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Dolomiten Landausgabe
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Page 3 of 8
Date: 05.02.1942
Physical description: 8
, im und daß Hitze viel chen, wie I die halb mit dem n warm! u! Zwar a anschei- en. sonst die die ltenraum Aufruhr des Taft» ?n ich — Ich meine Ser «un ser zum iß hak er im kog. Obres, eie Teils blich nur sehr ver« n kurzer Dt lat b*n ReH s. Wenn isst man Donnerstag, den 8. Februar 1042/XX ^Dolomiten' Nr. 6 — Seite S ist Der Bauer am Hof Es war zur Zeit, — die Äelteren aus uns denken es noch — als in manchen Ländern Europas größte Not herrschte und sich der Geldwert von Tag zu Tag verringerte. Da verloren viele

Leute den Kopf; die einen, weil sie nicht mehr wußten, wie sie die not- wendigsten Lebensmittel und Kleider auf bringen könnten, die andern, weil sie mit dem vielen Geld nichts anzufongen wußten. Die einen scheuten kein Mittel, sich Zeug zusam menzuschaffen. bei den andern, bei den Reich gewordenen, stieg der Geldhunger In dem Maße, als sich der Goldhaufen vermehrte. Der Bauer am Hof hat ein mittelgroßes Gütl und führt aber auch nicht schlecht daran. Man sieht es dem Hof an, daß er mit Ver ständnis

geführt wird und daß darauf ein gesunder Wohlstand ruht oder sich nieder zulassen beginnt. Die einem im Dorfe sagen: „Der Bauer am tfof versteht's net; er ist viel zu billig mit allem, was er verkauft.' Die andern sagen: „Der Bauer am Hof hat doch alleweil das Nichtige getroffen. Wären nur alle-fo, wie der Bauer am Hof!' Zwei Nachbarn, der Weaerbauer und der Wiesbauer, erzählen eines Tages dem Bauer am Hof> daß. die Preise erfchrecklicherweife in die Höhe gegangen sind. „Der Lenz hat für seine Kuh

das Doppelte von dem gekriegt als vor ein paar Wochen.' faat der Weger bauer.' „Nit's Doppelte,' fällt ihm der Wiesbauer in.die Rede, „s Dreifache. Jatz soll man verkaf'n. was man verkaf'n kann. Teurer kann's nimmer werden.' „Und das Holz', sagte der Weaerbauer. „ist im Preis ganz närrisch gestiegen. War ein jeder dumm, der jetzt nit Holz schlagt.' „Laßt euch nit aus'm Häusl bringen!' sagt der Bauer am Hof. „Das Ganze ist ein ungesunder Zustand. Wer sich zuviel in den tollen Strudel Hineinreißen läßt

, dem geht's schlechter als wie zuvor.' Die beiden verstanden die Rede des Bauern am Hof nit Wie der die beiden Zweifler so vor sich stehen sieht, da saat er: „Wenn ihr mich heute auch nit versteht, so versteht ihr mich doch in ein paar Jahren.' So gingen sie auseinander. Aber die Rede des Bauern am Hof ist den Nachbarn doch im Kopf umgegangen. „Wollen wir sehn, wer recht bat,' sagte der eine. Und der anderes „Achtgeben aber tue ich, wie der Bauer am Hof alleweil aberhausen wird und freuen

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 05.02.1942
Physical description: 8
Der D Mer u, Hans nnd Hof Der Bauer am Hof Cs war zur Zeit, — die Aelteren aus uns denken -72 noch — als in manchen Ländern Europas größte Not herrschte und sich der Geldwert von Tag zu Tag verringerte. Da verloren viele Leute den Kopf; die einen, weil sie nicht mehr mutzten, wie sie die not« wendigsten Lebensmittel und Kleider auf» bringen könnten, die andern, weil sie mit dem vielen Geld nichts anzufangen wußten. Die «inen scheuten kein Mittel, sich Zeug zusam menzuschaffen

. bei den andern, bei den Reich» gewordenen, stieg der Geldhunger in dem Maße, als sich der Goldhaufen vermehrte. Der Dauer am Hof hat ein mittelgroßes Gut! und führt aber auch nicht schlecht daran. Man sieht es dem Hof an. daß er mit Ver ständnis geführt wird und daß darauf ein gesunder Wohlstand ruht oder sich nieder zulasten beginnt. Die einem im Dorfe sagen: „Der Bauer am Hof versteht's net; er ist viel zu billig mit. allem, was er verkauft.' Die andern sagen: „Der Bauer am Hof hat doch alleweil dos Richtige getroffen

. Wären nur alle so. wie der Bauer am Hof!' Zwei Nachbarn, der Weaerbauer und der Wiesbauer, erzählen eines Tages dem Bauer am Hof, daß die Preise erschrecklicherweise in die Höhe gegangen sind. „Der Lenz hat für seine Kuh das Dopvelte von dem gekriegt als vor ein paar Wochen.' sagt der Weger bauer.' „Nit's Donpelte,' fällt ihm der Wiesbauer in die Rede, „s Dreifache. Jatz soll man verkaf'n, was man verkaf'n kann. Teurer kann's nimmer werden.' «Und das Holz', sagte der Wegerbauer, „ist im Preis ganz

närrisch gestiegen. War ein jeder dumm, der jetzt nit Holz schlagt.' „Laßt euch nit aus'm Häusl bringen!' sagt der Bauer am Hof. „Das Ganze ist «in ungesunder Zustand. Wer sich zuviel in den tollen Strudel hineinreißen läßt, dem geht's schlechter als wie zuvor.' Die beiden verstanden die Rede des Bauern am Hof nit Wie der die beiden Zweifler jo vor sich stehen sieht, da sagt er: „Wenn ihr mich heute auch nit versteht, so versteht ihr mich doch In ein paar Jahren.' So gingen sie auseinander

. Aber die Rede des Bauern am Hof ist den Nachbarn doch im Kopf umaeqangen. „Wollen wir sehn, wer recht hat ' sagte der eine. Und der andere: „Achtgeben aber tue ich. wie der Bauer am Hof alleweil aberhausen wird und freuen tu ich mich, wenn Ich ihm sagen kann: Sigst es, Dauer am Hof, das hast du von deinem Zurückhalten und von deinem Gut sein. wir haben etwas und du hast nix.' Der Bauer am Hof ist von den Nachbarn weg in seine Stube gegangen, hat einen alten Kalender aus dem Wandkasten beraus- genommen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.06.1935
Physical description: 8
aufbrausenden Jubel, als ein Mann über die Laufvlanke kommt, hinter ihm zwei andere in Arbeiterkleidung, daNn wieder Herren im Gehrock... Wilhelm Bauer! ^r ist groß, schmächtig und hat ein bleiches Ge sicht. Die Augen liegen in tiefen Hölen. Man be steigt ein Boot, und es geht hinüber zum Brand taucher. Bauer wendet sich an einen der Herren im Gehrock: „Professor', sagt er, „ich möchte ein letztes Mal aufmerksam machen,daß zweie meiner Anord nungen beim Bau des Bootes nicht beachtet wur den!' Der Professor

nickt, aber Bauer fährt fort: „Erstens find keine^ besonderen Behälter für den Wasserballast eingerichtet worden. Wenn aber das Wasser drei ins Boot lallst, kann ich mich bei den Gefahren einer ungleichen Gewichtsverteilung für die Stabilität nicht verbürgen! Meine Herren, Sie verlangen von mir, daß ich eine Tieftauchung vor nehmen soll, und Sie haben — als Sachverständi ge — erklärt, daß Sechs-Millimeter-Eisenplatten dafür genügten!' Die Herren nicken selbstbewußt. Bauer sagt: „Eine Verantwortung

für das Kommende muß ich ablehnen!' Dann winkt er seinen Begleitern zu. Witt und Thomsen besteigen den Brander. So kön nen die anderen Herren durch die Luke ins Innere des Bootes schauen. Ein Gewirr von Treträdern und Zahnkränzen ist zu erkennen. „Was sind das dort für Lappen?' drängt sich einer vor. „Gummi handschuhe in der Bordwand', gibt man ihm Aus kunft, „zum Befestigen der Millen am feindlichen Schiff!' Bauer steigt hinterher. Es ist genau neun Uhr, als sich das Einsteigeluck hinter den drei Leuten

