von der französischen Kontrollmission in Imst, Herrn Bezirkshauptmann Dr. Petzer, die Hofräte Kotier, Erler und Bauer, die Ober bauräte Stark, Zelle, Zaunmüller und Weingart ner, die Bauräte Wolf und Lanser, den Bauleiter Ing. Müller, die Baufirma mit den leitenden In genieuren und, den Arbeitern, den Herrn Dekan Wallnöfer von Silz mit einigen geistlichen Her ren, die Vertreter der Bezirkslandwirtschafts kammern Imst und Landeck, die Herren Bür germeister mit den Gemeinderäten aus den bei den Gemeinden
Nächstenliebe. Nur der, der weiß, was es heißt, aus der Hei mat vertrieben worden zu sein, hat überhaupt ein Anrecht, Kritik oder Urteil abzugeben. Wie muß sich nun der Bauer verhalten? Er muß sich über Fragen der Konfession und der gestrigen politischen Zugehörigkeit weit hinweg setzen und bedenken, daß, wenn es um das Heute und Morgen geht, das Gestern keine Rolle spielt. Jeder Anständige, der bereit ist, für die Frei heit zu arbeiten und zu kämpfen, ist uns will kommen, woher er auch kommt, und nach wel
cher Religion er auch selig werden will. Sagen Sie es als Landesbauernräte der Bauernschaft, daß heuer kein Bauer und keine Bäuerin, gleich gültig ob arm oder reich, groß oder klein, ab seits stehen darf, auch dann nicht, wenn sie manchmal schimpfen und raunzen und nicht mit allem einverstanden sind. Gerade der, der schimpft, müßte der beste Arbeiter sein; denn wehe ihm, wenn es anders käme, dann könnte er nicht einmal mehr schimpfen. Wo hat nun der Bauernbund zu stehen? Kann und darf er abseits
stehen? Nein! Aber allein ist er zu schwach. Lernen wir aus dem Schicksal der großen bäuerlichen Organisationen der Nach barstaaten, die meist mächtiger und zahlenmäßig stärker waren als der österreichische Bauern bund; trotzdem wurden sie hinweggefegt, die Führer vertrieben, eingekerkert, hingerichtet; übrig blieb die führerlos in die Kolchose ge preßte Bauernschaft. Sie haben sich nicht recht zeitig zu helfen verstanden. Der österreichische Bauer wird eher, als er denkt, die Unterstützung
, so daß wir heute mit insgesamt 186 Reiffeisenkassen in allen Orten Tirols deratige Kreditgenossenschaften besitzen. Was F. W. Raiffeisen bewog, im Jahre 1862 den ersten Spar- und Darlehenskassenverein zu gründen, war die Erkenntnis, daß dem Bauern stand aus der kapitalistischen Wirtschaftsform heraus große Gefahren drohen, vor allem des halb, weil der Bauer im allgemeinen von der Geldwirtschaft keine oder nur sehr wenig Ahnung hatte. Wirtschaftliche Mißerfolge, die immer einmal auftreten können, zwangen