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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 24
Date: 05.10.1923
Physical description: 24
werden nun das Deutsche Reich ganz an die Gegner aus liefern. In Bayern ist diese Anschauung' sehr stark ver breitet und die Unzufriedenheit unter der Be völkerung Wicht bent Grollen und Rollen eures schweren Gewitters; der Unwille gegen Berlin und die Berliner Regierung wächst zu einer starken Beivegurrg an. Es schaut ans, als ob man in Bayern zu Gewaltmitteln greifen wollte, um die unbeliebte Berliner Regierung zu vertreiben, tatsächlich wird auch gerüstet und in den radikalen deutschuationalar Kreisen

ist das Schlagwort aus-gegebeü: „Auf nach Berlin!" Nun gibt es aber in Bayern auch starke Kreise, die zwar auch gegen die Berliner Regierung sind und in der Sorge um düs bayeri sche Vaterland Opfer an Gut mcd Blut bringen wollen. Diese Gruppelr sind aber gelnäHigter. Sie vrreiniguc sich irr bcu sogenanntwr vaterländischen Verbänden, während der rrationalsozialistische Führer Hitler seine Auhmrger radikaler RickMngi in den vaterlärüüscherr Kampfver bänden gesammelt hat. Dieser letzteren auch sehr starken Grirppe

stcht der bekanrrte General Ludendorss zur Seite, der frühere GcneralstcMchef HindenLüvM. Die Hitler- Leute lvvtten unbedingt mit Waffen los schlagen, die vaterländischen Verbände aber wollen die Ordnung und Riche tut Lande aufrechterhalten, weil sie sich sagen, bei Kämpfen könnte es den FrGczofar einfallen, auch Teile Bayerns' zu besessen. Die Gefahr von Unruhen in Deutsch land, Bürgerkrieg genannt, ist also sehr groß. Diese Unv stände haben sowohl die Staatsregierung in Bayern

als auch die Reichsregiernng in Berlin voraus gesehen, Bayern hat deshalb über das Land den Au sn a h msz ustand verhängerr lassen, ein« Vorkehrung, die bekanntlich nur im Kriegsfälle oder bei Unruhmr getroffen wird und strenge Bestrafung, aicch die Todesstrafe, vorsieht, gegen jene, die die Ruhe stören. Bayern hat ferner die ganze Staatsgewalt irr eine Hand gelegt und den früheren baye rischen Ministerpräsidenten und letzten RegilermrgZpräsi- denleu von Oberbayeru, Dr. v. Kahr, Zum Generatrats- Lovrmiffär für Bayern

ernarmt. Seine Macht stützt sich auf die ihm treu ergebene Reichswehr, auf die LcmdpoliZei und am die vaterländischen Verbände, ein Beweis für die Beliebweit rtitb das große Ansehen dieses Mamres, dem nmr die ganze Regierungsaewalt irr Bayern in die .Hand gegeben ist. Diese Lösung hat vorläufig einen guten Einfluß gehabt rcnd bereits beruhigend geivirkt. Die Reichsregrerung irr Berlin sah sich eberrfalls veranlaßt, Vorbeugungsmaßregelu gegen Unrcrhen zu treffen, sie hat über das ganze Reich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.09.1914
Physical description: 8
waren, der Richtung gegen Ranch geschleppt. Innerlich knirschend vor Ingrimm, aber äußerlich willig in in ihr Schicksal ergeben scheinend, marschierten die entwaffneten Bayern inmitten der französischen Eskorte. Ab und zu tauschten sie einige Bemerkungen aus und hin und wieder machte sich einer ganz unauffällig an seinem Stiefel zu schaffen. So ging es stunden lang dahin, bis sie außerhalb der französischen Hauptmacht angelangt waren. Da plötzlich tönte aus der Mitte der Gefangenen das energische Kommando

. Sie wurden von Maschinenge wehren mit Kugeln begrüßt, aber sie schienen keinen Schaden zu leiden. Dagegen wurden mehrere Personen durch die herabgeschleuderten Bomben Franzosen erzählen können, daß es bei den Nieder- bahern noch eine besondere „Waffe zum Nahkampf" in den Stiefelschäften gibt .... Lin weiteres bayrisches Bravourstück wird der „Frankfurter Zeitung" aus dem Ober- j elsaß geschrieben: In den Gefechten, die in der j Gegend Gebweiler-Tann sich abspielten, wurden jj etwa 50 Bayern

von den Franzosen abgeschnitten ! und gefangen genommen. Die Freude der Fran- ! zosen war groß, denn die ebenso gehaßten wie \ gefürchteten Bayern gefangen genommen zu haben, ! war eine große Heldentat. Schon bei der Ent- j waffnung suchten die Franzosen ihr Mütchen an ? den Gefangenen zu kühlen, wobei sie wenig gent- ; lemanlike vorgingen. Einige Fußtritte mit grobge- j nagelten bayrischen Kommis stiefeln lehrten den | Franzosen jedoch bald höflicher sein, worauf auch f unsere Bayern sich scheinbar

in ihr Geschick er- j gaben. Der Abtransport nach Frankreich sollte { stattfindeu, und der Gefährlichkeit der Bayern i Rechnung tragend, waren den 50 unbewaffneten j Gefangenen 80 schwerbewaffnete Begleitmannschaften ? mitgegeben worden. Durch einige Dörfer ging \ es, und da die Gefangenen willig mitgingen, schwoll den Franzosen allmählich der Kamm, und sie machten ihrem gepreßten Herzen in Flüchen über die verdammten Bayern und im fortwähren dem Antreiben zu schnellerem Marschieren Luft. Die Bayern

waren wütend, doch noch war es keine Zeit und Gelegenheit zum Raufen. Im Dorfe M., unweit der Grenze, fühlten sich die Franzosen so sicher, daß sie bescyloffen, im Dorf wirtshaus ihren Durst zu löschen. Sie ließen jedoch zehn Mann zur Bewachung der Gefangenen zurück. Jetzt war die Zeit für dis Bayern ge kommen. Sich auf die Bewachnungsmannfchaften stürzen und sie beim Halse fassen war eins. Nach dem sie abgetan waren, bemächtigten sich die Bayern der in Pyramiden zusammengesetzten Ge wehre und jetzt hinein

