gewiegteste Jurist oder Diplomat kann da nichts anderes herauslesen, als daß den Tirolern alle Rechte bezw. Privilegien, die sie unter dem Hause Oesterreich hatten, garantiert waren. Freilich

hatten sowohl die französischen, als auch die österreichischen Dipiomarm der Abschluß des Vertrages Hintergedanken. Aber das gehört nicht hieher, wir haben einfach den Vertrag rechtlich zu untersuchen. Diese Vertragsbestim mungen wurden von den Bayern nicht eingehalten, die Rechte der Tiroler nicht geachtet. Wenn ein Kontrahent den Vertrag nicht hält, so erscheint auch der andere Kontrahent seiner Ver pflichtungen ledig, das steht schon im juridischen Einmaleins. Ich glaube nun, dm Tiroler Aufstand

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