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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 05.03.1903
Physical description: 8
Nr. 51 „Bozner Zeitung' fSüdtiroler Donnerstag, den 3. Aiärz 1903. Vater unci 6odn. Origwalroman von Freifrau Lulle von ferUtslck (Nachdruck verlöt«».) 13 Fortsetzung. Nach kurzer Ruhe begab er sich in den Spcise- saal. Trotz des vorzüglichen Diners, das ihm servirt wurde, war es ihm nicht möglich, mehr als einige Bissen zu sich zu nehmen. Die Ungewißheit,wie der Monarch seine Bitte annehmen würde, beschäftigte ihn zu sehr. — Seit seinem Rücktritt aus dem königlichen Dienste hielt sich Baron

einen Blick in die Schaufenster, oder betrachtete ohne besondere Theilnahme das Neue, das sich seinen Blicken bot. Langsam verfolgte er seinen Weg. achtlos gegen Allcs, als ihn plötzlich ein Ruf heftig zusammenzucke» ließ. Mehrere kleine Knaben liefen an ihm vorbei. »Der König, der König!' scholl es aus ihrem Munde. Baron Tolsting blickte ihnen nach n»d bemerkte, daß auch andere Pa»anle>' stehen blieben. Etwa 2t) Schritt von ihm entfernt, traten eben aus einem Geschäftslokal, dessen prunkendes Firmen

schild das Landeswappen trug, zwei hohe Offiziere, den Weg einschlagend, welchen Baron Tolsting heraus kam. Das Blut drängte sich ihm vom Herzen nach dem Kopfe. Die vorausgegangenen Strapazen und Auf regungen, die plötzliche Begegnung mit dem Landes herrn, mit dem sich eben noch in banger Sorge feine Gedanken beschäftigt hatten, verursachten einen Scliwiu- delansall. Nur mit Aufbietung aller Willenskraft ge lang es ihm. den Hut in der Hand, zur Seite zu treten, um den König vorüber zu lassen. Da traf

ein Blick desselben fein Gesicht. Ein Er kennen, ein freundlich wohlwollendes Lächeln von Seiten des Monarchen, dann winkte er den alten Herrn zu sich heran und reichte ihm huldvoll die Hand. „Welche Ueberraschuug, lieber Baron,Sie hierzu sehen! Seit wann sind Sie denn aus Italien zurück?' Ehe jedoch der Angeredete eine Erwiderung fand, fuhr ier Monarch sort: „Es sollte mich freuen, Ausführliches von Ihnen Wer Ihre Reiseerlebnisse zu hören. Ich erwarte Sie morgen um 11 Uhr in meinem Privatkabinet

/' Dann' noch ein freundliches Winken mit der Rechten und der Baron war allein. Lange noch konnte er sich nicht fassen. Es wäre ihm jetzt nicht möglich gewesen, den beabsichtigten Besuch zu machen. Ruhe zu finden, sich sammeln zu können, ivar sein einziges Verlangen. Einen in der Nähe stehenden Wagen durch eiu Zeichen heranrufend, fuhr er nach dem Hotel zu rück. Kurz vor 11 Uhr erschien er am andern Morgen im königlichen Schlosse. Ohne Zogern vom dienst- Lhnenden Adjutanten dem Könige gemeldet, betrat der Baron mit tiefer

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.01.1903
Physical description: 8
, welche man dem schwächlichen Mensche» nicht hätte zutrauen mögen, hatte Christian das widerstrebende Mädchen iu seine Arme gepreßt und hochgehoben. Ein lauter Aufschrei entlang sich den bebenden Lippen der so plötzlich Ueberfallenen. „Unsinniger', rief sie, „laß mich frei! Das nennest Du Liebe? Schmach ist's, wa^ Du mir anthust. Ist denn gar keine Hilfe, keine R^-ung?' „Hollah, hier ist Beides', <-ieß sich eine Stimme im Gebüsch vernehmen, und eine hochgewachsene Ge stalt sprang auf den Weg. Eö war der Baron von Bistritz

, welcher das Gewehr in der Hand plötzlich neben dem kämpfenden Paare stand. „Lassen Sie das', schnarrte er Christian an, „lassen Sie die Po^en, Sie jugendlicher Schwänner, und verduften S,e gefälligst, wenn Sie nicht Be kanntschaft mit diesem Gewehrkolben machen wollen.' Christian hatte entsetzt das zitternde Mädchen losgelassen und starrte dein boshaft lächelnden Baron in das Gesicht, der sich über das wenig geistreiche Aussehen des jungen Entführers höchlichst zu amüsiren schien, denn er schlug eine helle Lache

auf. Dieser Spott brachte Chnstian wieder zu sich. „Mit welche»! Rechte, mein Herr, mengen Sie sich in meine Angelegenheiten?' brauste er aus. „Was hier geschah, geht nur mich und meine Braut an. Verstanden? O Marie, warum hast Du mir das gethan ?' „Ah, Marie?' lachte der Baron. „Sie heißen Marie, mein schönes Fräulein? Ich verstehe —, Sie Jüngling sind der nächtliche Wanderer bei Monden- jchein? Ich ahnte nicht, daß ich bei einem so kurzen Aufenthalt in Stubenheim hinter einen so hübschen Roman kommen

würde.' „Also auch das haben Sie belauscht,' rief Christian außer sich, „Herr, Sie sind ein Elender!' Mit diesem Ausrufe trat der junge Mensch auf den Baron zu und schien nicht übel Lust zu haben, die hochadelige Bnist seines Gegners zu packen. Bistritz aber bewahrte seine ganze Ruhe. Als Christian kampfbereit auf ihn zugetreten war, erhob er phlegmatisch seine Hand und versetzte dem jungen Menschen — eine kolossale Ohrfeige. Dann wandte er dem Geschlagenen verächtlich den Rücken zu. Der Erfolg der Zurechtweisung war für Chnstian

sehr ernüchternd. Minutenlang schwankte er wie ein Rohr im Winde. Dann verbeugte er sich, eine Ent schuldigung stammelnd, vor dem Baron und schntt eilig den Waldweg zurück, den er gekommen. Ohne sich umzuschauen, verschwand er im Gebüsch. „Jetzt habe ich die Ehre, mich an Sie zu wenden, mein geschätztes Fräulein', sprach der Baron zu Marie, sobald sich Beide allein befanden. „Ich siehe ganz zu Ihren Befehlen und schätze es mir zu hohem Glucke, daß ich Sie vor dem rabiaten Ueberfalle dieses Burschen bewahren

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 04.03.1903
Physical description: 8
Nr. 5^ „Bozner Zeitung' f?üdtiroler Mittwoch, den 4. März 1908. Vater uncl Hokn. Originalroman von Freifrau Luile von feUtt-sck M ß 8 V! (Nachdruck verböte».) 12 Fortsetzuno. „So fahre ich nach Hochfeld/ entschloß sich der Baron. ^Eiu Wagen wird ja Wohl allfzu treiben sein.' ' Ein herzliches Händeschütteln, und Baron Tolsting verließ den Freund, in trüben Gedanken den Weg zu der Bibliothek Fallers einschlagend. Ebenso erstaunt als erfreut begrüßte dieser den späten Gast, sofort seine Frau

herbeirufend, damit sie für eine Erquickung Sorge trage. Der Baron aber dankte und bat nur, den Laufburschen nach einem Ge fährt auszusenden, damit er schnell nach Hochfeld komme. Gern erfüllte der Hausherr des Gastes Wunsch und wenig späier rollte der Wagen mit dem Baron dahin. Noch war es nicht zu spät, die Baronin aufzu suchen. Die hell erleuchteten Fenster ihrer Zimiil^r verkündeten dem Ankommenden schon von ferne, caß die Schloßherrin noch wach sei. Der Wagen hielt. Ohne Zaudern begab si.h Baron