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 12
Date: 08.12.1918
Physical description: 12
wie wir: Viehzucht. Sie hat ebenso Mangel an Getreide, wie wir. Länder mit gleichem Wirtschastsbetricb passen nicht zu sammen, da sie sich gegenseitig mit ihren wirt schaftlichen Erzeugnissen nicht ergänzen öder aushelfen können. Uns würde auch der Zu sammenschluß mit der Schweiz nicht Zusagen, da auch in der deutschen Schweiz sich der französisch-englische Einfluß recht unangenehm, bemerkbar macht. Wirtschaftlich würden wir am besten zu Bayern passen. Bayern braucht unser Vieh, unser Holz, unseren Wein

und durch dieses an Oesterreich gebunden. Nachdem-das Herrscherhaus zur Seite geschoben ist und die Negierung niedergelegt hat, bindet uns kein Rechlstitel mehr- an einen österreichischen Staat, unb sonst sind wir an niemand gebun den. Des weiteren wäre es gar nicht klug, uns jetzt an irgend einen Staat anzuschließen. Den Anschluß an Bayern würde die Entente mehr als ungern sehen. Das können wir heute schon mit Bestimmtheit sagen, daß die Friedenskonferenz ganz Deutschtirol nie beisammen lassen wird, wenn wir uns schon

im vorhinein für den Anschluß an Banern- iDeutschland entscheiden. Es ist möglich, daß es der Quertreiberei der Entente und den überspannten Bolschewiki in Berlin gelingt, Deutschland in seine Teile zu zerlegen wie vor dem Jahre 1870 und 1848, die Engländer sind .aber hell genug, daß sie damit rechnen, daß Deutschland sich früher oder später doch wie der einigen wird. j Ein Deutschland aber, das durch Tirol ver größert wird, paßt der Entente nicht. Die jFolge unseres Anschlusses an Bayern wäre

sd i e, daß das deutsche Südtiro! vorn Brenner einwärts ganz bestimmt zu Italien geschlagen würde. Unsere. Brüder hinter dem Brenner könnten aber bei Italien ihre Sprache und Eigenart nicht bewahren und wären in 40 bis 50 Jahren ganz italienisch. Das schmale Nord tirol würde ganz in Bayern aufgehen, und Ti rol hätte aufgehört, zu existieren. Nicht ein mal der Name Tirol würde mehr bleiben, — es gäbe kein Tiroler Volk mehr. Auch hätten wir bei einem Anschluß an Bayern weit grö ßere Kriegslasten zu tragen

, denn d a s ist auch sicher, daß die Entente dem Deutschen Neich weit schwerere Entschädigungen auferlegen wird, als ihren anderen Gegnern und bei Bayern müßten wir an diesen ungeheueren Entschädigungen mitzahlen. Ein Anschluß an Deutschösterreich ist für Tirol beinahe noch verderblicher. Denn in Wien hat sich eine Negierung gebildet, die den Staat vollkommen zentralistisch, das heißt von Wien aus regiert und alles auf den Wiener Leisten schlagen will. Unter der Monarchie hatte das Land Tirol immer noch einige Son

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.11.1923
Physical description: 8
, daß den französischen Truppen als bald Befehl gegeben werde, nach den völkerrecht lichen und vertragsmäßigen Verpflichtungen der Besetzungsmächie zu handeln. Bayern beantragt eine Verfassungsänderung. Die Bayrische Volkspartei hat im Reichstage einen Antrag eingebracht, der von der Reichsregie rung die Vorlage eines Gesetzentwurfes zur Revi sion der Weimarer Reichsverfassung in föderali stischem Sinne verlangt. Kampf zwischen Erwerbslosen und Polizei. Berlin, 20. Rov. Rach Blättermeldungen aus Breslau

Feststellung handelt es sich um eine Versammlung des Nationalverbandes deutscher Offiziere, Landes gruppe Bayern, in der ein Schreiben Ruprechts verlesen wurde, das aufs nachdrücklichste den Ge- rüchten entgegentritt, als sollte in Bayern dem nächst die Monarchie ausgerufen werden. — Wie doch dem braven Ruprecht Unrecht getan werden kann. Er hat doch wiederholt und mit Nachdruck erklärt, daß er nicht bayrischer König werden will — wenn es nicht leicht geht. Warum die unnötige Aufregung? Das Reich

für das meuternde Kahr-Bayern. Der bayrische Partikularismus arbeitet auf die poli tische Unabhängigkeit vom Reich hin. Aber wirt schaftlich ist es den Herren Kahr und Konsorten ganz recht, wenn das Reich Bayern zu Hilfe kommt. Die Reichsbank hat für das rechtsrheinische Bayern jetzt nämlich einen weiteren Kredit zur Kartoffel, beschaffung in der Höhe von 1200 Blllwnen Mark zur Verfügung gestellt. Bis zum 15. November sind etwa 2200 Waggons mit 650.000 Zentner Kartoffeln aus Norddeutschland nach Bayern

ein geführt worden gegenüber 233 Waggons mit 58.000 Zentnern im Vorjahre. — Die Reichssronde in Bayern würde bei einer allfälligen staatsrecht lichen Separation bald die übelsten Erfahrungen machen. Was augenblicklich von der Ernährung gilt, kommt noch in erhöhtem Maße bei der Koh lenversorgung in Betracht. Ern Verfahren gegen Dr. Zeiqner. Die Staats anwaltschaft Leipzig hat gegen Dr. Zeigner wegen Verdachts der Bestechlichkeit ein Verfahren einge leitet. Es wird Dr. Zeigner vorgeworfen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.11.1923
Physical description: 8
und der Reichswehvmimster Geßlex in einer Unter redung mit dem Berliner Vertreter deS „Hambur ger Frenrdeniblatt". Dabei zeigte sich zwischen den beiden Regierungsmännern eine tiefgehende Dif ferenz in der Beurteilung der Vorgänge in Bayern. Während der Reichskanzler das Vorgchen Bayerns geradezu verteidigte, erklärte es der Reichswebr- mmister unzweideutig als verfassungswidrig. Dr. Geßler stellte sich ohne Einschränkung aus den Standpunkt des Professors Zorn, daß die Berufung Bayerns aus die Reichsversassung

juristisch ein Un ding sei. Bayern habe sich nicht aus den klaren RechtSstanrPunkt gestellt und dadurch seien Kon- flikte entstanden. Dr. Geßler beschäftigte sich dann mit dem Fall Lossow und stellte fest, daß General Lossow, der bekanntlich mit dem Genevalstaats- kommifsär Kahr Hand in Hand arbeitet, ausdrück lich den Gehorsam verweigert hat. Gegen über Kahr betonte er. daß Kahr die Auseittünder- setzung mit den Anhängern des „Völkischen Beob achters" nicht fürchten durfte, wenn er sich nicht völlig

tn ihre Hände begeben wollte. Er (Getzler) habe Kahr dadei helfen wollen, Kahr habe jedoch dt« helfende Hand den Weg begdben. der zu stoßen und sich damit auf M Umsturzversuch vom 8. November und den aus ihm entsprungenen traurigen Ereignissen führte. Getzler stellte also nochmals fest, ldaß Bayern ver- faWngslwWrig handelte, daß Kahrs Vertrauter Lossow meuterte und!daß sich Kahr durch feine Pas sivität gegenüber den deutschvölkischen Putschisten an dem Münchner Putsch mitschuldig gemacht hat. Daraus ergibt

sich, daß die Neichsvegterung pflicht- gbNäß gegen Bayern einschreiten mußte, wie es vsn Geßler und andern auch verlangt worden ist. Im auffallenden Gegensatz zum Reichswchrmittister behauptete 'dagegen Dr. Stresemann in seiner Ber liner Rede, daß bis zum 8. November, d. h. bis zum Mtltzr-Ludendorff-Putsch, die Dinge in Sachsen und Bayern nicht gleich gelegen hätten, «daß also wohl gegen Sachsen, nicht aber gegen Bayern eingeschrit- ten hätte werden müssen. Stresemann verteidigt sogar bas „Recht Bayerns, zu versuchen

