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Neueste Zeitung
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Page 5 of 7
Date: 15.12.1929
Physical description: 7
Unter der Anklage des zweisachev Mdesmordes. Die SchwurgerichtsverhMdlung gegen die gn-sbrocker Aavierlehrertn Maria BMer. Innsbruck, 14. Dezember. Unter der vorbildlichen Leitung des aus dem Halsmann- Prozeß weit bekannt geworbenen OLGR. Dr. Ziegler öegarm heute früh die Berhanölung gegen die 80jährige Klavier- und Sprachlehrerin Maria Bauer aus Inns bruck. Sie ist, wie bekannt, des zweifachen Kindesmordes angeklagt. Die von Staatsanwalt Dr. Gruennewald ver tretene Anklage legi der Bauer

zur Last, im Oktober 1923 und im Oktober 1929 je ein außereheliches Kind in ihrer Wohnung in Innsbruck erwürgt zu haben. Maria Bauer, eine starke Frau, die älter ausfieht, als sie wirklich ist, hörte die Verlesung der Anklageschrift, die über das Vorleben der Angeklagten, über ihren Cha rakter und über die gegen sie erhobenen schweren Beschul digungen erschöpfend Auskunft gibt, mit gesenktem Kopf, leise meinend, an. Die erste Frage, ob sie sich schuldig bekenne, beantwortete die Angeklagte

mit einem leisen Ja. Einschränkung des Geständnisses. Weinend gab die Angeklagte zu, daß sie die Kinder beseitigt habe; sie hätte aber nicht gewußt, ob die Kinder gelebt hätten. Die Angeklagte schränkte damit ihr erstes Geständnis ganz wesentlich ab. An Einzelheiten konnte sich die Angeklagte angeblich nicht mehr erinnern. Bei den furchtbaren Schmerzen, die sie gelitten habe, habe sie sich nicht viel gekümmert, was mit den Kindern ge schehe sei. ^Jch hab's, so sagte die Bauer, «fest am Hals an gepackt

, was weiter war, weiß ich nicht. Ich mußte alles vor meiner Mutter verheimlichen. Ich habe ohne Hilfe geboren." Vorsitzender: Hat das Kind gelebt? Bauer: Ich w e i ß e s n i ch t. Vorsitzender: Warum haben Sie das Kind dann ge würgt? Bauer: Damit die Mutter das Wimmern nicht hört. Vorsitzender: Hat also das Kind gelebt? Bauer: Also ja! Vorsitzender: Hat das Kind auch gewimmert? Bauer: Ich kann mich nicht erinnern. Der Vorsitzende hielt der Angeklagten nun ihre ersten Aussagen

vor, die ein r ü ck h a l t l o s e s Ge st ä n d n i s darstellten. Damals hatte die Bauer gesagt, daß das Kind sofort Lebenszeichen gegeben und gewimmert hatte. Bauer: Ich gebe auch jetzt zu, daß es gelebt hat. Aber ich weiß nichts mehr näheres. Vorsitzender: Sie haben zuerst gesagt, daß sie das Kind rnit Vorbedacht erwürgt haben. Bauer: Das ist nicht wahr. Vorsitzender: Warum haben Sie das dann den: Unter suchungsrichter gesagt. Bauer: Ich habe das nicht gesagt. Vorsitzender: Haben Sie es mit UeSerlegung ge tan? Bauer: Nein, ich war ganz verzweifelt

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 18.05.1924
Physical description: 12
©le Nachtigall. 1 fiite Dorfgeschichte von Franz von See bürg. ^ M du heute gar die Uhr des Morgens auf- jj i“ sagt sie und schaut ihrem Manne verwun- 1 2ins Gesicht. — „Und wie du zuwider bist und I .Mer und ungut, als wärest du mit dem linken - üjc aus dem Bette und über eine schwarze Katze d iiliegen?“ 1 Der Bauer antwortete eine Weile nicht, sondern i ch nachdenklich aus den Estrich nieder. Was du nur hast!" suhr die Bäuerin fort, indem Ae beinernen Löffl neben die hölzernen Teller

| a „Bist wie eine Henne, der man das Brot aus I ^ Schnabel genommen. Red', Alter; mit dem i Men ist's nicht getan." Der Bauer sah auf sein Weib mit einem prüfen- i «Blicke. - ^eden soll ich? Meinetwegen. Kannst es gleich j in, was mich so unwirsch macht. Die Trine ist Ber nirgends zu finden." So, die Trine," versetzte nicht ohne einen leich- I ^Anflug von Verlegenheit die Bäuerin. „Geh, laß te Mädel. Sie ist nicht von unserer Art, und ihr M ist auch ein anderes als das unsere." " Ach. was du dummes Zeug schwätzest

," grollte jll Bauer. „Was Blut und Art? Das Mädel hat i (öi Kopf voll Grillen, statt daß es arbeitet und i wie andere Leute." ; „Bauer, sei mir nicht ungerecht gegen meine i Wgall," schmollte die Hausfrau. — „Mein ist te Mädel, i ch Hab' es vor achtzehn Jahren drau^ 1 jyi von der Schwelle aufgehoben als hilfloses 3 Umlein, und du hast Fa und Amen gesagt, als jtz mir vornahm, es aufzuziehen wie mein eigenes M. Weißt du noch, wie du auf des armen Find lings Stirne das Kreuz gemacht hast und hast ge- | jgt

: „Bäuerin, mach' ein braves Mädel daraus. Jab’ ich mein Wort nicht ehrlich gehalten, und ist Me Trine nicht ein Prachtmädel geworden, brav m eine Nonne, und lustig wie ein Vogerl, und gut miß ein Engel?" „Und faul wie ein Krokodil," fiel der Bauer un- Mig darein. Ae Bäuerin wandte sich rasch um. Aus ihren irenherzigen Augen leuchtete Heller Unmut. „Pfui!" rief sie, „Alter, das hast du gelogen, daß | lii es nur weißt. Und wenn du dem Mädel nicht pecht- sein kannst, dann —" Ae vollendete den Satz

nicht, sondern ging rasch ß k Türe zu, die aus der Stube zur Küche führt. »Was dann?" fuhr der Bauer auf. Ae Bäuerin zögerte einen Augenblick. Darauf sich sie mit bebender Stimme: „Dann tu mir halt Hweh und schick' das arme Mädel fort." Ais Weib hatte diese Worte mit einem wunden We, mit zitterndem Schmerze herausgestoßen Ä war aus der Stube getreten. Der Bauer schaute verwundert auf. War's ihm M), als seien seines Weibes Augen tränenfeucht Besen, als sie jene Worte sprach. „Was sie nur hat," murrte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 17.09.1942
Physical description: 4
er etliche weiße Mull binden zusammen und klebte die Streifen mit Leuko plast so in das rote Fahnentuch, daß ein schönes Hakenkreuz entstand. Diese Fahne hißten sie dem Tschullerer zu Ehren am Zelt des ersten Gewehrs. (Fortsetzung folgt.) „Ich wünsche es Euch von Herzen, Bauer!" Tagte der Lehrer, „aber ich fürchte, schon der erste Platz regen wirft die Saat zu Boden, daß sie nicht wieder aussteht!" Des Nachmittags ackerten Vater und Sohn zu sammen am Rottberge und aus benachbarten Aeckern. Schnurgerade