Tolsting nach den, Schlafzimmer seiner Frau, vergebens aber schaute er nach einer Dienerin aus, sie ihn melden könne. So blieb ihm '.Nichts übrig, als selbst die Thüre des Vorzimmers zn öffnen. Aus dein Wohnranni drangen stimmen. Baron Tolsting zögerte einen Äugenblick einzutreten; als sein Klopfen unbeantwortet blieb, drückte er die Thür auj und trat ein. Eine größere Ueberrafchnng hätte den beiden An wesenden kaum zu Theil werden könnenl Horst sprang Von einem Divan, auf dem er in Decken gehüllt

gelegen hatte, nur halb unterdrücktem Ausruf auf, während Frau von Tolsting keines Wortes mächtig ihrem Gatten entgegelistarrte. „Bitte, entschuldige meinen unangemeldeten Ein tritt', wandte sich der Baron all sie, ohne Horst eines Blickes zu würdigen. „Ich war 0azu ge zwungen, weil sich keine Dienerin in der Nähe befand.' „Unerhört,' brauste jetzt oie Barouiu auf, „eine solche Nachlässigkeit soll auf das Schärfste gerügt werden.' „Ereifere Dich nicht unnöthig, Eugenie, vielleicht ist es ganz gut

. Ein Entgegenkommen von Enrer Seite würde mir in dieser unseligen Angelegenheit eine große Er leichterung sein. Siehst Du jetzt ein, welch' tranrige Frncht Dein Eigensinn, Horst zur militäri>chen Lauf bahn zu veranlassen, bei seinem leichtfertigen Charakter getragen hat?' Frau voll Tolsting erwiderte pikirt: „Was sollen diese Bemerkungen? Bist Du nur hergekommen, mich aufs Neue mit Vorwürfen zu überhäufen? Ich dächte, daran habe ich von früher her noch genug' — schloß sie mit Hohn. Diesmal riß aber doch dem Baron

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 19.02.1870
Physical description: 8
kann auch der Gewinner sich der auf den Gewinnstantheil entfallenden Lasten nicht entschlagen. zumal da« Gesetz keine ähnliche Bestimmung enthält. Wien. 28.Sän. (15. Sitzung deS Abgeord- netenhauseS. — Schluß) Baron Weichü: Die Piclfikation an sich fei lobenSwerlh, aber der abgeschlossene Friede ist dar, nach, daß eher Oesterreich kapitulirt hat, als die Criooscie, durch solches Vorgehen sind die Gefühle der Armee verletzt und das Ansehen des Reiches geschädigt worden. Wer die Verantwortung der malen zu tragen

identi- ficirt; das ist nicht richtig. Es gehören der Ver- fassungSpartei oiich viele Männer an, die nicht zur deutschen Nationalität gehören. Es sind das treue Anhänger der Verfassung und sie werden eS immer bleiben. (Bravo links.) Dr. Toman: Der Herr Baron WeichS hat ge meint, durch den Friedensschluß in Dalmatien seien die Gefühle der Armee verletzt worden. Ein blu. tigeS Drama ist in Dalmatien zum glücklichen Ende gebracht worden durch die Gnade der Krone, das kann für uns kein unglückliches

Baron Tinti erklärt, man müsse auch auf diesem letzten Passus ausharren, er sei die nothwendige Konsequenz alles Vorange gangenen. Bei der Abstimmung wird der MinoritälSautrag verworfen, der Antrag der Majorität angenommen. Der letzte Ausdruck „Gott schütze Oesterreich, Gott segne und erhalte Cu. Majestät!' wird ein- müthig angenommen. Es kommt zur dritten Lesung. Abg. GrocholSki beantragt namentliche Abstimmung. Dieselbe wird angenommen.. Mit „3a', also für den Ndreßentwurf stimmen folgende

Abgeordnete: Graf AttemS, Dr. Banhans, Baron BeeS, Bergmüller, BibuS, Brestl. Cclom- bani, Czedik, Dr. Daubek, Dr. Dehne, Dr. Dem- mel, Dr. Dietrich, Dr. Dienstl, Graf DubSkh, Baron Eichhoff, Dr. Fetz, Dr. Figulh, Froschauer, Dr. GiSkra, Dr. Franz Groß, Dr. Gustav Groß, Gschuitzer, Dr. Hafner, Dr. Hanisch, Hanika, Heldler, HelferStorfer, Dr. Herbst, Hormuzaky, Jessernigg, Dr. Kaiser, Kardasch, Dr. Kiemann. Graf KinSky, Dr. Klier, Dr. Klun, Bischof Knezevic, Baron Korb-Weidenheim, Baron Ferdi nand Kotz

, Graf Kuenburg, Baron Kübeck, Dr. Kuranda, Dr. Lapenna, Baron Lasser, Lar, Leeder, Lenz, Dr. Leonard!, Ritter v. Liebig, Ritter v. Lim- beck, Ritter v. Lippmann, Lohninger, v. Lumbe, Baron Mallowetz, Dr. Mandelbliih, Graf Mang- heri, Mayer, Dr. Mayrhofer, E. v. Mende, Dr. Mertlitsch, Müller, Neumann, Dr. Bernhard Pauer, Johann Pour, Dr. Perger, Pehr, Baron Pillersdorf, Dr. Plener, Baron Poche, Baron Prato, Prokopowicz, ProSkowetz, Dr. Rechbauer, Dr. Roser, Dr. Rhger, Altgraf Salm,-Schier, Schindler

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.03.1941
Physical description: 8
war sie bereit, den Baron zu empfangen. Sie würde ihm nicht ausweichen. Und Gaten kam. Sie empfing ihn in jener Laube, in der sie die Unterhaltung der beiden Männer be lauscht hatte. Der Baron aber kam selber nicht mit der alten Sicherheit. Jenes Ge spräch mit den Söhnen hatte ihn tiefer berührt, als er zunächst vermeinte, und nun war ihm durch Irmas Krankheit ein voller Tag zum Nachdenken geworden. Da klang denn feine Begrüßung nicht bis ins Letzte ungezwungen: „Teuerste Irma, Sie sind leidend

? Ich bin ernstlich besorgt.' Ihr geschärftes Ohr empfand seine Worte als geschraubt. „Ich danke, Baron, ich habe überwunden. — Sie hatten die Freundlichkeit, mir Blumen zu schicken, sie schmücken unsern Eßtisch', sagte sie in kühler Freundlichkeit. Er verwunderte sich: „Sie scheinen noch ein wenig matt, Irma, soll ich ein andermal wiederkommen?' „Nein, Baron Gaten. Was gesagt werden muß, kann auch gleich gesagt werden.' Er stutzte. Der Ton klang kalt. Aber doch erteilte sie ihm die Erlaubnis zur Werbung

doch recht haben? War sie wirklich so herrsch süchtig und wollte ihn in dieser Stunde erst einmal demütigen? Das Blut schoß ihm in den Kopf. Sie aber hielt es für Beschämung und sagte ruhig: „Verzeihen Sie, wenn ich vor greife! Sie wollen mich um meine Hand bitten, Gaten, nicht wahr? Weil Sie Geld brauchen? Warum heiraten Ihre Söhne nicht?' — Sehen Sie, Baron, ich war Ihnen ehrlich zugetan. Aber heiraten? Ich verstehe, daß Sie eine Vernunftehe schließen wollen, für die die Jungen noch zu heißblütig

, kerzengerade vor ihr. Was wollte die Frau? Was bedeutete das alles? Hatte er sich so gründlich in ihr getäuscht? „Gnädige Frau', begann er. Sie unterbrach ihn sogleich: „Kein über eilter Dank, lieber Baron! Uberlegen Sie es sich! Mein Anwalt wird Ihnen näher treten. Verzeihen Sie, wenn ich Sie jetzt ver abschieden muß, ich fühle mich doch noch ein wenig angegriffen.' Sie reichte ihm die Hand. Gaten übersah sie! Er machte eine steife, knappe Verbeugung. Dann kehrte er sich hart um und ging wortlos hinaus

? Was macht denn die Ruth schon wieder dort?' Lise fühlte, wie sie errötete. Rasch nahm sie den Brief: „Ruth wollte ein paar Tage ausspannen, — sie war nämlich krank. Dann geht sie gern dorthin, wo sie schon bekannt ist.' „So, so', sagte Zuppke und sah mißtrauisch in ihr glühendes Gesicht. Da sprang Mißtrauen auch in Frau Amalies Herz: „Die Ruth hat doch nicht was mit deinem Baron?' platzte sie heraus. „Deinem Baron? Deinem Baron??' Zuppkes Faust fiel dröhnend auf den Tisch. „Was redest

