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Alpenländer-Bote
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Page 10 of 16
Date: 13.11.1932
Physical description: 16
Landtagswahlen eine schwere Niederlage erlitten. In Oberösterreich hat er 25.000 Stimmen verloren, in Niederösterreich fast alle Vertretung. In Kärnten hat der Landbund immer so geredet, als wäre er der Führer der österreichischen Bauernschaft. Der 20. November wird diesen Hochmut brechen und die Landbundfahne auch in Kärnten nie derholen. Dann wählen wir den christlichen Bauernbund, weil endlich der Tag anbricht, an dem auch der kleine Bauer sein Recht erhält. Es ist bekannt, daß im Land bund die Großbauern

, die Herrenbauern, die große Geige spielen. Der kleine Bauer war durch Jahr zehnte rechtlos. Erinnern wir uns nur an die Zeit, in der man lieber die Rehe der Iagdherren als die Felder der Bauern geschont hat. Bitter waren zu allen Zeiten die Zuteilungen der Subventionen. Als im Vorjahre der laute Ruf erscholl, in allen Gemeinden die Namen der in den letzten Jahren Subventionier ten und die Summe der Subventionen zur allgemei nen Einsicht aufzulegen, wurde dieser Vorschlag vom Landeskulturrate

unter sehr fadenscheinigen, sehr durchsichtigen Gründen abgelehnt. Die kleinen, der Hilfe besonders bedürftigen Bauern hätten wahrschein lich zu große Augen machen können und die erste Bauernkammerwahl hätte wohl unter einem Sturm gegen den Landbund stattgefunden. Ist ja der Lan deskulturrat nur eine Filiale des Landbundes. Ein Rätsel für die kleinen Bergbauern ist es heute noch, wohin die vielen Millionen des Notopfers geflossen sind. Auch die ungeheuren Reisespesen sind noch in frischer Erinnerung. Der kleine Bauer

als ein heiliges und not wendiges Gut gilt, werden am 20. November entschlos sen zur Wahl gehen und das Tor zur religiösen und politischen Freiheit auch in unserem Kärntnerlande aufstoßen. Es flattere auch im Kärntner Lande die christliche Fahne über dem braven Bauernstände! Ilnfm Kandidaten für dir Bauernkammer. Der Christliche Bauernbund für Kärnten hat bei der Landeswahlbehörde für die Landwirtschaftskammer, wählen am 20. November folgenden Wahlvorschlag ein. gereicht: 1. Hernler Johann, Bauer

in Goritschach bei Villach. 2. Ritscher Josef, Bauer in Lendorf im Drautale. 3. Polster Heinrich, Gutspächter in Neudau bei Wolfsberg i. L. 4. Wunder Franz, Bauer in Zedlitzdorf, Post Gnesau. 5. H i l l e p o l d Michael, Bauer in Mitschig bei Hermagor. 6. R a n a ch e r Balthasar, Bauer in Döllach i. M. 7. Hoch st einer Veit, Bauer in Weitensfeld. 8. Schmerleib Ludwig, Bauer in St. Peter bei Reichenfels i. L. 9. Aschbacher Peter, Bauer in Aschbach bei Rennweg i. K. 10. D e r m u t h Karl, Bauer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 16.10.1930
Physical description: 24
, treten in diesem Wahlkampf außer den Kommunisten, die ja nur ein Anhängsel der Sozialdemokratie bilden, noch zwei Gruppen auf, die liberale Gruppe, die unter dem Namen „Block der Mitte" die Reste der Groß- deutschen, den Landbund und die demokratisch-liberalen Splitterparteien zu sammeln bestrebt ist, und der Heimat- block, der unter der Parole „Antimarxismus" 'die nicht Der Bauer im Reiche der Natur. In immergleicher Runde kommt der Wechsel der Jahreszeiten; Frühling folgt auf Winter, Wärme

nach Ge setzen, frei von jedem Zufall, denn Zufall gibt es in der Natur keinen. Oder doch, soll es Zufall sein, daß der Negen aus der Wolke fällt oder auch einmal lange nicht Mt? Nein, keine Zufälligkeiten. Es sind Vorgänge, be- dingt durch andere Vorgänge. DK. Bauer ist nun bestimmt und es ist sein Beruf, im Garten der Natur sich umzutun. Er kann die Vor gänge in ihrer Werkstätte beobachten und sie für seine Verhältnisse prüfen. Er kann bestimmte, ihm nützliche Vorgänge fördern und vermag andere Vorgänge

zu ver hindern, nur muß er die Wege und Straßen kennen, da mit er nicht allein bei Nacht und Finsternis auf der Heide umherirrt. Der Bauer reißt die Schollen auf, um vom Voden Nahrung zu bekommen. Er pflegt und züchtet das «chaf, das ihm Wolle zur Kleidung gibt. Er liefert Roh stoffe an die Fabriken, die selber ja nicht erzeugen, son dern veredeln und umbauen, die Rohstoffe in bestimmte Gebrauchsartikel umwandeln. Der Bauer leistet Forscher arbeit, indem er beobachtet und versucht, er steht

als Vor- Posten und Pionier unmittelbar vor den Hindernissen. Der Bauer bewohnt sowohl die fruchtbaren Ebenen, als auch die hohen, unwirtlichen Gebiete in anspruchslosester Weltferne und kämpft und ringt um des Lebens Not durft. Und nicht zuletzt stellt der an das harte Leben ge wohnte Bauer in strategischer Hinsicht einen mächtigen Pfeiler im Staate dar. Der Bauer und seine Söhne sind die ersten an den Grenzen zur Verteidigung der Heimat. Sie kämpfen nicht am schlechtesten und bleiben dem Vater land

den Blutzoll nicht schuldig. Trotzdem — ich kann es mir nicht versagen, dies festzustellen — ist der Bauer der La st träger im Staate, auf dem man alles abzu wälzen versucht. Er bezieht die Artikel von außen als letzter und zahlt geduldig die geforderte Summe, zahlt geduldig allen Zwischenhandel, läßt sich drängen und stoßen in der Zollpolitik; er verdient am wenigsten, denn seine Produkte werden immer billiger abgegeben als die Produkte der Industrien, sagen wir gleicher Güte, welche vertrustet

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 10
Date: 01.12.1928
Physical description: 10
, bei denen dieser belästi gende Spcktakel wieder so recht sich zeigte, unter dem alle schlafbedürftigen Leute, besonders aber Kranke, shwer zu leiden haben. Ib Kur-k. (Zur Gemeindewahl.) Ge wählt erschinen: von der Liste „Bauernbund im Verein mi den Gewerbe- und Handeltreibenden" Brugger Jsef, Bauer beim Zimmermeister, Bau mann Johcnn, Bauer beim Brunner in Liesfeld, OberhauserJohann, Tischlermeister, Seebacher Jo sef, Bauer beim Seebacher in Kundl, Oberham mer Joses, Bauer beim Kaisermann, Rißbacher

Leonhard, Lauer beim Moser in Liesfeld, Eder Stanislaus Bauer beim Wiegl in Saulueg; aus der Liste „Kleinbauern und Hausbesitzer" Ent- hvlzer Joes, Bauer beim Lettenbichl in Kundl, Reiter Jaob, Bauer beim Gstraußen in Kundl, Steinbache Alois, Bauer beim Laner in Kundl; aus der äste „Arbeiter und Angestellte" Jessa- cher Joses Mechaniker in der Brauerei Kundl, Reinisch J)sef, Schuldirektor i. R.; von den So zialdemokaten Aukenthaler Franz, Bahnwächter i. P., Klügler Simon, Weichensteller, Tröls Jo hann

