vom 19. ds. seinem Publikum über das von Ordens schwestern geleitete Waisenhaus „Rainer u m' hier, das unter dem Protektorate des Erzherzog Rainer steht, haarsträubende Räubergeschichten auf. Das Blatt erzählt: - „Hier. werden die verwaisten Knaben von den herzlosen Schwestern Anselma und Cventia halbtot geprügelt. Die Kost gleicht einem Schweinefutter: Pdlenta, Einbrennsuppeu.s. w. Die Beschäftigung ist gleich wie im Arrest. Eine halbe Stunde täglich in Reih' und Glied spazieren gehen. Tritt einer aus der Reihe
, so bekommt er Prügel, fällt einem die Kappe herab, so bekommt er Prügel, hat einer die Hosen beschmutzt, so bekommt er Prügel, ist irgendwo ein Schabernack geschehen, so bekommen diejenigen die Prügel, für deren Befinden von Haus niemand sorgt. Und nun erst, wie geprügelt wird! Diese „ehrwürdigen- Schwestern wissen, daß der Hausvater, Herr Kaufmann Mutter, da« Prügeln nicht leidet. Daher machen sie eS so: irgend ein verlassener Bube wird auf die Bank gelegt, die anderen Buben halten, einer hält
. Weiters ist es eine Niederträchtigkeit, zu be haupten, daß die Kost einem Schweinefutter gleiche. Die Kost ist kräftig und gut. Die Schwestern selbst, welche Tag und Nacht sich abmühen und schwer arbeiten müssen, haben fast immer ganz das gleiche Essen,. wie die Knaben. In der Frühe be kommt jeder Zögling zwei Teller gute Brennsuppe. Der Herr Verwalter Kaufmann Mutter hat selbst öfters von derselben gekostet und sie vorzüglich be funden. Mittags gibt es zweimal in der Woche Knödel und Fleisch