'chließt. Das Wasser quirlt auf. Das Boot bewegt ich schwerfällig. Langsam geht es tiefer, dann ist es verschwunden... Obwohl sie nicht ohne Mut sind, ist den drei Leuten doch merkwürdig zumute, als das Licht mmer fahler wird und sich im Wasser grünlich l-richt. Bauer öffnet den Einströmhahn. Witt und Thomsen treten heftig die Räder, mit denen sie zie Schrauben in Bewegung versetzen. In breitem Strahl schießt das Wasser herein. Bauers Gesicht ist gespannt. Er wartet, ob es sich gleichmäßig ver teilen

wird. Er vermutet, daß sie sich gerade über der tiefen Stelle befinden, die er ansteuern sollte. Er ruft seinen Leuten ein Halt zu. Sie hören auf, horchen auf das einströmende Wasser. Da spüren sie plötzlich, wie das Boot sich schräg legt. Mit einem Blick sieht Bauer, daß Witt und Thomsen schon Wasser unter den Füßen. haben, während er noch trocken steht. Es ruckt hörbar durch den Bootsrumpf, und das Heck senkt sich auf fällig, Da springt Bauer vor. Im gleichen Augenblick stürzen alle Eisenteile

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 09.08.1933
Physical description: 10
gewiß." „Fährst du noch einmal nach Rußland, Vater? Dann nimmst du mich mit?" fragte der Bub im Ge danken an die große Reise. „Nein, mein Bub, nie wieder. Ich bin froh, daß ich wieder daheim bin. Und du, mein Bub, sei froh, daß du hier in Deutschland bist und nicht im Elend eines russischen Bauernhauses auftvachsen mutzt." Als die Gertrud weiter forschte: „So bist du gerne wieder nach Thalhangen Zurückgekehrt?" da hielt der Bauer mit seinen langen Schritten ein, wischte sich den Schweiß

, die sie beide in stockfinsterer Nacht ge schlossen. Er zeichnete wieder alle die Bilder der Ver worfenheit und Verwahrlosung der Kinder, die er ge sehen. So erzählte er bald stillestehend, bald gehend aus dem ganzen langen Weg weiter. Plötzlich fragte der Bauer die Gertrud nach dem Russen. Ein feindseliger Blick schoß aus ihren Augen. In verhaltener Erregung überstürzte sie ihre Worte, als sie zu erzählen begann: „Der Russe ... der Germansky ... der ist heute schon früh am Abend weg zu seinen Genossen gelau

der Rothosbauer vor der Türe seines Hauses. Einen Augenblick hielt er stille. Forschend tastete sein Blick die Fenster ab. Sie blieben dunkel. Nur im Stübchen des Michel brannte ein mattes Licht. Mit einem Ruck riß der Bauer die Haustüre auf. Schweren Schrittes stapfte er über die knarrende Stiege hinauf. Gertrud eilte voraus und entzündete Licht in der großen Bauernstube. Der Tisch war ge deckt. Ein großer Strauß von Geigenschlüsseln und April'blumen schmückte ihn zu seinem Empfang Nr. 32. SeUntbtnk

von ihm sortgegan- gen, seine Klara, sein Alles? Nein, nein! Das konnte nicht fein. Gewiß wollte sie ihn noch mit irgendeiner Ueberraschung überrumpeln. Anders konnte es nicht fein, anders durfte es nicht fein. „Lieber Gott, nein, laß es nicht anders sein!" seufzte fein Inneres. Der Bauer schritt zur Türe des Schlafzimmers. Sie war verschlossen. „Mach auf, Klara!" rief er, heftig an die Türe pochend. „Komm doch heraus. Ich weiß schon, daß du dich versteckst, um mich zu überraschen .... Laß mich nicht so lange

hier vor mir verschlossen?" ruft der Bauer mit zitternder Stimme. „Das Zimmer gehört jetzt dem Russen ... Die Bäuerin und die Kinder schlafen nicht mehr hier drin nen", gab Gertrud zögernd zur Antwort. „Wie, was, das Zimmer gehört dem Russen? Wer hat es ihm gegeben?" brauste der Bauer auf. „Er hat es sich genommen." ./Und meine Bäuerin? Wo ist sie? Jetzt habe ich das Versteckspiel satt. Wo ist meine Frau?" Wie um sie zu suchen, griff der Bauer nach der Klinke der Stubentüre. Schnell schlüpfte Gertrud

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.02.1910
Physical description: 8
Nr. 35 „Bosnier Zeitung' (SÜÄtrroler Tagölatt) Montag den 14. Februar 19lt) Nikolsdorf; Mair Jakob, Kaufmann, Untermars; Malleier Martin, Sägebesitzer, Oberlana; Malpaga Johann, Bauer, Tisens; March Anton, Bauer, RaasNatz; Martiner Franz, Bildhauer, St. Ulrich-, Masctti Josef, Weinhändler, Gries; Mayr Ferd., Krämer, Lavant; Mayr Johann, Bauer, Göriach; Mayrgünter Paul, Lederhändler, Bozen; Micchieli Josef, Hotelier, Ampezzo; Michel Franz, Bauer. Margreid; Micheler Johann, Vikoler, Villnöß

; Mlttcrutmer Josef, Bauer, Albeins; Molling Peter, Wirt, Brixen; Moser Otto, Händelsmann, Bozen; Mumelter Johann, Perl, Gries; Mumelter Hecm. Dr., Advokat, Bozen; Nagele Peter, Bauer, Auer; Nest! Josef, Bauer, St. Leonhard; Niederkofler Anton, Bauer, Lüsen; Niedermayr Alfons, Wein- Händler, Girlan; NM Peter, Bauer, Sarns; Oberhofer Johann, Wirr, St. Jakob i. Ahrn; Oberhollenzer Thomas, Bauer, Luttach; Oberrauch Josef, Bauer, St. Andrä; Obwegs Vigil, Krämer, St. Vigil; Ortler Adolf, Kaufmann, Laas; Pall

- huber Andrä, H-llstainer, Antholz; Pardeller An!., Frommerbauer, Welschnosen; Part Martin, Baucr, Schlanders; Pasolli Emil, Besitzer, Branzoll; Pes- koller Johann, Bauer, Hofen,; P^zei Josef. Krä mer, Weitental; Pfeiffer Alois, Besitzer, Leiscrs; Wischer Alois, Krämer, Montan ; Plaikner Balth., Holzhändlcr, Kiens; Plank Josef, Tischler, Bozen; Plattner Franz, Holzhändler, Gries; Powells Vigil. Bauer, Kurtatsch; Pörnbacher Anton, Uhrmacher, St. Georgen; Prantner Jakob, Hausbesitzer, Ober - mais

; Prenn Josef, Brugger, Mühlwald; Prinoth Eduard, Privat, Bozen; Prizzi Josef, Privat, Meran; Pntzer Ivo 3!. v., Weinhändler, St. Pauls; Putzer Peter, Bauer, Vahrn; Nabensteiner Franz, Altpostwirt, Villanders; Reden Johann, Huter, Sand i. T.; Neibmayr Alois, Kaufmann, Meran; Reich Johann, Bauer, Kortsch; Neichelt Franz, In genieur, Bozen; Reiter Josef, Bauer, Bannberg; Reiterer Georg, Wirt, Höfling; Riebler Viktor, Schlosser, Lienz; Rieder Ferdinand, Bäcker, Wils berg; Rief Nobett, Villabesitzer