, die alten Rechte wisdevzuerlangen". Der Kampf in Bayern habe sich „aus dem Gebiet bundesstaatlicher For- dsvungen gegenüber der Retchsgewalt abgespielt, ohne ldaß dabei bis Notwendigkeit direkten Ein- gveifens vorlag oder sich erkennen ließ". Stress- mam deutet zwar an. daß dieser Kamps verfas- Lßig geführt werden müsse. Wie es aber „verfassungsmäßigen Wege" Bayerns steht, die Aeußerungen seines Ministerkollogen Es bMbk also die Tatsache bestehen, daß BaySM die Bevfaftung gröblich verletzt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 27.04.1950
Physical description: 10
nachgegeben. Die teuren Orangen und Bananen in den Schau fenstern beweisen es. Ein herrlicher Genuß, wenn sie nicht so teuer wären, ein bitterer Ge danke, weil der österreichische Staat kostbare Devisen für verwöhnte, für nicht zum Sparen geneigte Gaumen geopfert hat. Beziehungen Tirol-Bayern auch in der Landwirtschaft USA weisen Sowjetprotest zurück Die amerikanische Antwortnote weist die so wjetische Behauptung zurück, daß ein amerika nischer Bomber den sowjetischen Luftraum verletzt und über Lettland

an den Kronprinzen ab- treten solle, erklärte die christlich-soziale Partei, Der Präsident der Landeslandwirtschaftskam mer Tirol, Ök.-Rat Josef M u i g g, stattete dieser Tage in Begleitung des Landestierzuchtinspektors Ing. Koch und des Geschäftsführers der Vieh verwertungsgenossenschaft, Ing. S c h n e t z, den höchsten Instanzen der landwirtschaftlichen Or ganisationen und Ämter in Bayern einen Be such ab, der sehr positive Ergebnisse zeitigte. Schon seit eh und je bestand zwischen den Bauern Tirols

und Bayerns ein reger Handels und Tauschverkehr, der erst durch das Ende des Zweiten Weltkrieges jäh abgeschnitten wurde. Präsident Muigg versuchte wohl schon 1945 ge meinsam mit dem damaligen Landeshauptmann und jetzigen Außenminister Dr. Karl G r u b e r die abgerissenen Beziehungen Tirols zu Bayern wieder anzuknüpfen, doch leider ohne Erfolg. Seither war in dieser Hinsicht kein Schritt mehr getan worden. Die Tiroler wurden in der bayrischen Haupt stadt überaus herzlich empfangen. Auch die Bayern

empfanden es — genau so wie die Tiro ler — als einen großen Mangel, daß, während sich alle Wirtschaftszweige schon einander genä hert hatten, nur die landwirtschaftlichen Orga nisationen der beiden Nachbarländer in der durch z. T. recht engstirnige Paragraphen ge- schaffenen Abkapselung verharrten. Und die von Präsident Muigg ergriffene Initiative löste in Bayern ehrliche Freude aus. Die Tiroler waren besonders von der raschen Abwicklung aller For malitäten überrascht. Sie wurden zuerst vom Präsidenten

zu können. Minister Doktor Schlegl erkundigte sich eingehend nach dem Stand der Landwirtschaft in Tirol und gab dann seinerseits einen Überblick über die Lage in Bayern. Darüber hinaus wurde auch die beson ders die bayrische Bevölkerung in den Grenz gebieten interessierende Frage des „Kleinen Grenzverkehrs“ besprochen. Präsident Muigg bat Minister Dr. Schlegl, auch seinen Ein fluß dahingehend geltend zu machen, daß von bayrischer Seite das möglichste zur Belebung des „Kleinen Grenzverkehrs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 16
Date: 27.10.1923
Physical description: 16
. Wie das „Berliner Tage blatt" meldet, hielten gestern die Führer der Re gierungsparteien eine Besprechung über die innen politische Lage ab. Die Besprechung ergab die völlige Uebereinstimmung aller Koalitionspar- teien. Mit der Haltung der Reichsregierung im Konflikte mit Bayern wurde einmütig der Stand- : Punkt vertreten, daß die Wahrung der staatlichen Autorität gefordert und daß seitens der einzelnen Länder auch die Autorität der Reichsregierung und die Reichsverfaffung respektiert werde. Berlin, 26. Okt

. Wie die Blätter aus Mün chen melden, teilt das bayerische Staatskomm:ssa- riat mit: Die vielfach umlaufenden Gerüchte, daß der Konflikt zwischen Bayern und der Reichsregie rung durch Vermittlung beseitigt werden soll, ha- ' ben zu zahlreichen Anfragen an den General staatskommissär geführt. Herr Kahr hat diese An trägen dahin beantwortet, daß er jedes Verhan deln in dieser Sache mit der gegenwärtigen Reichs regierung ablehne. Berlin, 25. Okt. Nach einer Meldung des „Achtuhr-Abendblattes" ist es heute

an den Schal tern der Reichsbank neuerdings wegen Geldmittel mangel zu großen Störungen gekommen. Die Ta geslieferung betrug heute 120 Billionen, angefor dert wurde jedoch ca. eine Million Billionen. Berlin, 26. Okt. Nach einer Meldung des „Berliner Tageblattes" aus München hat der Ge- neralstaatskommifsär v. Kahr auf die Frage, wie er persönlich sich die Lösung des Konfliktes zwi schen Bayern und der Reichsregierung denke, eine : Antwort gegeben, die in den „Münchner Neuesten Nachrichten

. Zu einer Blättermeldung über angebliche Verständigungsversuche in der Angelegenheit v. Lossow wird von bayrischer Seite mitgeteilt, daß bis jetzt in München von derarti gen Versuchen nichts ^bekannt sei. Donseite der bayrischen Regierung, sowie des Generalstaais- kommissariats sei keinerlei Initiative 31t Verstän digungsversuchen ergriffen worden. Judenausweistmgcn in Bayern. München, 25. Okt. (Südd. Korrb.) Wie der „Völkische Beobachter" erfährt, sei mit der Aus weisung der Ostjuden aus Bayern begonnen wor den. ^ine

große Anzahl von Ostjuden habe be reits den Ausweisungsbefehl erhalten. Das Blatt fordert, daß das Vermögen der Ostjuden restlos beschlagnahmt werde. M ü n ch e n . 26. Okt. (Südd. Korrbüro.) Zu den Jndenausweisungen in Bayern erfährt die „Mün chen-Augsburger Abendzeitung",, die Ausweisung habe nicht nur Juden, sondern auch andere lästige Ausländer aetrosien. Das Blatt erfährt weiters. daß für Bayern sehr drakonische Maßnahmen, dar unter die Todesstrafe, zur Bekämpfung des Wu cher