die schwielige, schwere Bauernfaust dem Jungen mitten ins Gesicht. — Der hat nicht ausgeschrien — kaum achtete er auf das Blut, das aus Mund und Nase stürzte. Er ließ Pflug und Pferd stehen und ging mit steilen Schritten vom -Acker, meg in das Dorf hinein. Der junge Haverkamp war verschwunden. Als der Bauer zum Abend nach Hause kam, hörte er, daß der Junge die Bücher und seine übrigen Habselig keiten in eine Kiste gepackt und damit vom Hose ge gangen sei, wohin, wußte man nicht. Der Bauer kniff die schmalen

Lippen aufeinander und forschte nicht weiter. Als aber dann Wochen vergingen und keine Kunde von dem entflohenen Burschen kam, stellte der Bauer den Lehrer. Wie ein zufälliges Zu sammentreffen sollte es ausfehen — aber der Lehrer durchschaute den Alten. Der Bauer sah den Lehrer mit bösen, fragenden und gebietenden Augen an. Die Frage war kurz, aber die Augen heischten dro hend Antwort. „Wo ist mein Junge?" „Wer will sagen", antwortete der Lehrer, „wohin der Sturm das Blatt weht, das heute vom Baume

fällt? Aber" — und nun sah auch er den Bauer be deutungsvoll an — „ich glaube, daß es ihm gut gehen wird. Er ist von gesundem Stamme, er wird seinen Weg schon gehen? Er verschwieg, daß er für den Jungen wohl gesorgt und ihn in einem Lehrer seminar untergebracht hatte. Doch der Bauer wußte genug, er hatte nie nach seinem Sohne gefragt. — Jahre gingen hin, 20 Jahre wohl — der Bauer war alt und hinfällig geworden. Er konnte dem Hof nicht mehr vorstehen. Da hatte er einen Pächter hineingesetzt. Verkauf

doch den Hof, rieten ihm seine Nachbarn. Der alte Bauer kam mit diesem Rat zu seinem Lehrer, der nun auch schon lange pensioniert war, und sah ihn abermals an. „Da ist kein Erbe", sagte er bitter, „was soll ich tun?" „Ich denke, ein Bauer soll nicht aus fremder Erde sterben?" antwortete der Lehrer. „Und er soll auch nicht dem Schicksal vorgreisen!" — Und wiederum nach acht Tagen, in der hellen Mittagssonne — der alte Bauer saß aus seiner Bank vor dem Hause — sieht er den Lehrer aus sich zu kommen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1919
Physical description: 8
. Unlängst brachte eine Wiener Zeitung eine hu moristische Illustration. Aus einem Baume fitzen nebeneinander Dr. Bauer, der Staatssekretär Deutschösterreichs für Aeußeres, und Bela Kun (Kohn). Beide sägen an einem Ast, worauf sie selbst sichen. Einer von beiden, Dr. Bauer nämlich, stürzt nun bereits zu Boden. Dr. Bauer hat demissioniert. Er hat es ähnlich gemacht wie der Geißhirt, der seine Stelle aufgab, als er merkte, seines Bleibens sei ohnehin nur noch von kurzer Dauer. Dr. Bauer erklärte

lange der Ver dacht ausgesprochen, daß er zu den Bolschewisten Hinneige. Es wird ferner in parlamentarischen Kreisen vorausgesetzt, daß Dr. Nenner in Feldkirch berichtet habe, daß Frankreich nicht geneigt sein werde, Zugeständnisse zu machen, so lange Doktor Bauer die auswärtige Politik leite. Die Geschäfte des Auswärtigen Amtes wird Staatskanzler Dr. Renner führen. Dr. Bauer bleibt Präsident der Sozialisierungskommission mit den Rechten eines Staatssekretärs. — Dem Volke wäre mehr gedient

, wenn sich Dr. Bauer ins Pfefferland zurückgezogen hätte. Eine zeitgemäße Erinnerung. In der Münchener Wochenschrift „Allgemeine Rundschau" Nr. 30 vom 26. ds. veröffentlicht Pater Duhr S. I. einen Artikel unter der Ueberschrist: „Warum wir der Anarchie zutreiben". Er kommt darin auf das im Jahre 1895 zustandegekommene Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie zu sprechen sowie ganz besonders auf die Stellung nahme des Zentrumsabgeordneten Dr. Gröber gegen das betreffende Gesetz, das gegen die Stim men des Zentrums

und Wahlverwandtschaft mtt der regierenden Kaste obenan Wenn nur die Revolution auch die den auf den Kopf gestellt hätte, dann wären infolge Anziehungskraft der Erde die schweren Geldsäcke herausgesallen, die Regierung hätte rasch zugegris- sen und — Pardon, ich vergaß im Eifer des Schrei bens ganz, daß wir eine sozialistische Regierung haben mit Bauer, Deutsch, Weiß usw. In diesem Falle hätte also die Regierung doch nicht zugegris- sen, weil die Geldsäcke den guten Freunden gehör-! ten, die sogar von der Wiener

und herablassend zum ehemals so „dummen Tiroler Bauern", daß man sich wm - dern muß, daß man soviel Freundlichkeit gegen einen einfachen Landmann vergeuden kann. Aber j der Bauer hat die angenehme Eigenschaft, im Be- j sitze von Milch, Butter und Käse, von Kühen und j Schweinen zu sein, da kann man schon ein wenig bewußt treten. Der Tttoler Bauer läßt sich leider verleiten, seine Eigenprodutte an diese Schmarotzer l abzugeben. Der Tiroler Bauer liefert seine« Grabschaufler, was er von ihm verlangt. Um ein paar

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 05.01.1908
Physical description: 16
Bau- und Maschinenschlofferei 8 g 2 — Und dennoch... Roman von Thusnelde Schn st er. (Nachdruck verbalen.» Erstes Kapitel. men rasch prüfenden Blick ließ Professor Bauer an dem jungen Mann entlang gleiten. „Ich gebe nur halbe Stunden, zu zwanzig Mark, wenn aber nickt geübt ist, muß man mir abschreiben. Ich kann nur fertiges Zeug gebrauchen. Hm! Wie lange studi r n Sie?" „Ackt Jabre, Herr Professor. Die letzten vier hatte ich bei Professor Fenz Unterricht." Bauers Gesicht verzog sich schmerzlich