, Obermais; Rif- seser Josef, Altarbaucr, St. Ulrich; Nöggla Ant., Privat, Kaltern; Nöggla Franz Ed., Weinhändler, TraminRung Johann, Villabesitzer, Untermais; Sanoner. Anton, Hausbesitzer, St. Ulrich;. Schilo Peter, Privat, Bruneck; Schlechtleitner Alois, Bäd wirt, SchalderS; Schmid Franz, Bauer, Frangart; Schneider Ferdinand, Seiler, Sterzing; Schwärzler Alois, Kaufmann, Sterzing; Schweighofer Ludwig, Hausbesitzer, Bruneck; Schweighofer Roman, Färber, Brixen; Senfter Franz, Bauer, Lcisach; . Senfter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 18
Date: 30.08.1928
Physical description: 18
und da derfrag i von deiner Frau, daß dir a Unglück zug'stoß'n is. Sag', was is denn eigentlich glwes'n?" Dann schaut er um und verschafft 'sich Gewißheit, daß die Bäuerin fort ist. „Woaßt, aus der Bäuerin is langewig nix außa z' bringen." ,-Dös glaub' i dir schon," sagt -der Bauer mit seiner kreiscken-den Stimme, die -ewig heiser ist. „Also, was g'wesst is, möchst -wiss'n. Gestern in der Früh steig' i aufi gegen -die Rotecke. Mei Alm hätt' t mir an sch aust woll'n, ob i Heuer die paar Stuck Bi-ch nit

sein." Da fährt -aber der Bauer auf: „Soll i mein eigene Sach' nit -amal anschaust dürf'n? Himmelkreuzteufel, was mir g'hört, g'hört mir und dadran hat koa Mensch zu rütteln!" „Kaltenbrunner," mahnt der Wachtmeister, „in der Beziehung bist viel z' kurzsichtig. Der Krieg is halt amal da, wenn du di' a noch so wehrst dagegen. Aber so sein sie fast -alle, dö Sextener: sie glab'n, sie müssen 's mit ihr'n Starrkopf zwingen. Aber sie machen -sie' damit grab alles schlechter. — I wünsch' dir halt a gute Besserung

, Bauer, und a g'scheit's Einsehst. I tat' -dir rätst: zieh' aus, möglichst bald; denn lang kann 's nit dauern, bis die Welsch'n ordentlich an'fangen. Und dann kann 's z' spät sein. Pfü-at Gott, Bauer!" — Und schon steht er nimmer in der Kammer, wo der Bauer in seinem Bett liegt. Der Kaltenbrunner aber schaut in Heller Wut gegen die Tür und schimpft halblaut vor sich hin: „Fixelement, der Kerl is mir noch ab gangen mit seiner Predigt. Als wenn er mir an gut'n Rat ge-b'n wollt', der Tepp, der schwäre

! A was!" — Unwillig knurrend dreht sich der Bauer auf die Seite und. schließt die Augen. Die zwei drunten in der Stube haben der Bäuerin inzwischen das Abenteuer am Kreuzberg erzählt. Die Bäuerin jammert und wäre bald ins Weinen gekommen. „So nah' fein die Welsch'n schon?" fragt sie mit einem ängstlichen Blick durch das Fenster. „Ja, ja, Bäuerin," foppt sie der junge Standschütz. ,^chau -grad außi beim Fenster. Auf amal, daß d' es nit moanst, schaut a welscher Kopf eina." „Und i Hab' eh' mein Alt'n g'sagt

. Der Ebner-Bau-er kehrt sich nicht -mehr daran. Seinem Ohr ist -der Donner der Geschütze Musik -ge worden, -die 'ihn antreibt und aufpeitscht zur Arbeit. Bei jedem Schuß sagt er -sich: „So oft ihr schießt, schaffe ich ein Stück Arbeit, das dies aufbaut, -was ihr zerstört. Ihr 'singt mir ein gewaltiges Lied, d-as mich anspornt zur Tat, zum Trotz wider eure finstern Gewalten!" So arbeitet -der Ebner-Bauer mit seinem kräftigen, gedrungenen Leib, mit seiner -gläubigen Seele, die dem Schicksal -vertraut

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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 31.12.1943
Physical description: 8
erlöst worden war. „Der, arme Häuter hat's fetzt wohl endlich überstanden', meint nachdenklich der Krämer, „'s ist nur fchad. daß er's nimmer erlebt hat.' ', Als dem Parthanesbauer fein junges Weib starb, wurde es im Hause aufge bahrt. Da kam ein guter Bekannter aus der Stadt auf den Hof. um sein Beileid auszusprechen. In Hausflur stieß er auf den Bauer, der seelenruhig seine Stum melpfeife lReggl) rauchte. Aus die ge drechselten Worte des Städters erwiderte er nur: „Ja. ja. die Ross hat's schnell

. daß er sich fast naturhast .ausleben kann. Da ihm demnach wenig fehlt, erfüllt ihn auch keine LebOisgier. Er ist ein geborener Lebenskünstler und es wohnt In ihm keine inner« Unrast und Leere, nicht die Llngsi. etwas zu versä:änen. Er lebt nicht in einer dauernden Jagd nach kurzen' Be friedigungen weil er sich auf sich selbst besinnt. Der Etschländer genießt leicht und unbekümmert. War da in Sankt Peter auf Tirol ein Bauer an der Grippe erkrankt. Hernach hat er keinen Wein mehr mögen. Der Fran.ll. sein Freund

, besucht ihn und fragt: „Wie geht's denn. Mich!?' — „Sonst ganz aut, aber ich mag halt keinen Wein mehr/ Der Franz! tföltet ihn. Schließlich sagt der Michl: „Du. Franzl, was meinst, sei einmal aufrichtig, wird mir das etwa bleiben?' wird nicht und Spruchmeisheit besitzen. Wunder nehmen. Zwei Bauern sind auf dem Weg in die Stadt. Begegnen ihnen zwei vornehme Damen, die ein feines Parfüm um sich verbreiten. Sagt der eine Bauer zum andern: „Du. riechst du nir?' — .'Wall, das riecht gut, das wird halt

dann, was für eine dich gekratzt hat, wenn du aus dem Sack wieder herausfahrst.' Auf einem Hofe war der Dauer nicht gmrz gut beieiUander. Abends spricht er zu den Knechten: „Harcht's. Ich geh setzt schlafen. Wenn Ich einen Durst krieg, müßt ihr mir einen Bittrich (ein hölzer nes Weingefäß, das etwa drei Liter hält) voll vom Keller holen.' „Aber Bauer, das wissen wir nicht wann Ihr Durst habt.' — „Ach was', war die un gehaltene Antwort, „Durst Hab' ich alle weil.' Damit war die ganze Angelegenheit erledigt. Daß die Menschen

, die mit Erde. Wind und Wetter. Spritzen und Sck)wefeln. Keller und Kuchl auf so vertrautem Fuße stehen, ein vollgerüttelt Maß an Lebens- Ein Dübl komnrt nach Gsteir und hat dort dem Bauer etwas auszurichten. Das Bübl hat von dem weiten Gang einen rechten Hunger bekommen, deshalb setzt ihm die Bäuerin etwas zum Essen vor. Daraufhin haut das Bübl wie ein Dre scher drein. Die Bäuerin schaut ihm mit Vergnü gen zu, wie es so einpackt. Plötzlich läuft ein verdrießlicher Lug über ihr Gesicht und sie spricht

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 55 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
dein Bergdorfe MÄten obechalb Terlan, hauste einst ein «eichet, alter Bauer, ver Jo aeizig war» baß er täglich nur einen schwarzen Knödel aß. Aber hie und da gönnte er sich doch ein Glast Wein, und wenn er manchmal einen be sonders tiefen Griff in den Geldbeutel tat, so geschah es dem edlen Terlaner zu Liebe. - Wieder einmal war der Herbst InS Land gekommen und hatte ringS um daS sonnbeglcMzte Terlan die Trauben zum Reifen gebracht. MS unser Möltner hörte, daß man tn Terlan unten schon neuen Wein haben rönne

, da dachte er, daS Gekdl im Sack ist freilich gut, aber der Terlaner noch besser. Und er nahm ein Panzele (Füßchen) zu hundert Maß, lud eS auf eine Schleife und fuhr damit am nächsten Morgen (te hinunter bis nach Terlan. Daselbst kehrte er bei einem !annten ein, der ein Weinbauer war, und kaufte sich und auf dem steinigem doppelt.heiß, so baß der Bauer und wenig rasten mußten. Als sie daS ger >ein Roß alleweil ein wieder tun wollten 10 Gegend am Weg nach Tljen» - u urkundlich 1289 bezeugt, Mittel lana