, Bauer, Jäger Johann, Bahnbediensteter. Von den Gewählten gehörten 8 dem früheren Ge mein derw an. b KunK. (Verschiedene Nachrichten.) Am 22. November feierte Herr Schuldirektor Jos. Reinish in aller Stille den 30. Gedenktag seiner Hochzeit. — Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung den Herrn Kapellmeister Simon Rabl für seine erfolgreiche Tätigkeit als lang jähriger Leiter der Musik eine Remuneration zu gesagt und ihm zugleich den wärmsten Dank und die vollste Anerkennung ausgesprochen

. b Langkampfen. (Gemeindewahlen.) Die Tivöler Volkspartei erhielt bei den Wahlen 12 Sitze gegen bisher 8, die Sozialdemokraten konnten ihre Mandate (4) nicht vermehren. Es hat also sämtliche 4 Mandate, um die der Ge meinderat vermehrt worden ist,' die Volkspartei errungen. Die Gemeinderäte sind folgende: Ti roler Volkspartei: 1. Seb. Wagner, Oberländer bauer in Morsbach; 2. Johann Ehrenstraßer, Ad- lerwirt in Ober langkampfen; 3. Peter Mayer, Knappenbauer in Unterlangkampfen; 4. Peter Hödl

, Landtagsabgeordneter und Bundesbahnober- lampist in Thierberg; 5. Andrä Adamer, Dampfl- wirt, Bauer und Sägewerksbesitzer in Niederbrei tenbach; 6. Johann Adamer, Samerbauer in Un ter langkampfen; 7. Thomas Mühlbichler, Eilsen bauer in der Au; 8. Matthäus Gründhammer, Neueggbauer in Oberlangkampfen; 9. Josef Pflü ger, Kleinbauer und Oberbauarbeiter in Unter langkampfen; 10. Peter Hintner, Bixerbauer in Niederbreitenbach; 11. Josef Gruber, Hintergug- gelbergbauer in Thierberg; 12. Josef Anker, Lindlbauer, Mühlen

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 05.05.1929
Physical description: 16
Haidegger, Professor, Obernberg: 4. Dr. Hans Ga mp er, Professor, Amras; 5. Franz Reitmair, Präsident des Landeskulturrates und Bauer, Sistrans; 6. Franz Fischer. Kaufmann. Inns bruck: 7.. Dr. Richard S t e i d l e, Rechtsanwalt. Inns bruck: 8. Josef Ascher. Bauer und Forstarbeiter, Brandenberg: 9. Josef Ahorn, Bauer in Vils; 10. Josef Hammerl. Kaufmann, Landeck; 11. Andreas 8ebhart, Stams; 12. Rudolf Loreck. Maschinen meister, Innsbruck; 13. Alois Graust, Bauer und Gastwirt, Rotholz: 14. Heinrich Kotz

, Hauptschulleh rer, Innsbruck-Tannheim; 15.Josef Riezler, Bauer. Fließ: 16. Simon Grindhammer, Gemeinde- sckretär in Arzl bei Imst; 17. Anton Sch g u an in. Pfarrer, Niederndorf; 18. Franziska Z i n g e r l e, Hof ratsgattin, Innsbruck: 19. Ioh. Schermer, Bauer und Sägewerksbesitzer, Lauterbach; 20. Martin Pich ler. Schneider. Wörgl; 21. Stephan Foidl, Knecht. Fieberbrunn; 22. Karl Planer, Kaufmann und Bür germeister, Kitzbühel. (Von den Obgenannten gehören Dr. Gamper, Josef Ascher, Rudolf Loreck, Simon

Grind hammer und Martin Pichler dem „Christlichen Tiroler Arbeitsbund" an.) Sozialdemokraten: 1. Hüttenberger Frz. 2. Pfeffer Rudolf. Postbeamter, Innsbruck. 3. Prantl Jos., Lehrer und Bunüesrat, Innsbruck. 4. Astl Johann, Elektromonteur, Wörgl. 5. Dueia Marie, Maschinfüh- rersgattin, Innsbruck. 6. Gaßebner Josef, Eisenbah nersekretär, Innsbruck. 7. Brunner Josef, Bauer in Buch bei Schwaz. 8. Kohl Alois, Beamter und Vize- bürgermeister. Hölting. 9. Obermayr Adele. Bäckers gattin in Mühlau. Bürgerl

, daß sie etwa die Söhne des Peterbauers, son dern nur. daß sie einfach die Buben am Peterbauern hofe waren Auch waren sie nicht Brüder; es hätte eine gehörige Portion Phantasie dazu gehört, nur eine Derwandtschaftsähnlichkeit zwischen ihnen zu finden. Doch verwandt oder verbrüdert oder nicht, die beiden hielten stets zusammen wie Brüder, und der Bauer hielt sie wie eigene Kinder. Er zwar, die Peterbäuerin freilich nicht! Lange Jahre noch nach seiner Verheiratung hatte der Peterbauer aus einen oder mehrere

führte. Und der sah aus wie das nackte Elend. Beim Peterbauern waren sie gerade beim Nacht essen. Die Bitte gewährend nickte der Bauer: „Von mir aus kannst schon da bleibn; im Heukammerl gibts schon a bißl a Lager!"

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 19.05.1932
Physical description: 16
oder es sind andere Voraussetzungen nicht gegeben. Die Umstellung der Mode bringt da auch vieles mit -sich. So haben sich auch beim Holz Verschiebungen ergeben, der Bedarf an Bauholz hört fast ganz aus, die modernen Bauten haben die flachen Dächer, als ob sie für Koffern bestimmt wären. Man bezeichnet das als moderne Bauart und neue Sachlichkeit, wenn das Wasser durch die Dächer dringt und dafür der Bauer fein Holz nicht mehr anbringt. Unsere Vorfahren haben schon ge- mußt, warum sie Giebeldächer gebaut haben. Nun zur Zinsfrage

haben unter der libe ralen Herrschaft der letzten Jahre nicht mehr zum Wohle des Volkes gearbeitet. Sie waren nicht mehr die Diener der Wirtschaft, sondern sind die Herren der Wirtschaft geworden. Sehen Sie die Banken bei ihnen an, bei uns, m Amerika, überall ist es dasselbe. Da haben wir auch etwas, wo etwas gemacht werden muß, daß dieses Groß gelb kapital bekämpft wird, im Gegensätze zum anderen Kapital, das jeder Bauer angelegt hat, zum A r b e i t s k a p i t a l. Wir haben die Parole ausge geben

vorgeschrieben. D i e Räder der Fabrik laufen ohne Abhän gigkeit von der Witterung, aber der Bauer hängt ganz und gar von der W i t- t e r u n g ab und es ist daher neben dem K a- pital, das er in die Wirtschaft hineinge- st e ck t h a t, auch noch oft die ganze Arbeit h i n. Daher muß der Bauer bei der Zinsenfrage anders ö betracktrt werden und es ist der landwirtschaftliche ende s zu behandeln. In England bat man für de Kredit den land wirtschaftlichen Kredit immer einen niedrigeren Zins gehabt

das, was bei Euch da der Landbund ist, war eine Standespartei und er konnte sich nicht halten. Als Bauernverein, das ist das, was bei Euch der Bauernbund ist, wären wir zu schwach, aber in der Bayerischen Volks- Partei machen wir unseren Einfluß geltend. Ich bin kein geborener Bauer, sondern nur aus Bauernblut, aber trotzdem sage ich: Wenn Ihr in das Wasser fällt, dann fragt Ihr auch nicht, wenn Euch einer helfen will: „Bist Du ein Bauer?", sondern Du bist froh, wenn Dir einer Hilfe bringt. In Deutschland stellt