Bauers dieTockter des Hauses an. Er hatte schon so manches von Annie Bauer gehört; aber als er sie so unerwartet vor sich sah, war er doch betroffen. Ihr rotes Haar war ja bekannt. Wie das lockige Gewoge aber so eigentümlich durch die altgoldfarbene Schleife zusammengehalten wurde! Die außergewöhnlich weiße Haut ließ die Sommersprossen auf der Nase gerechtfertigt erscheinen. Am merkwürdigsten aber die Augen. „Diese verschleierten grauen Augen, von schwarzen Wimpern überrandet, müssen gefährlich

werden. Und der rote Mund —" Weiter kam Willi Ende in seinen Betrachtungen nicht. „Der Bub soll mal kommen," rief der Vater der Hinausgehenden nach. „Also morgen nachmittag!" Professor Bauer wandte sich nach einigem Blättern und Ueberlegen zu dem jungen Musiker, der immer noch nach der Tür blickte, als stände das schlanke Mädchen mit den rosigen Wangen noch immer dort. „Meine Tochter. Ah, ich stellte nicht vor," bemerkte er auf den fragenden Blick Endes. Eine persönliche Vor stellung hatte er für überflüssig

gehalten. „Sie hat viel Aehnlichkeit mit mir, nicht wabr?" Dabei deutete Bauer nach seinem struppigen roten Scheitel. „Sie soll in meine Fußtapfen treten," fügte er mit stolzer Betonung hinzu. Ende empfand das fast wie eure Beleidigung der Natur. Solche schöne Tochter hat dieser grobe Mensch? „Also morgen nachmittag um vier Ühr. Paßt es Ihnen?" „O getviß, Herr Professor." Er fuhr aus seinen Ge danken in die Höhe. „So, nehmen Sie diese Noten mit, zum Ansehen. Adieu! -— Da bist du ja, Bub, mal

wieder nachsitzen müssen!" Patsch! Patsch! Auf jede Wange bekam der Junge, der sich schüchtern in der Tür hielt, einen schallenden Schlag. „Marsch 'rauf, an deine Aufgaben —" Zu dem erstaunten Ende gewandt, fuhr er gleichmütig fort: „Es ist ein Kreuz mit Kindern. Vollends bei zwölfen. Da genügen oft zwei Hände nicht. Lockeres Handgelenk, Hauptsache! Na, atoeu!" „Ich empfehle mich, Herr Profe sor." „Der Dummkopf. Immerfort mit seinem Professor," murmelte Bauer. „Schmeicheln will er nur. Pünktlich zahlen

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Außferner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1919
Physical description: 8
. Unlängst brachte eine Wiener Zeitung eine hu moristische Illustration. Aus einem Baume sitzen nebeneinander Dr. Bauer, der Staatssekretär Deutschöfterreichs für Aeußeres, und Vela Kun (Kohn). Beide sägen an einem Ast, worauf sie selbst sitzen. Einer von beiden, Dr. Bauer nämlich, stürzt nun bereits zu Boden. Dr. Bauer hat demissioniert. Er hat es ähnlich gemacht wie der Geißhirt, der seine Stelle aufgab, als er merkte, seines Bleibens sei ohnehin nur noch von kurzer Dauer. Dr. Bauer erklärte

lange der Ver dacht ausgesprochen, daß er zu den Bolschewisten hinneigc. Es wird ferner in parlamentarischen Kreisen vorausgesetzt, daß Dr. Renner in Feldkirch berichtet habe, daß Frankreich nicht geneigt sein werde, Zugeständnisse zu. machen, so lange Doktor Bauer die auswärtige Politik leite. Die Geschäfte des Auswärtigen Amtes wird Staatskanzler Dr. Renner führen. Dr. Bauer bleibt Präsident der Sozialisierungskommission mit den Rechten eines Staatssekretärs. — Dem Volke wäre mehr gedient

, wenn sich Dr. Bauer ins Pfesserland zurückgezogen hätte. Eine zeitgemäße Erinnerung. In der Münchener Wochenschrift „Allgemeine Rundschau" Nr. 30 vom 26. ds. veröffentlicht Pater Duhr S. I. einen Artikel unter der Ueberschrift: „Warum wir der Anarchie zutreiben". Er kommt darin auf das im Jahre 1895 zustandegekommene Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie zu sprechen sowie ganz besonders auf die Stellung nahme des Zentrumsabgeordneten Dr. Gröber gegen das betreffende Gesetz, das gegen die Stirn- men

, in der Republik vermöge Geldsack, Frechheit und Wahlverwandtschaft mit der regierenden Kaste obenan. Wenn nur die Revolution auch die den auf den Kops gestellt hätte, dann wären infolge Anziehungskraft der Erde die schweren Geldsäcke herausgefallen, die Regierung hätte rasch zugegris- fen und — Pardon, ich vergaß im Eifer des Schrei bens ganz, daß wir eine sozialistische Regierung haben mit Bauer, Deutsch, Weiß usw. In diesem Falle hätte also die Regierung doch nicht zugegris- fen, weil die Geldsäcke

. Die Sommergäste wissen das auch zu schätzen im$ sind so freundlich und herablassend zum ehemals so „dummen Tiroler Bauern", daß man sich wun dern muß, daß man soviel Freundlichkeit gegen einen einfachen Landmann vergeuden kann. Aber der Bauer hat die angenehme Eigenschaft, im Be sitze von Milch, Butter und Käse, von Kühen und Schweinen zu sein, da kann man schon ein wenig bewußt treten. Der Tiroler Bauer läßt sich leider verleiten, seine Eigenprodukte an diese Schmarotzer abzugeben. Der Tiroler Bauer liefert

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 01.08.1919
Physical description: 8
brachte eine Wiener Zeitung eine hu moristische Illustration. Auf einem Baume sitzen nebeneinander Dr. Bauer, der Staatssekretär Deutschösterreichs für Aeußeres, und Bela Kun (Kohn). Beide sägen an einem Ast, worauf sie selbst sitzen. Einer von beiden, Dr. Bauer nämlich, stürzt nun bereits zu Boden. Dr. Bairer hat demffsioniert. Er hat es ähnlich gemacht wie der Geißhirt, der seine Stelle ausgab, als er merkte, seines Bleibens sei ohnehin nur noch von kurzer Dauer. Dr. Bauer erklärte seinen Abgang

ausgesprochen, daß er zu den Bolschewisten Hinneige. Es wird ferner in parlamentarischen Kreisen vorausgesetzt, daß Dr. Renner in Feldkirch berichtet habe, daß Frankreich nicht geneigt sein werde, Zugeständnisse zn machen, so lange Doktor Bauer die auswärtige Politik leite. Die Geschäfte des Auswärtigen Amtes wird Staatskanzler Dr. Renner führen. Dr. Bauer bleibt Präsident der Sozialisierungskommission mit den Rechten eines Staatssekretärs. — Dem Volke wäre mehr gedient, wenn sich Dr. Bauer ins Psefferland