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 30.06.1903
Physical description: 8
. Sabina verschluckte die empfangene Gabe mit scherzhast dankbarem Lächeln. »O, wie köstlich!' rief sie; Wie Nectar und Ambrosia!' ..Und ich bekomme nichts, mein Liebling?' fragte der Baron mit verstellter Betrübniß. Der Vorwurf ging der Kleinen zu Herzen- Sie blickte nachdenklich ans ihr Händchen, und kam da», zu einer schnellen und großmüthige» Entscheidung. „Hier habe ich noch vier Stück. Papa.' sagte sie. ihre leuchtenden Augen zu deni Baron erhebend. „Zwei sollen

, der das ganze so vornehm stille Haus laut durchgellte. Wie eine Nasende sprang sie empor. „Sabina.' rief der Baron, sie besorgt in seine Arme schließend, „Sabiua. theure Sabina, bist Du krank?' Sabina schlenderte seine Hand in leidenschaftlicher Angst zurück, warf sich mit einem noch gellenderen Schrei auf ihre Kuie uud zog das erschrockene Kind an ihre Brust. Dolores stürmte, wie von Furien gejagt, aus ihrem Zimmer; sie hatte ihrer Schwester Stimme ja erkannt. Der Pförtner, im Bdgriff. ans den Ton

der Glocke das Thor zu öffnen, ließ dieses halb augelehnt stehen, ohne nach den Ankömmlingen zu sehen und stürzte die Treppe hinaus, der Haushofmeister, die Haushälterin, die Hans- und Stubenmädchen, die Diener und Lakaien — alle schoben und drängten sich durcheinander. Es war eine Scene grauenvoller Verwirrung, aber weder der Baron noch Sabina achteten darauf. Noch auf ihren Knieen, das Kind noch wie im Wahnsinn an ihre Brnst gepreßt, stieß Sabina sort und fort die erschütterndste» Jammerlaute ans

Gesicht dicht zu dem der Baroniu niederbeugend. ..Was soll das heißen, Sabina? Sprich, o sprich!' Selbst in diesem Augenblick höchster, furchtbarster Erregung siel die vertrauliche Aurede der Kammerfrau allen Anwesenden auf. Die Dienstboten nickten einander verständnißvoll zn. Der Baron blickte mit zorniger, stolzer Zurück weisung ans die dreiste Person, die sich in ihrem Acbereifer so -weit vergaß. Zum hundertsten Male bat er Sabina. ihm zu antworten. ..Meine Theure,' rief er. bemüht, sie vom Boden

voll Abscheu zur Seite geschleudert. „Wie dürfen Sie sich eine solche Sprache heraus nehmen?' rief er schaudernd. „Zurück, Weib, hinaus aus diesem Zimmer, hinaus aus meinem Hanse, Elende!' Sabina unterbrach den Scheltenden. „Laß' die Arme.' sagte sie. ihn mit ihren trüben, verglasten Augen anblickend. „Sie ist meine Schwester. — sie hat ein Recht hier zu sein.' Baron von Harding taumelte wie vom Blitz ge troffen zurück. Jenes Weib seine Schwägerin! All' seine Angst und Sorge ging

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 22.05.1903
Physical description: 8
, von dem Sie sprechen, irgend dienen kann, bitte ich, über mich und meine Frau nach Belieben zu verfügen!' „Ja,' wiederholte die alte Dame mit Wärme, „ich bitte nur, ohne Bedenken über uns verfügen zu wollen'. Thränen stiegen langsam in die Augen der Baronin und strömten endlich in betrügerischer Fülle über ihre Wangen. Da sie offenbar nicht zu ant worten vermochte, folgte eine Weile tiefen Schweigens, bis ber Baron, des Dotters Hand ergreifend, das Wort nahm. ..Möge der Allmächtige Ihnen vergelten

unser herz brechendes Geheimniß zu offenbaren und vergieb mir. daß ich mein Versprechen. Dir die wehvolle Aufgabe zu ersparen, so schlecht gehalten habe.' Der Baron Hetrachtete sie in stummer Liebe und Verzweiflung. Dr. Wynton und seine Frau blickten von dem bekümmerten Greise in fast andachtsvoller Bewunderung auf die schöne arglistige Heuchlerin. «O. welche himm lische Rücksicht und Güte! Welch' anfopfernde Liebe!' sagte dieser stnmme und beredte Blick, den Sabina mit mniger Befriedigung bemerkte

. «O. Doctor! Doctor!' rief sie. durch einen neuen Thränenschleier zu dem Arzt anffchanend, „o Doctor. es handelt sich um unsere arme, arme Nina, unser theures Kind —' „Um Nina?' wiederholten Dr. Wynton und seine Frau in tiefstem Erstaunen. „Ja, um Nina, unser geliebtes Kind!' bestätigte die Baronin traurig. „Uni Nina', flüsterte der Baron. Aber er war nicht fähig, ein Wort hinznznsügen. Wieder erfolgte ein langes und Alle unaussprechlich beängstigendes Schweigen. Znm letzten Male legte sich Sabina

und mir Vernichtung bereiten?' Gn eisiger Schauer durch rieselte sie, doch mit fester Entschlossenheit schüttelte sie die Gfftarrung ab. die sich ihres ganzen Wesens be mächtigt hatte. „Ja. ich kaun es wagen und ich will es wagen! Dem Kühnen, dem Unerschrockenen gehört die Welt!' sagte sie sich. 7. Capitel. Unwillkommener Rath. Im nächsten Augenblick wiederholte sie die der» hängnißvollen Worte, die sie wenige Stunden zuvor dem Baron in's Ohr geflüstert hatte. „Gott stehe uns bei! Nina ist wahnsinnig!' schluchzte

die Baronin. Ihre rothen Lippen zuckten, ihre Augen blickten wild und erschrocken in's Leere, ihre Stimme war schrill und scharf, als sie unwiderruflich die Vernichtung ihrer jungen, schönen, schuldlosen Stieftochter und die verbrecherische Erhebung ihres eigenen Kindes in An griff nahm. Dr. Wynton war der erste, welcher das tödtliche Schweigen brach, das ihren Worten folgte. „Wahn sinnig!' rief er erbleichend. „Wahnsinnig l' „Ja. wahnsinnig. — wahnsinnig!' wiederholte der Baron die Hände ringend. Sabina

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 07.08.1941
Physical description: 4
. das war doch der Baron!' „Der Baron....? Ich muß doch wirklich ein bißchen zuviel getrunken haben! brummte Tobas. „Hieß denn der Baron nicht Bruckenborg, mein liebes Kind?' „Ja, natürlich! Aber in Wirklichkeit ist es mein Onkel Patrick Fizs!' „Der Baron ?' „Ja, aber er ist mein Onkel!' „Ihr Onkel ? Hm.... ich bin mir zwar noch nicht gar» klar, aber warum heißt Baron Bruckenvora in Wirklichkeit Patrick Fips?' „Er ist ein Privatdetektiv!' „Was? Der Baron ' N„ein, mein Onkel!' schrie Mary fast. „Patrick Fips

also?' „Jawohl!' „Aha!' sagte Tobias in tiefstem Ein verständnis. „Und Ihr Onkel ist wohl als Privatdetektiv Baron Bruckenborg hinter her, wenn ich richtig ahne?' „Lieber Herr Kiepergaß'. bat Mary flehentlich, „verstehen Sie mich doch nur. Mein Onkel, nämlich Patrick Fips und der Baron Bruckenborg sind ein und die selbe Person!' «Jetzt wird's verwickelt!' stöhnte To bias. „Ich denke, Patrick Fips ist diesem Baron Bruckenborg hinterher?' „Aber wer sagte denn das?' «Mein liebes Kind, Sie sagten

es doch!' „Mein Gott, kein Wort habe ich davon gesagt! Mein Onkel hat sich nur unter dem Namen Baron Bruckenborg hier eingeführt, um den Sekretär Watkin Aktien abzunehmen, die jener dem Baron Kragström gestohlen hatte.' „Baron Kragström....?' ächzte Tobias. „Wer ist denn das nun wreder?' Mary lehnte sich erschöpft an die Wand. „Baron Kragström, flüsterte sie. „war der frühere Arbeitgeber des Sekretärs Watkin!' Tobias yab es auf. „Na schön! Und was ist mit Watkin?' „Er behauptet Ihr Neffe zu sein!' „Warten Sie mal

