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Unterinntaler Bote
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Page 12 of 20
Date: 11.10.1913
Physical description: 20
324 Don der Dilcholsweihe in Limburg an der Lahn. um Regiment setzte vergeblich zum Sturm ein, die große Batterie Wredes machte jedes Vordringen unmöglich. „Und ich muß und will durch!" sagte Napoleon, der auf einer kleinen Anhöhe stand. „Wo ist Drouot?" Der General ward befohlen. Auf schweißtriefendem Gaule sprengte er heran. „Sire * befehlen!" „Die Batterien dieser Bayern hindern mich." „Ich sehe es, Sire!" „Und ich will durch. Schaf fen Sie an Geschützen herbei, was eben geht; diese Bayern

müssen nieder!" „Es wird geschehen, Sire!" Weg sauste der General, daß die Spritzer flogen. Und in einer knappen Stunde schon donnerten fünfzig schwere Ge schütze gegen die Bayern, und zwar in der Flanke. Dagegen schwiegen nach und nach alle Geschütze der Verbündeten, weil die Munition, verschossen war. Der Kaiser sandte seine Garde vor, er ließ mehr als 10 000 Reiter anstürmen; aber die Bayern und Oesterreicher stan den fest. Erst als sie ins Feuer der Batterien Drouots gerieten und die eigenen

Kanonen gänz lich schwiegen, kehrten die tapferen Reiter um. Wieder setzte Napoleon seine Garde ein. Und endlich, nachdem Wrede einen ganzen Tag gegen eine erdrückende Uebermacht stand gehalten hatte, ging er geordnet etwas zurück. Er wich aber nicht ganz vom Feinde; an den Ufern der Kinzig ging er in Stellung. Napoleon kämpfte am anderen Tage nicht weiter; sein Marschall Marmont sollte den Feind in den Main werfen. Aber der Feind waren Bayern, und deshalb gelang das Vorhaben nicht. Wrede setzte

sich selbst an die Spitze seiner Bataillone und reinigte Hanau von den Franzosen. Nur an der Kinzigbrücke hielten sie sich noch. „Mir nach!" rief Graf Wrede, hob seine Klinge und sprengte auf die Brücke. Dicht hinter dem General keuch ten °seine Mannen heran. „Drauf! werft sie von der Brücke!" Dichter Pulverrauch legte sich zwischen Freund und Feind. Plötzlich sank Graf Wrede schwer verwundet von seinem Pferde. Seine Bayern fingen ihn auf und trugen ihn zurück. „Daß mir aber kein Franzose über die Brücke kommt

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 18
Date: 04.04.1926
Physical description: 18
los zogen die Bayern den engen Patz hinauf. Zu spät bemerkten die Anführer die Gefahr. In dem Augen blick als sie umkehren wollten, eröffneten die Scharf schützen ihr gut gezieltes Feuer und rollten die aufge- fchichteten Steine und Felsblöcke herab. Die Lage der Bayern war schrecklich. Vorn und hinten der Feind, rechts der tosende, reißende Inn, links die steilen Berghänge, oben die Schützen. Die wenigen Entfliehen den nahm der Landecker Landsturm gefangen. — Aber auch die Südtiroler erwachten

. Die Furcht vor fremder Unterdrückung trieb sie zum Kampf für Land und Kaiser. Tausende rückten durchs Eisacktal gegen Ster- zin'g vor und zwangen die Bayern zum Rückzug gegen den Brenner. Der Kurfürst fing an, die Sache kritisch zu betrachten. Nirgends mar die Möglichkeit einer Ver stärkung zu hoffen, die Tiroler hielten alle Pässe be setzt. Schon drängten sie die Bayern den Brenner hinunter, die Verteidigung des Brenners hatte ihnen 2000 Mann gekostet. Während der Kurfürst nun selber ins Wipptal

und kein Ausweg. Seine Truppen vergalten den Widerstand der Tiroler mit Sengen und Brennen, von Innsbruck bis Zirl stand kein Haus mehr. Endlich suchten die Bayern über Scharnitz zu entweichen, was ihnen unter großen Verlusten auch gelang. Inzwischen war auch österreichisches Militär angekommen und ver eint zogen nun die Tiroler und kaiserlichen Soldaten dem Feinde nach über Seefeld. Ja die Tiroler sielen nun in Bayern ein und übten durch Plündern und Brandstiften grausame Vergeltung. Alles Bitten und Jammern

der gewiß schuldlosen Bayern half nichts, „wir haben die Grausamkeit von den Bayern gelernt", war die wenig christliche Antwort. In Tirol war dem Kurfürsten also kein Glück er blüht, in sechs Wochen war der ganze Einfall beendet. Der Polksmund nennt ihn noch heute den „b a y ri sch e n R u nt nt el." Nicht viel besser ging es den Franzosen in Südtirol. Es gelang ihnen trotz der heldenhaften Gegenwehr der Bevölkerung, bis Trient vorzudringen, die Stadt wurde sieben Tage lang beschossen. Nun eilten

. Die Bevölkerung hatte aber in dieser kurzen Zeit ohnehin schon genug gelitten. Zur ewigen Erinnerung, zum Danke für den göttlichen Schutz wurden von den Landständen folgende Gelübde gemacht: 1. Im ganzen Lande fortan das Fest der unbeflekten Empfängnis zu feiern. 2. In der Maria-Theresien-Straße eine Gedenksäule aufzustellen. (Annasäule, weil das Vaterland am St.-Anna-Tag von den Bayern befreit worden war.) 3. Am St.-Anna-Tag alljährlich eine feierliche Pro zession zu'dieser Säule zu veranstalten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1909
Physical description: 6
bewegung erkennen lasten, das Wenige, das aus den, meist von Patrioten für die patriotische Oeffentlichkeit geschriebenen Werken über die tiefgreifende Wirkung der politischen und wirt schaftlichen Umwälzungen nach der Ängliederung Tirols an Bayern durchfickert, legt für jeden unbefangnen Beurteiler klar, daß dem Kampfe der Tiroler lüselben Kräfte Leben und Vorwärtsdrang verliehen, welche jeder Volkserhebung die Jn- pulsität, den inneren Drang geben, der den gleich Bedrückten zum gleichen Kampfe

gegen die Bedrücker zusammenfühlt. Die Sehnsucht der Tiroler nach einer Wieder vereinigung mit Oesterreich war nicht Ursache der Erhebung, sondern Wirkung der Bayern herrschaft, daher nicht selbstlos. Würden die bayrischen Macht haber dem Lande seine alten Privilegien und Freiheiten be lasten, anstatt durch unerhörten Steuerdruck den ohnedies nicht übermäßigen Wohlstand des Volkes zu untergraben, fördernd und helfend eingegrifftn haben, hätten die neuen Landesherren Sitten und Gebräuche der Tiroler