aufgenommenen Rede Dr. Heims dankte Obmann Thaler diesem mit warmen Worten und erteilte Dr. Kneußl das Wort über Bäuerliche Kreditpolitik. (Wir sehen uns veranlaßt zu erklären, daß wir uns nicht in allem den Ansichten Dr. Kneußls ans ch ließen tön- nen. Wenn er zum Beispiel sagt, daß jeder Dauer imstande sein müsse, die Belastungsmöglichkeit seines Gutes zu er- kennen, sonst müsse ein tüchtigerer an seine Stelle treten, so ist dazu zu bemerken, daß dann überhaupt kein einziger Bauer mehr auf seinem Hofe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.07.1932
Physical description: 8
und Verlagsanstalt. — Fürdie Redaktion verantwortlich: Rolf Hauser. - Hämttihe in Znnsvruck, Nsntlgase 12 Rr. 185 Innsbruck, Mittwoch den 2«. Juli 1S32. 40. Jahrgang. Sin Heimotüloüftrolch verübt einen Anschlag ausStto Bauer Der Revolverheld Hainzl verletzt Genoffen Bauer Wien. 19. Juli. Der Finanzausschuß hat heute in Erörterung des Nachtragsbudgets die Debatte über die Kapitel Bundeskanzleramt, Aeußeres und Inneres er- ledigt und die Beratung des Kapitels Unterricht begonnen. Bei diesem Kapitel kam

Sie ihn, er kann mir ja nicht folgen!" In diesem Augenblick trat Abg. Dr. Bauer (Soz.), der der oben geschilderten Szene nicht unmittewar beigewohnt hatte, an den Verhandlungstisch heran und bemerkte aus die Zwischenrufe seiner Parteigenossen zu diesen: „Stellen Sie sich nicht mit dem Revolverhelden her!" Rach diesen Wor ten ergreift Abg. Hainzl einen Zündslein aus Steingut und wirst ihn gegen den Abg. Dr. Bauer, der ihm gegen übersteht. Der Zündstern trifft den Abg. Bauer an der linken Kopffeite, zerschmettert in viele Stücke

Sie nur den Revolver!" Abg. Hainzl: „Das werde ich auch tun!" Ein sozialdemokratischer Abgeordneter wirst ciue Aschenschale gegen den Abg. Hainzl, der nun einen Ledersessel ergreift und ihn gegen die sozialdemokratischen Abgeordneten schleudert. Der Sessel fällt aus die Tischkante. Abg. Dr. Danneberg führt den Abg. Dr. Bauer aus dem Saal. Die Sozialdemokraten drängen weiter in den Jnnenraum des hufeisenförmigen Tisches, wo sich Abg. Hainzl befindet. Mehrere christlichsoziale Abgeordnete be mühen

überhaupt nicht mehr in den Ausschuß hereinkommen, der Plattenbruder, heute muß die Sitzung geschlossen werden!" Der Obmann erklärte sodann, es empfehle sich viel leicht, mit Rücksicht auf die herrschende Aufregung die Sit zung des Ausschusses vorzeitig abzubrechen. — Die Sitzung wurde hieraus geschlossen. Die Verletzung des Genossen Bauer. Wien, 19. Juli. Wie im Parlament erzählt wirb, hat der herbeigerufene Polizeiarzt, Regierungsrat Doktor Großmann, festgestellt, daß Dr. Bauer eine mehrere Zentimeter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 05.06.1930
Physical description: 20
". Das ist ein erschütterndes Wort; denn der Bauer ist der Treuhänder, der Hüter und Pfleger der Scholle, der Heimatscholle, er ist die Heimat selbst. Ist der Bauer in Not, so ist die ganze Heimat in Not. Ja, wenn es nur wirtschaftliche Nöte allein wären! Aber ich meine, unser Bauer ist heute fast schon seelisch krank geworden, und das ist die größte Not. Der Bauer ist heute verbittert, verärgert, und großenteils mit Recht. Es hat sich in Oefterrei cheine Geistesrichtung eing.nistet, die den Bauer nicht versteht

Tätigkeit. Ja, der Luxus in den Städten, den sollen wir verstehen! Dafür hat man Verständnis, daß der Bursche mit seinem seidenbestrumpf- ten Mädel auf der Pupperlhutschen, auf seinem Motor- rad herumfährt; aber wenn es heißt, einen Groschen mehr für das Getreide herzugeben, damit der Bauer auch leben kann, dann meutern sie. Ja, der Bauern Not ist groß, und ich verstehe es wohl, daß so mancher in Tirol bei der Erinnerung an die Heldengeschichte dieses Landes sich sagt: Es wäre schon langsam an der Zeit

eine Umstellung vornehmen müßte, wenn sich der Getreidebau nicht mehr lohnt. Schon jetzt werden um 30.000 Hektar weniger mit Getreide in Niederösterreich angebaut als früher, und das trifft schließlich auch den Bergbauer, wenn der frühere Getreide- bauer zur Viehhaltung übergeht. Die Wechselbeziehun gen sind nicht wegzuleugnen, und darum müssen wir immer das oberste Prinzip festhalten: Wir gehören zu- sammen, ganz gleich, welchem Betriebszweig der einzelne angehört, ob er ein großer oder ein kleiner Bauer

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 20
Date: 19.04.1931
Physical description: 20
. Er wird nicht mit den Kerzen seine katholische Ueberzeugung auslöschen und außer der Kirche einen unkirchlrchen und unkatholischen Wandel führen und unkatholischen Grundsätzen huldigen. Bischof Rudigier von Linz hat das große Wort gesprochen: „Wem der Glaube nicht das Höchste ist, dem ist er nichts." Diesem großen Bi schof gegenüber hat im selben Lande auf einem Bauerntag in Grieskirchen im Jahre 1920 der Obmann des oberösterreichischen Bauernbundes, Nationalrat Bichl, offen die Losung ausgegeben: „Zuerst Bauer

, dann Christ!" Und die landbündlerische Welser „Bauern-Zeitung" in ihrer Nr. 26 vom 26. Juni 1920 hat geschrieben, daß Bichl mit dieser Losung „jedem Bauer aus dem Herzen gesprochen habe". Der Heiland, der unser Meister und Lehrer ist, hat anders gespro chen, er hat uns gelehrt: „Suchet zuerst und vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit!" Der Land bund will dadurch eine traurige Spaltung zwischen Re ligion und Leben, ein Auseinandersallen von Glaube und Wirtschaftsgesinnung unter die Katholiken

der Katholik sich nach katholischen Grundsätzen richten und sich dadurch von den nichtchristlichen Grundsätzen der Welt unterscheiden! Wer zuerst Bauer und dann Christ sein will, gibt damit zu erkennen, daß ihm die Religion zum bloßen Brauch, zur leeren Gewohnheit wurde, daß sie ihm nicht mehr ein Lebenselement ist, welches sein ganzes Sein und Schaffen beseelt und leitet. Die katholische Glaubenslehre offen zu bekämpfen und zu leugnen, scheut sich der Landbund. Hier kann er aus seiner inneren Gesinnung