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 20
Date: 01.02.1920
Physical description: 20
Durchbruch zu erzielen. 1918 versuchte er noch einmal die feindliche Front zu zerbrechen. Der Mißerfolg zerschmetterte sein eigenes Heer. Ludendorff hatte das Glück versucht, er war ein Spieler. Er spielte skrupellos. Er hat die Partie verloren. Wirtschaftliches. I. Bayerische Probleme.") In Bayern gehen Dinge vor, für die man um ein biß chen Aufmerksamkeit bitten mutz. Bayern ist nämlich nicht nur ein Land, in dem es schöne Sommerfrischen und Wintersportplätze gibt, in dem sich früher billig Harnstern

ließ und in dem das Bier auch jetzt noch um einen Grad besser ist als bei uns — es ist and) ein Land, dessen Haltung für die Zukunft des Deutschen Reiches eine sehr entscheidende Bedeutung gewinnen kann. Der Zeitungsleser, der im Durchschnitt über Bayern nicht besser unterrichtet wird als über Arabien, sieht zu nächst nur eine Kette politischer Ereignisse, die ihn mäßig interessieren. Der Bauerndoktor Heim ist mit Herrn Erzberger zerfallen und arbeitet Hand in Hand mit einem Herrn Eisenherger

und übertrieben. Es gibt auch in Bayern Schieber genug, und die fränkischen Winzer sind durch die freie Wirtschaft Konjunkturgewinnler ersten Ranges geworden. Aber es ist doch so viel Wahres an der Schilderung, daß sie namentlich bei Leuten, die von Haus aus auf die „Preußen" schlecht zu sprechen sind, durchschlägt. Schieberwirtschast und Zwangswirtschaft erzeugt Reichsfreudigkeit nur bei den Schiebern und bei den Lei tern der Kricgsgesellschaften. Gemeinwirrschaft bekämpft den Partikularismus praktisch

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Sterne und Blumen
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Page 7 of 16
Date: 01.11.1914
Physical description: 16
-4P 351 Vom Weltkrieg. (Mil 9 Abbildungen.) %| | nt ec den hervorragenden Heerführern in den blutigen Kämpfe!', der Gegenwart ist einer der am meist genannten Kronprinz N u p v r e ch 1 von Bayern. Am 18. Mai 1869 als Sohn des damaligen Prinzen Ludwig und seiner Ge mahlin. der Erz herzogin Maria Theresia von Oesterreich-Este, geboren, ist er, in seinem kräf tigen Mannes alter stehend, von unüber windlicher Tap ferkeit immer vorwärts stür- mend, ohne der eigenen Gefahr zu achten. Am 8.. August

1886 zürn Offizier .er nannt, sehen wir ihn 1906 als Major und Ba taillons-Kom mandeur. Nach cinerReise durch Indien wurde er im Jahre I960 Generalmajor und Komman- deur der 7. Jn- Generaloberst von lsindcnburg. -santeriebrigade. Am 10. Juli ver mählte er sich mit Maria Gabriele, Herzogin in Bayern, die ihm am 24. Oktober 1912 durch den Tod entrissen wurde. Bei Beginn des Krieges bekleidete er oie Stellung eines General obersten und Inspekteurs der vier ten Armecinspektion in München. Gerade

die Bayern sind bestimmt zu den hartnäckigen Kämpfen in den Vogesen, die oft von Mann zu Mann geführt werden müssen. Man hat jene Schluchten mit beit französischen Al penjägern beseht, tapfere Truppen aus dem Süden Frauk- reichs, denen aber auch die Wild heit aus den Augen sieht. Ihr Vormarsch wurde zwar im Brenschtest blutig zurückgewiesen, sie setzten sich aber immer wieder in den Wäldern fest, wo sie sich in den Baumkronen verschanzen und den Einzelkampf mit zäher Ausdauer sortsetzen. Unsere wack- ren

Bayern haben dort eine ebenso gefährliche wie wagemutige Arbeit zu schassen. Antwerpen: Dringt Kronprinz Rupprecht auf dem westlichen Kriegsschauplatz mit dein Schwert in der Faust vor, so ist zu friedlicheren Kämpfen an einer anderen Stelle der greise G e n e r a l f e l d m a r s ch a l l v. d. Goltz von dem deutschen Kaiser berufen worden. Es wäre wohl schwer gewesen, eine geeignetere Persönlichkeit zu dem schwierigen Posten des Generalaouvcrneurs von Belgien zu finden, als den sich großen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 16
Date: 18.06.1938
Physical description: 16
Anforderungen und dem verwöhnte sten Geschmack entspricht. Wieviele Brauereien haben wir? Es gibt in Deutschland ungefähr 4609 Brauereien, von denen über 309 Aktiengesellschaften sind. Die übrigen Brau ereien sind Privatbetriebe. Diese 4699 Brauereien weisen einen jährlichen Bierausstoß von rund 49 Millionen Hekto liter auf. Von den 4399 Privatbetrieben sind die meisten kleinere und mittlere Brauereien. Man spricht davon, daß Bayern das deutsche Bierland sei. Dieses Prädikat ist Bayern nicht zu Unrecht

zuteil geworden, denn von allen deutschen Brauereien befindet sich, was die Zahl betrifft, dre Hälfte davon in Bayern. Der Biermenge nach werden von den bayerischen Brauereien mehr als 39 v. H. der deutschen Gesamtbiererzeugung hergestellt. Daraus geht hervor, daß in Bayern besonders stark der Klein- und Mittelbetrieb vertreten ist. Auf diese Klein- und Mittelbetriebe entfallen denn auch ungefähr 40 v. H. des in Bayern georauten Bie res. Hauptsächlich in Nordbayern gibt es auch noch die so genannten