Herrschaft in allen Zwergen des Wirtschaftslebens verspürten und daß. wenn der neue Souverän dem Lande einiges Entgegenkommen bezeigt hätte, sich das Tiroler Volk auch an die weißen Hosen und an den blauen Waffenrock der Bayern gewöhnt haben würde. (Daß die Tiroler nicht aus Anhänglichkeit an Oester reich allein ihre Stutzen gegen die Bayern richteten, erweist die von allen patriotischen Geschichtsschreibern nach Möglich- k-it verdunkelte Tatsache, daß einzelne Führer des Aufstandes, so der Richter

, sich zu nächst ein wenig in die wirtschaftlichen und politischen Ver hältnisse in Tirol, vor deffen Angliederung an Bayern, zu vertiefen. Tirol war, bis es durch den Preßburger Frieden an Bayern abgetreten wurde, man kann sagen: ein Freistaat im habsburgischen Reiche. Von allen Kronländern genoß eS seit erdencklichen Zeiten die meisten Freiheiten. Während die Bauernschaft anderer Länder noch in Leibeigenschaft schmach tete, war der Tiroler längst schon sein eigener Herr. Bor dem Frondienste

mit solcher Vehemenz dieses Privileg verteidigten. U'berdies hatte Tirol damals schon eine Landes verfassung, wenn man will: einen Landtag mit ziemlich ausgedehnten Befugnissen. In allen anderen Ländern herrschte noch ein Beamtenabsolutismus, eigentlich eine Beamtenwillkür, gegen welche die Bauern völlig recht- und wehrlos waren. Geschichtsschreiber versichern zwar, daß die Beseitigung der versteinerten ständischen Landesverfassung durch die Bayern nicht viel zum Aufstande beigetragcn habe. Wer aber gleichzeitig

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 20
Date: 25.11.1934
Physical description: 20
Pfurtscheller. Das Hal ler Gebiet wieder war der tüchtigen Durcharbeitung Zpecküachers und Straubs überlassen, während im un teren Unterinntal der Kirchdorferwirt Wintersteller und der Thierseer Sieberer als anerkannte Führer galten. Den Bayern kamen alle möglichen Nachrichten über das Verhalten und die Maßnahmen Oesterreichs zu. Auch vermochten die Tiroler immer weniger ihre Freude über die nahe bevorstehende Ankunft der Oesterreicher zu unterdrücken. Es war ihnen recht, wenn dadurch die Unruhe der Bayern

noch vermehrt wurde, ohne daß sie auf das eigentliche Geheimnis des Planes der Erhebung kamen. Einen Augenblick dachte man im Lager der Bayern an eine Entwaff nung der Tiroler, mußte jedoch den Gedanken gleich fallen lassen, weil das den sofortigen Aufstand üedeu- lct hätte. So rief man nach militärischer Verstärkung. Umsonst, denn Bayern war ja kein selbständiger Staat mehr, sondern hatte vor allem den Absichten und Be dürfnissen des großen Protektors Napoleon zu dienen, der die kampftüchtigen bayrischen

Divisionen gegen die österreichische Hauptmacht notwendig brauchte. So mußte Bayern sich im gärenden Tirol mit der sicher unzulänglichen Macht von 6 Bataillonen, 2 Eskadro nen und 1 % Batterien behelfen. Es war für die Tiro ler an und für sich kein leichtes Wagnis, ohne Reitevei und Kanonen die in Sterzing, Hall und besonders in Innsbruck liegenden bayrischen Truppen über ebenes Terrain hin anzugehen. Doch ihr Bewußtsein, für eine heilige Sache Schweres zu wagen, gab ihnen die stärkste Überlegenheit

, während bei den Bayern das gegen teilige Gefühl entmutigend wirkte. Bevor wir auf die Darstellung der Erhebung Tirols einaehen, erscheint es zur richtigen Beurteilung des Kraftemessens von Vorteil, die beiden Kampfseiten nach chrem kriegerischen Wert und den Vor- und Nach teilen, die sie mit sich brachten, ins Auge Zu fassen. Es waren stammesverwandte Partner, die sich in den nächsten Monaten in den Bergen Tirols maßen. Frei lich formt jahrhundectlanges Siedeln im Gebirge den dortigen Stamm

anders als jenen in der Ebene. Er wird zäher und härter, widerstandsfähiger und oft auch wagelustiger. Diese Eigenschaften heben schon die ins Gebirge hineinreichenden Oberbayern von den an deren Bayern heraus. Dazu kommt, daß die kriege rische Volkstradition der Tiroler jene der Bayern weit übertrifft. Die Erinnerung an das Jahr 1703, wo die Tiroler in Erfüllung einer entscheidenden Aufgabe der Bayern Herr geworden waren, wirkte in jener tra ditionsnahen Zeit sehr stark auf das Selbstvertrauen der Tiroler. Um jedoch

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 01.08.1932
Physical description: 8
an. Es ist nun eine merkwürdige Erscheinung in diesem Auf stande, daßt rotz der immer weiteren Verbreitung des Geheim nisses die bayrische Regierung bis zum letzten Momente keine Ahnung von der drohenden Gefahr hatte, datz also die Verschwie genheit bis zum letzten Momente gewahrt blieb. Trotzdem daß Bayern, falls Oesterreich ein starkes Korps nach Tirol warf, wenig Aussicht hatte, Tirol zu halten, wurden fast gar keine Vorkehrungen gegen den Aufstand getroffen. König Max Joses mutzte dem Kaiser Napoleon den größten Teil

Das erste Tirolerblut, das in diesem Aufstand floß, war auf Seite der Pustertäler. Der in Brixen stationierte Qbexstltn. Wreden wollte die hereindringenden Oesterreicher durch den Ab bruch der Brücke bei St. Lorenzen behindern. Das Landvolk der Umgebung wurde; alarmiert und vereitelte dieses Unternehmen und verfolgte die Bayern bis zur Ladritscherbrücke. Hier aber stÄlte sich Wreden mit der ganzen Besatzung von Brixen entgegen. Es kam in der Gegend der heutigen Eisenbahnstation Franzensfeste

zu einem heftigem Kamps. Am 11. April wurden alle Versuche der Aufgebote von Rodeneck, Schöneck, Ehrenburg und Schalders, die Stellungen der Bayern zu nehmen, abge wiesen, namentlich, da inzwischen die Bayern durch die Kolonne Bisson verstärkt worden waren. Da erschien am 11. April um 4 Uhr nachmittags die Vorhut des Castelerischen Korps, 30 Reiter und eine Kompagnie Jäger unter Oberleutnant Gerardi und nun ging es unter Jubel gegen die Feind und» dies mal zog er sich gegen den Brenner zurück. Inzwischen

war auch schon die Entscheidung bei Sterzing gefällen. Hofer war mit seinen Passeirern über den Jausen ge zogen, hatte seine Leute am 11. April in der Früh in Gasteig geisammelt und rückte nun gegen Sterzing vor, das von Major Speicher mit 400 Mann und einer Kanone besetzt war. Nach kurzem Straßenkampfe gaben die Bayern Sterzing Preis und postierten sich aus dem Moose zwischen dem Pfitscher nnd Mareiter Bach, wo sie Karree bildeten und mit ihrer Kanone das Moos beherrschten. Diese Stellung hielten die Bayern

an der Ladritscherbrücke zurückgewichen waren. Die Ti roler stellten sich diesen zwar nicht entgegen, hinderten aber ihren Marsch zum Brenner durch Verhaue und sandten ihnen Kugeln hinter Bäumen und Felsen nach. Inzwischen war in der Umgebung von Innsbruck der Aufstand losgebrochen, und hatte die Bayern nicht viel weniger überräscht. Am 10. April waren die Proklamationen des Erzherzog Johann und die Laufzettel des Andreas Hofer durch das ganze Jnntal gewandert. Noch am 10. April käm es zu einem Zusammenstoß