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 27.12.1900
Physical description: 8
die Mittel zur dürftigsten Existenz übrig. Sieh' Dich also um, ob Du eine andere Stellung finden kannst, ich werde Dir in jeder Weise behilflich sein und Dich der Wahrheit gemäß empfehlen. Vielleicht,' fügte er mit einem leichten Anklange von Bitterkeit hinzu, „wird Herr Geldermann gern einen Diener aus einem vornehmen Hause zu sich nehmen, und Du wirst dort besser stehen wie hier und für Dein späteres Alter sorgen können.' „Pfui, Herr Baron.' rief Friedrich, in seiner Entrüstung den Respekt vergessend

, .so etwas hätten Sie nicht sagen, auch nicht ein mal denken sollen! Habe ich Ihnen jemals Grund gegeben zu einer so schlechten Meinung? Der alte Friedrich Kruse sollte seine Herrschaft in der Noth verlassen? Verzeihen Sie, Herr Baron, zu einem solchen Gedanken muß ich noch einmal »Pfui!' sagen.' „In der Noth verlassen,' sagte der Baron freundlich, „das ist es nicht, was ich meine. Jeder Mensch hat für sich und seine Existenz zu sorgen. Du sowohl wie ich, und wenn die meinige zusammenbricht

, so ist es ja meine Pflicht, etwas zu thun, um Dir eine Zukunft zu sichern.' „Was kümmert mich meine Zukunft,' sagte Friedrich. „Wo der Herr Baron bleibt, da kann ich auch bleiben; und darum, wie Sie es meinen, habe ich vorhin nicht gefragt und von den Sorgen gesprochen. Nein, nein, es ist etwas Anderes,' fuhr er wieder verlegen und zögernd fort. „Ich habe eine Bitte, eine dringende Bitte, die der Herr Baron mir nicht abschlagen dürfen, — ich habe so lange Ihr Brod gegessen; und da ich ja nichts für mich bedarf

, was Sie mir nicht geben, und allein in der Welt dastehe und für niemand zu sorgen brauche, so habe ich mir von meinem Lohne da eine Ersparniß zurückgelegt, die wohl nicht viel bedeutet, aber doch immer etwas in der augenblicklichen Bedrängniß ist, die dem Herrn Baron durch die schlechten, elenden Menschen, die wie die Geier los stürzen, wo es ein Unglück gibt, bereitet wird. Hier, Herr Baron>' sagte er, „da sind meine Ersparnisse, erweisen Sie mir die Ehre, das elende Geld anzunehmen, das für mich nichts bedeutet

und nur Werth erhält, wenn ich da mit dem Herrn Baron die Sorge erleichtern kann.' Er zog aus seiner Tasche ein Packet in grauem Papiere hervor und reichte es mit zitternder Hand dem Barone. Dieser öffnete den Umschlag. Derselbe enthielt Banknoten in verschiedenen Größen. „Es sind so um die dreitausend Mark herum,' sagte Friedrich. „Viel ist es ja nicht, aber es kann doch vielleicht helfen, um den ersten Anprall auszuhalten.' Auch des Barons Hand zitterte, als er die Banknoten auseinander schlug

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 10.02.1823
Physical description: 8
ab gehenden Gardcrcgmienter mustern werde. Die Drago ner der k. Garde, die am 3. Febr. zur Armee aufbre chen, haben heute im Schloß keinen Dienst mehr ge than. Sie wurden durch die Grenadiere zu Pferd ersetzt. Der Moni'teUr vom 3o. Jän. enthalt folgendes Wer- ztichniß der bei der Armee von Spanien angestellten Ge nerale: G en era l l i cutenan ts : Die HH. Baron Eannel, Gras Molitor, Prinz v. Hohenlohe, Graf En? rial , Vieointe Roussel-d'Hurbal, Vicomte Tirlet, Graf Guilleminot, Graf Bonrck, Vicomte

Easter, VieonitS Domon, Graf d'Autichamp, Baron Dove de la Brn- nerie, Baron v. Damas, Vicomte DonnadieUs Vi- cointe Pamphile - Lacroix, Baron Eouchn und Vicomte Obert. Marcchanxdc (Zainp : die HH. Vicomte Korsin, Graf de la Roche - Aymond, Baron Bruny, Baron Bonnemains, Graf Grnndler, Baron Gressot, Vie. Valli», Vie. Tonssaint, Vie. Pnlleport, Vie. Ja- min, Vie. Vasserot, Baron Berge, Baron Ordon- iiean, Graf de Meynadier, Baron Vincent, Schauer, Baron Huber, Vie. Vionet de Maringone, GrafQuin

- fonas, Graf v. Rastignae, Graf v. Vittre^, Baron d'Al- binae, Graf Armand de la Loye/re, Graf v. Saint- Ehanians, Vie. Bertier de Sanvignn, Graf de Vence, Vie. de SaintMars, Graf v. Potier, Graf de la Nioche- jaquelin, Graf de Mellet, Marquis de Margueryc, Baron Dnkermont, Gnqeon , Vie. Saint - Hilaire, Baron Brineart, Graf d^Arbaudjouques, Vi<5 Picot dePcccadue, Baro» Faverot, Baron Rochanlt de Fleury und Baron Deschamps. — Da in dieser Liste kein Ge neral von der Garde enthalten ist, so vermuthete

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 22.08.1871
Physical description: 6
Wochen-Kalender. Mittwoch 23. PhilippuS. ^ Donnerstag 24. Barthslomäu» Wocheu-SaleaStk. Freitag W. Ludwig König. Samflag M. Joseph Shala. Mer fiir Unterhaltmg und gemeiunittzige Interessen. SeUage M Nr. 191 der rollst. Sozner Zeitung vom 22. August 1871. Lucy. Novelle von Th. Dusch. (Fortsetzung und Schluß.) Die verhängnißvolle Stunde hatte geschlagen, eS war 6 Uhr Abends; der Baron, der durch eine Neben pforte in den Garten gelangt war, hatte Posto hin ter einem dicken Baumflamme genommen

. ES war einer jener rauhen Februartage, die nach längerer Kälte nun plötzlich zum Thauwetter sich neigen, aber fast noch empfindlicher und unangenehmer als der Frost selbst sind. Ein ziemlich scharfer Wind machte den Aufenthalt im Freien fast unerträglich, dennoch sühlte der Baron nichts von alledem, das Blut sagte fieberhaft durch seine Adern, Puls und Schläfe klopften zum Zerspringen, die eine Hand war krampfhaft in die Brusttasche versenkt. Ringsum herrschte tie,e Dun kelheit, nur ein Fenster zeigte eine Helle

, was aus eine seltsame intime Freundschaft schließen ließ? War sie nicht gestern so aufgeregt, und bewegt gewesen, wie er sie nie gesehen? Sie, so jung, so unerfahren, wie leicht konnten ein paar veredle Lippen sie überreden, sie verderben! Plötzlich schreckte der Baron auf aus seinem Sin nen, er vernahm Fußtritte, fast drängte eS ihn, schon jetzt auS seinem Persteck hervor zu stürzen — doch er uahm sich zusammen, eS dunkelte vor seinen Augen — dann erblickte er nur noch eine hohe Gestalt, die rasch in der GlaSthür

verschwand. Leise ichlich von Eichen nach und wartete und lauichte: er hörte zwei jugendliche Stimmen zusammen sprechen und laqeu. D»e Thür flog auf, er stand aus der Schwelle, Lucy schrie laut auf, als sie ihn so erblickte, blaß wie der Tod, ohne Hot, eine blitzende Waffe in der Hand. ». „Wo ist er?' keuchte der Baron, „wo hast Du ihlltversteckl?' Und sich im Zimmer umsehend, bemerkte er our Nwa von Platen, die sich stolz erhob. «Wenn Sie mich sllr einen Er halten, Baron, so tällichen

