, die sie mit zwei Monatsgehältern erwarb und zur Schonung meist in der Hand trägt. Sie wird es niemals glau ben, datz diese Kostbarkeiten im Westen selbstverständliche alltägliche Dinge sind, datz unsere Frauen nicht barfutz laufen, datz die Werktätigen unter ihnen das Mehrfache verdienen und dafür zwanzigmal mehr kaufen können als sie. Kriegsberichter Kraft Sachisthal. Ein Bauer klagt an Lettische Bauern erleben beo Bvlschewismus NSK Auf der Fahrt durch litauisches Gebiet hielten wir an, um einen etwas abseits
, sehnigen und zähen Manne mit lebhaften Augen zurück, der uns voll herzlicher Freude wieder und wieder die Hände schüttelte. Wir wurden in das Haus gebeten, und Milch, Brot und selbstbereiteler Käse wurden uns vorgesetzt. — „Gott sei Dank", sagte der Bauer ein über das andere Mal, als wir ihn nach seinen Erlebnissen während der Bol schewistenzeit befragten. „Gott sei Dank, datz die Deut schen gerade noch im letzten Augenblick gekommen sind!" Sein Hof machte einen besonders sauberen Eindruck
mit einem willkürlich hoch angenommenen Milchertraa angesetzt. Die geforderte Milchabgabe war auf diese Weise höher als der Ertrag. Darüber hinaus wurde die gefordette Abgabe von Fleisch so hoch bemessen, datz schließlich die Kühe, die doch für die Milchabgabe not wendig waren, abgeschlachtet werden mutzten und der Bauer dadurch seine Milchlieferung überhaupt nicht rnehr r einhalten konnte. Die Termine der Fleischlieferung mutz. < ten, so erzählte der litauische Bauer, unbedingt einge halten
werden, und die Bolschewisten nahmen nicht die geringste Rücksicht darauf, datz auf solche Weise etwa eine Kuh, die in zwei Wochen kalben würde, abgeschlachtet werden mutzte. Da der Bauer alle diese Abgaben einfach nicht auf bringen konnte, mutzte er von seinen geringen Ersparnissen zuzahlen, um sich auszulösen. Diese Naturalleistungen waren jedoch nur die eine Seite der sowjetischen Bauern legerei. Hiezu kamen noch die Steuern, "die ihrerseits nicht etwa nach dem Nutzwert des Hofes angesetzt wur den, sondern stur
den bäuerlichen Besitz um so gründlicher und schneller. „Ein halbes Jahr noch", sagte der Bauer, „und es wäre aus gewesen, und die Bolschewisten hätten dann ihren Kolchos aufziehen können." Als wir ihn nach den letzten Wochen und Tagen der Bolschewistenherrschaft fragten, fing die Bäuerin, die sich die gaiize Zeit über achtungsvoll im Hintergrund gehalten hatte, leise an zu weinen, und die Hände des Bauern zitterten. Er war ja mit seinem Besitz ein „Kulak", und noch dazu hielt er als guter und fleißiger Bauer