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Tiroler Post
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Page 9 of 10
Date: 27.05.1899
Physical description: 10
gegen den feindlichen rechten Flügel bei Rätters, dem Husslhof und der Gallwiese. Dieser Kolonne gieng der begeisterte Kapuziner Pater Ioachim Haspin ger mit dem Kruzifix voraus. Hofer rückte mit der übrigen Mannschaft und der Reiterei nebst Geschützen auf der Straße gegen den Berg Jsel vor. Sein Aufenthalt war auf der Straße hinter dem Jselberg, wo das Kreuz steht. Speckbacher schlug die Bayern bei der Haller Jnnbrücke zurück und erstürmte später mit Reißenfels das Schloss Ambras. Die Bayern schlugen Generalmarsch

und rückten mit der Hauptreserve überall vor. Gegen 9 Uhr schlugen die Tiroler den Feind von den Anhöhen bei Rätters und bei der Aich zurück und zwangen ihn zur Flucht auf die Ebene, nachdem sie ihn auch aus den Positionen am Husslhofe und an der Gallwiese verjagt hatten. Am stärksten und hartnäckigsten war der Kampf im Zentrum, wo die Bayern eine verzweifelte Gegenwehr leisteten, aber auch in die Ebene geworfen wurden. Es lassen sich nicht wohl die einzelnen Vorfälle dieses denk würdigen Kampfes

umständlich angeben; indessen fochten die Tiroler auf der ganzen Linie mit einer Anstrengung und Tapferkeit, worüber die Oesterreicher und Bayern erstaunten. Aber auch die östereichischen Hilfstruppen, deren umsichtige und muthvolle Offiziere auf mehreren Punkten den Angriff leiteten und die zweckmäßigsten Aufstellungen der Tiroler anordneten, trugen sehr viel bei, um den Feind schon in den ersten Stunden überall zu werfen. Von 11 Uhr bis 1 Uhr ward wechselseitig auf der ganzen Linie heftig gefeuert

. Alle Höhen waren im Besitze der Tiroler und Oesterreicher und während diese hinter Bäumen und Gebäuden, somit gegen die feindlichen Kugeln ziemlich gedeckt, ununterbrochen auf den Feind schossen, stritten die Bayern im Freien und machten wiederholte, aber vergebliche Ver suche, die Anhöhen wieder zu erstürmen. Sie verloren dabei, wie begreiflich, sehr viele Leute und füllten fort und fort eine Menge Wagen mit Verwundeten, welche in den Spitälern nicht mehr Platz fanden, sondern (bis gegen Abend

) alle Gänge des Servitenklosters bedeckten. Be sonders viele Blessierte kamen aus der Gegend von Ambras, wo die zwei österreichischen Ka nonen ein mörderisches Feuer unterhielten. Gegen 2 Uhr war das Feuer der Tiroler und Oesterreicher am Jsel- und Paschberg herab so heftig, dass sich die Bayern bis an die Klosterkirche und das Dorf Wilten zurückzogen. Run wurden die Kanonen vorgeführt, um durch zahllose Kartätschenschüsse das Vordringen der Bauern und Oesterreicher zu verhindern. Allein diese vermieden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 28.12.1907
Physical description: 16
Beilage zu Ztr. 52 der „Tiroler Land-Zeitung" vom 28. Dezember $07. Wochenkalender DezenrbsV—Jännev. ü2. Wochr. Wrrhn.Lchk. Eo. Josef und Maris verwunderten sich. Luk. 2. 83-40. ' Sonntag 29 Thomas v. Cant. Ebrulfus. Montag 30 David. Rainerius. Liberins. Dienstag 31 Silvester. Melanin. Columba. Mittwoch : i Neujahr. Beschneidung Christi. Donnerst | 2 Makarius, Eini. Freitag 3 Genoveva, Jgf. Samstag h Titus, B. u. M. Viehverkehr nach Bayern. Die landwirtschaftliche Bezirksgenossenschaft Nauders

hat in der letzten Plenarversammlung des Landeskulturrates einen Antrag gestellt be treffend die Veröffentlichung der Bestimmungen über Haftpflicht für G e rv ä h r s m ä n g e! und Krankheiten der speziell nach Bayern ver kauften Tiere in den „Landrrirtschaftl. Blättern" und das Ersuchen an die Regierung um Erwirkung der B e i z i e h u n g eines d i p l. Tierarztes zur tach- männischen Beurteilung bei Schadenersatzansprüchen bayrischer Viehverkäufer. Der ständige Ausschuß des Landeskulturrates Hatte Herrn

Gerichtsstand kom petent und finden die österreichischen gesetzlichen Bestimmungen Anwendung. Die im deutschen Reiche, speziell in Bayern, geltenden gesetzlichen Bestimmungen betreffs Schadenersatz des Verkäufers eines Stückes Vieh, das in Tirol von einem bayrischen Käufer erworben wurde, sind zur Be urteilung ob ein Schaden entstanden ist und wie groß derselbe ist, für die österreichischen Gerichte nichr maßgebend und haben die österreichischen 'Gerichte nach den bei uns bestehenden Vorschriften

Au entscheiden. Die Schadenersatzansprüche sind rein zivilrecht licher Natur und stehen in keinem Zusammenhangs mit dem Handelsvertrag (Schlußprotokvll) vom 6. März 1903. Das dort vorgesehene Schieds gericht hat nur auf Seuchenfälle Bezug und kann dessen Kompetenz auf zivilrechtliche Angelegenheiten nicht ausgedehnt werden. Bayern würde dazu niemals seine Zustimmung geben. Der bayrische Tierarzt erscheint in solchen Fällen den öster reichischen Gerichten gegenüber nur als einfacher Zeuge, aber i'.icht

als Amtsperson, dessen Gut achten als ein amtliches unbedingt angenommen werden muß. Diese Zeugenaussagen sind an das österreichische Gericht zu leiten, welches über Käufe, die in Oesterreich abgeschlossen wurden, zu ent scheiden hat. Mit einer Bitte an das k. k. Ackerbauministerium heranzutreten und die Absendung eines öster reichischen Tierarztes zur fachmännischen Beur teilung eines Krankheitsfalles oder Gewährsfehlers nach Bayern zu verlangen, würde keine Aussicht auf Erfolg