Hausbrauereien, die lediglich den Haustrunk Herstellen und kaum auf 20 Hektoliter jährlich kommen. Trotzdem es etwa 40.099 solcher Hausbrauereien gibt, ist ihre Produktion nicht bedeutend und stellt kaum 1 v. H. der Gesamtproduktion dar. So ganz passen diese Hausbrau ereien nicht mehr in unsere heutige Zeit, nachdem auch in der Brauerei eine Ausnutzung der Brauereirohstoffe in vollem Umfang erfolgen muß. Im Bierkonsum steht Bayern an der Spitze. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen jähr lich 130 Liter

ist. Das Braugewerbe gehört zugleich dem Reichsnährstand an, der durch die Haupt- Vereinigung der deutschen Brauwirtschaft den Braumarkt regeln und die Preise und Preisspanne festsetzen läßt. Das Bier ist eben nicht nur Genußmittel, sondern es kommt ihm. wie beispielsweise in Bayern, auch die Be deutung eines Volksnahrungsmittels zu. Ob Molle oder Maß — im ganzen Reiche möchte kaum jemand einen guten Trunk Bier vermissen. Darum hat uns das Sprichwort schon den andächtigen Wunsch überliefert: „Hopfen und Malz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 27.05.1931
Physical description: 8
mußte viel und oft helfend eingreisen, dadurch war die Angrtffsmaschine sehr benachteiligt. Trotzdem schufen die Stür- mer manche gute Gkorechance, die entweder durch Zögern mit dem Schüsse, meistens aber beim ausgezeichneten Tormann endete. Spielverlauf: Fünf Minuten nach Beginn wehrt der Bayern- tormann mit dem Fuße ab, der Ball springt von einem Gegner zu Kellner, der au dem sich werfenden Tormann vorbei cinsendet. Wechselvolle Angriffe da und dort, wdbei auch MAC. tadellose Goalgelegenheiten

hat, die nichts einbringen, bis es Spät in der 20. Minute gelingt, unhaltbar einzusenden. Eine Minute später schon erhöht Maseru auf 2:1. Ter Ball springt vom Fuße eines Verteidigers imS Netz. Damit ist der Halbzeifftand gegeben. Nach Wiederbeginn drückt Maseru einen von: Rechtsaußen schön hereingegebenen Ball ein. 9. Minute. Ein Freistoß Guggen- bergers von der Strafraumgrenze landet, für den Tormann, weil er falsch steht, unhaltbar im Netz. 20. Minute. Vom Abstoß weg übernehmen die Bayern den Ball, gehen sehr schön

hat Mäser mit einem wun derbaren Drehschuß auf das Tor Pech, der knapp über das Tor geht. In der 25. Minute.Handpenalty gegen Bayern, den Hafen- schwandtner dem Tormann scharf — in die Hände schießt. In der 28. Minute kommt der vorzügliche Linksaußen an zwei Spielern voribei, gibt schön herein. Spät übernimmt volley und der Ball, für Wisiol unhaltbar, ist im Netz. 1 :0. Wisiol bekommt schwere Arbeit, hält einigemal schier unhaltbar scheinende Bälle in gewohnt . glänzendem Stile. Knapp vor Ende

der ersten Halbzeit nimmt er in riskantem Hinauswurf einem Bayern in einer gefahrdrohenden Situation im letzten Moment den Ball vom Fuße Noch Wieder beginn verschuldet Hasenschwandtner. der sich in die Verteidigung verirrt hatte, einen Elfineterstoß, den die Bayern dem Tormann leicht in die Hände schieben. In der 9. Spielminute kommen die Bayern zu ihrem zweiten Erfolg. In Abwehr hat ein Vertei. diger das Pech, einen dreinspringenden eignen Mann anzuschießen, Josef Feichtinger Innsbruck Marla-Theresien

ecke erfolgreich. Flugrad, durch den Erfolg aufgestachelt, kommt nun mächtig auf, doch dauert die Offensive nicht allzu lange, dann übernehmen die Bayern wieder das Kommando. das sie behalten. In der 22. Minute wird ihnen ein Handpenalty zugesprocheu, den unser tüchtiger Sapinski unbeabsichtigt verschuldete, der von Pasing jedoch in hochsportlicher Manier dem Tormann leicht in die Hände geschoben wurde. Wisiol zeichnet sich noch einigemal aus; bei der Abwehr eines sehr scharfen Balles mit den Knien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.07.1923
Physical description: 8
in einem Briefe an den bayri schen Innenminister diese Zusammenhänge von neuem bloßgelegt, um wenigstens zusammen mit dem Prozeß eine resllose Aufklärung zu veranlassen. Dieser Brief, der vor einigen Tagen in der „Mün- chener Post" veröffentlicht wurde, erhebt schwere Anklagen gegen die Männer, die sogenannte „va terländische Politik" in Bayern machen. Es wird darauf hingewiesen, daß im Herbst 1921, kurz nach dem Ableben des ehemaligen Königs Ludwig HL, ein Konventikel den Plan betrieb, gelegentlich

aber zuvor noch, P o h n e r und M o h l von ihrer privaten Geheimpolitik abzubringen, jedoch ohne Erfolg. Die Unterrichtung der Reichsregierung erfolgte nun unter voller Initiative im Reichswehr ministerium, an den jetzigen General Herr- ° g o t t, und an Legationsrat Will. Diese Mittei- lungen wurden auch in einem Exposee schriftlich niedergelegt und bilden heute eine bis in* einzelne gehende Bestätigung der seitherigen Entwicklung der Dinge in Bayern. Will setzte den Reichs- Präsidenten davon

in Kenntnis, und dieser ließ den Major Mayer zu sich zum Vortrage bit ten. Zwei Tage daraus besprach sich der Reichsprä sident mit dem damaligen bayrischen Ministerpräsi denten L e r ch e n f e l 6. der diese Dinge ins Lächer liche zog und dem es offenbar gelang, ein Eingreifen des Reiches in Bayern zu verhindern. Die Mitteilungen in diesem Briese sind auch um deswillen interessant, als Minister S ch w e y e r be kanntlich gegen den Bürgermeister Dr. Luppe von Nürnberg ein großes Kesseltreiben

und ein Diszi plinarverfahren veranlaßt hat, weil dieser angeb lich unter Umgehung seiner Vorgesetzten Behörde (Ministerium des Innern) sich direkt an das Reich um Hilfe gegen Rechtsputschisten gewandt hat, wäh ren Schweyer wegen desselben Delikts gegen einen seiner politischen Beamten, das ihm wohl- bekannt war, nicht im geringsten vorgegangen ist. • • Nechtsbolschewiftische „Mobil machung" in Bayern. Die Rechtsbolschewisten in Bayern kommen nicht zur Ruhe. Seit kurzem entfalten sie eine Propa- ganda

werden." Der „Vorwärts" erklärte gestern abends, daß die Zivil- und Militärbehörden in Bayern dieses Trei ben der Nationalsozialisten offen begünstigen. Das Blatt macht dazu folgende Feststellungen: „Entweder rüstet Deutschland insgeheim zum Kriege, dann wäre es eine Angelegenheit des Rei ches, und gegen die Verbreiter der militärischen Ge heimnisse müßte mit den schwersten Strafen einge schritten werden, oder aber Deutschland hält sich an seine Verträge gebunden, dann müsie allerdings gegen die bewaffneten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 09.12.1922
Physical description: 16
haben. Denn er ist nicht mit den ver antwortlichen oder maßgeblichen stellen in Ber lin in nähere Beziehungen getreten, er hat seine Unterhändler vielmehr nach München ge schickt, um hier zu sondieren und den Boden für ein engeres ■ Zusammenarbeiten zwischen dem „antisozialistischen" Italien und dem „national- bürgerlichen" Bayern vorzubereiten. Aus Berlin ist man in der Umgebung Alussolinis überhaupt nicht gut zu sprechen. Die Politik Mussolinis gegenüber Deutschland stützt sich nach den Darlegungen seiner hierher ge sandten