, aus der aus den Tiefen des Seelengrundes einige von den in nersten Gedanken an die Oberfläche kommen und die religiösen Bestrebungen der Landbundführer klar an den Tag bringen. Selbstverständlich geht es zuerst gegen den Pfarrer los in diesem Roman. Zuerst den Hirten schlagen, ist Landbundrezept. Der landbündlerische Bauer findet bei der Predigt einen politischen Anstrich — ganz nach dem Rezept! Der Bauer geht darum ins Wirtshaus, versäumt den Gottesdienst; die Schuld hat der Pfar rer! Dem Pfarrer geht es mehr

um die Macht als uin den Glauben, mehr um die Partei als um das Volk, er sät mehr Haß als Liebe, meint der liberale Bauer. So schreibt eben die Landbundpresse und die ist das Evangelium der liberalen Bauern. Die katholische Pre digt gefällt dem Liberalen nicht mehr und darum auch der Pfarrer nicht. Im Roman wird der Pfarrer als armes Hascherl geschildert, als geistig beschränkt, als ungebildet, weil er sich im Hause des liberalen Bauers — ungeschickt benimmt. Der Pfarrer wird als politi scher Heißsporn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 16
Date: 02.11.1927
Physical description: 16
von Genoffen Bauer außerordentlich auskunstsreich und schlagkräftig geführt worden. Aber nicht diese Politik im Bunde hat unsere Siege entschieden. Durch die Tatsache, daß die Sozialdemokraten, wo sie in einer Gemeinde nur halbwegs mitentscheiden, zeigten, daß sie die Schassenden und Fürsorgenden sind, dadurch haben wir diese Schichten gewonnen. Darüber soll man sich nicht täuschen. Es ist ganz verkehrt, bei der politischen Orientierung nicht dort einzusetzen, wo wirklich die wahre Kraft liegt

, und zu mei nen, diese liege in dem Seelischen, von dem Bauer ge sprochen hat. Ich leugne das. Nicht dort liegt es, son dern in unseren konkreten schöpferischen Taten, und wenn wir morgen oder übermorgen oder in einigen Jahren wieder zu Gemeindewahlen kommen, so werden wir, um die Massen für uns zu gewinnen, nicht Hinweisen können auf Gott weiß welche Geistesschlachten, auf Gott weiß welche Demonstrationen, nicht Hinweisen können aus irgendein revolutionäres Gebaren in den Straßen, son dern

, der Staat sei etwas Feind seliges, das man bester nicht anrühre. So haben wir mit Recht in Linz gesagt: Wir müsten die Staatsgewalt er- obern, Eroberung der Macht, was nichts anderes heißt, als kroßerung der Staatsgewalt. Die Genosten würden einen falschen Gegensatz zwischen Bauer und mir konstruieren, wenn sie meinten, daß nicht auch ich von dem Gedanken erfüllt bin, daß das Prole tariat in wachsender Geschlossenheit die Macht über den Staat bekommen muß. um die Gesellschaft neu zu ord nen. Darin

, in denen die Sozialdemo kraten mit in der Regierung sind. Ist diese Verbindung für unsere Genoffen unmoralisch gewesen? Unsere Genoffen haben bestanden, die Gegner versanken in dem Banken- skandal. Es ist auch keine Bedrohung der Ehre, wenn eine Minderheit auf dem Boden des Parlaments versucht, an positiven Schöpfungen für ihre Klaffe herauszubringen, was möglich ist. Man sagt, die Koalition sei wider das Prinzip des Klaffenkampfes. Ich kann dem Genossen Bauer zugeben, daß eine Koalition

, die sie machen. Ich schließe jetzt die allgemeinen Erörterungen und komme zur Frage: Was iß in Lrsterreich zu tun? Sollen^vir um eine Koalition betteln gehen? Bauer hat meine Aktion in den letzten Tagen sehr genau ver standen. Ich habe nicht die Frage an den Herrn Seipel gerichtet, ob er sich mit uns koalieren wolle. Ich habe nicht gesprochen zur christlichsozialen oder zu einer Partei über haupt: Ich habe der'ganzen bürgerlichen Gesellschaft vor gehalten, wohin sie steuert, und habe gesagt: In dieser Lage müßten

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Der Arbeiter
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Page 4 of 10
Date: 01.05.1929
Physical description: 10
. kein Mandat. Unpolit. Wirtfchaftsbund 1384 Stimmen, kein Mand. Nationalsoz. Partei 534 Stimmen, kein Mandat. Hitlergruppe 470 Stimmen, kein Mandat. Kommunisten 195 Stimmen, kein Mandat. Tiroler Volkspartei: 1 Doktor Franz Stumpf, Landeshauptmann, Innsbruck: 2. Doktor Franz Tragferl, Oberlandesgerichtsrat, Innsbruck: 3. Dr. Wendelin Haid egg er, Professor. Obernberg; > 4 Dr. Hans ©am per, Professor, Amras: 5. Franz j Reitmair, Präsident des Landeskulturrates und ! Bauer, Sistrans; 6. Franz F i sch

e r, Kaufmann, Inns- j druck; 7. Dr. Richard S t e t b 1 e, Rechtsanwalt. Inns- j druck; 8. Josef A scher, Bauer urrd Farstarbeiter. j Brandenberg; 9. Joses Ahorn, Bauer in Vils: 10. j Josef H am merk Kaufmann, Landeck: 11. Andreas i Gebhart, Stams; 12. Rudolf Loreck, Maschinen- j meister, Innsbruck: 13. Alois Grauß. Bauer und Gastwirt. Rotholz; 14. Heinrich Kotz. Hauptschulleh rer. Innsbruck-Tannheim: 15. Joses Riezler, Bauer, Fließ; 16. Simon G r i n d h a m m e r, Gemeinde sekretär in Arzl bei Imst

: 17. Anton Schguan in, Pfarrer. Niederndorf: 18. Franziska Z i n g e r l e. Hof- ratsgattin, Innsbruck; 19. Iah. S ch e r m e r, Bauer und Sägewerksbesitzer, Lauterbach; 20. Martin P i ch- l o r. Schneider. Wörgl: 21. Stephan Foidl. Knecht, Fieberbrunn: 22. Karl Planer. Kaufmann und Bür germeister. Kitzbühel. (Von den Obgenannten gehören Dr. Gamper, Josef Ascher. Rudolf Loreck. Simon Grind hammer und Martin Pichler dem ..Christlichen Tiroler Arbeitsbund" an.) Sozialdemokraten: 1. Hüttenberger Frz

. 2. Pfeffer Rudolf, Postbeamter, Innsbruck. 3. Prantl Jos., Lehrer und Bundesrat. Innsbruck. 4. Astl Johann, Elektromonteur, Wörgl. 5. Ducia Marie. Maschinfüh- rersgattin, Innsbruck. 6. Gaßebner Josef, Eisenbah nersekretär, Innsbruck. 7. Brunner Josef, Bauer in Buch bei Schwaz. 8. Kohl Alois, Beamter und Vize bürgermeister, Hötting. 9. Obermayr Adele, Bäckers gattin in Mühlau. Bürger!. S t ä n ü e h u n d: 1. Dr. Moder, Han delskammeramtsdirektor, Innsbruck. 2. Bürgermeister Josef Lackstätter in Zell

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.03.1927
Physical description: 8
Vorgehen des Ständebundes. Wien, 18. März. (Priv.) Der Stündebund (wirtschaft liche Stündeverelnigung), der unter Führung des Hof rates Dr. R a m s a u e r steht, wird s e l b st ä n d i g in die Nationalratswahlen eintreten. % erste und unheimlichste U-Boot-Fchrt. Von F. P. Johannes. Der wüßte es, daß der Erfinder des U-Bootes, das eine so k°8e Rolle im Weltkrieg gespielt, ein schlichter Mann aus dem Me. ein einfacher Soldat gewesen? Er hieß Wilhelm Bauer, "llrde 1822 zu D i l l i n g e n in Bayern