, sei hiefür ausschlaggebend gewesen Die französische Regierung bestehe darauf, für bi nächsten Jahre ein starkes, schlagfertiges Heer bereit zu halten. Vielleicht geschieht das deshM weil sich die Ententebrüder selbst nicht trauen, sie dürften damit recht haben. Vertrauen erwM schaut auch keiner aus. vers uns« Bai A leih mai wisj wcr beit so wes bebi beri A So! m lim IK bens ganz, daß wir eine sozialistische Regier ;na i haben mit Bauer, Deuffch, Weiß usw. In diese» Falle hätte also die Regierung

. Die Sommergäste wissen das auch zu schaßen uni sind so freundlich und herablassend zum ehemals so „dummen Tiroler Bauern", daß man sich wm dern muß, daß man soviel Freundlichkeit gege« einen einfachen Landmann vergeuden kann. M der Bauer hat die angenehme Eigenschaft, im sitze von Milch, Butter und Käse, von Kühen uni Schweinen zu sein, da kann man schon ein wem! bewußt treten. Der Tiroler Bauer läßt sich lcidn verleiten, seine Eigenprodukte an diese Schmarotze! abzugeben. Der Tiroler Bauer liefert feW

Grabschaufler, was er von ihm verlangt. Uwe!!! paar Kronen Profit sollte man nicht seine GrM sätze zufeilen und land- und volksfremde Elemenü dem eigenen Blute vorziehen. Machen es die & den auch so? Aber ein voller Geldsack und dickleibige Brieftasche sind halt auch was wert. Dafür spielt der unfern Sommergästen verwandte Dr. Bauer ein wenig mit „KomviM sten-Zündhölzchen" und versucht, ob nicht „„ einBrändchen ausbrechen könnte, das dem ,verM ten Volk" und seinem Anhang, den notorW Nichtstuern

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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 14
Date: 29.03.1931
Physical description: 14
. (Ein unbegreiflicher Frei spruch.) Heute in der Nacht endete hier ein mehrere Tage dauernder Schwurgerichtsprozeß gegen den Kauf mann Gustav Bauer, der die verheiratete Halbwelt dame Katharina Fellner im Lainzer Tiergarten ermor det und beraubt haben soll, mit vollständigem Frei spruch. Es ist nichts Neues, daß von den Geschworenen in Wien Verbrecher, deren Verbrechen vollständig er wiesen sind, die selbst ihre Verbrechen offen eingeste- ben, freigesprochen werden, jeder Gerechtigkeit Hohn sprechend, zu weiteren

Verbrechen reizend. Es geistert sehr oft Bolschewismus im Gerichtsaal, der alles auf den Kopf stellt. Hören wir noch, was der Staatsan walt Dr. Wotawa zum Fall Bauer im Gerichtssaal sprach. In diesem Prozeß sei von allem Anfang an ver sucht worden, der Wahrheit Prügel in den Weg zu le gen. Ein halbes Dutzend Rechtsanwälte, einige Ver brecher und sonstige Leute hätten der Untersuchungs behörde jede erdenkliche Schwierigkeit bereitet. Die Verantwortung des Beschuldigten stelle von der Vor untersuchung

an bis zum heutigen Tage ein unent wirrbares Gewimmel von Lügen dar. Bauer war der einzige Wiener, der mit der Fellner in enger Verbin dung stand und mit ihr den Vormittag des 17. Juli verbrachte, Bauer gibt zu, Trockenspiritus gekauft zu haben, Bauer muß zugeben, daß er trotz der Sperre im Lainzer Tiergarten war, Bauer befaß eine F/N-Pi- stole, Kaliber 6,35; zwei solcher Geschosse wurden in der Leiche gefunden usm. Alles was Bauer vorgebracht hat, erklärte der Staatsanwalt, war Lug und Trug. Er betonte

dann mit besonderem Nachdruck, daß das Alibi Bauers von allem Anfang an mißlungen ist, ja, es mußte mißlingen, weil sich die Wahrheit zwar lange verschweigen, aber niemals erschlagen läßt. Die Be weise gegen Bauer sind derart Zwingend, daß ich am gesunden Menschenverstand verzweifeln müßte, wenn die Geschworenen diesen überwiesenen Mörder frei sprechen würden. Der Freispruch wäre unverständlich. Das Volk von Oesterreich würde und könnte einen solchen Freispruch nicht verstehen. So wahr ich der vollsten

Bauer frei. Auf der Galerie und im Parkett des Auditoriums er tönen lebhafte Pfuirufe, die nur durch vereinzelte Bravorufe durchdrungen werden. Das Publikum stampfte mit den Füßen auf den Boden. Vor dem Komplex der Nationalbank gegenüber dem Landesge richt haben sich Hunderte von Menschen angesammelt, die durch Pfeifen und Pfuirufe ihrem Mißfallen Aus druck gaben. Bezirk Mödling. Die Besitzerin eines Gutshofes in S p a r b a ch, Frau Beate Spiegel, eine Frau von jetzt 47 Jahren

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 19.04.1925
Physical description: 16
Teikestnd mit einem S ern und einer Nummer kenntltch gemacht. Berwattnng tn Innsbruck. Jrroxlrni>iant:rake 9 (Telephon 741 . 742 ). An kiese sind olle Bestellungen. Geiöseudungen und Beschwerden wegen Nicht^usteNung de« Blattes ,u richten. 2 lNe Nach richten und Berichte sind zu senden an die Nebaktion des.Tiroler Bvlks- boten^lnBoumkirchen (Llnterwntoy Telephon. Dolders Nr. 12. Nr. 16 Innsbruck, Sonntag, den 19 . April 1925 13. Jahrgang Em offenes Gkstänörns De. Bauers. Tr. Ottv Bauer, der anerkannte

entgegenzuarbeiten. Das gilt nicht bloß vom einfachen Volke, sondern auch von den Führern, insbesondere den parlamentarischen. I Ende voriger Woche war es, als Dr. Otto 1 Bauer in der Wiener Garnisonsversammlung der r roten Wehrmänner des Bundesheeres das Wort t .ergriff und unter anderem sagte: Ach komme nun s zu den Selbstmorden in der Wehrmacht. . . . Ach verstehe das Unglück derer so gilt, die ihrern Le- ! Än ein'Ende gemacht haben; nur betrauern sie MUS tiefste, aber wir müssen solchen Bestrebungen

haben da noch viel zu tun. Es wird aber auch noch Stunden ärgster Gefahr geben, Stunden, wo uns von Ungarn her die Gefahren drohen werden äst ein leeres Schreckgespenst D. R.), wo es gelten wird, vielleicht and) mit unseren! Leben (Dr. Bauer wird das seinige sicher nicht aufs Spiel setzen. D. R.ß die Freiheit (!.') der Republik zu verteidigen und wo wir Sozialdemokraten jeden einzelnen Soldaten dringend brauchen werden. Außerdein werden auch Tage kmnmen, wo sich die rnonarchi- Mche Reaktion im Inneren erheben