», Schlucht, Strudel). und der Bauer mit Wohlgefallen das Panzele betrachtete, da bemerkte er zu seinem Verdruß, daß der Zapfen tatterte (wackelte) und bei jcdenr Rüttler etliche Tropfen Wein her- ausfielen. Der Bauer wollte mm den Zapfen fester hinein schlagen, allein das ließ sich nicht machen, weil der Zapfen zu kurz war. D-rum mußte der Bauer ein geeignetes Stück Holz suchen und einen neuen Zapfen schneiden. Allein wie mhr er auch umherschaute, er sah nur krnMme und knorrige Aeste, aus denen

er nichts machen konnte. Wie er aber so int Wald mid Buschwerk herumkroch, stand er plötzlich vor zwei Nörgelcn, die ihn verschinitzt anlächelten. Der Bauer »vandte sich Mlwirsch jab, denn er wußte, daß es den Zivergen großes Vergnügen macht, wenn jemand vergeblich ctlvaS sucht. Also ging er seitwärts in das Dickicht. Da rief eines' der Rörgelen: „He, Bauer, ivas suchst denn?' Der M'öltner gab zunächst keine Antwort^ alS ihm die Zwerge aber nachliefen und ihn eindringlich befragten, er zählte

er ihnen, daß er ein Stück Werkhollz für einen Faß- zapfen brauche. Flugs machten sich die Ziverge an die Ar beit und in wenigen Augenblicken (var der schönste Zapfen fertig. Ter Bauer zeigte sich ganz zufrieden und wollte den Zapfen nehmen, «Nein da sagten die Rörgelen, sie würden ihm jenen nur überlassen, ivenn sie dafür ein GlaSl Wein bekämen. Rach längerem Hin- mid Herren erklärte endlich der Bauer, der nur mit Mühe seinen Geiz Überwinden konnte, er werde jchem der zwei Rörgelen ein Glasl Terlaner sch^ken

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Dolomiten
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Page 11 of 16
Date: 24.12.1930
Physical description: 16
diesen Fragen nur ein bekümmertes Still» schweigen entgegen. .Jesses! Die Sprach hat er aa verlor'»!* stellle die Bäuerin fest. »Burgll Menal Der Friedl soll glei' in die Stadt fahr'n um den Doktor!* „Geh. laß lei, Zenzl,* ließ sich der Dauer endlich mit matter Stimme vernehmen. »Mir hilft kein Doktor nimmer. In drei Tag bin ih a Leich!* „Sepp!* beschwor ihn die Bäuerin. »Geh. red decht nit so. Was ist dir denn eigentlich g'schech'n? Was fohlt dir denn?* Der Bauer richtete sich auf und sah

schob das letzte Stück Speck zwischen die Zähne und spülte herzhaft nach — sonst brauche sie sa nur die Geistervef zu fragen. Und in drei Tagen se! Mittwoch... Die Bäuerin bemühte sich eifrig, dem Bauer begreiflich zu machen, daß solchen Träumen nicht unbedingt immer in drei Tagen die Erfüllung folgen müsse. Diesen sündhaften Aberglauben hätte ohnehin nur di« spinnet- Geistervef aufgebracht. Sterben müsse er freilich einmal. Aber erst ganz zuletzt. Bor- läufig pressiere das nicht im Geringsten

. Und Träume — so führte sie aus — hätten wohl häufig höchst natürliche Ursachen; so sei es beispielsweise leicht erklärlich, daß einer, auf dessen Wange eine Biene erschlagen werde, von einer Watschen träume. Und daß einer, der vor drei Tagen bet einem Begräbnis gewesen ist, vom Aufbahren träume, sei wei ter auch kein Wunder. Der Bauer möge zu seiner Beruhigung die drei kritischen Tage getrost im Bett verbringen. Da könne ihm sicher kein Unglück zustoßen. Der Dauer aber warf seinem Weibe

einlassen. Und am Stefanitag spätestens fei di« Begräbnis... * Am Mittwoch morgens fühlte sich der Riederbauer tatsächlich schon ganz bedeutend schwächer. Im Hause war es merkwürdig still ge worden, denn den Ehhalten war gesagt wor den, der Bauer liege an einem Halstisel zu Bett. Die Mägde schlichen auf Zehenspitzen über den Flur, und der Friedl traute sich nicht mehr, im Hofe draußen an den neuen Schlittenkufen zu hämmern. Aber auch die Bäuerin war ziemlich er schöpft und wußte sich keinen Rat mehr

!* jammerte die Bäuerin und setzte sich ans Bett. »Jetzt macht er amend gar 's Testament.* „Könne schon sein,* sagte der Bauer. „Ein' Ordnung muß der Mensch alleweil hinter lassen, rmmn er auf die große Reis' gehr.* »giof o wtTf t»* »Da wird bald Ordnung g'macht sein,* meinte die Bäuerin. »Kinder Hab' mer keine.. .* Der Bauer ließ die Feder fallen, legte sich wieder hintenüber und schloß die Augen. Ihm war urplötzlich wieder ganz schwindelig ge worden. »Ja, ja,* sagte

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Dolomiten Landausgabe
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Page 2 of 6
Date: 04.03.1943
Physical description: 6
hin word'n, Heuer im Frühjahr hab'n acht Hennen den Pfiff g'habt und jetzt ist wieder der Bauer krank und nix hilft!' „Wo fahlt's ihm denn eigentlich?' fragte die Nachbarin. „'s Kreuz tuet ihm weh und a Schwäch'» hat er zum Gotterbarmen, und keinen Knödl kann er mehr essen und kein Kraut. Er meint, es ist ihm inwendig etwas g'sprungen.' „Und was sagt der Doktor?' „Weißt, Sepha (die Duxerbäuerin dämpfte ihre Stimme zum Flüsterton und nahm eine verbissene Miene an), verschrc'bt er nit gar dem Bauer

ein Flaschl, nit größer als mein Finger- huet, und ein paar Tropf'n soll er nehmen alle Stund, weißt Sepha, so ein Eselslackl her, i ie der Bauer ist, ein paar Tropf'n! Wo ihm das ganze Flaschl voll nit amal bis zur Gurgel langt.' „Dös mein i auch', bestätigte die Sepha. „So einer braucht mehr, bis cs ihn angreifi!' „Der Bauer hat's auch glei zum Fenster aus- g'worfen! Und jetzt f. -* — tuier selber allerhand orobiert. aber cs greift nix an. Der Weh laßt nit nach und der Bauer werd alleweil maischer

und machte einen Knoten. Es war dies der fünfte. Dann fuhr er mit seiner Schind mähre weiter. Die Bäuerin ging in» Haus zurück und trat in die Stube zum Bauer. Der lag auf der Ofen bank und fluchte unter zwei riesigen, überein- andergelegten Betten hervor. „Sepp, bis heut' zu Nacht kriegst Hilf'. Der Thaurerdokior werd' n Mittel schicke», dös dich anareift!' Der Bauer gab leine Antwort. Er fluchte weiter. Die Bäuerin ergriff seine Hand und bat: „Weh. Scov, sag' eppes!' „Der Thaurerdokior ist ein Esel

und du a dumme Gans!' Dann warf sich der Bauer auf die andere Seite und sprach keine Silbe mehr. Die Bäuerin konnte kaum den Abend erwarten, wo der Bote mit dem angreifeuden Mittel zurüitkoinmen sollte. Der Kuckuck an der großen Wanduhr halte bereits sieben-, dann acht- und jetzt gar neunmal geschrien. der Bauer auf der Ofenbank noch viel öfter. Endlich um halb zehn Uhr abends lahmte der Botengaul mit denr Wägelchen daher, ihm zur Seite der duslige Bote. Sein ganzes Gesicht leuchtete in Purpurrot

. Das ist bei den Boten und Fuhrleuten nichts Besonderes. Sie behaup ten. es komme von der frischen Luft. Er überreichte der harrenden Bäuerin ein ziemlich umfangreiches, in Papier gewickeltes Etwas, nahm den Botenlohn in Empfang und taumelte mit Gaul und Wägelchen weiter. Die Bäuerin eilte in die Stube, löste von dem Er haltenen schleunigst die Umhüllung ab und h! 't dem Bauer triumphierend eine große, schwarze Flasche hin. Der schaute zuerst ein Weilchen mißtrauisch auf das Ungetüm. Allmählich aber.schien