. Ballaststücke von 160 und 150 Pfund donnern an den drei Männern vorbei und drohen, ihnen die Glieder zu zerschmettern. Sie hängen verzweifelt an den Rippen des Bootes, das immer weiterfinkt. „Wenn es jetzt nicht bricht, sind wir gerettet," meint Bauer. Da kracht auch schon die linke und dann die rechte Wand. Sie rücken näher und näher, die gußeisernen Treträder mit sieben Fuß Durchmesser werden in Stücke zerdrückt, Eichenbalken wie Zündhölzer geknickt, Mano meter und Pumpen zersprengt. Und das Schiff sinkt

unauf haltsam tiefer. Furchtbar droht noch ein schwerer Haufen Eisen- ballast. — Bauer hält ihn mit höchster Energie in Schach, wäh rend sich seine Füße gegen die Rippen der Wandung stemmen. Da — ein Ruck das Schiff stößt auj Grund — ein eiserner Sarg dreier lebendig Begrabener! Kaum kommen die drei Leute wieder recht zur Besinnung, so ist ihr erstes, die horizontale Lage des Schiffskörpers wieder herzustellen. Dazu müssen sie die Eisenteile des Ballastes mit ihren schweißtriefenden Körpern

wir wieder nach oben!" rief endlich der empörte Bauer. Witt begreift, aber der zermürbte Thomsen meint verstört, daß er nicht allein sterben wolle, daß auch der fallen müsse, der sie hieher geführt. Bauer ergreift sein Terzerol. Es ist kein Zünd hütchen darauf, aber es tut doch seine Wirkung. Stunden vergehen, man ist wieder zu sich gekommen und unterhält sich wartend, über die Erfindung, da kam erst die größte Gefahr. Eine Notleine zeigt sich. Boote erscheinen, ein Anker stößt aus — das Fenster Drückt

Heinz!, Amtsdirektor,- 6. Karl Kranzinger, Gasthofbesitzer: 7. Ing. Ludwig Straniak, Oberbaurat,- 8. Dr. Otto Troyer, Rechtsanwalt: 9. Sepp Z u l e h n e r, Kauf mann,- 10. Franz W e i n h a n d l, Schlossermeister. Jetzt ist es Zeit! Witt hebt die Luke und schießt wie ein Pfropfen an die Meeresoberfläche. So werden auch Thomsen und Bauer nach ober befördert. Droben empfing unendlicher Jubel die Helden, für die man schon betete, als die Kette riß. Bauer, der für den Großfürsten Konstantin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.12.1930
Physical description: 8
gegen Seipel und feine Faschisten." | Unserem Hans Filzer, jj Filzer ist nicht mehr! Wir werden ihn nicht mehr sehen, aber er steht noch lebhaft und lebendig vor unserem Auge: Eine kernig-harte Tiroler Bauernfrgur mit einem weiß haarigen Kopf, aus dem lebhafte Augen sprühten, gleich sam als die Fenster eines allzeit lebendigen Geistes. Fil zer war ein Bauer, und war wieder doch kein Bauer. Sonst wär' sein Leben gegangen wie das der großen Maße seiner Standesgenoßen: Arbeit, Schlaf, Arbeit, Schlaf

, der schicksalhafte Rhythmus, unterbrochen von Kirchweih, Wirtshaus und Kartenspiel. Filzer war auch ein Bauer, doch das war nicht seine Lebensmelodie. Es war ihm noch nicht einmal genug, daß er ein Musterbauer ward, daß er ein Bahnbrecher und Pionier war auf bauernwirtschaft lichem Gebiete; er war auch ein Sinnierer, ein Grübler und Denker, ein Philosoph. Wenn die Bauern am Wirts haustisch die Karten schlugen und zwischendurch in Bausch und Bogen über die schlechten Zeiten schimpften

, da war er nicht von der Partie. Schimpfen ist die primitivste Form politischer und wirtschaftlicher Kritik, Filzer erhob sich auf ein ganz an deres. höheres Niveau der Welt- und Wirtschaftsbetrach tung. Und je tiefer und je intensiver er studierte und sin nierte, ausgehend von der Not des Landvolkes, desto näher kam er dem Sozialismus, und eines Tages stand der nach denkliche Bauer mitten in der sozialistischen Arbeiter bewegung drinnen, die damals noch fast ausschließlich eine Bewegung der Industriearbeiter war. Filzer

in unsere Bewegung. Von der Arbeiterfeite ebenso begrüßt, wie von Seite der fast ausschließlich in klerikaler Bevor- mundung lebenden Bauernschaft geschmäht. Ein Bauer Sozialdemokrat! Ein Tiroler Bauer Hofbesitzer, ange sehener Mann Mitglied einer fast verfemten politischen Gesellschaft! Filzer ließ sie bellen und setzte seinen Weg fort. Bald war er bekannt der rote Kitzbüheler Bauer und Zimmermeister. Bald kannten ihn die Bauern seines Bezirkes und das Gebell verstummte. Er erzwang sich Achtung

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Der Arbeiter
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Page 3 of 12
Date: 25.01.1933
Physical description: 12
auf die Landwirtschaftskrankenkasse überge gangen. Der erste Schritt war die Zurücklegung der Mandate durch die Landbunovertreter. Nun folgt in der Bauernzeitung ein Artikel nach dem andern, um die Landarbeiterversicherung zu beseitigen und die Land wirtschaft-Krankenkasse zu zertrümmern. Es werden alle nur erdenklichen Argumente ins Treffen geführt. Vor allem wird darauf hingewiesen, daß die Landar beiterversicherung nicht nötig sei; „—denn der Bauer werde seiner Pflicht gegenüber dem Dienstboten immer Nachkommen

der Landarbeiterversicherung. deren Einführung seinerzeit mit allen Nachdruck verlangt. Die Fürsorge für den Landarbeiter bildet in der Wirtschaft des Bauers ein Risiko, das ihm die Versicherung gegen einen bestimm ten jährlichen Beitrag abnimmt. Die Krankheit, In validität und Alter sind eine Gefahr für die Existenz des Landarbeiters, die ihm durch die Versicherung ab genommen wird. Der Bauer versichert doch auch seine Habe und an dere wirtschaftliche Ricken. Ist es daher zuviel ver langt, daß er auch für seinen treuesten

28.08 8. Es darf nicht vergessen werden, daß auch diese kleinen Be träge der Bauer nicht allein zu tragen hat, denn er kann die Hälfte davon dem Dienstboten bei der Lohnauszahlung in Abzug bringen. Uns sind Fälle be kannt. in welchem der ganze Krankenkassenbeitrag vom Lohne abgerechnet wurde. Sogar Fälle können wir Nachweisen, in welchen der Krankenkassenabzug erfolgte, obwohl der betreffende Dienstbote nicht zur Versicherung gemeldet war. Der Bauer darf sich ja nicht einbilden

, daß er sich etwas ersparen wird, wenn die Krankenkasse nicht mehr ist und er den Betrag von 28.08 an „diese nicht mehr zu zahlen hat. Es greifen dann die Fürsorgever- pflicktungen nach dem Dienstrechte ein. Diese sind nach § 1156 und 1156 a, sowie nach § 9 der Kärntner Land arbeiterordnung gar nicht gering. Die Gewährung der ärztlichen 5>ilfe und erforderlichen Heilmittel und the rapeutischen Behelfe durch 10 Wocken kann dem Bauer in einem einzigen Erkrankungsfalle Hunderte von Schillinge kosten. Die Gebühren

nehmen will, wer den wir uns ganz energisch zur Wehr setzen! Gerade in der heutigen Notzeit braucht der Bauer die verläßliche Mitarbeit zufriedener Dienstboten! Nur im Zusammenwirken zwischen Bauer und Landarbeiter wird die Landwirtschaft die schmierige Zeit überwinden und wieder vorwärts kommen können. All-es, was ge eignet ist, den einen oder den anderen S'and zu radi kaleren und einen Keil zwischen diese beiden Stände zu treiben, muß fern gehalten werden. Wir haben auch kein Interesse daran