Stunde kommt, weil wir alle wissen: Är hemmt uns, aber Ihr Zwingt uns nicht, unser die Welt trotz alledem! — Diese Worte des Führers der österreichischen Sozialisten und des gewesenen Ministers des Äeußern der Republik Oesterreichs. Dr. Otto Bauer, lassen an Aufrichtigkeit und Deutlichkeit j wahrlich nichts zu wünschen übrig. Klar und mit | ber ihm eigenen Ueberhebung zeigt Bauer die wahren Beweggründe vor aller Oefsentlichkeit ! aus. welche die Sozialdemokraten dazu bestinu ttU!,!, für die Erhaltung

' Handhabung der Sozialisrnus in die Lage versetzt ! ivird, seinen Bestrebungen stets den nötigen Rück- ? halt und Nachdruck zu geben und die Erreichung j seines Endzieles, die Aufrichtung der sozialisti- i scher: Republik, der Diktatur des Proletariats, zu deutsch der Gewalt- und Alleinherrschaft des Ju dentums nach russischem Muster, mit Gewalt er zwingen zu können. Tie Sozialdemokratie Oester- > reiche hat demnach durch den Mund ihres Führers, ! Dr. Otto Bauer, der ganzen Oefsentlichkeit ver- ! Kündet

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Alpenländische Bienenzeitung
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Page 21 of 28
Date: 01.03.1929
Physical description: 28
worden", meinte mitleidsvoll der Wastl und zog ihr behutsam den zurückgebliebenen Stachel aus der lieben Wange. Im gleichen Augenblick öffnete sich die Stubentür und der Bauer trat raschen Schrittes herein. Erschrocken blieb er unter der Stubentür stehen; bei nahe hätte er den Wastl nicht erkannt, denn durch seinen Eieranstrich sah er aus wie ein chinesischer Götze. „Mach' die Türe zu", schrie der Wastl, „sonst kommt sie mir aus", und die Jagd begann wieder wie vorhin. „Hilf uns, Vater", jammerte

die Kathl; „ich bin schon zwei mal g'stochen worden!" „Kreuzdividomini", wetterte der Alte, „dös wär' a saubere Wirtschaft bei hellichtem Tag in meinem Haus" und dabei fiel ihm die Pfeife aus dem zahnlosen Mund, daß sie in Scherben ging. „Ich kenn' mich überhaupt nicht aus", fuhr er fort, „was ist denn eigentlich los» mir scheint, ihr seid beide überg'schnappt!" „Meine Königin, meine Königin möcht' ich haben, hoffentlich bist ein verstanden, Bauer, und hast nichts dagegen, wenn ich sie mir ein fange

, arbeitsame Rasse!" „Aaa, a sooo, jetzt geht mir ein Licht auf, jetzt kenn' ich mich erst einmal richtig aus, was du willst; du möchtest die Kathl heiraten", antwortete der Bauer. „Ich Hab' zu deiner Werbung sozusagen nichts einzuwenden, ich sehe dich als künftigen Schwiegersohn ganz gern und wie mir scheint, seit ihr zweien der Sache ganz einig. Nur etwas muß ich noch fragen, wann wollt ihr die Hochzeit haben?" Wie der Blitz fuhr's durch Wastls Hirn: Bua red', sonst ist all's hin! „Je eher, desto lieber

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 27.06.1924
Physical description: 16
in der Arbeitsstund, aber für eine kleine Weile darfst wohl kommen: grad für eine kleine Weile." — Mit einer heftigen Bewegung wandte sie sich ab. Um das Haus herum kam der Simon gegangen. Sie fühlte den Blick des Sohnes. Wieder stieg ihr die Scham auf und der Zorn. Rasch drehte sie sich noch einmal nach dem Loisl um und rief ihm zu: „Wird schon recht sein; hat der Bauer erst jetzt gesagt, das Astwerk soll zerhackt werden. Tuts nicht leiden, der Bauer, kenn keine Ordnung nicht ist im Hof draußen

denn so herum wie ein Besessener? Ich Hab nur wollen die Bäurin fragen, wo der Bauer ist. Ich hätt eine Frag an den Bauern." Gellend scholl die Lache des Simon: „Frag mich! Ich bin auch ein Bauer. Werd wohl die Antwort wissen auf deine Frag. Kannst sie gleich hören, die Antwort: wenn die Mutter nicht denkt an die weißen Haar, die sie am Kopf hat, so werd ich dichs weisen, wie du sollst eine Achtung haben vor einer alten Frau; vor meiner Mütter!" — Die rosa Pelargonie sank von dem Gewände der Bäurin

hätten, zu fragen oder zu antworten, wollte sie noch einmal reden, aber die. Tränen traten ihr in die Augen mtb sie konnte nicht sprechen. In diesem Augenblicke kam der Bauer vom Haus flure herein. Er stand und schaute herüber und sein Auge fragte. Mit rascher Bewegung näherte sich die' Tresl ihrem Gatten. „Komm her zum Tisch, Vater," sagte sie, „ich muß reden mit dir. Ich tat gern allein reden mit dir." Halb ahnend, halb das Geahnte von sicki weisend, sah der Bauer zu seinem Weibe, das vor ihm stand

, beinahe wie eine Bittende und er sah hinüber zum Loisl, der die Lippen auftinanderbiß und drüben stand sein Bub, der Simon, dessen Gesicht noch zerrissen war von den Furchen, die der Zorn hineingegraben hatte. „Tresl, was ist denn geschehen, da herinnen?" Der Simon wollte sprechen und der Loisl trat vor und hatte ein Wort auf den Lippen: aber die Tresl war die erste, die zum Sprechen kam: „Ich Hab dirs gesagt, Matthias; ich tät gern reden, mit dir allein." — ,Ach komm später, Bauer," rief der Loisl

zn- hören, wenn ich Hab was zu sagen." Sagte der Bauer, sie tät ihn erschrecken mtt ihrem Wort und sie sollt nur gleich reden und es war' ihm wohl oft lieber gewesen, sie hätt' gesprochen zu ihm, als daß sie ist einhergegangen, so stumm wie ein Fels stein