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 17.07.1930
Physical description: 12
zu; der sollte wohl sagen: frage mich nicht! — Die Alte sah mit scharfen, klugen Augen dem Mädchen nach. Ihr Mund war fest übereinander gekniffen und die Hand ruhte geballt auf dem Tische. „Dich, Trine, Hab' ich durchschaut,' sprach sie zu sich selbst; „dich frage ich in der ganzen Sache um nichts mehr. Jetzt komme ich über den Bauer. Sein Kopf ist um kein Haar weicher, als das der . Nachtigall. Aber das macht nichts; die Weidhoferin wird mit allem fertig.' Sie fand ihren Ehemann in der großen Stube sitzend

, mit hängendem Kopfe und einer Armenfündermiene. Aber kaum hatte der Bauer fein Weib erschaut, als er sich stramm aufrichtete, frisch und keck blickte. Das half aber nichts; denn die Bäuerin zwinkerte mit den Augen und begann in festem, entschiedenem Tone: „So bist du da? Ist mir ganz recht, daß ich dich antreffe. Du, mit dir habe ich ein Wort zu reden. Aber nicht in der Stube da; denn was ich dir zu sagen habe, ist nicht für anderer Leute Ohren. Also geh du nur mit mir; das Ding muß unter vier Augen geredet

werden!' Der Bauer griff unwillkürlich hinter die Ohren und schaute mit verwunderter Angst auf seine Alte. „Muß es gleich fein?' ftagte er fast de mütig. „Freilich, auf der, Stelle. Das Wetter ist zum Losbrechen geladen, also komm nur; kann nicht gut, stehen, ob es nicht ein schlägt.' „Oho!' rief der Bauer, einen Schritt zurücktretend. „Vorwärts!' Die Bäuerin deutete mit dem Zeigefinger nach der Türe, und der Bauer ging. Und bald darauf saßen sie im Hinterstüb chen. Die Bäuerin hatte dort die Fenster geschlossen

, die Vorhänge vorgezogen und die Türe verriegelt, ehe sie mit ihrem Ehe mann zu sprechen begann. „Also die Nachtigall geht fort?' begann sie die Unterredung. „Ja so hat sie im Sinne; aber ich denke, du richtest ihr den Kopf zurecht, daß sie h?ribt', antwortete der Bauer. „Ich?' tat die Weidhoferin erstaunt. „Was dir nicht einfällt? Mir ist's recht, wenn die Nachtigall geht; und tut sie's nicht selbst, so heiße ich sie fortgehen.' Der Weidhofer wußte nicht, was er sich bei dieser Rede denken sollte. Er sah

das andere. Mein Isidor soll ja die MUllerburgl hei- raten? Ist's nicht so?' „Jawohl, ich hätte es dir just heute abend auseinandergefetzt.' „Es wäre genug gewesen, wenn du es mir einfach gesagt hättest', entgegnete die Weidhoferin verletzt. „Aber daß so etwas anhere Leute eher wissen als ich, die Haus mutter, ist doch gegen alle Ordnung.' „Sei nur nicht gleich so stürmisch,' be- sänstigte der Bauer; „ich hätte dir ja doch alles gesagt.' „So? da schau' her! Bist schier wie ein alter Oberschreiber am Landgerichte

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Der Arbeiter
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Page 5 of 10
Date: 09.03.1927
Physical description: 10
«eite 36. .Der Bergfried" *> Das SLÜckeLkreuz. Originalerzählung von Karl Tin Hofer. Nach einer Stunde kommt verstaubt und keuchend der alte Mesner auf den Heimhof. Vor dem Tor trifft er das Mariedl: „Wo ist der Bauer?" „Weißt nit, werd wohl in der Stuben fein." „Ist er schon lang daheim?" „Schon über eine Weil." In der Stuben aber ist er nimmer. Da ist nur mehr Martha mit dem Dirndl Der Heimbauer steht beim Teich unten, stiert vergessen in das Wasser. Wirft ein Brösel

— darf er es nicht wehren — kann er es nicht wehren. Nein, der Josef hat nicht recht. Aber wie ist das, hat er als Halbfremder das Recht, dem Bauer ein hartes Wort zu sagen? Darf er ihm Vorreden: „Da ist deine Pflicht und da nit." Wird nicht der andere wettern Nr. 10. und fluchen und ihn vielleicht von dem Hof jagen? — — Nein, das wird der Josef nicht. — Aber er wird ihm vielleicht doch die Red verbieten, denn es geht um sein Kind. Und am End ist es gar nicht so ernst — der Josef liebt sein Weib

— fein Kind — er wird ihr Unglück nicht wollen. — Dann stört er den Haus frieden am Heimhof. Auf dem Nochenberg sollt es nicht heißen: wegen dem Alten sind die Jungen Harb — nein, das will er nicht, das will er nicht. „Martha, Kindl, ich geh wieder. Auf den Bauer wart ich nit mehr. Ich wills bedenken, leicht komm ich einmal in der nächsten Zeit und rede mit ihm Tu ihn mir grüßen! Und grämen tust dich nit mehr — gelt, Kindl, nit mehr?!" Noch einmal streichelt er ihr über das Haar Da tritt

der Heimhofer mit dem Dirndlein ein. Jetzt ists zu spät zu gehen. So setzt sich der Mesner an den Tisch. Er will warten, brs der andere zum Reden beginnt. Doch auch der Heimhofer schweigt. Still ist es wie in einer Torenkammer Am Fenster summt laut eine blaue Fliege. Der Bauer verfolgt j Le eine Weil, ohne daß er selbst es gewahr wird. ~ Am End setzt er sich ebenfalls an den schweren Tisch. Hanna fühlt, daß etwas kommen muß. Es ist wie das letzte große Rasten vor einem verzweifelten End- kampf. Sie erhebt

: „In die Rohrauen bist geritten, Josef? — In die Rohr auen zum Bärenklammer?" Die Frage reizt den Bauer. Er stampft mit dem Fuß. Wie um sich gegen unsichtbare Angriffe zu ver teidigen, wappnet er sich mit Trotz. Seine Stimme klingt zornig da herinnen, wie das Rauschen eines Wildbaches, der immer und immer wieder den weh renden Wall anspringt. „Ja, in die Rohrauen, bin aber wieder umgekehrt — unverrichteter Sache. Aber doch, etwas muß ge schehen. Hanna muß weg auf eine Zeitlang, etwas muß geschehen Dirndl

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 09.07.1940
Physical description: 4
? pen ^ ? Nl' n Dienstag, den 9. Iiils19èxvii> ,i s ' >- !i ài» »4^««iàsn /in«ist /»«im Als Regine Eicken iin var lind auf einein Bauernhof am Nan- üe der Heide alo Hilse eingesetzt >vurt>e geschah es eines Tages, daß der alte Bauer bei der Nennung ihres Namens ins Nachdenken geriet, „Wie heißt du?' fragte er. als er das Mädchen in einer frühen Abendstunde in den Ställen allein antraf. „Regine Eicken.' „Hm', machte der Bauer und schob die Pfeife aus einem Mundwinkel in den andern. „Es ist wohl

bald zwanzig Jahre her. daß ich ein Mädchen gleichen Na mens gekannt habe.' Regine wurde rot und verlegen. „Meine Mutter heißt wie ich', sagte sie. „Mein Vater ' Sie stockte und rollte den Zipfel ihrer Schürze zwischen ihren Häden. „Du willst sagen', fuhr der Bauer be dächtig fort, „daß deine Mutter unver heiratet war. als sie dich zur WeN brachte.' Regine nickte. „Wo bist du geboren?' „In Rodermiihlen.' Der Bauer tat einen tiefen Seufzer und sah auf seine Schuhe herab, eine Weile schwieg