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.05.1930
Physical description: 8
Vertreter in die Gesetzgebung senden würde, daß es mit der Herrlichkeit des Großbesitzes vorbei wäre. Sie mußten sich die Stimmen der Bauern sichern. Und wie wohl war den Bauern um das Herz, als die bisherigen Bedrücker erklär ten. wir sind ja alle Agrarier, wir gehören zusammen, wir müssen gemeinsame Politik machen und gemeinsame Vertre ter wählen. Gerührt von so viel Liebe, fiel der Bauer in die ausgebreiteten Arme der Pfarrer. Grafen und Fürsten und ihrer Soldknechte. Auf eine eigene

selbständige Politik verzichtete der Bauer. Er mußte daraus verzichten, man gab ihm ja nicht die Schule, die er hätte haben müssen, und heute noch nicht hat. Er blieb daher politisch bis heute in der Gefolgschaft der Großen. Zu den Adeligen und sonstigen Großgrundbesitzern sind die Großfabrikanten, die Bank- und Börsenleute gestoßen. Der Bauer stellt sich nur schwer um. er blieb auch jetzt der politische Gefolgsmann der Gro- ßen. Er spürt, daß ihn, den Kleinen. t>ie Großen immer mehr auffressen

. Aber er kann sich noch immer nicht frei machen. Es fehlt dem Bauern die politische Schulung. Ganz anders die Arbeiterschaft. Aus tiefster Erniedri gung mußten sich die Arbeiter selbst den Weg zu ihrer Frei heit. zu ihrem Schutze erkämpfen. Alles und jedes, das Kleinste und Nebensächlichste mußten sie sich selbst erringen. So wurden sie groß, so wurden sie politisch auch allen übrigen Schichten der Bevölkerung überlegen. Der Bauer weiß dies und fühlt es. Bei den Industriearbeitern kann er dies ertragen

, aber daß seine Dienstboten nun auch dar- angehen, ihre eigene, selbständige Politik zu machen, daß sie sich den übrigen Arbeitern anschließen und ihn, wie er annimmt, im Stich lassen, das verträgt er nicht. Was, seine Dienstboten, die ihm bisher wirtschaftlich und politisch Ge folgschaft leisteten, so wie er den Mächtigeren Gefolgschaft leistet, die sagen ihm die Gefolgschaft auf und er als Bauer und Herr über die Dienstboten soll immer mehr und mehr allein Zurückbleiben, das dünkt ihn ein Vorzeichen der Auf lösung

sein wird und ob ihm sein Nachfolger auf den Hof nicht jeden Tag den Tod wünscht, um einen lästigen Mitesser loszuwerden. Er fürchtet, allein als Betrogener Zurückbleiben zu müssen. Tiefer Haß erfüllt daher manchen Bauern gegen die Arbeiterorganisation, die heute schon mit Erfolg auf seine Dienstboten übergreift und auch ihnen Schutzgesehe schafft. Wieder glaubt der Bauer, daß er an die Seite der Großen gehört, die gerade derzeit zu einem mächtigen Schlage gegen die Arbeiterorganisation ausholen. Im Jahre 1848 versprach

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Der Arbeiter
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Page 3 of 10
Date: 15.06.1927
Physical description: 10
Volksbuch handlung ist jetzt eine Broschüre Otto Bauers er schienen, die den Titel trägt: Sozialdemokratie, Reli gion und Kirche. Darin setzt sich der sozialdemokra- trsche Führer wieder einmal mit dem Problem Reli gion auseinander. Otto Bauer ist bekanntlich einer der feierlichsten Einsetzer der Privatsache, wenn es gilt, irgend etwas damit zu erreichen. Er sagt aber Keich in der Einführung, daß seine „Gedankengänge nicht die einmütige Zustimmung aller Parteigenossen erfahren haben. Ihnen stehen

ablegen und schön mit geschlossenem Maule hin ter Herrn Bauer Nachtraben. „Privatsache? Das mag ich nicht! Aber bitte, wenn doch der Herr Bauer sagt." Aber hören wir weiter, was kommt. Herr Bauer will auch den Freidenkern eine gute Lehre geben, ohne ihnen jedoch wehe zu tun. Er schreibt wörtlich: „Die Kommunisten, die nur die geistig vorgeschrit tensten Schichten der Arbeiterklasse in die Partei ausnehmen wollen, können jeden, der von der Reli gion nicht befreit ist, von ihr fernhalten. Die Sozial

berechtigt waren. Ihre Grundlagen waren Orts gruppen eines Gewerbes oder mehrerer engverwandter Be- wenn ihr brav so weiter tut, mit eurem Hetzen und Wühlen, dann ist die Zeit nicht mehr so fern, in 8er wir auch Kommunisten sind und wie sie jeden fern halten können, der noch einen Funken Glauben hat. Aber das Höchste folgt erst, wenn Otto Bauer in kurzen Strichen das Ideal eines wahrhaft sozialdemo kratischen Freidenkers darstellt. Er tut das mit der im eigenen Fertigkeit im Karikaturenzeichnen

eine Folge der wirtschaftlichen Le bensbedingungen! Eine solch „marxistische Erkennt nis" kann sich auch nur ein Freidenker aneignen. Da müßten notgedrungen alle Menschen, die nicht in den Verhältnissen der Arbeiter zu leben gezwungen sind, ungläubig sein. Unsere Religion aber hat schon be standen, als von einer kapitalistischen Weltordnung im heutigen Sinne noch gar keine Rede sein konnte. Marx ist überhaupt noch mit den Mücken geflogen. Ist sich Herr Bauer nicht bewußt, wie lächerlich er sich selber

, wie man Gimpelfang betreibt, hat Bauer hergestellt. Es lautet: „Der sozialdemokratische Freidenker ist erfüllt von dem mächtigen Streben der vorgeschrittenen Arbeiter schichten nach einer von dem Banne der Vergangen heit befreiten Kultur. Er ringt nach einem wissen schaftlichen Weltbild. Er vereinigt sich zu diesem Zwecke mit Gleichgesinnten im Freidenkerbund. Er wirbt unter seinen Parteigenossen für seine engere Weltanschauungsgemeinschaft. Aber wenn er für seine Weltanschauungsgemeinschaft wirbt

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 6
Date: 05.11.1930
Physical description: 6
durch die Heimatwehrbewegung die Staatsumge- ftaltung durchsetzen. Die Wahlwerberlisten für die Rational ratswahl 193«. (In alphabetischer Reihenfolge der Parteien.) Christlichsoziale Partei. 1. Andreas Thaler, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Wien. 2. Dr. Kurt Schuschnigg, Rechtsanwalt, Innsbruck. 3. Alois Haueis, Bundesminister a. D., Bauer in Zams. 4. Dr. Franz Kolb, Religionsprofessor in Matrei a. Br. 5. Dr. Friedrich Kneußl, Oberregierungsrat, Lienz. 6. Hans Ellmerer, Bauernbundsekretär, Innsbruck

. 7. Rudolf Knapp, Sägewerksbesitzer in Absam. 8. Dr. Franz Stumpf, Landeshauptmann, Innsbruck. 9. Otto Steinegger, Landesbeamter, Innsbruck. 10. Gottfried Häßler, Gutsbesitzer in Nikolsdorf. 11. Dr. Christian Bader, Gymnasialdirektor in Kufstein. 12. Josef Geiger, Expositus in Karrösten bei Imst. 13. Rudolf Schüler, B.-B.-Angestellter in St. Anton a. A. 14. Josef Muigg, Gastwirt und Bauer in Plon bei Steinach a. Br. 15. Johann Federer, Oberlehrer in Wörgl. 16. Josef Ahorn, Vizepräsident

des Landeskulturrates, Bäuerin Vils. Heimatblock-Partei. 1. Dr. Richard Steidle, Rechtsanwalt, Innsbruck. 2. Max Werner, Kaufmann, Kitzbühel. 3. Dr. Gotthard An der Lan, Hofrat, Innsbruck. 4. Alois Rainer, Sägewerksbesitzer. und Holzhändler, Panzendorf. 5. Alois Weixler, B.-B.-Beamter, Innsbruck. 6. Heinrich Hefle, Stadtkämmerer, Landeck. 7. Alois Jenewein, Bauer, Jerzens. 8. Ferdinand Angerbauer, Kaufmann, Reutte. 9. Alois Klocker, Arbeiter, Arzl. 10. Wilhelm Meißner, Kaufmann, Kufstein. 11. Josef Grisfemann