Sie sich, hat mein langer Mantel Sie vielleicht zu dttser Annahme veranlaßt?' Doch v. Eichen hörte sie kaum, Lucy war bleich und »rastlos auf einen Stuhl gesuulen, die Hände hingen »qlaff herab. Der Baron, seinen Dolch von sich ichteuvernd, siel ihr zu Füßen. „Weis, Hagel, kannst Du mir vergeben! Gott, wenn der Schreck sie gelödtet hätte! Nichte mich nicht zu strenge, ließ das zu meiner Rechtfertigung!' Damit überreichte er ihr ein Blättchen Papier. Nachdem Lucy eS angesehen, zog sie langsam aus ihrer Tasche

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 05.07.1935
Physical description: 6
es in der Ewigkeit nicht an. Außerdem brauche ich noch ein paar lustige Seiten für meine Lebensge schichte. — Der Freiherr hatte sich dem dienernden Wirt^ als Baron von Philo vorgestellt. Nach dem hal ben garnierten Hahn bestellte er eine Flasche Wein „Haben der Herr Baron sonst noch Wünsche?' fragte der Wirt dienstbeflissen. „Männer meines Standes sind zufrieden ini dem, was das Schicksal bietet. Daß ich Heidelberg heute nicht erreichen würde, las ich gestern be reits aus meinen Handlinien.' „So etwas lesen

der Herr Baron ans der Hand?' Engel blickte erstaunt in seine Hände. „Würden der Herr Baron — dürfte ich bitten, Herr Baron . . .' „Haben Sie schweigen gelernt, mein Herr? Nu»? denn! Ihre Handlinien sind harmonisch. Aber Sie sind von Natur aus ängstlich, vorsichtig. Ein guter Zug! Seien Sie draufgängerischer, riskieren Sie etwas! Ihr Glück ist besiegelt. Hier steht da Glückskreuz, das hat selten einer. Sie lieben die Tochter einer hohen Standesperson. Ha! Man will Beweise Ihrer Güte. Zeigen

Sie eine offene Hand! Man lieht ro deutlich. Es hängt nur von Ihrer Freigebigkeit ab. Wie wür's, wenn Sie dem Völkchen morgen einen Beweis Ihrer Mildtätig keit liefern würden? Essen und Trinken umsonst? Laden Sie doch den Vater des Mädchens ein, da mit er sich von der Güte seines Eidams überzeu gen kann. Der Vater wartet darauf. Die Kopf- inie lügt nicht!' „Sapperment! Mein ganzes Leben schließen der Herr Baron auf. Es ist die lautere Wahrheit. Wie mag das zugehen?' Engel erzählte seine Geschich- e haarklein

. Dieser vortreffliche Rat mußte noch mit einer Flasche begossen werden. Die Stadt soll te ihr blaues Wunder erleben. Der Gast hatte sich sogar bereit erklärt, den Bürgermeister persön lich einzuladen. Mochte es ein Stückchen Geld ko sten, die Geldkatze eines Engels schrumpfte davon nicht ein. Baron von Philo rieb sich die Hände; das hatte er gut eingefädelt. ' Als die Köchin Sonntags in aller Frühe klotzig einkaufte und von der Gratisbewirtung erzählte, hieß es: Er hat wieder eine Frau. Bis zum Kirch gang

war das Märchen durchgesickert. Beim aus gedehnten Frühschoppen hatte man Gelegenheit, Baron von Philo kennen zu lernen. Engel schwän zelte um ihn herum, als wollte er einer Henne die Eier abfangen. Heute ließ er sich nicht in die Kar ten gucken. Lächelte nur. In der Wirtsstube scharte sich alles um den Stammtisch, wo man mit aufgesperrten Mäulern den Geschichten des Barons zuhörte, die sich alle zugetragen und deren Held er war. Auch der Bür germeister war erschienen und ergötzte sich an der liebenswürdigen

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 13.03.1897
Physical description: 10
. Der socialdemokratische Candidat Holzhammer brachte es auf 41 Stimmen. 6 Stimmen lauteten auf Herrn Seisl in Wörgl, 1 auf Dr. Anton Kofler. 3 Stimmzettel waren leer. Es ist somit Heinrich Förg zum Reichsraths- Abgeordneten gewählt. Zweiter Wahlbezirk. Bozen, 12. März. Es wurden 156 Stimmen abgegeben, sämmtliche auf Baron Josef Dipauli lautend. Meran, 12. März. Im Wahlorte Meran wurden 79 Stimmen abgegeben, sämmtliche für Baron Josef Dipauli. Schlanders, 12. März. 42 Wahlmänner sind erschienen. Sämmtliche Stimmen

entfielen auf Josef Baron Dipauli in Kältern. Brixen, 12.März. Von33 erschienenen Wahl männern wurde Jofef Baron Dipauli einstimmig gewählt. St erzing, 12. März. Sämmtliche 19 Wahl männer, die bei der Wahl erschienen, wählten Josef Baron Dipauli zum Abgeordneten. Bruneck, 12. März. Von 68 abgegebenen Stimmen lauten 64 auf Baron Jvsef Dipauli in Kältern. . .... > Lienz, 12. März! Im Bezirke Lienz entfielen alle 61 abgegebenen Stimmen auf Josef Baron Dipauli. Ampezzo, 12. März. Sämmtlich« 12 Wahl männer

find erschienen. Mit allen Stimmen vmrde Josef Freiherr v. Dipauli in «altern gewählt. Bozen, 1'. März. (GesammtergebniS). In der allgemeinen Wählerclasse wurden 470 Stim men abgegeben, hievon 466 für Baron Josef Dipauli. Es ist somit Baron Josef Dipauli zum Abgeordneten gewählt. Dritter Wahlbezirk. Trient, 12. März. 155 Stimmen entfielen auf Don Lorenz Guetti. 2 auf Dr. Capraro. Borgo, 12. März. Von den 79 Wahlmännern der fünften Curie d-r Gerichtsbezirke Borgo-Levico und Strigno

, nationalliberal, 6 Stimmen. — 44 — Pseudonym gelüstet hätte — in daS kleine, abgemagerte, schmiiikebedcckte Gesicht, aus den» die nachtdunklen Augen so befremdlich leuchteten. Dann löste er seine Hand aus den beiden der Kranken und trat, sich verneigend, vom Ruhebett zurück. Wenige Secunden noch und der Erbe des adeligen Millionärs hatte dieses Zimmer der Armut und Ent behrungen verlassen. Als Baron Leopold an diesem Tage wieder in die Thür seiner Villa trat, meldete ihm der Haushofmeister Moritz, dass

während der Abwe senheit des gnädigen Herrn Mamsell Dorette Windmüller aus Stügernhof in Madinghaus angelangt sei. Die Alte habe gemeint, in der Residenz Geschäfte zu haben und es bei der Gelegenheit nicht unterlassen können, auch Junker Leopold, wie sie den Baron am liebsten nannte, einen Besuch zu machen. „Die brave, treue Seele,' erwiderte Leopold bewegt, indem er rasch durch die teppichbelegte Vorhalle nach seinem Arbeitszimmer schritt. Wäh rend des Gehens aber sagte er noch zu dem ihn begleitenden Haushof