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 26.03.1922
Physical description: 12
erhalten. Doch um 8 Uhr früh kamen flüch tige Dragoner aus Zirl und berichte ten, daß das ganze dortige bayerische Piquet" gefangen und der Martinsbichel von den Bauern besetzt sei; andere Boten aus Hall verlangten Hilfe für die bedrohten Jnnbrücken bei Hall und Volders, endlich sah er auch die Sturmmassen gegen das Schloß Ambras herab- dringen; es würde Generalmarsch geschlagen. Schon eilten die flüchtigen Bayern von den Höhen herab, der Ebene zu, überall waren sie ge worfen; und es wogte der Kampf

besonders am Fuße des Berg Isel und des Paschberges; sicher üelten die Kugeln aus den Stutzen der durch den Aald gedeckten Schützen, beinahe unnütz verpuff en die bayerischen Kartätschen ihr Pulver und ihre kugeln, während sich die Spitäler und die Gänge )es Servitenklofters mit verwundeten Bayern : Alten. Jeder Sturm auf dem Berge wurde ab- cfchlagen. Um 4 Uhr abends wurde die Ankunft der Ober- dentaler in Kranewitten und Kematen angezeigt. Des Rotbarts Pulver war in Rauch aufgegangen, stürmen konnte

zeigte sich hinter dem Kronenwirtshaus e. Ruhig, sagte Pfurtfcheller. Und mit vorgestreck- tem Stutzen ging er aus das Licht los. Es war der Stallknecht des Kronenwirtes. Er erschrak, als er des Bewaffneten ansichtig wurde. Gut Freund, sagte der Hauptmann, darfst nicht erschrecken. Wo sind die Bayern? Die sind, antwortete der Stallknecht, bereits in Hall, vor einer Stunde sah ich die letzten Nachzüg ler hier in aller Stllle vorbeischlei chen, der Wunder hat mich gebissen

, ich bin ihnen nachgeschlichen; ich sah die Hauptwache leer, auch an der Burg drunten stand tzMn Posten mehr, alle Bayern sind mlt Mann und Maus abschappiert. Sind wir Dummköpfe, sagte der Hauptmann, sich an die Stirne schla gend, Deroy hat uns tüchtig über den Löffel barbiert, lassen wir die Maus noch aus der Falle entwischen. Doch nun hinaus zum Sandwirt, ich muß es melden. Wir müssen den Flüchti gen nach, und sie noch wenigstens auf der Seite und im Rücken schröpfen, Wenn nur der Spöck es wüßte! Hät ten

wir doch die Mühlauer Brücke abgebrochen! Pfurtfcheller eilte hinein in den Gärberbach zu Hofer. Soeben ertönte von der dorttgen Kapelle her das Ave Maria-Glöcklein und der Rotbart war dahin auf dem Wege, um Messe zu lesen, denn er wollte über das Mittelgebirge nach Kematen und Kranewitten, um die Oberländer zu holen und anzufeuern; dann wollte man heute mit den Bayern fertig werden. He, he, Pater, rief Pfurtfcheller dem Eilenden nach, wohin, ist der Sandwirt auf den Füßen? Ja wohl, antwortete der Rotbart, er kommt

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 18.05.1918
Physical description: 8
. Ich habe meine Maifahrt nach Bayern fast alle Jahre absol viert und selbst jetzt, als gereister Mann 'Hit erwachsenen Kindern, schäme ich mich nicht dieser eingefleischtest Gewohnheit zu huldigen. Noch kurz vor Ausbruch des Krieges gab es eine lustige Vereins- sahrt nach Mittenwald, an deren Erinnerung die Teilnehmer heute noch zehren — zur Aufheiterung in trüben Stunden und zur Er frischung des trübseligen Erdentebens in heutiger Kriegszeit. Damals lebte man ja großartig da draußen und nm einige Mark bekam

wie „.Ham sterjude»," „Buttersrößer", „Milchbettler", „Stadtbagasch" u'w. nach und statt eines freundlichen „Grüß Gott" bekommt man wohl oft einen bösen Blick oder gar einen Stein entgegengeschleudcrt. Traurig ist's, aber wahr! >■■ Anders, wenn man nach Bayern kommt. Die Gastfreundlichkeit und die Liebe zu uns Tirolern ist beu Bayern schon eingefleischt und es ist auch gut so. Erst kürzlich hatten wir Gelegenheit die praktische Seite dieser Zuneigung kennen zu lernen und daraus Nutzen zu ziehen

. , : I j Unser geehrter Herr Landeshauptmann hat mit einigen Herren Tirols den Bayern einen Besuch abgestattet und — erröte nicht, selbst wenn du ein stolzer Tiroler bist! — dorten um Brot für uns gebettelt. Natürlich galt der Besuch nicht dem kleinen Grenzorte, sondern der Residenzstadt München, woselbst Bayerns tadellos funk- tionierende Versorgungs-Zentrale ihren Sitz hat. Der Erfolg war vorerst dm, daß man 175 Waggon Kartoffel noch rettete, welche längst für uns Tiroler bestimmt

gewesen waren, aber nach den wohlmeinenden Intentionen (zu deutsch Absichten) unseres hoch weisen und überaus tirolersrenndlichen Reichs-Ernäh- rungsamtes an andere Länder abgegeben worden wären. Wir hoffen, daß dieser Karto'felfang noch nicht das Endergebnis der ganzen Bittfahrt darstellt, denn wir können kaum glauben, daß uns nicht auch noch Zuschüsse an Mehl gewährt w rden, insoserne man einmal unsere wahre Lage erkannt haben wird. Diese 175 Waggon Kartoffel sind ja keine Zubuße, die Bayern uns Tirolern ans seinen Vorräten abgibt