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.06.1946
Physical description: 8
ab, die gegen den Nach barn gerichtet ist. Dies gilt für uns auch in der politischen Organisation, wo wir Bauern in treuer nachbarlicher Zusammenarbeit mit den Ar beitern, Beamten und den Gewerbetreibenden zu sammenstehen. Der Bauer in Österreich ist vor allem Österrei cher und nichts anderes. In dieser Frage kennen wir niederösterreichischen Bauern kein Kompro miß. Es gehen wohl da und dort Bauernfänger herum, die mit schönen Worten versuchen, andere Gedanken in unsere Bauernschaft hineinzutragen, Wenn heute die großen

gestürzt. In unserem Lande ist der Bauer ur sprünglich frei gewesen. Erst im Mittelalter wurde er versklavt und geknechtet. Vor genau 350 Jahren begannen Österreichs Bauern, gerade in Niederösterreich in der St. Pöltner und St. Va- lentiner Gegend, den Kampf um ihre Freiheit. Und der Glaube in feine Kraft war es, der den Bauernstand nach jeder Niederlage wieder hoch riß, und in den 48er Jahren des vorigen Jahr hunderts begann dann ein Bauernsohn, Hans K u d l i ch, wieder den Kampf um die Freiheit

des Bauernstandes. Damals wurde der österreichische Bauer frei Von Zehent und Robot, doch der Bauer wußte diese Freiheit anfangs nicht zu nützen. Dann be gann jedoch die Sammlung, das Bestreben nach Vereinigung, das Streben, mitbestimmen, aber auch mitverantworten zu wollen im Staate. Da mals erstand auch die Erkenntnis, daß nur die Einheit, die Gemeinsamkeit die Früchte zum Rei sen bringen kann, die schon 1848 an dem Baume hangen, aber nicht reifen konnten, weil der Stamm, weil die Wurzel nicht genügend Saft

betrieben in dem Wissen, daß mit dem Wohl ergehen des Volkes auch seine Zukunft ge sichert ist. Der große Bauernführer Josef Steininger sagte einst: Bauer, vergiß des Bauern nicht! Sei stolz, ein Bauer zu sein, du brauchst dich nicht zu schämen, wenn du auf dem Felde, wenn du im Stalle stehst, deine Arbeit ist die edelste Arbeit, denn deine Arbeit bringt das Brot auch auf den Königstisch. Bauer, vergiß des Bauern nicht!" Betreuer der selmatbvrens Aus diesem Bewußtsein seiner Bedeutung her

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 21.04.1905
Physical description: 16
Pustertal, 5. April. (W i n t e r g e d a n k e tt.) Schreiber dieses Artikels ist Bauer und schaut soeben zum Fenster der Stube hinaus. Eine tiefe Schneedecke breitet sich über die Erde, droben in den Lüften scheint Uotz der eingetretenen Frühsahrszeit alles in Aufruhr zu sein, es schneit und stürmt in einemsort. Der Wind heult, Schneeflocken kräuseln in der Lust, es ist fast, als wollte es ewig Winter, öde und kalt bleiben. Zurücktretend vom Fenster brachte mich dieses geschaute Naturbild

ab, in welcher die Auflösung des Vereines und die Ausfolgung des kleinen Vereinsver nögens an den Bauernbund beschlossen wurde. Der Beitritt zum Bauernbunde macht bei uns große Fortschritte. Der Leiterwagen deö Bauernb.'n >eS mit dem S ch r a f f l, Kienzl, N i e d r i st u. o. ist ü'-er ll gerne gesehen. Aus den Mauderstuöen. A n 9. April wurde in V a h r n bei Bcixen die erste Plauder stabe abgehalten zu der 25 Teilnehmer erschienen Der Vordereigger- Bauer wurde zum Vorsitzenden gewählt. Es sprachen die Herren

Fr. v. Guggeuberg und Dr. Thurner über den Nutzen und Ein- richtung der Plauderstuben, der Riffler Bauer von St. Andrä über die Aufstellung von bäuerlichen Schiedsrichtern in jeder Gemeinde. An die große Versammlung in Sterzing wurde ein Begrüßungs- telegramm abgesandt. Schließlich wurde der Vorderrigger und noch zwei Bauern mit der Aufgabe betraut, für die öftere Abhaltung solcher Plauderstuben Sorge zu tragen. Am Sonntag den 16 ds. wurde in St. Andrä bei Brixen nach dem vormittägigen Gottesdienste im Freien

land wirtschaftlich.: Geräte Die ganze Versammlung war ein wirklich klassisches landschaftliches Stimmungsbild: etwa 150 Bauern und Bauerafrrund', darunter auch Rodenecker, denen es bitterer Ernst ist, die Notlage des Bauer lstandes zu besprechen und Mittel zur Abhilfe zu suchen, zahlreiche begeisterte Redner, Bauern und Herren, welche ebenso schön wie richtig der Bevölkerung aus der Seele sprachen, duzu auf der einen Seite gackernde Hennen, auf der anderen Seite muhende Kühe und wiehernde Pferde

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 09.10.1932
Physical description: 10
Wolf. Als Haupt- und Ergänzungsschöffen wurden ausgelost: Namen der Geschworenen. Auer Peter, Tischlermeister, Obsteig; Barbist Johann, Stukkateur, Höfen; Beirer Friedrich, Bauer, Musau 46; Dauschek Eduard, In genieur, Zivilgeometer, Innsbruck, Rechengasse 1; Föger Josef, Zimmermann, Nassereith; Gfall Josef, Pensionist, Landeck; Greil Hermann, Kaufmann, Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 7; Hetzenauer Anton, Bauer, Häring; Hörhager August, Bauer, Ebbs; Hueber Adolf, Gastwirt, Kartitsch; Hümmel

ÄZalter, Kaufmann, Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 11; Innerhofer Franz, Hotelier, Innsbruck, Universitätsstraße 7; Junker Robert, Metzgermeister, Innsbruck, Leopoldstraße 31; Kahn Franz, Bauer, Itter; Kauer Alsons, Redakteur, Innsbruck, Andreas-Hofer-Straße 14; Konrad Josef, Bauer, Flaurling; Krüger Adalbert, Kriminalbeamter i. P., Innsbruck, Peter-Mayr-Straße 15; Meixner Rupvert, Bauer in Kramsach; Neurauter Engelbert, Buchhalter, Innsbruck, Salurner- ftraße 16; Rewefely Georg, Kaufmann, Innsbruck