Vertrauensmänner aus die grundsätzliche Erwägung, daß Bayern als durchaus antisoziali stisches Staatswesen die von Italien nach Norden vorzuschiebende „Südnordachse" der europäischen Politik angeschlossen werden müsse, an der sich die von Moskau her wieder mit verstärkter Wucht ge gen den Westen Europas über Mittel- und Nord deutschland hin vorgetriebene bolschewistische Woge brechen iverde. Deutschlands Einheit sei -eigentlich schon zerschlagen, das Rheinland samt der Nheinpsalz und dem Ruhrgebiet

auf mindestens zwei Generationen an Frankreich verloren. Damit müsse man sich nun eben einmal in Deutschland ab- findeu. Der Süden Dentschlands aber sei zu retten, allerdings nur unter bayrischer Führung und in engem Anschluß an Italien. Wenn infolge einer Trennung von Norddeutschland die notwendigen Zufuhren ausblieben, könne Ita lien mit Lebensmitteln und Rohstoffen einspringen. Ueberhaupt sei es das Ziel Mussolinis, den Wirt schaftsverkehr mit Bayern nach Kräften zu heben. In dieser Richtung

haben auch Unterredungen mit maßgeblichen Verkehrsstellen in München stattge sunden, die freilich mehr den Charakter einseitiger Vorschläge Mussolinis trugen, da man in Bayern nicht den Verdacht erwecken möchte, man treibe dem Reiche gegenüber ein Doppelspiel. Bezeichnenderweise haben die Vertreter M u s s o l i n i s in München auch bereits Rück sprache mit jenen Politikern und poli tischen Gruppen genommen, von denen die Rede -geht, daß die staatliche Macht in Bayern über kurz oder lang in ihre Hände

ü b e r g e h e n w e r d e. So viel man hört, wurde dabei (besonders bei der Unterredung mit dem Nationalsozialisten Hitler) nicht nur die Gemeinsamkeit der Grundrichtung im italienischen Faszismus und in den nationalsozialistischen Strö mungen in Bayern hervorgehoben, es soll auf bay risches Drängen auch die S ü d t i r o l e r Frage angeschnitten und eine befriedigende Lösung in Aussicht gestellt worden sein. Mehr darüber zu sagen, verbiete die Schwierigkeit des heiklen Problems." Soweit der Bericht. Daß Mussolini den bayri schen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 24
Date: 19.04.1902
Physical description: 24
- seinem Könige Gehorsam schuldig ist." — „Der Kaiser j Franz hat uns im Preßburger Frieden den letzten . Befehl erthrilt, wir sollen Unterthanen Bayerns sein i und zwar mit unserer alten Verfassung, mit unfern ! angeecbten Freiheiten und herkömmlichen Rechten. Der j König von Bayern hat auch versprochen, kein Jota j an unserer Verfassung zu ändern und die Religion ! zu schirmen. Was aber geschehen ist, wissen wir Alle. ; Dee Bischöfe wurden aus ihren Diözesen verbannt; j die frömmsten und gelehrtesten

Priester wurden ein- j gesperrt; die Kirchenordnung aus den Händen der j Kircke gerissen und zertrümmert; die Stände wurden j aufgehoben, die Jünglinge zum Verderben an Leib j und Seele von der Heimath hinweggeschleppt; alles j Herkömmliche umgestürzt ; Tirol zu einer Privilegien- j losen Provinz Bayerns herabgewürdigt, um nach und ! nach daraus eine Freimaurerloge zu bilden." — „O ho!" rief der Bayer: „doch fahren Sie fort!" — j „Hat uns der Kaiser Franz unter diesenBedin- j gungen an Bayern übergeben

? Konnte also der i Befehl unsers rechtmäßigen Herrn, Unterthanen Bayerns ! zu sein, noch eine Giltigkeit haben? Nein! Und der j Kaiser Franz hat uns persönlicy zugerufen: der König ! von Bayern habe ihm die Bedingung des Vertrages - nicht gehalten; der Vertrag sei also aufgelöst; wir j seien der Pflicht für Bayern entbunden; wir seien der i Pflicht für Bayern entbunden; wir seien wieder Ange- ! hörige des Kaiserhauses, wie wir es fünfhalbhundert : Jahre gewesen. Aus Treue erhoben sich die Zentrum

: aber daß Manches, was Bayern bei uns sich erlaubte, himmelschreiend ist, fühlt mein Herz; daß der Kaiser Franz das Recht hat, die Abtretung Tirols nach Verletzung der Be dingung als ungiltig zu erklären, sagt mir mein schlichter Verstand; und wenn Sie, Herr Hauptmann,

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.11.1918
Physical description: 4
Bewegungen keine Hindernisse von seiten des deutschösterreichischen Nationalrates und der österreichischen Kommandobehörde in den Weg gelegt werden. Sollte das trotzdem der Fall sein, so sind unsere Truppen angewiesen, sich mit Waffengewalt den Weg zu bahnen. Der kommandierende General: Kraft von Delmensingen. Der Tiroler Nationalrat steht selbstverständlich auf dem Boden des Waffenstillstandes mit der En tente und hat gegen den Einmarsch der Bayern Pro test eingelegt, weil e,r darin eine Verletzung

der für ihn bindenden Wassenstillstandsvereinbarungen erblicken muß. Mehr als protestieren kann der Nationalrat nicht; so werden die Bayern, ohne ir gendwo Widerstand zu finden, in unser Land ein rücken. Die Bevölkerung versteht und würdigt die Hal tung des Nationalrates, gleichwohl wird sie den ein rückenden Bayern nicht nur keine feindliche Hal tung zeigen, sondern diese als die Retter begrüßen, die wenigstens Teile Tirols vor dem Untergang und Verderben bewahren. Hunderttausende Soldaten fluten in voller

