wie ein Lanzenstoß. Ganz in seiner !U,'anier lag eö, dabei seinen bäuerlichen Lesern salbungsvoll vorzuhalien, wie sie durch jenen Ausdruck eigentlich als „wilde Thiere' bezeichnet wüiden, welche man „sangen' müsse. Wo daS wackere Blatt nur kann, schüttet es Oel in daS Feuer des Hasses, welchen zwischen Bauern und Herren recht bell anzublasen so sein christliches Leiboergnugen wäre, wenn d»S Feuer nur auch brennen möchte. E» will aber nicht brennen. Der Bauer in Tirol kommt immer mehr zur Einsicht
, wie er sich sür feudal ultramontane Zwecke bisher zwar nicht, wie die Heißsporne heimlich schon lange wünschten, mit dem Stutzen oder dem Dreschflegel, aber doch mit der Feder, dem O'eldbeutel »„d dem Wahlzettel in der Hand mißbrauchen ließ. Welches Interesse soll der Bauer an der Politik der feudalen LändelstaatS- rechtler eigentlich haben? ES gab einst aus den nun langst gebrochenen Rit- terburgen unseres Landes mächtige Herren, welche de« Kaisers und des Reiches lachten, wenn sie him- mel>chreiende iLewa
und Ahnen ini Mittelaller. Und der stolze tirolische Bauer sollte für die Herr schaft dieser Leute ein Jmeress^ haben? Da müßte er jeder Vernunft, jeder geschichtlichen Erinnerung, jedes Ehr- und StandesgesühleS baar oder noch länger ein gutmüthiger unheilbarer Blinder sein, der sich gedankenlos am Nmrenseile der feudalen Junker herumführen ließe I» der Weltgeichjchte hat das letzte Stündleia für diese Junter ^war längst geschlagen, aber todt sind sie noch nicht. Sie leben, ja sie möchten sogar
zu verwechseln, der in Tirol wie in «?ester- riich überhaupt in seiner großen Mehrheit reich«- uno verfassungstreu ist — eine Thatiache, die wir nur darum anführen, weil sie von den feudalen Or ganen von jeher ignorirc worden ist und sür ihre Leser »ie verhandln war. In einem Punkte unterscheiden sich die heutigen feudalen Junker besonders merkbar von jenen im Mittelaller, sie gehen nämlich den Bauer» mit allen erdenllichen Schmeicheleien um den Bart. „Lieb Bäuer- lein srumm, laß dich ein bischen fangen
du nur Adressen zu unte»sert,gen und von deinem Wahlrechte jenen Gebrauch zu machen, den wir dir vorschreiben lassen; späterhin, freilich — doch davon spricht man noch nicht gern, werden ja sehen, halt dich nur be reit, lieb bäuerlein! Und dabei wird dem guten Bauer noch vorgesagt, was er von jeher für riesige Heldenthaten in allen Welt^egenden ausgeführt habe, daß eS schier der Bau?r selbst nicht glauben kann und ihm das große Rauchfaß sehr verdächtig vor kommt, daß eö ihn kühl überschleicht wie eine dunkle