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 20
Date: 15.11.1913
Physical description: 20
Kr. 5'—. Be stellungen und Einzahlungen sind zu richten an die Zeitungsverwaltung der Verlagsanstalt Tyro- lia, Brixen a. E. ist. Hoffen wir, daß es dem bulgarischen Volke gelingen werde, alle die ihm bis her noch cntgegenstehenden Uebelstände zu beseitigen. In Bayern ist die Königsfrage endlich endgiltig erledigt worden. Der gewesene Prinzregent Ludwig hat als König Lud wig III. den Thron bestiegen und damit einem 27jährigen Interregnum ein Ende bereitet. Ueber 27 Jahre ist es nämlich her, daß Bayern

keinen wirklichen König mehr gehabt hat. Die Proklamation er folgte am 5. November. Was den neuen Herrscher selbst betrifft, so reicht sein 68jähriges Leben bis in die Zeit des größten bayerischen Königs, Ludwig I., seines Großvaters, zurück. Schon seit Jahrzehnten hat derselbe auf allen Ge bieten des öffentlichen Lebens ein offenes Auge und einen klaren Sinn bekundet und sich so die Liebe und Anhänglichkeit seiner Untertanen erworben. Zugleich mit dem König hat Bayern jetzt auch wieder einen Kronprinzen

und, was für uns Oester reicher vom besonderen Interesse ist, die erste katholische Königin, die Bayern jemals gehabt hat. Die jetzige Königin Maria Theresia, Ludwigs III. Gemahlin, ist im katholischen Bayern als Königin und als Mitglied des gerade in Bayern so beliebten Habsburgerhauses besonderer Sympathien sicher. Am Balkan klären sich die Ereignisse von Tag zu Tag. Ohne neue Londoner Konferenz werden.OesterreichsUngarn und Italien den Londoner Beschlüssen betreffs Albanien zum Durchbruch verhelfen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 01.02.1902
Physical description: 16
haben, gestattet ist, ihr Vieh unter gewissen Einschränkungen im Bereiche des anderen Staates zu verwenden. Da aber jetzt in Bayern die Maul- und Klauenseuche grassirt und sich von dort aus in andere süddeutsche Länder verbreitete, fahndete mau nach einem Prügel knaben, der auch bereits gefunden ist. Es war nichts natürlicher und einfacher, als die Quelle der Seuche in Oesterreich zu suchen. Die Krankheit soll durch . das Grenzvieh nach Bayern eingeschleppt worden ! sein. Nach den bisherigen Erfahrungen darf

haben aber unsere lieben Bundesbrüder die Rechnung ohne die ämtlichen Ausweise über den Stand der Maul- und Klauenseuche gemacht. Wie haltlos die Beschuldigung ist, daß die Seuche durch österreichisches Grenzvreh nach Bayern eingeschleppt wurde, lehrt ein flüchtiger Blick auf diese Ausweise. Darnach ist der Stand der Maul- und Klauenseuche in Oesterreich und Ungarnein beispiellos günstiger. In Oesterreich herrscht sie derzeit nur in einer Gemeinde, in Ungarn ist sie seit Anfang Oktober v. I. vollständig

1901, Z 47833, nur den Bestand der Seuche in Lochau im Bregenz. Tirol, Salz burg, Oberösterceich, Böhmen und Schlesien, die als Grenzgebiete im Viehverkehr für Bayern in Betracht kommen, sind seit langen vollkommen seuchenfrei. In Vorarlberg, wo die Maul- und Klauenseuche nur noch in einer Gemeinde herrscht, findet aber kein Grenzverkehr mit Bayern statt. Eine Ein schleppung der Seuche in Südoeutschland durch den Grenzverkehr und durch österreichisches Vieh über haupt ist demnach ganz

, so ist der Bezirk Reutte am schlechteren daran. Nach Bayern kann dann kein Vieh mehr abgesetzt werden und nach Oesterreich fehlt uns die Eisenbahn. Da zeigt es sich nun, wie dringend nothwcndig der Bau der Bahn Pfronten—Reutte für unsere Viehzüchter ist. Einerseits können wir unser Vieh dann in transito durch Bayern nach Böhmen und den österreichischen Kronländern absetzen und anderer-

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 10 of 12
Date: 12.06.1909
Physical description: 12
seine unermüdliche Tätigkeit, durch sein kräftiges Eingreifen mit Rat und Tat geleistet hat, das sicherte ihm bei den Bewohnern von Fulpmes ein bleibendes Andenken. Auch die bayerische Re gierung, welche den Stubaier Verunglückten mit ausgiebiger Geldhilfe unter die Arme griff, stellte dem tüchtigen Mann ein Zeugnis aus, doll des anerkennendsten, schmeichelhaftesten Lobes. König Max von Bayern erschien am 31. Mai 1808 mit seinem Sohne, dem Kronprinzen, im Fulpmes. Von Schmiede zu Schmiede besah

mit dem Feinde handgemein wurden. Unterdessen hatten auch die Oberinntaler und Höttinger die Jnnbrücke mit der hier anfgefahrenen Kanone gestürmt und es entspann sich nun mitten in der Stadt ein wütender Kampf, der erst mit dem Falle des heldenmütigen bayerischen Obersten Titfurth ein Ende nahm. Die zerstreuten Abteilungen der > Bayern unter General Kinkel ergaben sich ohne > ! weiteren Widerstand; um 10 Uhr vormittag war - die ganze Garnison gefangen, verwundet oder tot, Innsbruck in den Händen der Bauern

. Rach 1 Uhr mittags erhielt Pfurtscheller Meldung, daß eine starke Abteilung von Feinden in Steinach abkoche; es waren dies gegen 4000 Franzosen und Bayern, welche sich auf dem Mar sche von Sterzing nach Innsbruck befanden. I Pfurtscheller sammelte schnell seine Leute und j zog auf den Schönberg; allein zu schwach, um es j mir dem Feinde aufnehmen zu können (viele j Landstürmer waren bereits einzeln heimgekehrt), ! begab er sich vorläufig nach Hause, um am nächsten i Morgen verstärkt

die Stubaier und deren Streitgenossen mit fliegender Fahne und klingendem Spie! auf dem Berg Jsel aufmarschieren sahen, wurde die in der Geschichte Tirols berühmte Kapitulation der Franzosen und Bayern sichtbar ; beschleunigt. Diese Kapitulation fand im Ober- 1 rauchhause zu Wilten statt. Sie wurde zwischen ! dem französischen General Bisfon und dem Major Teimer abgeschlossen und nun gerieten 1800 ! Franzosen und 1300 Bayern in die Hände der Bauern, welche denselben nicht blos ämtliche Waffen und Pferde

den FML. Chasteller, welcher ! endlich mit dem regulären Militär unter Glocken geläute und dem Frohlocken des Volkes abends 7 Uhr seinen Einzug in Innsbruck hielt, vom Berg Jsel bis in die Stadt einzubegleiten. I So war nun das Land bis auf Kufstein von den Feinden geräumt und damit schließt Mitte April der erste Akt im großen Drama des Jahres 1809. Die Bauern hatten, ohne jebe Beihilfe, in wenigen Tagen 2 Generale, 17 Stabs- und 113 Ober-Offiziere, 3860 Bayern und 2050 Franzosen gefangen genommeu