Tälern leer plündern. Die Nachhuten finden nichts mehr und müssen ohne fremde Hilfe selbst zugrunde gehen. - Wenn die Bayern auch in erster Linie in unser Land einmarschieren, um ihr Land vor einem Ein bruch der regellosen, plündernden Hausen zu schüt zen und auf den Höhen des Brenners einen Angriff der Entente auf das Bayernland abzuwehren, so kommen sie doch auch als Ordner; ausdrücklich er klären sie, daß sie für einen geregelten Abtrans port der rückflutenden Massen sorgen und Tirol

vor Plünderungen bewahren wollen; sie ivgrden das Land vor Pli'mderungen und Vernichtung und hunderttausende Soldaten, diese Opfer der ver rückten k. u. k. (Kutte- und Kittel-) Politik, vor dem Verhungere: zu xetten. Wir begrüßen die Bayern als Freunde und hof fen, daß sie nie vergessen, daß der Boden, auf dem sie den drohenden Angriff aus ihr Land abwehren und den sie vor der Verwüstung bewahren, deut scher Boden ist, bewohnt von Menschen, die der Stunde harren, in der endlich die Grenze nieder gerissen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 25.08.1922
Physical description: 8
Teuerung eine Erhöhung der Lohn schichten 150 Mark zu gewähren sei. Ferner ver einbarten die Parteien, daß die Bergarbeiter für das Ruhrgebiet vom 1. September ab bis auf weiteres an 3 Tagen in der Woche nm 2 Ueber- stunden mehr fahren werden; sie sollen für diese Üeberarbeit einen Lohnzuschlag von 50 Prozent erhalten. Ja, befriedigte Sayer». Einigung mit dem Reiche durch Zusicherungen an das partikularistische Bayern. In Berlin fanden bekanntlich in den letzten Tagen

, daß die Reichsregierung von den noch nicht ausgeschöpften Zuständigkeiten nicht ohne Rot und nicht ohne Zustimmung des Reichsrats Gebrauch machen werde, und daß sie nicht willens sei, bisherige Aufgaben der Länder in die Ver waltung des Reichs durch neue Reichs-Mittel oder Reichs-Unterbehörden zu übernehmen. Zu den Punkten unter Rr. 1, 2 und 3 waren schon bei den ersten Besprechungen bestimmte Grundsätze vereinbart. Ueber die neuerlichen Besprechungen zwischen dem Reich und Bayern veröffentlicht die „Baye rische

Staatszeitung" einen Bericht, worin es heißt, Bayern seien nunmehr zum Schutze seiner Hoheitsrechte sehr wertvolle Zusicherungen ge macht worden. Bayern habe erklärt, daß es an den grundsätzlich ablehnenden Standpunkt zu den Schutzgesetzen festhalte. Andererseits seien aber in der Fl^ge des Staatsgerichtshofes und des Polizeiwesens die bayerischen Wünsche erfüllt worden. Die grundsätzliche Erklärung über die föderative Gliederung des Reiches sei erheblich vertieft und erlveitert worden. Es sei

nach alle dem mit der demnächst erfolgenden Aufhebung der bayerischen Verordnung zu rechnen. Run scheint das partikularistische Bayern, das permanent gegen die Reichseinheit frondiert, auf einige Zeit das Kriegsbeil begraben zu haben. Wie lange der politische Schmalzlergeist die Ruhe des Reiches achten wird, hängt wohl von der wandelbaren Stimmung ab, die im Schatten des Maßkruges gedeiht und die „ki untreuen" Bajuwaren immer wieder zur unblutigen Re bellion gegen daß republikanische Reich verleitet.' Die bayerische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 29.12.1923
Physical description: 16
Stimmen notwendig ist. Es ist deshalb unbedingt erforderlich, daß alle überzeugten Republikaner in Bayern sich in dieser Frage zu einem Block zusammenschließen, um diesen neuen Versuch einer bayrischen Restauration zu vereiteln. Dazu muß in erster Linie erreicht werden, daß die Aufklärung des Volkes, um was es geht, nicht durch den Ausnahmezustand in Fes seln geschlagen wird, während die monarchistische Propaganda weitestgehende Freiheiten genießt. Wenn eine objektive Aufklärung und Agitation möglich

eine Niederlage erlitten habe, daß der Krieg aber weitergehe und zu einer Explosion führen werde, wie sie Bayern noch nicht erlebt habe. Seit acht Tagen erscheint auch wieder ein Ersatz für den „Völkischen Beobachter", der sich „Deutsche Presse" nennt und in geradezu überschwenglicher Weise für Hitler und Ludendorff Propaganda macht. Der verantwortliche Politiker dieses Blattes war bis her ein gewisser K l e o Pley er, jener deutsch- böhmische Student, der als Hauptorganisator der Kardinals

- und Katholkkenhetze am 10. und 11. De zember bekannt geworden ist. Nun wurde er aus gewiesen; am Christabend 12 Uhr mußte er Mün chen und Bayern verlassen haben. Die Gefahr der rechtsradikalen Bewegung liegt aber weniger in den verbotenen und unterdrückten Hitler-Verbänden, als in der fortschreitenden Radikalisierung des Bundes „Bayern und Reich", jener vaterländischen Organisation, die von der Bayrischen Volkspartei zu ihrem und der Regie rung Schutz aus den Resten der ehemaligen Ein wohnerwehr gegründet wurde

. Maßgebende Kreise dieses Bundes, zu denen auch der ehrgeizige Dr. P i t t i n g e r zählt, betrieben in letzter Zeit den Staatsstreich in einer derart offenen Form, daß das Bundesblatt wegen seiner Gefährlichkeit bis Neujahr verboten werden mußte. Das Gelun gene dabei ist, daß Herr v. Kahr der Ehrenvor sitzende dieses Bundes ist, eine Tatsache, die auch dem Fernestehenden einen Vorgeschmack von den „gesunden" staatspolitischen Verhältnissen in der degradierten Ordnungszelle Bayern gibt. Wie man sieht

, gibt es im kommenden Fahre 1924 in Bayern eine Menge volitischer Fragen er sten Ranges zu lösen. In ihrer Akitte steht die Liquidation der Kahr-Knilling-Po- l i t i k. Vielleicht wird der Bayrischen Volkspartei diese Arbeit durch die bevorstehenden Enthüllungen im Hitler-Prozeß erleichtert. F. B. Politische Tagesschau. Herr Bösel hoch in Ehren. Beim „Tiroler Anzeiger" und auch beim christ lichen „Arbeiter" herrscht tiefe Trauer. Herr Seipel und das christlichsoziale Hauptorgan, die „Reichs- post

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 2 of 4
Date: 30.03.1935
Physical description: 4
wollen angezeigt wer den. Diese Drohung ungeachtet ließ ich das Schrecken la gert und würdigte es nicht einmal einer Antwort.... 25. 7. Keule gehl hier das Gerücht, daß die Tyroller die Bayern am Paß Lueg angegriffen hätten, mit welchem Er folg weih man noch nicht. Die Tyroller sollen Beseht gege ben haben, die Schützen mit Winterkleidern zu versehen. Abends um 5 Uhr kommt Stöcki in aller Eile mit einem Aufruf an die Gemeinde mit dem Landsturm auszurücken. Der Aufruf war von Wersen aus geschehen, und Jakob