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 10
Date: 15.12.1900
Physical description: 10
Seite 2 „Der Tiroler' SamStag, 15. December 1900 > zweifluygskampf der Deutschen gegen die ungerechten Sprachenverordnungen, welche endlich am 17. Hctoöer 1899 auf Aefehl des Kaisers Vedingnngslos zu rückgenommen wurden. Wo war nun Baron Dipauli, der viel vermögende Abgeordnete, dem in Wien (wie die Dipauli-Blätter nicht.aufhören zu versichern) alle Thüren offen stehen und dessen allmächtigem Einfluss sich alles beugt? Wo war Baron Dipauli, als unsere deutschen Brüder von den Sudetenländern

in Wien am Franzensring einen Verzweiflungskampf um ihre nationale Existenz führten? Aaron Di- pauli war mit den Tschechen im Wunde gegen die Deutschen! Ja Baron Dipauli ließ sich durch den Grafen Thun zum Handelsminister machen, obwohl das Ministerium Thun so krampfhaft an den ungerechten Sprachenverordnungen festhielt, dass unser Kaiser dieses Mini sterium sammt Dipauli entlassen musste, um die Sprachenverordnungen ausheben und den Deutschen Gerechtigkeit bieten zu können. Baron Dipauli

war aber nicht bloß Mitglied einer Regierung, welche an den ungerechten Sprachenverordnnngen der Mini sterien Badeni und Gautsch so eigensinnig festhielt, Baron Dipauli hat sich auch dazu hergegeben, als Handelsminister ebenso ungerechte, die Rechte der Deutschen verletzende Verordnungen für den Postverkehr in Böhmen und Mähren zu erlassen! Als man Baron Dipauli darob zu Rede stellte, wie er, der Abgeordnete des deutschen Südtirols, solche Verordnungen gegen die Sudetendeutschen er lassen konnte, da antwortete

aber sicher zu erdrosseln. Und dabei war Baron „möglichst milde'! Der Qberinnthaler hat einmal ein Schwein geschlachtet. Das Schwein hat geschrien. Da streichelte der biedere Oberländer das arme Thier und sagte: „Sei nur stat, i thu schon gütli!' Und der Oberländer stach weiter. — „Aber Se. Excellenz konnte nicht anders als Mit glied des Ministeriums thun.' Ja, das ist es ja eben, was wir dem Herrn Baron so verübeln, dass er lieber Minister wurde und Minister ölieö, als den Deuts chen Gerechtigkeit

es noch, weil er „musste', vis endlich der Kaiser das Ministerium sammt Dipauli entließ und Graf Clary am 17. October 1899 den Deutschen ihr gutes Recht zurückgab. Aber vielleicht hat es Baron Dipauli nicht besser verstanden, vielleicht ahnte er nicht, dass die Sprachenverordnnngen ein schreiendes Unrecht an den Deutschen waren. — Alle deutschen Landtage Oesterreichs, nicht der von Tirol, hatten diese Ver ordnung als Unrecht bezeichnet, auch Baron Dipauli hatte sich, als noch kein Mini sterposten winkte

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 17.05.1871
Physical description: 8
, als ob ich Ihnen -Von jedem meiner Augenblicke Rechenschaft zu geben Hätte/ erwiederte er eilig, aber nicht ganz sicher. „O, wenn ich sie nun forderte?' fragte sie über« wüthig, aber die letzten Worte schon halb verschluck- «ob,.als. hätte, fi- etwaS Unrechtes gesagt.' Gärung gab .hierauf keine Antwort. Er stand auf, er müßte sich aus der Situation^ die ihn sonderbar zu drücken anfing, gewaltsam aufrütteln. Verzeihung, gnädiges' Fräulein,' sagte er hastig, „ich habe ja noch viel mit dem Herrn Baron zu be sprechen.' Adelheid erhob

durch einander. Gerung gab nach Lage dn Sache genügende Auf» schlösse) waS-dea Baron sichtlich noch besser stimmte. M, wenn die Ernte, wie Äe sagen, leidlich aus fällt, so haden wir im Herbste ja wieder Einnahme zL erwarten,' meinte er vergnügt, ohne zu bedenken, daß diese nur gering sein konnte und wieder in die Wirthschaft gesteckt werden mußte. - - l Gerung trat dann, von Adelheid auf das Lebhaf teste ! unterstützt, mtt seinen Plänen bezüglich der ^zFrnben- hervor. Als der Baron überhaupt von Äner niuen

«me wahre Goldgrube^ sondem. sie komme auch- den ^Bewohuom de» ganzen Landstrich» zn^ Gnte. Smz, Gerung sprach so lange und so eindringlich» daß der Baron endlich seme Einwilligung gab, die Grube« bald nach d-r Ernte wieder in Betrieb setzen zu, lassen. Adelheid hatte sich inzwischen entfernt. „Sagen Sie, Gerung?, fragte zder Baro« als sie allein waren, etwas unsicher, „die Geschichte da — Sie wisse» schon; die haben Sie doch irgendwie ap- planirt?' „Ja, Herr Baron,' war G rungS freudige Ant wort

, „das Geld ist bei Heller und Pfenning be zahlt. Hier sind Wechsel und Quittung.' Erreichte ihm Beides hin. Der Baron prüfte die Papiere sorgfältig und stockte sie schnell in die Tasche. Er war stutzig, das hatte er nicht erwartet. Woher hatte Gerung das Geld genommen? Auf seinen eigenen Kopf entliehen — keinesfalls; so mußte doch noch auf der Herrschaft selbst eme geheime Geldquelle stießen, die er nicht kannte, die aber der Director entdeckt hatte. Bei dem Gedanken regte sich sein alter Uebermuth

von Neuem, nnn hatte er wieder frohe Aussichten, noch war nicht Alles zu Ende. Er mußte zeigen, daß er noch Herr aus Rudzin war und nicht gynietheter Eindringling. „Wo haben Sie denn das Geld her?' fragte er kurz. „Ich bitte, Herr Baron, erlassen Sie mir daS' bat Gerung; „Genug, ^die Sache -ist abgethan, und ich freue mich, daß sie eS ist. ° „Gerung !' M der Baron heftig, „ich verlange zu wissen >i woher das. Geld - ist. -. Man hat mich immer glauben -gemacht, ich besitze gar nichts, meine Güter

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 11.08.1871
Physical description: 8
gegeden, nicht zu «rschöpfen war, sagte der Italiener lächelnd. „Bitte sprich mir nicht von Italien! Obgleich ich Dich dort kennen lernte, ging doch dort mein besseres Selbst verloren.' ,,O, das wirst Du wohl schon lange in diesem nüch ternen tugendsamen Deutschland wiedergefunden haben, aind wenn nicht, so wird Dein Geld sicherlich auch diesem Mangel abhelfen,' schloß d'Alfierri dies un erquickliche Gespräch. Der Marquis haßte eigentlich den Baron gerade seines Reichthums wegen

; selbst in beschränkten Ver hältnissen lebend, spielte er doch oft sehr hoch, und verlor bedeutende Summen, die der Baron ihm theils Vorschoß, theils schenkte. Anstatt nun dankbar dafür zu sein, quälte ihn diese Abhängigkeit, und machte ihn bitter und verstimmt. Obgleich Lucy nicht ahnte, daß sie der Gegenstand des Gespräches der beiden Herren war, beschäftigte -auch sie sich in Gedanken mit dem Marquis, denn obwohl sie ihn etwas fürchtet?, so erschien er ihr doch hübsch und interessant. Nachdem nun im Salon

mich, geistig fast noch eben so frisch zu sein noch so warm suhlen zu können, wie damals!' „Das ist ja eine traurige Geschichte, liebe Tante aber nun schon so lange, lange her, daß Du wchl getröstet darüber sein könntest; aber da fällt mir ein. Du konntest am Ende noch, den Baron heiratheu, da hättest Du immer Deinen TheodosiuS vor Auzen!' „Ach, mein Kind, das geht nicht so leicht, ich w-rde TheodosiuS nie vergessen, ich verwahre noch jetzt als Reliquie seinen ganzen Anzug in der Polterkammer

Was nun den Baron betrifft, so könnten wir sonst wohl zu einander passen, er ist höchstens 10—15 Jahre jünger als ich — aber ältere Herren richten . gern ihr Augenmerk aus Jüngere, ja die Jüngsten nid ihnen eben recht! Da würdest Du vielleicht besser ür ihn —' „Ha, ha. Tantchen, ich schlafe schon und werde köst« ich träumen von Dir und Onkel Albrecht!' rief Lucy lachend. Was nun Frl. Louise anbetraf, so ist es ungewiß, ob der Gedanke an den Seligen oder der selige Ge» danke an den Lebenden sie rasch in Morpheus

so lebhasc von ihm geträumt. Das junge Mädchen sah allerdings drollig genug auS mit der hohen Perrücke, den breit- gemalten, schwarzen Augeobraunen, der großen Nase, dem langen Frack, mit breiten weißen Manschellen, aus denen ihre zierlichen kleinen Hände hervorguckte». Während Lucy die Tante nun noch zu beruhigen suchte, trat daS Stubenmädchen herein uad kündigte den Baron an — der ihr auch schon aus dem Fuße folgte. Was war zu machen, das Zimmer hatte nur den einen AuSgang, an Entfliehen