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 12.04.1913
Physical description: 10
auf diese Zeitung erfolgt die einmalige Zusendung einer Kostprobe durch eine Apotheke. Landeck, 6. April. Ausfuhr von Nutz- und Zuchtvieh nach Bayern. Auf Grund der Verfügung des kgl. bayerischen Staatsministeriums vom 27. März 1913 wird die Einfuhr von Rind vieh zu Nutz- und Zuchtzwecken aus dem polit. Bezirke Landeck in das bayerische Grenzgebiet nur unter der Bedingung gestattet, daß jeder Viehpaß, der für Vieh, das nach Bayern ausgeführt werden soll, bestimmt ist, folgende ge- meindeämtliche Bestätigung

auf dem Viehpaß zu enthalten hat: „Es wird hiemit bestätigt, daß vor- bezeichnetes Tier vor seinem Abgänge 30 Tage in der seuchenfreien Gemeinde .... des Bezirkes Landeck gestanden hat, aus dem die Einfuhr von Rindvieh zu Nutz- und Zucht zwecken nach Bayern gestaltet ist. Datum: . . Unterschrift des Gemeindevorst.: Gemeindesiegel: Viehpäsfe, welche diese gemeindeämtliche Bestäti gung nicht wörtlich enthalten, sind zur Ausfuhr nach Bayern unbrauchbar. Märkte, Preise ete. Vom Reuttener Viehmarkt vom 9. April

am 2. April war mit 262 Stück Großvieh und 88 Stück Kleinvieh beschickt; der Handel ging flau. Die erzielten Preise waren mittel. Nach Bayern wurden zirka H0 Stück Großvieh ausgeführt. Vermischtes. — Verhörender Brand. Zu einen gro ßen Brande, von dem am Samstag der Ort Nuß dorf bei Salzburg betroffen wurde, werden folgende Einzelheiten berichtet: In wenigen Stunden wurde der Großteil des Ortes in einen Schutthaufen ver wandelt. Sämtliche in Mitleidenschaft gezogenen Objekte sind bis auf die nackten

aufgefunden. Als es beim Krämer brannte, gab es eine Explo sion, da das Pulverhäuschen unter furchtbarem Knall in die Luft flog. Im gleichen Augenblicke j stürzte der Kirchendachftuhl samt den Glocken ein. s Ungefähr 20 Feuerwehren aus Salzburg, Ober österreich und Bayern waren mit 27 Spritzen an den Löscharbeiten beteiligt, sonst wäre das Unglück noch größer geworden. Während die abgebrannten Besitzer meist gut versichert sind, ist das Los der 1 Dienstboten ungemein traurig

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Neueste Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 04.09.1937
Physical description: 12
hatten die Bayern ihre erste Niederlage in Axams nicht vergessen; sie wollten mit Hilfe der aus dem Süden anrückenden Franzosen die rebellischen Bauern züch tigen und sandten daher am 10. April eine starke militärische Abteilung nach Axams, die bei Strafe der Einäscherung des Dorfes die Auslieferung der Rädelsführer vom März und die Erlegung einer Strafsumme von 600 Gulden forderte. Nun erkannte Georg Bücher den rechten Zeitpunkt; er hatte schon als geheimer Vertrauter durch Andreas Hofer und dessen Mittelsmann

, dem Schupfenwirt Johann Etschmann, die Losung erhalten „Es ist Zeit!" und bot nun eilends ca. hundert wehrfähige Männer auf, um den Bayern den Zugang ins Dorf zu sperren. Bei der Höhlbrücke kommt es zum Zusam menstoß. Schüsse werden gewechselt, ein bayrischer Soldat fällt; Bücher sieht aber, daß er den Bayern — es sind fünf hundert Mann — mit seinem Häuflein nicht gewachsen ist und zieht sich vorläufig zurück, um Verstärkung aus den nächsten Ortschaften zu werben. Das Geheul der Sturmglocken rings um Innsbruck

sich aber, da Innsbruck nicht verteidigt werden konnte, mit dem übrigen Landsturm zurück, freilich nur, um im Verein mit Hofer und seinen Unter kommandanten neue Pläne zur Vertreibung der Bayern zu schmieden. In den Berg-Jsel-Schlachten am 25. und am 29. Mai be fehligte Bücher als Unterkommandant den linken Flügel der Bauernstellung, der von Natters über den Eich- zum Hußlhof gegen die Gallwiese vorstieß. Dem kriegserfahrenen Bücher hatte Oberkommandant Andreas Hofer die Anlage und die Verteidigung der Schanzen

eines Heustadels hielt sich Bücher verborgen; ein treuer Knecht trug ihm, wie Zozzel dem kühnen Speckbacher, Nahrung zu. Inzwischen hatten die Bayern das Dollinger-Wirtshaus vom Keller bis zum Dach durchsucht und bedrohten die Wirtin mit dem Tode, falls sie den Aufenthalts ort ihres Mannes nicht angebe. Aber das tapfere Weib blieb standhaft und verriet ihren Mann nicht. Die Bayern nahmen nun sechs Axamer Männer als Geiseln nach Innsbruck mit und hielten sie dort sechs Wochen lang gefangen, bis alle Waffen

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Unterinntaler Bote
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Page 8 of 12
Date: 12.04.1913
Physical description: 12
auf diese Zeitung erfolgt die einmalige Zusendung eine* Kostprobe durch eine Apotheke. ■ , ■ Landeck, 6. April. Ausfuhr von Nutz- und Zuchtvieh nach Bayern. Auf Grund der Verfügung des kgl. bayerischen Staatsministeriums vom 27. März 1913 wird die Einfuhr von Rind vieh zu Nutz- und Zuchtzwecken aus dem polit. Bezirke Landeck in das bayerische Grenzgebiet nur unter der Bedingung gestattet, daß jeder Viehpaß, der für Vieh, das nach Bayern ausgeführt werden soll, bestimmt ist, folgende ge- meindeämtliche

Bestätigung auf dem Viehpaß zu enthalten hat: „Es wird hiemit bestätigt, daß vor- bezeichnetes Tier vor seinem Abgänge 30 Tage in der seuchenfreien Gemeinde .... des Bezirkes Landeck gestanden hat, aus dem die Einfuhr von Rindvieh zu Nutz- und Zucht zwecken nach Bayern gestartet ist. Datum: . . Unterschrift des Gemeindevorft.: Gemeindesiegel: Viehpäffe, welche diese gemeindeämtliche Bestäti gung nicht wörtlich enthalten, sind zur Ausfuhr nach Bayern unbrauchbar. Märkte, Preise ete. Vom Reuttener Viehmarkt

Monatsmarkt am 2. April war mit 262 Stück Großvieh und 88 Stück Kleinvieh beschickt; der Handel ging flau. Die erzielten Preise waren mittel. Nach Bayern wurden zirka 100 Stück Großvieh ausgeführt. Vermischtes. — Verhörender Brand. Zu einen gro ßen Brande, von dem am Samstag der Ort Nuß- dors bei Salzburg betroffen wurde, werden folgende Einzelheiten berichtet: In wenigen Stunden wurde der Großteil des Ortes in einen Schutthaufen ver wandelt. Sämtliche in Mitleidenschaft gezogenen Objekte

aufgefunden. Als es beim Krämer brannte, gab es eine Explo sion, da das Pulverhäuschen unter furchtbarem Knall in die Luft flog. Im gleichen Augenblicke stürzte der Kirchendachstuhl samt den Glocken ein. Ungefähr 20 Feuerwehren aus Salzburg, Ober österreich und Bayern waren mit 27 Spritzen an den Löscharbeiten beteiligt, sonst wäre das Unglück noch größer geworden. Während die abgebrannten Besitzer meist gut versichert sind, ist das Los der Dienstboten ungemein traurig