. Ihre Gedanken ver mochten nicht so schnell über das Ge heimnis hinwegzufinden, das ihre ein same Kindheit wie ein Hindernis um standen und sie vom Umgang mit ande ren Menschen oft und bitter ausgefchlos' sen hatte. „Vielleicht doch,' entgegnete sie schließlich leise. Der Bauer schüttelte den Kopf. „Komm du nur mit.' sagte er und sah an dem Mädchen vorbei. „Ich will es wohl ver antworten.' — ein wenig schwer und mit gesenktem Als der Bauer aus der Stalltür ging Kopf — fühlte Regine erst, wie sehr ihr van

H. F ü r sl e n b e r g Arbeitsdienst „Ich nabe einen Gast mitgebracht', sagte er und richtete seinen Blick starr aus die Bettkante, „ein Mädchen. Es heißt Re gine Eicken.' „Regine —?' Die kranke Frau hob den Kopf aus den Kissen, ihre Augen waren groß und dunkel. „Regine — Eicken —?' Dann schwiegen sie lange. Die Wanduhr tickte überlaut. Ein Mädchenlachen kam von weither durch den Türspalt herein. „Hcist du sie geholt?' fragte die Bäuerin. Der Bauer schüttelte den Kopf. „Zufall. Aber ich dachte, daß ich den Rest nun übernehmen

müßte, damit Vater und Tochter zueinander kommen.' Wieder schwiegen sie. Die Bäuerin sah mit großen Augen, in denen Tränen standen, zu der Zimmerdecke auf. „Es ist gut, Vater', sagte sie. „Wenn es möglich ist, soll das Mädchen hier bleiben. Ich habe manchen Tag gedacht, daß ich wohl nicht ohne Grund gelähmt hier liege und keine Kinder habe. Sie, die ein Recht auf aen Mcüiii un) ben haue, iiabrn lvir in di? Fremde geràni.' Oer Bauer >enkn.' den Kops, „Ich nullte es gut, Grete.' Die Bäuerin wandle

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 72 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
„Uwftte fttimar Sonntag, den 24. Juli 1921. > ^Schaag', Lnisete, txr in Tscherms Herenten (herüben) bist als Dirn in Dienst eing’standen. Zum Kreuzwegerhos rvär's wolten (ziemlich) a Stück! nächender (näher) g'wesen and a Tim brauchet er aa, der Bauer. — Warum hast' denn dorten nit g'fragt?' Tie Hand, welche die beiden gequetschten Finger un ablässig streichelte, zitterte. Steffl merkte cs und dies leichte Beben eines Mädels vor ihm gab ihm nnchr Sicherheit. ^Wird dir halt der Lohn zu g'ring

. A lmgj'funde Ge gend, dös. Gute Nacht, allerseits!' Lachend zog der Alte ab und ein doppeltes ,^8ergeltS Gott' von oben scholl chm nach aus zwei beglückten Herzen. Als am nächsten Vormittag sich Vater mid^Sohn mit verschlafenen Augen beim verspäteten Frühstück trafen, ärmsten sie einander vielsagend an, Dev Alte hatte sich zwi schen Bank und Sitzfleisch einen Polster einMeben lassen, denn der ^Hexenschuß' war trotz Arnika und Enzian noch nicht vergcmgen. NichtSdestowenigjer machte sich der Bauer daran

, ipit seinem Sohne die Kerhandl'mrgen wegen Ueber- gabe des Hofes vorzanehmen. — Noch manches Jahr erlebten es die beiden Alten vom Austraghäuserl her sich zu freuen, wie gut der Sohn mit der Müllerstochter zusammen wirtschaftete. Ter Hof blühte und auch der Nachwuchs. Me ich mit dem Dauer lebe. Von Dr. Ewald Haufe. Nachdruck verboten. Wer Bolkserzleher sein will, muß sich auch um den Bauer bekümmern. Und sich um den Bauer bekümmern, heißt so viel als möglich mit ihm leben. Allein wir geistigen

Arbeiter mit unseren Bedürfnissen können mit dem Bauern niemals eins sein bis aufs Hemd. Wir können ihn malen, besingen ln Lied und Dichtung, ihn studieren als Historiker, jEthnogravhen, Anthropologen und was es Ge- lehrtes gibt; aher mit Ihm leben in Haus und Hof, Tag und Nacht mit ihm leben, das können wir nicht. Man mag Bauern- freund sein bis ins Mark, aber man kann nur neben dem Bauer fein. Deshalb lebe ich neben ihm. Und das genügt auch. Und noch mehr: Ick lebe nicht nur neben dem Bauer

, sondern tue auch alles, ihm nicht zu nahe zu kommen. Nur nicht dem Bauer sich ausdrängen, nicht sich ihm zu weit nähern! Nichts Aadet mehr, als das läppisch-täppische Getue und Gerede der Städter und aller, die den Bauer nicht kennen und meinen, daß sie ihn kennen. Bon Tausend kennt ihn noch nicht einer. Der Bauer mißtraut allem Kulturgeflunker. Cr mag nickt das Kinderstreicheln und Kinderpäppeln, das „Küß die Hand' oder das dumme Fragen und das kluge Ratgeben von Leuten, die er kaum gesehen. Man muß Jahr

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Dolomiten Landausgabe
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Page 3 of 6
Date: 22.07.1943
Physical description: 6
13/XXI? Schutz- ierk auf en. weil , andern » langen Wirken so sorq- icgonnen am See i gesagt, und ein len. Nun andern, das! auch zeugend leehanus Sie läßt ;dus den rite, ihn um ihm affen, er r fortzu- ihu vom issen. um r diir'en rer Für- Aengsten fn-uitß zu Donnerstag, den 22. Juli 1^3/XXl >Dst> lottiTf en' a 29 'Sette 3 Der Bauer irr Haus und Hof mu t e n z am :r wieder Verte von all und chluß sei- Ehren- >em Koin- eren und »len und nilieu er- em Heili- elbst, ent- rttcn. Zesn-Fest Bistums len

, der die sicherste Grundlage des Staates ist, auf der einzig und allein ein ge ordnetes Eemeinwesen aufgebaut werden kann. Es ist einer notwendig dazu. Dieser eine aber ist der Bauer! — Sie brauchen den Bauer auch heute noch, und das Wörtchen „Ackcrsmann' wird von dem Buche der jetzigen Zeit nicht weniger wichtig ge halten als von der Bibel. Drum, Bauer, darfst du auch nicht weichen und nicht rosten, deine Zeit ist noch lange nicht vorüber. Fest mutzt du stehen! Nichts darf 'dich erschüttern

! Wenn du einmal wankest, dann ist die Zeit nicht mehr ferne, wo auch das Sicherste an Halt verliert. Der Bauer ist das Festeste im Staate, denn sein Halt liegt in der Mutter Erde. Der Boden, den er.bebaut, den er pflegt und von deui er erntet, gibt ihm von seiner »ncrlchöprlichen Kraft itnmer wieder au Stärke ab. Der Boden, den er bebaut, ist der Grund, auf deui des Bauern Zukunft steht. Der Boden ist die Wurzel des Bauernstandes. Der Boden gibt dem Bauern das Leben! Wer aber gibt dein Boden das Leben? Auch der Boden

stützt und hält Bauer nicht um- fonft. Er verlangt von ihm den Fleiß und den Schweiß der Arbeit. Nur, wenn der Bauer schafft, gibt ihm der Boden Kraft. So steht's geschrieben in den Büchern aller Zeiten, die von: Bauernstände und seinen Schick salen erzählen. Im Boden liegt eine ewige Quelle der Erschaffung, darum pfleg' deinen Boden, Bauer, damit die Quelle flieste. Jin Boden liegt ein goldener Schatz. Darum, pflüge und egge, damit du den Schatz heben kannst. Der Bauer ist ein Schatzgräber

bei der Bodenbearbeitung und der Bauer, der den höchsten Ertrag aus feinem Boden erzielen will, der Baner, der den Schatz heben will, der drinnen schlummert, der must ein — Luftbaucr werden. Der B o de n i st aber a u ch ein dur stiger Herr! Ohne Wasser bleibt er tot wie ein Klotz. Wcnn's regnet, dann löscht er seinen Durst, aber er sauft nur dann, wenn du ihm vorher das Maul aufreistt. Ist er hart und ungc- lockcrt, dann ist sein Maul zu und cs niag regnen, wie's will, so läßt er das Wasser an seinem Maul