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Volksblatt
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Page 1 of 14
Date: 05.01.1901
Physical description: 14
und Samstag. — Ausgabe am Borabend. Preise loco vierteljährl. K 1.70, Halbjahr!. K 3.30, ganzjährl. K 6.60, mit PostVersendung im Inland vierteljährl. K 2.30, halbjährl. K 4.5V ganzjährl. K 9.—. Einzelne..Nummer 12 k. Preise loco vierteljährl. K 3.—, halbjährl. K 6.—, ganzjährl. K 12.—, mit PostVersendung im Inland vierteljährl. K 4.65, halbjährl. K. 9.3l), ganzjährl. K 18.60. Einzelne Nnmmer10 k. 2. Bozen, Samstag, 5. Männer XXXX. Jahrgang- Tiroler! Wählet am 7. Jänner Baron Josef Di Pauli. Die „Brixner

Chronik' schreibt weiter: „In der Steuerreform trat Baron Di Pauli als Referent der Erwerbsteuer für die Gewerbetrei benden, vor allem aberfür die Bauernein, wo durch eine ganze Reihe von Bestimmungen (die Baron Di Pauli in das Gesetz hineingebracht hat) thatsächlich kein Bauer in Tirol (der nur Bauer schaft treibt, Personaleinkommensteuer zahlen wird. Einige Punkte können dies ausführlicher zeigen: Pauschalierung der eigenen Erzeugnisse, Abzugs recht für die arbeitenden Kinder, Fortfallen

Personal einkommensteuer im Jahre treffen würde, welche Summe nur die Bauern zu zahlen hätten. Niemand hat dieses Verdienst Di Panlis geleugnet. Weiter schreibt die „Brixner Chronik': „Es sei auch erinnert an die Haltung, welche Baron Di Pauli in der Gebäudesteuer einnahm, wodurch es ihm gelang, in allen tirolischen Städten (Inns bruck ausgenommen) die Steuer (Hauszinssteuer) von 20'/g auf 15o/g zu ermäßigen.' Die Hauszinssteuervorschreibung in Tirol (Innsbruck und Wilten ausgenommen) beträgt

für das Jahr^900 die runde Summe von 400.000 fl. Hätte sie statt 15^/y die Höhe von 20°/o, also wäre sie um 5<>/o höher, so würden die Zinshäuserbesitzer Tirols 533.333 fl., also 133.333 fl. mehr Haus zinssteuer zahlen müssen. Diese Verminderung der Hauszinssteuer verdankt Tirol nach den Berichten der „Brixner Chronik' vorzüglich in erster Linie dem energischen und einflussreichen Eintreten des Baron Josef Di Pauli. Es ist bis jetzt niemand eingefallen, dieses Verdienst' Baron Di Panlis zu leugnen

, auch seine heftigsten Gegner nicht. Die „Brixner Chronik' schreibt: „Baron Josef Di Pauli hat zuerst hingewiesen auf den Umstand, dass in Tirol jährlich 319 Mann mehr als gesetzlich zum Militär ausgehoben werden.' Baron Di Pauli ist aber beim Hinweisen nicht stehen geblieben; er hat auch unermüdlich dahin gewirkt, dass dieser Missstand beseitigt werde und dass diese 319 Mann nicht mehr zum Militär, sondern zu den Landesschützen abgestellt werden. Dieses Verdienst Baron Di Paulis ist auch am 15. November

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.04.1941
Physical description: 8
Mittwoch, den 2. April 1S41 „L i e n z e r Zeitung' Folge 22 — Seite Z V0>1 ?. 16 u^ttx»Li^-»xctt?5Lnv?T: vxei czu?.i.l.?.>'-ve^!XL, i^cidii05s«,vc« «sL/i. o«,csO^> „Lieb haben! Wissen Sie, Baron, so ein Ehrenwort — na also, nehmen Sie es mir nicht übel, es genügt mir nicht für das Glück meines Kindes.' „Auch nicht, wenn Ihr Fräulein Tochter mich wieder liebt?' „Du lieber Himmel, Baron! Ich sagte es schon, und Sie werden es ebensogut wissen wie ich, vielleicht noch viel besser

: so ein un erfahrenes Mädchenherz . Nee, junger Mann, so einfach liegen die Dinge nicht! Ich habe mir mein Geld schwer genug zu sammengearbeitet, aber nicht sür einen feu dalen Schwiegersohn. Und ich habe auch meinen Stolz.' „Den achte ich ganz gewiß. Aber er braucht doch nicht unbedingt zwei Menschen, die sich lieben, zu trennen.' „Ach so, lieben!' sagte Zuppke. „Das sollt ihr mir erst mal beweisen! Wenn Sie die Lise vom Fleck weg heiraten wollen, Herr Baron, ohne einen Pfennig Geld, und wenn die Lise darauf

groß oder klein, der eine Frau ganz ohne Geld heiraten könnte. Er kann es nicht, denn er hat Verpflichtungen gegen sein eigenes Stück Erde und die Menschen darauf. — Sie wür den uns höchstens zwingen, unverheiratet zu bleiben, mich, und ich glaube, auch Elisabeth.' „Was Sie tun, ist mir wirklich wurscht, entschuldigen Sie schon. Aber meine Tochter? Nee, Baron, die heiratet, da können Sie sich darauf verlassen. Und vorläufig studiert sie erst mal. Nee, nee, damit machen Sie mir nicht bange

! Wenn sie einen Beamten hei ratet, scheint mir ihre Zukunst jedensalls ge sicherter. Ick) sagte schon einmal: einen adli gen Herrn heiraten meine Töchter nicht. Mit meiner Einwilligung nicht! Da wäre mir ein tüchtiger Handwerker zehnmal lieber!' Er ging noch immer umher, jetzt blieb er vor Bodo stehen: „Da Sie meine Tochter ohne Geld nicht mögen, ist unsere Unter redung wohl beendet, Herr Baron. Ich werde Sie bei meinen Damen entschuldigen.' Er schellte. Anton, inzwischen vom Chauffeur zum Diener gewandelt, trat

ein. „Begleiten Sie den Herrn Baron hinaus', befahl Zuppke. Dann hielt er Bodo feine Hand entgegen: „Es hat mich gefreut, Ihre Freundlichkeit gegen meine Tochter erwidern zu können, Herr Baron von Gaten. Ich danke Ihnen für Ihren Besuch.' Die beiden Männer sahen sich kampfgewillt in die Augen. Bodo übersah die Hand. Er klappte militärisch die Hacken zusammen, ver neigte sich knapp und ging rasch hinaus. Zuppke -lenoß seinen Triumph mit einem tiefen, befreiten Atemzug. Dann ging er hin über zum wartenden

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 16.04.1941
Physical description: 8
Mittw o ch, den 16. April 1941 tienzer Zeitung Folge 26 — Seite 3 LIN KVNVLK OLK VkN'I'SLNeN VON ?. 20 ukttrkLk-kecn'i'ZLNv'i'?! o«.m czvei.i.L>i-ve^i.xc:. ilvMLss^oL« we?. o^esveio „Zuppke, lieber Baron, einfach Zuppke. Behalt sich ein bißchen schwer in Ihrem vor nehmen Kopp, was? — Ja, sehen Sie, Ba ron, wenn ich da mit einer doch immerhin namhaften Summe rausrücken soll, muß ich ia schließlich wissen, wo das Geld bleibt, nicht wahr?' „Selbstverständlich', griff hier Bodo

ein. „so hatte mein Vater das auch nicht gemeint. Ich wünsche im Gegenteil, daß Elisabeths Vermögen ihr verbleibt und als Hypothek oder sonstwie sichergestellt wird.' „Na also! Sehen Sie, Baron, Ihr Junge gefällt mir immer besser. Ist ein anständiger Kerl. Sonst bekäme er meine Lise nie im Leben. Eher hätte ich sie einmauern lassen.' „Ich glaube es — nach der Kostprobe', lachte Bodo. „Na, nichts für ungut, junger Mann', schmunzelte Zuppke, „so ein Vaterherz ist nun mal nicht so leicht erobert wie ein Mädchenherz. Prost