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Der Südtiroler
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Page 8 of 8
Date: 15.10.1932
Physical description: 8
Seite 8. Folge 20. Innsbruck, 15. Oktober 1932. „Der Süd tiroler" geglaubte Speckbacher von der rechten Gebirgshöhe und dessen Erscheinen belebte den Mut der Verteidiger. Da verbreitete sich das Gerücht, daß die Bayern durch die Wildschönau und das Zillertal im Anzuge seien und der Position von Rattenberg in den Rücken kämen. Nun war kein Halten mehr, die ganze Massej der Landesverteidiger zerstreute sich auf die Höhen. Danej über gab das Kommando an Straub und sprengte nach Innsbruck zu Hofer

Sieberer zog sich auf den Anzug der Bayern von Krimml her ebenfalls zurück und marschierte mit dem gleichfalls flüchtigen Lergetbohrer in das Brandberg- und von dort in das Pustertal. i , , . , Die bayrische Hauptkolonne drang langsam durch das Unterinntal vor, immer zuerst die Höhen auf beiden Seiten nach Bewaffneten absuchend. Am 21. und 22. blieben sie bei Rat tenberg, am 24. ^Oktober erst kamen sie bis Hall. Deroy blieb zur Entwaffnung und Beruhigung der Landbevölkerung auf der Strecke

von Rattenberg bis Hall stehen und besetzte Ratteir- berg, die Ztllerbrücke, Schwaz, Weerberg und die Voldererbrücke. Ueberall forderten die Bayern Waffen und Munition ab, schrie ben Requisitionen aus und hoben Geißeln aus. Da sie von Straß bis Hall fast alle Wohnungen leer antrafen, so forderte General Deroy noch am 24. ^Oktober die Flüchtlinge auf, zu ihren Häusern zurückzukehren und versicherte sie des Schutzes von Person und Eigentum. Die Bayern hatten bis Hall nirgends einen Widerstand ge funden

Landstürmer mußten vor den Bayern zurückweichen und fluteten in die Stadt Innsbruck zurück. Nur durch die Energie Daneijs wurde die Stadt Innsbruck vor der Plünderung bewahrt. Die Bayern zogen, nachdem sie die Mitglieder der Landesadministration, dann Herrn von Atz- wanger und Frau v. Stadler als Geiseln mitgenommen hatten, wieder nach Hall ab und ließen nur starke Kavallerieposten bei der Mühlauer Brücke und beim Löwenhaus zurück. An dem selben Tage |t:rteö der bayrische Oferst Dallwig die Leute

Speckbachers von den Höhen zurück und besetztet Ampaß, fand aber hier energischen Wiederstand. Ebenfalls am 25. Oktober nahm der bayrische Oberst Oberndorf fast ohne Widerstand die Scharnitz ein und so drohte Tirol auch von dieser Steile der Einbruch. Am nächsten Tage, dem 26. Oktober, war in Innsbruck fortwährendes Geplänkel. Zwei Kompagnien Passeirer schlugen sich mit den Bayern bei der Weiherburg und dem Löwenhaus herum. Auf den 27. ordnete Hofer einen allgemeinen Angriff an. Zuerst griff Speckbacher

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 16
Date: 30.11.1933
Physical description: 16
eines Landkaffeehausbesitzers in Ungarn brachte als erstes Kind ein Mädchen zur Welt, dessen Brustkorb in der Herzgegend offen war, so daß das Herz sich außerhalb des Brustkorbes befand. Der Säug- ung wurde operiert und das Herz an oie richtige Stelle gebracht. Das Kind konnte dennoch nicht am Leben er halten werden. „Bund der deutschen Landstreicher." Wegen Bettelns wurde kürzlich bei M i e s b a ch in Bayern ein Mann verhaftet, in dessen Kleidern das Mitgliedsbuch eines „Bundes der deutschen Landstreicher"- eingenäht

mit aller Macht angriffsweise gegen die Bayern Vorgehen, so daß der Kurfürst veranlaßt werde, selbst mit dem größten Teil seiner Macht gegen den Brenner zu ziehen. Mittlerweile sollten sich Oberinntal und Unterinntal hinter feinem Rücken erheben und ihm den Rückzug abschneiden. Im Sinne dieser Abmachungen ward nunmehr in aller Stille auch von den Unterinntalern die Erhebung vorbereitet. Entsprechend den Brixner Ab machungen eröffneten die Tiroler am 17. Juli am Brenner einen heftigen Angriff

auf die 'bayerischen Stellungen. Dies führte dazu, daß die Bayern von der Höhe des Brenners hinab ins Jnntal gedrängt wurden und mehr als 700 Mann verloren. Nach den damaligen Verhältnissen und mit Rücksicht auf die Zahl der im Gefecht sichenden Truppen war das ein schwerer Schlag für den Kurfürsten. Vor allem aber erreichten die Tiroler ihren Hauptzweck: Der Kurfürst enffchloß sich nunmehr, in eigener Person mit dem größten Teil seiner in Innsbruck versammelten Macht — die Berichte schätzen sie auf 2500 bis 5000

Mann — gegen den Brenner hinaufzuziehen. Der große Sturm auf die Stellung der Tiroler, oen der Kurfürst be absichtigte, wurde aber nicht mehr durchgeführt. Die Lage hatte sich nämlich für Bayern und Franzosen so verschlim mert, daß sie an einen Durchbruch auf dem Brenner über haupt nicht mehr denken durften, sondern auf die Rettung vor gänzlicher Niederlage und Gefangennahme bedacht sein mußten. Als der Kurfürst seinen Zug gegen den Brenner an getreten hatte, erhoben sich fast mrt einem Schlag

mit anderen Sturmmannschaften des Unterinntales am gleichen Tag, an dem Rattenberg fiel, auch Hall unter schweren Verlusten der Bayern eingenommen. An einem und dem selben Tag, dem 21. Juni, waren also ohne Unterstützung durch österreichisches Militär und ohne Geschütze eine starke Festung, eine befestigte Stadt und außerdem das Schloß Kropfsberg am Eingang des Zillertales, in das sich der Kommandant von Rattenberg begeben hatte, eingenom men worden. Unterdessen blieben auch die Oberinntaler nicht müßig. Unterstützt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 19.08.1905
Physical description: 20
- und Landestreue der geduldigen Bewohner, welche die Bodenkonfiguration mehr nach Bayern weise, und verbreitete sich über die Lage des österreichischen Bauernstandes im Allgemeinen, der, weil er 63% der Gesamtbevölkerung ausmache, eine weitaus stärkere Vertretung in den öffentlichen Körper schaften zu beanspruchen das Recht habe. In wirt schaftlicher Beziehung leide das Volk noch immer unter den düsteren 'Nachwehen der liberalen Herr schaft, welche die Interessen des Großkapitals in schändlichster Weise

es zwischen allen Kolonnen und den Bayern und Franzosen zum Kampfe, doch brachte derselbe nach keiner Seite eine Entscheid ung. Die folgenden Tage herrschte auf beiden Seiten Untätigkeit. Hofer hatte nach dem Ober und Unterinntal Boten mit Laufzetteln entsendet, in denen er nochmals um Hilfeleistung ersuchte und diesmal nicht ohne Erfolg. Am 29. Mai, morgens, begann Hofer, nachdem er seine Leute wieder in drei Kolonnen geordnet, aufs Neue den Angriff. Den Kampf eröffneten die äußersten Flanken. Speckbacher und der Wirt

