Geschichten aus den Bergen ; 4 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2963)
Rapport der Afra, „a Schlegeltoifel auf meiner Alm, sell waar ja zum Toifelholen!" . „Ist aa—r—a so!" pflichtete Afra bei und suchte dann, als der Bauer nach dein Essen ■ gen- Alm zu gehen sich bereit erklärte, ihren 'Burschen auf. Den Geistlichen will der Bauer zunächst nicht „-strapazieren", zuerst will er selber nach der Teufelsklaue sehen und dem verzagten Weibervolk auf der Alm die Leviten lesen. Wie um den heiligen Medardus Lügen zu strafen, heiterte sich gegen Mittag der Himmel
auf, fröhlich lachte die Sonne auf die reingewaschene Erde. Richtig nach dem Mittagessen stieg der Bauer von der Afra begleitet, bergan, gemächlich und schweigsam. Wie beide dem sogenannten „Wurf" nahe kommen, einem muhrigen Flecken, den Bauernunverstand des Holzbestandes beraubte, da bemerkte der Bauer im erdigen Boden ganz seltsame Fährten und verdutzt halt er iune. Was soll das bedeuten? Der Eindruck eines derbge- nagelten Bauernschuhes und links voraus die Fährte eines Pferdehufes ohne Eisen
! Diese seltsame Fährte führt über den „Wurf" auswärts gen Alm, verschwindet aber im über schwemmten Almboden, um jedoch vor der Luise! ihrer Hütte wieder bemerkbar zu werden. Derweil der Bauer noch sinniert, was das zu bedeuten habe, meint die Afra, es war' halt die Teufelsfährte, halb Mensch, halb Pferdefuß. „Jessas, ja!" ruft der Bauer, dem jetzt nicht recht extra wird. Natürlich versichern die anderen .Almerinnen, daß der Teufel an der Luisel ihrer Hütten vor bei ist und die Fährte bestätigt
diese Behauptung. Wahr ist es also, daß der Teufel, umgeht auf der Lattenbergalm. Angesichts dieses Umstandes wollen aber die Sendrinnen nimmer oben bleiben, weil das kein Mensch verlangen kann, auch der Bauer selber nicht. Ja, aber er kann doch nicht das Vieh ohne Aufsicht lassen oder gar abtreiben lassen, dem dummen Teufel zu Lieb! Was also thun? Der Bauer sitzt am Herd, um ihn herum die Seudrinneu und niemand weiß Rat. Wie wär's,