Gold... nun Kopist in Taxenbach in Namen des Ka puziner General en Chef Pater Joachim unterzeichnet. . . Der Bote kam mitten in der Nacht zurück, daß man rings herum Sturm läute und sich zum Abzüge rüste. Es zogen vom ganzen Gerichte kaum 200 Mann aus und diese ganz stille, in kleinen Partien, sodaß dieser Auszug noch den ganzen folgenden Tag bauerte. Sie waren erbärmlich bewaffnet und es hatten einige nur ganz ordinäre Stecken bey sich. Abends will man wissen, die Bayern seyen von den Tyrollern

über Golling hinousgeworfen worden. Die Tyroller sollen 9 blessierte — von Toten hört man nicht, haben. Von den Verlusten der Bayern ist nichts bekannt. Der Kapuzinergeneral soll unter Vorbetung des Rosenkran zes den Kimmel gestürmt haben. . .28. 7. Es kommt abends die Nachricht, daß die Tyroller in Kavein eingezo gen seyen, und die bayrischen Vorposten bey Anis stehen. 29. 7. Diesen Tag will man versichern, daß die Tyro^er in Reichenhali stehen. Auch gingen heute etwelche Wägen mit Proviant

für die Landsturmmannschaft so auf 8 Tage nach Kallein . . .30. 7. Keule abends gehen zwei Tyrol- lerische Offiziere nebst einem Korporal nach Böckslein ab Ihre Geschäfte sind mir unbekannt. Von Neuigkeiten ist heute alles stille. 1. 8, Die Tyroller stehen in Nieocralm, die Bayern im Lager vor Salzburg 4. 8. Be stürzung und Schrecken herrscht unter den Einwohnern. Es kommen einzelne Landstürmer und Schützen ohne Waffen FEINDE im Handtuch! Handtücher und Badetücher müssen keimfrei gewaschen werden. Darum weiche

sie am Abend mit Clarax ein und koche sie am Morgen m i ♦ Radion abso lut keimfrei. SCHICHT wüsdit äätfcs hy^ienisih sauber J zurück und v-rgrößern noch die schreckliche Mähre. Es! in Oberalm schrecklich zugegangen seyn.Die Bayern sei unter Begünstigung eines starken Nebels die Kirche i Oberalm umzüngelt und die bei der Messe anwesend Schützen aus Großarl und Taxenbach gefangen genonm haben .... Es soll hierauf in Kallein selbst ein Ge« tzel vorgegangen seyn.Kauptmann Traunsteiner und des Furie sollen

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 03.10.1915
Physical description: 16
in den Vorder grund, ohne solches selbst zu wünschen oder zu verlangen. Es ergab sich von selbst, daß die Füh rung in seine Hand gelangte. Auf ihn setzten alle daS Vertrauen. Von ihm holten sich alle ihre Befehle. Ihm gehorchten die Scharen der Schützen wie keinem. Schon damals, als Tirol das zweitemal befreit worden war und der Feind fluchtartig das Land verlassen hatte, wurde daS Bild Andreas Hofers in Deutschland weitum ver breitet und auässogar in Bayern vielfach verkauft, trotz scharfer Verbote

der Regierung. Nach der dritten Befteiung kamen die Vertreter der Stadt Innsbruck und baten ihn, daß er in der Hofburg Wohnung nehme und die Venvaltung des Landes, die Regierung, übernehme. Man kann das Jahr Nenn nicht nennen, ohne Tirols zu gedenken und ohne Andreas Hofer zu rühmen. In jenem Jahre galt der Kampf den Franzosen und auch de» Bayern, welche ein bitteres Verhängnis nötigte, die Schlachten Napoleons zu schlagen. Es gibt wohl kein schöneres Zeichen dafür, daß der Groll, der damals

gegen die Bayern im Lande herrschte und durch den Befreiungskrieg erst recht auf- loderte, vollständig verschwunden ist, als die Tat sache, daß Tiroler und Bayern jetzt brüderlich ver eint auf den verschiedensten Schlachtfeldern neben einander und miteinander kämpfen und ftcr ein ander einstehen, so in Frankreich, so in Galizie» mid Rußland, so mm wohl auch in Serbien. Einen edleren Wettkampf in der Tapferkeit hat man nicht leicht gesehen als diesen. Noch ei» Zeichen dieses Bundes ist, daß man in Deutschlcmd

, vorab in Bayern, ja selbst in Bayerns Hauptstadt, derzeit, mitten im Weltkriege, Theaterstücke auf-'

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.10.1925
Physical description: 16
die „Münchener Post" über die gegenrevolutionären Umtriebe des ehemaligen bayrischen Kronprinzen Ruprecht zum Zwecke der Bildung eines soge nannten „Deuffchen Bundes", dem auch Tirol und Salz burg eingegliederi werden und der natürlich unter blau- weißer Führung stehen sollte, folgende bemerkenswerte Ein- zelnheiten zu erzählen: Der ehemalige Kronprinz von Bayern erinnert sich doch wohl noch an den Vorabend des Sedanstages 1920 und an die'Besprechung, die er an diesem Tage mit den beiden deutschnationalen

die Bildung eines Deutschen Bundes unter bay rischer Führung, bei dem die von Preußen losgetrennten Landesteile Hannover, Rheinland mit dem größten Teile von Westfalen, Schleswig-Holstein und Oberschlesten als selbständige Bundesstaaten dem Bunde angehören sollten, während das übrige Preußen sich selbst überlassen bleiben sollte, ohne daß man daran interessiert wäre, ob es über haupt noch dem Deutschen Bunde angehören würde oder sich ganz außerhalb hielte. Für Bayern würde dabei an eine wesentliche

, sondern Teile davon könnten sich sehr wohl geeig- neten deuffchen Staaten anschließen, wie z. B. Tirol und Salzburg „Süddeutschland". Bei Besprechung der inneren Politik erklärte der Ex kronprinz, an eine Gefahr von linksradikalen Unternehmun gen n i ch t zu glauben. In Bayern würden auch die hier an der Arbeit befindlichen „Ordnungsgruppen" einen gewalt samen Umsturz nicht beabstchttgen, — für „außergewöhn liche" Fälle müsse „man" sich allerdings die Entschließungs» freiheit Vorbehalten

, wie denn auch in der Orgeschfrage ei» Nachgeben Bayerns unmöglich sei; Bayern werde sich nicht entwaffnen lassen, es seien aber bereits Vorbereitungen ge troffen, um die Duldung der Entente zur Aufrechterhaltuny der gegenwärttgen Zustände in Bayern trotz des Entwaff nungsgesetzes zu erreichen. In bezug auf die Einführung der Monarchie in Bayern schien der Exkronprinz andeuten zu wollen, daß eventuell Bayern auf Grund einer entsprechen- den Aenderung der Reichsverfassung mit der Einführung der Monarchie vorangehen könne

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