Ende der hl. Franziskus ausgeschnitten war, als Waffe und Stütze führend, schritt er seinen Schaaren mit tollkühner Ver wegenheit voran und ermunterte alle zum Kampfe. Seine Leute jagten die über den Berg Jsel her anstürmenden Bayern wiederholt in die Ebene hinunter. Im Zentrum brachte die Kühnheit und militärische Begabung des Oberstleutnants Ertel größere Erfolge. Dieser trieb die Bayern unter schweren Verlusten mehrmals bis zur Wiltener Klosterkirche hinab. Am rechten Flügel hatten die Bayern

zu verdanken. Diesen blieb zwar der Abzug der Bayern nicht lange verborgen, denn schon am 30. Mai, morgens gegen 4 Uhr, erschienen die ersten bewaffneten Bauern in Innsbruck, aber niemand dachte an eine Verfolgung Deroys. Viele Bauern, namentlich der Landsturm aus Obe rinntal, hatten es vielmehr auf eine kleine Plünderung der Stadt abgesehen und nur das Militär, ebenso die mustergiltigen Passeyrer- Kompagnien des Sandwirtes, verhinderten das Umsichgreifen von Exzessen. Andreas Hofer kam

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 03.04.1939
Physical description: 4
Schiffahrt be trieben. Durch das ganze Mittelalter stellt er eine wichtige Verbindung Tirols mit dem benachbarten, stammvepvandten Bayern dar. Die Schiffahrt auf dem Inn war ein freies Gewerbe. Auher den Einheimischen durften auch die Bayern den Tiroler Lauf des Flusses benützen. Bis zur alten Salz stadt Hall konnten gröhere Schiffe stromaufwärts fahren, bis nach Telfs kleinere Zillen und Flöhe. Früher wurden die grohen Getreideschiffe, Hohenauerinnen genannt, von Pferden stromaufwärts gezogen

. Noch heute sieht man an alten Gasthäusern am Jnnufer die Ringe, an denen die Schiffstaue bei einer Rast befestigt wurden. Mit dem Ausbau der Tiroler Eisenbahnstrecken ver schwand jedoch die Innschiffahrt. An ihre Stelle trat die Eisenbahn und neuerdings der gesteigerte Strahenverkehr. Die alten Innbrücken genügen nicht mehr für Lastwagen und Personenautos, die von Bayern und Schwaben her nach Tirol und nach dem Süden streben. So wird jetzt im Anschluh an den Ausbau der Achentalstrahe, die eine kurze

Verbindung zwischen Tirol und Bayern herstellt, die neue grohe Jnnbrücke unweit von Ienbach bei Wiesing erbaut. Sie erhält eine Fahrbahnbreite von 8 Metern und eine Weite von 112 Metern. Als Werkstoff dient Kram sacher Marmor. . Bei den Paddlern und Fallbootfahrern ge- nieht der Inn einen freilich nicht ganz ungefährlichen Ruhm, da die Stromschnellen und Wässerwirbel Vorsicht und Be herrschung des Bootes verlangen. Seit 1910 wird auf dem.Inn gepaddelt. Für den Frühsommer dieses Jahres ist ein grohes

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 4
Date: 19.01.1945
Physical description: 4
Entwicklung der Stadtgemeinden Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel Von Otto Stolz (Fortsetzung) Das Münchener Stadtrecht, das in einer herzoglichen Ur kunde von 1294 näher gefaßt ist, war das Mutterrecht für alle anderen Städte in Bayern, und so auch für Kuf stein, Rattenberg und Kitzbühel. Derartige, ja räumlich noch viel weiter gespannte Stadtrechtsfamilien sind in Deutschland eine ganze Reihe festzustellen. Das Stadt- recht von Innsbruck, das 1239 niedergeschrieben wurde, hat zwar manche ähnliche

Bestimmungen wie .jenes von München, ist aber eine eigene Schöpfung und nicht ein Tochterrecht von München, es ist aber selbst nur auf das benachbarte Hall übertragen worden. In den weiteren Privilegien, welche die Stadt Kufstein 1393, 1417 und 1479 von den Herzogen von Bayern erhalten hat, bezeichnen sich diese als die „rechten Erb herren und Landsfürsten", die Bürger als „ihr Volk und Unterthanen", ja sogar als ihre „Eigenleute". Das letztere Wort ist aber hier nicht im Sinne einer per sönlichen

Leibeigenschaft gemeint, sondern in dem Sinne, daß die Stadt als Gemeinde im Eigentum der Herzoge war. Dieselbe stand damals auch verwaltungsmäßig unter dem herzoglichen Pfleger und Landrichter von Kuf stein; einen aus den Bürgern gewählten Bürgermei st er gab es hier wie auch sonst in Bayern erst seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Die Stadt bildete für die leichteren Straf- und die Rechtssachen der Bürger ein eigenes Stadt gericht, aber dessen Leitung hatte der Landrichter auch in aller Folgezeit, weshalb

er den Titel Stadt- und Land richter von Kufstein führte. Der Bürgermeister hatte höch stens ein Schiedsverfahren, wohl über die gesamte Verwaltung der Stadt, aber in Abhängigkeit vom landesfürstlichen Pflegamte. Kaiser Mar hatte im Jahre 1504 den Herzog Albrecht von Bayern, den er in seinem Erbfolgestreit mit einer an deren Linie des Hauses Wittelsbach unterstützt hat, ver anlaßt, ihm dafür die Städte und LandLerichte Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel abzutreten, und dieselben dann mit dem Lande Tirol

. Die beiden Namen hängen natürlich zusammen und dürften auf den Personennamen R a p o t o, der sich gerade für Grafen in dieser Gegend im 11. Jahrhundert findet, zurückgehen. Später dachte man hiebei an das Rad eines Wagens und wählte daher zum Siegel der Stadt einen Dreiberg mit einem solchen Rad. Leute mit dem Beinamen von „Ratenverg" wurden erstmals um 1160 genannt, die Burg der Marktflecken ftorum und oppidum) und die Zollstätte dortselbst seit 1250, und zwar im Besitze des Herzogs von Bayern

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