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 31.10.1906
Physical description: 8
werden, und in dieser Kunst zeigt sich Herr Schraffl als Meister. Wir kommen zu den Interpellationen des Herrn Schraffl wegen des Bauer-Feineler- Prozesses. Der Ehrenprozeß Bauer-Feineler und seine Akten sind der klarste Beweis für die Gemein heit, mit der von christlich-sozialer Seite gegen die Konservativen gekämpft wird. Der Abg. Bauer in Ausfern ist einer der tüch tigsten konservativen Abgeordneten und steht in Ausfern in größtem Ansehen,. Sein Unglück ist es geworden, daß er konservativ war. Schraffl nahm den Herrn

Bauer, dem er den Boden fast nicht streitig machen konnte, besonders aufs Korn und richtete, wie noch in Erinnerung steht, im letzten Land tage die heftigsten persönlichen Beleidigungen gegen, seinen Kollegen, der sich gegen Schraffl nicht wehren konnte, weil die Landtagsreden immun sind. Der Kampf gegen Bauer ging weiter, es kam zum Feineler-Prozeß. Feineler, ein Bauer in Ausfern, nach allgemeiner Ansicht nur eine vorgeschobene Persönlichkeit, wurde vom Abg. Bauer wegen Ehrenbeleidigung geklagt

und nun begann das christlich-soziale Kesseltreiben gegen Bauer. Aehnlich wie seinerzeit im Wahlkampf gegen Di Pauli wurde auch bei Bauer das ganze Vorleben durch sucht und Herz und Nieren erforscht, um den Mann zu ruinieren. Man schrieb Briefe, in welchen man den Prozeß Feineler als christlich-sozialen Parteiprozeß bezeichnete und um gefällige Angaben gegen Bauer bat. Schließlich kam es zur Verhandlung, in der man zehn Anklagen gegen Bauer erhob. Eine Un menge Zeugen wurde aufgeboten und das Er gebnis

der Verhandlung war, daß Feineler, trotz dem Bauer durch seinen Vertreter um mildes Ur teil bat, zu einem Monat Kerker verurteilt wurde. Schon unmittelbar nach dem Prozesse veröffentlichte Dr. Ritter, der Anwalt Feinelers, in den „Jnns- brucker Nachrichten' aus dem Protokolle alle An klagen gegen Bauer neuerdings und der Abg. Schraffl hat jetzt die Sache vors Parlament ge bracht und in einer 54 Seiten langen Interpella tion die alten Anklagen gegen Bauer immunisiert. Der Prozeß ist übrigens noch nicht zu Ende

, und bei der zweiten und letzten Instanz, dem Oberlandesgerichte in Innsbruck, anhängig. Durch die Interpellation Schraffls sind aber alle Angriffe gegen Bauer immunisiert und bei einem eventuellen Wahlkampf kann alles gegen Bauer straflos neuer dings vorgebracht werden. Man denke, daß der Urheber der Anklagen, Feineler, verurteilt wurde und daß durch die Interpellationen die unwahren Angaben neuerdings gegen Bauer vorgebracht werden können, ohne daß sich dieser dagegen wehren kann. Das Vorgehen Schraffls

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 40
Date: 24.01.1913
Physical description: 40
XXI. Jahrgang. „Tiroler Vol? SÜo t e.' Seile? 8. „Drunten,' sagte der Thaddes und wies mit sei ner Pfeifenspitze über die Schulter ins Tal. „Pfifferlinge gesucht haben wir,' schnappte die Stinl darein, „dann haben wir einen Gimpel pfeifen ^ hören und sind ihm nachgegangen. Hast ihn nicht auch gehört pfeifen?' „Seid ihr jemandem begegnet auf dem Wege?' forschte der Bauer, ohne auf die spitze Rede zu achten. „Mhm', machte der Thaddes und nickte mit dem Haupte. „Jemandem begegnet

sind wir,' sprudelte die Stinl, >,einer blutarmen Frau, die von ihrem Mann aus dem Hause gestoßen wurde wie ein alter Schuh, die kein. Plätzlein findet, wo sie in der Nacht schlafen kann, und auch keinen Heller im Sack hat, daß sie sich eins warme Suppe kaufen möchte. Wenn der Thad- desnicht ein barmherziger Mensch war und ihr ein Geld zugesteckt hätte, müßt sie jämmerlich verhungern. Hast die arme Haut vielleicht auch gesehen, Bauer?' '„Was, du frecher Balg,' lärmte der Burgebner in kochendem Zorn, „du willst

Geschau ist so treu und rein, daß eine böse Schuld gar nicht dahinterstecken kann. — Wenn du nicht schwärzer bist als sie, dann brauchst nicht lang zu waschen, das sag' ich dir, Bauer. . . . Sei nur still, die Wahr- heit muß jeder Mensch hören, ich laß mir nicht das Maul verbinden. Und wenn die Margret auch schuldig wär'^ was ich mein Lebtag bestreit', dann darfst sie dixh nicht behandeln wieder Herodes. Selbst Sin Bettelweib kriegt einen Winkel im Haus zu schla fen, wenn es auf die Nacht daherkommt

; mit Händen und rMen. hat sie sich dagegen gewehrt, aber wir'haben's ihr halb versteckt, halb mit Gewalt in den Sack ge- schoben. — -- Und wenn's 's braucht, sind wir noch einmal da; wir lassen unsere gute Bäuerin nicht ver hungern, wir halten zu ihr aus ganzer Seele und aus allen unseren Kräften, mag's dir recht , sein oder Ntcht, und jetzt weißt es, Bauer!' ' Der Burgebner schlotterte vor Zorn. Eine Weile blieb er Lanz still, dann sagte er mit unheimlicher Nlche: „Thaddes

, wirst von mir aus keinen Schaden leiden. Ich geb' dir morgen zwanzig Gulden.' „Nn!' machte kopfschüttelnd der Knecht, „will Nichts.' . „Und dann muß ich mir ernstlich verbitten,' fuhr der Bauer grollend fort, „daß ihr hinter meinetn Nycken heimlikhö Schanzeln abkartet und mich ins Ge- 5ede bringt. . . . Sicher habt ihr die Frau, herge» lockt, um Hx Vorschub zu leisten.' z: . „N — na,' tät der Knecht, „n — na.' - „Wir haben sie kommen gesehen und weinend fortgehen,' erklärte die Stinl; „da hat sie uns so viel erbarmt pnd

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 22.07.1913
Physical description: 8
Josef des Franz, er in Mitterdorf. Florian Josef, vulgo WieseinM- ler, Besitzer in Pftiß. Andergassen Karl nach Zz, Hann Jakob, Bauer in Mitterdorf. Wohlgemuth Bernard nach Johann, Besitzer in Pfuß. Sin» Jo hann nach Johann, Bauer iu Oberplanitzing, HM- Nr. 4. Lehmayr Josef, Besitzer im Markt. Als Er satzmänner: Biegeleben, Baron Ludwig, im Mach Posch Gottlieb, k. k. Offizial i. R., im Markt. Mo- randell Josef, fürstl. Schaffer in Mitterdorf. Rai ner Johann, Sattlermeister im Markt. Sölva Le onhard

nach Joses, Bauer in St. Anton. — Im z Wahlkörper beteiligten sich von 198 Wahlberechtig ten 170. In diesem Wahlkörper wurde seitens der Liberalen noch in letzter Minute eine Wahlkainvf- parole ausgegeben, und es wurde ziemlich heftig agitiert. Die Folge war, daß an Stelle eines Kom promißkandidaten, Ednard Rohregger sen., der Li berale Karl Steinkeller durchdrang, so daß samt zwei bereits auf der Kompromißliste gestandenen Libera len hinkünftig drei Anhänger dieser Partei im Aus schuß sitzen. Gewählt

wurden: Als Ansschußmän- ner: Andergassen Florian, Altbürgermeister in Mit terdorf (113 Stimmen). Spitaler Ernst, Kaufmann im Markt (110). Peterlin Johann nach Anton. Bau er in Mitterdorf (115). Praxmarer Hans, Stem- wirt im Markt (125). Sölva Karl nach Karl, Be sitzer im Markt (156). Kiefer Franz, Besitzer im Markt (112). Ruedl Franz, Kaufmann im Mach (115). Sölva Rick>ard nach Lllois, Bauer in Ober planitzing (110). Steinkeller Karl (86). Ambach Franz nach Franz, Bauer in St. Nikolaus (115