, Bahnrichter i. P., Brixlegg; Stecher Alsons, Bauer, Galtür; Told Sebastian, Bauer, Baum kirchen; Uhrer Roman, Bäcker, Innsbruck, Schlachthofgasse 8; Was sermann Otto, Gärtner, Kematen. Ergänzungsgeschworene. (Alle in Innsbruck wohnhaft.) Biendl Richard, Bankbeamter; Gräbner Josef, Bäckermeister; Härting Rudolf, Kaufmann; Hilber Josef, Maurer; Kerber Wilhelm, Gastwirt; Krista Arnold, Kaufmann; Schalberg Dr. Heinz, Bank beamter; Tollinger Ernst, Geschäftsführer; Zinner Friedrich, tech nischer Beamter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 10
Date: 23.02.1939
Physical description: 10
der Fahrer den Wagen an und setzte, nachdem man die beiden Schwerverletzten notdürftig verbunden hatte, mit Beschleunigung die Fahrt nach Miva lort. Als er vor dem Krankenhaus ankam, atmeten die Schwerver letzten zwar noch, aber kaum, daß man sich ihrer annahm. Verstauben beide. Bin allzu Schlauer als .Universalerbe" Warschau, 22. Februar. Eines schönen Tages erhielt ein Bauer des in der Nähe von Warschau gelegenen Dorfes Siedler ganz unver mutet den Besuch zweier Herren, die sehr elegant und vor nehm

auftraten. Sie stellten sich als Beamte aus Warschau vor und machten dem Bauern die erfreuliche Mitteilung, er sei von einem kürzlich in Amerika verstorbenen Verwandten zum Universalerben eingesetzt worden. Der Wert der Erb schaft betrage hunderttausend Dollar. Der Bauer, der sich für sehr klug hielt, wollte das anfangs gar nicht glaüben. Aber alle seine Zweifel und Bedenken schwanden dahin, als die beiden Herren ihm als „Anzahlung" aus die Erbschaft hundert Dollar überreichten. Sie versprachen

wieder zu kommen, sobald die Angelegen heit weiter fortgeschritten wäre. Die Einladung zu einem Festmahl, bei dem die hundert Dollar draufgehen sollten, lehnten die »Beamten" ab als unverträglich nnt ihren Pflichten. Nun war der Bauer ganz sicher, daß die Erb- fschaftsgeschichte aus Wahrheit beruhe. Wirklich kamen die Herren auch wieder, aber diesmal vrit'der Nachricht, der Bauer müste zunächst Erbschaftssteuer in Höhe von 6000 Zloty entrichten, bevor die Auszahlung der hunderttausend Dollar erfolgen

könnte. Vinnen einer Stunde hatte der Bauer diese Summe herangeschasst, teils aus eigenen Mitteln, teils aus Darlehen bei seinen Freun den und Nachbarn. Die Herren „Beamten" erklärten, sie würden in kürzester Frist zwecks endgülttger Glattstellung der Sache wieder vorsprechen. Natürlich wartet der Bauer, dessen anfängliches Miß trauen so leicht zerstreut worden war, heute noch auf die hunderttausend Dollar. Lastkraftwagen reißt sieben Häuser aus Paris, 22. Februar. Ein ungewöhnlicher Autounsall

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 15.12.1949
Physical description: 10
dritten Lohn- und Preisabkommen war wieder der Bauer und ln erster Linie der Berghäher." Den einen wurde zugestanden, für die da mals erhöhten Löhne höhere Produktions kosten kalkulieren zu können, den anderen Wurde ein Ausgleich für die erhöhten Brot preise eingeräumt, der Bauer im Flachland konnte den höheren Getreidepreis veran schlagen, nur unser Bergbäuerlein kam nie zum Zug. Wenn er dann zum Markt ins Tal herunterkam, riß er die Augen auf über die ganz veränderte Preissituation

wird. Bei allem Ver ständnis für andere Stände, sagen muß ich es doch: einen Fonds bilden kann, wer es hat! —- das Geld nämlich. Die Preisgestal tung in Industrie und Gewerbe ist eben so großzügig, daß diese Maßnahme zu tragen ist. Einen Teil des Geldes, der diesem Fonds zufließen wird, hat auch der Bauer gezahlt, denn er ist ja auch Konsument. Sollte er wirklich keinen Anspruch darauf haben, auch an den guten Wirkungen dieses Geldes teilzunehmen? Die Landwirtschaft kann allerdings nicht mit leeren Händen

in diesen Fonds einstei gen. Auch sie wird ein Opfer auf sich neh men müssen, und je größer der Bauer ist, um so größer muß auch sein Opfer sein. Man hat daran gedacht, einen entsprechen den Zuschlag zur Grundsteuer einzuheben und diesem Ausgleichsfonds zuzuweisen. Dieser Zuschlag trifft den Reichen nicht härter als den Armen, wenn auch der ge leistete Betrag verschieden hoch ist. Wenn wir den sozialen Ausgleich zwischen den Ständen mit gutem Recht verlangen, so müs sen wir ganz besonders innerhalb des glei

, wenn die Verwaltungs reform drankomme: Selber lausen! Aber richtig, der Bauer kommt ja nicht dazu, -ka- Der Gerechfigkeifsschlüssel In der letzten Regierungsperiode haben sie dann erst recht das Ei des Kolumbus ge funden im berichtigten abgestuften Bevölke rungsschlüssel (man sollte sagen: berüchtig ten). Im Krieg hat man immer gesagt, ein Geleitzug müsse so langsam fahren wie das langsamste Schiff. Der Aufbau der Sozial gesetze eines Staates ist auch so ein Geleit zug, der auf den Langsamsten Rücksicht nehmen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 05.06.1927
Physical description: 8
Nächtliche Mordtragödie in einem Bauernhaus. Ried, (O. Oest.), 4. Juni. Auw zweitenmale irmevhatb J-ahresfrist hat sich heute -er 42 Jahre alte Bauer Friedrich Th aller in zwei tägiger Verhandlung vor den hiesigen Geschworenen unter der Anklage des Gatte nmordss zu verantworten. Es handelt sich um ein scheußliches Verbrech-en, das in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober 1926 in der kleinen oberö'sterreichischien Gemeinde Pfaffstütt verübt wurde. Der Bauer Thaller und seine Magd Elise Putz stan