, Buchbindermeister, Imst. 12. Peter Osl, Arbeiter, Unterangerberg. 13. Anton Obholzer, Lehrer, Gerlos. 14. Ing. Hubert Rieder, Forstrat, Steinach a. Br. 15. Karl Kusche, Gastwirt, St. Anton. 16. Thomas Griedling, Bauer, St. Johann, Osttirol. Nationaler Mirtschafts-Block und Landbund, Führung Dr. Schober. 1. Dr. Johannes Schober, Bundeskanzler a. D., Perg, Niederösterreich. 2. Dr. Sepp Straffner, Oberbundesbahnrat i. R. Innsbruck. 1 3. Josef Herold. Landwirt und Kaufmann, Kitzbühel. 4. Max Maskus

Zechmann, Fahrdienstleiter in Landeck. 4. Hermann Reschny, Lehrer in Stammersdorf, Nieder österreich. Sozialdemokratische Partei. 1. Simon Abram, Nationalrat, Innsbruck. 2. Wilhelm Scheibein, Nationalrat, Innsbruck. 3. Franz Hüttenberaer, Landtagsabgeordneter, Innsbruck. 4. Alois Heinz, Bankbeamter und Stadtrat in Hall. 5. Maria Ducia, Landtagsabgeordnete, Innsbruck. 6. Hans Herke, B.-B.-Angestellter und Stadtrat in Linz. 7. Josef Brunner, Bauer und Landtagsabgeordneter in Buch bei Schwaz.. 8. Karl

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 14
Date: 12.02.1953
Physical description: 14
stets beschimpft, arbeitete sie dennoch am Aufbau der jungen Republik emsig mit Einer ihrer Besten war Jodok Fink, der einfache, gradlinige Bauer aus dem Vorarl- bergd&chen. Er war da, als die Not am größ ten. Und er blieb zum Segen des Vater landes. Er begann in der Gemeindestdbe, wurde mit 47 Jahren Landtagsabgeoidneter, bald darauf Parlamentsabgeordneter. In schwerster Stunde, als die Monarchie zu- sammengehrochen war, stand er sodann mfit Dr. Renner an der Spitze des Staates. Der Bauer Jodok

Fink! Viele Monate hindurch leitete er die Staatsgeschäfte völlig allein, weil der Re gierungschef bei den Friedeosvexhandtuagen in St Genna in weilte. In dieser Zeit wuchs Jodok Fink über sich hinaus, wurde der große christliche Politiker seiner Zeit, im Widerstreit der Parteien Sachwalter des Rechtes, unbestreitbarer Volksvertreter und Schutzherr der Österreichischen Bauern, denen er auch in den höchsten Stellen treu blieb. Der Bauer Jodok Fink war eine einmalige Persönlichkeit Er erhielt

die höchste Ehrung der Innsbrucker Universität blieb jedoch auch dann dem Pflug treu, den er auch als Doktor der Staatswissenschaften und. Vizekanzler der österreichischen Re gierung persönlich führte, so oft Sun sein segenvolles öffentliches Wirken Zeit dazu ließ. Jodok Fink war Bauembündler! Josef Reiiher Unvergeßlich auch Josef Reither! Fast unmöglich erscheint es, das große Lebenswerk dieses Bauernführers kurz zu schildern. Auch er war von frühester Jugend an bewußter Bauer, auch er lebte und starb

und die österreichische Volkspartei und ihren starken Bauern bund — angreifen. 1927: Hartleb ist Landbündler. 1938: Nationalsozialist Heute, gegenwärtig: WdU-Abgeord- neter. Morgen: ? Kail Hartleb könnte auch zu d< Einigern der österreichischen Bauer schaft zählen, wenn er es nicht vorg zogen hätte, ein Pfahl in ihrem Reisd zu werden. Was er eigentlich will ui anstrebt? Das weiß niemand. Wah scheinlich auch er nicht! EINIGEN, NICHT TRENNEN

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 11.06.1931
Physical description: 20
", tut einer. „Nix aber geh. Das könnt's ja gar nit begreifen, wie's wirklich ist. Duam von zwanzig Jahr verdienen in der Woch fünfzig Kronen und mehr. Die Lümmel schauen ja auf den Bauern wie auf eine krumpe Kuah. Lachen ihn hint und vorn aus, denn wo kann denn so ein gewöhnlicher Bauer fünftig Kronen in der Woch immer rein verdienen?" „Ja, ja", bestätigt der Eberhöfer. „Deswegen macht mi die Sach ja so zrrütt (zornig). Der Bezirksyauptmann, der Pfarrer und die Gemeinde müssen bei uns zusammen

! wird von anderem geredet. Da mischt sich der Pfannenschmied drein. „Geh", sagt er, „Bäuerin", und lacht die Burgl an, „die Mannderleut sind Zoch. Da muß dir ja öd werden. Magst nit zur Wirtin gehen? Hast es feiner drin." Die Burgl schaut ihren Med an, und wie der nur nickt, folgt sie. Und dann ist der Diskurs erst angangen. O verhüllt! Jeder hat einen Sack voll Ding, die ihm nit passen, die er verschenken möcht, wenn er grad einen Dummen fand. Manches Mal hat der Rangger wohl so ein Sach, wo der Bauer selber der Dumme

und bitten, er mög do mit ihnen zum Statthalter hinein. Gern tut's derfelb. Aber wissen muß ers doch, was und wie. Ja, die Veterinärmaßregeln soll er stärker, schärfer machen. Alle lachen, und von Herzen lachen sie. Nur der Rangger bleibt ernst. Endlich meint er so ruhig, wie oft, wenn er was Hartes hat: „Leut, da könnts selber einmal sehen, wie fein es in Tirol ist, für die Bauern zu wirken und zu schaffen. Jeder Bauer bei uns schaut auf seinen Vorteil. Was geht ihn das Land an? Nix, gar nix

. Wenn nur er seinen Nutzen hat. Daß sein eigener Nutzen im besten Fall zu klein ist, das hat jeder bei uns schon tausendmal erleben müssen. Aber nutzt alles nix. Schau, wenn sich eine Kuh droben im Berg versteigt, die merkt sich's ganz genau. Unser Bauer ist da dümmer wie eine Kuh. Der Eigennutz macht ihn kurzsichtig, ja blind." „Da hast recht, Rangger", lacht der Eberhöfer. „Um eine große Sach seine eigene, kleinwinzige ein bißl zurück- halten, das hat unser Bauer nit gelernt. Unsere Re- gierung, soviel

Hab ih mir aus der Sach all die Jahr her schon nehmen können, tut nix, das heißt, so wenig als nur geht. Und das deckt sie dann durch ihre Sub- ventionen fein sauber zu. Also haltest das Maul, sonst kriegst gar nix, weil ein bißl mehr ist wie nix. Die Negierung tut bei uns alles, daß sich der Bauer ja-nit besinnt auf seine Zusammengehörigkeit. Geredet wird ja viel davon, besonders geschimpft. Aber die Regierung hütet sich, solche Ding wirklich anzubahnen. Mit großen Worten erschlwM s' sich, und geschehen tut nix