). Als Ersatzmänner: Schweiger Josef, Bauer im Markt (115). Würz Franz, Bauer am See (1l7). Pugueth Karl des Franz in St. Nikolaus (107). Sinn Leonhard, Planitzing (106). Sölva Lllois, Bauer in St. Nikolaus, Haus Nr. 7 (110). — Im 3. Wahlkörper waren 1877 wahlberechtigt; davon er schienen 498 an der Urne. Gewählt wurde die un veränderte Kompromißliste, und zwar als Ausschuß männer: Msgre. Hneber Gottlieb, Dekan (463 St.). Dissertori Johaim, Besitzer in St. Nikolaus, Haus Nr. 11 (483). Gschnell Franz, Obmann

der Juii- läumskellcreigenossenschaft (473). Atz Bernard, Be sitzer im Markt (466). Rohregger Karl sen., Besitzer in Unterplanitzing (483). Klauser Johann, Bauer in Mitterdorf, Haus Nr. 56 (427). Ambach Tlnton sen., Bauer in Mitterdorf, Haus Nr. 43 (463). Flo rian Josef, vulgo Sölva, Bauer in St. Anton (47K). Würz Johann, Bauer in St. Nikolaus, Haus Nr. 1 (456). Peterlin Alois nach Johann, Bauer in Mit- terQorf, Haus Nr. 93 (437). Als Ersatzmänner: Marau Johauu, Bauer in Altenburg (487). Mair Ludwig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 10
Date: 28.05.1924
Physical description: 10
, der Der Andere drehte den Hut in der Hand tznim und schaute angestrengt daraus, als vnißte er etwas besonderes daran entdecken. Ee'm Gesicht zuckte, als ging ein Wetterleuch ten darüber. Der Pendel der großen Uhr an der gegenüberliegenden Wand machte viele schritte, ehe der Bauer wieder anhub: „Bischt Hon beim Anbaun?' Wendtner schwieg. Er Knd noch immer, wo er beim Eintreten ange halten hatte, drei Schritte vor dem Hölzemen herrgor: wie angewurzelt. Eine lange Weile «rging. ohne daß ein Wort gesprochen wurde

^!s Schweigen wurde so dick, dag man es iöne schneiden können. Draußen ging die Türe, ein schwerer Schritt wurde vernehin- der. Der Wendtner hob die Augen, und lieg K erschreckt vom Bauer zur Tür, und von der ?ur wiedor zum Bauern -urückgleiten. Der saß ruhig, das unbewegliche Gesicht von dem manchen Schein des ewigen Lämpchens erhellt. ü-Md etwas lag in s: ine in Blicke, das dem Ludern Mut machte, das ihm Kraft gab, und Hm die Zunge löste. Noch einmal zuckte es w den vielen Falten des kärglichen Gesichtes

, »mn hob ein Seufzer seine Brust, und er be kenn: .Bauer, Bauer. Du bischt jetzt mei Richter, ^errat mi nit', wählend er sprach, hielt er die Hände an die Brust gedrückt und die klobigen imzer. wie zum Gebet verschränkt. „Bring's Ä vor's Gricht, nit vor's Gricht, ich sag Dir's Dein Grund Hab i Dir gnommen, grad i^chtoln Hab ich ihn Dir, wohl ein Metzen sein oder mehr, — oder leicht zwei', ^ er mehr schreiend als sprechend hinzu. Iknn rang er ein paarmal nach Atem und ^ wanete. was der Bauer sagen

würde. Dem ^ Stadtlehner war dos Gesicht von einer tiefen i Röte übergössen. > „I bin nit Dein Richter, der droben ischt's; > er wird wissen warum und danach wird er ! richten', sagte der junge Bauer langsam. ! „Warum, warum', brach nun der Anoere ! los, „w.-il ich nix zum Fressen ghobr Hab mit!ainmt der Brut. Wie's Elend am größten i war. Habens mir's Weib forttragen, Auszeh rung haben's gesagt. Nachher hat m>r das ! Madl anghebt, das die Mutter ersetzen sollt und um und um mx zum krmgen, mit was ! ich die hungrigen

Mäuler hält' stopfen kön nen: da Hab i mir nimmer z'helfen g'wußt und Hab'« tan...' Nach einer Pause iagte der Bauer: „Was hascht Äir denn dabei denkt?' „Was i mir denkt Hab? Der StÄit- ichner hat eh gmig, Hab ich mir denkt, mehr als er iür sein Haushalt braucht. Der Sraat mmmi's eahm weg, und nachher wird'? ver tan. Ich aber Hab a jede Handvoll Körndkr nötig und da Hab i's halt probiert. Drobn. beim Baum, bin i erscht a tloans Stückl emi- gfahrn in Dein Acker aber weiter druntn, wo der meine fo eng

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 14.07.1937
Physical description: 6
, die Studienzeit und während des schlechten Wetters dient. Es wurde damit Gelegen heit geboten, daß die Kinder auch während der Sommerferien unter lehrkörperlicher Aufsicht sind und sich gleichzeitig etwas im Studium für das kommende Schuljahr vorbereiten können. Aahrraddiebstahl. Der Bauer Kasserer Giovanni aus Sarentino, ni^er des Tscheiärhöfls in Settequerce, bedien- stete aus einen Tag einen vorbeigehenden Bur schen. Während dieses Tages hatte der Bursche.Ge legenheit. sich mit dem Hause vertraut

zu machen. Am Morgen, als der Bursche fort war, und der Bauer sein Fahrrad benützen wollte, mußte er zu seinem Erstaunen dessen Fehlen wahrnehme»?. Mit dem Fahrrad ließ der Bursche auch den vorhande nen Speck und einen kleineren Geldbetrag mit gehen. Angeblich sollte derselbe Bursche bei einem anderen Bauern ein Fahrrad geborgt haben, um nach Bolzano zu fahren. Es wurde ihm das Fahr rad ausgefolgt, aber der Beteüger kehrte nicht mehr zurück. Es wurde die Anzeige erstattet. Beerdigung. Heute früh wurde der Pächter

. Man ist zufrieden geworden mit der fremden Magd. 2ie verrichtet die Arbeit willig und froh, inid wenn sie abends n.iter der uralten Eiche sitzt und singt, hören alle oerwundert zu. Es ist, als izcben die Blumen ihre Köpfe und als schweige der Vögel Helles Lied — so rein und schön ist ihre Stimme. Nur der alte Bauer hört es nicht gern. Er schlägt dann die Tür mit hartem Schlag zu. und seine Worte sind lauter und zorniger. Er kann die Magd wohl ausstehen, aber die Knechte sind vernarrt. Und auch Bahne, der Erbe

vom Godeshof, hält oft in der Arbeit inne und schaut zur fremden Magd, wenn sie vorüberkommt. „Ist Zeit, daß du bald zu Lüders Hof hinüber gehst!' sagt eines Tages der Bauer. Es scheint fast ein Befehl zu sein. „Du weißt: Hedda Lüders war tet auf dich; vor einem Jahr schon hat sie unser Wort.' Bahne schweigt, und der alte Bauer geht wieder an seine Arbeit. Zum anderen Hof ist Bahne nicht gegangen. Doch als die fremde Magd des Sonntags aus der Kirche kommt, ist er neben sie hingetreten, und sie sind beide

den Weg heimwärts gegangen. Seit dieser Zeit sprechen sie oft miteinander. Der Godesbauer sieht es, — sagt aber anfangs nichts. Wie er einst mit dem Großknecht über das Feld geht, bleibt er stehen und fragt zögernd nach der fremden. „Sie ist tüchtig und schafft für zwei,' erwidert jener, und es liegt ein wenig Wärme in seiner Stimme. Der Bauer wird unwillig. „Sie muß fort! Bald! ... Verstehst du?' Der Knecht senkt zustimmend den Kops. Doch es hat sich kein Grund finden las sen: auch konnte der Großknecht

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