, Schwiegersohn!' Er lachte dröhnend und hob sein volles Glas. „Prost, Schwiegervater!' Bodo tat ihm gleicherweise Bescheid. „Na ja', sagte der Baron mit schmalen Lippen, mehr zu sich selbst. Die laute Art dieses fremden Menschen empfand er un gemein peinlich. „Na ja', sagte Zuppke, „also stellen wir mal zusammen, was hier geschehen muß. Die große Scheune, der Schweinestall — ein paar Geräte werden wohl auch neu beschafft werden müssen, sah mir ganz so aus. Das Vorwerk scheint besonders vernachlässigt

der kleinen Wasserbewohner zu sehen, haha.' Er lachte behaglich und trank sein Glas aus. Sie taten einander ganz gut Bescheid, die vier Männer im trauten Familienkreis. „Da fällt mir ein: haben Sie eigentlich einen tüchtigen Gärtner?' „Gärtner? Nee', sagte der Baron, „das wird immer so nebenbei besorgt, meistens von der Mamsell.' „So, so; na, nichts für ungut — sieht auch danach aus.' Er lachte: „Ich möchte Ihnen nämlich so einen kombinierten Gärtner schicken. Braver Mann, möchte ihn gern unterbringen

. Zu meinen Lasten natürlich, Sie geben nur Kost und Logis. Der Mann ist nämlich gleichzeitig Chauffeur.' „Wir haben kein Auto', unterbrach der Baron, ärgerlich, daß ihm hier ein fremder Aufpasser in die Wirtschaft gesetzt werden sollte. „Kommt noch', gab Zuppke zurück, „die Zeiten lassen sich nicht aufhalten, und das Gefährt der Zukunft ist das Auto. Im übri gen, der Mann ist wirklich tadellos, und Ihre Anlagen, vor allem das Gewächshaus, könnten einen Gärtner vertragen.' Zuppke war entschlossen, den Alten

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 21.01.1934
Physical description: 6
in öffentlicher Sitzung nach langwierigen Besprechungen in der gestrigen geheimen Versammlung und nach Aus sprechen zwischen den einzelnen Mitgliedern des Rates die Saar-Frage zur Debatte gestellt. Im Laufe des Vormittags bemühte sich der ita lienische Delegierte Baron Alois!, der bekanntlich Referent in dieser heiklen Frage ist, um eine Eini gung zwischen den Ratsmitgliedern über den Be richt herbeizuführen, der in dèr Nachinittägsfitzung zur Verlesung gebracht werden sollte. Baron Alois! war in Sonderheit

bemüht, alle Mißver ständnisse oder künftigen Auslegungen des Be richtes zu vermeiden, wodurch die Aktion des Ko mitees gebunden werden könnte. Baron Aloisi hatte lange Unterredungen mit dem englischen Delegierten Eden und später mit dem französischen Außenminister Paul Boncour, worauf eine For mel gefunden werden konnte, mit der sich alle Ratsmitglieder einverstanden erklärten. Der Rat genehmigte eingangs seiner heutigen Sitzung die Berichte über die deutsch-polnische Konvention zum Schutze

der Minderheiten in Oberschlesien vom Jahre 1922 und über die Ar beiden der Ranschgiftkommifsion, worauf Präsident Beck Baron Aloisi das Wort erteilte. Der italie nische Delegierte verlas hierauf einen Bericht über die vorbereitenden Maßnahmen für die Volks abstimmung im Saargebiet. , Baron Aloisi erinnerte daran, daß nach Z 34 des Versailler Vertrages, mit dein dà Völkerbund die Verwaltung und die Volksabstimmung im Saar gebiet übertragen wird, die Abstimmung über fol gende drei Fragen stattfindet

: 1. Beibehaltung des gegenwärtigen Regimes-, 2. Anglieoerung an Frankreich: 3., Angliederung an Deutschland. „Ich denke' — fuhr Baron Aloisi fort — „daß meine Kollegen mit mir darin übereinstimmen, daß angesichts der Bedeutung und der Tragweite Ler durch Volksbefragung im Saarland auf gerollten Pruvleme.es gerechtfertigt sèi, daß der Völkerblindsrat im Bewußtsein seiner Pflichten und seiner Verantwortlichkeit bereits jetzt-, schon für die im H34 des Versailler Vertrages ' vorge sehene. Abstimmung

, die mit der Abstimmung in Zusammenhang stehen, ausgearbeitet und Empfehlungen hinsichtlich der Durchführung des ' Plebiszites gegeben werden können. Angesichts des rein technischen Charakters einiger Fragen würde ich den Rat ersuchen, die Komission zu ermächtigen, im Falle der Notwen digkeit Sachverständige zum Studium der mit der Abstimmung zusammenhängenden Fragen beson derer Natur heranziehen zu dürfen.' Baron Aloisi schlug hierauf dem Völkerbundsrat die Annahme folgender Entschließung vor: „Der Völkerbundsrat

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 30.12.1920
Physical description: 8
. anlegtest, konnte man un-Z kaum unterscheiden.' , „Ja, bloß deine schönen Zöpfe konnte ich nicht vortäuschen, Ellinor.'. i » . ^ q- ' Am nächsten Tage sollte der Baron du Ge- . schwister zum gemeinsamen Spazierritt in Lent^ low abholen. . . . / Sorglich kor.trolüertc er Favorit und gab Fred allerlei gute Ratschläge, wie er das Tier zu behandeln habe.' ^ ^ ^ - „Ich habe >S zu Lebzeiten Ihres.. Herrn Großonkels manchmal geritten,' sagte er, dabei beobachtete er zugleich Diana, die unter Ellinor» Führung

Eisplätze so viele Eisläufer. Auf manchem Dreitausen der fänden sich vielköpfige Partien zusammen, so insbesonders ans dem Schwarzenstein und au; deni/ Großen Löffler. Es herrschte in allen Höhffn- und Talstationen sebr bewegtes Leben und Treiben urcd die strahlenden Gesichter der Heimkehrer zeigten am besten, wie viel. Gesund heit, dieser-Sport fördern Hilst. — In der hl. worden wäre. Sie behielt jedoch ihre Geistes gegenwart und behauptete ihren Platz. Schon hatte auch der Baron Diana am Zügel gefaßt

. Als Ellinor in sein Gesicht blickte, merkte sie, daß er bleich geworden war und daß seine Auaen in heißer, zärtlicher. Sorge -auf ihr ruhten. ^ ^ ^ Da schwankte sie vor heimlicher Erregung einen Moment haltlos im Sattel. Aber sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. „Lasse Sie bitte den Zügel los, Herr Baron Diana will sich einmal auslaufen,' sagte sie hastig. Dann jagte sie davon. - ' / l . Fred und der Baron folgten ihr. >> Auch Fred hatte in des Barons Antlitz die heiße, zärtliche Sorge

um die Schwester ge sehen. ^^ ^ ^ „Sie sollten Ihren Einfluß geltend machen, Fred,- daß Ihr Fräulein Schwester Diana nicht mehr reitet,' stieß der Baron erregt hervor. , Der' Knabe sah ihn mit hellen Augen an. Es lag wie eine warme Freude in seinen» Blick. „Ich will es versuchen, Herr Baron.' Sie hatten Ellinor inzwischen erreicht. Diese wandte sich anscheinend ganz ruhig, lächelnd um. /.Sehen Sie, Herr Baron, Diana ist' nun wieder, zufrieden, weil man ihr den Willen ge tan hat.' . /' / ) i Die Hetren ritten

von der Außenwelt vollkommen abge schlossen. Alle Straßen mußten mit großen Schneepflügen geöffnet werden. ! ° Dritter Spendenausweis des Kriegsinvalidenvereines Gries, zu. < gunsten der Christbaumfeier. > Meisterverein Gries IM L.. Turnverein Gries L. 1M.M, Marktgemeinde Gries 2W L.. Benedik- tinerstist Gries 100 L., Mayrgündter. LederhLndler, dung. Aber während Fred und der Baron sich lebhaft unterhielten, blieb sie merklich still. Sie muß immer daran denken, daß der Baron so blaß ausgesehen

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