. Seither haben sich neuerlich Verdachtsmomente gegen den Bauer ergeben, Me ihn nun zum zweitenmale vor die Geschworenen brachten. Die Anklage skizziert folgen den furchtbaren Sachverhalt. Am Morgen des 24. Oktober alarmierte die Dienstmagö Elise Putz die Nachbarschaft mit den Rusen: »Kommt schnell herüber, es ist etwas geschehen!" Den Herbeieilen den bot ein fürchterlicher Anblick. Die Bäuerin lag, mit Hemd und zwei Röcken bekleidet, tot im Vorhause. Der Hals wies eine klaffende Wunde

auf, die von einem Rasiermesser herrührte und auch am linken Unterarm waren die Adern durch schnitten. Der BluLregen. Thaller und die Putz erzählten, sie seien beide gegen 9 Uhr abends des Bortages schlafen gegangen, die Putz in ihre Kammer, der Bauer in das eheliche Schlafzimmer. So Mt Hätten sie geschlafen, daß sie die ganze Nacht nicht das mindeste Ausfällige hörten. In der Früh fanden sie dann die Leiche der Bäuerin im Borhause. Sie habe zweifellos Selbstmord begangen und sich zu diesem Zwecke das Rasiermesser

ein, das ihr die Putz anvertraut hatte. Diese erhielt von dem ,-Verrat ihrer Freundin" Kenntnis und erhängte sich am 11. November 1926 in ihrer Zelle. Der Bauer, nun allein dies Mordes angeklagt, bestritt die Angaben der Putz, wälzte alle Schuld auf die Tote und bezichtigte sie der Verleumdung. Die Geschworenen konnten sich nicht entschließen, Thaller schuldig zu erken nen. Er mußte, wie erwähnt, aus Grund ihres Verdiktes freigesprochen werden. Die 280-Iahrseier der Universität Innsbruck. KB. Wien, 4. Juni

eines Bauern von Verbrechern überfallen und der Bauer und seine FrM von den Banditen erschossen. Die Mörder drangen, hierauf in das Haus ein und töteten auf bestialische Weise die Mutter und die drei Kinder des bäuerlichen Ehepaares. Da die Mörder nichts geraubt haben, scheint es sich um einen Racheakt zu handeln. Um das Verbrechen zu vertuschen, zündeten die Mörder das Hans an. Das Feuer wurde jedoch bald von Nachbarsleuten entdeckt und gelöscht. Die Polizei ist den Tätern ans der Spnr. Drei schwere

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 09.02.1928
Physical description: 16
. (Mehr Land- aIs Forstwir t f ch a f t!) Es kommt nun bald «wieder die Zeit, «wo sich so mancher Dauer fragt, welche Berg wiese muß ich heuer wieder mähen un'd Ischon kratzt er sich hinter den Ohren und sagt: „Ach die! Da muß ich bald «die Fußeisen zum Schmied tragen, denn in dieser Bergwiese müssen «wir die ganze Woche, ja das ganze Monat Fußeisen tragen." Der Bauer denkt sich weiter: „Als wir sie das letztemal «gemäht haben, «da ist es noch etwas besser gewesen, damals sind wir nicht direkt

zu Wasser und Brot verurteilt gewesen, wir durften statt einer Ziege vier halten, da hatten wir tagsüber wenigstens Milch und Brot. Run ist es einzelnen Forstschikanen eingefallen, wir dürfen den Bauern nicht zuviel Ziegen «lassen, «sonst gehts ihnen zu gut." Oben geschilderter Bauer hat ganz recht; nicht bloß, daß er für «seine schuftige Bergwiese Steuer zahlen muß, anstatt daß er bezahlt wird, daß er überhaupt Hinauf- geht, muß er «den ganzen Tag auf -den Fußeisen stehen

sie sich überhaupt nicht aufhalten und so kann es der Forstverwaltung gleich sein, ob der Bauer eine Ziege h«at oder drei. Ich sagte oben, «daß «di«e Wirtschaft des Bauern gehemmt «ist, wenn er keine Ziegen halten kann und das «muß mir jeder «vernünftig Denkende bestätigen, denn der Bauer ist dann «gezwungen, über den Sommer eine Kuh zu Hause zu lassen, «die ihm mindestens oviel frißt «als zwei Kalbinnen im Winter. Hat «er aber ^re«i oder vier Ziegen, die liefern ihm genügend Milch und kosten

ist der Bauer hierzulande am Hund. Es «ist an der Tagesordnung, daß solchen Bauern, die fast keinen Privatw«äld haben und doch acht bis zehn und mehr Stück Vieh halten, nicht mehr «Streu bewilligt bekommen «als sechs bis sieben Kubikmeter und «damit kann «er höchstens drei Monate «auslangen, die anderen Monate soll das Vieh «im Schmutz verkümmern. All das oben Geschilderte ist für den Bauer unerträglich, wenn nicht in Bälde Abhilfe geschaffen wird. Ich appelliere gleich von hier «aus an unsere Vertreter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 14.01.1937
Physical description: 16
da vor den Feiertagen (z. B. vor Weih nachten) einige von «bicfen Brettelhupfern zum Bauern, der eine A'lmhütte besitzt, und bitten ihn ganz untertänigst um den Schlüssel dazu. Dem Bauern wird da ein langes und breites vorlamentiert, wir sind hall arm, daS öftere Ueber- nachten in einer bewirtschafteten Hütte können wir un- unmöglich leisten und <Mt paar Feiertage möchten wir halt doch gern ausnühen und uns wieder einmal ordentlich auS- schnaufen von der stickigen Gtadtluft usw. Na, der Bauer ist kein Unmensch

und kein Spielverderber und folgt ihnen den Schlüssel auS, mit!dem Ermahnen, sie sollten ihn dann wieder zurückstellen, die Hütte fleißig absperren und halt doch aufS Feuer achtgeben. Der gute Bauer bekommt dann im günstigsten Fall einige Schilling für daS bereit- gestellte Brennmaterial, gegeben mit ganz gönnerhafter Miene. Nachdem sie ihm versprochen haben, seine Wünsche selbstverständlich zu erfüllen, trollen sich die Herrschaften frohgemut von dannen. Nebenbei sei bemerkt, daß in vielen Fällen der Bauer

nicht dem Eigentümer übergeben, sondern der nächstbeste Schulbub bekommt den Schlüssel mit der Weisung, ihn beim betreffenden Bauern abzugeben, wahrscheinlich wohl deshalb, weil to-aS schlechte Gewissen sie zwickt. Dabei erfährt der Bauer dann auch meistens, daß nicht bloß vier oder fünf Sportler, die^bei ihm an gefragt haben, droben waren auf seiner Alck- sondern oft fünfzehn und sogar zwanzig solchen Ouartiersuchern hat er da unfreiwillig Unterkunft gegeben. Teigl, Teigl, denkt sich da der Bauer, da wird'S wohl

solange zugesetzt, bis er elendiglich platzte. Zu Dutzenden herumliegende Bierflaschen charak terisieren so recht die Armut dieser Halbwilden und die Ge rüche in diesen lassen schließen- daß sie nicht alle Mineral wasser enthalten hatten. Ist es da zu verwundern, wenn der Bauer diesen Sportlern mißtrauisch entgegen kommt? Es gibt bestimmt auch anständige und ehrliche Leute, und zwar zum überwiegenden Großteil, Gott sei Dank, zu ihrer Ehre j sei es gesagt. Wir begrüßen sie alle und 'laden sie freund

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