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 08.05.1930
Physical description: 16
hat, sich mit ihrer ganzen Stärke auch für das Wohlergehen des Bauernstandes einzusetzen. Wenn der Tiroler Bauer den Landbund näher be trachtet, so muß er sich sagen, daß der 'Landbund für seine Vertretung nicht geeignet ist, daß der Landbund in Tirol keine Existenzberechtigung besitzt. Den bodenständigen Tiroler Bauer trennt eine unüberbrückbare Kluft vom Landbunde. Bei der religiös-kulturellen Einstellung der Tiroler Bauernschaft kommt für ihn nie und nimmer der Landbund, der stets eine liberale Partei war und heute

noch ist, in Betracht. Der Tiroler Dauer hat bereits eine bäuerliche Organisation, den Tiroler Bauern bund, der seit mehr als 26 Jahren für ihn gearbeitet hat und dem es zu danken ist, daß der Tiroler Bauer heute kulturell so hoch steht und daß er trotz der Armut seiner Berg Heimat alle wirt schaftlichen Krisen überstehen und seine väterliche Scholle erhalten konnte. Trotz der oft so mißlichen wirtschaftlichen Verhältnisse hat der Tiroler Bauernbund eine Riesenarbeit geleistet; selbst der Landbund mußte

dies zugeben und die ausgezeichnete Organisation des Tiroler Bauernbundes anerkennen. Ein Frevel am Tiroler Bauernstand wäre es, durch Schaffung einer zweiten bäuerlichen Organisation Zwre- spcllt unter ihn hineinzutragen. Die Macht und das An sehen, die sich der Tiroler Bauer durch Un Tiroler Bauernbund geschaffen hat, würden bald verschwinden und die anderen Stände würden sich nur der Zwietracht und der gegenseitigen Schwächung der Tiroler Bauern freuen. Darum, Landbund, wenn deine Liebe zvm Ti roler

Bauern echt ist, so laß ihn und seine Organisation ungeschoren und verschone ihn vor den landfremden Aaenten, die sich da und dort zeigen, um ihm die Heils- lehre des Landbundes zu predigen; in deinen Dominien J libt es auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet noch o viel Arbeit, daß es wirklich nicht notwendig ist, Tirol mit deiner Tätigkeit zu beglücken, es sei denn, dich treibt reiner Machthunger, du willst in Tirol nur Stimmen für dich erschleichen! Dann müßte aber der Tiroler Bauer ganz

anders mit dir reden! Heute ruft dir der Tiroler Bauer noch zu: „Hände weg von Tirol!* Ae Wlteieii in «em Zur Frage des Ständestaates. vn. In allen Schriften, bie sich mit der Ständebewegung befassen, wird immer der Ständestaat dem heutigen „Parteienstaat" gegenübergestellt. Dies darf man aber nicht so auffassen, als ob es im künftigen Ständestaat Überhaupt keine Parteien mehr gelben .würde. Gewiß wird der Einfluß der Parteien auf die Staatsführung ein geringerer, jedenfalls ein anderer werden, gewiß

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 30.04.1936
Physical description: 16
hat gesagt: Die E r w e r b s m ö g l i ch k e i t e n des G e- blrgsbauern sind ln der Hauptsache auf V i e h u n d Holz beschränkt. Wenn einer von diesen Erzeugnissen in Preis und Absatz Schwierigkeiten hat, so spürt es der Bergbauer viel mehr als der Bauer im Flachland, der wirtschaftlich viel mehr Möglichkeiten hat. Der Flachland bauer hat einen viel größeren Spielraum und findet da durch einen gewissen Nifkenausgleich. Dazu braucht der Bergbauer in seinen unwüchsigen Gegenden für den Haus halt

verhältnismäßig mehr Bargeld als der Flachland bauer. Auch in besseren Verhältnissen sind die Gebirgs- bauern vielfach auf einen Nebenerwerb angewiesen. Nun haben sich P r e i s und Absatz gerade für die Produkte der Gebirgsbauern ganz besonders stark verschlechtert, so daß gewachsenen Lasten gesunkene Einnahmen entgegenstehen, die in steigender Verschuldung sich auswirken. Deshalb muß es heute die Bauernpolitik als ihre vordringlichste Aufgabe ansehen, die Gebirgs- bauernfrage zu lösen. Es wäre eine falsche

der Bauer, sondern die Zwischenhändlerspanne be troffen werden. Der Weg vom Erzeuger zum Verbraucher soll möglichst kurz sein und es dürfen sich auf ihm nicht unnotwendig Belastungen einschieben. Auch ist es gewiß zu vertreten, eine Ueberproduktion an Milch in den aus gesprochenen Nübengebieten zugunsten jener Gebirgsbauern zu drosseln, die lebensnotwendig auf die Milchwirtschaft angewiesen sind. Weil die Eingänge aus der Lizenzgebühr in die Staatsrechnung eingesetzt sind, wird es schwer

als Darlehen gegeben. Ob dies g?gen die Amtspflichten dieser Leute verstößt, wird durch eine Disziplinavunter- fuchung festgestellt. 94,329 8 sind in der Liste auf den Buchstaben „O" eingetragen. Es besteht der Verdacht, daß es sich hiebei um die Summe handelt, welche der Leiter der Aufsichtsbehörde, Sektionschef Ochsner, erhalten hat, der mittlerweile Selbst- mord verübte. 500.000 8 erhielt der jüdische Rational- son d s. Sie wurden als „Ueberprovision" gegeben. Ferner Der Bauer darf seinen Betrieb

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 16
Date: 23.10.1931
Physical description: 16
es dem Bauern doch sehr gut. Er ist 'mindestens das Liebkind Aller geworden, was bisher noch niemandem geglückt ist. Und ans einmal haben sogar jene ein warmes, weites Herz Kr den armen Bauern entdeckt, die früher von ihm nie etwas wissen wollten. Ihre Gefühle haben fick- wirklich schnell geän dert. Sie rennen in alle Versammlungen, nur — uni dem Bauern zu sagen, wie schlecht es ihm geht, um jene hinauszuwerfen, die sich bisher für ihn eingesetzt haben. Rührend, wie der Bauer plötzliche umworben

ist. Auf einmal findet man in jenen Blättern, die früher nur gegen jene Gesetze meuterten, die den Bauern schützen wollten, eigene Rubriken, in denen von der Lage der Viehzucht und des Ackerbaues geschrieben steht, was der Bauer schon weiß und auch schon lange in seinem Magen fühlt. Der hakenkreuzlerische „Kampf" und der kom munistische „Republikaner" und die „Rote Fahne" sie alle reihen sich um den Bauern. Aber Nicht nur das. Die Berglandpresse, deren agrarisches Interesse sich- bisher lediglich! um die großen

Mühlenbesitzer und die. Groß agrarier konzentrierte, sie ist nun herunterge stiegen zum Kleinbauern. Die „Innsbrucker Nachrichten" und deren gehässiges Abendblatt spielen in diesem Konzert die erste Geige. Sy stematisch wird der Bauer aufgehetzt und es kann keine Bauernversammlung stattsinden, ohne daß, gewisse Parteien und auch! manche Redaktionen ihre Hetzknaben hingeschickt ha ben. Nicht Bauern, sondern unverständige Burschen, politische Drahtzieher. Nicht um den Bauern zu sagen, wie man ihre Not beheben

doch, diese Zeitungen jenen wirt schaftlichen Liberalismus, der allein die Schuld an unserer heutigen wirtschaftlichen Not trägt. Jene patente „Freiheit in Handeln", die nur ihre eigene Geldtasche kennt und keine Rücksicht gegen den Mitmenschen. Mit dem Sturm gegen den Bauernbund ist es noch nicht so weit her. Auch! die Bauern haben Verstand und können überlegen. Mehr Verstand als gewisse Leute, die den Bauern für sehr dumm ansehen. Diese Leute wissen, daß der Bauer in eine rote oder nazirote Versammlung

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